Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 21, 1915, Image 2

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die durch ihre fr-mde prc?, andere
. Eilten uno 3'iffiOiinq dsli Ttadtdikd gn;
berüiibert bafxn. kickt man berrounö:
und nknraleZiente okterreickifche und
deutsche Oksizicre. auck aksm'de mit ge
bräunten Wangen, die auf iur..ien Urlaub
hier sind, Soldaten, die iKre Ariegsdeko
rav.on stg'z zur Schau tragen und von der
Bevölkkrurtg lebhaft klamit erden.
Tazwischen saus-:n mit schrillem Pfeifen
die VermunokN' Autoi durch die Strohca
rmb rufen b:r Schrecken deS Krieget in
Erinnerünz.
AuÄ die Wiener treibt es herzus an:
ihrem niemand erträgt bis Einsam
feit, diese ungeheure 'nervenpeitfckiendk
Spinnung treibt die Menschen zu einan'
der.
Und wenn dann die Zeitungsiräger wie
eine wilde Meute durch die Straszen ja
gen, die neuesten Siegesnachrichien uns
rer berrlichen Truppen, ausrufend, durch
zicht eine gemeinsame Woge der Begeiste
rung und Zuversicht alle Gemütber.
Bemundcrungsmerth find die Leistungen
der Wvhtthätigkeit auf allen Gebieten, mit
welchen das Heer der Frauen die unver-
meidliche Gefolgschaft des Krieget
Noth und Elend bekämpfen. Die
schönsten und mondainsten Frauen der
Stadt, die größten Künstlerinnen sind als
Schwestern im Krankendienste thätig, an-
dcre wieder widmen sich der Sorge für
bie Flüchtlinge, der Obsorge für die der
waiften Kinder, der Sorge um die Ar-
beitslosen
Gleich im August, wo viele Betriebe
thre Angestellten emlietzen, wurde der Ar,
beitslosigkeit vorgebeugt.
Die Kältcschutzaktion für die Soldaten
versorgte das Heer mit Wollsachen und
gab gleichzeitig Taufenden Erwerb, das
fchwarz-gelbe Kreuz, das Zeder Wiener
und jede Wienerin vom niedersten bis zum
höchsten Stande gleich einem Orden der
Hilfsbereitschaft trägt, schuf wiederum
. Taufenden Arbeit, und der ErW für das
Kreuz schuf Nahrung für taufende hun-
gernde Kinder.
Und als der Strom der galizischen
fMchtlinge sich in unsere Stadt ergoß, er
fakte eine Woge des Mitleidet und der
Hilfsbereitschaft die Bevölkerung der
cStadt.
TheeftubkN, MitiagZiische, Wöchnerin
- nenhcime, Kindergärten wurden binnen
kürzester Zeit durch unsere Frauen, durch
Vrivate Wohlthätigkeit; int, Leben gern
fett. Neben all diesen Institutionen für
die ärmsten Kreise der Flüchtlinge, auch
ein ganzes Flüchtlingsheim für die besse
ren Stände, wo ärztliche Ambulatorien,
Kindergärten, Badeeinrichtung und vor
allem ein guter Witiagstisch gegen geringe
Bezahlung den schwer getroffenen Stän
den der Intelligenz zur Verfügung sieht.
Hierher kommen die Kaufleute ohne Er
werd, die Gutsbesitzer ohne Gut, die Be
omtcn ohn Stellung, welche die russische
f Invasion aus ihrer Heimath vertrieb, de
f xu. mitgenommenen Ersparnisse durch das
monatelange Ezil aufgezehrt sind und
deren guter Anzug, Pelzmantel und Rei
berhut oft die bitterste weil verschämteste
?lrmiith verbirgt.
Hicr in diesem fflüchtlingsheime sind es
Damen der höchstes polnischen Triftokra
tie und der Wiener Gesellschaft, welche
s'eZmilliS das Ami der Bedienung über
nennen haben und welche durch Spenden
und Sammlungen dat Heim erhalten.
