Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 04, 1915, Image 2

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mein rr.'N.' 'Bit ht,;n t!;n ritt
ta die Klick:, fsnsctn ja uns rer ?nim'
bftima, da wir an den Besuch eincS le
den den Cohnes g'd.cht hattcn. durch
die klcine. bin einer Grznate bald zeris
stnc Mzucrthur in den Kirchdos eintraten,
d?r sich einen gelinden Hanzz hinauf z?a,
Zo deK wir sein Enöc mit HiiM nn)
Kreuzen über die Mauer herosrz?kröldt
sahen. Bald zeigte fi.Ä der Kc?f des AU
t?n itt der Mgu, aber schein in einiger
Enisernung. Er hatte die Möge abge
nommen. und fein Haar gleinztc im selben
reinen Weih wie die Hohkieze herüber.
Er ging seinen Weg so ficker, immer den
rechten Winkeln der Zwischenweze nach,
als ob er tiilich diesen Geine, mackc. Nicht
schnell! Er sah auch nach all den kreuzen
hin, an die Blumen und Kränze gehängt
waren, schien auf allen im Vorbeigehen die
Namen zu lesen, ohne sich jedoch !ei einem
aufzuhalten. Bis er ve.r einem endlich still
stand. Wir sahen nicht weg. Er kehrte
uns den Rücken, und es war nicht Neu
gier, wenn rrir ihm zusahen, sondern wir
vereinten unsere Gedanken mit den seinen,
um an. seinem Gefühl ehrfürchtig theil zu
nehmen. Er stand, chne sich zu bewegen.
Als er. nach zwei Minuten vielleicht, sich
endlich bewegte, geschah es. um etn?as aus
seiner' inneren Rocktasche kervor zu holen
tmm kleinen, immergrünen Zweig, der
cuS dem Garten feines HauseS abgeschnit
ten fein mochte ich weiß es nicht, habe
nicht darnach ?esragt. Er hatte sonst nichts
am Grab m Ordnung zu bringen: deut
sche Toldatengräber sind von den Käme
raden so geschmüZt und behütet, als ob
jede Nacht' die Wütter heimlich d?.zu her
kämen. - Der Hauytmann ging von dem
Grab weg, ohne sich noch einmal umzuse
hcn, schneller als beim Hinweg. Einmal,
im Weben, . hob er die Hand ein weniz.
Zährte sie eine sonderbare Bewegung
in einem kleinen Bogen durch die Lust.
Mir schien, er wollte die Kameraden des
Sohnes, die in der gleichen Erde eingebet
tct lancn, damit bezrü'cn.
Als er wieder vor dem Waacn stand
und einstieg, hatte cr nicht etwa Thränen
spuren in den Augen.. Nur der Mund
schien mir starrer und zusammengezogener
als vorher.
,Tas war mein Bcltcnr. Jetzt noch
fünf Miituten für den Jungen, meine
Herren So erfuhren wir erst, da sz es
zci Söhnen galt. Wahrend er sich die
dicke Decke nur lose umwarf, als lohne es
sich e,ar niest mehr, sagte er, wie ent
schnldigend, daß es sich hier nur um einen
Todten gehandelt hatte, und mi einem
merktvüedigen Stolz: Aber d e , I c 6 1,
meine Herren." Tie Fabrt dauerte noch
eine kure halbe Stunde. Wir fuhren rasch
dem Gewitter der Geschütze entaeaen. Ich
zäblte kaum bis zwanzia von Schlaq zu
Schlag, und jeder neue Schlag war schär
fer !s der vorhergegangene.
Wir musten aufsteigen, d die S!ras'k
nun in dm F-i!er?er?'ch kam. Wir sahen
rrr unZ Nauch und Erde an immer neuen
Stellen apsspringeg. Wir käme en im
sercn Artilleristen rorbei, d'e in wollenen
W.'An und ruhig, zu n hinseher-d, ihre
t''l?sch?i''.k bedienten. Von einem einzeln
in der dt;t stehenden Sank toct d?S Erd
Geschoß fMf.-gt t'nd d:Z oben ClsZwerk
vcr.b, fast rniersehrt, nur mit ganz et
f.H-n ß'nffche'ten, aus der grte. l?ine
ra?e sprang von innen auf das Fenster
brett, sehte und Putzte sich.
