Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 11, 1915, Image 5

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wichtig' Pmiktk; da foanannfe
sc7 x!o4 ist vkkklimmt. Xie boiiif.f fn
?r,ippcn iDCtbfii sich einen Weg zur 5ita
dillk Äelfort zu bshiikn wissen.
Von Norden her vsfixn sich lan,is,im
die Thore von Toul, g.'ii'.ilich abcf fco
ständig umsaht die eiserne llJonim Ep!
not mit twn SJcdouton. Äald ist' der
Zeitpunkt itJorninen, wann die wenigen
von den .anzoftn bkscht okk.liknen Bo
gesenthälcr schleunigst geräumt wcrd?n
müssen, um in f phx der Vernichtung
oder ttefaugcnnatzme zu entgehen. Tic
sein" Rückzüge der sfranoscn wird die
Verfolgung durch die Thaler, einfttzm,
was den Angriff der Festung Belfort über
das F?rt .Giromagiiy". bedeutet.
Tie Kesahr eines Einfalls einer Loire
Armee in Euddeutschland besteht nur noch
in der Theorie ; abgesehen davon, daß
eine solche Armee die Eigenschaften eines
gutqeschulten und bcstausgerüsteten Feld
h k. ist t i in höchster Potenz besitzen müßte,
um im öisenhagel deutscher Landcsvei'
theidigung Angesichts des, Isieiner .Kloßes
bordeizudesiliren. Eine formirte Loire
Armee könnte die Operationen gegen Bcl
fort von Norden her verzögern, verhindern
nie.
Unter Umständen wird ein Stcllungs
krieg von Norden her cirifttzen und wohl
weislich, einer gemeinsamen Beschießung
durch Belfert auszewichen ' werden,
vielleicht wird durch eine Umgehung
Über daS Plateau von Langrcs das
ganze Sperrforisysteni der Burgunder
pforte vom übrigen Frntreich abgeschnit
!m.
Etwa .20 Kilometer nördlich der Eita
dclle Vclsorts erhebt sich auf steiler Berges'
tuppel das Fort ßiiromaph; den eigenen
FcftungZgiiltel vorgeschoben, nach Rcinire
mont, bezw. Spinal den Anscksirlß her
stellend. Eine - Feste sür sich, beherrscht
sie die Strafte des MaLmiWstcrthaleS über
Aue" nach Nougemont le ehntenu,
ilotn WesserlingkitHale führt eine Straße
über den Col de Bussang am Fuße des
Elsässer Velchen vorbei, durch Giromagny,
noch der Stadt Belsort. ttiromagny ist
sozusagen der Schlüssel zu Belsort. Die
Bedrohung oder der Fall von Giromagny,
sowi? der bereits bewerkstelligte hermetische
Aerschluh des natürlichen Einfallthores
von Belsort die Burgunder Pforte sind
die Garantie, daß keine sogen. Loire
Armee" in Süddeutschland einfällt.
DaS Fünfeck der Festungen Bclfort,
Besoul, Tijou, BcsanLvn. Montbeliard.
mit circa C500 Quadratkilometer Flächen
rau bildet eine abgezeichnete Position
einer Armee als Lager" zu dienen. Der
Toubs mit se'nen vielen kurzen Windun
gen durch die Zllufte des Jura gestattet die
iZntwickliNiz- bedeutender Truppcnmassen
nicht. Tos Saoneihal über Vcsoul und
Tijou, wohl etwas breiter, giebt, wie das
Gelände des Ognon, sowohl dem Ver
theidiger wie Angreifer die gleichen Ge
legenheiten zur Krastemcssung. Aber es
wird sich kaum ein deutscher Stratege sin
den, der in diese Hexenkessel hinein, den
Franzosen zu Liebe, bedeutende Truppen
Massen führen möchte.
. Es wird die Abbröckcfung eines Sperr,
sorts nach dem anderen erfolgen, bis einst
die fleißige Bertha" dem in Stein geHaue
neu Löwen hoch oben in der Citadelle Bcl
sorts ihre glühenden Eisenwürsle unsanft
in den geöffneten Rachen legt, während die
österreichischen Ckoda-Mörser in dumpfem
Dröhnen das Prosit Mahlzeit" brummen.
