Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 28, 1915, Image 5

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f t'öUf d,inzl;udrä!!n. in fein islcnrl
i gZkich hinein, Unlaoffnift Wolfram ge
tcafitt tl'äCtich bir.tfi ber Oinil'pt 7? ran.
zofe,., auf bie er ßttabe fturrt, bie Fahne
beö etnbfS.
i Scfiaffcünif'cr, Siütf.rncict fiel zu mit,"
ruft Wolfrzm seine:, Nachdirn zu. Roth
' i meicr focht ai Sanitäter okne Binde imb
V trat ein Trausg'üigkr ohne ttleickcn.
i Cckon einmal ijattcn sie ihm ben üfz
burchschoffen, boch als bie Wunde halb
siehcitt, war er wicber av.i bern Lazarett
i babonoelaiifen. 'Jiit bfin Kolben wirk auf
l den Knäuel um ben Jahnenträger
) losgeschlagen: schon schreit Wolfram ,Hur
rah" unb stoßt dein Fahnentriisier baS
" Baionett durch bie Brust; ba steht wie
auS bem Böden gewachsen ber französische
; Negimentsoberst hinter ihm, entreißt so
wohl seinem fallcnbei, Fahnenträger als
' such unseren zulanaenden Freunden bai
Kleinod wieder und fchliigt mit seinem e,e-
waltigen Säbel um sich, bafz Cchasfel
. Schuber mit halb abgehackten Knieen zu
sammenbricht unb Nothmcier mit weit
j klaffender Wange bahinsinkt.
Wolfram allein scheint gefeit zu fein.
Es gelingt ihm, mit dem Bajonett bie Pi
' ftole bei fchicfzenben Offiziers zur Seite
zu schlagen, so baß der Schuß in dessen
eigene Brust gekt. Für eine Sekunde
scheint der Oberst zu zittern, todtenblcich
; ist er geworden, kramihaft hält er bie
Fahne. Ta zwingen bie Schüsse ber der
wunbeten heldenhaften Franzosen, die um
bie kämpfende Gruppe herumlagen, ben
Wolfram. Deckung zu fuckcn unb bei
Olerst entweicht mit ber Fahne. Jetzt
war der Augenblick für unseres unteross,'
ziers Seelengröfze gekammen. Er oder
ich, ti muß nun fein.? ,
NlleZ oerassenb springt er hinein In die
kampfenden Massen. Weit unten, schon
fm llhalgrunb, nach dem Walbranb zu,
sieht er mit seinem seüirglcrauge bie war
kante Figur bes Obersten, boch er traut
seinen Augen kaum: ohne Fahne! Wie bem
auch sei, in Niefcnfähen gehts den Grunb
hinab, bie Brust will zerspringen unter
den Sammerfchlciaen beö Herzens, keuchend
erreicht er fein Opfer, da schon wieder
den Revoltier hebt, aber plöhlich erschöpft
zu Boden sinkt, noch ehe Wolframs eifer.
ti Schlag auf den Arm ihn erreicht.
Dann ntreißt oer Deutsche den, Fran
ofen seinen Säbel. Beim tiefem Alhem
schöpfen sieht er sich nach der Fahne um.
Am Fuße einer Sicht liegt der halbtodte
Offizier. Blutiger Schaum kommt auZ
seinem Munde und dunkel riefelt eil iiber
den Waffenrock aus der Lungenfchuß
wurnde. Hinter bem Baum aber, tm
' hohen ffrafe, liegt da Keinod, zusam
mengerollt, halb versteckt.
Drei Tage später starb der Oberst im
deutschen Lazarett. AlZ der Tivifionäk
von der Geschichte hörte, da ließ er den
UiiterosfiIcr vor sich kommen. .Mein
Sohn,' sagte er, dieser Säbel gehört
Ihnen und Sie haben die lZrlaubnis, ihn
allezeit zu trage. Auch werde ich Sie
zur Beförderung zum Vicefcldwebel ein
reichen.'
