Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 25, 1915, Image 5

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34 stilornrtft und wild Itr.-.-r.n 6tK
tifttel Etund'N jutülj Kjt. A'.r b:c
SiWiliSfcftfti kosten auch 5,1. urd ,Z war
fünf Minukkn vor acht. a!t mir'kndüch
ankamen. Ein Adpiti'l sA( uns i.i
tinkg Talon, und dort kjntuit loit fnu'i
eine h.i!be iffiin-uie cioartft. aii JUon
. Prinz Nupprrcht schon tjetein trat.
Er gehört z den s'ltkr,c,r Mns.bkii, Ha
alle lieben und bnrnmdern, die Eiigl.in
der vulleichi au?geno,nmn, dsch ich
-glaube, die Franjvsen neiden nicht um.
hin kennen, ihm Äch!iiüg zu zizU. In
der deutscher, Armee a'dt er ai ein ßanj
hervorragender Heerführer und gründlich
geschulter Soldat. Au!ctzen. vattung
und Cprache sind im Höchsten Grade g
winnend und sympathisch. Er ist wedr
stolz noch herablassend, sondern pnmiloZ
und einfach wie ein gc'.vöhnlicher Mansch.
Wenn rnari weiß, daß ihn kürzlich der
schlimmste Cchlag getroffen hat. der ihn
treffen konnte, dann glaubt U'an vielleicht
Spuren davon auf feinem Gesicht zu nt
decken, einen Zug von äüehmuth. sonst
aber verräth weder eine Miene noch ein
Sufr. wie iief er den Tod seines 1
Jahre alten Sohnes betrauert. Wo es
Baterland und Reich gilt, muß alle private
Trauer zunächst zuiüätretcg. Ter Nron,
Prinz hat auch keine Zeit, zu trauern oder
an dm Verlust und die Leere zu denken,
die tt bei seinem siegreichen Einzug in
Münckien suhlen wird. Er lebt für und
mrt seiner Armee und ist ledeiu Soldaten
ein Vater. Sesne ganze Tenttrast. sciuc
physische Stärke, seine ganze Zeit opfert
er diesem einzigen großen Ziel.
Kronprinz Nupprecht kommt schnell und
ungezwungen herein, streckt unZ feine
Hände entgegen und beißt unö herzlich
willkommen. Tann fügt n mit scherz'
haste Tonfall in der Stimme hinzu:
Jch habe heute Abend an meinem Tisch
noch andere vornehme Gäsle."
.Wen ienn?' ragt der Herzog,
.Den Kaiser antwortet der Kronprinz
und schlägt die Hände zusammen.
. . f . -: fl7): (.tu
A i.tN aitr IUcn lull, iuu iuuni
! . 1 . 1 . V.r. C Ct,! i'tfuirifht Zn
r eint ai;iiunH, ug i uvtitfi
' Dieser Gegend befand.
' Ja, der Kaiser hat heute hier Verschiß
' dene Truppentheile besucht und dcrspro
chen . . . . Doch still, ich höre sein Äuto-
mobil", und damit tiltcr der rKonprinz
hinaus.
Inzwischen kam das Gefolge des Krön
Prinzen herein und begrüßte uns. dann
auch die Herren des Kaisers, Von denen
ich einige kannte. Ehe ich noch hatte fra
ge können, woher dre oberste Kriegsherr
gekommen sei, wurden wir in den Speise"
saal gerufen. Tort fafz der Kaiser be
reits aus seinem Piag am -uiaj. W,r
traten alle an unsere Stühle, aber ni,
mand sehte sich. Der Kaiser saß mit ge
senktem Kopf und sah sehr ernst aus.
Plötzlich aber schlug er seine dliszenden
Augen auf und nickte freundlich nach allen
Seiten. A!Z er mich sah. streckte er die
Hand über den Tisch und rief scherzend:
.Guten Tag, mein lieber Sven Hcdin. EZ
scheint Ihnen gut zu gefallen i meiner
Armee," was ich ohne einen Augenblic?
zu zogein iahte.