Nach dem Abzüge der deutschen Truppen
aus Liclfort im Jahre 1873 wurde in den,
dek Stadt zu, beinahe senkrecht abfallenden
Felsen, auf dem die Citadelle thront, ein
immenser Löwe eingehnuen als Zeickzen
tapferer Vertheidigung der Besabung, was
Me Geschichte gebührend anerkennt. Dieses
Phrmmonument droht mit weitgeösfnetem
Rachen in dem bequem ein Äiann auf
recht stehen kann nach OstSüdosten.
gleichsam einen Feind erwartend. Oft
die oirc.Nrmcc.
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leti in der Nacht.
Der f,'um i:ät. (;:fiiff;m.-n wir
'i,ch nbe Cchilbetur-j: Ich irat für 1
ein Pont T.ige nach Caatturi gesahien.
um meinen Btiib-ft zu bcfu.tfrt, b;if?n!
jtnoa!lctiobiüificn für einige 3a.it hinter
der Front ficht. Da er in, Friedens eitcn j
in Saarrrrfg i Sarinson sielit. so rrcig'
ncle sich bier der sc!!s,ime J.ill, dciß er
in seine Wohnung zuriillkehren tonnte.
7i"ach einer 11 teil, aber sehr interessanten
Fahrt auf die Schlachlselder von Saar
bürg, durch die zerschossenen Ortschaften,
vorbei an den irchkinuincn, an dem
zcrschüsscncn ttruzisir am Wege, mach
tcn wir mit unserem griimperwagen Halt
an dem asiengrake. das 2? Soldaten,
die den Ehrcntod sür ihr Vaterland ge
starben sn,d, birgt; aus einem Holzkreuz
steht kurz: Hier starben soundfoviele Bay-,
ein, Bckdenstr, Hohenzollern , und Fran
zosen am 3. August. Um das Kreuz Win
det sich ein Tannenkranz, und oben drauf
der Helm angebracht, alles ist schön um
faßt mit Birken. Sträuße von Blumen
sagen, daß hier schon mancher Besuch ge
macht worden ist.
Den Abend bringen wir mit einem
Dutzend feldgrauer Offiziere im Kasino
zu. die zu Ehren des. Besuches für die
Schwester des Kommandeurs einen Fest
braten bereitet hatten, zwei Hafcn. die
Jagdbeute des Nachmittags. Wir scherzen
noch zusammen über die verlockenden Aus'
lagen der Eßläden und gchen dann ins
Hotel zurück. Inzwischen war es gegen elf
Uhr geworden. Die Nacht ist hell, seit lan
gcm die erste helle. Ich lege mich ins Bett;
aber der Schlaf will nicht kommen.
Die Thurmuhr thut mit schrillem Klang
zwölf Schlage. Da plötzlich fährt der Licht
streif eiiu3 Scheinwerfers durch mein
Zimmer und fast gleichzeitig sährt etwas
gegen das Haus, diä in allen Festen kracht
und zittert', ich finde sofort das elektrische
Licht, ergreife einen Theil meiner Kleider
und sliche In den Korridor daS Zim
mcr lag im dritten Stock und ziehe
mich an. Die Thüren öffnen ffch,, ich ruft:
Französische Granaten!" Nein,, das sind
Bomben, und dum und krach prasselt es
vv7, neuem nieder mit furchtbarem ?etose.
Es waren fünf Bomben. Ich renne die
Treppe hinunter, eS kommt mir ein halb
angekleideter Offizier entgegen und sagt z
mir: Gnädige Frau, treten Sie bei uns
ein. wir sind im ersten Stock nach vorne,
da ist es gemüthlicher als bei Ihnen oben
nach hinter hinaus." Ich sche im Salon
eines Hotelzimmers auf einem rothen
Pliifchfautcuil, neben mir die Frau des
Offiziers im Kimono. Ich bitte um eine
Haarnadel, stecke sie gerade ein. da, von
neuem bumbum, wieder Bomben, diesmal
gerade vorne herunter; man sitzt regungs
los und wartet, eS waren wieder ihrer
fünf. Wir stehen auf und wollen hinunter,
mechanisch treffen wir uns alle auf der
Kellertreppe.