3 jener Stunde ober, alz der fran
ösifche Oberst starb, war Wolfram ,to
seine? ieieufchnf als Ingenieur thätig,
Eine Tclkphonleilung sollte und mußte
nach dorne gelegt werden zur ilußeisten
Feldwache. DnZ ganze Gelände wurde
be? dem Maldfaiim enlfauq von Selnap
n'NS besirichen. Freiwillige vor!"
dieß $. Doch keiner von den aufgcbrauch
tcu Mannfchafici, hatte recht Luft, in den
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(t bekam einen Kopfschuß und ich über
nahm gleich daZ Kommando!"
tfr so!! eine f-.tone, inlerc!T.inle Jrau
zedabt toben ?" erklang tl fetfchenb.
ücloncl !hchtfslet hatte feinen, Etui eine
Ciiarette entnommen. Sie in Branb fct
z.'nd. ficiitc er die Gczenfragc:
.Kennen Sie öoeknn Boliglr?okc?'
.llcin," erwiderte Jener, .nicht perfön
lich, aber ut körte viel über ihre gefähr
liaie Schönheit."
.Stellen Sie sich vor' sagte Whist
ler, aber nein, Sie würden boch keine
Borflllung bekommen. Sie haben wohl
ftbon Tizian'sche Bilder aesthen? Den
lclku Schimmer hat Ladq Evclun's Haar.
Dazu ist sie durch und burch Nasse unb
von einer unerhörten Biegsamkeit in ihren
Bewegungen unb sie hat eine Art, bie
Stimme zu verschleiern; aber vielleicht ist
es Ihr Gliick, ihr noch nicht begegnet zu
fein, wer weiß, ob Sie nicht ein ähnliches
Schien! w,e die armcn Lownsbale er
fahren halten!
.Wie war dal eigentlich?' unterbrach
ihn Smith. Bolrnabrooke soll einen un
erhörten Eisersuchtsfkandal heraufbefchwo
ren yaven, ocr mit oem ove ves rieo
Habers endete; durch das KriegZgetiimmcl
drang etwas davon durch.
Ueber die Todten sollte man eigen!
lich nichts reben," begann Whistler. .aber
immerhin, gerade bas war bas merkwur
diqfte Ereignis meines gewiß abenteuer,
lichcn LebenS. und ich war in einer Art
Zeuge dieser Tragödie, daß es mir aerobe
zu eine Erleichterung ist. mich einmal
ausfpicchen und baburch vielleicht b:n
schrecklichen Eindruck etwaS abschwächen
zu können. Wir sind hier als Engländer
aus der Flucht in einer elenden Bauern
fcheune; sieht da! nicht verteufelt nach
Niedergang und Entartung aus? Ta paßt
denn das Unglück zweier der ersten briti
fchen Häufer dazu. Also, Sie wissen, die
Briider Nalph und Cecil Lownsdale mach
ten beide der schönen Lady Bolingbrooke
ben Los. Sie schien aber Ralph vorzu
ziehen, und was that Lord Basil? Das
Allcrdllmmste, er war eifersüchtig wie ein
Othello, ohne aber damit hervorzutreten.
Ich versichere Sie, er wagte seiner schö
nen. schuldigen Frau nicht den olierge
rinasten Borwurf zu machen. Desto mehr
verging er beinahe vor heimlichem ach
forschen und Spioniren und war tnvlich
so glücklich, zu erfahren, daß Ralph
Lownsdale heimlich von ber Labq im
Spielzimmer empfangen würbe. Einmal
hätte er ihn beinahe gestellt, wäre der
Liebhaber nicht schnell hinter etne ge
räumige Doppelthür, die aber keinen
Ausgang hatte, geflüchtet. Ueber eine
Stunde mußte Ralph ba verweilen, ehe er
Gelegenheit zum unbemerkten Entwischen
sanb. Sagten Sie etwas. Smith?
Bitte, nehmen Sie .Eckes' zum Thee!
Sie werben meinen, es wäre für einen
Gentleman ehrenvoller, hinter bem Schuh
schild einer Kanone zu stehen, all aus
solche Art hinter einer Thür in der Woh
nung des Kameraden. ' Aber Sie ken
nen eben Lady Evelyn nicht. Auch diese
Lift erfuhr Bolingbrookc. wahrscheinlich
burch einen indiskreten Dienstboten unb
baute darauf einen abscheulichen, ober or!
ginellen Nacheplan, und Ich hatte das
zweifelhafte Bergnügen, sein. Gelingen
miterleben zu müssen.
