Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 08, 1915, Image 6

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Enttäuscht und Jugriinm im Her
ZkN vecliken die att die unlcirt
lichea tjttttt, und schon btfrninieit
sich bet descheidkn ßeteerdtne Sinn
mit ctt skugalsikn iiejt, ja mit eit
lem Brot aber selbst diese Hofs
Nllng ward zuschanden.
WaS nüfcte ein in einem Keüer
, winke! ufgesundeneZ Jafzchen mit
durtelrotem Burgunder? Tas Herr
lichk Blut, sonst ein Göttertrank.
Kar eiskalt und nicht zu genießen.
Wer sich dennoch daran lvagte, dem
bekam's miftrabel der ausgepump
te Magen vertrug solche Gletfcherkost
schlecht,
Was blieb den Hungernden und
Frierenden anders übrig als Bergest
Jen, Schlaf? .
Nicht allen ward seine Wohltat zu
teil. Unruhig wälzten sich ein paar
Leute hm und her, neidlich und mür
lisch auf die schlafenden Kameraden
blickend. Ihr Aerger fand kräftige
Worte.
' ,Ten Dunner och! Ken bisgen
Schlaf krieg ick fertig und die
schnarchen wie die Hamster! Die
verflixte Kält geht durch Mark und
Been. Jetzt 'n Troppen Schnaps, dat
war.
.Schnaps! Ja, proste! Schnee
kannfte lecken und Eis . Pfrn- Der
toel!"
.Menagier. dich, Fritze! Der Der
wel hat's besser als wir, der sitzt
warm in seiner Hölle!"
,Nee, !" protestierte der andre.
Heut' saß er den Rothosen im Leib.
Die Kerls sind höllisch ins Zeug ge
gangen."
Wenn ok! Wir haben's ihnen ge
bebe trotz Chaffepots und Mitrail
leusen. Haufenweis lagen sie im
Graben, man konnte über die Leichen
kaum wegkommen."
.Was , hat's genutzt? Wir sind
nicht vorwärtsgekommen und eklig
Blut hat's gekostet. Und unser
, Hauptmann! So 'n verfluchtes
Sprengstück hat ihm 's Been glatt
weggerissen. Wenn er davon kommt,
is er en Krüppel!"
Sälagär!" sagt der , FranzoZ.
.Tat is nu im Krieg nicht an
nett.'
Horch! Vor uns regt sich was!"
Die beiden springen auf und lau
scheu. Kein Zweifel! ' Von ferne
klingt's wie Rossegetrappel.
Und jetzt der Anruf der Schild
wache: Halt! Wer da? Ein paar un
verständliche Laute und schon
sprengt's in weitansholendem Ga
lopp heran und eine kräftige Stimme
ruft: .Auf, ihrEchläfer! Der Feind
avanciert!" ,
Wie eine Kette aufgescheuchter
Feldhühner wirbeln die Leute in die
Höhe, hastig werfen sie ihre Torni
ster um und fassen nach den Geweh
ren. .Wo, ist der Vorpostenkomman
dsnt?" ruft der Reiteroffizier, dessen
mit Schweiß bedeckter Rappe kaum
in halten ist.
Was ist denn !n Kuckucks Namen
nu , wieder los?" , schrillt ein Helles
Organ, dem man den Verdruß an
merkt. Kann rncn keine Minute
Mhe haben?"
Herr Kamerad, ich bitte die Stö
rung zu ; entschuldigen", spottet der
andre. ,Aöer die Feinde scheren sich
Ua Teufel um unsre Behaglichkeit.
Also bitte rasch Auskunft, wo ich den
(öknersl treffe."
Jetzt ist von dem Offizier uuch der
letzte Nest von , Gemächlichkeit gewi
chen. Rasch tritt er heran und gibt
Auskunft.
t::' merke sid richt d'tu.. seine
Äkldui'Z Z'.ll dem KsmiNiÜtte
fk!i.
Einige Minuten tarsuf s!and er
vsr jhin. Tcr Zag war eben cmt
brechen, Irübe und f.i!t. C5in fädlet
Crchfin zeizie sich im Westen, bat An
jeuifn eine! Wiiterurgäireiiftli.
ll'ilt gffutJ.lir Stirn bemerkt 5
der Genersl. Jetzt 2auwe!ier und
Regen - da! 'mußt: einen fiirchter
Üchen Morast geben und die Zrup
penbewegungen erschweren. Dann
wandte er sich dem Dragoneroffizier
zu.