Die Besitzerin des Hotels erscheint mit
dem Schlüssel, und wir richten uns unten
ein. Es, erscheinen vier Offiziere, ganz
bereit bis zum letzten, ferner eine Schaar
Offiziersdamen, nur nothdiirftig gctlei
det So sitzen wir lautlos herum wie
verscheuchte Hühner auf dem Stänglein
eng aneinandcrgedrückt, um uns warm zu
hatten, denn es war sehr kalt, Ein' Ossi
zier erscheint, berichtet, daß er gerade noch
ein französisches Luftschiff gesehen habe
in der Art der Jeppeline; daß..dem Negi
mentsschrrftier die Beine weggerissen sind,
und die Bombe ein großes tiefes Loch in
den Boden gebohrt habe.
Tie Herren ermuthigcn unS wieder, InS
Bet! zu gehen. eS fei nun vorbei, aber ich
war zu feige.
Um C Uhr tappe ich mich dann doch
In mein 'Zimmer hinauf! aber ich muß
alle meine Energie zusammennehmen, um
meinen liamm, meine Bürste auf meinem
Toilettentisch, der am Fenster stand, zu
holen, denn ich muß immer wieder an daS
grauenhaft erleuchtete Fenster denken, als
ke erite Aomve herunierillyr.
Um 7 Uhr ging ich auf die Straße.
Ein Bild der Verwüstung rot sich.
Etwa 40 Häuser an der Langen
.Straße, der Caarburger Bahnhofstraße
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b'i lii i- B! -! l"tlT!.vn uns au,, !,.
(. s, d,-h die AuIa,vn mil ibre
(ifiifl.hivn sämmtlich völlig frei zutage
Iwn, li'ff Colcr in die Erde gebohrt
iiud das Psl:i!,'r ausgkwiihlt. die Fe'
f:erslilen alU selbstverständlich eraut
(i -toriieft, so baß man aus lauter l'.erli-n
wanbelle. Da l,-,m mein Bruder di,
Stras-e herunter! er meinte: ?c Bom
benefftkt Kälte ich dir -grne gesenkt!
nun Ii"'is,t d!. N'ik is thut, i!N F'lde,
wenn so X, Biest hernntirkommt. Auf
dem Bahnbofezeht dr 'l'Iojor sofort zum
Stationsoorsiand, einem flotten Banern,
der über das ganze ttksicht lacht, unk sagt;
Es wurde- mir feindliche Flieger ovisiri;
ich konnte gerade noch den Bahnhof errei
chen und alle Weichen in Dunkel legen und
den Gasbehälter der Stadt absperren las
seit, so daß sie uns nicht gefunden haben
und auch die Wassertanks nicht und die
JliegerhJlle nicht. Er strahlte vor Bcr
gniigen. Da fauste der Schnellzug von
Aoricourt heran, und wir -mußten Ab
schied nehmen! ein tiesernster Abschied;
aber man sagte: Auf Wiedersehen! und
ich reiste der, Schweiz zu ür Straßburg,
Frciburg nach Leopoldshöhe.
Dir Kriegsthiitigkejt der 58,'
Ueber die Leistungen des Vereins für
Handlungs-Eommjs von 1858 (Kaufmän
nischer Verein) in Hamburg während der
ersten fünf Kriegsmonate wird das Fol
gcnde mitgetheilt: Für die Krieas-Unter
stützungskasse sind eingegangen 173,289
Mark: es werden jetzt über 1000 Familien
unterstützt. Die Rentenkasse für stellen
lose Mitglieder haben rund 100 Mitglie
der in Anspruch genommen, an die 88,590
Mark zur Auszahlung gekommen, sind.
Der Stellenvermittlung ist es gelungen,
weit über 3000 Mitgliedern eine neue
Stellung zu verschaffen. , An Sterbegeld
wurde von der Kranken- und Begräbnis
lasse für 5 gefallene Mitglieder 12,6qp
Mark gezahlt. Die Zahl der einberufenen
Mitglieder belauft sich auf über 85.000.
dabon sind bereits 700 als gefallen ge
meldet worden. Das Eiserne Kreuz und
andere Kriegsauszeichnungen sind an 144
Mitglieder verliehen worden. Die Zahl
der im Erholungsheime in Walsrode un
tcrgebrachtcn verwundeten Krieger beträgt
60. AIs geheilt sind bereits 08 wieder zur
Front oder in die Heimath -s -uckgekchrt.
