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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 27, 1915)
i jn - . i . . . . - , , thHf, C"' t-4 "':"7 Wi'i5'"'eiti!ä:-9 MÖG ? ', V - ' i r - - ' ll u In 1 . 1 sf i V, i- - k 1 ;! i t f . i ! . : ' r t 'S 1 I i ,, i ' ; , ' i . '. 1 ,', i ,, ',,;( i' 'M f 1 r '. " ','! ' i' 1 ' 1 ' , r tüüJ'i.'f, , ' i i ' i j , . . . - 5 , ... i i . - ' , I ; ' ' , . :. ' '. s , r i f t. i s n in ? rr T 5 i , . i s 1 - . ! j . ILil IJ I v 1. ,) , - -,- - f s ,f' st - vV r f l ' ff - ' ii 1 i J 1 J ' ' ' f n ,f i i i. i . i - i l mi ' - iv ir i ' ! .-. 1 :." , ' " .f i ' ' i . .. ' ' " ' v , ! ' - V ! !i ! I I i : U ; f ; . ' ' ' , V . . . . . . k . f., ., V v - , J ?; -'s'.' f.5 ' - ' t Mk fr i . . dfps&ÄSw W Ar " - j r-r ff Ti 4 I ll r ? u v'Iill r itrnn " sl r i o 4-' i j y 1 . . . ' I s J w 1 1 f" t ' - I , ' J ' ? " ' V n '! " ' .! N ' f. rr f '.!' 9 R 'i I ! " . M .t f.' :-t c i ! ( f ' I 1 i .1(1 4 'f l". I r:J 4!' : t-f tr ' ' j ! ''"'. F "i 'T -'' 's t'i tt dk!-c"' nut !"? D"M C '"iiL ' : f tt ' " ; !''. i'( d,i fr ? '1 t : -'! u 5 f t- f I i . -.t:u t -1 C.f T -') t, P'f a" i l,' t fri y: :'-n f.: tu m-t t n t i C 'i z 'i rr,J5 L:n. .i f j r.ittc t't sc-fj fr-;- t.r. r c::.n t r. S'd t't rx !,! f jin i-n r.t f n ttT.'''. nr6 sl.ikl'b f:tif:ti fi -!, t:& k n lü.-icn Rl.i'1 iidg t!' lt. c!ä t:n linnfattUAfn iemaliyk tfteunbc die 2Sür vor htt Nise zu,Mla??n unb Ihm zu ttbcutft!. baß tt jt1t übtthcupt mcfct bekomme und tttnn'8 ZKm ss nit Faffe, bann mußte er ti kden onbträ ir.a.f tn. Fz wirb a'fo zischkn btm imim Treiöunb und JWZien zum Knkg kommen, wenn sieb bal Sticftllanb nicht im letzten Augenblick eines Besseren besinn! unb ben zur Hälfte schon eigenen Säbel wieder in die Scheide zurückstotzi. Unb bie Zeit ist gekommen, ba man ohne Scheu an bie Erörterung bet Fragen herantreten kann: Was srnb bie Cdancen Italiens in einem folgen Kriege, bat es Aussicht auf einen durchschlagendm Sieg und besitzt tl Über Haupt die Mittel, ben gewünschten Erfolg r-i jmingen? Wir wollen versuchen, aus diese Fragen zu antworten. Nicht indem wir eine nach der anderen erledigen, son dern indem ir ein allgemeines Bild von den Zuständen entwerfen, bie nach der Kriegserklärung sich ergeben werden. Die geographische Lage Italiens ist. vom strategischen Standpunkt betrachtet, die denkbar ungünstigste. Es Hai eine ungebührlich lange ungeschützte Küstenlinie, die wenig gegliedert ist und sich gegen An griffe von der See her schlecht vertheibi gen läßt. Ein Feind mit einer überlege nen Flotte kann an einem Dutzend Punk ten ungehindert landen und die Vertheidi-gungs-Ärmee zwingen, sich zu zersplittern und dadurch zu schwächen, ihr wichtige Zufuhrftratzen abschneiden, ja sogar dem Lande den. Lebensnerv, den Seeweg, unterbinden. In dem zu erwaztenden Kriege hat Italien all dies nicht zu furch ten. Deutschland und die Türkei können ihm zur See nicht beikommen, und die österreichische Flotte ist nicht stark genug, um eine Offensive aufrecht zu erhalten, kann höchstens einige überraschende Vor stöße