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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 22, 1915)
TV M f,.,: Ti" SIKWs. -r- r-t T i! n in n r i i i r & i . ii i ! iLfUik li inuiun ' ; f I r ! . . " "j. ' ., ; -r ;r " , ' .'.i.f ! ',", : ' !- ( ! ,!!', ) !',',! ' J n " ! '-pT "t n?v Vv4 I , Olvi 4 prrn n -" .--- i iUü OK n ,rjr f Mf s , . A a 1 1 H F lA w 4 rr j m. I r i V ? M ; Ml i . V :,A F t . l nsj, tr-f f. ---- 4 -4 .y ' 7. ) 1 r 1 ! ., , ) - i ' i l-i V 't 's ft ( 1 1! 3 ii i v '" , t? : ." " ! ' ' ,1 " f t..:';n 5 !t. hl i f!T f'-'T V. i , I '? h f'.n ''. (;' :."! 1 S "pf'i! f - ..-, . "'1 C , : "f-ü: Ml t-t f ii n'":-ri tv .-r ?.;! d-x (T ; i f . i- ,(.....,(., ; - ! ! ,.l T'l. ,,'N 1 f-- T ' ?' I ' na i:t. ( 'S'jil!, t- ?!.!.k't "! Litt u H". 1 en (e3 il fctft:!::!- . bi& fcii-.-f n i f t jj d-'N .!-;uiro?:t!i a:if. p-ji ft.::t!'fTT t'i.fn:-.;- ;:-:n. Bis ttir Arrest! t" f; y 'it. Cie ur5?n ". cH .um 'Vrt l'2.i!( ff! bet t i n t:n t'Jit 'IniJi an. fS'xirte!, ko fif fiA b-n pctlif-rfS. Bk' feiert iM.fi a:i-a'tH.fnH tfirjtirt'n, Au.i t:ite ii 6:t Eftth.'ib;ai:nci5ftfi;mi nc bai LsudlZwtndunzSbt S't ?ck::n ;rfct. bknkn fi.-S ffer 'tot oücm fcfyrSt Aukuben fcif!n: Aufhellung bei trei;rtn Votgc!änb?k biit.f'idt!ri?ii Aklkuckkn tciiiflrt An' niz:fcki,-v?zz und solcket Zandcad'chnikte. in d?n,n"n'an fkinbüchk TteLungm des M'.ltt'. AufkcNuug brs i-:ih:rn SJotyKr.bf jjtit i?.'tvrck'.inz im Anmanck d?qtiffkNkt f finblicp'.t Ab!kkilllni?. Patrouillen ob seindlichzt chanzatdeitkn. Unle:ktü!!g d--r Wfftnw:tkung durch Inge"Beleuä-,ien feinvlichct Zruppkn 'uns andcr't Ziek. Tiöcunq feiiidliciikt Untetnkkmunflkn d'ktöi Bl'r.S'virküng, d. k. dutch abweck filnves ?etdurik:ln und LiStgkbtn und durch SchmcnZen des Lichtkegels. , Täuschung bei Angteifets ii? die Stellung der eignen Zrilppen. die kich vielleicht seitlich von der Schemwnfcrftel, lung befinden. Störung der Arbeit feindlicher Schein' Werfer durch Schnfung einet Lichtsperre, d. h. durch Kreuzung des feindlichen Strahles durch den eigenen. Unterstützung don Ausfä?en und Ar naherungsmärschen der eigenen Truppen im Vorliinde durch Vorlegung eines LichtZegelZ. der wie ein undurchdringlicher , Schleier wir!!. Absuchen des LufiraumZ, um feindliche Flugzeuge unb Luftschiffe zur Beschießung sichtbar zu machen. Selbstverständlich wird der Schein fer ober auch bei Angriffen verwendet. - Dabei dient vor allem: . Zur Beleuchtung von MarschrichtungZ zielen beim Vorgehen und zum Borleuch tea in schwierigem Gelände, um bei Zu? rechtfinden und Zusammenbleiben zu leichtern. Zur Verschleierung der Bewegungen du anareifendca Abtheilungen. Zur Beleuchtung feindlicher Abtheilun aen und Stellungen, die erkundet oder be schössen werden sollen. Zur Störung der Scheinwerftrbeleuch' tung deS Gegners durch Schaffung einer Lichtsperre. Zur Täuschung des Gegners Ub vik Anmarschirung. Als Nebenzwecke find schließlich noch die . Uebermittlung von Botschaften auf große Entfernungen durch kurze und lange Licht blitze