Ter Kaife, war brillanter Laune. Ich
weiß wirklich nicht, ob er schlechter Laune
sein kann, denn Za oft ich die Ehre hatte,
mit lm zusammen zu sein, war er immer
froh, liebenswürdig und lebhaft. Wohl
kann er mit scharfen Worten seinem Uu
muth ü... eine verächtliche Handlilng bei
ZZeindcS Ausdruck geben, aber bald wird
e, wieder der reine Sonnenschein und
lacht ansteckend Über einen lustigen Ein
fall. Er hat eine großartige Fähigkeit,
sieben in eine Gesellschaft zu bringen uno
daS Gespräch in Spannung zu halten, so
hier über zwciundeinhalb Stunden. Dabei
erzählt er eine Maffe merkwürdiger Neuig
keilen. Tinge, die sich an den verschiedenem
Orten in den Icfcien Tagen zuzetra?'?
laben und wenigstens dem Herzog und
Mir vollkommen neu waren. Wenn man
den Kaiser nach den Verhältnissen irgend
eines fernen LandeZ fragt, auö dem los',
widerspruchsvolle Nachrichten gekommn
sind, hält er sofort mit metsterhalier xti
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rrfunno ittf.
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Osten. 5,. fy.lmax. .Wir leben wieder
im Hlt-UisitüHcr. fitüR mir meinen
Zttg:n?- So las ich kurzlich in dem
rife eines ksüundetm Arzt, an seine
rau. Ja, wir leben i:n H-ldenzeitalter;
:n mm:t neuen Jmen. Wir sind um
kben von He!den!!en un Hkl!?en!h!im.
bis vor uns triit: a!S schlichte Pflicliter.
süllukia. s!.!bst?e:Mffende Z'iameradschast.
ti glühende Vaterlandsliebe oder bewußte,
große leiitesibat.
Eine Ulanenpatrouille. 22 Mann stark,
rückt am l-l. Januar morgens um 7 Uhr
von ttroß-Loschinen ab. Befehl: Bis 12
ilfjr zu melden, ob das Torf Zarinn vom
Femde besetzt ist. Tie Luft ist neblig und
naßkalt, man sieht kaum 100 Meter weit.
Was hinter dem weißen Schleier liegt, ist
tiefes Gehcimnis. Wie jede kommende
Stunde im Kricak. Aber gerade das Un
gwisie, Abenteuerliche regt alle Kräfte
auf. schärft die Sinne, stählt den Muth
und hcbt die Stunmung. Unter den
Ulanen ist ein junger Mecklenburger To
inäncnpächter. Wie der Krieg ausbrach,
hat er sich freiwillig gestellt und wurde ab-
gewiesen. Ein zweites, drittes und viertes
'Ulal. Er hat nicht nachgelassen, bis sie
ihn nahmen. Jetzt reitet er durch den
prachtvollen Hochwald, fröhlich und guten
'.Nuttjs. Was die kommende Stunde auch
brinqt, er darf für das Vaterland nsa
pfen; und weil er einen lebhaften Sinn
für d'e Natur und ein frommes Herz hat.
schickt er einen innigen Tank an die nebel-
verhangenen Wipfel hinauf. Jetzt lichtet
sich der Wald. Es ist ein gegen feindlichen
Angriff in Kilometerweite abgeholzter
Waldttreiien. Vor der Lichtung sind un
sere Schützengräben, eine strecke weiter
die Trahtverhaue. Sie winden sich bin
durch, jenseits der Lichtung; in dem llei.
neu Walddorf werden die Pferde unter
gestellt: die Karabiner schußsertig gemacht.
Jekt zu Fuß weiter, von Baum zu Baum
scharf spähend. Endlich' ein Streifen
kahles Feld dicht vor dem Dorfe, dessen
Umrisse zuweilen undeutlich im ziehenden
Nebel auftauchen.
Nach den bisherigen Meldungen ist das
Tors vom Feinde stark besetzt. Ist er noch
darin, soll es nicht gestürmt werden. So
lautet der Befehl. Warten wir also; der
Nebel wird nicht ewig so dick bleiben. Es
sind noch über drei Stunden bis zwölf.
