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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 22, 1915)
l Tögliche Cmosm Xrtbünr. Montag bfn 22. 7tUwx J9J 5. ') v r- j 1 Die IVrltdmtto. Roman von ,-tTmr,tilTrirTi,- (1For!setzung,) Auch HKr van Decken und Wände mit brauner Holztäfelung versehen. Cchöiigeschn'bte UJiöLct von großem 2Lert standen überall umher. Da zwischen groke und Heine, grimmige und sreundltch grinsende .Aerner Mutzen. , sur die. sofern sie gut ge schnitzt waren, der Hausherr eine be sondere Lorliebe hatte. Bon den zwei mittleren Finstern zog sich ein ia io aeschniKieS orkeraelander hm, Seinen Eingang in der Mitte sagten zwei breite baulci. mit wohl einem Dutzend an und auf ihnen klettern den kleinen Värchei. ein, deren ober ki je einen Blumentopf trug. .Bon hier auS und über da! Geländer hin rankte sich allerlei grünes und blumi ges Gewächs, daS Hol,jwerk zwang los umspielend. In allen (Selen deS Zimmers standen außerdem Basen mit frischen, weißc., yiojenv Während Ulla sich zu ich!..., Bru der in den Erker setzte und ihre klu gen Augen von einem zum anderen schweifen lieh, stand der kleine Doktor mitter. im Zimmer und schaute la chend auf Irau Julia, die mit der Freude eines KindeS, das einen lang entbehrten Spielwinkel wieder ent leckt, im Zimmer herumlief. In diesem Augenblick trat Margrit ein. Frau Julia eilte sogleich auf sie zu und umarmte sie zärtlich. 27Jar, der sich jetzt umwardlc, sah, daß dem Mädchen diese Ueberschwenglichkeit, die Frau Julia übrigens durchaus natürlich war, Unbehagen verursach te. Mit Erstaunen beobachtete er aber dann, daß die (scheue sich im weiteren Gespräch, wenn auch zurückhaltend und schweigsam, so doch mit einer natürlichen und anmutvollen Würde gab. Während' sie den Gästen Erfri schlingen anbot, war sie in jeder Be wegung von einer stillen Grazie, die alle heimlich entzückte. Die drei jungen Leute traten nun in den Garten hinaus. Frau Julias Augen folgten der Gestalt des Soh es und trafen dann mit denen des DoktorS zusammen. .Ja. Doktor.' klagte sie. daS ist aus unserem frischen Jungen gewor den!" .Dah die Menschheit im aufgeklär ten Zeilalter, daß Ihr nachdenksamen Teutschen noch immer an der Kinde rei des Duellunsugs krankt! Daß . .aSa Ysa titU'i WiMinafi Aiitii.n I ,", yvCiuut ' l wvti iiiuiiia yuuyiu, rorurteilslosl'n, in seiner Ausgegli chenheit über allem Haß und Hader stehenden Alfred sein Leben damit, rcrpsuschkn muh!' Der Doktor sprach mit eifriger Bitterkeit. Frau Julia hob abwehrend die Hand. Sie unterschätzen die Macht der uns umgebenden Lerhältnisse!" sagte sie lebhaft. .Vergessen Sie nicht, das; Ma? Korpsstudent und Reserve Offizier war sachte, sachte, lieber Freund, ick weiß im voraus alles, was Sie sagen wollen, und daß das ja gerade der Punkt ist, den Sie be kämpfen. Gut, sorgt ihr Philosophen für allmähliche Wandlung solcher en gen Anschauungen, wenn wir es denn , so nennen wollen. Ich einfachere Seele halte mich inzwischen an dem Bestehenden und suche es zu begrei fen. Ich weiß: es gibt Dinge, die kein Gericht -der Erde austragen kann, die unter der Asche glimmen (" und doch gelöscht werden müssen, die J sich nicht einmal aussprechen lassen and doch ausgcfochten sein wollen." .Dann billigen Sie seine Gründe? Ich will nicht wissen, welche." Frau Julia stand lebhaft auf. Ach. bester Freund, das ist es ja :benk Es gibt leider nickis vor Jh nen zu verbergen ich bin bis heute im unklaren über die Gründe deS Duells." .Ja, was!" machte der Doktor überrascht. leide barunter, das können Sie mir glauben. Zwar besaß von jeher mein Mann Max' Vertrauen ' mehr als ich. Aber es war doch stets eine offene Natur. Obwohl merk würdig verändert schon seit seines , Baters Tod. Rätselhaft verändert. Trauer konnte dies allein nicht sein." Sie warf einen Blick aus dem Fen ster in den Garten, wo Ulla äugen tX,S.V,& stA hnn WnrnrH Vii YsS UClllUUy IUJ WH .UlUlllt V. WM' V ficht erklären ließ. Max stand schweig sarn daneben und sah Margrit un x iwitiiinM nn T)r fiiitib nffcnfinf W .fcltvmi.. 