nach dem Morsesystem und aus nahmsweise die Beleuchtung von Lan dungsplätzen für Luftschiffe und Flug zeuge sowie von Sammel-, Verband- und Arbeitsplätzen zu erwähnen. Die Eigenart bes Scheinwerfers besteht darin, daß er in nach einer Richtung hin konzentrirtes Lichtstrahlenbündel von außerordentlicher Stärke erzeugt, das noch in ein Entfernung von mehreren Kilo metun alle Gegensianbe, auf die es trifft, deutlich sichtbar macht. Zwar ist das LichtSündel in feiner Ausdehnung ziemlich . , -! t, '.1. , , - . ,. -, : , - ' '-t ' r I ,,..,s '-. ' ;...: 7 . r I 1 t ' .1- ( ' 4 ! f ' f.-!!.'f ' ) i ' I r l ' '"'" Kl ..-! )i .-. . .h -i Xftf '"S ' . ' fil t;l t'.' ii S ?.ur- -. 2-t tc.i l:n 2: r.-r 1 5 1 "i ! vk:"ti :r.T -."z t r.-'? vn't Ir tTt -0 7 'sie '.".rrif-ve e-kfft :,s ! ttn cd aus 6?fw:?-t'n ft..it-n.-'a !U!a k f !.;.! k ' i ' ! i I : i ii i, i i . H l . i . ,-i t . . , 4 , r t" . . t " t . , ' 4', ' ' if ' h ( ,' ' ' - " - "J, . N c - ' ' :, f v f ' , , '.'" ' ,v . I ' ' r .. 4 ' . J- .1 ..' J ' ' g 1 f j . -f ji - ' i - v j x -. . , ' T ' . ' f ,- Vl; ' ,. ! i -rj r i , ? j ! , , . l 'U - . j ' - , ; . - . j f 4 . , , .. ' - ' ; ) : c'. -t" 1 - .J .'. t".,' -ff . - ' . , f '. . , - f 't - "V. ' ' - . - ' i, --('. V ' 3fi--V 4 ' 'I ' ' 'i J " f KV ' ' M f t: s r ; ' , r ' - - -V . " , v ! ' i . , 1 1 i i - - . , ,n , ' ' ' '. 1 . . . . f- ' " ' ; ' . ' . MACHTKAMPF DlRCM L EUCHTHAH 7 7 IRHtlLT. ir -1 . i ,,:t7 - a j y i.Vf rs ? ' . ;rY-- -- ' J ?--'T L " , , i -"$ ? ;,ww- ' o yfrfi. ' TU !,l M i i 1 1 (vl ! ?;', f. V - 'DÜ V ... 'W-.v Gv. ..'" ' -.. 'i ! . ' t . i i r i r ' ' ; " k , .,4 ..-W ! " 1 ' 'l " i ! I l I . ' ' I I .. ., ' t I ,i i $ ,-.' f. . , ' . f 5 - . , - : ' ' ' ;j j .'. ' . . , . , t ,-t 6 I I f , M 1 j i,m " -i ! I , f . . , ' , ! ' J ' . j .' . ' f . r.- - -. . ft' - f t ' 1 , .1 ( I t )' f- i .1 ii ! t I ! i i n; , I ( ., ( ! ; .. I , , '. , -r ., (i j f 1 . ! ! . - i , . ,; , , ' ft j. ,..,,..!., I x, ,., 'i ' i T r-M , ' I " ; ' f ' ' ! t-t !'" i' i ' ,, t.: . f, .,,,,, j f. ff 5 j ,,. K t, ?' , , , t vi 5 t j : f ... " ' .. ' -'-: ! ' v I ' ; . ' . f l ...- -X gt&'Xrxfy . , . f. , 4 . : r " , , , , - r - t. : 4 ' V t - ' '! " i'i'" ' , H ' l ' t f 'vw."1:' , t - ' -'" - ..... j V' ' . t s . " , ' 5 k. . " ' -f V ! - t , iti. - ' rt". r v Mi -' j - i" ; (. ' 1 NN :' ' .f i - - i - . .rx t Yt . - M," ; S f M!U i - a .,:' ""-' ! il U, ' 1" V . " , ,s ; ' ''- i . -5 ' ' i. . : . .. x. . - : k I . ! '. 1 ' r.. . , - -. ' h - - v - 'M ;-yf-"i-ty-' i &i.-&...&?AMz.ii.&njä. ssun.s. . '' ' 1 i ABFEUERN eines lUCHT&SCH05S.S., sv;-S, FLUGZEUG- &LWOfZTEM LEUCHTBOMBE. gen moniiri. Daneben find noch kleinere Apparate im Gebrauch, die. in ihre ein Seinen Theile zerlegt, auf Tragthieren be fördert weiden. Van verwendet ste dort, wo das Gelände für die Wagenscheinwer fer, die. nur auf guten Straßen fahren können, zu ungünstig ist und wo es auf besonders schnelle Bereitschaft ankommt. Der Wagenfcheinwerfer braucht nämlich immerhin 15 Minuten, bis