.Sie bringen wichtige Nach
richt?"
.Zu Befehl. Herr ' General! Der
Feind hat die Dunkelheit benutzt und
ist in raschem Lormarsch. Seine
Plänkler haben den Wald von Noirö
mont passiert und breiten sich auf
dem offenen Gelände aus. Auf einer
Rekognoszierung ist unsre Eskadron
Rittmeister Werner von den 5.
Dragonern auf sie gestoßen. Wir
zogen uns zurück und konnten von
einer Anhöhe aus noch beobachten, wie
den Plankern dichte Scharen Jnfan
terie mit zahlreicher Kavallerie und
Artillerie folgten. Wein Eskadrons
chef hat mich mit der Meldung zum
Herrn General beordert, daß die
französischen Kolonnen in einer halben
Stunde schon unsre Vorposten errei
chen können.
Ich danke! Emen Augenblick!
Herr , von Redern, Sie haben "die
Meldung gehört. Reiten Sie, was
das Zeug hält, zum Division und
ersuchen Sie ihn um sofortige Urnet
stützung. Ich werde den Feind solan
ge wie möglich -aufhalten."
Während der Adjutant davon
fprengie, ließ der General Alarm
blasen und sofort ern Bataillon aus
schwärmen. Nach der linken Flanke
beorderte er die Reiterei, der Ar
tillerie befahl er. auf der Straße
im Galopp vorzugehen und , den
Femd auf der rechten Seite zu fas-sen.
.Run geschwind die näheren An-
gaben, Leutnant . .
Ronegg, Herr General!"
Der Gestrenge musterte mit Wohl-
gefallen die geschmeidige, jugendlich
kräftige Figur des Offiziers und
freute sich über die klare, knappe
Art, in der der Leutnant seinem
Vorgesetzten den Anmarsch .des
Feindes auf der Karte erklärte.
.Ich danke Ihnen! Das ge
nügt, schließen Sie sich meinem Stab
an!"
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rüune und zerfetzte Säiuhzeug. das
ilntertisnt von Beinkleidern, unter
nen Zivilboscn. jz französische Uni
formrocke rii'A Seltene! waren, an
zusehen, um den Ausruf des Herrn
v. lindern: .Die tetnjte Rauttrban
ive!" au beareifen.
Zu Befehl. Herr , General!"
Und nun aufs Pferd! Wir wol
len uns mal diese Troupiers der
Loirearmee in der Nähe ansehen!"
Rasch saßen sie im Sattel und
in gestrecktem Trab ging's an den
Kolonnen der 'vormarschierenden
Truppen vorüber, nach einem das
vorliegende Terrain überragenden
Hügel, wo schon eine Batterie aufge
fahren war, bereit, den Feind zu
empfangen.
General v. Möckern, ein uner
fchrockener. tapferer Soldat, streng
im Dienst und sireng gegen sich
selbst, als Truppenführrr ein rück
sichtsloser Draufgänger, der eben
erst von Metz gekommen war, hielt
nicht viel von den zusammengetrom
melten Loiretruppen, ebensowenig
von ihrem bürgerlichen Schöpferund
Organisator Gambeita.
Er kannte eben, nicht den ehernen
Willen, die unbeugsam Energie die
ses MattneZ, der, Armeen aus der
Erde stampfte, der mit seinem Feu
ergeist, seiner Leidenschaftlichkeit die
Massen begeisterte und sie zu außer
gewöhnlichen Taten entflammte,
dessen rastlosem Eifer , es gelang,
nach und nach eine Streitmacht von
Es war in schweres Stück Arbci
für die deutschen Soldaten ditse
Eilmärsche bei Sturm und Regen.
bei Frost und Schnee, bald auf eis
glatten, harten, bald auf aufqeweich
ten, verschlammten Wegen, in völlig
fremder Gegend, ohne' Verpflegung
uns Ichutzendes Dach, bestandig beim
ruhigt von den im Hinterhalt lauern
den Freischaren und Pisangs... und
dann nach tagelangen Strapazen oh
ne richtige Nahrung und genügende
Ruhe dem Femd mutig und kräftig
die Stirn zu bieten das zu voll
bringen, gelingt nur der äußersten
Aot, der schrankenlosesten Hingebung.
eizerner Disziplin.