ausführen und muß sich im übrigen auf den Schutz des eigenen Küstengebietes beschränken, zumal den Italienern, wenn sie in Verlegenheit gerathen sollten, bie starken Mitielmeer-Geschwader Englands und Frankreichs zu Hilfe eilen würben. Ein kurzer Vergleich der italienischen Seemacht mit der osterreichisch-ungari-fchen dürfte hier am Platze fein. Italien hat 6 Treabnoughts, Oesterreich 4 IlMn hat 8 Schlachtschiff älteren TYPS. Oesterreich 12. An Zahl hätte Oesterreich also das Ueoergewicht. . Ader in der Schlacht entscheidet die schwere Artil lerie, und barin ist Italien überlegen, denn es kann 77 30,5 Cm.Geschütze in' Tnf f.;n führen. Oesterreich nur M. Freilich vermag Italien den 87 österreichischen 2i Cm.-Gkfchützen nichts ebenbürtiges entgegenzusetzen, ober, wie gesagt, im Fern ksmpf 'entscheiden die grohen Kanonen, und die Ueberzah! der Treadnoughts wiegt den Mangel an mittlerer Artillerie auf. Das Geschoßgewicht der sechs italie Nischen Dreadnouaht'Äreitseiten ist zu sammen 83,582 Kilogramm, das der vier österreichischen Treabnoughts nur 22,692. Und wenn man das Gesammtgeschoßge wicht der Breitseiten aller als Schlacht schisse in den Listen geführten Panzer der gleicht, so ergiebt sich das Verhältnis: Jlaliener mit 46,000 Kg. gegen 16 Oesterreicher mit rund 39,500 Kg. In Bezug auf Panzerkreuzer ist Oesterreich völlig in's Hintertreffen gerückt. Es be sikt von selchen allerdings nur im Auf k.Ürungsdienst und zum Kampf gegen '.'iegen'de Befestigungen verwendbaren " bissen ganze zwei (Sankt Georg' und aifer Karl VI.") mit zusammen 13, ) Tonnen und 4 24 Cm.,Geschützen, 'rcnd Italien acht hat mit zusammen M Tonnen und 19 25.4 Cm.'Geschü. . Woberne kleine Kreuzer hat Jta .(n 9, Oesterreich seit dem Verlust der .. Kknia' nur mehr 6. Torpedobootzer s,?:er Italien etwa 40, Oesterreich :z 25. Kochsee-Torpewboolk,: Italien i tv r-i l; , , " v ' " " - - 'vi'V'Vi-Mi y jll v.'.' v . . . f 44 tu yrv . . v -t im u 'f 2) i , . ;r.. , i . , v " - S' f f. ..- V . i rf.-.. 't i I I i .4 Ja fs" K V- I .., , , - " ' i - l ,v 4 x , V 'i 1 , . Ä . X. . - - i t 1 - -n 4 " !n' S- i "W , 5 , ' - - -- " ' ; ' , - ' ' I fc4- . ' K " ' i . . " . ,f v i S . . rw . p 'Mch . , . T V--rf' U.'- "XXf,;. ii.-. 'jj, ' " fi' l k I A f j ! ö ' : , 1 "' ' , 4 . v. - - Xv--f i i.- . 4&. 1 ItAt.. Mht HtftHKtfP pfiU At'l'tt .4 i I . 1 .V .', A V i , 1 vt - 1 if " '- ' j ' . 1 X J . . . . sj. aMfejw' - ! ' V ' A - K V v . , , '4 , 5 GGVAN,f GlüUTTl. ftl',.s.ALr.SM.TiOCV -A IRtHIEK 3AIANDRA SOHHHO. TAL. V- BOOT "OTAKIA gen unterstützt werden, die lang! der tut tenreichen Küste bei fiiiawles, Jstricns und Talmatiens angelegt worden sind. Die stärksten dieser Festungen. Pola. Cat taro und Nagusa, werben von sundlich?n Angriffen wohl verschont bleiben. An Eattaro, dessen Einfahrt so schwer zu for ciren ist. wie die Tardanellenstrabe, haben sich bie Franzosen und Engländer bereits bie Zahne ausgebissen, Rsgusa hat ein für Heeresoperationen größeren Matzsta bes zu schwierige! Hinterlanb, basselbe gilt auch für die befestigten Häfen Spa lato, Sebenico, Zara u. s. ., außerdem