er lichtbereit ist. Die tragbaren Scheinwerfer aber sind in knapp 5 Minuten gebrauchsfertig. Je böher der Scheinwerfer steht, desto bester ist er zum Absuchen des Geländes geeignet, da sein Strahl dann durch nie drige Hindernisse nicht ausgehalten wird. Man stellt die Scheinwerfer deshalb im allgemeinen auf überhöhenden Punkten hinter der eigenen Stellung auf. Da solche Punkte aber nicht überall vorhanden sind, und da die Scheinwerfer, wenn man sie in die Feuerlinie mit hineinnehmcn würde, sehr leicht durch das auf die Stel lung gerichiete Feuer zerstört ,werden könnten, bringt man das Gehäuse der Feldscheinwerfer an einem teleskopartig ausziehbaren Mast an, so daß es einige Meter gehoben werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Bedicnungs Mannschaft und däs Fahrgestell, an dem sich die nöthigen Vorrichtungen zur Ver änderung ber Höhen- unb Seitenrichtung. sowie zur Verdunkelung befinden, in Deckung zu stellen, den Scheinwerfer stlb st aber so hoch emporzuheben, daß sein Licht ström ungehindert über die nächste Umge bung hinwegstreicht. Dadurch bleibt die Stellung der eigenen Tropen im Tunkcl. und der Gegner wird irregeführt. Der zum Betrieb der Feldscheinwerfer nöthige Strom wird einer kleinen Dynamo eut nommen, die mit einem Benzinmotor bi reit gekuppelt und mit ihm zusammen aus einem kleinen zweiräderigen Wagen unter gebracht ist. Die größte Entfernung, auf die hin der i ichikegel der fahrbaren Feldscheinwerfer noch wirksam ist, , betragt rund 4 Kilo metcr. Auf diese Entfernung hin kön nen allerdings nur größere Objekte gese hen werden, j. B. geschlossene Verbände. Gebaube, Baumgruppen u. f. w. J,ir kleinere Ziele, wie vorgehenbe oder schan 3cr.be Infanterie, liegt die Sichtweite für das Felbscheinwerfergeräth bei 2 5tilo meter. Diese Zahlen gelten jedoch nur für tiefe Dunkelheit und klare Luft. Dich ter Nebel, starker Regen und Schneegestö ber verhindern .ine Fernbeleuchtung voll kommen. Halbdunkle und trübe Lust schwächt den Strahl. UniibersichilichcZ, mit Hügeln. Baumgruppen, Häusern u. s, w. übersates 'Gelände wirkt der in Ihm vorkommenben starken Schlagschatten we- gen außerorbentlich störend. Und in stark bewaldeten Gebieten büßt ber Scheinwer scr seine Wirksamkeit völlig ein. Ein so wichtiges Hilfsmittel er also auch für ben F:l:!rieg ist. so ist er doch nicht überall anwendbar, ganz abgesehen davon, baß ei schon der stoüen wegen unmögl'',, ist. auch kleinere Abtheilungen mit Ccheinwcr fergeräth auszurüsten. Nun beucht aber selbst bei Patrouillen und Vorposten häu fig das Bedürfnis nach Beleuchtung ' ' Borgelandes. sei es zur Orientirung. zu Erlundungszwccken oder zur Unterstützung der Waffenwirkung. Und auch dorr, wo Scheinwerfer vorhanden sind, würde ge lcgentlich ein Leuchtger'äth mit Arrthil verwendbar sein, das weniger umständlich zu handhaben, leichter zu befördern und auch in unübersichtlichem Gelände brauch bar wäre. Diese Wünsche erfüllt die Leuchirakcte, eine Abart der belannten Feuerwerks-akete, die sci'on von alters ber