Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 09, 1915, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    .-fY t S t ft . ft 4 4h IM, . . ,, h . fc h Ä t 4 A ft M l 4 ft fc . , . l i ' t f L . . V N.
1 '"
'?
r w ur ' i ff ch p M W W M G W f o G M W .ir -j w : w w w n w t " V T
lll
4
fc)
J
1 P y ffi C rf
Äleees - .:Unoam" aus ocwbcw
',mnv;c
V1
i v ' r V H '" M
I
".
d "-.-'4 "' "5.
('jflfl'l
t
v
V ', il.rt ,.?-,', '.f fi '
M!:il5;;;;if;;lniiwl.
, ' ' .
tfV?iti f .
) f ' ' '.' i "I tC.,... '"" '" " ' ' -'
. fl f 1
ifWllM , . , , q I 1 I , S I ' 1 -f" ?' V l J
t t -f ' t
r n ' . f i ' ! J ' '
'? :t 's"-'"' ' l
n.f ri' ij t- ,- G. , Ji. . . .
. ,. . i ' , M .- .
J t i ' I !!,' .-t :l '
z ---f . - '. i
, , . 1 . - .. '
- ' , , ,
tfl s'sldflitil.
' . l . , , , . . . I ":iNä" I ." F t"tasr i
4
.. . - - ' " " W f "X " ,
i i i l S 9 i 1 "1 " ' W ,' '
i f,M- '-'H'-rn lrrf'f. I , . ...... . .,..,.,-4
' ' " ' ' j . '
' ,k . , f ' L. .( ? . d , , 'I. ' , t W . , f
f- t 's (,-.s''?l tt! . , , ! , . ' X
, ?, c , , , . , P. f, i ; ,4 , , , , , ( , , f' , '. I
.:.r..i ( M-r i -m r ' i i . ' . . i X '
' ' ' -1 ? - ' ; I -U
l (.,-,-..(, : -'t 4. '. j f f j ' ' .
! ' ' ' ' ' ' ' ' , f . . n :' ! ' . I
- f " ' . ,'. i ! ' , - I , . , ' i ..
(: . , . - ... .. , ' . ' j ' H . ,
0 . , . . . , t '. . !" ! ' . '- ' " " ' . i t 7 ' ?"", i ,
I ' i , i i 2 f i ; - 'M-s i -1 ' 1 t ' 1 r '. ' " .: - - t
- t:,. fc. f " , ' ' ' ' 1 ' i" " : " ''" ' n ' j , l i. ; , f '
M ' üf - "i . . . ? , ' ? .
i- ff I' I
V !
, " "
(
t' 7 f !'T',
'V- ? "
, Ü '
'i i 'i- i " i rt t
üi'i i i t
M'' ;T!!.'!'t 1 ''"l: ff ' 't
tfV4.'1. f''!'
I 1 Jt fcft!.i:i'ia !'.'.!"b.
t!Ut d N ?i, rr t.i!.
2f W.'k.,-..' t-':. 1
ß;tw f !I. rpm r. ,! 'i 'l
!'?'.' d t J.t: .-.V'-l
!!3nTf;,l3rJ '.1
ti.l il ü'-'t !"frf;' r C--' !' f " ,
I.kil fr üi; ts-tnil iiioi ir!i in
twl'fl e:t';i,f.'(i ll!.r d " l':Hri
UN) ImUn v'i U,d links in ?,!d'!'.d
l?lrak? C ''. ü'rfif.'f. V?f l.sfit d'Z
ff! om ttftlip dr Aqm I !
Im. Kk d!k lirl j-.:t 9.'.''iSff u, d frri-fit.
d?n Roll bt'tcnb, mm Rrwni.iit.nt.'n
ucht und ik'IkN Cfflii Imtfi: .Baif
fcorb ft"ii Jltcnitt mit (iurm 'ii.'n't unb
Saftetet, o'fo . . . tfnqlanber" will et
wfitasfln. Stbft Ivn "j.'Iiin unkt fi
nein öl üffntnb, ist d t Jlcmmanbanl
ihm jnrotslcfomintn mit fcem Bcfthl:
.Jllot Siff 0!tf.l;l.i(tn!"
Auf d?n WitKl schlüpfen Lunten die
von, Nach!dikst Kr.is.Ien miUn Hciz-t
. wikda in die S leibet statt ins Ü'adewcis'
fct. Tit Vcschiitz:ebicnimgen hasten aus
ihtt.Posle, die Canitalet'zum Verland,
platz. Tie Jiicenieure eilen in die ?!a
schinen imd Hei.niiumk, die Seeoffiziere
auf ihre Gcsechiöstellen und zum Z?om
mandothntm. Titich enge schmale Nihen
spähen im Ccbmcin gespanntester ör
Wartung große weil? Auzcn. während die
Hcuen froklocken: deute ydt'i weis!
Xet ftapitönteutnant euf stolfetsj"
. x,mlmt,!in Ai'!?e WM ffegnet und fcalb
K,., p ,1 . ',. -t f , ( K- s" j l ' i ' f , M I
-i ;..: rt .kl. ... r-j 1 ' .' . k ' 'i XV , ! ' , i ,
s' " ' i.-. ' ' "(. - v.-- i ;f 'fj , k.