bietet die dalmatinische Küste mit. ihren vorgelagerten kleinen Inseln, mit ihren verschwiegenen Buchten den Torpedoboo ten und Tauchbooten so viele Schlupf Winkel, daß es sich ein Transportschiff zweimal überlegen wird, ehe es einen An legeversuch unternimmt. Von bei Minen gefahr ganz zu schweigen. Fiume ist burch die engen Fahrstraßen des Guar nero hinreichend geschützt, unb Pola kann von ber Seeseite überhaupt nicht, von der Landseite her nur nach regelrechter Be lagerung durch eine große Armee genom men werden. An anderen Punkten Ist riens zu landen, ist aus verschiedenen Gründen, die wir hier nicht erörtern wol len. ausgeschlossen. Wenn also die italienische Flotte ihren Thatendrang mit Operationen gegen österreichische Häfen stillen will, bleibt ihr nichts übrig, als Trieft anzugreifen, und daö kann sie mit Erfolg nur thun, wenn eine Landarmee mit ihr zusammenarbeitet und wenn sie im Rücken nicht durch die österreichische Flotte bedroht wird. Triest ist an sich keine Festung, wenigstens keine von Menschenhand geschaffene. Aber es kann durch Batterien schwerer Geschütze, für die das Karstgelände unübertreffliche Standpunkte bietet, gegen eine Flotte leicht vertheidigt werden. Und sollte der Hafen, die Stadt selbst fallen, so ist da mit noch lange nicht gesagt, daß man gleich eine Armee landen und mit ihr nach Krain oder Ungarn vordringen kann. Und eS wäre sehr leicht denkbar, daß die österreichische Flotte, die in Pola sitzt, wie die Spinne im Zentrum ihres Netzes, die Gelegenheit rasch wahrnimmt und. wäh rend die Italiener ihren Stammesbrüdern in Triest Bomben und Granaten an den Kopf werfen, der Seestadt Venedig eine freundnachbarliche Blitzvisite abstattet oder die Forts vor Ancona unter Feuer nimmt oder anderswo an der italienischen Küste Schabernack treibt, Eisenbahnverbindun gen zerstört u. s. w. Von Pola nach die scn Orten ist es ja nur ein Katzensprung. Eine Nachtfahrt, und man ist in Venedig oder Ancona. Demnach dürfte die Thä tigkeit der italienischen Flotte in der ode ren Adria eine ziemlich beschränkte sein. Sie wird sich ein anderes Aktionsterrain aussuchen und eventuell versuchen mlls fen was ja schon vorgeschlagen wurde via Albanien den Serben Hülfe zu bringen oder gar am Scheibenschießen in den Dardanellen theilzunehmen. Wie will sie aber dann die eigenen Küsten be schützen? Man hat seit Monaten immer gefragt: Wo bleibt denn eigentlich die österreichische Flotte? Die Antwort kann sich Jeder aus den obigen Ausführungen selber konstruiren. Daß die Doppelmon- archie ihre Schiffe nicht riskirt hat gegen Franzosen und Engländer, wird nach der neuesten Entwicklung der Dinge als kluge Maßregel einer weitauSblickenden Dlplo matie gepriesen werden. Für Osfensw , Operationen zu Lande stehen Italien an gut ausgebildeten und ausgerüsteten Gefechtstruppen etwa 00. 