Sie legen sich auf die Lauer, dreizehn
Mann auf eine Anhöhe, fünf weiter rechts
an den Felsrand. Keine Bewegung ist zu
sehen, kein Laut zu hören. Ist daö Dors
denn ausgeslorbens Wenig tens oie sm
wohner müssen doch da sein! Eine Stunde
veraebi es ist nichts zu hören . . .
zioei Stunden immer nur der weiße
Nebel, von Zeit zu Zeit die Umrisse eines
Taches, gespensterhast auftauchend
Nauch aus einem Schornstein! Es sinv
also Leute darin. Endlich wird es Heller;
das Torf tritt deutlich hervor, ter noch
Un Lebenszeichen außer dem Rauch
der Schornsteine! Keine Seele zeigt sieb:
und doch' ist es sicher, daß russisches Mi
litär darin verborgen ist. Fast es soll
aber völlig sichergestellt werden bis 12
Uhr' Es ist bald 11 Uhr. Der Führer
dc-'cht sein letztes Mittel: eine Salve
wird binüberaeschiat . . . noch eme. Je
desmal hört man die Kugeln einschlagen.
Ui w eder Todtenftille. Nur die Kchorn
steine rauchen, wie zum Hohn. Jeht hilst
nick I menr. Wn mu en diimn. wr
meldet sich? 5 Mann erklären sich bereit
darunter der kunae. meaienvurgi cye
mänenvä'chtcr. Wenn die Russen da sind,
i!t es fält sicherer Tod. denkt er. , Sie den-
ken es alle. Aber um 12 Uhr muß die
Meldung zurück sein. Vorwärts 01 0
In Schützenlinie, den Karabiner gespannt
tics vorgebeugt, obwohl es fast gleich ist.
dmn es giebt keine Deckung. Die andern
licaen schußkreit hinter der Anhöhe
Das erste Gehöft ist erreicht. Die Scheune
wird durchsucht niemand darin, Sie
kommen aus den Hos. Rechts ist das
Wohnhaus. In der Stube stehen zwei
Mädchen. Ter Mecklenburger stößt das
Fenster auf: Sind Russen im Host
Keine Antwort, .nur eine undeutliche
Handbewegung nach der andern Seite der
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in dem um !kk laut n ,,'erp.iu'e e
tetkN wird 1 ir i8?:b'fl;irn d? todten
ftantfMden. Pin kalpe stunde freier
kommt de Antwort ds ruisis'N fl.'nt
Mandanten: Cefcr neebeier Hcrr 'Jiitt
meistet! Leider tuimen Sie dsn Ulanen
nicht mehr erkalte, da wir ihn schon auf
dem Fnetchr?' begraben haben. 'Bn wo lim
ifuii liun och ein Kreuz fffcen und eibilli
bis i Uhr Waffenstillstand, dann können
Sie uns wieder angrettcn, Zu vielem
Taae fi'l kein Schuß mehr an dieser Stelle
der Front und Abend schrieb der Meck.
lenburger in einem Briefe an seine Mut-
ter: .Teine vielen lickn Gebete bat der
liebe ttott erhört und seine schützende
Hand über mich gehalten, wofür ich ihm
sektein Abend ein inbriinitiaes (jcbct dar
gebracht habe. Ich kabe' gestern gesehen,
daß jedem Menlchen Zeit uns 'um oes
Leben! und Todes vorausgesetzt ist."
Rudolf d. Koschub,!?.
Kriegsberichierstatter.
Mangel an Dienstboten.
Ein Man! an weiblichen Arieitskräf-
len. die sich für häusliche Dienstleistungen
bereit finden, bat Hch m vieten itnegs
monaten allmählich immer fühlbarer ge
macht. Es scheint, als, verführe die reich
lich vom Staat und Gemeinde, ausgezahlte
Kriegsuntersiützung am ersten dazu, die
wenig lohnende Hausarbeit bei Seite zu
lassen. Gerade in Magdeburg scheint die
Jet Umstand besonders zu Tage getreten
zu sein, denn dort hat sich der Magistrat
zu eimk lAegenmatzregel veranlagt geleyen.
weil es an Reinmachsrauen. AufwärteriN'
oen .und Waschfrauen direkt zu fehlen be-
gann. Jetzt wird den Unterstützung nach
suchenden Frauen dort das Gesuch ableh-
nend beschicken, wenn als Grund für die
Unterstützung Arbeitslosigkeit angegeben
ist. Tiefe Maknahme mit dem gleich
zeitigen Hinweis auf die städtische Ar
beitsvermittlungssielle dürfte sich auch für
die Groß-Berliner Gemeindebezirke em
pstblen. Sie wäre redensalts e,n gutes.