Ein änderet Bild bildet der Theesalon
vcs Hotel Jmperial, welch im Lorjahre
bei Tangothee und heiterer Musik die
wr.fcarn, Gesellschaft Wiens in extrava
kmntea Pariser Toiletten vereinigte.
!L'?Ich d:ro:idertes Bild! Derselbe Saal,
?iS. Ci, ?er Wisente 'kdrmann: fri
zum 17. flotil d. I. haben i.'i.k.,'.',
Züslrr" ilire (,'knnqel in daß lt,',i
lexsiandbild kinqescklsqen.
s)lo. 7. I?rau Irma v. 'ökrr, die bk
kannte Sitiristitcükriii nd Mnti de
slcllvertrcttndrn Cesltn. . Nnß. v'ee.
ralslabschess.
, rau Gräfin tx. Ztiui
Blarschall, der erste weidliche iegi
iiientsarzt der österr. Armee. 2;-t ist
eine Tochter deÄ verstorbenen Rittmei
sirrs und Ticiislkammerersvkil. ir
derzon? Äarl Ludwig, Grasen Friedrich
MarschnS. Tcit ibrem lb. Lebens
ishre widmrte sie sich ss efng dem
Ttdiumdah sie IW7 das philofoplii
sche und zwei ?alre später daZ niedi
ziniselie Toktordiplom erwerben konnte.
Bei Kricgsansbrnch stellte sie ihre
Kräfte dem Baterlande zur Bcrsiignng
und ist zur Zeit als erster weiblicüer
Rcgimentearzt im Krakauer Zestungs.
fpital thätig.
M&ätte- fetk..fe- tJry
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die Pariser Mode gänzlich geschwunden
ist, mit tief über die Strickarbeit geneig
ten Köpfen. Hier werden nämlich un
ter der Patronans der Statthalterin wol
lene Socken, Leibbinden, Kniewärmer, n.
v. A. für unsere braven Soldaten oon
Damen der Gesellschaft zur Jausenftunde
gestrickt, hier werden Cigaretten für die
Soldaten gestopft, von hier aus wird so
manche Anregung zu 'neuen Wohlthätig
keitsaktionen gegeben, so auch zu der
Kriegspathenschaft, die Frauen aller
Stände wirbt, welche die persönliche oder
materielle Obsorge für ein Kind eines
Kriegert übernehmen. Und da? Rcin
ertragnit der Jausen fällt wiederum dem
Wittwen- und Waisenhilfsfonds zu.
Ein paar Schritte von diesem Hotel am
Schwarzenbergplatz sieht die neueste Schö
pfung der Caritas, der eiserne Wehr
mann", dessen Panzer vom Wolke ge
schmiedet werden soll. Damen der Gesell
schaft verkaufen an dem Orte der Auffiel
lung Nägel zu einem festgesetzten Preise,
und Jedermann ist berechtigt, gegen- Er
legung von wenigstens einer Krone einen
Nagel in den Panzer zu schlagen.
Diese Millionen Nägel sind ebensoviel
Millionen Kronen zum Besten det Witt-wen-
und Waisenhilfsfonds. Der ge
harnischte Wehrmann, dessen Rüstung von!
Millronen Handen geschaffen, wird als
Wahrzeichen des eisernen Jahres künftigen
Generationen zur Erinnerung dienen.
Und damit späteren Geschlechtern ein un
zweifelhafter Bclveit m Handen bleibt,
daß ein Vorfahr an dieser Aktion mit
wirkte, erhält jeder Theilnehmer ein Ge
denkblatt, das sich in den Familien verer
ben soll; außerdem wird der Rame in ein
Gedekbuch eingetragen, welches die Stadt
Wien aufbewahrt.