000 Wann zur Verfügung nach Abzug der zum Festungs und Etappendienst etc. erforderlichen Truppen. Für den Der theibigungsZrleg kann atüllich die dop. pelie Zadl und ncch mehr aufgebracht werden, doch wollen ir VuU Eventuali tät gar nickt in Rechnung jieben. Daß ein Land von 26 Millionen Einwohnern keine größere Armee hat. erklärt sich au dem schlechten Staub der Finanzen sowie aus der starken Auswanderung. Italien ist arm. Sein Boden kann bie Bevölke rung nicht ernähren, bie fruchtbarer ist als bie Scholle, beträgt doch ihr Geburten Überschuß eine halbe Million jebeS Jahr. Das Werhältnis zwischen Einfuhr unb Ausfuhr ist 3 zu 2. Grabe t bet Mensch am nothwendigsten braucht, die Brotfrucht, bildet den Laupteinfuhrsar tikel. Ihr zunächst komnit Kohle, dann Baumwolle. Ein Fünftel der Gcsllmmi einsuhr machen diese drei Posten aus. Das Land hat so gut wie kein Holz und viel zu wenig Metalle. Es muß an letz teren für 300 Will. Lire einführen und für 220 Mill. Chemikalien und Droguen. selbst die Einfuhr von Häuten für Leder ist stattlich und macht rund 150 Millionen aus. Die Landwirihschaft liegt also im Argen, hauptsächlich weil der Bauer viel fach noch nach Methoden arbeitet, die schon vor 2000 Jahren nicht mehr ganz modern waren. Den Hauptausfuhrartikel bildet Seide, er bringt 375 Millionen ins Land. Die Hälfte der BaumwoLeinfuhr von 350 Millionen geht in verarbeiteter Gestalt wieder in! Ausland. Früchte bringen 150 Millionen. Wein 75 Millio nen, alle anderen Exporte halten sich in bescheidenem Rahmen. Binnen drei Mo naten kann das Land, wenn seine Gren zen hermetisch abgeschlossen sind, ausge hungert werden. Viel Geld bringt die Fremdenindustrie in'! Land, versiegt aber der Fremdenstrom. wie eS gegenwärtig der Fall ist, dann liegen große Uterneh mm brach. Die Staatsschulden laufen in die 15 Milliarden. Gold ist so gut wie gar nicht im Verkehr. Die Großmacht sucht bedingt Ausgaben, die außer allem Verhältnis zur Leistungsfähigkeit von Land und Leuten stehen. Mit einem Iah rcsbudget von annähernd 3000 Millionen muß gerechnet werden. Das macht fast 85 Lire aus ben Kops. Nienbws sind die Steuern drückender, nirgendwo wird die endlose Schraube stärker angezogen. Heer und Marine kosten 700 Millionen, ver schlingen ein volles Viertel der Einnah men, um eine Viertel-Milliarde mehr, als für Unterricht, öffentliche Arbeiten, För derung des Ackerbaus und Entwicklung der Kolonien ausgegeben wird. Die über suischen Kolonien Tripolis, Cyrenaika, Erythräa und Somalia kosten 143 Mil lionen und bringen nur 20 Millionen ein. Ist es unter solchen Umständen zu per wundern, daß in den Jahren 1908 1912 das Land 3,400,000 Menschen in'S Aus land schickte, daoo zwei Millionen nach Nord und Südamerika, und daß in dem selben Zeitraum nur 300.000 zurückkehr ten. sodaß 2 Millionen der Volkskraft entzogen wurden? Und da die Mehrzahl der Auswanderer on jungen, starken Mannern gebildet wird, kann man sich ungefähr vorstellen, wie schwer es Italien fällt, seine Armee uf den Kriegsstand zu bringen. Auf dem Papier ist die Kriegsstärke 1 Millionen, den Landsturm nicht gerechnet. Mindestens eine Viertel Million der Kriegsdienstpflichtigen hält sich im Ausland auf. Was über die Mil lion gut ausgebildeter Truppen hinaus geht, ist Masse, aber kein Militär. Wie wird nun Italien über das Land Heer von einer Million disponiren. Ein italienischer Offizier soll gesagt haben: 300,000 Mann werden vom Osten her (burch Montenegro und Serbien) in Un gärn einbringen: 100,000 gehen nach den Dardanellen? 