5 , (..- - ! immer noch milznauiscy. ließ lernen wachsamen Blick nicht von ihm ab. I Frau Julia kehrte zu ihrem Platz zurück und setzte sich wieder, der Dok der sich mit ihr erhoben hatte, . :benfalls. i .Ich werde Ihnen erzählen, meia Freund. Sie sollen selbst urteilen. Welch ein friicher, yx toller Student . Max war, habe ich Ihnen damals ge schildert. Er bummelte unglaublich; i Iht man konnte ihm nicht gram sein. Alt Herzen schlugen, ihm entgegen. tXub war der Meinung, man solle ihn Vewähren, sich austoben lassen; denn V,t; frrniS stA ttl ' 11nVi 45 ' f . ItiClvIl ivuivv iv nv nun Sie können sich denken, daß ' h erst recht Verständnis sür über ' ' chäumcnde Jugendlust hatte. Mer l.jS,lä."-vfeliimM rrrrrtrmm ; ! C. Lara. mvKtvvswäi am meisten Schabernack trieb in den Ferien, ob Max, Ulla oder ich. ihre würdige Mutter, das ist eine Preis frage! Und ireln guter Fred stand dazwischen mit seinem gütigen klei nen Lächeln und nannte uns seine dre! jlintcr und mich um arößlcL Uiua Dann kam, mit seinem plötzlichen Tod, der furchtbare Schlag für uns olle. Daß Max. von Kind aus be sonderZ mit seinem Bater verwachsen, aus dem übermütigsten Jagend schwang anS Totenbett gerissen, au ßer sich vor Schmerz und Tranes war, ist ja nicht zu verwundern. Mehr überraschte es mich bei einem o ideal gearteten und so jungen Men chen, daß er gänzlich zusammenbrach, als die traurige äußere Lage zutage trat, in die uns Freds Tod versetzt?. Fred selbst hat wohl an ein so plötz' liches und frühzeitiges Ende nicht ge dacht. Aber auch sonst ich wüßte nicht, was wir anders hatten machen sollen! Fred selbst war ja so an. spruchslos. Aber Sie kann.'en ju seine himmlische Güte mir gegen über. Zu mir gehört nun einmal Leben, Leben, die Nuhe tötet mich. DaS Haus, waS wir machten, hat Freds Einkommen ja wohl ganz der schlungen. Er hat mich in diese Ding? nie hineinsehen lassen. Ich habe al lerdings auch nie danach gefragt. Abe: wie dem auch sei" sie sprang wie der auf und ging lebhaft auf und nieder, die schwarzen Augen blitzten zu dem Doktor hinüber , zu be reuen gibt es da nichts! Wir sino glücklich gewesen, so glücklich, daß ich nicht ein Jahr meines LebenS unge schehen sehen möchte." Der kleine Doktor Halle aufmer! fam zugehört. .Sie ist ganz die ge blieben, die sie war", dachte er mit fast zärtlicher Bewunderung, kein Schicksal kann sie beugen, sie ist wie aus einem Guß." Und er gedachte des Freundes, det diese Frau auf Händen getragen hatte. Er wurde mit ihr zufrieden sein, wenn er sie heute hier sähe! So und nicht an ders wollte er sie haben. Sie sind eins über den Tod hinaus." Laut fragte er: Die Aufdeckung der ungünstigen Bermögensverhältnisse erschütterte Max so außerordentlich?" Merkwürdig, ia. Er fing seitdem in einer krankhaften Weise an zu ar beiten, obwohl es doch ganz ausge schlössen war, 'daß er auf Jahre hin aus an irgendeinen Verdienst denken konnte. Selbst bei der Rechtsan waltskarriere, die er sich' schon bei sei nes Baters Lebzeiten, zum Lebensbe ruf erwählt hatte. 