So wird unermüdlich gewirkt. Neues
ersonnen, um die Noth zu lindern, welche
der Krieg heraufbeschworen. Die Pa
lait unserer Aristokraten und Haute
finane öffnen gegen den Knegshilfzwecken
gewidmetes Entrce jedermann ihre Sa
lons, die sonst nur den ezklusiven Kreisen
zugänglich sind. Allen öffentlichen Kon-
zerten und Akademien stellen sich Künstler
von Weltruf unentgeltlich zur Verfügung
und widmen den Ertrag Kriegsfürforge
zwecken; alle Theater spickn, wenn auch
ohne Reinerträgnis, um die Schauspieler
nicht brotlos zu machen.
An Sonntagen, den sogenannten
KriegZ-Sonniagen, ziehen Künstler und
Schriftsteller in die Voltsheime der Lufze.
ren Borstädte, um durch Vortrüge Stim
mung und Zuderss'cht zu heben, hervor-
ragende östmeichifche und deutsche Ee
lehrte halten Borträge für die Intelligenz.
um in warmen Worten die durch die Bru
talitat des Krieget bedrohte Ethik zu he.
ben und um mit flammenden Worten für
Achtung und Anerkennung des Völkerrech
ics einzutreten, ungeachtet dessen, dak
getreten wird, in der richtigen Erkennt
nis, dasi das Volk, welches die Satzuiigen
des Vötterreckiks kinhält. von den Neu
tralen und. künftigen Generationen all
kuhunll cm höchsten stehen gkwerihet wer
den muß.
Ja. das lcbcnefrohe, heitere Wien ist
crnit geworden, ernst, aber nicht trübselig.
Und so tapfer wie unsere Helden m
Felde, kämpfen die anderen zu Hause für
Werke der Barmherzigkeit lind Gerechtig
kcit. Ein unzertrennliches Band der Hilfs
bcreitschaft.der Zuversicht und des Glau
bens an die Gerechtigkeit und den Sieg
unserer Sache schmiedet olle Völker Oe
sicrreichs und Deutschlands zusammen.
Gisela Kamilaar.
Tie Schneidcrm.
Als Frauenberuf vom vioderne
Standpunkte aus gesehen.
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diijclh Damen in Kleidern, aus welchen I dasselbe von unseren Feinden mit Füßen
. .
on allen weiblichen Bnussar-
ten hat dieienige der Schnei
denn die meiste Berechtigung,
denn hier ist die Frau in
einem Gebiete, das sie vermöge ihrer na
türlichen Anlagen und Fähigkeiten voll
und ganz beherrscht.
Zu allen Zeiten war es, mit derschwin
denden Ausnahmen, die Frau, welcher die
Bekleidung ihrer Geschlechtsgenossinnen
oblag. , Ader die Schneiderin von ehedem
und heute sind zwei grundverschiedene
Wesen. Während man sich früher bei der
Anfertigung von Frauenbekleidung damit
begnügen lieh ,der herrschenden Mode
streng Rechnung zu tragen, hat sich jetzt
die Erkenntnis, dak diese nicht allein
deren Schönheit ausmache, Bahn gebro
chen. Früher war ein Abweichen den den
Gesetzen der Tyrannin Mode unverzeih
lich, heute perlangt unsere praktischere
Anschauungsweise geradezu, daß dieselben
mitunter einfach übergangen werden. Die
Schneiderin von heutzutage musz tndi
vidualisiren können; sie muß unter
Beobachtung aller vorhandenen Mittel für
jede ihrer Klimtmnen dos gerade Pas-
sende, Zusagende herausfinden. Und
weil dazu außer seinem Geschmacke auch
ein gewisses Studium körperlicher Eigen
thümlichkeifen gehört, muß die Schneide
rin ein gut Theil Geschmack und Bildung
ihr Eigen ennen.