im ilieae zu S!a- nalzwecken Verwenbung findet. Die ge wohnliche Rakete besteht au! ein unten offenen, mit Pulver gefüllten Kartonhüls. die nach der Entzündung durch den Rück stoß ber ausströmenben Gase in be Höbe getrieben wird, wobei in an bei Hülse angebrachter Holzstab als Steuer bient Diese Raketen eignen sich jcboch nicht für Belcuchtung?,zwecke, weil bei erreichte Lcuchteffekt zu unbebcutcnb ist. Man hat deshalb für Kriegszwecke eigene Leucht rateten lonsttuirt die mit H'lfc einer Schufwaffe abgefeuert werden und deren Leuchttörper an einem kleinen, das Herab sinkcn stark verlangsa-renden Fallichirm hängt, so daß die Leuchü?auer beträchtlich wächst. Durch diese Raketen kann ein Gelände von 5 X) Meter Umkreis fo hell beleuchtet werden, daß feindliche Trup pen, diesich in der erhellten Zone befin den, wirksam unter Feuer genommen wer den können. Dn Lichtschein ist kegelför mig gestaltet, ba ber Fallschirm als ?te fleltor wirkt und das ganze Licht in Form eines Kegels nach unten wirft. Für Be leuchtungszwecke wird Weißes Licht der wendet. Für Signalzwkcke kann grünes, rothes, blaues oder in zwei und drei Far ben brennendes Licht geliefert werden. Durch Abfeuern mehrerer Leuchtraketcn von verschiedenen Punkten aus laßt sich ein Gelände beliebiger Größe wirksam erhellen. Zum Abfeuern der Lechtrake!en wer den meistens besondere Signalpistolen oder -gemehre verwendet, doch giebt es auch Naketeü. die aus dem gewöhnlichen Jnfanteriegewchr abgefeuert werben lön nen. Das Gwickzt bet Leuchtrakete be trägt 150200 g. so baß ein Mann be quem eine größere Anzahl zu tragen ver- ter liegende Gelände hell erleuchtet (siehe Abbildung). Da die Leuchtdau mehrere rtlniitcn betragt, hat die das euchlge schoß abfeuernde Latterie genügend Zeit, sich auf dem erleuchteten Gelände zu oricn tiren und ihre weiteren Maßnahmen zu treffen. Neben der Leuchtrakete und dem Leucht geschoß ist schließlich noch die Leucht bombe zu nennen, die für die Benutzung von Luftfahrzeugen aus bestimmt ist. Man weih, das, die nächtliche Orientirung bei Lufisahrten außerordentliche Schwie ris,keiten bietet und daß insbesondere nächtliche Landungen stets ..rit großen Gefahren für das Fahrzeug und seine In fassen verbunden sind. Troßdc..i n uß man hausig b.i Nacht Erkundungsslüge ausführ.il, um die Bcw.gungen des Geg ners zu erspähen, und dic Vorbereitungen, bie er etwa für einen Angriff trifft, fest zustellen. DeshaL rüstet man die großen Luftlreuzer mit Scheinwerfern aus, so daß sie das von ihnen überflogene Ke lande auf weite Entfernung abzuleuchten vermögen. Dieses Hilfsmittel kommt je doch für Flugzeuge und kleine Luftschisse nicht in Betracht, da das Gewi.t der Scheinwerferanlagcn zu groß ist. Ein für Luftfahrzeuge geringerer Tragfähigkeit, besonders für Flugzeuge, brauhbarer, auch den Anforderungen des Krieges ge- 'ii sich ein seidener Fallschirm von Regen schirmoröße, an dem ein sich im gleichen Augenblick sclbsilhütig entzündend Lenchtkörp bcfcstivt ist. der das darunter lieacnde Gelände