'Es mußte viel verlorene Zeit eingeholt werden, ehe er an die Examina Herangehen konnte. Was nach Ordnung der Verhältnisse noch da war, reichte gerade aus, um ihn dahin zu bringen. Ulla und ich schränkten uns nach Kräften ein das kann ich auch, mein Freund, wenn's als vorübergehende Nummer in mein Programm gehört! Auf die Dauer würde es allerdings mein Tod sein. Ich habe in dem folgenden Winter eifrige Studien getrieben, die mir über die Sehnsucht nach dem gewohnten Zusammensein mit meinem Fred weghalfen. Schon im folgenden hatte ich Engagements genug, um UN las und meine Verhältnisse zu der bessern. Und heute bin ich in der glücklichen Lage " Sie unierbrach sich. .Aber ich wollte Ihnen doch nicht von mir, sondern von Max zäh len -" ; .Erzählen Sie immerhin von sich". sagte der Doktor lächelnd. .Sie wis sen, es interessiert mich alles." Das weiß ich, Toktorchen, da weiß ich! Und Sie werden oft ge nug stillhalten und mir Ihren gro ßen Herzenstnchter offnen muffen, der alles auffängt und in, dem alles verschwindet. Wenn Sie mir nur in bezug auf Max raten könnten Er hat sich also damals in einer Weise abgearbeitet, die ganz unna türlich war. Auch in den Ferien ginz das ununterbrochen so w'iter. Er bestand denn auch 'die Examina glän zend. Danach aber klappte er voll ständig zusammen. Es brach eine vom Arzt nicht erklärte fieberhaft? Krankheit bei ihm aus, so schlimm, daß ich ein Gastspiel abbrechen mußte und zu ihm eilte. Ulla hatte mich schon vorher verlassen und pflegte ihn mit der ihr eigenen Verläßlich keit und Aufopferung. ' Es folgt: ein sehr langwieriges Genesungssta dium, während dessen er nicht krank und nicht gesund' war und wohl oder übel es sich gefallen lassen mußte, seine Mutter für seinen Unterhalt verdienen zu lassen. Ist das denn nun eine so große Schande? ' Ich verstehe ihn darin gar nicht!" ' Der Doktor nickte leise vor sich hin. Er grübelte angestrengt. Man , sah, daß er die Fäden zu verknüpfen trachtete. ' . ' DaS Duell fiel in die Zeit seiner völligen Wiederherstellung, gerade als er im Begriff war, sich mit einem anderen Nechtsanwalt, dem Sohn eines der Freunde meines ManneS, 8 zu assoziieren. Ueber seine Ursache kann ich Ihnen wie gesagt, leider nichts sagen. Ich erfuhr erst von dem ganzen Handel, als Max der stört und hart zurückkam und die Kunde von der schweren Aerwun dung deS Herrn v. Ploch durch die Stadt lief. - Ei war oussichtSloS, auch nur da! geringste auS ihm her auszubringen! Nur er, der Tote und die Offiziere deS EhrenratS find ein geweiht. Ich nehme on. daß Gründe subtiler Art. wie ich sie Ihnen eben beschrieb, maßgebend waren. Diese übergroße Heimlichkeit scheint doppelt dsur zu sprechen. Ich nehme es an, ich weiß es nichts Wenn eS einen Punkt in der Welt gibt, in dem ich mich nicht zurechtfinde, den ich nicht nach meiner Weise herzhaft anfassen kann denn ihn nicht beachten wie sonst mir unangenehme Sachen, geht hier ja erst recht nicht on , so sind eS das Herz und die Gedanken meines Sohnes." Sie schwieg verstimmt, mit zusam mengezogenen Brauen. .Vertrauen läßt sich nicht erzwin gen, verehkteste Freundin. Bielleicht würden Sie seine Gründe achten, wenn Sie sie kennten. Solche Dinge müssen wir der Zeit überlassen." Frau Julia seufzte. .Das ist schwer für einen Men schen wie mich. Abwarten ist mir unmu ein Greuel gewesen, ich muß handeln, handeln! Trotzdem haben Sie leider recht. Seit Max von der Festung zurückgekehrt ist er hat mir während dieser zwei Jahre kaum ein Dutzend nichtssagender Briefe ge schrieben , ist er womöglich noch verschlossener als vorher. Es war nicht leicht, ihn dazu zu bewegen, uns nach hier zu begleiten. Nur zäheste Beharrlichkeit, Klagen uns Bitten und die