Ich faß mit Eeeil Lownsdale eines
Nachmittags im Club, als sich Boling
brooke scheinbar ganz ruhig zu uns ge
sellte und uns 'n Verlaufe des Zusam
mentreffcns unbesungen in sein Heim zu
locken verstand. Er schloß selbst die Thiir
aus und führte unl mit schnellen Schrit
ten durch die Norräume und den großen
Salon, bis wir vor dem Speisezimmer
standen. El war verschlossen, aber Bo
lingbrooke stellte sich, all ob er seine Frau
suche, und kies wie auf! Gerathewohl:
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B ,1:1, ftmUu tu ,v.fx l'f'ez L,mn
.Wir Ipieie r,I,-r Ui'.'rrt.1 fMU::,! I,N
'Xal'Ut. f.f,i.f r.l. Mlf, ,1,,'ae 0-rH
f ,f !!ii,K!i !" Hüb e!e die Dame in- f) em
'endun,,n rn,,,!' n konnte, wir er nut u:ii
cmetreten, batle bal Üicht voll an ,fbhl
unl an dem !!n;!:chit liK) pl.uitt ::&
die se.-.ttai fcercf;,(l;f;(. !!.',' ich wunberte
bo.ä, da er rn;r brnchaus ni 'it all wvi
UtUt Spiik.-r Kkamit war und thatsuch
lich fch'NÜe er auch b?r Partie irlüig ?!uk
merkfamkeit, funken iüerinclt fih um fi
lebhafter mit Eeeil Loivnsoalc. Sie ft
hen. ich spielte bei feiner raismirt ein
fädelten Intrigue die reine Staiislenrolte.
Wir sprachen selbstverständlich iifa den
bevorflekienden Krieg, und damit hatte
Lord Basil die Unterhaltung auf die Un
Zuverlässigkeit fremder Waffen hingelenkt.
t.r stellte bie gewiß nicht unrichtiqe Be
hanptung aus, der beste Schuhe könne seine
?.!e!sterschaft nur mit einer ihm vertrau
ten Waste verlhnbigen unb versage manch
mal ganz kläglich aus kurze Tisianzcn,
wenn er ein fremdes Gewehr nekmen
müsse. Dazu führte er unglaubliche Bei
spiele an. die natürlich unseren Wider
spruch reizten. .Gut." sagte er unb holte
aus bem Fache eines Schreibtisches einen
Revolver, den er Cecil übergab. Prll
fen Sie ihn, bitte!" forderte er auf. Cecil
kam bem nach, entlud bie Waffe, einen
unserer gewöhnlichen Brownings, unter
suchte genau ben Mechanismus und brachte
ihn wieder in Ordnung. .Ich finde wirk
lich nichts Besonderes daran!' erklärte er.
.Und doch ist es möglich, ja gewiß." fuhr
der Gastgeber fort, daß Sie aus fünf
Schritte den dunklen Fleck da verfehlen!"
und damit wies er auf die verhängnisvolle
Thür, die etwa in Brusthöhe in der Fase
rung ihres Holzes eine sich deutlich abhc
bende dunklere Stelle auswies. Er schien
erreicht zu haben, was er wollte, denn das
war dem lebhaften Cecil zuviel, nach flüch
tigem Zielen drückte er ab, und zugleich
mit der Detonation erfolgte ein Aufschrei,
so jäh und unerwartet, daß uns das Blut
erstarrte. Nie kerbe ich ben boshaften
A usbruck des Triumphes in Lord Basil's
Gesicht vergessen, als Cecil und ich ben
schnell sterbenden Ralph aus seinem Ber
steck Hollen. Der unglückliche Schütze war
fassungslos und glaubte an eine Tau
schling und ich muß gestehen, auch mir
war zu Mutle, als träume ich. Aber
Lord Basil warf jetzt die Maske ab. und
während die durch den Schuß alarmirte
Lady hereinstürzte, rief er zu dem ihm
nicht minber verhaßten Ueberlcbenden des
Bruderpaarel mit schneidendem Hohn:
Ah. ich gratulire. Cecil Lownsdale! Sie
haben soeben Ihren gefährlichsten Reben
buhler bei meiner Frau, Ihren ehrenwer
then Bruber, erlebigt!" Heute kommt
mir bas Ganze immer mehr wie ber
Schlußakt eines schlechten Sensation!
