Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 15, 1915, Image 6

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träumt man von dem tcr rli Jen
Giaurnrcein und frtc-.t iuUrrtet;!
scheffelweise zu schlucken. eh!e und
bunge sind rrie cerruleert. tkltt
will ich einen Ritt durch die Sahara
machen, man weiß bann doch . . ."
SEciier kam 'ext Sprecher nicht.
Ein Windstoß fuhr ihm ins Besicht
und in emem h?f:!zen Husienanfall
erstickte die Nede.
Xt andere lachie. Tu hast den
Wund zu voll genommen, lieber Hu
go. Preß die Lipren zusammen und
sprich durch die Zähne. Tas schützt!'
Tu meinst wohl, ich soll Papa
geno mimen? Ja, wenn man auch
gleich sein Glockenspiel zur Hand
hatte!"
Gottlob, der Humor ist dir nicht
ausgegangen. Aber sieh' mal unre
Leute, wie die ausseyen, die reinsten
Müller!" ,
Wir auch nicht besset, hoher
Chef! Dein stolzer Vollbart sieht aus,
als wäre er mit Gips gepudert."
Das wird anders werden, wenn
wir unter Dach und Fach sind. Nach
meiner Schätzung sind wir nicht mehr
weit vom Ziel, dem Franktireurnest
Arcöne."
Der scheußliche Wind gestattet ei
nem keine Orientierung auf der Kar
te. Ich fürchte, wir haben noch im
mer zwei Stunden scharfen Rittes
vor uns."
Das heißt mindestens vier Stun
den Marsch, denn bei diesem hölli
schen Wetter kommen wir nicht vom
Fleck."
Aber wir können doch nicht län
ger so hintrebstn. Bedenk', es däm
inert schon."
Du hast recht! Trompeter!
Halt blasen!"
Was hast dü vor?"
; Zunächst einen kurzen Halt! Da
rechts von der Straße ist eine
Senkung. Hier steht die Schwadron
einigermaßen gesichert gegen die
Staubattacke. Wir müssen uns gedul,
den, bis es dunkel geworden ist und
der Sturm abflaut."
Die Schwadron ist in der Deckung
aufmarschiert, der Führer läßt absit
zen. Die beiden Offiziere sind in ern
ster Beratung, während die Reiter
den Staub von ihrer Uniform k!op
fen und die Gurte an den Sätteln
fester ziehen.
Solange dieser Stauttornado an
hält, ist nichts zu wollen. Wir bleiben
hier zunächst liegen. Indessen kann
unser flinker Ronegg mal Umschau
in der Gegend halten. Er soll mit
einer Patrouille - das Terrain auf
klären." Du, der wird nicht wenig über
rascht sein über die Kommandie
rung."
Warum? Er ist doch bei Hand
sireichen immer kc! voran."
Das schon, aber jetzt wird ihm
die Order sehr in die Quere kam
wen. Sieh' mal hin, wie das eitle
Kcrlchen seine verstaubte Außenfeite
an dem Wassertümpel in Ordnung
bringt."
Die beiden Offiziere belustigten
sich trotz der eigenen üblen Verfas
sung weidlich über den Eifer, mit
dem ihr Kamerad feine improvisierte
Feldtoilette machte.
Fähnrich Ronegg!" klang es hell
und scharf aus des Chefs Munde,
Wie ein Blitz fuhr der Gerufene
herum und stand im Ru vor seinein
Vorgefetzten. ,
Da war nichts mehr von Eitelkeit
und Zicrsucht zu sehen.
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Kommandeurs größte Rüde und
ZtUfinerlsamkeii ftldert.
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Die Reitcrfujat war eine jener
Truxpenabieilunzen, die zur Sicte
rung und Freihaltunz des tteläiiöes
im Rücken der dcuts'ch'n Armee die
Eiarpenlinien zu bewcckien und ein
scharfes Auge auf das Freischützze
sindel und alle verdächtigen Ersäiei'
nungen unter der französischen Be
völkerung'zu richten hatten.
Es war Anfang Oktober 1870.