. . , . ' -r :i - X ? ' i ' ' : -v f ; vl
t i i- y 'i.' r, i-.: j . !. :
" d ' ' !-f;-. ' VV i"' I . ' ,
f I. . r: i t- IW! - - - ' .
(;1.i!!ryl-Hl.iit -....j Mt.( 'f ."'.. !' i I V - ,y sfm.
Jujt fctt!.i:ia t'r.' iM in tot im I , 'N K ,k on . z ".'.Nttl ,:.'. -
e ;.' ; f '. d N.m,-!'d f.ts.:i
'.";. .!. t'"vi tit;f ...
:t ' I " ' t '. :f i i
speit Wjfern Eisen iittr dns Waller.
Tet Brite liikt drei Minuten verstreichen,
ebe et mit einem Borderqcschüb den ersten
-Schulz thut. Damit beginn! ein Kampf
der Artillerie zweier kleiner Kreuzt, Auf
dem feindlichen werden gute.Trcff fest
gestellt. Auch der unsere erhält zwei, näm
lich eine lr und eine 10,2 Zlm.-Granale.
Die eine durchschlägt das Mannschasis
Zlosett. die andere richtet noch geringeren
Schaden an. Kolterci" hat heute noch
gleiche Kamps- unb Maschinenkrast wie
vor dem Gefecht und nur bref Todte nd
zwei Leichtverwundete an Besagnnq der
loren. Die Treffer waren von so geringer
Bedeutung, dasz Kommandant und Erster
Offizier erst später von ihnen erfuhren
unb (einerlei Erschütterung spürten. An
Stelle der Gefallenen und Verletzten tra
ten still unb flink Ersatzleute. Kolberg"
blieb in ffahrt und wollte näher an den
Feind. . Akt .Stralsnnd". die weiter
rechts votau bc nach Nordwest dampfen
den Geschwaders fuhr, hatte unterdessen
an den Admiral auf Cehdlib" gemeldet:
steuerbord voraus acht große feindliche
Schiffe!" Das Flaggschiff antwortete mit
einem Befehl, der das tteschwader der vier
i großen Kreuzer kehrt schwenken ließ und
Den vtajiirn von irr uniini ."ini,"
klappte. Ja enisiegengcsebter'Nichtun wie
vorher geht jetzt die Neise nach Cüdost.
Der deutschen Küste sind am nächsten
Kolberg", Ctralsund", Graudenz",
.Rostock" nd die Torpedoboote. Qri fol
, gen .Sekdlib". .Molike". Derfflinger"
und am Schlüsse der Linie auf lekt.'t
ruhmreich schöner Heldenfahrt unser
Blücher". Halten wir fest, daß vor der
Schlacht unser Geschmaber so zur deut
schen Küste fuhr.
'Während der ffahrt zur deutschen Küste
ftel:t auf der Brücke der Moltkc" ein Ka
pitän, der Anderer Verdienste und gute
Augen zu würdigen versieht und darum
beim Erzählen nicht von sich, sondern
dem Lootsen an seinem Ellbogen spricht:
Tier Lootse sagte mir Plühlich, er sähe
Steuerbotb achtern fünf Rauchwolken."
Das werden fünf von den feindlichen
Zerstörern sein. Lootlc!"
Nein, Herr ftopiliin! Dafür werfen
r. : t.:i., m,,,i....a,. .,,ti
l llltfc CtU Qlt Vlltn HIJIUUL cui;
Kommandant unb Loolse begutachten
die fünf kaum sichtbaren Schatten auf
dem Wellengrau och durch Glas, als
, auf DOO Meter halbrechts hinter ihnen
"' : eine große Granate In'? Wasser schlägt
und eine hohe Wassersäule zurü.kwirft.
Damit hatte ,der Feind 'sich demaökirt.
Entweder Ware, halbrechi hinter imse
tem Geschwader fünf bislang nicht gcniel
k,e große Cchifse aufgetaucht oder, ober
fünf von reg vorher gesehenen acht litten
weitaukholend um unser Geschwader von
links nach rechts herumgeriffcn, Das
ffeuer wird bei unS sofort erwidert. Um
mebr Gcfhütze zur Geltung bringen zu
können, marschirt zunächst der Gegner,
dann unser Geschwader in einer Staffel
auf. Mit einem Abstand von etwa 22
Kilometer fahren also In schräger Linie
vorn viers deutsche und hinten fünf engli
sche Schiffe gestaffelt. , In der ffahrt ber
I lieht jede Emkm't durch ständiges Tnh.'N
m Feind möglichst viel Geschütze zuzu
..,,;.,, HfT- !,. r .-.., f .?'! i I p-f"X I
, ! vl Writ'll . tilR d ' ?, , ,'""? I A VV I
M .tittjw.n: m ?.t'::it Jti in '"i'n. ?vfM( " " 1 ';'-..
.'"'! s v Jr'Htr. i rrt.i on
f-.'-:t fit s !.'!'!