Hülfsmittel, einem leicht sich einbürgern-1
den Hang zur Tragdcll zu neuern, oer
weil Staat und Stadt die Sorge für die
Kosten des Unterhalts für ihre Schutzbc-
fohlen? tragen müssen.
.
Wie die Russen zahlen.
Aus panischen Blättern erfährt man,
russisck Truppen seien über Olechowiece
und Trepcza nach Eanok gezogen. Sie
durchwateten den San, da österreichische
Pioniere die über den Fluß führende
Brücke gesprengt hatten. Ztoakm requi,
rirten in der ganzen Gegend Holz und
Heu. Juden, denen man ihre Heuvorräthe
abnahm, erhielten an Zahlungsstatt Ouit-tungen-folgenden
JnlltKe-' Für fünf
Fuhren Heu sind dem jüdischen Besitzer
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Englischer tzandelsdampfer von einem deuschen U"-veot persenkt.
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V VORPOSTLN AUF C'NEM KAR'PATHLNPASSVJT
fünf C hrkeigen tu mabt: ';. ,.n d;n
fnjt' iO'it iMt-n die ili'i: n rn Z b:;t:l
p's M-r.ifrreift-1. Sie ,rr-rf n ten sr
?!adt cflni'l mek'l,' Taufend Laib
frsd; da die Lieserung in sei e 3JU
mang'ks unaussukrtiar war. w'irde t'xt
Kcntribution von 1.M Kronen aus r-
leat und die Stellung mchrenr Geißln
gejordert.
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Ncurs Asrilaudcrblnit.
In einer außerordentlich ant bcsuchicn
Versammlung angcsebener Asrikander in
Kapstadt wurde beschlosst, eine ('kUl--schzst
mit einem Kapikak von vorläufig
VHW Mark zu gründkii, die sich die
Herau?aabe eines neuen, brrlänsig drei
mal wöchentlich, späier täglich erscheinen
den Blattes in bolländischcr Sprache zur
Ausgabe maän soll. Ts la!t soll völ
lig unabhängig von der Regierung gehal
ten werden. Ein Kommittee wurde ge
iräblt. ds aus dem bekannten Führer des
l-olländischcn Slements in der Kapkolonie
A. A. Hofmever und einigen anderen kzer
vorragenden Afrikandern holländischer Ab-
kunst. die die Vorarbeiten siir das Blatt
leiten sollen, gebildet wird. Die Grün
dung richt-t sich vor Allem gegen die unier
Botha's Einslus? stehenden Blatter Ons
Land" und Volkssiem".
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Brodmarken in Char'vttcnbnrg.
Tie Kosten für die Feststellung der
Mehlvorräthe und für 'die Biodmarken
ausgäbe in Charlottenburg betragen 30,
000 Mark, um deren Bewilligung die
Stadtverordneten ersucht werden. Aus
den Mittheilungen des Charlottenburger
'Magistrats ae. hervor, dafz die Brod-
marken auf 2 Wochen, bis zum 21. Ä
nuft d. I., ausgegeben werden sollen. In
Charlottcnburg rechnct man Zur diese Zeit
mit einer Ausgabe von insgesammt
3,M0,l0 Brodmarken bei 330,000 Ein
wohnern und einem monatlichen Zuzug
von 3000 Personen aus solchen Gemein
den, die nicht zu den Brodmarkengemcin
den" Groß-Berlius gehören.
Keine Apfelsinenschalen wegwerfen'.