Tas auf der Straße von Vitrq le
Franois nach F-re Ehamp6noise
rorrückende Kommando bestand aus
einer Eskadron Dragonnrn, die Ober
leutnant Werner führte. Ein f'otler
Reiter und tüchtiger Truppenführer,
wußte er ebenso schneidig den Säbel
wie die Feder zu führen. Seine Rad
Porte über Streifen und Rekognos
zierungen waren militärische Feuil
letons voll Farbe und Leben. Tas
Französische beherrschte er wie feme
Muttersprache; er verstand es sogar,
das Patois jeder Gegend sich rasch
anzueignen, so daß der überraschte
Franzose häufig einen Landsmann
in ihm vermutete.
Diesem sprachlichen Talent und
einer azgeborenen Liebenswürdigkeit
hatte er es zu verdanken, daß er auf
dem feindlichen Boden sich leicht Ge
hör verschaffte und selbst da, wo ein
gefleischter Haß und unbändiger Ra
lionalstolz jeden Verkehr mit den
deutschen Barbaren für schmachvoll
ansahen, die trennende Kluft über
brückte. Seine Gewohnheit den leicht
empfindlichen Franzosen durch Scho
nung seiner Eigenart und freundli
ches Wesen zu gewinnen. . hatte frei
lich nicht immer Erfolg, und stin
Kamerad und Freund, der ein starkes
Vorurteil gegen die gallische Rasse
hegte, konnte es nicht unterlassen, ihn
ob seiner" Gutmütigkeit zu hänseln.
Dieser sein Kamerad. Leutnant
Graf Eberstein, aus einem alten, an
gesehenen Geschlecht stammend, war
ein vornehmer, ritterlicher Charakter,
doch nicht frei von der (Überschätzung,
die Leute an den Tag legen, die über
ein adliges Wappen verfügen. Sein
Eintritt als Offizier bei den Gar
dehufaren hob noch fein Selbstgefühl,
und es verletzte empfindlich feinen
Stolz, als er durch eine 'Verkettung
von Umständen -seine Elitetruppe
verlassen mußte und nach Ausbruch
des Krieges einem Etappenkomman
do zugeteilt wurde er. der Feuer
und Flamme war, in vorderster Rei
he zu kämpfen und zu zeigen, daß
Männer feines Stammes ihn nicht
nur tadellos zu repräsentieren versie
hen, sondern auch tapfer, todesmutige
Soldaten sind.
Werner, der .in der Garnison als
ein hervorragender Offizier galt, auf
den man die größten Hoffnungen setz
te, wurde von Graf Eberstein hochge
schätzt, da er neben seinen militärischen
Vorzügen ein so kavaliermäßiges
Auftreten, zeigte und eine von edlem
Selbstbewußtsein getragene Gesinnung
an den Tag legte, daß sich der gräf
liche Sproß davon sympathisch be
rührt fühlte. Und es geschah daS
Wunderbare, daß er, der Stolze,
Kühle. Unnahbare, um die Freund
schaft des bürgerlichen Offiziers
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passiert baten. Sien ihr k.unen wir '
den Kir.1 iurm ton Atirnt erblicken,
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im Ort zurückgelassen, um d.i Nö
tige v?r?überk!ten. Äeun wir gut
reiten, find wir in kurzer Zeit dort"
Ter ESladronschef ließ sich vom
Fätznrich v.m Ergebnis seines cU
rouiilcnriüä berichten, dessen Einzel
heiten er mit großem Jnieresse entgo
gennahm.
Ich ritt," so lautete der Rapport,
so schnell es Witterung und Weg
erlaubten, vorwärts. Während die
Slraße bisher keine erhdlichen Ter
rainunterschiede zeigte, wurde dies
nach einer halben Stunde anders.
Ter Weg senkte sich mit einem Male
und bildete eine tiefe, von einem Bach
durchschnittene Mulde. Rechts führt
eine Schlucht in bewaldetes Terrain.