He. Ronegg, sind Sie's wirklich?
ruft ein Husarenoffizier dem Leut-
nant zu, als er sich dem Gefolge des
Generals anschließt.
.Leibhaftig, wie Sie- sehen. Herr
o. aniwigf nef Ronegg lachend zu
rück, indem er ihm sein Gesicht zu
kehrte.
.Nun sagen Sie mal, wie kommen
Kie hierher? Was? Auch noch avan
eiert? Wie ist das möglich hinter der
Front?"
.Das ist ein ganz verwickelte
Chose. die kann ich Ihnen nicht im
Handumdrehen erklären."
Ra, dann spater. Gratuliere in-
zwischen! Wo stecken denn Ihre Ka-meraden?"
Rittmeister Werner ist mit seiner
Eskadron den 5. Dragonern zuge
teilt und Oberleutnant Graf
iZverttem ...
Teufel nochmal! Daö ganze Klee-
blatt befördert! Na. so waS. Und
unsereiner immer mitten drin im
Kugelregen kann warten, bis ihm
ein Sternchen blinkt!"
Sie haben aber heile Glieder.
während der besternte Eberstein einen
Kopfschuß weg hat."
Oh, das tut mir leid für den lie-
ben Kerl! Gefährlich?"
Er war bewußtlos, als wir ihn
auf einer Fettn liegen lassen muß
ten. Es ging leider Gottes nicht
anders."
Na, dann ist er vom Regen in die
Trause gekommen. . Den kriegen wir
nicht mehr zu sehen." .
.Ich hoffe doch. Mein 'Chef hat
vom Kommando die Erlaubnis er
halten, feine Streifen nach jener Ge
gend auszudehnen, und da wir wieder
in die Gegend von Orleans kommen,
so wird er nicht ruhen, bis er ihn
wieder aufgestöbert hat.... Aber se
hen Sie, Kamerad, jetzt wird's ernst,
in wenigen Minuten sind wir mitten
im Feuer."
Kommandorufe . . . . Trommel
Wirbel .... Hornsignale . . . Trompe
tngeschmetter...DaS Ganze anvan
.eieren!... (Fortsetzung folgt.)
Begreiflich. Mutter
(zum Sohn, der nach länge: Zeit
zum Erholungsurlaub aus Feindes
land heimkommt): Nein, Junge, bist
du gewachsen!
Vater: Nu, dafür sieht e.r doch
fortwährend im Felde!
AuS der guten alten
Zeit. Geh', Schurschl',' gib dem
auch a Maß! . .''
Bist net g scheit, dös is doch der
Feind!
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ernster Sorge ?!enfe und Nrinken
schiff ftttn übet schnZktvttwundkte
deutsck Krieger.
Der eine, ein junzet Leutnant det
Reserve, det da draus.en auf det
Steinbank mit dem 5tamer:den in
der watmenden Sonne saß. wat
heut als geheil! entlassen wotden.
Er sollt zu einem Erholungsurlaub
in die Heimat zurück.
.Wann wirst Du fahren, Kurt?"
fragte Hauptmann von Losso den
jüngeren Kameraden zum zweiten,
mal, ohne eine Antwort zu erhal
ien. Kurt von Malte hielt den
Stock, der ihm -zur Stutze diente,
über das Knie gelegt und blickt
verträumt in den Park hinqus.
.Ist das nicht wundervoll hier?"
fragte er mit leiser Stimme zurück.
WaS ist all unser Gelehrtenkram
gegen diese Eindrucksmoglichkeüen
Steigt s nicht.,' wenn man um sich
blickt, wie ein Märchen vor uns
auf?"
. .Es handelt sich nicht um ein
Märchen, sondern um brutale
Wirklichkeit. Ihrethalben bin ich
hier.