Ein Dr. W. schreibt in der 5?allc'schcn
Zeitung": Im Kriege heißt es auch sllr die
Taheiingebliebencn, sparsam sein. Nicht
einmal die Apfelsinen- oder Mandarinen
schalen dürfen wir jetzt wegwerfen. Viel
mehr sollen wir sie auf der Herdplatte
oder im Ofenrohr trocknen, dann reiben
und als Gewürz benutzm. Eigentliche
Gewürze, wie wir sie sonst ads dem Aus
land beziehen, werden nämlich, weil wir
von der Zufuhr abgeschnitten sind, knapp
und theuer werden. Die Apfelsinenschalen
bieten uns für manche Zwecke einen guten
Ersatz,
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leitet Uvremja" b rror,
der mit fpfa.-nden "..'orten beginnt: Möge
der baknh.:r.;'i'e ott -.ir.seren tapferen
Held' seine Hii'ke niu-t f'.'tif :,cn. Ein
fnritit'Larer, rrt :r.i. .: r Anariff des
Feiu'o'ü hat beaemnen, wahrscheinlich der
letzte in dikiem -Kriege.' Der Artikel
fckreiber fz,'k d'nn weiter: Wie eine
mackit', Lawine., wie ein ungeheurer Heu
sckreckcnf.b!!rm xw fen sich die deutschen
7r'-lvi iiher d,i'z w-flliide Rus'land lind
dringen mit ur,ie,'.'ol!iger Wuckit vor. Bei
einer solch' geirez::i?'n 5trastentwicllunz
ist es wohl möjchie!'. das', die russischen
Heere richt stand zuhalten vermögen, son
der iirrannt wirken," Ter Artikel
schließ!: .Gott sei unsere .Helden gnädig.'
.
PSnribnltiantr in den Argonnen.
Ein Italiener, der als Freiwilliger zur
Legion der Gariildianer gehörte, theilte
dem Petit Parisien" mit, dast die Ueber
rcste dieser Legion in Bar-le-Duc zur Er
boliing iiiitirqcbrmbt seien. Die Legion
habe sich in de? Argonnenkämpsen der
modernen Kampsesu?cisc nicht gewachsen
ae,eiqt, sie habe h stark gelitten, daß sie
eines neuen Ossizierskorps und einer
gründlichen Umscynung und Vervoll
ständigung bediirse, um wieder Tüchtiges
leisten zu können. ,
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Das Hemd als cldbcntcl.
Aus Siegen wird geschrieben: Eine nicht
geringe Ueberraschung gab es in der Sa:n
melstclle der Rcichswollmoche eines Dorfes
in der Umgebung. Beim Sichten der ein
gegangenen Gaben sand man unter Decken,
Tüchern und Strümpfen ein Frauenhemd,
in dem ein Geldbetrag von 250 Mark ein
geknotet war. So sehr man auch die
schöne Opferwilligkeit der unbekannten Ge
berin zu loben geneigt war. so ernstlich
verdient? die uniornchtige Art der Geld
Übermittlung eine Rüge. Man forschte zu
nächst veracblich 'nach der Spenderin, und
erst als der selisemik Borfall im Dorfe von
sich reden macht, stellte sich zur Ertzeike
rung aller heraus, daß ein armes altes
Mütterchen mit )?m Hemd aus ersehen
auch ihre Ersparnisse der Ndchswollwoche
oecvser! hatte. Nach Entdeckung des Irr
thums machte die Alte ihre Stiftung'
denn auch sofort'rüctgängig und war über
glücklich, daß ihr der Schab wieder einge
händigt werden! konnte. Vorher gab sie
allerdings das Persprechen, in Zukunft
ihre Reichthümer in einer etwas Neuzeit
lichcren Sparbüchse aufzuheben.
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ti-t die Angreifer in die f--inS!:.t-ert Stel
liin.vn, in fc'i'n zweiter Linie ein flaniö
lischer V ,itail!o n c-k c m x zndeu, ü it r r .1 .
lind gefangen flenonkmen wurde, als er
gerade ans seinem Nnkerkandk kras
Iren wollte. In der Mitte stürmte die
i'sanicrie im Handumdreben die drei
feindlichen Linien, Eine bilde Stunde
lang trafen Theile der deutschen Sturm
klounen leinen einzigen Franzosen mehr:
sie waren weggelausen und setzten sich erst
wieder in einer weit zurüekaeleqenen wobl-
ckusgebauten Ausnahmestellung fest. An
einer anderen Stelle, wo der Feind sich
weniger erschüttert zeigte, ballten sich die
Angreifer um einen Stützpunkt zusammen,
der erst nach mehrstündigem Kampfe ge
nommen wurde. Am linken Flügel end
lich warfen die würiiembergischen Grena
dkere den Feind aus seinen Gräben, dem
sie mit Handgranaten ordentlich zusetzten.
