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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 29, 1915)
"Hj?!f.f f. nt lt Im Mwrw!' t.,ai'lah-'Sä jffL-tejrüRiS fflifwis4i.s-, rrv ) nr al'VL. (V( . t-.J o 1T l'i U öpm VMJ i'-fr IL i 4 v IMViVUl rjf a (TTfTn) ' wj - 1 , 1.1 ll u lnll Splitt. I A N TjTTM A-ÄLUülCfh fÄ-ärt fl1 I ' h N Mi )H t l t , !' vji iV 'l , 4 ll ' ' i ! V f ' i 1 i I "! f K r ifi'W f A4tu .4 u ! fi&t l den iJ-TV Tri- ' ; 's 1 II t 4 (. i li p; ,4 t 0in titff lf..t istl fMf',j f, ',., I. ""' Mf ? (ftM I T . k h UtMff.0 (l ?-f t K '! t ' f 1 t .- " f:&r 's j Z R ' I t f I i ii iiu-nt r (' iH.f(,-M X) rv ( 1 ! (. t V I I 1 ' 3 ' ! I .1 il tr i ,f , i f' -1,. .ii i i ' 1 l ' 1 1 f '( r i i f " t t i 'i f i i n , i T ' 1 Ä !'f 1 l I-Hs t ( ' VI i; t" Ml I r ' ! I rurt'.-"tH u'H t.,r ?, in U !:i t t't 5! 5, TiH r'i ? . ke i ,'' . i . - d , tnlfii vn!e:at.iiiM t f ! n ." Mt kv !)' t n i r,n niil n:'f clf in WnS d.t'h die o .!,!' i'!'i,s- lututjuä und mthuu im Ij!de d r v-Üiitl.ti ?ie. flinunatn ftts.b. l!alir,ifii Z-i tun pfU liomin'l mit ,,,- i lint-'t ..ftimbne bft !r;u 'Ü.f.'ini l'il-,itn d' Slplfiitirnmupfl in Italien flf da sitafllfl'ic ziiflüniim fintl l':i:ar(ifcnl '. auf Gelte her Üiittfn harttittl. i'irf ' findet diese ÖifÜ.iat anscheinend durch die fcrtioslhtenke Unteiftteich-.ina vttb Bet nung det irredentistikche Cchlzgirerttl. diß alle Italiener u;i!f t der sttopa'. dcs , 7i3ticna!fiiiotil büe'ingl iretoen (uüci, . in der künstlich bis z!t Ciedehitze h rauf 'ljtttietencn Gtimmiing der djauDiniftifchcn "'ihttfiert und bet weniger gebildeten "NoMkissscn J!a!icn einen fruchtbaren 1 Lod?n. l ! ' Einen un!eu!xircn Ersolg hat die ol I l liirte Lgenptcffe unstreitig schon erzielt. Tie 2t,atsaö,e, das; Italien Keule noch im Untx osfizicll im Bundes-Verhältnis ju . Ocstcrreich Ungarn und Tcutschland sieht, ?it beinahe bon der übrigen, sogenannt neutralen Welt bereits vergessen. Italien ' V,i" in der vom englischen Nabel beherrsch Am, ausländischen Presse als entschiedener ff.'ind'Ocsterrcich'Ungarns, gkflcn welches ) i offen rüstet. Wieweit diese Bchaup ZNg den Thatsachen entspricht und wie ..Kett dabei der Wunsch der Vater des t 1 dankcirs ist, sei dahingestellt. ' Tie italienische Ncgictung jedoch zu 'ihrem Lobe sei es gesagt bleibt vor släufig allen diesen PressionSmittcln gk ' I'genuber kühl und verschlossen. Ob dicjj k aus Gründen der Moral oder der Staats' jlugbit geschieht, soll hier nicht näher un cht werden. Moral ist ein Aeitbegnsi um ein abgenütztes Schlagwort zu ge ,'i brauchen . , und gar Böllcrmoral ist eine in den heutigen Zeitläufcn ganz abhan ' z'ven gekommene Vorstellung. - i Eint unumstoszliche Gewißheit kann je ?isch hier offen betont werden. Je länger ,ich die Kriegführenden erschöpfen, desto Nmehr wächst Italien'! Macht. Auf sein 'frisches, großes Heer und seine unbeschä ,igc Flotte gestützt, kann es den Moment fl ruhig abwarten, welcher ihm entweder zum ' I Vflto... ?!,ik in kirn Oripn er nti j UlllVlil U-UIVJMl,i 1" U WVfr rigneiiie uiujuiu, uuic vci cuciuucucn ffriedmsverhandlunaen seine Absichten und Ziele auf unblutige Weise durchsetzen, i Diese Ziele gehen jedoch infolge der ge. ' genwärtigen Ereignisse in zwei scharf ge trennten Richtungen auseinander. TaS Nächstliegende, der italienischen ; Volksseele vorläufig sympathischere Ziel , i!t die Angliedcrung der noch unter mdherrschast - stehenden Italiener an Nationalstaat. , Die Erwerbung , des Trcntino und der nördlichen und nord östlichen adriatischm Küstengebiete wäre ',für das nationale Gefühl eine außer ordentliche Genugthuung, aber ihre poli- tische Tragweite für die Zukunft äußerst j gering. Denn die Entwictlungsmoglich i I leiten für die Großmachtstellung oder so 1 gar eine Wcttmachtstellung Italien lie l gen nicht auf dem Kontinent, sondern find i "J durch die Beherrschung des Meere, und 'i ' '.. ....'jiii 4.