Nicht Umsonst spricht man von einer
Bekleidungskünstlerin' I Höchst zutref
fend ist die! Wort. Tat frühere Arbei
ten nach der Schablone hat aufgehört,
einer künstlerisch freien Entfaltung von
Talent und Geschmack unbegrenzten
Spielraum lassend. Künstlerisch sind oft
auch die Bezeichnungen, welche man für
dies freie Schaffen im Reiche der Kostll
mirung hat. Bald spricht man vom
ttomponiren einer Toilette, bald vergleicht
man diese mit einem Gedicht, einem Mär
chen . und wie die herzlichen Ausdrücke
noch sonst lauten. Wem fällt nun .der
Löwenantheil an diesem Lobgesang zu?
Doch immer nur der' Schöpferin det
Wunderwerkes, der Schneiderin, während
die Trägerin deffelbcn erst in zweiter
Linie hervortritt.
' Diese modernen Begriffe von der Thä
tigkeit der Schneiderin mußten auch ihr
Stellung andern. .Nicht mehr wie ehe,
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dem wird sie den Handwerkern zugezahlt.
Frauen und Mädchen aus den sogcnann
ten besseren Ständen können daher diesen
Beruf ergreifen, welcher durch eine der
ftändnisdolle Auffassung ebenso veredelt,
als ergiebig gemacht wird.
Längst hat die Frauenwelt anderer
Länder diese Thatsache erkannt. In
Frankreich ruht die Ausübung der Da-
mcnscbneiderci vielfach in den bänden von
Frauen der besseren Kreise. Mit den voirTiesc in Lateinschrift hingeworfenen Zei
ihnen errichteten Ateliers erwerben sie zu
meist ein schr beträchtliches Vermögen,
und ihre Stellung, die sie infolge ihrer
feinen Manieren zu erhalten verstehen,
ist eine hochgeachtete.
Die Frauenbewegung, welche der in der
jahrhundertelanger Lethargie ihr Leben
verträumenden Frau die unbewußten
Kräfte und Fähigkeiten wachrief, sie lehre
denen, die Talent zum Schneidern haben,
dasselbe praktisch zu verwerthen, stets ein
gedenk des herrlichen Ausspruchs:
Je höher die Kultur,
Desto ehrcnwerther die Arbeit'.
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preist ßickiiimg.
Grapholozeii'Ut theil.
..Tiefe Studie ist leider ein Lobgesang
geworden", schreibt der Franzose.
Basel. 1. Mai. Tie Genfer Zei.
tuiig .La Gucrre Mondialt" veröffentlicht
von Zeit zu Zeit graphologische Porträts"
berühmter Zeitgenossen. Nach Poincarö
und Joffre wird jetzt in der neuesten Num
mcr bet Blattes Hindenburg graphologisch
porträtirt. Der Untersuchung sind einige
Zeilen zugrunde gelegt, die Hindenburg of
fcnbar an den Herausgeber der .Guerre
Mondiale", Herrn Jean Debrit. gerichtet
hat. Die in Facsimiledruck wiedergegeben
nen Worte des Feldmarschalli lauten:
Vielen Tank für den freundlichen Neu
jahrsgruß, den ich herzlich erwiedere. Bon
Beneckendorfs und von Hindenburg
len begeisterten den französischen Schrift
deuier, Herrn G. E. Magna. zu folgender
Charaltcrstudie:
Was wird die Nachwelt on diesem
Namen, von diesen Titeln zurückbehalten?
Wie wird man in kommenden Jahrhun
betten von diesem Manne sprechen? Kurz,
welche Wort brückt, olles In allem gcnom
men, feinen Charatter au!) Nur biet eine
kann es sk!n:5)inbcnburg. de r T a p fe ie
(im französischen Text deutsch!), Ig vail
lant, le "prciix".
Ein alter striegsmann Hit bisse festen
Zeilen niedergeschrieben. Daran ist kein
Zweifel möglich. Jeder Zug ist sozusagen
graöiri. Jeder Buchstabe ist als Zeuge
eherner Energie und Willenstraft gehäm
mert von der Hand eines Schmieles, der
kalt, erbarmungslcs, entscheidend zuschlägt.