stucke! vor: hören Sie weiter, denn gerade,
als Cecil auf den indirekten Mörber feines
Bruberg anlegen wollte, kam eine Ordon,
nanz und brachte Bolingbrooke die drin
gende Einrückungsorder in'S Regiment.
Jetzt war er im Dienst und unser Borge
fetzter, aber Cecil schwur ihm für ben
Fall, baß beibe glücklich auS bem Kriege
kommen sollten, blutige Vergeltung. So
würben wir benn alle Agirenbe der Welt
geschickte! Hören Sie, tl muß hier eben
dicht bei unl eingeschlagen haben. Ich
sage Ihnen, Smith, ohne die deutsche Ar
tillerie wären wir seht schon ein Stück
weiter.'
..Entschuldigung.' sagte sein Zuhörer,
Sie meinten vorhin, übe? die Tobten
solle man nichts reben. Wissen Sie etwas
Über Eeeil Lownsbast?' ,
Ja,' erwiberte Whistler. .er mußte
gleich nach Indien. Ich habe erfahren,
daß er dort, all er die Einschiffung Ein
geborener leitete, von einem Fanatiker er
schössen wurde. Und hier klappert die
Bande mit den Zähnen und ist zu nichts
zu gebrauchenl'v
Sie sind fabelhaft gut unterrichtet!"
lobte Smith, .und Lady Evelyn?"
Kümmern wir uns um unl selber!
schloß der Colonek, wenn uns hier ein
böser deutscher Treffer erreicht, können
wir leicht beide in ihre pflegende Obhut
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Radcln mit bem f.! an fa't bis zur Fetje
grö! beu'-n clrumtif tiitU.Ü.
El ist das aJ.t.uchuit Paar." denkt sie.
das ich nun striitel Wer wird sie wichl
tragen f
Und tiiititend bie Rabvli, flink unb ftf
täitfchic ihre Arbeit ti)::n, fällt sie in jene
leise melancholische Träumerei, bie, wie sie
hftQnloefiinaai hat. bei feiner BefcluiftU
gung so gut gedeiht wie gerade beim
stricken . . .
Als der Zug in Osckö hatt, giebt es
eine Ukberrasckiung: ein Soldat schiebt bie
Thür des Abiheils zurück, grüßt höflich
und nimmt Platz.
, Die Dame ist leicht roth geworden und
hat den Ofaiiß sogar freunolich erwidert.
Das hätte sie wohl kaum so freundlich
gethan, wenn der Eindringling nicht ein
Feldgrauer gewesen wäre, und zwar einer,
ber offenbar schon an der Front gewesen
ist. denn fein rechter Arm, den er steif hält,
deutet auf eine Berwundung hin.
Eigentlich ein recht prächtiger Mensch,"
stellt die Dame in Gedanken be! sich fest,
indem sie den Soldaten insgeheim mustert
und dabei fleißig weiterstrickt, jung, frisch,
gut gewachsen und dabei anscheinend nicht
unintelligent. Nur in seinem Aeußeren
etwas ramponirt. Ob der sich nicht in der
Klasse geirrt hat? Er hat keine Charge,
er ist nur ein Gemeiner. Auch reichlich ab
gemagert sieht er aus. Sicher ein ganz
armer Junge."
An diese Armuth, die die Phantasie in's
Märchenhafte hebt, klammern sich die Ge
danken der Dame.
O," grübelt sie weiter, der Bedauerns
werthe trägt bei dieser Kälte nicht einmal
einen Mantel. Ob er warme Wäsche hat?
Warme Socken?"
Als ihre Vorstellung bei den Socken an
gelangt ist, durchzuckt es sie, denn sie er
innert sich, daß sich in ihrer Tasche brei
Paar fertige, selbstgestrickte wollene Socken
befinben.