-3 irn:ur.... j (,.v.; ( :, ) (!- jiyui juiiuuii uc iiuiuiiccno viv,,. eoer wenermiarnoe, iiaiicniu;c mal' mann ist sich offenbar längst im Klaren über dieses bei weitem bedeutendere zweite Ziel der zukünftigen italienischen Politik. Die Aufrollung der Dardancllenfrage, daS scheinbare Abweichen Englands von dem Jahrhunderte lang befolgten Prinzip der Fcrnhaltung Utußlands von Konstan tinopel und die dadurch unmittelbar fce vorstehende Bedrohung der Machtstellung Italien im Miltelmeere haben ihren Ein ruck auf die momentane Haltung der ita lenifchen Regierung offenbar nicht ver fehlt. Welche Garantien England in die fer Hinsicht Italien gegeben hat, ist na ' türlich unbekannt. Jedenfalls waren sie nicht derartig, die italienischen Staat! manner, welche den Werth englischer Wer i sprechungcn wohl kennen dürsten, z be rukigen oder über die der italienischen Macht im Mittelmeere für die Zukunft drohenden Gefahren zu täuschen, denn sonst hätte Italien schon längst auf Seite dir Verbündeten losgeschlagen, um sich die gnschkinend infolge der Kriegslage leicht , zu erobernden, österreichischen Grenzgebiete zu sichern. n. Ein Hinweis auf die durch einen Fall r Dardanellen sich für Italien ergeben ' den Konsequenzen wird natürlich von der alliirten Presse, zu welcher auch die Mes f3i'M .Tribuna", .Corner, della Sera" iiid Andere gerechnet werden können, aul r ftisil 'f V4t'f. , " M t Z,.,, , 1,4,4 , , fi 's' ' ,. ' "1 ' ' 4u-I i, ftf f)ff tMWff ff fH nrritssdiDn psHv. i f- r r ii t'i f , i t'f t : 1 I1 i I i n i -.'s r'M f" 1 ' 1 1 1 1 - ! T . , t) ,f t . 1 1 t" iii-l " !' t ". J iti n K'!ii1 ! d r'tf r ' I t 1 ' t' t )r i ' t '! s ?! t P ' ' ra f ' 1 ! ff! 1 t S (1 ' r ' ' ' .' i- f ,r ? '! .J i t ( r t y t f 'l t'-T' t 's.' 'f. ihn i ' il f ( ! 1 s T" f! I' 1 'll (tlf It'llf l tz f t ( l'l j lt " I ll ' ' , lt I --lt t't i't V( il l.fi (, !f ' lt Hl" , I, , ! I 1 ' i't I 8 'I r '! ii " n t( X i it l J'l 1 :mi mkh I n' i l ! f f! 1 Hit ri . I I lt b t ( V kl l ( l i'i' H c'i'-i a .m,"! '!) t I i") n .ihrlifi p.fMltd ist. VI ii f i.:Mii 7. :', ,tte.;t die (ficf-n a?" mtfnH Hjli'ina It,i!i')i d,I Jnlkk, der a l.i:n.-,.!in ÜJflt und bat auch initV streitbar ffrrfii-fitiniafitegcln Cfflfttfich. Ui.(i.Hn'l filt nCf tt;n(n.ifit;iii'ti i.n Setae n b u't. Sollte Italien d:rn Bei spiele England! alle sittlichen Prin ,,ipicn im Verhältnisse der ?iationen zu einander au 'IriNiden einer tgsislische Staatsraison beiseite zu setz' folfl'n lind fritifrn tisb'tiaen Biinbe?gfnoss?n hsimlii.lisch in den Simsen fallen, so dürste ek Oesterreich für einen solchen Fall in unerwattetem Maße vorbereitet finden. Die militäk'geographische Beschasftnhcit der ijstkireichisch'ilalicnischen Grenze ge winnt infolge der jetzigen Situation an Bedeutung und eine Schilderung erscheint daher am Platze. Geographischer lleberdlick iibcr die trenzvrr Hältnisse. Dem Antagonismus des italienischen Volkes gegen Oesterieich'Ungarn ist die jedenfalls historisch merkwürdige Thatsache zuzuschreiben, daß Italien in den letzten zwei Jahrzehnten fortgesetzt mehr geg?n seinen Verbündeten rüstete, als gegen Frankreich, welche doch infolge der Drei bundpolitik der Regierung zunächst als voraussichtlicher