ZlLn traten in den gelben Erdschnitt bei
Schützengrabens ein, richteten uns wieder
gerade, nahmen den Schritt wieder lang
seimer. Nur der Hauptman behielt den
kchnellen Schrilt. wer unö voraus, in Un-i
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Ur.i, f.-firte mit den Augen zu d?m vr.
ttr.5 ans n?ch einmal zurück, l wrlle
er den b :tivl;A er1, der tinmal ff.N'M
Sobn. Nen cr im Oith f i blutend dala f.
bclf.n f.'lle. T:na stk'iste er die ?i!der
an dn SndiN. aus Aeiischliftm ge
schnitte rder Postkarten aus der Hei
matö. wzle endlich die ersten Worte
, irklel.es von dn Stick' und Tecken
lagern das seines Sohnes sei. Als cd er
die Mutter sei. s?.h er gerührt auf das
ärmlich: Bett hinunter, fühlte, wie hart
es f-i, richtete en wenig daran, fand einen
Brief, dessm ,wei erste Seiten er. desien
zwei letzte Seiten die Mutter geschrieben
hatte, geöffnet daliegen. Er tbot, plötzlich
unsicher und sogar deutlich zitternd, zwei
Schritte auf den Sn zu. als wolle er
irrn umarmen, gab ihm aber dann nur,
schnell wieder gefastt. die Hand. Er
machte ihm die Mittheilung, daß der
Sohn bis morgen früh Urlaub erhalten
habe und überreichte ihm das Papier.
Ter Sohn lachte sonderbar laut auf. wie
ein Halbverhungerter, der Brod sieht.
Ich will und kann nichts erzählen von
dem, was im Wagen die Beiden mitein
ander sprachen, der Sohn überströmend,
der Vater mehr zuhörend. Wir saften vor
den Leiden auf den kleinen, hochgeklavp
Ifri Sitzen und unterhielten uns mit Ab
sicht laut und umständlich. Am Abend
sahen Bater und Sonn im aroßcn Kreise
mit am Tisch, der Sohn erzählte, der Va
ter hörte zu, manchmal wegsehend, um
seine Liebe vor den fremden Menschen
nicht so sehr zu zeigen, aber immer wie
der die Augen an daS Besicht des Sohnes
anhängend.
Als wir zur Nacht zu unseren Fetten
aesührt wurden, begab sich das Seltsamste,
Als der Sohn das saubere Zimmer sah,
das frische weiße Vett. brach plötzlich ein
langes und wildes Schluchzen aus ihm
heraus, mit viel höherer Stimme als er
sonst hatte. Er lachte dizwischen! gell und
schreiend, über sich selbst verwundert und
erschreckt, schämte sich, wollte unwillig daS
Schluchzen von sich abschütteln. Das Bett
mustte ihm den Gegensatz zwischen dem
behüteten Frieden seines früheren Lebens
und dem gewaltigen und rauhen Ernst des
ietzigen sinnbildlich vor Augen gestellt ha
ben. Das hochgespannte Gefühl der lan
gen Monate, tägliche Hingebung an die
große Pflicht, die Erinnerung an die ge
fallcnen Kameraden, an den Bruder, an
die Mutter zu Haus: all das brach nun
in diesem Schluchzen heraus und fand Bc
freiung. Ter SPatet rahm den Kopf des SohneS,
deckte ihn zu mit beiden Händen, versteckte
ihn an seiner Brust. . Aber hier war nichts
zu schämen. Wir alle hatten kein anderes
Gefühl, als die Wahrhaftigkeit eine Na
turvorganges mit anzusehen. Schnell auch
hob der Sohn den Kopf wieder, lachteuns
an mit wieder hellen Augen. .
Sie stritten j'tzt um daS eine einzige
Bett, das ihnen beiden zur Verfügung
stand: Jeder wollte eZ dem Anderen las
sen. Schließlich legten sich Beide darauf,
declten sich mit einer Tecke zu: ein Bild
aus einer alten Heldcnballade. Während
wir alle auf denselben Raum angewie
sen noch wach lagen, hörten wir die
langen, beruhigten Athemzüge der Beiden.
Als wir am Morgen aufwachten, war
der Sohn schon fort. Der Vater sagte:
es hätte ibn nicht länger geduldet, er
hätte, olwohl er noch eine Stunde Zeit ge
habt hätte, 'zu seinen Kameraden zurück,
verlangt.