Ich ließ einen der Dragoner an der
den Lach überwölbenden Brücke zu
rück und ritt mit den andern in den
Hohlweg ein. Nach kurzer Zeit sah
ich ein Licht durch das Dunkel blitzen.
das, wie sich's beim Näherkommen
erwies, aus einem Gehöft kam. Ich
sondierte mit meinen Leuten sorgfäl
tig die Umgebung und verständigte
mich mit ihnen für alle Falle über
einen Rückzug. Nun ritt ich an dem
Gebäude vor und rief nach dem Be
sitzer. Keine Antwort, nur ein Hund
bellte. Ich saß ab, gab den Trago
nern mein Pferd, empfahl ihnen
scharfes Augenmerk und ging ins
Haus. Wie ich die Tür aufklinke,
höre ich leises Geflüster und sehe
ein paar Gestalten, darunter einen
Kerl mit greulicher Visage, auf dem
Hausflur verschwinden. Im Wohn
zimmer finde ich einen alten Mann,
der mir mit grinsender Freundlich
keit entgegenkommt. Auf die Frage,
warum er auf ein Rufen keine
Antwort gegeben, bedeutet er mir.
daß er schlecht höre. Auf weiteres
Fragen gibt er zögernd an, er sei
allein auf der Ferme; zu haben sei
hier nichts. Hätte ich nicht jene Kerle
selbst gesehen, so würden mich einige
niedliche Holzschuhe, die am Kamin
standen, belehrt haben, daß der Alte
auch weiblich Gesellschaft habe."
(Fortsetzung folgtO
Existenzbedingung.
Richter (zum Angeklagten): Wie
konnten Sie nur den Jörge so arg
schlagen, er hat Ihnen doch gar
nichts in den Weg gelegt?"
Sepp: Unseraner rast halt a gern
amal a bissel. Herr Richter!"
Stolz. .Der Uem Albert
wird gefragt, ob sein im Felde sie
hender Bruder gemeine:" Soldat
sei.
Bitte," sagt er unwillig, wir
haben in der deutschen Arm über
Haupt .keinen gemeinen Soldaten!"
Vor dem Balle. Redak
teur: Bist Du noch nicht angezogen?"
Frau (die sich am Toilettentisch
schminkt): Du siehst doch, daß ich
noch beschäftigt bin."
Redakteur: Nun. dann gehe ich
vorläufig ollein, wenn man mich
nach Dir fragt, werde ich sagen, daß
Du noch mit der Korrektur beschäf
iigt bist."
Erster Gedanke. Eng
länder (dem ein Bein abgeschossen
wurde): O weh, jetzt kann ich nicht
mehr Fußball spielen!
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kinnerunz die Vi ::;:'. '.IU, Nm
den. Taie. Jzhre we.t!!k!n. erschciuen
una wieder vcrsch tn r c:i, viele für
immer.
Ick Ia meine Zeitunq und baun
die übrige Post, etr.e kleine schäbige
Zusall!post. wie man sie als Deut
scher im Auslande jetzt kriegt. Ich
schrieb einen Brief, ging rauchend
im Zimmer auf und ab. Rein, duckte
ich. ich muß so bald wie möglick:
wieder nach Deutschland fahren.
Freunde besuchen. Rachrichten sain
meln. Wirklichkeit atmen. Ich lebte
ja hier, die Stunden seltenen Ver
gessens abgerechnet, wie in der Leere,
wie von meinen Wurzein abgeschnit
ten! .Herrgott, wenn es doch einmal
vor Verdun tüchtig vorwärts geyen
wollte, oder wenn man Calais hätte!
Und in Galizien auch nichts Klares.
Triumph der Oesterreicher, Triumph
der Russen, Tag für Tag. Und wie
der gingen meine Gedanken den alten
nutzlosen Weg im Kreise, hinter Tin
gen her, von denen jetzt allerdings
alles abhängt und von denen ich doch
so gar nichts verstehe.
Ausgehen mochte ich nimmer. Da
draußen ist ja nicht Krieg, da weht
ja nicht eine einzige Fahne hoch über
allen Köpfen. Einheit schaffend und
persönliche Sorgen mitwälzend in
die eine große Sorge, und es ist
auch nicht Freiheit vom Kriege, son
dern nur banger Friede und schwer
bedrückte Zeit. Menfchcntreiben lieb
und rührend wie sonst, aber keine
Flamme, kein Rausch, kein Schrei!
Ach. ich will ja auch das im Grun
de nicht, ich will eigentlich weder
Rausch noch Heroismus; ich will ja
gar nichts als leben, richtig und der
nünftig leben, wie es dem Menschen
zukommt, und das ist so schwer, so
unbegreiflich schwierig geworden!