Gegner in Betracht hätte kommen sollen. Oesterreich war natürlich gezwungen, die erforderlichen Gegenmatz' regeln zu treffen, und so kam es, daß so wohl die Grenze von beiden Seiten im mer mehr befestigt und abgesperrt wurde, als auch die Generalstäbe Kriegspläne bis in das kleinste Detail vorbereiteten. Mit der folgenden geographisch-strate gischkn Würdigung der österreichisch-ita lienischen Grenze verfolgt der Verfasser jedoch absolut nicht die Absicht, eine feind liche Aktion Italiens gegen Oesterreich im gegenwärtigen Kriege als bevorstehend zu erklären. Die Schilderung diene lediglich zur Orientirung über die feit dem Jahre 1856 etwas 'in den Hintergrund getretene Berührungslinie beider Nationen. Vor läufig hat sowohl die italienische Regie runa als, das Parlament nachdrücklich er klärt, neutral bleiben zu wollen. Die österreichischitalienische Grenze hat eine Länge von 487 Meilen. Westlich des Flusses Etsch durchschneidet sie die zentra len und südlichen Alpen in direkt nord südlicher Richtung bis zum GardaSee, während sie östlich der Etsch im Allgemei nen dem Kamme der gegen die venetiani sche Ebene ziemlich schroff abfallenden südlichsten Alpcnketie folgt. Westlich der Etsch ist besonders die Hochgebirgsgruppe des Ortler hervorzuheben; östlich derselben gliedert sich die Alpenkette in die lessini schen Alpen, die Dolomiten, Karuischen Alpen, Julischen Alpen und daS Karst gebiet. Ueber diese Grenzgcbirge führen Vier Eisenbahnlinien, die bei Ala, Pontasel, Hormons und Cervignano an da! italie Nische Eisenbahnnetz anschließen. An Straßcnllbergängen über die Grenze sind westlich der Etsch nur vier, und öst lich derselben in der Linie Ala Ponta fel Götz im ganzen zehn vorhanden. Sonst sind die Grenzgebirge nur auf Saumpfaden passirbar, die für die Bcwe gung größerer Hcereskörper garnicht in Betracht .imcn. Von erstklassiger strategisr Bedeutung sind von allen diesen Eisenbahnen, und Straßen-Linien zunächst folgende: 1. Die Eisenbahn und Straße Im Etsch'Thale von Verona über Trient nach Bozen. Sie blidct die hervorragendste Einbruchspforte in das österreichische Kronland Tirol, respektive die kürzeste Ausfall'Linie au Tirol gegen die italie nifche PoEbene. 2. Der Eisenbahn und Straßcnllber gang bei Pontascl.Ponteba, weil über denselben die kürzeste Verbindung von der italienischen Provinz Benetien nach der österreichischen Rcichshauptstadt Wien führt. Seine besondere strategische Be deutung ist durch die yeldzüge Napoleon' am Ende dcS 18. Jahrhunderts erhärtet worden. 3. Schließlich die aus der venetiani schen Ebene über die Grenze nach Görz im österreichischen KUstenlande und im weitere Verlaufe theils gegen Laibach, thei" yegen Trieft führenden Kommuni kationen. Deren strategische Bedeutung, besonder im Falle einer starken italieni schen Ossensive in dieser Richtung, braucht wohl nicht näher beleuchtet , zu werden. r- i' . ? i J 4 f ! ' L " I ! ' t " ! r'-r. i' , i ' it i t .1 4 ' i I. .. ! s h Neben diesen überaus wichtigen Linien oerdieften noch einige andere hervorgehoben zu werden, da sie befandas für Operativ nen nach Tirol hinein oder aS demselben heraus von besonderer VedeutMz sind, und zwar: ' Westlich der Etsch, die soaenannte Jude carien-Spalte und die Straße von Storo nach Riva. Von Wichtigkeit für Italien, weil über dieselben die westliche Flanke des befestigten österreichischen Raumes Riva Trient bedroht, respektive umgangen wer den kann. Für Oesterreich wichtig, weil diese Linien im weiteren Verlauf durch das Chiese und Jdro-Thal in den Rücken des großen obcritalienischcn