Keine Hast, aber auch kein Zaudern. Der
ganze Mann scheint in einem Guß gegos
sen. wie Balmung, das berühmte Schwert
Siegfrieds. Keine Grazie, keine Finesse,
aber ein klares Bewußtsein der Pflicht.
Diese Pflicht ist einfach, wie der Mann,
der sie einfach, klug und gläubig, erfüllt.
Das ist nicht alles. In diesem harten,
starken, unbeugsamen Krieger lebt ein von
Grund aus rechtlicher und guter Mann.
Seine Güte ist männlich, wie die Güte et
Stahles, die keine Schwache duldet.
Er ist eine vollendete Persönlichkeit, ob
gleich feine Kultur eine gewisse Derbheit,
einen Mangel an Geschmack, nicht verhin
dert. Wenn wir die Intelligenz Hinden
burgs nicht analnsirt haben, so geschah
das, weil er wenigik ein Mann von außer
gewöhnlichen Geistesfahigkeiten als ein
Mann höheren Charakters durch seine voll
kommene Einheit ist. Alles in ihm zielt
aus einen Zweck: die That.
Deshalb ist Hindenburg ein Charakter,
ein ganzer Kerl", m "type''. Er erin
V.'ein Tcts,I,land.
JkauJda Jacobh von Shcepl", l Bah
hat dem .Abendblatt' M nachstehenbe
hübsche Gedicht zur Verfügung gestellt,
welche? von ihrem Bruder, dem lcitenben
Arzt Dr. Emil Jacobh von Schneibe
wühl. Wcstpreußcn, erfaßt worden ist:
Ein stlammrnm? wie die Hvtle itii
?m Ollcn, im Si'fficn im ?!ordnl
153 drkSkn bcrcirt von eiibm, wer vech
Piellet noch selndli Hrdm,
loch d die ganz. Holle ich Ilchk. , ,
Wtin liebes TeuNchiaiid, verzagt nicht.
Bat irollcn sie alle, wli? will denn die Zitlt
Von Dr, lu friedlicher Michel!
Was Ilüreicn sie alle, dak drohend ti gellt,
Serichiogen den Psig und die Sichel!
tmam mit schlug! man lir grvb in' rslä!!
Eich autl 3u den Waisen I und Rechte Tich nicht.
Räch bwtigsn Schlachlen accint, stieg empök ,
?m siiediichen Welistrcit Tcin Name,
I kuchS auch heran der neidilchs Chor
Und bei ZieS sruchlbarer Eame.
Und durch Hak. Furcht. Neid und Räch dereint
lies im Frlden, nu, List iibcrsüll. Dich der Feind.
Und Teuttchland ernmcht, erkennt di saht,
Hell leuchiet bai Anne vor Freude.
Roch weitz eS. waS Leidig und Sedan ewst toi,
Echatf flttflt ihm bai 4crt aus bet Scheide.
Und wie an den Jellen die Brandung sich bricht.
e sieht lldeutschland nd ftirchtkt lich nicht.
Hrch! brausend erliingl levt die Wacht um jiheinl
Et eilt tu den Wassen ein jeder,
r Landmann. der iusman stelle sich ein,
Der Mann der Zirbel! und ffcdtt.
(sin einz'ger cdanke allüberall! . t
In iZeiiid mub stürzen in schioerem Fall.
Und sollt' e vom Schicksal bcschiedea sein,
Bernichien die seindüchcn Hardcm
Und sche Barbaren die'üiuren Dein,
lt
4i
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UV
w,
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it. ft.rs. Ja k,!.,,... ' Verauschl dom bluen Morden!
V " . milfK , ... rtt nrh ,,h m m. ,
liedes. Ee hat ihre Fehler, aber auch ihre
Tuaenden: Treue, Glauben, Tapferkeit
Bei Uebeisendung dieser Ausführungen
schrieb Herr Magnat an den Herausgeber
ber Guerre Mondiale": Ich lege Werth
darauf, Ihnen zu sagen, baß ich Franzose
von ganzem Herzen, ja, sogar überzeugter
Lateiner bin und deshalb den deutschen
Geist herzlich verabscheue. Aber ich habe
meine Bewunberung für einen Charakter,
wie ben Hinbenburgs, nicht bemäntelt.