Eugen Seipel. oder Siegel, oder
Seigel... Der Name ist wieder da,
und ich kann feststellen, er war es,
der heimlich alle meine Gedanken un
ruhig gemacht hak. Eugen Siepel ist
gefallen, ein Eugen ohne richtigen
Namen, ohne ein Gesicht, aber ein
Mensch, den ich einst gekannt, mit
dem ich einst bei demselben Lehrer in
derselben Schulstube gesessen bin.
Vormittage und Nachmittage, schreck
lich lastende, hoffnungslose Montag
morgen und gute, versöhnliche, milde,
aussichtsreiche Samstage ein
Mensch, der mich etwas angeht, der
mit seinem Tod, eine Teilnahme von
mir fordert, dessen Fremdheit meine,
nicht feine Schuld und für mich in
Vorwurf ist. Ich muß fein Gesicht
finden, seinen Namen herausbringen.
Ich muß das Hinterste umstülpen.
Wenn er wirklich in meiner Klasse
gewesen ist, muß er ja zu finden sein.
Ich schließe die Augen und denke
an die Schule in P. Ich sehe das
Schulzimmer, vier Fenster, Katheder,
Ofen. Schrank. Ländkarte. Da fehlt
nichts, das Bild ist noch vollständig.
Wir saßen in sechs, nein in acht
Bänken, ich in, der dritten. Neben
mir Bollinger und Haas und vor
mir Strauß und Hagenbach und ganz
vorn in der Ecke der mit dem Bür
slenkopf und den langen Hosen. Wie
hieß nur der? Einerlei es fing nicht
mit S. an. Dessen bin ich sicher.
Aber warum eigentlich?
Aber halt Siegel! Siegel heißt
er. Ich habe ihn jetzt. Unbegreiflich,
daß mir das nicht sogleich einfiel! Er
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Freund (sin. .ti le Leitete tln da.
rnala immer nach iier schule lis
rot fein H.iuci. i w.it ein weitet
Weg für wicki. ur.ö unsre Pension,,
k.inie fck-alt üiich für das t . ,!,t e Zu
s!?ä!to!i,!Nkn pünktlich aus. Aber oas
war das einzige, was ich für weinen
Freund tun und leiden konnte, uitd
nir war ti viel zu wenig. Am lieb
sti-n hätte ich ihm das Leben gercitet,
ich hegte damals solche Situationen
in meinen Träumen. Wenigstens
wollte ich ihm meine Markensamm
hing schen'en, das na bin er aber nicht
an und sanft hatte ich nichts. Nur
wenn alle Monate mit der Wato
irgend etwas Gutes von meiner
Mutter kam. eine Wurst oder Anis
schnitten, dann war ich reich und
tonnte spenden. Aber damals kam
nichts, wochenlang nichis. und mein
Freund Eugenius liiß sich zwar von
mir heimbegleiten, aber sonst war er
nach wie vor gegen jeden andern so
freundlich wie gegen mich und wollte
nicht einsehen, daß das keine Freund
schaft fei und mir nicht genüge. Mei
ne Vorwürfe hörte er kaum an, er
lachte mich aus und sagte, ich solle
doch kein Tummlopf fein.
Da hatte ich eines Sonntags ein
herrliches neues Spiel entdeckt. Er
waren schale Pensionssonniage, Zeu
gen mancher Wut und mancher Tra
ne. morgens Kirchgang und Lernen,
abends Tricktrack und wenige Bücher
wären nicht Schillers Gedichte
und die Hallig" von Biernatzki da
runter gewesen, ich wäre verzweifelt
oder davongelaufen. Nur am Nach
mittag hatten wir bei gutem Wetter
zwei, drei Stunden für uns und
durften ohne Aufsicht spazieren gehen,
nur nicht allzu weit und nur nicht
ans Wasser oder in die Felsen, und
auch der Weitsprung über die osfe
nen Lohgruben in der nahen Gerbe
rei war verboten. Nun, einige von
uns hielten zusammen und nähmen
es auf sich, Sonntags abends nöti
genfalls für schmutzige Stiesel, Lö
cher in den Hosen und nasse Strüm
pfe sich bestrafen zu lassen. Wir hat
ten soeben eine wundervolle neue
Lustbarkeit entdeckt. Flußabwärts un
terhalb der Stadt war zwischen den
Fabrikhöfen eine öde Stelle, wo am
Flußufer eine kleine Strecke mit Ab
fall aus der Stadt aufgefüllt wurde.