Fcstungsvicreckes Verona-PcschieraMantuaLegnago füh ren. Oesilich der Etsch. Die Straße dem Bassano durch die Val Sugana gegen Trient; die Kommunikationen aus dem oberen Piave-Thal, dem Raume Bclluno Feltre über die Dolomiten gegen Botzen in Tirol; schließlich das Straßenbündcl. wel ches aus dem Rienzer und oberen Drau Thale in Tirol über die Westpässe der Karnischen Alpen nach Pieve di Cadore auf italienischer Seite führt. Dc: Gcbirgswall, welcher die venctia nifche Ebene halbkreisförmig bis zum Adriatischen Meere umschließt, fällt in der Linie Verona Bassano Vittorio Ge mona .Cividale Gorz Monfalconc steil gegen dieselbe ab. Die östlich der EtschLinie in der südlichen Alpenkette entspringenden Flüsse der venctianischen Ebene fließen sämmtlich gegen das Adria tische Meer, haben im Oberlauf tief ein geschnittene Thäler und nehmen nach dem Eintritt in die Ebene Torrentcn-Charakter an. Als Sammelraum für größere Trup, penmassen ist besonders das im oberen Piade.Thale gelegene Becken Bclluno Feltre von strategischer Bedeutung. Der südlichste Ausläufer der Alpenkette die Julischen Alpen östlich de Jsonzo Flusses geht in der Linie Görz-Laibach unmittelbar in das Karstgebict über. Die geographischen Eigenthümlichkeiten des ZcarsteS einer sehr wasserarmen Felsen region ohne Humusbcdeeliing näher zu schildern, würde zu weitläufig sein und eS erübrigt nur die Bemerkung, daß die Dis Position größerer Heeresmasscn in demsel ben außerordentlich schwierig und die Be wegung von Truppen meist auf die vor handenen Kommunikationen beschränkt ist. Das Karstgcbiet erstreckt sich au dem Raume nördlich Tricst beginnend, über die ganze Halbinsel Jsirien und die gesammte weitere unter österreichischer Herrschaft stc hende, östliche Küste des Adriatischen Meeres. Ein besondere Merkmal der sehr kom munikationsrcichen venctianischen Ebene ist die ihr eigenthümliche Bodenkultur lMaulbeerbäume mit dazwischengezogenen Wcinranken), die in taktischer Hinsicht von außerordentlich Wichtigkeit ist, da eine Entfaltung größerer Heercsmassen im Terrain neben den Kommunikationen da durch sehr behindert, wenn nickt gar un möglich gemacht wird. In dem ganzen Raum? giebt es bi zum 'Adriatischen Meere' sonst keinerlei Vodccrhebungcn, die das anschließende Terrain dominiren. Achnliche Verhältnisse tristiren In der mit der venctianischen Ebene unmittelbar " " - " ' k j . . , , . I l r f ..W f... , . . - ..t-4 f , - " " v-, t- .,. f m ' f t I 'i' ! ' ' ' j I V j ' , .. ' -s., ' j" "''--'Xvv ' f - ! ' ' f ! ' 1 ' ; f,-: j "1 V rJ L ,W f s .yr , . '- , ,, f : v 'lCZ' P)r " . ' i 1 ' t k!.tv yw-Q riNik-i ,rv yxw f ' i $LsZh?sS!. ,- ' EMANUEU iyM ''IS ßV t .J,.'. i-ius - i . 7s3hmtJ iv s, s r xr äsj: -q -txr&s v s 1 V - y r l HXL in Verbindung flehender, Bo-Ebene. Zu I ..., ii' ' 1 i i f ,, I 1 .' t . .,.. "j . ' . -j- .",. ' ' i I ' ' I . ' . jr. - : ' I TA I HM.C i&. .?6AL AjNPBA' den bereits angeführten militärischen Hin dernissen tritt in derselben noch ziemlich ausgedehnte Reiskultur hinzu, die das Ne benterrain zu gewissen Jahreszeiten völlig unpassirbar macht. Von geradezu erstklassiger strategischer Bedeutung ist die einzige ausgedehntere Bodenerhebung in diesem großen Flach lane, nämlich die Hügellandschaft südlich der Linie Peschiera-Vcrona Sie hat seit Jahrhunderten in allen kriegerischen Aktiv nen, die sich in der Po-Ebene abspielten, eine hervorragende Rolle gespielt, und auf ihr wurden zahlreiche Schlachten gcschla gen. (Custozza 18G6 die letzte.) Von mehr lokaler, taktischer Bedeutung sind noch die östlich und