Keine Verlustlisten in Frankreich.
Wie der Temps" meldet, antwortete
der Kriegsminister Milleiand auf das
Ersuchen der Liga für Mcnschenrechte um
Veröffentlichung amtlicher Verlustlisten,
der Zeitpunkt für die Veröffentlichung sei
Noch nicht gekommen, oa Die Regierung
annehme, daß eine große Anzahl Solda
tcn gcsallen sei, ohne daß hierüber volle
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wn: ui-?' w.,hrl.kiei!,ti.k' unginiue ?.',ich
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t.i,'. !,'!!. I"k die FriniUen nnötliiger
iMU in Trauer verletzt w,-rd,-n. Sol-lv
die Uin'iiiiide eS erlaiiiirn, werbe die 9te
gicrung die Listen veriifientlichen.
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Die Feldpost.
7, ach einer a,n 1s. Januar vorgenom'
mencn Zädkung sind an Vielem Taze ans
dein Deiiis.bcn Reich 7,sS'.),s40 Feldpost,
biicfsendiü'gen nach dem Felde al-gegan
gen, nämlich 4.rvt,770 portofreie, also
meist bis 50 Gr. schwere Briefe und Post
larten und J,N8',170 schwerere srantirte
Feldpostbriefe und Fcldpostpärlchen. Da
von riibrten her aus dem Ncichspostgebiet
Millionen, aus Baizern rund 1 Mil
lion. aus Württemberg rund 0,4 Mil
lioncn. . .
Pariser Frauen als Plüdercr.
Bor der neunten Pariser Strafkam
mer standen vicrunddrcißig Angeklagte
unter der Beschuldigung, am 2. Annust
ein Schiihgekchäft in der Rue de Flandrcs
in Paris geplündert zu haben. Der In
habe? des Geschäftes, ein Russe Namens
Tons'ik, der als Franzose naturalisirt
ist, wurde vom Pöbel irrtbümlich sür
einen Deutschen gehalten. Tie erregte
Menge zerstörte das ganze Geschäft. Die
Schuhwaaren wurden zum Tbeil auf die
Straße geworfen und von Passanten mit
genommen. Unter den Angeklagten be
fanden sich siebenundzwanzia Frauen.
Alle erklärten, sie hätten es für erlaubt
gehalten, Scbiihwaaren mitzunehmen, da
andere ganze Schürzen voll weggetragen
hätten. Die Anaeklagten wurden zu je
fünfzig Francs Geldstrafe verurtheilt.
.
(sin deutscher Pole.
Der frühere polnische Abgeordnete,
Rechtsanwalt Dr. v. Dziembowski-Posen,
der sich bei Kriegsausbruch als Freiwilli
ger gemeldet hatte, wurde, laut einem
Privat-Telegramm. zum Adjutanten des
Lodzcr Kommandanten ernannt.
Obcrrealschiiler all Goldsammlcr.
Ein sehr günstiges Ergebnis haben
Goldsammlungen gehabt, die von den
Schülern der Obcrrealschule in Görlitz
bei dortigen Einwohnern veranstaltet
wurden. Den Jünglingen ist es im Zeit
räum von nur einer Woche gelungen,
einen Betrag von 10.020 Mark in Gold,
dasind vier Kilogramm Gold, einzu
sammeln. Das Gold wurde durch Ver
mittlung der Schule sofort an die Gör
litzcr Stadthaupikasse abgeführt.
Kartoffeln statt Neben?
Einen guten Rath giebt in der elsaß
lothringischen Presse der Vorsihende des
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B.ira?t:nrü.-r It. Hecke r.