Ist bas nicht geradezu eine Fügung des
Schicksals? .
Visher hatte sie nie gewußt, wer die
Socken, an denen sie so fleißig strickte, tra
gen würde.
Wie, wenn sie die Gelegenheit wahr
nähme unb bem armen Jungen hier bie
brei Paar Socken einfach zum Geschenk
machtet
Sie hält im Stricken Inne und mustert
unschlüssig ben stummen Krieger.
Ob sie es wagt?
Sie entschließt sich, es zu wagen!
Diesen Entschluß giebt sie kund, indem
sie ihre Arbeit beiseite legt, verlegen hustet
und den Feldgrauen anficht.
Dieser ist durch diese Musterung nicht
weniger verlegen, streicht mit der Hand
über seine Hosen hin und senkt die Augen.
Hm.' nimmt die Dame einen Anlauf,
kann aber plötzlich nicht weiter.
Der ffeldgraue blickt wieder auf.
Ta lächelt die Dame ihn an, zerrt an
der Tasche neben sich, öffnet sie, entnimmt
ihr die drei Paar Socken und hält sie ihm
mit einer Geste hin, als handle el sich um
drei erlegte Hafen.
Drei Paar Socken,' stottert sie, aus
bester Wolle, von mir selbst gestrickt . . .'
Er ist roth geworden, besieht sich die
Dinger und nickt: .So?"
.Ja,' fährt sie mit krampfhafter Ta
kommen und nl von ihr die Kissen
rücken lassen. Die Pose muß ihr gut sie
hen! Jedenfalls wird die zerschossene
Thür In Westend schon wieder in Ord
nung gebracht und das Ende unseres
Bolingbrooke ihr nur eine gute Staffage
sein, bis er, der vielleicht einen weniger
obskuren Weg für feine Rechte hätte wäh
len könne, einen Nachfolger Hot.'
' .Der Glückliche!" murmelte Smith und
trank den Nest des Thccl in seiner Tasse
auf einen Zug aus.
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b vntiste 2:.itMf be. Ei .!l:inn
(iiiMi'üe die cir.iße dinab. Wn:j? l'io
tareifch tife die L.ibent!,ur uf. der Wind
fuhr ihm ,rü!l.c,:d an b.i, Suf; feine
!xrl'orili'll.-ben blauen Augen fugten sich
mit Wasser, er aber ftraklte wie ein Juli
tag. E.n dicker Pel, ft-od si,t, rücklränS
in die Thiir. Schnee und ,!ä!!e umher
stäubend. Unter einer unförmigen Biber
mütze ii,f etwas Befehle zu dem Mufchil
hinaus,
Wanjka Makaretsch sprach bandereibend
und dicnenib in ben Pelz hinein. Der
Pelz wandte sich herum, ein blaues, dickes
G.sicht schälte sich heraus, der Gutödcsitzcr
Nikolai Wosirialom.
Wanito Malarctfch fieberte vor Unge
bald, bis Nikolai Wostrjalow in dem
Stuhl vor dem vergoldeten Spiegel faß.
Und kaum hatte er bas Messer an Nikolai
Wostrjalows fettem Gesicht, so begann er:
Belieben Euer Hochivohlgeboren schon
zu wissen? Es ist eingebrochen worden."
Ein undeutlicher Laut kam aus dem
Seifenschaum, in dem W.llstrjakows Gesicht
gebettet lag.
Es ist eingebrochen worden," wieder
holte der Friseur nochmals, .belieben Euer
Hochwohlgcborcn zu wissen wo? Beim
Herrn Polizeihauptmann selbst ist einge
brachen."
Und damit ließ er sein Messer von Niko
lai Wostrjakows Geficht und wartete ge
spannt auf die Wirkung. Die trat auch
prompt ein.
.Was," sagte der Gutsbesitzer aufgeregt
und entzückt, beim Holizeihauptmann,
sagst Du? Wann, wer hat eingebrochen?
Viel gestohlen?"
O," Wanika Makaretschs Stimme
klang glcichmüthig, den Weinkeller hat
man ausgeraubt.' Und er brachte sein
Messer noch mehr aus Wostrjakows Nähe,
denn er wußte, was nun kommen würde.