200,000 schicken wir nach Fpernl!) und 500,000 bleiben im Fest ungsvierecL Verona Peschiera Msntug . 11 00 V":- "-yrL k?Z ß :kfPs - 'jfc i Ä ? 'i. , 1 j.. 1 K v " Ofc ? ? v- H i. , . . !J MW& ff "'.'6.-7. ff -- ht- '1 f yP.v.. - ... -.. o; 7,-fK ff ' xr&ykn' 5- fyv , f,jU'ff -K); ) is; . ;4'f . ;v," . i ,u '-f-j kix(':ruhhf '-l f - v VV f l V 'ff- . --VL ! -'liW i h ff' ' f . - i- - I , . . , .,4tt X? '..I . i f , 4 !? ;-v , V.i i- . :' vi f-v-f ,'-'-f .' 4 m-! ,f s'xmr.:?.)m MS'1&UW:,.?J,te " " . - I- 3 ' ' v , -.1 r "-Nf y 4- i:i ' . .,r ti-vii v.' i.v. - ixti.:M i-S? fVfl-V; . 'Hsf' V .jchd :) vf f Vf f frv;M --rMf'fi! -'ff-f-1 ; Jm . f y. : L- SI'VH. i'!&2 ff-''--v tSfa "uWiXs i J'W V-v K iWk yß. :-lrfr r--jr : S-'z- V? - ; ifix js ir-'V-Su-KkJL- ' fcä "mi "S"- Z-? . 'MMfH Di neuen, VNFQRMH Ser ITAUnSCftN ARMEE, Legnsgo, um die .Teutonen" abzuwehren. Ein Angriff auf Tirol ist nicht beabsich tigt." Das ist, mit Verlaub zu sagen, Unsmn. ' Man wird sich schön hüten, ha? Land von Truppen zu entblößen, ganze Armeen über See zu schicken und sich der Gefahr auszusetzen, daß der Feind die Obserbations-Armee" über den Haufen wirft und ganz Oberitalien einnimmt. Um Truppen nach Serbien zu bringen, mutz man vorerst die österreichische Flotte vernichten, und das ist, wie wir oben ge zeigt haben, nicht so leicht,. wie es auf den ersten Blick aussieht. Die 100,000 Mann werden in den Dardanellen der Kohl ebensowenig fett machen, wie die 200,000 vor Apern. Italien wird feine Armee hübsch beisammen halten und vcr suchen, mit aller Kraft seine Nordgrenze zu überschreiten, oder es wird in der Lom bardei und in Benezien einen Krieg fuh ren, der einem Vertheidigungekrieg ahn licher sieht, als einem Angriffskrieg. Die Gründe für diese Annahme wollen wir in Nachstehendem entwickeln: Italien hat und darin, nicht in dem Wunsche nach nationaler Einigung, ist der eigentliche Grund für feine Ezpansions gelüste zu suchen gegen Oesterreich eine höchst ungünstige Grenze. Südtirol, von der Linie Ortlerspitze Monte Cristallo südwärts, stellt einen wahren Psahl im Fleisch Italiens dar. Die Tiroler Grenze zieht sich fast ununterbrochen über wilde Gebirgskämme hin, hinter denen auf der italienischen Seite sehr schwieriges Alls marschterrain liegt, während es der Feind viel leichter hat, wenn es ihn gelüstet, in die fruchtbare Po-Ebene hinabzusteigen, Tirol ist eine Ausfallsfeflung gegen Jta lien; es ist leicht, aus ihr herauszukom men, vom Zentrum Trient aus durch bie Thaler Rabialftöße nach West. SUb unb Ost zu unternehmen, es ist aber sehr, sehr schwer, von außen in das natürliche Voll werk hineinzugelangen, zum wenigsten mit großen Truppenmassen, ohne bie es heute einmal nicht geht. An der Kärntener Grenze mutz ber Ansturm der Italiener gleichfalls am Bergwall zerschellen, der nur eint Lücke offen läßt. Mit einiger Aussicht aus Gelingen kann eine große