' l; k ff n
tt Gr:r-!e,
ti tie 'er in St.'i
; I -, lnx -U'hti twn ? ! ? ,ü i',,
n) entüii'wie Z',','iti,-n, (!.?! f
fte-i't vvt 2;'dte im ?!,!riq. S l n i p
Ä . r e te H t" n ! ä d i ! t
7.', C:ff wer M-:t r.sif L.-s.hen d's
Bk,'.nde k-impss'chig u,:d o wenig
?ch:den ist dem (tr.vn Gkshwad..r ge
schehen. da? da Admaal kein l , f
a.es schiff in', Drei zu sV-c!.':i
kill. Alle sii'd unrn Ä.iiladien bereit,
las !iifin b .Sedlid'.Tdutme ist
eine Cache von Tavn und wirb durch an
Bftd geschickte Arbiter hfotgt.
Doch bleiben wir wöhrenb de zwei,
siündigen ffeueraefcch! zur Beobachtung
der besseren Wirkung unserer eigenen Ar--tillerie
aus dem Mo'tke". Unter schweren
Treffern sackte zunächst v?n den fünf
Schissen der enalischen Stassrl das zweite
vom red ten Flügel. Ei blieb zurück, es
schor aus'. Das dritte schloß auf. und
es entstand eine Lücke zum bisherigen
vierten Schiff! So folgten unserem Ge
schwada jetzt zwei Gruppen von je zwei
englischen Schiffen. Tas Ausgescho
rene warb nicht wiebergese
hen unb ist wohs baö Gefun
kene. Aber mit ter Zeit sackten ober
schwenkten gar lert auch die Heiden jetzt,
vorne rech! siehenden cfciff,. und das
ist erklärlich, da aus den Briten an Tres
sein fünf brand stiftende allein
beobachtet wurden. Tie engliscke Kampf
Tinte trat jetzt in Verwirrung und
ihre Kampfkraft gebrochen.
Darum nur kann der Admiral des Fein
des das Gefecht abgebrochen und
sich zur hinkenden Heimfahrt
entschlossen haben. Weder das deutsche
Minenfeld noch deutsche Unterseeboote,
vou benen der englische Bericht erzählt,
waren zu dieser Zeit in der Nähe, aber. . .
die Briten waren einfach fer
t i g! Sie hatten sich blutige' Köpfe geholt
und konnten ihrem Gegner nicht weiter
folge. Außer Gefecht gesetzt wur
den vn ihren großen Kreuzern drei!
f C .1 1 1 1 nilttd tiAVfilnftil lfl t fet II? 6'
Englische Blälter verkünden, daß die Re
varatur Monate in Anspruch nehmen
wird. Bon unseren Fahrzeugen wurde
eins, der mit Flaggen am Mast ruhmvoll
ins Wellengrab gesunkepe Blücher",
außer Gefecht gesetzt. Alle anderen an der
Akt' : beiheiligten deutschen Schisse blie
den gefechidsähig. Kein Kleiner Kreuzer
wir englisckze Berichte verkünden ist
gesunken. Nur Kolberg" unb Straf
funb" waren engagirt. Außerdem zugegen
Graubenz" unb Rostock". Alle vier sind
unversehrt. Unser schöner Erfolg wirb ge
mehrt durch die u n b e ß r e i t b a r e
Thatsache, daß einer der großen
englischin Kreuzer gesunken
ist, Gewiß kann das Menschenauge irren,
und gerade d Erregung des Gefechts
weckt SinneNäuschungen. Aber den Un
tcrgang des biiischen Kreuzers haben gar
zu viele Augen gleichzeitig ge
sehen, gar zu viele Lippen von den der
schiedcnsten Orten gemeldet, als daß ein
Irrthum obwalten könnte'Der Komman,
dant der Molike" erhält . von seinem
zweitem Artillerieoffizier zunächst die Mcl
dung von einer großen Erplosion auf
einem feindlichen Schiff. Der meldende
Offizier hält seinen Vorgesetzten für Mi,
nuten von d Wirkung ber Explosion auf
dem Laufenden unb ' schließt: D a i
Schiff sinkt!" Da geht die gleiche
Meldung auch von zwei anderen Offizier
ren und verschiedenen Leuten des Schiffes
ein! Sie wirb an den Admiral weitergege
den, und er hört Bestätigung durch die
Meldung des Torpedobootes V L". Spä
ter meldet das den Briten folgende Luft,
schiff die Abfahrt von vier Kreuzern.
Kann noch ein Irrthum obwalten? Aus
geschloffen!
Ueber eitles Lob erhaben muß wieder die
Haltimg des Personals während des Gc
sechis gewesen sein. Mit solchem Ossi
nerkorps und solcher Mannschaft sich zu
schlagen Ist Vergnügen", sagt ein Kom
Mandant. Wäl?rend Spreng.llcke der zu
kurz gefallenen Granaten daö Deck der
(ohne ' jede Wunde abgekommenen)
Molike" besäten, ließ der Kommandant
durch daS Netz von Sprachrohren und Te
lcphoncn feine Leute von jedem Erfolg
be, Gefcehtk wissen. Ein unbeschäftigter
Mattose greift In der ssreude Über eine
7!achricht zur Violine. Während e aus
den Thürmen des Schisses kracht und von
drüben heiße Eisengrüße zischend Wasser
faulen hochtverfen, spielt er zum Schlach
U U tit .P,, .k, dlk V""' I; IMItf H!ü
i . i '.w ti. ,n ..r .11. . Ih t
!i
!i
!k,pkt,,ng',btdk I lingla, bntz
!,n' ;tn a.;f; ,( braust ein R u s
w 1 1 l c n n e r l o ! !'." I-r V-x' st final
mit. ?.' Vr,'( zu l i i'f ! i''! darch 1W
!,iticr!ik"nman unb G-f 'utüiartne.