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3M-i!iick blitzt, soi! ti (ins!
wird I'N', r?t linrn
r- linvrt indtl,
ben 'j'jimerit.
i. altVkiMeS
tiifii; denn er
Her1'!! d.iri
machen. TU Hol, dieser ets,l-.öpslen Re
ln ,s btir.1i itnb durch sfibh.iff, und die
S wn!lifit;hrimpfiiug wirb insolqe des
Ni cr.carf'-iibcn schi hrbkii Preises der
Eliemikalie n zur Rcblausbekämpsung un
fimrln kostspielig werden. Er hacke das
Stiick über Winter sorgfältig um, damit
es zum 5!artoffelbau so frühzeitig wie
möglich b'rcit sei. Er sorie jetzt schon sür
Setzkartofleln. Wer Kartoffeln im Keller
hat, leidet nicht Hunger, auch kann er
damit ein Schwein mästen. Sveck und
Schinken werden aber im Spätjahr kost
barere Artikel sein als Wein.
Hohe Lcbensmittclpreise in England.
Dailn Erpreß" schreibt: Während die
englisrt'e Flotte die ?"eere frei hält, haben
die Rhcd'r die Frachten so stark erhöht,
daß die Lebensmittelpreise in England so
hoch sind, als wenn die deutsche Flotte
uns große Zufuhren abgeschnitten hätte.
Das Blatt verlangt dringend, daß die
Regierung eine Kontrolle über die' See
fabrt und den Handel ausübe, so'nae dr
Krieg dauert.
Statistik der WcihnachtSpnckcte.
Wie bekanntgegeben worden ist, wurde
im Januar die Annahme von Fcldpacketen
durch die Militärpacketpost Angestellt.
Veranlaßt wurde diese Maßregel durch
die überreiche Versorgung der Truppen
mit Feldpacketen und Liebesgaben anläß
ljch des Weihnachtsfcstcs. Durch Militär
packetdepots gingen nicht weniger als
Millionen Wcihnachtspackete, dazu kamen
noch Millionen von Liebesgabenpacketen.
Vielfach konnten die Truppen die ihnen
zugegangenen Packete kaum bewältigen.
Da ferner im Osten bisher noch nicht ein
mal alle Packete den Truppen zugeleitet
werden konnten, wurden Feldpackete nicht
mehr angenommen. Seit Mitte Februar
sind dagegen die Militärpacketdepots bau
ernd wieder geöffnet. .
.
Russische Goldsorgen.
Rjetsch'' fordert auf, Maßnahmen zu
ergreifen, damit das Rohgold nicht nach
China verkauft werde. Das Blatt er
wähnt, daß mit dem Ausbruch des Krie
geS die Minenbesitzcr und Rohgoldhändler
bei der Regierung die Erlaubnis zu er
wirken suchtet:, das Gold steuerfrei aus
zubeuten. Nun aber verkauften diese es
nach China, wo es von den Deutschen
angekauft würde, die dafür mehr bieten
als die Negierungsbank. Der Verkauf des
Rohgoldcs sollte verboten und eine strenge
Aufsicht eingeführt werden. Ueberhaupt
sollte das ganze Gold zu einem bestimm
ten Preise an die Regierung abgeführt
werden und nicht nach China.
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fi'lüe t 3,ir,0,0i'Xt kosten und ist ein streu
it von 27,' M) Tonnen, tjat 14 '!,-schütze
von 12 .Jnch-s" und ist einen Hidlich der
bis'e ftrciiia, den die malische Flotte be
sitzt. Beide Kreuzer sollten kontraktlich
am 1. Mai VMl fertig sein und an die
Türkei geliefert werden. Die Bezalching
sollte in Raten erfolarn. Die letzte Rate
sollte am 1. Mai VM bei Ablieferung
der Schisse entrichtet werden. Die Tür
sei war auch zu jenem Termin bereit, ihre
Zahlungöverpflichtiingen zu erfüllen. Je
dach zog England die Fertigstellung der
Schiffe hinaus und versprach die Fertig
stellung der Rio de Janeiro" bis zum L1.
Juli 1914.- Der Beitrag lautete tvie
folgt:
Am ?.1. Juli 1914, Nochmittags 3
Uhr, sollte der Vertreter der osmonischen
Regierung den Admiral Sir Charles
Autley, den Vertreter Englands, in der
Bank von England in London treffen
und nach der Entgegennahme der letzten
Zahlung von 1 650,000.00 sollte Admiral
Sir Ckarlcs Autley sofort der Armstrong
Bind Co. in New'Castle on the Tyne te
lephonisch den Auftrag ertheilen, daß der
wartende türkische Kapitän der S. S.