Dort war nun eine Wagenladung,
oder vielleicht viele, mit alten töner
nen Sauerwasserkrügen ausgeleert
worden, und wir Buben hatten damit
begonnen, diese alten Krüge mit
Steinen vollends klein zu hauen. Da
bei entdeckten , wir aber bald eine
Meng von Krugen, um die es schade
war. denn sie waren fast unbeschä
digt. Die verschlossen wir nun mit
Pfropfen aus gekautem Papier schön
luftdicht und warfen sie ins Flüß
chen, das sie schnell mit fortnahm.
Wir aber hatten Steine bereit und
einige von uns auch Schleudern, und
es galt nun, jeden schwimmenden
Krug mit einem guten Schuß zu
treffen und zu versenken, ehe er au
ßer Sicht kam und entrann.
Zu diesem neuen Sport lud ich
meinen Freund EugeniuS ein. Die
Schützenübungen am Fluß waren
mein und meiner Kameraden Ge
heimnis, und seine Preisgabe war
das einzige Große. waS ich zu geben
hatte. Aber Eugen Siegel war ent
täuschend wenig begeistert, ich hatte
geglaubt, ihm das Köstlichste anzu
bieten und hatte nun alle Mühe, ihn
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Männer und truzen v'Uintifor tnen.
Dann krwachik ich plötzlich, der üglnö
rüttelt a:n Jensletladkn. ch schreckte
empor und wußte nibl, wo ich sei.
ch sul'üe nur cii; dunkle Etfch.ii:e
lung in dft Seele und ein nächtlich
.-!rauenro!!fz Weh im Herzen, saß
izalt'wach im Vene ausrecht und r
wachte erst völlig, als ich Träne um
Trane aus meine Hände tropfen
fühlte.
wie lich ein Leutaschrr Sübl
drn siniscr vorstellt.
Von ü.ixl 2chöiiljerr.
Vorgestern holte ich auf dem Wege
von Telss gegen Mittenwald (sofern
man dieses sietnerige . Gerölle noch
Weg nennen darf) ein kleines Leu
tascher" Bübl ein. Es mochte etwa
zehn Jahre zählen; rauchte avcrschon
eine Pfeife und hatte das grüne Hü
tcl mit dem Adlerflaum wie ein
erwachsener Bursch keck nach hinten
zu auf dem Kopfe sitzen. Sein hell
blonder Haarschops und das rotge
würfelte Leutascher Jankerl leuchte
ten ordentlich in der Sonne. Auf
dem Rücken trug es einen blautuche
nen Scknarsfack vollbepackt mit gro
ßen. braunen Brotwecken, die alle
aufrecht standen und zu einem Drit
tel frei über den Sack auslugten, io
stieg- das Bübl. aus der Pfeife quäl
mend und fleißig spuckend, wohlge
mut das steile Buchener Rinnsal
hinan.
Obgleich ich es dem Bübl über das
Gewandl her ansah, fragte ich doch,
ob es in der Leutasch (Tiroler Hoch
tal) daheim sei.
Joal Tem Jzzelerbot ghor i zue!"
Wir ainaen ein paar Minuten so
nebeneinander l)er, dann blieb das
Bübl stehen, sah mich mit seinen
wunderbar scharfen, hellblauen Au-
gen durchdringend an und sagte es
mir auf den Kops zu:
Du bischt aber nit von der Lui
tasch!"
Es wartete nicht erst meine Ant
wort ab und machte sich nun im Wci
tergehen ein Weilchen an seiner Pfeife
zu schaffen. Die hatte zu wenig
Luft". Der Junge nahm das Rohr
ab und blies durch; dann blies er
durch den Pfeifenstengel:
Aha. da hat's in Tuifl! Geah.
leich mir dein Pfeifenstierer !"
Daß ich als erwachsener Mensch
nicht einmal einen Pfeifenstierer"
besaß, trug mir einen mitleidig-ge
ringschätzigen Blick ein.
Wo bischt denn du nachher hear?"
Ich sagte dem Bübl pflichtschul.
digst, wo ich überall her" sei; und
so kam auch die Rede auf Wien.
Das Bllbl hatte sein Pfeifenge
stemm wieder in Brand gebracht und
schritt, große Rauchwolken pfaffcnd,
neben mir her.