but i ke crv.rn k.ikzlen iiiin da
l.simn"!,!" 2'ut-t ton Siiltl utifa
feia!; t) ernster liiio l;a t.rinpifte-.iB'o frei
ta S Na,
It-.in b:e .ii'
'fing, Cline Rast sä
!e w'it.k ihre rauhe Arbeit
:b B.i!;r!(inb.
für s!j:
et II
Cito v. ffoltbetz in der .7,1. Ztg."
.(inifer bei der Armee Sncfniffn.
Ueber den Besuch des Kaisers bei der
Armee Maekensen bringen der Berliner
Lokalan -.eiaer' und das .Berliner Zage
blast' Mittheilungen ihrer zur Ostarmee
entsandten SpMial Berichterstatter. Im
Berliner Tageblatt" beißt es u. a.: Der
Kaiser dankte seinen Soldat'n sür alles,
was sie bisher geleistet, gedachte der UN
zähligen Opfer an Gut und Leben, die
daS deutsche Bolk bisher so willig aus sich
genommen nd kündigte mit trcit vernchm
barer gebobener Stimme an, daß ein
ehrenvoller Friede erzwungen werden
müsse. Ernste, abczuversichtliche Worte,
Im Berliner Lokalanzeiger' heißt es zu
der Ansprache des Kaisers: Der Kaiser
sprach zu den Truppen Mackensen'L von
inrirrer Erregung bewegt. Er
dankte ihnen sür die bewiesenen Bradour
leistungen und sorberte i neuer Unent
wcgtheit unb zu neuen Thaten aus, denn
noch seien bie Feinde nicht ganzlich besiegt,
aber es dürse nicht geruht werben, bis sie
niedergerungen seien. !8ei biesen Worten
machte ber" Kaiser mit seinem Rcitsfock
eine so energische Bewegung, baß an sei
uer eigenen Willensmcinung kein Zweiscl
bestehen konnte.
C '.
Tiirchbrenner.
Im Hauptbahnhof Worms wurden zwei
französische Offiziere, bie in Mainz aus
bet Gefangenschaft entflohen nwirtn, als
sie von bort Mit dem Zuge eintrafen, fest
' Die' beiden.' die über 'ihrer
1 ' ' .
Uniform Zivilkleider trugen, waren wäh
rend der Bahnfahrt mehreren Mitreisen,
den durch ihr Benehmen ausgefallen. Sie
wurden nach Mainz zurückgebracht,
Ein Bauer entdeckte im Walde bei War
nick bei Landsberg an der Wqrthe zwei
aus Kiistrin geflüchtete russische Offiziere.
Wahrend der eine festgenommen werden
konnte, gelang es dm anderen zu entkom
men. Der Verhaftete weinte bitterlich und
bat, man möge ihn doch nach. Nußland
lassen.
.
Bolköboteil im Krieg,
Der fortschrittliche ReichsiagsAbgeorb
nete Sieht (Jnsterburg), ber seit Beginn
beS Krieges ,im Landsiurm-Jnsanterie
Bataillon Jnsterburg als FeldwebelLeut
itant Dienst thut, ist zum Leutnant ber
Landwehr ernannt worden. Der als
Bizescldwebel her Landwehr ausgerückte
fortschrittliche Landtags Ahgeordnete
Wenckebach (Brandenburg) ist zum Leut
nant der Landwehr befördert worden.
Der ' fortschrittliche Abgeordnete Dove,
Vizepräsident dcS Reichstages und Syndi
kus der Berliner Handelskammer, ist für
einzelne Falle in die deutsche Berwaltung
für die besetzten Gebiete des Königreichs
Polen berufen worben; bei Geheime Kom
merzientath Aronsohn, fortschrittliches
Mitglieb des Abgeordnetenhauses, der bis
her sinanzicller Beiraih dieser Verwaltung
war, ist jetzt endgültig zu ihrem Mitglicde
ernannt.
.
Deutsches Theater in LIllk.
Ansang März wird sich In Frankreich,
und zwar in Liste, ein beuische, Theater
für 14 Tage aufthnn. Die Anregung
dazu soll der bayerische Kronprinz gegeben
haben, in dessen Stab der Direktor des
Nürnberger Staditheatcrs. Kammersänger
PenWini als Mitglieb ,des Bayerischen
freiwilligen Sanitiiis i KrastsahrcrkorpS
thätig trat. Der letztere faßte den Plem
sofort auf unb hat jetzt durch Unterschrift
sein Nürnberger Kttnstlervölkchen, das
dafür ganz begeistert ist, gewonnen, ohne
Gage gegen freie Fahrt und Verpflegung
aus vierzehn Tage nach bem Kricgssehau
platz zu gehen. In bem großen Stadt
theater von Lille, das 250 Personen
faßt, sollen täglich Nachmittags von 3 bis
g Uhr Vorstellungen, ausschließlich für
die Soldaten, stattfinden. Es werden bei
freiem Eintritt abwechselnd Opern und
von tintt Granats flflrotfen wurde.
chiukp:, enfo'füf rl ,d da Har Ti.