Armee gegen Oesterreich nur operiren, wenn sie die Grenze der Grafschaft Görz und Gradiska überschreitet, in den Karst ein dringt und eine Diversion gegen Trieft und ostwärts macht, wodurch sie sich einen Weg nach Lsibach und im weiteren Ver lauf nach der Stciermark, oder auch in'fi Ungarische hinein eröffnet. Gesetzt nun den Fall, Italien greis! Oesterreichs vielgekrümmte, fast 000 Kilo meter lange Grenze an. An der West zrenze Tirols, nahe der Schweizer Grenze, ist die erste Einfallspforte. das Stilffer och mit einer von Bormio nach deir Antschgcm und weiter nach Meran füh renden Kunststraße. Man könnte über diese Straße, die im Schatten der Ortlei spitze sich hinzieht, eine Armee borschieben, denn sie ist nur durch das kleine For! Gomagoi vertheidigt. Aber ehe der Fn.-.t auf dem Joch erscheint, haben die öfter reichifchen Pioniere längst schon . die Straße gesprengt und total ungangbar gemacht. Kleinere Abiheilungen können da eindringen, weiter werden sie aber nicht kommen, als die Garibaldiner im Jahrc 1866, d. h. ein paar Kilometer über den Paß. Weiter südlich liegt der viel umkümpfte Tonale-Paß. das Thor zum Sulzberg, und Nonsthal. Die Jahre 18W und 186 haben gelehrt, daß auch hier nur mit kleinen Verbänden opcrirt werden kann, und die Kaiscrman'övcr vor acht Jahren bewiesen die Annahme des Gene ralstabs. daß eine kriegsstarke Division ausreicht, den Paß und seine Zugänge gegen zwei Armeekorps zu halten. Aus sichtsreicher wäre der Versuch, mit Alpen truppen eine Invasion in das Gebiet Judi karien zu unternehmen. Garibaldi wählte diesen Weg 1866 und drang mit einigen tausend Mann vom Jdro-See her bis in's Seitenthal Pieve di Ledro vor. Ehe er aber die Höhe erreichte, von der man eine wundervolle Aussicht auf Riva und den Gardasee zu Füßen des Beschauers genießt, würbe er bei Bezzecra von einem Bataillon Kaiserjager unb einigen Kom pagnien Tiroler Landesschühen schmählich in die Flucht gejagt. Von Bezzecca führt die Ponale-Straße hinab nach Riva am blauen Gardasee. Die Straße ist in die senkrecht abfallende Felswand gehauen und kann mit wenigen Dynamitpatrone total vernichtet werden. Ueber sie kann keine Katze vorwärtskommen, selbst wenn sie nicht demolirt wird, da sie von den starken Forts Nago. Mte. Brione und Nicolg bei Riva unter Feuer genommen werden kann, Riva ist im Laufe der letz ten 20 Jahre zu einer Festung ausgebaut worden, die ein Kranz von acht Forts und Batterien einsäumt. Von der See feite ist die Stadt nicht angreifbar, jedes Schiff würde sofort durch wohlqezielte Schüsse tn den Grund gebohrt, und Jta Zien hat auf dem See nur vier altmodische Tampfer, von denen einer bor 50 Jahren zls Kanonenboot die Zierde der öfter eeichischen Gardasee-Flotille war. Heute sörbert der Benaco" harmlose Vcrgnü ungsreisende. Dringt der Feind weiter in udikarien ein. so findet er nördlich von lione bald die Welt mit Brettern ver. gelt. Von,2ione dstlich kann er in's Sarcathal ein- und big Riva vordringen. fr hat dann einen Kreis beschrieben, der ihn aber immer noch nicht nach feinem Ziel Trient bringt, der vielmehr in