Ter Dater. mit den unveränderlich
leuchtenden Augen, gab uns die Hand und
verabschiedete sich, um zu seinem Bataillon
zu gehen, das ein paar Stunden von hier
stand. Wilhelm Schmidtbonn
im .Lerlinek Tageblatt'.) .
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Xer jiinq'ie Leutnant.
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Hans R'ir-S aus ?rcijd?r'. 2.i
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stritrrsft'irr lliier ins H"r eir
und ' sich besonders auf d'M
Kriegzf.kisuplode herserra.-end
mach! hat. wurde zum Leutnant deför
dert. ?! dürfte der jüngste Leutnant im
Heere sein.
Ter älteste Soldat.
Ter älteste deutle Soldat, der CMi
irth Frr" Strauß in Wulfen. St.
N'.elas bei ZroiZau. iit im Alter iir
102 Jahren gestorben. Er diente im
zweiten sächüfcken Schützen bataillon. Zur
Z. I der Äölker'chlacht bei Leipzig war er
!on ': alt.
.
Tichterfreunde in Fcindefstellnng.
Tie beiden gefallenen Tichtersreunde
Ernst Stadler. der Straßburgcr Germa
nist, und Charles PSguy. der von Stadler
übersetzte französische Lyriker, haben sich,
wie jetzt aus Stadlcrs 'Nachlaß bekannt
wird, in den feindlichen Schützengräben
unmittelbar gegenübergelegen. Ja, die
beiden befreundeten Feinde haben sich er
ki"" ' und auf Zetteln ihre Gedanken aus
getauscht. . ,sc eher collfgue et
eonfrre...." beginnt Siadlers Zuruf;
Pöguy. der nicht versland, was Stadier
gemeint hatte, schrieb einen Zettel, der so
beginnt: ,loa ami, je rae vom
'omprencls pas, naai je vous aime".
Dann sind beide denselben Tod gestoikn.
Nachtschluh in Bahnhofswirthschaften.
Das Berl. Tagebl. schreibt: Bor kurzem
wiesen wir auf den regen Nachtverkehr hin,
der sich nach der Polizeisiund, in den
Bahnhofswirthschasten Zoologischer Gar
ten' und Friedrichstraße' entwiöelt. Die
sem Treiben hat die StaatZbahnverwal
tung nunmehr dadurch ein Enste bereittt,
daß sie den Betrieb in ollen Bahnhoss
w-rthsch'ften um 1 Übe Naats schließen
läßt. Für die Reisenden, die Nachizüere
benutzen wollen, bleiben die Wartesäle bis
zum Aberange des letzten Zuges geöffnet,
aber auch an sie dürfen nach 1 Uhr Nach:s
weder Speisen noch Getränke verabfolgt
werden. '
.
Hochverrothsvrozkß in Belgien.
Ein Gmibernementsgericht hat die des
Hochverraths angeklagten belgischen Veam
ten freigesprochen, weil es aus dem vor
handenen Material nicht den vollen Be,
weis ihrer Schuld erbringen konnte,
obwohl fit dieses Verbrechens dringend
verdächtig waren. Dieses Urtheil zeigt,
daß deutsche Richter auch dem Feinde
gegenüber ihren altbewährten Gerechtig
keitssinn wahren.
ffhrenfriedhos in Luch.
Auf dem Ehrenfriedhof in Buch, der
bekanntlich von der Stadt Berlin Ende
Februar auf Veranlassung des städtischen
Kuratoriums für da Bestattungswefen
errichtet worden ist, sind bereits zehn
Krieger brerdigt worden, die an den Fol
gen ihrer äierwundungen in den städti
schien Lazaretten in Buch gestorben sind.
An einer besonders schönen Stelle auf dem
Friedhof hat man die Gräber der itrieaer
nebeneinander gereiht, und in Kürze sollen
die Grabhügel Halbkreuzt erhalten, aus
denen Name, Tag und Jahr der Geburt
und des Todes und der Truppentheil, dem
die Gefallenen angehörten, verzeichnet wer.
den. DaS Kuratorium hat gleichzeitig
den Plan in Erwägung gezogen, auf dem
Ehrenfriedhof in Buch ein würdiges Ten!
mal zu errichten.