Der andere bewegte verträumt
den Kopf. .Ist man hier nicht wie
inmitten eines kleinen Ausschnittes
von Versailles? Der verfallene Ro,
fenpavillon drüben, aus dessen mor.
schen Sparren es noch wie dunkle
Bluten leuchtet, scheint nicht der-
selbe zu sein, m dem der Sonnen
könig Louise von Lavalliere geküßt,
und dort der lange Gang von der
schnitten Lorbeer- und Taxushek
ken mit seinen Bronze- und Mar-
morgruppen. mahnt er nicht an die
statte und die Stunde, da die
Pompadour zwischen den Bildwer
ken die Stimme des empörten Vol
kes, das Grollen der nahenden Re-
dolution vernommen, und bei dieser
furchtbaren, gewissenaufpeitschenden
Mahnung bleich und starr selbst wie
eine Statue stand, während ihr l'ö
niglicher Geliebter si voll unge
duldigen Unmuts an üppiger Tafel
erwartete." ,
Der, Hauptmann wolltk sich unge
duldig erheben, als der andere ihm
die Hand begütigend aus den Arm
legte.
.Verzeih'. Hans. Ich weiß. Du
meinst es gut. Aber dies kommt,
feit ich hier bin, öfters so über mich.
Tu fragst, wann ich fahren werde?
Hat meine Fahrt in die Heimat
überhaupt einen Zweck? Kann ich
dort gut machen, was nicht mehr
gut zu machen ist?"
Der Hauptmann faß mit zusam
mengezogenen Brauen. Also Du
bist wirklich entschlossen, Deine Ver.
lobung aufzuheben?"'
Der junge Offizier, bewegte kaum
merklich den Kopf. Drüben auf
der Schloßterrasse war ein weißer
Fleck sichtbar geworden. Nun be
wegie er sich, nahm Gestalt an. Eine
der Schwestern in ihrer großen wej
ßen Pflegerinnenschürze stieg di
Stufen hinunter. Mit breitem
Schein fiel die Sonne auf das rei
che blonde Haar, das wie svrühen-
des Gold um die Schwesternhaube
nano.
.Lotte," flüsterte der junge Ge
lehrte, .liebe Lotte!"
Dann wandte er sich dem Freun
de wieder zu. Der saß mit finste
rer Stirn. Schwer rangen sich die
Worte von seinen Lippen.
Ob es Zweck hat oder nicht. Du
mußt zurück, mußt Deine Pflicht
tun, mindestens den Mut zur Wahr
heit haben. Tu mußt Deiner Braut.
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tet, Hit test.'ct in tiefet tvle in
je. et ßtpr.tn S.-ch ukze. if?t
ganzes l'ie nf-f enkum taf,!k tinfftzt,
nie tut traußen Fdd. l
nut ifite H.inde ps!e.zen. l!;re
ist iiufiktU'! bei lern Vtrl.
s,ve nicht ich f.Uctn, t(f sie lieb! und
von ihr geliebt werde, dat jat e
det arme fierl au,h. keifen Zörpee-
liches und srelisches Leid sie h,et ge-
lindert hat."
.Und Deine Zukunft. 5urt? Tri
ne Mutfet hat nur gerade zu leben
und. wie Du mir selbst säetest, ist
Fräulein Lotte Sollet eines armen
'lehrten Kind."
Ueber das Antlitz des jungen Os
fiziers flog es mit leuchtendem
Glanz.
.Lotte und ich, wir werden zu
sammen aufwärts steigen, Hand in
Hand. Mag es langsame! gehen,
als unterstützt, von den Mitteln des
wohlhabenden Mannes, mag es uns
versagt' sein, vorerst die Schönheiten
der Welt zu schauen, um an ihnen
meine Studien sortzu eken, mag
der Weg steiler und beschwerlicher
sein, um so lockender winkt, das
Ziel."
Der Hauptmann von Losso sah
aus die Uhr und erhob sich,
Meine Zeit ist um; ich muß fort.
Laß mich mit zwer Worten wi
wie sie es aufgenommen haben, laich'
schonend mit ihnen um. Vergiß
nicht, daß sie Welt. Menschen. Pslich
ten mit anderen Augen sehen als
Du. Es ist nicht jedem gegeben, sich
vom mächtigen Flügelschlag der Zeit
hinaustragen zu lassen über rneFor
derungen und Gewöhnungen des
Alltags.".
Dann reichte er, wärmer werdend,
dem jungen 5!ameraden die Hand.
.Und Dir keine zwiespältigen Hem
mutigen und Glück auf den neuen
Weg."