Vorstellung, daß er, bevor er feine Praxis antritt, seine Nerven festigen müsse, führten zum Ziel. Ich glaube, alles wäre noch nutzlos gewesen, wenn ihm nichs sein demnächstiger Teilhaber - zukesetzt hatte " Hier wurden die Stimmen der jungen Leute vor der Tür hörbar. .Es ist fast ein Uhr. Max!" rif Ulla hereintretend. , Himmel!" Frau Julia sprang auf. Nun, das ist ja von jeher so gewesen: beim Doktorchen verplauscht man sich allemal! Wir werden uns nachservieren lassen müssen. Ja, lie ber Freund, wenn ich meine Ulla nicht hätte, Tochter und Mutter, Zofe und Impresario in einer Person, würde es mir manchmal schlecht ergehen!" Das Verhältnis könnte in der Tat umgekehrt sein, dachte der Doktor lächelnd. Ulla war, als sie sich mah nend über die Mutter gebeugt hatt; und diese lachend aufsprang, entfchie den die Mütterlichere von beiden ge Wesen. Man trat in den Borflur hin aus. Max und Margrit standen dort. Max sprach leise und schlep pend zu ihr. Margrit sah ihn mit Augen an, in denen sich die anfäng liche Bestürzung in ein deutliches Mitgefühl verwandelt hatij. Und doch hörte man beim Näherkommen, daß es durchaus belanglose Worte über Veränderungen in Beatenberg waren, über die sie sich unterhielten. .Eh bien?" rief der Doktor. Di: alte Freundschaft aufgefrischt? Un zertrennlich waren die beiden damals, obwohl mein scheues zartes Nehchen manche Zähre über den wilden Jun gen vergoß!" .Wunderbar hat sich Ihr Töchter, chen in diesen fünf Jahren entwickelt!" sagte Frau Julia, indem sie an der Seite des Doktors den anderen voran schritt. .Ich war innerlich ganz per plez, als ich sie eben wiedersah. Und Ihrer Frau wird sie immer ähnli cher!" Em leichter Schatten flog über sein Gesicht, wich aber sofort wieder. Es isch mi Sunnefchtrahl, rnhs Husmüetterli", sagte er fröhlich, ob wohl sie sehr träumerischen Gemütes ist. Tiefen, unergründlichen Gemü tes darin vor allem gleicht sie mei ner Frau. Dabei müssen Sie , be denken, daß sie ihre Mutter doch nur während der ersten sechs Jahre ihres Lebens gekannt hat und danach unter meiner alleinigen Einwirkung stand. Sie waltet und wirkt in rührender, hausmütterlicher Sorge um mich al ten Mann herum." Frau Julia drohte ihm mit dem Finger: .Doktor! Doktor! Wie kann ein Mensch sich filbst als alt bezeichnen! Dazu ein Mensch wie Sie! Alt ist, wer stumpf ist wir beide werden niemals alt höchstens an Iah ren!" .Sie haben recht wie immer Gott verhüte, daß Sie jemals alt werdend" '.. Nun aber auf Wiedersehen, lieber Freund! Wir kommen oft, sehr oft wieder!" Sie können so oft kommen,' wie Sie wollen es ist doch niemals oft genug!" (Fortsetzung folgt.) , Di Schokolade war bei den Mexikanern schon vor der Entdeckung von Amerika durch die Europäer im Gebrauch. ' , ' Der größte Temperaturunter schied im, Lause eines Jahres, 90 Grad Celsius, ist in Miles Montana, beobachtet worden. ZZer gklbe Ära. lun l'iiiit Gmiguls. Der Fritz, der neben mir am Fuße des Teiches sitzt und seine Harmonika drückt und zieht, so innig und schmic gend, als sei es seine Tanzgesahrliu, ,sl deS LotscnkapilänZ Enkel; er war nicht über 21, aber nach seinem Sa gen und Gehaben schon in allen Erd teilen' zu Hause. Mit seinen frosli gen Augen und großem Gleichmut er zählte er seine" Erlebnisse, wie sie im SceliiunnLhause v Eliern, Großellern und Schwatzgesährlen in den Kojscr deS Jungen eingepackt wer den. DaS Ungewöhnlichste, Schaurigst war ihm eine ganz gewöhnliche Sa che; nicht mehr hob er die Stimme für einen Totschlag, als für das Ue bcrbordgehen einer Brotschnitte Tarin suchen diese Leute eine Art Stolz. unveweglicy