,'k!a f'!-?k sel'a W L,t V.!.:k;rnr:,
!a:is"ii:
'r, w.n
t:irn". kT:f!,-f.:t?t','!trr
ma feste druff".
vi''"'
Zikiiärik piaklifck, verwerkliet.
A.: H-'idelberg wird gemeldet: Tie Im
vrrig'-n Zeb'k vom Bürger AuU b isse be
kl.li'sienk ?rl?bung eifer Lustbarkeils'
s!,-i,er frll am 1. April in Kraft treten.
Tie stieinen'de'tkucr soll unter dem bi
betigen Umlagesuß weiter erhaben werden.
B'-im B;irkäamt ist vom Stadtrath be
antragt worden, den Inhabern der Zier
gärten vor 5cn Häulern zu gestalten, sie
in diesem Jahre sür den Gemiifc- und
Kartosfclba zu benutzen. Auch städtische
Gelände wirb für dielen Zweck bereit ge
halten. Dagegen ist die Frage der Fleisch
Versorgung noch nicht aus dem Stadium
der Erwägungen herausgekommn.
... .. .
D i n k (lcfangenk.
Das Reutcr'sche Bureau meldet aus
Swakopmund vom 9. Februar: Die vor
geschobene Abtheilung ber Unionstruppcn
stieß am 7. Februar auf dem Aufklärung?
marsch in der Richtung Nonidas etwa
27 Kilometer östlich Swakopmund an der
Bahn wch Windhuk auf eine feindliche
Abtheilung, die gegen' die Vorposten bie
Offensive ergriffen unb bereits zwei Mann
der Unionstruppen etobtet hotte. Der
Feinb wurde überrascht, zog sich zurück
und hinterließ einen Gefangenen (!).
.
- Giiadt vor Recht.
Dem preußischen Abgeordnetenhause ist
ein Gesetzentwurf zugegangen, wonach
Untersuchungen gegen Theilnehmer an dem
gegenwärtigen Kriege wegen Handlungen,
hie vor der Einberufung zu den Fahnen
begangen worden sind, im Wege der Gnade
auch dann niedergeschlagen werden kön
nen. wenn sie bereits gerichtlich eingeleitet
sind. Nach ben bisherigen Verfügungen
war die Niederschlagung nur möglich,
wenn die Untersuchung gerichtlich noch
nicht eingeleitet war.
"'.'
Gegen die Zensur.
Lvon Nepublicain" meldet aus Paris:
Der Verein der republikanischen Journa
listen nahm in seiner gestrigen Sitzung
eine Tagesordnung an,' in der die sofor
tige Abschaffung der politischen 'Zensur
qeforbert wird. Die einzig berechtigte
Zensur fei die militärische, die jede Ver
öffentlichung im Interesse der National
vertheid,igung prüfen könne.
. . " .
Bicrvreise nd Malzverbrauch.
Der Deutsche Brauerbund hatte kürz
lich in einem Rundschreiben angekündigt,
daß er wegen der Bertheuerung der Roh
flösse und der Steigerung der Arbcits
löhne genöthigt fei, die Bierpreife zu er
Höhen, und zwar war geplant, zwei bis
vier Mark auf das Hektoliter auszuschla
gen, um auf diese Weise auch im Vater
ländischen Interesse eine Einschränkung
des Verbrauchs zu erzielen. Inzwischen
soll sich aber die Lage insofern wesentlich
geändert haben, als im BundeSrath ein
Gesetz erwogen werden soll, wonach bc
reits vom 15. Februar ab ber Malzver
brauch um 40 Prozent herabgesetzt .wird.
Zur Jrage der Zensur.
An daS preußische Abgeordnetenhaus
hat der brannte alldeutsche Rechtsanwalt
Heinrich Claß in Mainz eine dringliche
Bittschrift über die Ausübung der Zensur
gerichtet. Das Haus soll danach die Re
gierung ersuchen, für die Handhabung der
Zensur ben Grunbfatz burchzusuhren, baß
nicht für' die Oessenilichkeit bestimmte
Druckschriften ihr nicht unterliegen; fer
ner die Erörterung d KriegSzielcs unb
bcs zu forbcrnben Siegespreifes sceizuge,
bcn nb jcbensallS bie Zensur in bcn vcv
schieden? Korpsbezirken einheitlich unb
gleichmäßig ausüben zu lassen. Den An
laß zu bicser Bittschrift hat Herrn Claß
die Beschlagnahme und das Verbot einer
Bro chure gegeben, in ver er eine allbeut
schcn Forderungen für den Friedensschluß
aufstellte nb bie er in etwa IM Crem,
blattn an militärische unb politische Per.
sönlichkeiten in der Heimath unb im Felde
versandte.
' -i ; .. , - .,'(.-. j
I I f-' ' ' V . Ij
"I '' " , I
, f. 4 , Sl'l,. j
l .