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?pcrfa5en. d'i welchen die
G-lZ'r untergebracht sind, mit der Au!
sicherrna b.-a.rftragt. der.lr'en .-r
s!Znkz',r.ung wurde te ft;-rtrrtt, den krediirf
i'v.'xi grauen der zur Fadne einberufenen
Mitglied des Vereins eine Notbanter,
stützung zu gewähren. wurde f r den
Zr cc! der'Leiraq r?n 1 0 bis IN.J
Mark zur Beriüqunq gestellt.
Äriceic-schadenerfal, für Klüchilinge.
Auf Einladung der Berliner Hü'.skver
einicung für die aus Belgien vertriebenen
Deutschen fand 'unter dein Vorsitz des
Rechtsanwalts Dr. Kractrer im Abgeord
netenhaus zu Berlin eine Sitzung mit den
wichtigsten bülfsausfchil'Zen für Flücht
linoe cui Feindesland in Köln. Dussel.
tor'f, Fian!fui! a. M. und Hamburg statt,
in der die Erfahrungen der einzelnen Ge
schäftesüllen ausgetauscht wurden und
embeitliche, im gemeinsamen Interesse der
Flüchtlinge liegende Maßnahmen bcspro
chen wurden. Besonders wurde über den
für die Vertriebenen zu fordernden Kriegs
siebadeneisatz, sowie die E:undzüe einer
Jnteressenaemeinschaft zwischen Teutsch
land und Belgien berathen.
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Bernstcinhandel mit Amerika.
Seit Jahren hatten die königlichen
Bcrnsteinmerkk in Ostpreußen einen regen
Absatz von Rohbernstein nach dem Aus
lande. Während sich im Allgemeinen der
Absatz nach den verschiedenen Ländern auf
der ungefähren Höhe des Vorjahres hielt,
trat in Amerika ein erheblicher Rückgang
ein. Bereits vor der letzten Präsidenten
wähl begannen die wirihschafllichen Ber
Hältnisse in Amerika sich erheblich zu der
schlechten, ganz besonders trug aber die
Einführung des neuen amerikanischen
Zolltarifcs au einer wesentlichen Verschär
fung der ungünstigen wirthschaftlich'nl
Verhaltnisse bei. Darunter hatte der Ad
satz von Preßbernstein recht erheblich zu
leiden, um so mehr, als dieser bisher zoll,
freie Rohstoff mit einem Zoll von etma
10 v. H. des Werthes belegt wurde. Noch
größeren Einfluß übte der Umstand aus.
daß der früher zollfreie Meerschaum. wl
eher fast nur in Verbindung mit Preß
bernstein zur Verarbeitung gelangt, einem
Zoll von 20 v. H. unterworfen wurde.
Alle diese Umstände wirkten dahin, daß
über 2000 Kilogramm Preßbcrnftein we
niger nach Amerika abg'fetzt werden kann
ten als im Vorjahre. Dazu kam, daß die
Vorräthe der Rohbernsteinsorten, welche
der Herstellung des geschmolzenen Bern
steins dienen, sich immer mehr anhäuft-n.
Dies Alles erheischte eine Preishcrabsetz
ung für den geschmolzenen Bernstein, wel
che im August 1914 eingeführt wurde und
die etwa 13 b. H. beträgt.
.
Freiwillige vor!"
Leutnant Heinz Günter Freiherr von
Saß erhielt den Auftrag, mit einem Theil
seines Zuges ein Gehöft unweit Gora
Kalworija zu besetzen. Unvorhergesehen
fand, er sich mit seinen wenigen Leuten
einem russischen Bataillon, dos in Versteck
gelegen hatte, gegenüber. Er eilte einem
Offizier zu Hilse. der dem Feind in die
Hände gefallen war, und befreite ihn. Im
selben Augenblick sah er die eieene Vatail
l isfahne gefährdet. Mit dem Rufe:
Freiwillige vor!" warf er sich, von nuc
acht Mann begleitet, den Feinden ent
gegen und entriß ihnen bei Fahne in er
bittertcm Nahlompf. Zwei Kugeln tra
fen ihn. Es gelang ihm. schwerverletzt,
die wieder eroberte Fahne zu bergen. Er
selbst erlag kurz darauf seinen Verwun-düngen.
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tlr.ipfrfit.rt f::-f irirrd !, da?!, ein 5s.
lri-l au! lütt:: Für den im flti
o.f33frfn Trrf Nor Tt. tiffllmarn rru I
b:t i:itif:ii.t-:n
',' rr! ',l,a r rrrnr.