Rio de Janeiro" als Zeichen, daß das
Schiff der Türkei gehöre, die türkische
Flagge hissen dürfte und ihm freie Fahrt
aus den englischen Gewässern zustande.
Durch du Panik, die aber bereits am
31. Juli auf dem Geldmarkt herrschte,
war es sehr schwer für die osmanische
Bank, das Geld flüssig zu machen, und
unt ihren Vertragsverpflichtungen nachzu
kommen, war die osmanische Bank ge
zlvungen, Papiere im Werthe von 1,
500,000.00 bei der Bank von England zu
hinterlegen, um die Baarsumme von
650,000.00 zu beziehen. Jedoch zögerte
die Türkei nicht und der Vertreter der os
manischen Regierung traf pünktlich am
31. Juli. Nachmittags 3 Uhr. den Ver
iragsbestimmungcn getreu, mit dem Ad-
miral Sir Charles Autley in der Bank
von England zusammen, überreichte dem
Admiral die 650.000.00. Sir Charles
Autley drückte dem türkischen Vertreter die
Hand, bedankte sich im Namen Englands
und ging sofort zum Telephon. Wer tut
kische Vertreter verließ die Bank und be
gab sich zur Gesandtschaft. Admiral Sir
Cbarles Autley tclevbonirtc aber
icht an die Armstrong Bind Co.. son,
dern er telcphontrte on Wintton yrn
chill In die Admiralität, daß er. von der
Türkei den letzten Heller erhalten habe!
In der türkischen Gesandtschaft wartete
der Gesandte und alle türkischen SDiPlo
maten, sowie der herbeigeeilte Vertreter,
der die Verhandlung mit Sir Charles
Autley geführt hatte und dessen Hand von
dem Händedruck des Herrn Admirals noch
fast warm war, auf tote freudige 2ele
vhon-Nachricht. daß die Flagge mit Stern
und Salbmond vom Mast der Rio de
Janeiro" wehe. Um 4 Uhr ertönte das
Telephon. Man eilte, die freudige Nach
richt entgegeirzunehmen.' Das Fernamt
New Castle hatte gerufen. Der türkische
Kapitän war am Apparat und er erzählte
mit schluchzender Stimme: Die Türkei
hatte beide Schisse verloren. In der va
zwischen liegenden Stunde hatte Eng
land Ambargo aus die beiden schtsse
gelegt. Der Gesandte weinte und mit
ihm weinte die ganze Gesandtschaft; bald
weinte die ganze Türkei. Denn das Geld
für diese beiden Schiffe war bezahlt von
den schwer verdienten Pfennigen der ar
men Bevölkerung. Diese Schisse waren
bestimmt, durch ihre Größe und Ueber
macht die so nöthige Ruhe am Bosporus
zu gewährleisten. Für diesen ersehnten
Frieden hatten alle Opfer gebracht, alle
ibre Pfennige beigesteuert. Pfennig für
Pfennig hatten die Armen die 5,350,
000.00 zusammengebracht.
Diese Tragödie .fand statt am 31. Juli
und der Krieg mit der Türkei wurde erst
am 5. November erklärt. In den drei
dazwiWn liegenden Monaten hat Eng
land kein Wort derBrte gegenüber ge
äußert, weder voiseikSchiffen, noch von
dem Geld, noch über deiMDoHbtuch ih
res Vertreters Admiral Sir Charles Aut
lev. Der Gott der Gerechtigkeit wird aber
heruntersehen und der Heilige Krieg wird
brennen und die Rcshcdie", jetzt S. S.
Erin", und der Rio de Janeiro", jetzt
S. S. .Agoncourt", werden nie England
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eine kritische Hniptaktl luni an und
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Todten, 20 Zterwundeten und einer An
zahl Gefangener zum IZückinge. Da
mit scheint ti mit der früheren Bibaup
tung Reuters, die Buren hätten ikren
Plan, iikr Cchnitdrist in die Kapprovinz
einzufallen, aiifgegeken, nicht so recht zu
stimmen.
N'issische Grenklthaten.