! ..,NI'f -v
i f. ((,'.,,'. I , ,,
I f, ... . t ... ' Y r . 1. '.,,
ff ''..)( i - " t ' f -
ft .. ,, ! f.-. "'tl C '..' . f. ,
r t 1 t '-'5
f. , s . . , . f ;,. .. ,. , .
1. t". ?- : - r i f ' i
f y
I Ci '
- l" I
!'
flen ".'ifitifi 'iiinr.
N?'"al! -,!Z 'l'e 'lt.a ti, fltrrnii
!l .!.! in na rciii'!'r A,;s rrn,
b bie riHninf'ii .ich d'tn Z'"!i;'! da
rai'H.-n HjI l'nh-?!; k' ii'k bftf
l'fQn? Ihat (rKi!!. t--i B V,r.i"
tba i;f! li", fleVn,) t twx:. ',;,
tfi.ta rr.;'r! I ;"g Ufa he!,, bi 5!v
rnett wie .Hatcl z.:m leeren R?nin"
"lf ..-! an .!t tlf). ,Z,im lwdien
'!; ' lein" s.i von-re ain). ,Zu den
uns rs baft'iten K;nrji(ffN" (Aus tnst
fhi.iri. imiii'-l.iU1). Z den Au,'
b.ni'rrb'n" "A ,ix Kt.nrt intoji), Zum
sufidsiigen 5eiRb,r:am" s. im nln r
ln!ii') alles Anspielungen auf
das Fetzl'N des behaglichen Wohlleben,
des IdealS des kleinen französischen Uiei',i
ners.
'
Der Kronprinz und ber Ncnnspott.
Aus eine vom Deutschen Sport" ver
anstaltete Rundfrage über die Wiedcraus
nahm des beiitfchen Rennbetricbes äußert
sich auch der bekannte Sportsmann Ritt
mcifter Fritz von Zobeltitz. der bem Stäbe
des Kronprinzen angehört unb bekanntlich
mit dem Tbransolger einige Hindernis
Rennpferde in gemeinsamem Besitz hat.
Mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß der
Kronprinz völlig feiner Ansicht sei, schreibt
der 2. GrtUkn: Ich bin gegen Abhal-
tung von Rennen vor Waffenstillstand.
Ich glaube, der selbst gänzliche Aussall
von Vollbliitprüfungen eines Jahres
ein Fall, der ja hoffentlich noch nicht ein-
mal eintreten wird wurde ber Zucht
nicht allzu viel schaden. Die Vereine hat-
ten burch großen Ausfall von Eintritts
gelbern, . Totalisator usw. bedeutenden
Schadens Und schließlich würbe es ben
Sport nicht populär machen, wenn in die-
ser ernsten Zeit derartige Veranstaltungen,
die von der großen Masse als reines Ber-
gnugen angesehen werden, abgehalten
würben. Abhaltung ausgesprochener Zucht
rennen halte ich für zweckmäßig. Seine
kaiserliche Hoheit ber Kronprinz ist genau
derselben Ansicht, wie ich Ihnen mitihei-
Im darf.
Bettheiliing des Brotes.
Die behördlichen Berathungen
schreibt bas Berliner Tageblatt" über
bie Frage, in welcher Weise bie Berthe!
lung des Brotes und des Mehles aw bie
Bevölkerung am zweckmäßigsten geschieht,
gehen ihrem Abschluß entgegen. In ben
letzten Tagen wurde in bcn Konferenzen
auch dje Frage erörtert, wie es zu ermög
lichen sei, gewisse Einschränkungen in den
Bestimmungen für kranke Personen ein
treten zu lassen. Man kam, wie verlau
tet. zu der Ansicht, in jedem Stadttheil
zwei bis drei Bäckermeister herauszugrei
ftn, die die Berechtigung erhalten, beson
detes Gebäck unb Brot für Kranke herzu
stellen. Die Abgabe bieser Gebäckwaaren
soll allerdings nur gegen ärztliche Atteste
ersolgen. In Charlottenburg einigten sich
bie Bäckermeister in ber gestrigen In
nungs-VerfamniIung banin, rn den besse
ren Vierteln sür die Kriegssemmel 6
Pfennig und in den ärmeren Theilen 6
Pfennig zu nehmen. Begründet wurde
. -
. "fcJSj f
- ":Vr.
' . s, .iir..
' .
'
, i .
I i ! ' .
I
W i ...e 1
r 'S
:ef ISJ'e eiiT;, .MO'K H
ee ' n T i ... e ' -y .e; e 5 5
ve ':'. ' ': ä.!- , ev" ... e siv.vt. v. af. . . k .e
' . : :tuA K ' T'.e.. " .
, . .-V. '." (. ."'e... . i i. ;,.!?'',.
esr-m. e , , .... y e ". ;-:.t
v.'Vf&j&K'di' :tsi&::'? v.-'.;i:s"
'".' ! -vU, f ktt
i 's.
, - Jf
:;4lr '..tttrHff('--A .