Diese Studie ist daher fast ein Lobgesang
geworden. Desto schlimmer! Einen solckzen
wollte ich nicht verfassen, sondern eher ein
Porträt in Eisengrau lris-kor).'
In der antiken Welt war der Blu
mcnstrauß so wenig in Gebrauch, bah es
weder einen lateinischen, noch griechischen
Namen dafür giebt.
Tas WSnsrbliiinchen.
kZ tsl die ?!r,iuekr!ge
iIichl allacnik! vrileol,
Tle.veii der Krau sie echie
Elutt Privilegien Hiebt.
Beim Gänscbliimchea sollt
Tie !Zeg, bleiben stehn:
Wen " sie liebt vsn Herzen",.
Je' oilörer Wunsch beinry.
eic5f! du. mein cinsiumchen,
d'ie Kit' du (0 deouem
Doch eil gibil andre iiiniworl
laütt stauiml das (iroöitra,
lenn Hebt rt sie" New Ivertla"
Cdrt such garnicht" dann
Klingt in den meisten Füllen
Tie Jrauensrag an.
W man bai .'insebliimchkN
!"!it Ctilmos und Liiei verblaun!,
äo ivär die stiauenimge -!'ielle,chl
un unbekannt.
aalt W a , ch t , r.
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Zur Kriegshilfe deutscher Franeit: Ei Aeldgrauer von zarter Hand rasirt.
Infolge det Krieges wurde eine große Anzahl Friseure eingezogen, und ihre Frauen
übernahmen die Stellvertretung. ,
r IkP! Teutsche gksallen kein.
Strömt herbei?
. eiiDml herbe!. Ihr Teutschlarchz Zuline,
ehmt die Wuslen in die Hand,
Unser aiser ruit ,ur ?ahne.
Ja Gekahr ist unser Land,
Darum seid letzt alle rüder.
Ob ihr Herren oder itnecht,
Gebt dem deutschen Bolle wieder,
Sut de deutsche LoileS Siecht.
Rukland hat un liberlalle
Und der Zur 0 Teutsche hört
i!W den KriegSrus laut erschallen.
Hat un nicht 'mal Krieg erllört.
Hinieriistig noch diel schiimmer.
iünchi er ein in unser Land,
labet wurde er doch Immer
?!ur der gri.tensLar ennmit.
Da da Völkerrecht gebrochen,
Hat auch ffranlreich u,ierhökt.
Hat die Greiije tiberllogen
Und den Frieden un aesiSrt.
Will un unser Teulschland rauben, .
Uebt an un Verigth. Beirug.
Tab,i sollte man doch glauben,
Ei ha! boa 70 noch genug.
Loch auch England hnl erkläret
Hu den iUtcg m guterlevl,
Denlschiand wi man un erslSren,
Darum aus, das Lchwert gewegt.
Bus Oesterreich kdmien wir un derlassen,
ach die Türken helle un noch.
Dra den Wiuib nicht sinken lallen.
Unser Deutschland leb hoch! .
Noch Ist Teulschlnnd aus der Höhe.
Tarum ninihig ln die Cchiacht,
ilmpjl liir iiker t'-vhl und Webe,
Zeigt den stetnden uns. Wa'
Deuische straue, nicht vertagen,
Tmll an Äalser Sriedrich.
Ln,.,et leisen, ohne zu llage.
Unlir Gott deküsi, nicht I
tl I h H , u g i tz.
XttwA tedralt.
Der Wiener Hofmusiker Johann Schnei,
lar. der alt der berühmteste .Schlagwer
ker' galt, wurde plötzlich aut seine
Dienststellungen in der Hofoper und Hof
knpelle tvegen einer unpalrioiischen Aeuße.
rung entlassen und i Untersuchungshaft
genommen.
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