taihell erleuchtet (siehe Bild). Die Lichtstärke koird auf etwa 50,000 Kerzen beziffert. Die Leuchtdau beträgt 34 Minuten, genügt also voll auf zur Orientirung und nöthigenfalls auch zum Ermitteln eines geeigneten Landungsplatzes, der unter Umständen noch im "Lichte der Leuchtbombe, die je nach bet Höh,, in ber sie schwebt, eine Zone bi? zu 1 Meter im Umkreis erhellt, ausgesucht werden kann. Allerdings ist zu beachten, bah bie Leuchtbombe nach dem Abwurf ber Windrichtung folgt, und bah vielleicht ein Gelände beleuchtet, baß bas Lustfahizeug bereits überflogen hat. Zum Schluß ist noch zu bemerken, daß man neuerdings auch Lcuchtrakcten don Luftfahrzeugen aus verwendet, indem man sie aus einem kurzen Sieht verfeuert, bas seitlich am Rumpf oder an der Gondel des Fahrzeuges befestigt ist (siehe Bilb). , Die Gesammtheit bicscr Hilfsmittel ge-X, stattet uns heute, bie Nacht thatsächlich zum Tage zu wandeln und sie auf diese Weise bet Schrecken zu entkleiden, die sie im Kriege auch füt den Tapfersten birgt. Hannk Günther. Die Zustände in Zlußland. Dre römische .Corrispondenza' bringt über die Zustande in Rußland interessante Mittheilungen, denen wir folgendes ent nehmen: Die Opposition d Sozialisten rrt der Duma hat bis jetzt nicht vermocht,, den Staat ernstlich ,u gefährden, s, das,, die Kegierukiz wenigstens in politischer Hin. -icht die Lage beherrscht. In Polen neigen n?r Adel und die industriellen Kreise zu Rußland, während daS Volk feine Sym-v-thien zu dem Segnet nicht verhehlt. Die ogcn. polnisch- Freiwilligknlegion gegen ie Teutschen ist eine Vorspiegelung alsch Thaisachen. Die Legion rekrutiert g nur. au Leuten, die vor. ren Munar bedörden zu diesem Zwecke ausgclesen wur den. Der Grund dafür, daß der Adel und die inbustriellen Kreise Rußland günstig scheinen, wird wohl in der Besorgnis zu suchen sein, Polen könnte -preußisch wer en, und damit kämen sie unter die Gewalt nicht nur der Mtischen, sondern auch der wirihschaftlichen und sozialen Gesetze Preußens, bie bekanntlich be bessergestell. ten Schichten größere Opfer auferlegen als dies in Polen ber Fall ist. Weniger günstig ist bie wirthschastliche Lage Rußlands. Wegen Kohlcnmangel mußte eine große Anzahl von Fabriken den Betrieb einstellen. Andernfalls bilden die, Vakanzen in den leitende Stellungen in industriellen Unternehmugen, die zum, großen Theil in deutschen Händen waren,. einen Grund für den Stillstand der ru!H schen Industrie, denn beim Ausbruch deS Krieges sind olle dienstfähigen Deutschen in Konzentrationslager oder nach Sibirien gebracht worden. Auch in der Landwirtb. fchaft fehlen die menschlichen Kräfte. Am empfindlichsten wirkt jedoch auf die Wirth schafiliche Lage der Mangel an Eisenbahn wagen, der trotz oll AnstteNgungen bis ket nicht beseitigt werbe konnte. Die Lebensmittelzufuhr ist badurch gelahmt unb bie Preise sind sortwährenS im Liei. gen begriffen. Die finanzielle Lage ist nicht sehr rosig. Der Rubelkurs ist immer noch 5 Pro zent unter bem normalen Stanb. Seit ber Abschaffung des