südöstlich von Verona isolirt emporsteigenden Hügelgruppen der Colli Euganei und Monte Berici. Nördlich deS GrenzgebirgzugeS streicht vom Westen nach Osten hin die Hauptkctte der Alpen. Tief eingebettet sind zwischen ihnen die Thäler der Etsch mit dem Ne benflusse Rienz, die Drau mit der Gail, im Osten iie Save und der Oberlauf deS von Norden nach Süden fließenden Jsonzo. Diese Flußläufe durchströmen in ihrem Laufe mehrere ziemlich flache Becken, die für die österreichische Armee von höchster strategischer Wichtigkeit als Sammelräume, resp. AufmarschrLume sind. Bozen, Klagenfurt und Laibach bil den die Zentren dieser Becken; die obge nannten Flußthäler bieten vortreffliche Gelegenheit zur Verschiebung von Streit, krästen aus einem in den anderen Raum. Befestigungen. Italien hat zur Vertheidigung der ge sammten, lombardischen Ebene und zum Schutze des Aufmarschcs seiner Armee in derselben ein ausgedehntes Festungssystem angelegt. Die Grenze gegen Oesterreich ist durch eine beinahe ununterbrochene Kette starker Cperrforts, die sämmtliche Eisenbahn und Straßenübergänge, fer ner die wichtigsten Saumpfade beherrschen, gestchert. Festungen erster Klasse sind: Piacenza, Peschiera, Verona und Venedig. Acllcre Festungen: Cremona, Parma, Bologna, Guastalla, Fcrrara und Leg nago. Oesterreich hat seine Grenze durch ahn liche Sperrforts, die aber nicht so stark sind wie die italienischen, abgeschlossen. Als Rückhalt für dieselben dienen in Ti rol die befestigte Position von Riva, die erstklassige .Festung Trient, die feste Stel lung TarvisVillach. ferner die befestigte Jsonzo-Linie (Prcdil. Flitscher Klause. Raibl). Die adriatische Küste Oesterreich!! gärn besitzt neben den beiden erstklassigen Festungen und Kriegshasen Pola (auf der Halbinsel Jstrien) und Cattaro (in der gleichnamigen Bucht westlich der moniere grinisclen Grenze) nur noch einige bcfe stigte Plätze älteren Stils, wie die Häfen von Sebenico und Spalato. Trotz ihrer erheblichen Länasausdehnuna ist diese Küste jedoch, hauptsächlich südöstlich der Halbinsel Jstrien. schwer angreifbar, weil die vorgelagerten, zahlreichen Jnselzüge die Annäherung einer feindlichen Flotte sehr erschweren und die Kanäle zwischen denselben leicht durch Minen und Unter secboote vertheidigt werden können. Nur der Golf von Trieft und die Halb, j C Insel Jstrien bilden im, Allgemeinen ein ' il '.. .'. 'm ilm Hfr ffli i ii ii nn-f f ! , ,, , f, J ' ' f ; ' . ,' ' ; .. ' . n. ; :''-,,,,,..,?. v -'?' . I" t . ""f . , . t l' f futnii ' :;.. v :,:rj,n't l . ! "A. . mh- .! . : : vyn -J M ; 1 , .... l' 1 . I i ' .. t i r : . . "t- - A t. ' "V" . m l . , ? -- - .. i.' f ,' . I , . - ' t '' . " '' l 11 I ' i. . ' t - TRICSt VOM HAFHN. guteS Angrifssobjckt, welches aber wegen der verhältnismäßig geringen räumlichen Ausdehnung durch die österreichische Flotte in Pola und die auf der Halbinsel kon zentralen Streitkräfte und Kllstenbatte rien ohne besondere Schwierigkeiten vcr theidigt werden kann. Die adriatische Küste Italiens, soweit sie hier in Betracht kommt, weist außer den beiden Kriegs Häfen Venedig und Ancona überhaupt kci nen für das Anlegen größerer Schiffe ge eigneten Landungsplatz auf und kann da her durch die italienische Flotte leicht ver iheidigt werden. Italiens Aufmarschrciume und strate gische Ziele. Bei einer Betrachtung der geographi fchen Gestaltung der italienischen Provinz Vcnetien fällt sofort deren Ähnlichkeit mit Ostpreußen ins Auge. Venctien ist gleich Ostpreußen auf zwei Seiten von feindlichem Territorium umschlossen, auf der dritten vom Meere