Die sämmtlichen drei Linien waren
bereits genommen, als die Franzosen mit
uicu uiuummcii, ui uk. öi""" 111
ihren inzwischen herangekommenen Neser-
vm zu heftigen Gegenstößen ansetzten, um
das verlorene Gelände wiederzugewinnen.
In Front und Flanke aufs hestiglte be
schössen, brachen diese Angriffe, die zudem
aus einem benachbarten deutschen Ab
schnitte unter Maschinengewehrfeuer ,ge
nommen wurden, völlig zusammen. Nir
gends war der Angriff näher als aus 50
Meter an die deutschen Linien herangc
kommen. Massen todter Franzosen be
deckten das Waldthal, über das hinweg
die Gegenangriffe- erfolgt waren. Die
Franzosen waren nicht einmal imstande,
einen deutschen Leutnant, der mit 80
Mann weit über die eroberten Stellungen
ljinausgestürmt und bis zur erwähnten
Ausnahmestellung vorgedrungen war, ab
zuschneiden. Bon Mi Seiten angegrif
sen. brach sich Leutnant Prommel durch
energischen Bajonettangriff Bahn und
schlug sich unter Verlust von nur 10 Leu
kcn zu seiner Truppe durch.
Das Ergebnis des Tages war daß die
feindliche Stellung mit allen drei Linien
trsillrmt und 1000 Meter Gelände ge
wonnen war. Zwölf Offiziere und 740
Mann wurden gefangen genommen, über
z.000 todte Franzosen bedeckten vas
Schlachtfeld. Die Kriegsbeute seht sich
aus 11 Maschinengewehren, 10 Minen
wersern, 1 Bronzemörser, 1 Rcvolverka
none und aus 2 Pinoierparks zusammen,
die neben dem verschiedensten Geräth
allein mehrere tausend Handgranaten,
tnthielten. Außerdem siel eine große
Menge von Jnfanterie-Muuition in die
Hand des Siegers. Die französischen
Truppen gehörten der 40. Division an.
Bon dem Regiment 155 und einem Ba
'taillon des Regiments 161, die in vor
derer Linie gestanden hatten, dürsten nur
(schwache Neste übrig geblieben sein. Be
Iheiligt waren ferner die Regimenter V4,
3,50 und 360. Die deutschen Verluste be-
frugen 500 Mann.
, Unsere schwäbischen Truppen waren
wunderbar draus" gegangen, trotz des
vorangegangenen langen Liegens und
fHarrens in den Schützengräben. Welcher
Geist diese Truppe beseelte, das wird am
besten durch das Verhalten des Oberleut
nants Fischinger vom Regiment Kaiser
Wilhelm No. 120 bemiesen. Dieser Ossi
zier war bereits zweimal verwundet wor
den. Nach einem Lungenschuß im De-
izember zur Truppe zurückgekehrt, traf ihn
rein Granatsplitter in den Rücken. Diese
Ueichtere Verletzung wollte er im Schützen
graben auskuriren". Als sich Rippen
fellentzündung einstellte, kam er in s La
wirrtt. Dort trfufit er am Abend des
28., daß am nächsten Tage gestürmt wer
den sollte. Nun hielt es ihn nicht langer
in der Krankenstube. Er setzte sich auf
das Pferd einer im Lazarettorte befmd
lichcn Fuhrparkkolonne, ritt nächtlicher
weise los. traf um 4 Uhr Morgens, nach
dem er 20 Kilometer zu Pferd zurückge
legt hatte, im Schützengraben ein und
übernahm hier seine Kompagnie. Nach
dem er diese mit hervorragendem Schneid
und Frfolg geführt und zum Gelingen
deS Sturmes nicht wenig beigetragen
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senüi !' geändert. Tie vielen und ständigen
NiederkZ'ien. welt'e die Russen von den
verbiind.ien deutsch österreichischen Trup
pen erlitten, haben da Millionenheer un
geheuer gesebmäcki. Tie deutschen und
österreich'ungarischeii Truppen sind aus
der ganzen Front im siegreichen Bor
marsch. Der jüngste russische Versuch, mit
dem linken Flügel die auf dem rechten
Flügel kämpfenden Oesterreichs? zurück
zudränien, ist in den siegreichen Kämpfen
der legten Wochen vom 1. Januar an von
den Ocsterreichern vereitelt worden. Aus
der ganzen Front erlitten hier die Nüssen
Niederlage auf Niederlage. Bei Tarnow
wurden sie geschlagen. Przcmysl hält sich
tapfer und schädigt täglich durch siegreiche
Ausfälle das belagernde' russische Heer.