Nikolai Wostrjakow fuhr herum, als
säße ihm eine Wespe im Genick.
.Den Weinkeller, sagst Du? Oh, oh,'
er weinte beinahe, das kann ngr ein An
archist gewesen sein! Beim Polizcihaupt
mann einzubrechen; und noch dazu in den
Weinkeller.'
Ja,' bemerkte der Friseur theilnahms
voll, und gcrabe jetzt, wo noch so viel
im Keller war von der Hochzeit her.'
Das ist es ja eben. Bruderherz, das
ist es ja. Hätten wir ihn doch ausgetrun
ken, wären wir doch geblieben. Iwan
Jwanowitfch sagte: ..Bleib'. Bruder.'
sagte er, noch drei Tage, und alles ist
leer.' Aber Natafcha, meine Frau, nun,
sie ist eine gute Frau, aber sie wollte nicht,
daß wir blieben. Sie mochte recht haben,
war der Pjotr, der Lump, nicht so betrun
ken, daß er am Bobrilower Wald beinahe
umgeworfen hätte? Und unter uns, Vru
derherz, ich hätte mich auch nicht getraut,
den Schlitten allein heimzubringen. Der
Burgunder nach ben Schnäpsen . . . Na
tascha ist eine kluge Frau, sehr klug, gut.
Aber wäre es nicht besser gewesen, wir
wären geblieben und hätten getrunken, als
daß die verfluchten Anarchisten ihn in ihre
Höhle schleppen?'
Nikolai Wostrjakow hatte eine nebel
hafte, aber um so grauenhaftere Vorfiel
lung von Anarchisten. Und diese Borste!
lung überwältigte Ihn heute völlig. Er
fiel in feinen Stuhl zurück und murmelte
immer wieder:
.Der schöne Burgunder, der Cham
pagncr wäre ich doch geblieben, die
Hölle möge sie holen, bei meinem Her
zenssreunde einzubrechen.'
,W o ist eingebrochen?" fragte der Dok
tor Trentowfti, der braun und dürr wie
Uberjährigcs Backobst, zur Thür herein
kam. Wanika Makarctfch strahlte über
Nikolai Wostrjakows fette Gesicht her
Über.
Belieben Euer Hochwohlgeboren zu
wissen, es ,st eingebrochen worden.
.Wo?"
.Beim Herrn Polizeihauptmann. Er
hat es mir heut beim Nasiren selbst zu
erzählen geruht.'
Ja, denken Sie, Doktor, den ganzen
Weinkeller haben sie ausgerciumt,' ergänzte
Wostrjakow, .die verdammten Anarchi
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Aber ich bitte Gif, beim P.'l!chaur!
m.inn inzubtechen. das bringt doch nie
nunv onoers fertig.
TkentowM lä.'elte ironisch; sein flefi.H
wurde noch faltirr, er sah ans wie bie
;aumlnmannchen. die man für zehn
Kopiken auf der Messe kaust. Er vertrat
nach feiner Meinung bie Intelligenz in
ber Stabt, hielt sich für einen Freigeist
und widersprach immer. In Wahrheit
lag ber Grund zu feinem cholerischen Tem
perament in einem Magcnleiden.
.Anarchisten.' sagte er verächtlich, als
ob es nichts anderes gäbe! Anarchisten
haben mehr zu thun, als harmlosen Poli
zeichefs den Weinkeller auszuräumen. An
archisten brauchen keinen Alkohol. Ihre
Idee ist ihr Rausch!"
Hier machte er eine rhetorische Pause
; ganz gemeine Diebe werden es fein,
unö vielleicht paßt die Polizei nun ein
wenig auf; das ganze Haus kann einem
ausgeräumt werden, die Polizei bekommt
das Gesinde! nicht zu fassen."