Fa!:il!ät
nt: daa-
für d rr nach
Bonn bkizesiedetten Prcf-kic'r an der
ktaittwisienf i'.iftli.ch'N Fak.ltät. Tk. Ru
dolf Smerd. der bisher uslerordenIlUre
Professor Dr. Freiherr Marschall v. Bi.
t-erftcm in Halle, da aber sowohl dieser
neuernanntk Gelehrte wie cust dre In
baber des zweiten Lehrfiubles für Tiaa!
recht, Professor Dr. SartoriuS. im Felde
steht, so ist dem Privatdozcnten Dr. Weil
ter Trchöi-born in Heidelberg ein Lihraus.
trag siir Ttaaisrecht für den kommenden
Tcmmer übertragen worden.
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gricgssprndk rincS HnfarenrcgimenIS.
Das 2. Westfälische Husarenregiment
No. 11 übersandte der Nationalstiitung
für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge
fallenen 401 Mark. Tie 8. Kompagnie
des Niseroeinfantcriereolments No. 72
veranstaltete bei ihrer Weihnachtsfeier eine
Sammlung zugunsten der Hintcrbliebe
nen, die 200 Mark ergab.
.
Tas Jubiläumsband.
Der Kaiser verlieh den Halberstädter
Kürassieren zum hundertjährigen Bestehen
des Regiments .in dankbarer Anerlen
nung der treuen, dielfach und besonders
im gegenwärtigen Krieg mit Auszeichnung
geleisteten Dienste' das Säkularstandar
tenband. Tie gleiche Auszeichnung ist den
Gardelürafficren zutheil geworden.
Erüße eines kriegsgcfangenen Russe::.
Als kürzlich ein Transportzug mit
kriegsgesangenen russischen Soldaten durch
den Hauptbahnhof Nürnberg's fuhr, warf
ein Gefangener einen zusammengefalteten
Zettel auf den Bahnsteig heraus. Einer
der dort aufgestellten Posten der !Chn
hofmacht bemerkte den Vorgang, hob das
Pc-pier auf und übergab es dem Unter
fiizier der Absperrungsmache. ' Nachdem
dieser gesehen hatte, daß eS ein kurzes
Bricschen war, welches ein russischer Ge
fangen, der die deutsche Sprache etwa!
beherrschte, an eine Nürnberger Adresse ge
richtet hatte, übergab er es sofort dem
Bahnhofskommando. In rührenden Wor,
ten hatte der Russe seines früheren Aus
enthalt im schönen Nürnberg, woselbst er
in einer Fabrik al Posamentier arbeitete,
gedacht und seinen Hausleuten in der
Schlotfegergasse Grüße entboten. Der
Zettel wurde dem Adressaten durch das
Bahnhofskommando übermittelt.
Wie die Nüssen hausten.
Im Kreise Oletzkow wurden durch den
Einfall der Russen rund 28 Gehöfte
ganz, 234 Wohngebäude. 570 Ställe und
Scheunen, zerstört. Die Gotteshäuser sind
im Ganzen erhalten. Nach den bisherigen
Feststellungen schleppten die Russen au
dem Kreise 450 Personen, darunter 52
Frauen und 60 Kinder (!) fort. AIS um.
gebracht sind bisher ermittelt: 32 Männer
und zwei Frauen. Leider ist zu befürch
ten. daß sich die Zahlen erheblich erhöhen
werden. Tie Zahl der gegenwärtig vor
handenen Personen beträgt schätzungsweise
4000. Die Landbevölkerung ernährte sich,
bis durch die Behörden Lebensmittel her
angeschafft wurden, durch ungesalzene
Kartoffeln und mit in Handmühlen ge
schrotcnem Brodgetreide. Außer in den
Erenzbezirken sind die Vorräthe an Brod
getreide fast ganz erhalten. Das gleiche
gilt für die Kartoffelbestände. Hafer ist
nur an ganz wenigen Stellen in nennen!
werthen Mengen vorhanden. Die lind
wirthschaftlichen Maschinen sind fast
sämmtlich von den Russen geraubt. Etwa
800 landwirthschaftliche Maschinen wur
den von den Russen zusammengeschleppt.