Drei Tage später' saß der junge
Offizier in dem bescheidenen Hotel.
in dem er abgestiegen war, vor ei-
nem leeren Bnefblatt. Sein Gesicht
war spitz und hager, seine siegesfro-
hen Augen wie von trübem Flor
überschattet.
Draußen tn der Villa hat! es
eine Slacht gegeben, hartnäckig, wie
manche, die er gegen oen Feind mit-
gekämpft. War er als Sieger oder
als Besiegter hervorgegangen? Er
wußte es selbst nicht. Frei war er,
ja, ihn an Ketten zu legen hatten
sie nicht vermocht, aber er hatte sei
ne Freiheit mit Stich und Hieb be-
zahlen müssen, die doppelt fchmkrz
ten, weil sie zu Recht geführt waren.
Er hatte da draußen in der gro
ßen. übermächtigen Weite des Krie
ges, die alle normalen ' Maße und
Werte verschob, vergessen, woran
Losso ihn gemahnt, daß s noch eiiie
andere Welt gab, die Rechte für sich
:n An pruch nahm, von denen man
sich nicht ohn weiteres unter dem
Schutz einer übergewaltigen Zeit
loskaufte. Kurt ruckte an dem Brief-
blatt. Er nahm die Feder und leg-
te ,e wieder fort. Er schob an dem
bestaubten Tintenfaß aus häßlichem
Porzellan hin und her.
Er sprang auf. so rasch es seine
noch schmerzende Hüfte zuließ. Wie
kennte er in einem Brief zusammen--fassen
wollen, was ihm die jüngsten
Stunden an peindollen Vorwürfen.
an erbitterten Anklagen, an em-
Porten Tränen gebracht hatten. Wie
konnte er mit geschriebenen Worten
das Mitleid schildern wollen, das
ihn tief ergriffen, als er daS schma
le. kindhaste Geschöpf still verzwei
felt vor sich hinweinen sah! Er
mußte wieder hinaus, dem ärztlichen
Verbot zum Trotz. Draußen würde
er der zwiespältigen Hemmungen
Herr werden, von denen Losso ge
sprechen, draußen würde er sich
Z i '';! i.f nKrrrtn Twijti.
Vli k hr.'tt f.'!,!! i'i f'ri kr,!,-'
,c!'-..,fk'nk,e '.!!,'?, f'''"t fcf i f-mN
i';t (.; 'rt tiOr.
?.,d'?m.'t. p-fnn ff j , ilrern vt,
h lt's'n Z'l.-nz !iv:f. ftifif dft
Vvtt1 ruf lurem i'ae f.l.reffl
ins mit'fn. kl;ri.i1 f it! et ki
ifuf;!. e!i ed ket '2 Za'et und die
2 l .i!tir die ifire ro? Wxmt
zai:I, h um t !:ff(tb! itt afs!;!;iii'
frt hikükk?, i!;:n frcttifch lu,b'!;ib
Vitief'n: H ist tu, wi tas h ein
la.l fit) neizt, wie bald ti heißen
wird: Ei trat einmal!
Nut trenn die 2üt sich leite cff
ne te, trenn Leitet liebet Gesicht im
Nahmen der 2iit schien, wenn ,dt
wimperumschatlelkn grünen Aii'.kn
ihn woetlot grüßten, ihm zu sazrn
schienen ich bin bei Tit, ich striche
die Schatten von Deinem lieben
Haupt, wurde er ruhizer.
An einem srosttlaren Tage stieg
der Hauptmann voir Losso beliim
inerten Antlitzet die Terrassen zu
dem Rckokcschlößen hinauf. Schere
ster Lotte trat ihm entgegen. Sie
reichten sich stumm die Hand. Be
klommen sagte der Hauptmann:
.Kann ich ihn sehen, Schwester?"
Sie nickte stumm. An der Tür zu!
dem kleinen Zimmer, in dem der!
Verwundete lag. blieb sie stehen. Mit
leise umflorter Stimme, in der die
verhaltenen Tranen zitterten, sagte
sie: .Machen Sie sich aus einen Ab
schied für diese Welt gefaßt. Er hat
nur noch Stunden zu leben. .
.Weiß er's?" fragt der andere er
schüttelt. Das Mädchen schüttelte
den blonden Kopf. Nein. Er hat
keine schmerzen mehr. Er träumt
von einer seligen Zukunft. Er war
immer ein Traumer. Wer wollte
ihn aus seinem , letzten schönsten
L.raum reißen?!