...F
Xtt neu Leuchtthurm bei Fastnet Siocf,
I I
ff f
'I !
t
5 ,
I i
t .
i n
i
1 ' "
k li.e
k : t
' t c
f t, ' 1
. ! ,' ' '
Vi 5
' ' 5 1
, ( 1 7. F
'!. et
. !, I
n'i
t c i
, i
!
'i ,,. ,
!!!
VI .r
I- I.'I
Miia tv
!'!!.
'l "I i '! f
' ' n Hiv.u
'k r ,
Psl i.lekl!
m
?'!enfchliche Ivkiimenie.
Man s !ieitt au, Lrr I. C!;fr.: Ein
fnnjofifcha Korperal fand da einem
d-ulscha, Geialiek-en auf dem .Zelelech'kkkb
einen ?ais. der an die Vtant de, Laie
gerZ. eine Tome in Oftkk'eiland. tiaichtet
war. Der Findsi sandte den Brief an
seine rechte Zjdr'ise unb fi na'teb'Nbe
Zeilen hinzu: Mademoiselle! Bei einer
Erkundung, die gccen unsere Stellung ge
richtet war. fand Ihr Berlcbier den Tob.
Ich bin eine? von den Franzosen, die ihn
nachber aussuchten. Bei ibm sand ich
einen Brief, der an Sie abr.'ssirt war. Ich
lbe herzliches Vütgeiühl mit Ihrem
Schmerz, denn ich selbst babe in meinem
schönen Frankreich eine Braut, die sich um
mich bange Sorgen macht. Ich kenne den
Platz, wo er begraben ist,. Ihr unglückli
chcr Verlobter, und wenn der Krieg be
endet ist. könnte ich Ihnen, wenn Sie es
wünschen, den Platz zeigen. Antworten
Sie mir auf diesen Borschlag, und wenn
ich zurückkomme aus diesem unglückseligen
Kriege, werde ch mein Versprechen aus
führen. Sie können mir in deutscher
Sprache antworten. Henri Bousticrö".
.
Deutsches Borbild für Frankreich.
Die französischen Zeitungen behandeln
seit einiger Zeit mit .Vorliebe die Frage,
wie Frankreich erfolgreich mit Dcutfchlanb
in Handel und Industrie wetteifern könne.
Neben kindisch naiven Artikeln, in denen
als selbstverständlich hingestellt wird, daß
ungefähr die ganze Welt nach dem Kriege
Deutschland,. soweit dieses dann überhaupt
noch ezistire, boykoitiren werde, begegnet
man auch ernsten Ausführungen, in benen
fast immer die Nachahmung ber deutschen
Methoben empfohlen wird. So schreibt
Dr. Henri de Rothschild im Gaulois",
Frankreich müsse das gesammte Patent
mcscn nach deutschem Vorbild neu organi
siren, wenn es mit Deutschland konkurri
ren wolle. Rothschild schildert ausführlich
die Thätigkeit ber benischen Patentämter,
die er als mustergültig bezeichnet. Er
kommt zu dem Schluß, bah Frankreich
einstweilen die nöthigen Waffen für einen
Kampf mit Deutschland auf dem Gebiete
von Handel und Industrie fehlen.
Franzosen loben deutsche Armee.
Der Präsident des Vereins der Schwei
zer Presse. Dr. Hablützel (Winterthur).
sprach in Schaffhausen mit französischen
Civilpersonen. Einer dieser Franzosen,
der Adjunkt des Bürgermeisters in einer
kleinen Ortschaft bei Verdun war, sprach
sieh über die deutschen Offiziere lobend aus
und geradezu begeistert über die Ordnung
und Disziplin der deutschen Truppen.
Auch erzählte er, daß am Anfang fron
zösische Truppentheile gar nicht in den
Krieg wollten. Die deutschen Soldaten
nannte er rosa et hpanx aillnrels",
bie von bewunderungswürdiger Ausdauer
seien. Frankreich vermöge gegfn solche
Truppen kaum aufzukommen,
i.ii.'
- w
.fV.,.
Ä-
's;:i'
Südfihe Irlands, nach der Vollendung
t ' I'
, et j'tt' tr??nn f ! !'
(..'if .f ß,,k ki I'.
p H fr,,, "
t i 4 .!- i r - .j
1 i:
I f ' i '
hu
! . , .,
'.. ' 1
) ff
t M "
f I
i
1 r
'I
t' i
'
n I
t
1 ! 1 ; i
',' !!?
vn I' r"- n, i
t-'S d ' d i 1
' ! r ' e e. 5'
t H'.ll'l!, C
I
I t
' t
" 1
n 4
! u i .
n Z '
2 3,
" 1 t ik.
:te 'Jitc:
f ;ii Iln
! I
,.! ,
I t 7' . I. I i t
i!'k 5!;rr.vnl im t
t ii:i!f;!nj. t.ifj pyn t) II r-r ein sank
!Wis'f ir.it fMnjjjiji.'n Cffit'ereit nach
. fahren fjütat. .'wie ein Blitz dutei.
fij'f mein G.chitn: sollte man da ritt
a'.j!m;fen küneni" rz ,b!l Rudolf.
QS g die Karte her, die Taschenlampe.