einer Zackgasle endet. We Hauptstraße nach Italien, die von den deutschen Kaisern zu ihren Römer zügen benutzt wurde, führt über den Bren ner, Bozen, Trient. Ala nach Verona, dem Hauptbollwerk Italiens. Auf italieni schem Gebiet, wenige Kilometer südlich der Grenze, geht sie durch die berühmte Ber ner Klause, einen für größere Truppen Massen schier unpassirbaren Engpaß, ein DefilS, wie eS sich schöner der Phantasie vollste Stratege nicht ersinnen kann. Jta lien hat die Klause stark befestigt, die Oesterreicher weiter oben haben das nicht für nöthig befunden, weil sie wissen, daß schmerlich ein General verruckt genug sein wird, auf diesem Weg in ihr Land ein zubringen. In der Nähe der Klause liegen die Schlachtfelder von Rivoli und Pa streng. Oestlich von der Etsch giebt e mehrere nach Tirol führende Saumpfade, die selbstverständlich für größere Truppen körper nicht praktikabel sind. Einer führt auf die Hochebene von Folgareith, eine heute noch deutsche Gegend. Ein ideales Terrain für das Operiren einer Brigade aber ebenfalls eine Sackgasse, in die sich nur der verrennt, dem es mehr um Glorie als um praktische Erfolge zu thunist. Der einzige wunde Punkt in der natllr lichen Grenz- und Bertheidigungslinie Ti rol liegt östlich von Trient bei Tezze im ValsuganaThal, am Ufer der schäumen den Brenta. Hier dürfte der Angriff der Italiener einsetzen, denn das anfänglich enge Thal wird allmählich weit und bietet Raum genug zur Entwicklung einer star ken Arme. Oesterreich hat denn auch auf alle Eventualitäten sich durch Anlage von starken Bcfeftigungswerken vorbereitet. Nehmen wir nun an, ei gelingt den Jta lienern, den Gegner durch eine Reihe von Gefechten schrittweise auf Trient zurück zudrängen, im breiten Kessel von Pergine (Deutsch: Fersen) ihn völlig zu schlagen. Wal haben sie erreicht? Soviel wie nicht, ?!, k" tiiirlii'!, 0-1 d Hrtt" t'.Tt!'!Nj in ,t''( tf'M ZI 1k! :'.! trl mh: l'l'ffil ll l't.rf !.!; JWtl tvUn!t vm, 14 ?!!!" :s !.:n 'Äiteit tl't, N 'intel k.!.I aus Innen 9H fu5i', 1 d "!I tn b :i 'tru ist. U,ch ,'!) süst diese, Ichl s,-i.,!, fa aekitttz M ieh unter di, iinil.tlfn Knfiieit dkk Fss!u!z Zkient. tä- $rv.t, ttn f and" fcucia In ht (?t!-Vi'.'r,f unten, bi 1 de ,m Ctrvl tv'.j mt Cchw'!b?nnks!kk I.r. 'Nt'ft kiel ;-.'t :i ü'.'ertfit, rtitt r.ut un ifettere, Vor fctiidi !, ttf t? if .ti flusitörtl zu ttthln tan, sondern auch die kom ff? inte besetz! Lischö'sstadt in kürzet Seit in Trümmer zu kk' im 5-!an: sind. Ander Sin k:il.t...sttllkn f:titen sth siib'ich fecn Pri miers, Im iüuiif nftein-Tfent unb Im Am pk',zoT!l. üie find fammtlich durch Fcni aesperrt. denn ti an der Gnn einigt 3U giett. Tie einzige, ebenfalls de fkstistie Thür nach Kärnten geht durch Pcnwsel. das unter den Kanonen der Fkürnig Marlborgeth liegt. Wir hätten also zwei Einbruchsstelle an der ganzen Grenzlinie, gegen die mit größeren Armeen operirt werden kann: kii M'ils, llnh ii Pilif tni(. lich von Triest. Hier an der Jsonzo-Lin . . t. ur -r ' . . . : a ri.M. r . & mug oem Angreiiei eine gieiaj jiaric er lyeilligungearmee en!gegengc!eur rvetoen, an