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5. Zek CH:)i't trat ein. .' d a! a
rjdai Ha?nron,,!M rbl'.k!e. frag:? ff da,
i. ! '.'Jiat .ter,, ob ti Jx f'stc 'i ..'i ist H' "r
1 : tMott" spielen und sing'N k.'i-ne. .Ja.'
flnirrorietf ei und krg-.nn. von den deut
ift noch kkiNlI"N Soldaten umgeren. da rx
(riefen. .Und d'k Warf t am Rwink'
Tas c -f ff! ch'.n konnte auch riefi Lied
und stelle es. Darauf natrm der V
ziet einen von den Wandsprüchen und
schrieb auf dessen Rücksfite: .Es ist v.r.
boten, bis ft ä Hau! zu betreten nd irgend
etwas daran zu beschädigen.' Tann b
fahl er. die hcrausgeschafsten Model wi"
der hineinzutragen. So war das Haus
des Pfarrers Jvelant! das einzige, wel
chcs in der ganzen Straße verschont
wurde ein Brand au! dem Feuer er
wurde. G. B.
Als eifrigem Sammler von Geschichten
aus dem Krieg war mir der Artikel sehr
interessant, zugleich aber war es mir doch
höchst verdachtig, besonder! das mit dem
Niederbrennen" und mit der .Wacht am
Rhein'. Tas verlangt kein deiiti,chfr Offi
zier von einem französischen Mädchen.
T,e Barbaren-Geschicliten au! Belgien
haben sich bei näherer Prüfung stets als
Schwindel oder doch maßlose Uebcrtrei
bung und Entstellung entpuppt. Ich
wollte der Seche in diesem Falle auf den
Grund gehen und legte den Artikel dem
.Teutschen Kommandanten der Stadt
Mccheln in Belgien' vor mit der Bi!,e
um Untersuchung des Falles. Unter dem
13. Februar d. I. erhielt ich die folgende
Antwort:
...... mit dem erg. Bemerken, daß
eS bisher nicht möglich gewesen ist, die be
treffenden Coldatcn ausfindig zu machen.
Dagegen bewohnt die im dem Artikel
wähnte Tochter des Pfarrers I. seit den,
13. Oktober k. I. das Hau! ihrer Eltern,
die ihrerseits im Auslande zu verbleiben
sckine.
Nach Ansicht des Frl. I. enthält der
Artikel verschiedene Unrichtigkeiten, die ge
eignet sind, bei dem Leser ein falsches
Bild von den wirklichen Vorgängen zu er
wecken. Sie hat deshalb den im Original
folgenden Brief geschrieben.
D. zwischen den von uns belagerten
Forts und unseren Linien, zwischen bei
den Artillerien liegende Stadt Mecheln ist
auf Anordnung der belgischen Behörden
während der Beschießung in den ersten
Okiobertagen von den Bewohnern geräumt
worden. Dabei ist dann als einziges au!
dem betreffenden CZtraßenzuge, da! Nach
barhaus lNo. 54), von einem Geschoß ge
troffen, ausgebrannt. Um ein Weitergrei
fen des Brande! zu verhindern, find in
den gefährdeten beiden Nebenkäufern nach
der Besetzung von Mecheln durch unsere
Truppen Mannschaften postirt worden.
Diese hat Fräulein I. one,ktroffen, als sie
von Brüssel nach der Beschießung zurück
kehrte. Ihr Vater, der Pfarrer I.. ist da
mal nicht nach Mccheln zurückgekehrt, hat
also der geschilderten Szene nicht beige
wohnt und so mag daö Mißverständnis
sich erklären. Mecheln, den 23. Januar
19l!ä. Die Kommandantur ....
Die von der Kommandantur gleich bei
gegebene Übersetzung deS französischen
Briefes des Frl. I. lautet:
Herr Kommandant!