Wian . . . Wian," murmelte I im
Gehen vor sich hin, als müßte sich
dieser unklare Begriff in seinem
5löpsel erst langsam setzen. Plötzlich
hielt es wieder an und schaute mir
mit seinen blauscharfen Augen lau
ernd ins Gesicht:
Jscht z' Wian nit gor der Kai
ser?"
Tann ging es wieder mit mir
gleichen Schritt haltend und nach
denklich vor sich hinpassend, mit knie
weichen Beralertritten des Weaes
überhaupt am nächsten Sonntag für fürbaß. Stand aber bald wieder mit
ein Stunde an unsern heimlichen einem Ruck still:
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t;i sah uttch g.ü'.z fch'fl von der
Seite an und tat an mich spöttisch
lauernd die Frate:
Hass du vielleicht g'ssch'n?"
Ich nickte dem Bübl zu. aber ti
glaulle mir nicht; maß mich nur
verächtlich von oben bis unken wie
einen ausgemachten Lügenhans. dein
man allgemach auf den Schivindel
kommt.
Ja. freilich: du hast n g'söch'n;
von dir werd sie der Kaiser grod
onschaugen loss'n!"
Tas Bild vom urstarken Kaiser,
der mit einer Hano die mächtigsten
Bäume aus dem Boden reißt, ließ
sich das Leutascher Bübl nicht zer
stören. Wir gingen noch ein Weilchen
nebeneinander her; das Bübl sprach
wohl auch dann und wann noch tr
gendein gleichgültiges Wort, . aber eS
taute nicht mehr auf; ich hatte bei
ihm ausgespielt. Wenn ich an schma
len Wegstellen hinter ihm zu geben
kam, griff es immer gleich nach hin
ten an den Nucksack und tastete mit
den Fingern die vorstehenden Wek
kenzipfel ab, ob wohl keiner fehle.
Und ging nicht eher weiter, als bis
es mich wieder vor sich wußte. ES
wollte Rückendeckung haben; ich war
ihm im höchsten Maße verdächtig ge
worden. Bei der nächsten Wegireu
zung sagte es frostig:
So, i geh do!" Kein Wort mehr.
Und stieg mit Schwung in den Weg,
bug ein. Ich sah sein rotes Jankerl
im hellen Sonnenschein noch ein
paarmal zwischen dem Jrischgrün
der Lärchen ausleuchten und den wei
ßen Adlerflaum kühn im Morgen
winde wackeln; dann schluckte der
Weg das blondschopfige, farbige Bübl
mitsamt den braunen Brotwecken auf.
Ich zog nachdenklich allein meines
Weges; und war mir den ganzen
Tag über, als hätte ich ein deutsches
Märchen erlebt.
Furcht. Er war mit dem
Nachtzuge angekommen und suchte
nun den Heimweg nach dem eine
Viertelstunde vom Bahnhof entfern
ten Ort. Plötzlich hörte r Fuß
tritt hinter sich. Ein unangenehmes
Gefühl überschlich ihn. und er verdop
pelle seine Eile. Die Fußtritte blie
ben hinter ihm. Er fing an zu lau
fen. Der nächtliche Verfolger blieb
ihm auf den Fersen. Aoller Ber
zweislung durchwatete er endlich einen
Graben, 'kletterte über einen Stachel
drahtzaun und versteckte sich hinter
einem Schutthaufen. Vergebens,
der Schreckliche folgte ihm auch da
hin.
Was wollen Sie?" fragte er zit
ternd den Unbekannten.
Ich will zur Schillerstraße", war
die Antwort, und der Stationsvor
sicher riet mir, Ihnen zu folgen,
weil Sie dort wohnten. , Ist der
Weg dahin weiter so beschwerlich?"
Mißverstanden. Auguste
hat ihren Soldaten in der Küch
empfangen. Die Gnädige ist von
dem Besuche wenig beglückt, geht hin
aus und fragt fcharf:
WaS wünschen Sie?"
Ich danke, ich werde schon be
dient," war die treuherzige Antwort.
Stolze Variante. Te
kannter: Na, Herr Kadett. Sie wie
auch Ihre Kameraden haben bei der
Parade die Knie ja tadellos durch
drückt."
Kadett: Ja, der jrofze Moment
fand ein jrsßeö Geschlecht!"