andern Stellen ist dies nicht nöthig. Tirol kann mit drei Armeekorps gegen eine Viersache Uebcrmacht vertbeidigt wer ben, unb eine stärkere Tiroler-Armee kann btm am Jsonzo operirenben Feinde au8 bem Valsugana-Thal heraus in den Rücken fallen und ihm die Verbindungen mit dem Hinterland abschneiden. Ja, selbst 1 kleinere Streifkorps können aus den Alpen thälern überraschende Vorstöße unkerneh men und beispielsweise in der Gegend bog " Brescia die äußerst wichtige Eisenbahn linie Ma:landVencdig zerstören. Es ist nach dem Gesagten nicht unm'ög lich, daß Italien nach den ersten mißlunge nen Versuchen die Rolle des Angreiferz mit der deS Vertheidigers vertauschen muß. Tann kann es leicht in eine Prekäre Lage gerathen, denn der Ausfallspforten giebt es mehr und gangbarere, oli den Italienern zur Verfugung stehen. Vor allem haben die Oesterreicher brillante strategische Straßenzüge angelegt wir nennen die Dolomitenstraße, die Wendel straße u. s. w. auf denen Truppen rasch von einem Ende des Lande zum andern befördert werden können. Solche Querstraßen besitzt Italien im Gebirge so gut wie gar nicht. Je weiter die Oester reicher von der Grenze gegen Süden zu vordringen, desto günstiger wird für sie das Terrain, den Italienern ergeht, e, aber gerade umgekehrt, sie gerathen in Tirol in ein Labyrinth von Thälern und Schluchten, in welchem nur der Kleinkrieg durchführbar ist. Wenn Oesterreich mit Unterstützung Deutschlands für die Grenzvertheidigung eine Armee von 00.000 Mann aufzu. . bringen vermag, dann kann es der Zu kunst beruhigt entgegensehen: die Jtalienel können an keinem Punkte ihre ganz Macht ansetzen, sie müssen, wenn sie angreife wollen, ihre Kräste zersplittern; die Be schasfenheit deS Kampfgebietes ist für sie ebenso ungünstig wie sie für Oesterreich günstig ist. Und die Kampfcrprobtheit der Soldaten zählt auch mit. Italien hat och in keinem Kriege gegen Oesterreich gesiegt, eß wird auch dies's Mal den verhaßten Gegner nicht unterzukriegen vermögen. R.Amokt. Die Prügel der knglischen Matrosen. Die 'Kölnische Zeitung' schreibt: Da freie England prügelt seine Seeleute ru hig weiter. Im Unterhause hat Sir W. ByleS die Abschaffung der Prügelstrafe auf der Flotte beantragt, ober keinen Er folg gehabt. Von der RegierungSbank wurde er belehrt, daß die Sache nicht so schlimm sei; die Züchtigung geschehe mit einem leichten Stock und bei bekleidetem Körper. Der grimmige Lord Werekford verhöhnte, den Antragsteller gar und be, kündete den Nutzen der körperlichen Züch tigUng an sich selbst. Er hab in der Schule mehr Prügel erwischt, al, alle seine Mitschüler zusammen, und da habe ihm sehr gut gethan. Wenn eS auf den Flotten Deutschlands und England, nun umgekehrt wäre, wenn Deutschland seine Seeleute prügelte, England ber nicht, welche Fluth von Schimpfworten über deutsche Rohheit und Sklavenherrschaft würde sich aus englischen, französischen, amerikanischen, italienischen und gar rus sischem Wunde über Deutschland ergehen. Die Intensität deS Rückstoßes wächst bei sehr großen Geschützen bis zu einem Druck von 100.000 Kilogramm.