begrenzt, und ist infolge dessen im Falle eines Krieges mit Oesterreich-Ungarn einem umfassenden Angriffe ausgesetzt. Dieser Umstand übt naturgemäß auf die Konzenirirung und den Aufmarsch der italienischen Armee einen maßgebenden Einfluß aus und ist auch vom italienischen Generalstabe bei dr Wahl des Haupt-Aufmarschraumes ent sprechend berücksichtigt worden. Die österreichische Provinz . SüdTirol springt wie ein Keil in daS norditalieni sche Territorium vor und die durch das Etsch'Zhal gebildete Ausfallpforte würde im Falle sich die italienischen Haupt streitkrafte in der venctianischen Ebene selbst konzentriren, deren Flanke und deren Verbindungslinien auf da! Wirk samste bedrohen. Diesem Umstände hat der italienische Gencralstab in seinen, vor dem jetzigen europäischen Kriege angeleg tcn Plänen für einen ever.tuellen Konflikt mit Ocsterreich-Ungarg., dadurch Rechnung getragen, daß er den HauptAufmarsch räum dir Haupt-Armee an die PoLinic zurückoerlcgte, wo derselbe durch daS Fc stungsvicreck Peschiera-Verona-Mantua Legnago gegen Süd-Tirol genügend gest chert erscheint. Nur die in Venctien u,nd der östlichen Lombardei mobilisirendcn Truppen konzentriren sich in einem weiter nach Osten vorgeschobenen Aufmarschraum, nämlich in dem Dreieck UdineBclluno Treviso. Die gegenwärtige militärische Situation in Europa dürfte jedoch eine Aenderung dieser ursprünglichen Aufmarschpläne des italienischen Generalstabe mit sich gebracht haben. Oesterreich-Ungarn ist mit seiner Hauptarmee auf dem galizifchen und fer bischen Kriegsschauplätze gebunden. Im Falle eines Angriffes von Seiten Italieni dürfte eZ sich daher infolge Mangels ge nügend gleichstarker Streitkräfte gegen über Italien vorläufig auf eine Berthes digung feiner Grenzterritorien beschränken und von einer OsfensivOperation wahr scheinlich absehen. Ein Ausfall au Süd-Tirol ist daher umso weniger zu erwarten, als Italien heute schon sehr bedeutende Truppenmassen in dem Festungsvicrcck und östlich davon bei Vicenza, Treviso und Belluno konzen tritt hat. Infolge dessen dürfte der ita licnische Gencralstab voraussichtlich eine Verlegung dc Haupt-Aufmarschraume! in die vcnctianische Ebene inS Auge ge fabt Kabcn und einer Ncbenarupve die Ok i ;V. 1 ... , :' , I . ! ' '! " i ,.' I ... , . t ! I 'A ' I ! ' , ' flKllh ' ' . . '. ' i i I ' ' vj J . H j wtmf y m " A . " - . ?,, ' . i . I : " "i , ' . " ß " - ' ' , 'j i' ' - -v , , i "H ' ' ' fcnsive gkzen Siid.Zirol au ixr Lini, Vcrona 'Pi'.chKn vortragen. Die stlattgischen Ziele eine, Angriffs. Krieges Italiens gegen Oesterreich. Un girn dursten durch die gegenwärtige poli, tische Lage in Europa wesentlich keinfluß' werden. Wenn der europäische Krieg nicht ausgkbrocheil wäre und es sich um einen separaten Konflikt zwischen kiden Staa tcn handeln würde, müßte allen strategi schen Prinzipien gemäß das Hauptziel einer italienischen Offensive die Lsterreichi sche Reichehauptstadt Wien sein. Das Schwergewicht einer solchen Offensive müßte daher auf die kürzeste Linie gegen Wien, d. i. über PontafclKlagcnfurt Brück aM dcrlegt werden, um dadurch eine baldige entscheidende Niederwerfung de Gegners anzustreben. Da hauptfächlichste politische Ziel Ita liens i einem solchen Kriege wäre neben der Erwerbung von Süd-Tirol, sich zum unumschränkten Herrn des Adriatische, Meeres zu machen. Nun ist ihm aber in folge der heutigen thatsächlichen Situation in Europa bei diesen Bestrebungen ein Konkurrent erwachsen, nämlich Serbien, hinter dem die Großmacht' Rußland steht. Italien wurde daher durch Anschluß an den