Ich Unteiue'chnete. Elisa Jvelants.
wohnhaft ,u Mecheln, ESI Boulevard des
Arbaletriers. erkläre, daß die gegen die
deutsche Regifrung vorgebrachten Kran
kungen gänzlich falsch sind. Es muß ge
sank werden, daß ich von Brüss'l am W,
Oktober gekommen bin, um In die Woh
niinq meiner Eltern zu geben, um das
HauS zu bewachen. Sie sind abwesend,
seit die deutschen Truppen in unsere Stadt
eingezogen sind. Das Hau! neben uns
brannte' und um weitere! Unaliick zu der
hüten, hatte der Chef des Marine-Regi-ment!
eine Wache hingestellt und Solde
ten, um da! Feuer zu löschen und so viel
als möglich die Möbel zu retten. Meine
Eltern besitzen ein Harmonium und die
Soldaten baten mich, ihnen ein Lied vor
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vorgebe: sie g! au !'!:. die Nordarmem s'ien
, Berlin. Tie ranl'.t'e Fiilrnxe, ver
ttvÜe die Leute von 'W-ch-c jii 2io.fe auf
den Friedensschluß und erfinde Immer
milder Ausreden, wie die Oestreicher
und Ungarn hatten Frieden nur schließen
wollen, wenn die Russen katkeolifch friir
den, Erfindunaen, die zugleich die Wutl
der Massen oiifsrachilten.
. '
Ein bäuerischer Held,
i in Heldenstück war jedenfalls die Veri
theidigung eines Tchützengrabens gegen
eine große Anzahl beranstürmender Iran,
zosen, wie es der tapfere Andreas Cil
lenberaer von Zirndorf (Bauern) mit sei
ne i Unteroffizier feriiaqebracht hat. Ter
Gralen wurde durch Ariilleriefeuer und
Minenwerfer von den Franzosen vollstän
big verschüttet, so daß die Infanterie sich
nach einer neuen Stellung umsehen muizte.
Nur Grillenbeiger und ein Unteroffizier, .
die Deckung gefunden hatten, waren im
Graben verblieben. Die Franzosen stürm
icn yeran, wagien aoer mm in än
ben hinabzusprmgen, da sie fortwährend ,
Feuer von beiden Teutschen '.hielten.
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mundet. Nachdem Grillenberger ihn :tu (
bunden hatte, sehte er die Vertheidigung
muik! 1trk fii Jftüff nnfitf und die kkra.
zosen zurückgeschlagen worden waren.
Grillenberr, der bereits Inhaber del
Eisernen Kreuzes ist, ist letzt auch sur die
Goldene Tapserkeitsmedaille vorgeschlagen.
...
Einnahmen der Etaatseisenbahne.
Im Januar 1915 betrugen die Einnah
men bei den deutschen Staatseisenbahnen
au! dem Personenverkehr 82.2 Mräujr-ut
geen 70 Millionen im Dezember; ans
be-n Güterverkehr 90,8 gegen 05,8 im De
zember, in Prozenten der Einnahmen vom
Januar 1914. Läßt man die Rcichseisen
bahnen in Elsaß-Lothringen. bei denen
der öffentliche Verkehr besonder! kinge
schränkt ist, unberücksichtigt, so stellen sich
die Verhältniszahlen für Januar 1915
auf 83,6 bezw. 92,7. Für die Steigerung
im Personenverkehr gegen den Dezember
und den Rückgang im Güteiderkehr gegen
Dezember ist daraus hinzuweifen, daß der
Januar einen Sonntag mehr und demzu
folge einen Arbeitstag' weniger hatte cl8
der Januar 1914. ,;;
...
Tie Tresdcn".
Der Rath und die Stadtverordneten der
Stadt Dresden richteten an Großadmiral
. Tirpitz folgende! Telegramm: Eurer
Exzellenz sprecher wir beim Untergang de!
Kreuzers .Dresden' herzlichste Theil
nähme au!. Wir sind stolz darauf, daß
auch die .Dresden" nur in ehrenvollem
Kampfe gegen einen weit überlegenen Kcg
ner verloren gegangen ist und haben die
feste Zuversicht, daß di unter E. lkxzel
lenz genialer Leitung herangewachsene
deutsche Flotte auch diesen Verlust trotz
der Ueberlegenhcit der Feinde siegreich
rächen wird. Der tapferen Besatzung wer
den wir nach Beendigung des Krieges
noch besonders gedenken.'
. .
Französischer Fesselballon gefangen.
Ueber Straßburg Erschien am 18. März
ein angeblich au! der Gegend von Pont.ö
Mousson abgelommkner französischer Fes
selballon. der unweit von Straßburg be
reits niedergegangen war. Seine Insassen
wurden gesangen genommen. Der Fessel
ballon selbst riß sich erneut los und wurde
über Straßburg beschossen und von zwei
deutschen Fliegern versolgt. 1