uno grau am. Mitleids lcS für Mnschenlos. Menschcnelend zu sein, wie die Statur, wie das Meer jelbst, das sie wirft oder schluckt, ihre Häuser und Erden ab nagt oder bereichert, alles ohne Mit leid, ohne Liebe. Der Krüppel schleppt sich klaglos zu Grabe; der Glückliche wie der Unglückliche setzen uue Mtuun, niu;i8 an;, iyrem Innern leyen zu lauen. Es war heute diesig. Die Leinen lagen weiter unten aus. Der Strom lag fo dunstig, daß kaum die Schifss lichter aus der Elbfahrrinne durch kamen. Da zogen mechanisch in einer Reihe, die kaum auf Viertelstunden abriß, alle diese Weltmeerwanderer, die vom Kanal oder Sund her nach amourg wollten. Auf der Deichkrone stolperte je mand. Es schien, fo weit man die Umrisse im Zwielicht sah, ein Alter, der mit sich sprach und gerade über uns, vielleicht durch die Musik im .raummanoein unieroromen, eine Weile zu betrachten schien. Der Fritz mochte wissen, wer es war, er hob Oh ren und Augen, ohne sich zu wenden, und zog ganz heimlich nur an den Zügen, so daß die Töne kaum über das Windgefpiel kamen. .Mien Jong, micn säten Jong", fiel es von oben herab, und dann ging der Mann; seine Arme schwangen sich in det Luft, als ob sie eine Ekstase be gleiteten oder eine Flasche zu Munde führten?? Fritz warf ihm einen kurzen Blick nach und spielte mit einem Zucken der Mundwinkel fort. Da tonnte man lange warten, ehe er von selbst etwas herausgab. Er war doch kein Schwätzer. Also was es mit dem wäre?" Er tut erstaunt, daß man nach .dem" noch frage, und wirft dann gleichgültig hin: Hah. das? DaS ist der Hödner. der fuppt wohl wieder an seinem Jungen!" An seinem Jungen? , .Na ja, das geht ja nun wohl schon an die drei Jahre, da muß er wohl bald fertig sein." Fertig sein? Suppt seinen Jungen? Na ja doch, für den er die zweitausend gekriegt hat." Und damit spielt er wieder lärm haft und flott und zieht die Knie an und aus, als müsse er lostünzen. Aber man wird ausdauernd und hart näckig am Meer. Also, weshalb hat der Hödner für den Jungen, an dem er suppt, zweitausend bekommen? Jähe Unterbrechung des Schuntelwal zers. .Na, weil der Steuermann den gelben Ära haben mußte." Ich gab einem Fauststein, der mir zu Füßen lag, einen Stoß, daß er bis ins Meer sprang; stand auf, um nach den Leuten zu sehen, ging zwei mal die Mole hinauf und herab, kam zurück und fand, daß es kühl würde und . Da zog er den Gefährten hernieder und kam endlich heraus. .Also der Hödner hatte einen Jungen, deu Karl, der natürlich mit zierzehn hinaus wollte, wie wir alle. Aber nicht auf einen Dampfer, fon dern ordentlich auf eine Vollschiff. Das ging also auch, er war auf der Ulah" als Junge genommen. Ds war eine famose Viermastbark, die kam hier nur alle drei Monate vor bei her oder hin , solche große Fahrten hatte sie. Jetzt ist sie wie der Prvfessor." Der Erzähler wies über den Deich zurück, wo der Profes sor Johnson" lag, das Wrack einer kolossalen Bark, die mit gebrochenen Masten, abgeschlagenen Kajüten und Brücke eines Winlertages eingebracht war. Al.so die Ulah" ging meist nach Sumatra, Brasilien und derlei, brach te Kaffee und lltcis und war damals ein nobler Kerl, eine gute Sache für eiiun Neuen. Sie kamen natürlich bald einmal da irgendwo der Küste nahe, ankern, es gibt Landurlaub und die Neuen sind dabei am drängendsten. Aber das ist keine Stadt, solche Urwild nis; sie hat keine Wege, als die sich die Arme machen, und da kraucht so viel schlimmes Zeug herum, daß die Leute nicht mehr allein gehen dür fen. Der Hödner wird wohl so bet telnd von Gruppe zu Gruppe ge sprungcn sein, wie ein hungriger Hund, der sich in