Wanjka Makaretfch lenkte diplomatisch
ab, er liebte es nicht, wenn feine Kunden
verschiedener Meinung waren. So sing
er denn an im einzelnen auszuführen, wie
der Dicbstahl begangen fein mußte. Man
bedenke, es war eine große Hochzeit ge
wefen, die Hochzeit der Pannie Marilka;
die Dicncrfckzaft hätte auch getrunken, na
türlich. Aber mußten sie so viel trinken,
daß keiner mehr aufpassen konnte? Wäh
rend das Haus voller Gäste war, ja fozu
sagen unter ben Augen der Polizei, in ber
Hochzeitsnacht selbst war ber Diebstahl
begangen. Hier horchte Nikolai Wostr
jakow auf. Sein verdüstertes dickes Ge
sicht erheiterte sich:
In der Hochzeitsnacht, sagst Du?" Er
lachte, daß fein riesenhafter Körper schllt
terte. Das war ja ein Witz, ein wunder
schöner Spaß.
Bedenken Sie, Doktor, in der Hoch
zeitsnacht!" Er schlug sich vor Vergnügen
auf die Schenkel, fein Mund verzog sich
zu einem schmatzenben Lächeln.
Immer lachend stülpte Nicolai Wostr
jakow seine Pelzmütze auf und wanderte
zu seinen Freunden in den Moskauer
Hos", wo er den Polizcihauptmann zu
finden und NeueS über den Dicbstahl zu
hören hoffte. Aber der Polizeichef war
nicht da. Der schämte sich des Diebstahls
im eigenen Haufe und blieb für einige
Tage unsichtbar. Sein Gehilfe Wassili
Pctrowitfch wurde mit der Untersuchung
des Falles betraut. Wassili Petrowitsch
war dürr unb hatte eine unbestimmte
Aehnlichkeit mit einem schartigen Schlüssel.
Auch seine Stimme klang rostig blechcrn,
unb sein Munb war vor Würbe unb
Standesbewußtsein zusammengezogen. In
seinen grauen anmaßenden Äugen aber
lag zuzeiten ein Zug von menschlicher Me
lancholie, der nicht zu seiner guten Stel
lung unb seinen Erfolgen stimmte. Was
sili Pctrowitfch war in jungen Jahren
schon Gehilfe beS PolizcichefS in ber Mit
telftabt geworben. Er hatte einmal einen
Kaufmann, ber ihn bestechen wollte, ange
zeigt, weil die BcstechungLfumme nach fei
ner Ansicht zu niedrig bemessen war. Aber
feit jenem unglückseligen Tage lastete wie
ein Fluch das Odium der Ehrlichkeit auf
Wassili Petrowitsch. Alles sürchtete ihn,
kein Mensch wagte ihm etwas anzubieten
Seinen Vorgesetzten wurde er am unHeim
lichsten, unb sie thaten allcS, ihn loszu
werden. Man konnte nicht wissen, eines
Tages packte ihn ber Shrlichkeitsteusel,
unb er beckte ihre eigenen Mailipulationen
auf. So lobten sie ihn fort, Wassili Pe
trowitsch fiel sozusagen die Treppe hinauf.
Er aber litt schwer unter der Ehrlichkeit,
die er schuldlos auf sich geladen hatte.
Denn Wal nützten ihm die Ehren der
Welt, wenn er nicht genug einnahm?
Seine Fta, eine dicke, wogende Frau mit
blonden Haarsträhnen und Pickeln, lag
Ihm Tag und Nacht ob feiner Dummheit
in den Ohren. Einmal hatte er versucht,
einen Schankwirth unaussällig zu einer
Privaizalung an ihn zu veranlassen. Der ,
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und i't fellU b-k 'i'itit.i t! 5i'?r!', Ti
Hund. aiiffiiii;f;-n nirb man lich. Wj
Iwlt tu t.n andern Wein g-!,,!, ,"
Und dabei kalte et den Schreiber gf
M:'t und f.f.aürlte ihn. daß der bärrt
ilotftx i den abgeschabten, viel zu wei
.n Sachen förmlich klapperte. Iwan
Zerofchkin wagte nicht, zu leugnen ange.
sichtl der bosliafl suiikeliiden Flasche. Er
schluchzte unö stotterte und slelite. die
Tbräuen liefen sul feinen anastvollen
Mäufeaugen, aber es half ihm nichts; er
mußte gestehen und Wassili Pctrowitfch
packte ihn beim Kragen und warf ihn
eigenhändig in die Gefängniszelle. Dann
erstattete cr bem Chef Meldung. Bei der
Haussuchung fand man nur wenige leere
Flaschen, ber Schreiber hatle alles ver
trunken oder verkauft.