Aus dem östen.'ungarischcn Krieg?
prcssequartier wird über russische Greuel
thaten gegen die Juden gemeldet: Wie
durch amtliche Erhebung festgestellt
wurde, haben die Russen nach der Be
setzung von Galizisch Dolhopole einen
Bewohner erschossen und einen zweiten
Bewohner an zwei zusammengefügten
Fichten gekreuzigt. (!) Vor dem Ge
marterten unterhielten sie drei Tage lang,
bis er starb, eine Wackzc. Eine kranke, im
Bett liegende Jüdin, wurde buchstäblich
abgeschlachtet und ihr uttann nicderge
schössen. In Dichtinetz verbrannten die
Russen 42 Häuser, darunter alle Häuser
der Juden, die Volksschule und das Ge
meindehaus. Die Bewohner der Häuser
wurden fast nackt hinausgejagt.
'
Verbot fraiizSsischer Aufschriften.
Im Elsässer wird folgendes Schreiben
wiedergegeben, das dem Tischof Dr.
Fritzen, zugegangen ist: Auf Anordnung
des Herrn Gouverneurs hier müssen olle
in den Gemeinden des erweiterten Befehl
bereiches der Festung Stratzburg, wozu
Straßburg selbst lind außerdem die gnf
der Anlage ausgeführten Gemeinde im
Landkreise Straßburg und in den Kreisen
Erster und 'Molsheim gehören, ossem
lich angebrachten französischen Ausschrif
ten sofort entfernt werden. Indem ich
Euer Gnaden hiervon in Kenntnis setze,
beehre ich mich ergeocnst, Sie zu ersuchen,
gefälligst Anordnungen treffen zu wollen,
daß die französischen Inschriften an und
in Kirchengebauden baldigst entfernt wer
den, soweit solche nicht eingemeißelt sind."
Das Bischöfliche Ordinariat fugt vieler
Veröffentlichung hinzu: Wir ersuchen die
Herren Pfarrer der in Betracht kommen
den Gemeinden, obiger Verfügung des
Militär Polizeimeisters nachzukommen."
Englands fürchterlich Lage".
Die .Morning Post" legt in ihrer
Nummer vom 21. Januar dar, daß sich
England in einer fürchterlichen Lage be
fände, falls es dem Feind gelingen sollte,
die Zufuhr von Lebensmittttn durch Un
terseeboote zu unterbinden. Während des
Krimkrieges habe die Zahl der im Feld
Stehenden bei der Fahne nur ein Zehntel
des gegenwärtigen Bestandes betragen,
und trotzdem sei der Preis von Weizen
bis auf 72 Schilling der Scheffel hinaus
gegangen. Ein solcher Preis fei für die
unbemittelte Bevölkerung gleichbedeutend
mit HungerSnoth. Es sei in Be
tracht zu ziehen, daß Großbritannien bei
nahe 37 v. H. der Gesammtausfuhr an
Getreide sämmtlicher Getreide liefernden
Länder aufnehme. Das englische Bolk
müsse unbedingt darauf verwiesen wer
den, mehr Kartoffeln zu essen. England
habe rm legten Jahre sur beinahe sieben
Milliarden Mark Nahrungsmittel einge
führt. Bemerkt wird noch, daß in Austra
lien Mißernte ist.
Der Herzog an die Mägdelein.
Man schreibt ausBraunschweig: Einige
junge Mädchen auS Fallers leben hatten
dem Herzog von Braunschweig eine Lie
besgabe" in Gestalt von Zigarren ins
Fcld gesandt. Daraufhin erhielten sie
folgenden launigen Bescheid vom General
Kommando des 10. Armeekorps: Ihr
lieben kleinen Mägdelein! Ihr habt fo
schöne Zigarren an den Herzog gesandt;
aber ich habe sie' geraucht, dieweil er nur
Zigaretten raucht. Grüß Euch Gott. Ihr
lieben Kleinen! Gruß und Kuß! von
Winterfcldt, Hauptmann im General
siabe."
Der Herzog selbst hatte aber darunter
geschrieben: Es stimmt; er hat sie ge
raucht; aber ich gönne sie ihm. Er hat's
verdient. Herzlichen Dank! Ernst August."
Und nun zerbrechen sich die Mägdelein die
schonen Köpfchen, wie das Er hat's der ,
dient!" gemeint ist, da man ja bei Ziga
re nie recht weiß, was 'ne Sache ist.