Dreiverband, falls es seine Haupt krafte zu einem direkten Vorstoß gegen Wien verwenden würde, möglicherweise eine schnellere Entscheidung zu Gunsten Rußlands herbeiführen. Bei einem even tuellen Friedensschluß würde eS dann an Stelle von Oestcrreich-Unaarn das von Rußland geleitete Serbien als Nachbar am Adriatischen Meere erhalten, was jeden falls nicht in feiner Absicht liegt und nur den Keim zu künftigen Konflikten in sich bergen würde. Daß sich Romanen und Slaven, sobald sie eng mit einander in Berührung treten, nicht sehr freundlich ge genllberstehen, zeigt ,das Verhalten der österreichischen Italiener gegen die Slove nen im Küstenland und an der kroatischen Küste. Alle diese Erwägungen würden daher bei Festlegung der strategischen Ziele einer Offensiv-Operation Italiens wahrschein lich den Ausschlag geben. Der unmaß geblichen Ansicht des Verfassers zufolge würde der italienische Generalstab daher folgende Ziele ins Auge fassen: 1. ) Die Besetzung von Süd-Tirol, (des sogenannten Trentino), um den nationa len Aspirationen des italienischen Volkes Genüge zu leisten. 2. ) Eine kombinirie Land und See Operation gegen Trieft und die Halb Insel Jstrien, um sich dadurch der wich tigert Häfen Trieft, Pola und Fiume zu versichern. 3. ) Die Besetzung und Fcsthaltung der dem Kroatischen und Dalmatinischen Kü fiengebiet vorgelagerten Inseln. Die erstgenannten zwei Operationen dürften wahrscheinlich gleichzeitig begin nen und von der Po-Linie, dem venctia nischen Aufmarschraum und dem Kriegs Hafen Venedig eingeleitet werden. Die dritte Operation würde wahrschein lich ihren Ausgangspunkt vom Kricgsha fen Ancona aus zu einem späteren Zeit punkte nehmen, um die Inseln in die Hand zu bekommen und den Vestrebun gen Serbiens dadurch zu begegnen. Organisation der italienischen Armee und Flotte. In Italien ist ebenso wie in den an deren kontinentalen europäischen Staaten die allgemcine Wehrpflicht eingeführt. Dieselbe beginnt mit dem 20. Lebensjahre und endet mit dem 39., dauert daher 19 Jahre. Jeder Jahrgang der In das wehrpflich tige Alter tretenden jungen Männer wird in drei Kategorien eingetheilt. Die In die erste Kategorie Eingetheilt ten werden unverzüglich zur aktiven Dienstleistung eingezogen, dienen 2 Jahre in der Linie, werden dann mit unbe schränktem Urlaub für 6 Jahre in die Reserve übersetzt, treten dann für 4 Jahre in die Mobilmiliz iibcr und gehören die letzten 7 Jahre ihrer Dienstpflicht der Ter ritorialmiliz an. Tie aktive Linien Dienstzeit von 2 Jahren ist für alle Was fcngattungcn festgesetzt. Die von Anfang an in die zweite Ka tcgoric Eingereihten (Mindrtaugliche, etc.) gehören L Jahre lang zur ersten Li irtht ... . ,,,.,, ,,,. . , M. V ' ' ' 0 f I f " H ''S.-. ( , . j s, .... ; . 1 1 ., , fi-. M ti , f tfi N 1 f t '.. I 'i !( f" t ' :".' f ,, : , M .., I .... I ;i ,. j. ..,, . ?! V. i. ( ?-.vW. f ' (.;f( t . ! '- i 'f ,i-..t j . (..( n Vi-i--- ,.,(.. '. i ,t .', ,.,, i . , it ! I I. j ! , , ! f'.ft , r. ,,- .'. ' -f f.(( ,'.ft 1 i f 1 1 t-;?) s s t !'i '. . l n if s j?..'v t ::; (.''nl!:'! F"f'V"-')-t1'.tUfl '.ik.'t-!'!:', if .! t I 7 i "''!. ', , t"M ':, :1 b -st ( '"U ,g,ns.!S' 'iiiavu-, 7,1 " '.'üm t- !.! 