Sie umfaßte fester die Klinke, aus
der ihre Hand lag. Dann öffnete
sie lautlos die Tur und lieh den
Hauptmann eintreten.
Kurt von Malte lag mit großen.
wachen Augen. Ein schwaches La
cheln flog um seinen blassen Mund.
.Vut. daß Du kommst." flüsterte er.
ich habe Dir viel zu sagen." Der
andere setzte sich neben ihn und
hielt seine Hand.
Es war eine schwere . Stunde.
Hans. Du hattest recht, sie sehen
Welt. Menschen. Pflichten mit an
duen Augen als ich. Ich habe ih
ren gerechten Zorn über mich hinge
hen lassen. Und die Kleine ha! mir
eio geian. -, vat mich doch wobl
yriicy neo geyaot.
Der Hauptmann beugte sich näher
zu dem jungen Freunde. .Du hast
Deine Pflicht getan, Kurt. Mebr
kann kein Mensch. Ueber das an
der. Uebermächtige, ist wohl keiner
von uns Herr."
.Ein gutes Wort, Hans. Ich
dank Dir!"
Der Hauptmann' wandte sich ab,
seine tiefe Bewegung zu verbergen.
Als die Schwester ins Zimmer trat,
stand er auf und drückte dem Ka
meraden zum letzten Male-die Hand.
Lotte hatte sich auf den Rand des
weißen Lagers gefetzt und seinen
müden Kopf sanft in ihren Arm
gebettet. Er richte! sich ein wenig
auf und fah sie an mit Augen, aus
denen das Leben floh.- .
Lotte." flüsterte er, .nun ist al
les gut das Glück kommt
siehst Du es nicht? Zum Fenster
schwebt es herein auf silbrigen Flü
geln in der Hand die Sikgespal-
me an der Brust die roten, roten
Rosen unsere Glücksrosen. Hörst
Du nicht, was es flüstert, das Glück?
Alles ist ausgelöscht alles
Schlimme war einmal Du hast
die Schuld, bezahlt mit Deinem
Blut "
Schwer sank sein Kopf in ihren
Arm zurück. Nun kommt das
Glück der Frieden " ;
Sie beugte sich , über ihn und
küßte ihn . sanft unter rinnenden
Tränen.
Die stille Wanduhr aus Sevres-
Porzellan schlug mit drei harten klir.
tenden Schlägen: .Es war einmal.
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Schrecken des Grano
t e n f e u e r s. Grenadier Prellmann,
aus Erholungsurlaub daheim, er
zählt von seinen Kriegserlebnisseu:
Einmal aß ich gerade Kommißbrot
mit Spkck, als ine feindliche 20 Zen
timeter Granate mit fürchierlichem
Krach in meiner Nähe einschlug; be
täubt fiel ich um."
.Und hatte die Geschichte sonst
schlimme Folgen für dich?" fragen
die Zuhörer in atemloser Spannung!
.Aber gewiß! AIs ich wieder zu
mir gekommen war, hatten die' Käme
raden mein ganzes Kommißbrot nebst
Speck weggefressen!" ,
Aus einem ffeldpost
i r i e f. ... und feit wir ein Klavier
im Schützengraben haben, wagen
die Feinde auch nicht mehr, uns an
zugreifen; schade, daß nicht Tante
Leonore herkommen und ihnen mal
was vorsingen kann, dann würden sie
sicher freiwillig ihre Stellungen r'äu
mkn!
Sinnig. Soldat: Als tu
als Verwundeter aus dem Kriege zu
rückkamst, hat dich deine Köchin wohl
sehr warm' empfangen? ' ..
.Kamerad: Und ob! Ueber der Kü
chentür befand sich ein Plakat 'mit der
Inschrift: .Herzlich willkommen!'
und das war von einer dicken Wurst
umrahmt.
Galgenhumor. Staats
anmalt (zum Delinquenten): , Ha
ben Sie nocki einen Wunsch?"
T-klinquknt:' .Ja, ich möcht' bitten,
daß mir bei der Hinrichtung mein '
Leiblied g'sungen wird: .Gute Nachts
Du mein herziges Kind!" -
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