Alkoholmonopolz find keine neuen Einnahmequellen für den Staat gefunden werben. Das Projekt eines Theemonopols ist noch in der Schwebe und die innere Anleihe von 500 Millionen Rubel ist noch nicht ganz ge deckt. Amerika gewährte nur einen Kredit von 50 Millionen Rubel. Als der russi sche Finanzminist Bark in der Geldver legenheit nach Lonvon.ging, urdk ihm bort in ber wohlerwogenen Absicht, bie Macht des englischen 'Geldes auf die Haltung Rußlands in ber Mmengenfraae wirken zu lassen, gesagt, England wolle erst k Einnahme der Dardinellen b warten. Zük die Beurtheilung der Militärischen Lage giebt die Thatsache einen Anhalts Punkt, daß die seit 190 abgeschaffte Körperstrafe wieder eingeführt werden mußte. Der Großfürst Nikolaj Nikolaje witsch genießt noch immer da! volle Ber trauen beS Zaren. (Seit langen Woche hat man absolut nichts mehr von ihm ge hört. Lebt er noch? Anm. b. Red.) Um die Moral der Soldaten hoch zu halten, erzählt man ihnen, die Teutschen unb Oesterreich mißhandelten ihre Gefan genen, und droht, baß kein Gefangener später nach Rußland zurückkehren bürfe b,i Strafe der Erschießung. Strenge Gesetze wurden gegen sozialistische Agitation im Heere erlassen. Trotzbem ist bie Lage be benklich, was auch baraus erhellt, baß runb 71,000 Offiziere fehlen. Verschiedene Kompanie werben von ganz jungen Leutnants befehligt, andere sogar von Unteroffizieren. Seit ben großen Ver lüften tonnten bie Einheiten nicht mehr genügend nachgefüllt werde. Die Jahres tlasse 1313 wurde bereits in die Front geschickt, und diejenige von ISIS wir im löause diese? Monats einberufen werden. Die neuen Reserven haben absolut unge nügende militärische Vorbereitung und wegen deS Mangels an Ossizieren ist man sogar zur Einstellung von Kräften aus den Polizeikorps in das He geschritten. Jedem Armeekorps ist eine Brigade Land wehrtruppen zugetheilt worden, um ihm wieder etwa von der früheren, Festigkeit zu verleihen. Die Verpflegung der Trup pen ist gut und hat sich im Lause des Krieges eher gebessert, ihre Ausrüstung läßt jedoch viel zu wünschen iibrig. Die letzten Reserven mußten in ihren Zidil lleidern zur Schlacht. Ferner wurde fest gestellt, daß in vielen Punkten der Kampf linie je fünf Mann über nur ein Gewehr verfügten. Es fehlt tatsächlich, trotz bes fortwährenden Wasfcnschmugaels über Salonik, Serbien und bie Donau an Kriegsmaterial. Mehrere Jnfanterieregi menter wurden mit Karabinern ausge rüstet, andere haben daS alte Berdan GewHr ohne Rcpetitioa und man t sogar Schießprügel gesunden, die noch im Krimkriege verwendet wurden. Die schwächste Seite im russischen Heere ist aber das Saniiaiswesen. In er schreckender Weise macht sich da Led'i ni! nach Aerzten und Heilmitteln geltend. Deshalb werden alle russischen Aerzte US zu 55 Jahren au! dem AuZland einbe rusen. Buch ist man mit Norwegen in Verhandlungen geireien, um norwegisch Aerzte in das russische He zu ziehen. Ja. sogar die Aorbehaltsbestimmungcn gegenüber den jüdischen Aerzten wurd voriibergehnd aufgehoben.' . i X :