In den Karpathen erhielten die Russen
Hieb auf Hieb. Der österreichische Sieg am
Ufzcker-ak. durch den den Nüssen diese
wichtige Straße entrissen wurde, bildete
die Krönung der österreichischen Gegenor-
I r r v w. m ..T ai".
J- , X
zu trotz ihrer glänzenden Stellung. End-
lich kommen noch dazu die österreichischen
Erfolge bei Kirlibaba in der Bukowina.
Die russische Front, die im Bogen von
Tarnow bis in die Bukowina reicht, ist
endgültig in's Wanken gekommen. Wenn
das russische Heer nun zurückgehen' muß,
so ist es natürlich ausgeschlossen, daß sie
die im Norden dieser Front gelegene
Stadt Lemberg halten können. Ter Rück
zug muß dann das ganze Heer umfassen,
da kleine Theile hier nicht in der Luft
hängen bleiben können. Die Russen fühlen
sich," durch ihre stetigen Niederlagen be
lehrt, offenbar endgültig als die Besiegten
und wissen das geht aus der russischen
Zeitungsnachricht klar hervor , daß sie
über kurz oder lang einen allgemeinen
Rückzug werden antreten müssen. Darauf
soll die kurze Nachricht in ruhmrediger
Form zwar, doch recht bescheiden im
Sinne dorbncitcn.
Das Kricgsziel der Eiscnindnstricchcn.
Auf Anregung des Abgeordneten Dr.
Beumcr hat der Hauptvorstand des Vereins
deutscher Eisen- und Stahlindustriellen
folgenden Beschluß über das deuts '
Kriegsztel gefaßt:
Für den Fall einer siegreichen Be
endigung des Krieges, die von der deut
fchen Eisenindustrie mit voller Zuver
sieht erwartet wird, darf nur ein Frie
den geschlossen erden, der in ganzem
Umfange den unermeßlichen Opfern enf
spricht die Deutschlands Volk während
des Krieges gebracht hat und noch täg
lich bringt. Zu diesem Zwecke dürfen!
1. die Friedcnsverhandlungen nicht
den Diplomaten allein überlassen blei
bcn
2. muß der Frieden eine Verweh
rung der deutschen Seegeltung und eine
Erweiterung der Siedlungsgebiete für
deutsche Kolonisten bringen;
3. müssen bezüglich der GcstaNung
der Zollverhaltnisse in einem größeren
Deutschland die Vertretungen der deut
schen Erwerbsständc in ausgiebiger
Weise gehört werden.'
Daß bei der Neugestaltung der Zolkver
Hältnisse die Vertreter aller Erwcrbsflände
gehört werden müssen, scheint felbstver
ständlich.
.
Tn, französische Patcntgcsctz.
Der Parisex Temps" meldet, die Vor
läge betreffend fremde Patente verbiete
jegliche Transaktion zwischen Franzosen
und den Feinden und erkennt nur vor dem
Kricgsbeginn erworbene Rechte der Ein
heimischen an, welche ein Patent ausnützen
können. Was die für das Staatswoh?
nothwendige Fabrikation dieler bisher von
Feinden hergestellter Artikel betrifft, so
autorisirt die Regierung die Franzosen
während derKriegsdauer zur Herstellung
dieser Artikel ohne Rücksicht auf Patente,
welche den Feinden gehörten. Die Rege
lung etwaiger Differenzen erfolge nach
dem Fricdcnsschluk. . .
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