Nach einigem Suchen finde ich G. Um
dkttbtn zu pekargen, muß man den elf i
rden W'sl. einschlagen, ben wir gestern
kunen, bis fast zu bet Stelle, wo man
uns gefangen. Roch ein paat Minuten
ürlege ich. E, ist ein sehr gewagte,
Spiel, wenn ich es versus. Ader Gott
verläßt bie Teutschen nicht! 'F., wollen
wir ouskneifen?" Ja, wenn', ginge,
schon, ober's geht nicht; unb ber Wagen
iS somiefo hin." Nein, wir fahren mit
unserem Äagen.' Der biedere Chauffeur
saej gar nichts mehr, hält mich aber
scheinbar nicht für ganz normal. F., pas
sen Sie mal auf. Unten sieht unser Benz.
Wenn um 5 Uhr mehrere Wagen wegsah
ren, fällt es garnicht auf, wenn unserer
babei ist. Wer, weiß es denn, daß das ein
gesangener Wagen ist; die beiden Posten,
die gestern Abend hier standen, sind nun
längs! abgelöst. Die Wagen sollen nach
G., müssen also, nahe an-ben Weg heran,
ben wir gestern Nacht verfehlt haben.
Wenn wir als l'tzte fahren, können wir
uns vielleicht drücken." Na. mir soll's
recht sein, ich mache mit; mehr wie todt
geschossen wer'n kann mer mch." Wir ver
folgen nun aufmerksam die Vorgänge un
ten im Hofe. Vier Wagen sind fertig zur
Abfahrt; sie stehen nicht beisammen, son
bern vertheilt, ein Umstand, der für uns
günstig ist. Halb fünf Uhr ist vorbei, wir
müssen handeln. Leise schwingen wir uns
zum Fenster hinaus auf das Staket, daS
ungefähr einen halben Meier .von der
Mauer entfernt ist, und steigen hinäb. Un
bemerkt langen wir unten an unb warten
hinter dem breitästigen Obstbaum. Noch
zehn Minuten vergehen, da nahen Offi
ziere und begeben sich zu den bereitsiehen
ben Wagen, deren Scheinwerfer blenden
des Licht verbreiten. Jetzt ist unsere Zeit
gekommen. Klopfenden Herzens gehen .wir
frank und frei hinter den Magen herum,
wo es dunkel ist. Niemand kümmert sich
um uns, ba alles beschäftigt ist, den Offi.
zieren zu helfen. Mein Fahrer setzt sich an
Las Steuerrad, ich werfe den Motor an,
der gehorsam anspringt, und setze mich
dann neben meinen Fahrer. Die Schein
Werfer haben wir nicht angezündet, um
nicht erkannt zu werden. Wir warten.
Stunden dünken uns die paar Minuten,
bis endlich die Autos sich in Bewegung
setzten. Zwei, drei Wagen verlassen das
breite Hofthor, da schalten wir die elektri
schen Laternen ein und fahren los. Dicht
hinter dem vierten französischen Wagen
biegen wir durch das Thor hinaus auf die
Straße der erste Theil unserer Flucht
ist geglückt. In flottem Tempo ziehen vorn
die Franzosen los. Aufmerksam vergleiche
ich die Karte. Bald müssen die Franzosen
rechts ab, wir aber zunächst geradeaus und
später halblinks. Und richtig, schon sehen
wir die Lichter des ersten Wagens nach
rechts zu den Weg verlassen, die drei an
deren folgen, während wir entschlossen eie
rsdeaus steuern. Ein kurzes Stück weiter,
stehen französische Soldaten. Sie hatten
wohl schon von ferne die Lichter der Wa
gen gesehen und hielten uns natürlich für
Franzofen. Wir fausten glatt vorbei. So
jagen wir mit sechzig Kilometer durch die
Dämmerung. Sind wir noch nicht bald
an den deutschen Linien? Halblinks!'
rufe ich. als ich einen breiteren Weg den
unseren kreuzen sehe. Wir biegen herum
unb im gleichen Augenblick springen
dunkle Gestalten ouS den Straßengraben,
die Gewehre schußbereit. Vorbei, denke ich,
die Flucht ist mißgluckt, wahrend mein
Fahrer mit wildem Fluche den Wagen
zum Stehen bringt. HLnbe hoch!" ruft'S
uns entgegen, und Deutsche!" antworte
ich, so laut ich kann. Da springen sie her
bei. die grauen Burschen, mächtige Garde
manner. Wie staunen sie, als sie in un
Landsleute erkennen!" Nachdem der Sach
verhalt ausgeklärr war. hat mnn viel ge
lacht über diese kühne wohlgelungene
Flucht.
A-.so i . .
vmiuijicc li.s irnniaurcr,
' Am 23. Januar kamen unter dem
Sammeltitel .Disziplin" drei Einalter
im Münchener Schauspselhaus zur Urauf
führung. Der Verfasser. Theodor Wundt.
ist württembergischer Generalleutnant und
steht seit Kriegsausbruch im Felde. Die
9tlifnnfimi Sir hr.-t (3r i!Hf ,!
k v ta..tti.i, vn v- nxni'. i L
chene dichterische und dramatische Bega
bung ausweisen, war günstig.
vfV?X.y'lMi?8z- i
Cw " !'S,-UftWiSE