'i':tr(';i f i ,', '! .t fif N cHtm-f.. k'f. ii! lk!i't-"is,. i' i'! ,i 'k im 4.''lii!,?ui'i,s,!e 3- ist ' tfm f!if tiiift ii :a Ze,?!'r,p,iue, ff. l frrn:;?'n, nii: k"!m der l.'fett Uf'.vm d! Reservis!' j dl IWt!I lt dem zur Z it tu demfdteü tejindlt 'fi ariiU'ittf'.wr direkt in. Xie italienische Armee bestecht Im Kr',? fall ou 12 Ülrweeki'ktt und ,1 nabhan g'ften Kavallttie'Tivisii'neN. Jede Stmi gliedert sich in zwei JnsanieriTidisio n'n, ausgenommen da g., welche au drei Divisionen zusammengesetzt Ist. Die Kriegsstärke einer Tivision betragt M.l'ß Mann, und HO Geschütze. I, taktischer Hinsicht gliedert sich die Divl swn in zwei Brigaden & zwei Regimen tern & drei Bataillonen. Tie Artillerie besteht ou fünf Regimentern & drei Ba taillonen. Zu jedem Armeekorps gehören ferner ein Fkldartillerie'Regimcnt (Jg Geschütze), zwei bis drei schwere Batterien, ein Ka vallerie-Regiment und ein Regiment-Ber saglicri. Die Berfaglieri-Regimenter bilden ge wissermaßm die Elite der italienischen In fanterie. Ein Regiment besteht au drei Bataillonen und einem Radfahrer-Batail lon. Letzteres hat die fpeziclle Aufgabe, die Kavallerie im Felde zu unterstützen. Weitere Spezial-Truppen sind: 1 Re giment reitende Artillerie; 2 Regimenter schwere Artillerie; 10 Festungs-Artillerie Regimenter. Tie technischen Truppen bestehen auS sechs Regimentern und zwar: 2 Pionier, 1 Ponton, 1 Telegraphen-, 1 Sappeur und Minier, 1 Eifcnbahn-Regiment. Der aeronautische Dienst bei der Ar mee wird von einem Spezialisten-Batail lon (5 Kompagnien), einer Ezperimentir Sektion, einem Flicger-Bataillon (2 Kom pagnien) und mehreren Flugzeug-Ge schwadern & 7 Aeroplanen versehen. Im Jahre 1914 sollen 230 Aeroplane fertig gestellt worden sein. Italien verfügte im Jahre 1913 über 9 lenkbare Luftschiffe. Die unter dem Namen Carabinierr be kannten Truppen stellen eine Art Militär Polizei vor. Sie erhalten ihre Rekru ten von der Armee und dienen drei Jahre aktiv. Dan erfolgt ihre Uebersetzung in die Carabinieri-Reserve für 4 Jahre, wo rauf sie in die Territorial-Miliz über gehen. Die Kriegsstärke der italienischen Feld armee stellt sich demnach folgendermaßen dar: 12 Armee-Korps und die unabhängi gm Kavallerie-Divisionen ca. 400,000 Mann. Mobil-Miliz ca. 326,000 Mann, wo von jedoch wahrscheinlich nur 200,000 Mann ins Feld ziehen werden. Die ,Kom plementär-Truppcn" sollen ausreichen, um die Stärke der ersten Linie aufrecht zu erhalten und die durch Verluste entstände nen Lücken derselben auszufüllen. Die Gesammtstärke der ersten Linie ist daher mit 600,000650,000 Mann ,u veranschlagen. Die Territorial-Miliz ist numerisch von erheblicher Stärke und es dürfen im Falle besonders bedeutender Abgänge bei der Feldarmee die gedienten Leute derselben eventuell zur ersten Linie herangezogen werden. Die italienische Infanterie ist mit dem Mannlichcr-Carcano Gewehr 6j min Ka libcr ausgerüstet. Seit dem Jahre 1912 ist eine Neube waffnung der Artillerie mit einem Ge schütz. 7,5 cm Kaliber. Modell 1912. in Durchführung. Dieselbe war vor AuS bruch des Krieges noch nicht vollendet und dürfte auch vielleicht einen Grund zu der neutralen Haltung Italiens gebildet ha ben. Der Friedensstand der italienischen Ar mee beträgt 15.172 Offiziere und 289.000 Mann. , In den italienischen Kolonien Libyen. Eritrea, und Somali-Land stehen spezielle Truppen, die theils auS Weißen, theil aus Eingeborenen zusammengesetzt sind. Tie Stärke der italienischen Flotte. Zur Vertheidigung der über 2000 Mci len langen Küstcnlinie Italiens ist die selbe in vier Marine-Depactements ein getheilt. Deren Centren sind in Spczia, Neapel, Venedig und Tarcnt. Die italienische Flotte setzte sich Ende 1914 auS folgenden Einheiten zusammen: Dreadnoughts ,4 Prä-DreadnoughtS .8 Panzerkreuzer ... .... 9 Geschützte Kreuzer 13 Torpedo-Kanonenboote . ... . .10 Zerstörer . , Ä Torpedoboote ........ 80 UlllU wvic l.l ,,,, 1,13'' i',4, ,.! '. ... r.-,i rti iii I, ,,,, ck,