TaZ Lob beS Polizeichefs nahm Wassili
Petrowitsch scheinbar in demüthigem Stolz
hin. Kaum aber war der Polizeichef fort,
so stürzte er wie ein Besessener in seine
Wohnung. Maruschka. seine Frau, saß
in einem lehmfarbenen Schlafrock unfri
strt beim Thee. Wassili Petrowitsch er
griff einen Teller, warf ihn zu Boden
und schrie in sinnloser Wuth:
Diesel Vieh, dieser Jerofchkin! Ve
stiehlt er nicht den Chef? Und dann ver.
säuft er den theuren Wein allein oder
verkauft ihn. Und sagt kein Wort; behält
alles für sich allein! Anbere trinken nun
den schönen Wein! Nur wir haben nichts
davon. Solch ein verdammter Hund.
Warum bietet er mir nickt on? jfvfi
Bin ich nicht fein Vorgesetzter? Aber ich
werde es ihm eintränken, so wahr ich
Wassili Pctrowitfch heiße und ein Diener
des Zaren bin! Nach. Sibirien soll cr!
Gott sei Dank, daß wir noch ein Sibi
rien haben!!!'
Segyptische Kadetten
4 in Berlin.
Um 185? herum wurde etwa ein Du.
jzend junger Aegyptcr auf Veranlassung
des Vice-Königs durch den preußischen
Generalkonsul von Pentz nach Berlin ge.
schickt, um hier für den Militärdienst
nach Art der preußischen Kadetten vor.
bereitet zu werden. Die jungen Leute im
Alter von 14 bis 16 Jahren wurden dem
Universitätsprofessor Dr. Ernst Helwing
unterstellt, der sie in gebildeten Berliner
Familien unterbrachte. Effcndi Mahn',
so nannten die Knaben den gelehrten Vhi.
lokgen Dr. Mahn, der viele Grammati
ken geschrieben hat und für einen der
sprachkundigsten Gelehrten seiner Zeit
galt, und ihnen Türkisch (das sie nur
unvollkommen sprachen, da ihre Mutter,
spräche da! Arabisetie war) und Deutsch
beibrachte. Im Ererziren wurden die
Aegypter in der Kaserne des 2. Garde.
Regiments an der Fricdrichstraße ausge.
bildet, da die Preußische Regierung hier,
auf besonderen Werth legte. Die Knaben
waren durchweg anstellig und Intelligent,
lernten beispielsweise nebenher ohne
Anweisung den Berliner Dialekt inner.
halb eines Jahrcl vollkommen. In an
gesehene Berliner Familien elnaesiihrt.
benahmen sie sich ganz manierlich, allmäh.
lich stieg ihnen allerdings der allseitig,
namentlich von der Damenwelt, Lbcrflüs.
sig gespendete Weihrauch etwas zu Kopf.
und sie wurden schließlich vor der Ossi
zicrsprlifung in die Hcimath zurückbeför
dcrt.
Verfasser dieser eilen hat mit den
Aegyptern lange Zeit fast tä'alich verkehrt.
Einer war ein Kaufmannsfohn auS Kairo,
die übrigen stammten zumeist aus Alexan
drien nd hatten zum Theil tscherkessische
Mütter. Alle sind in den ägyptischen
Militärbicnst getreten unb mögen in bem
selben noch stehcn wenn sie nickst pensiö.
nirt oder gestorben sind. Schufri und
Schuhudi sollen die Paschawürde erlannt
haben. Gerade unter den gegenwärtigen
Umständen wäre es nicht ohne Interesse,
zu erfahren, was aus diesen ganz deutsch
erzogenen Militari geworden ist.
' DaS Gewicht der .nutzbaren' LIci
kugeln im moderne Schrapnell beträgt
he' s0 Prozent des GcfammtaefcksscS
gegen 20 Prozent, als es noch aus Guß.
eifu gefertigt wurde.