ein Gasthaus zur Tischzeit verläuft. Der Steuermann nahm ihn endlich mit. da sich die andern vor der Verantwortung scheu ten. Sie hatten einen schönen Sack mit ,s,ch. der sich mit Kokosnüssen füllen sollte, , , Alss sie zwangeln sich hier durch, da durch, und Kopf auf jtopf fallt in den Sack, wie sie eben der darin nicht neue Steuermann herabhclt. Sie bauen ihre Häuschen in der Wegrich tung, daß s!k zum Heimweg alles aus nehmen und sich nicht unnütz jchlep pen. Nun hat der Steuermann, EimS hieß er, einen feinen blauen Papa gei geglissen, die Klauen und den Schnabel gesichert und dem Hödner als ein for cheS Halsgehange umgr tan; der ist natürlich ganz beschäftigt, sich den lebendigen Tuschkasten aus seiner Brust anzuschauen, denn d,lesk ras yaven ooq neben ber Haupt färbe in Illauen, Kragen, Cchwungfe dern noch ihre fünf, sechs andern Anilintiiilen. Nutl war eS wohl auch Zeit, sich hcravszuwinden, und sie hat ten auch schon zwei oder drei Sta tionen. zurückgefunden, den Sack an gelegt, als dem Eims ein ganz aus gewachsener kaisergclber Ära über den Kopf flattert und sich auf einem Hangenden Geschlinge irgendeiner der Lianen schaukelt. Der EimS dachte wohl, daß daö Kaisergelb sich neben dem Ultramarin des andern in sei ner Heisteiner Stube gut machen müsse ; denn er hatte dort wohl Weid und kleines Zeug. Also er macht sich sehr fein heran und greift, aber der Kaifergelbt ist einige Meter weiter, dann auf erneute Belästigung geht er quer über die Lichtung. So ein Eims ist aber nicht fertig mit dem Be scheid. Er muß das Gelb haben, sonst freut ihn das Blau nicht mehr. Also zellt er den Jungen an den Baum, befiehlt ihm als sein Meister, sich nicht von der Stelle au rühren. bis er käme, und windet sich erneut in das Dunkel, woher das Gelb recht , wMittvt tuwuvi VUfl VliU (tu l l tu . r C sie V klar herausleuchtet Dem Jungen iM ' W "Freud wohl nicht recht geheuer, wenn er den Rock de.s Steuermanns verliert, aber er hütet sich. Furcht zu zeigen. Wie lange der Eims dem Gelben nachsetzte', weiß ich nicht. Der erste Signalfchuß fiel, da hatte er ihn wohl wieder aus Handweite. Er kehrt also um) hört aber nun seinen Bogel schreien und siehe da, ein Affe hatte ihn am Fittig, ihn fletschend betrachtend und keckernd, den Schnabelhieben , komisch ausbiegend. Mit einem Knall hatte er nun Affen und Ära am Boden, letzteren nur gehalten von des Affen Griff. Der zweite Signalschuß läßt ihn eilen. Grell schreit der Ära. schlägt um sich, sein Notschrei weckt andre; grell und pfeifend, kreischend antworten die Kameraden. Eims springt, schlägt die hohen Besen bei seite und hetzt mit seinem Gelben nach dem Ausgang, nach dem Jun gen hin. Er findet ihn nicht, und doch war er auf der genauen Linie. Hier die drei Knicke, dort die weiße Liane, links der Palmbaum, also al lcs klar; aber der Hödner? Da sind die Kokosnüsse der blaue Ära liegt am Boden wie ein Teufel wirft sich der Eims herum den Gelben in Todesangst zu dem. Blauen wer send. Beide kreischen, oder kam der schreckliche Schrei aus der Luft? Er sah über sich da war eine große, dunkle Gestalt, mit Grinsen von der Plattform des Baumriesen gebeugt, die Arme um eine Masse gedruckt. Der Gorilla verschwand auf den ersten Schreckschuß des Steuermannes in den hohen Chausseen, des Ur- waldes. mit dem Arm den Körper nachziehend, wie die 5tteuzspinne eine Fliege." Konnte er ihm nicht den Jungen abjagen? Mein Gott!" Abjagen? Was wollte er da ma chen? Haben Sie einen solchen Wald gesehen? Der ist nicht wie un ser Forstwäldchen da können Sie gar nichts." Da ist er also einfach an Bord gegangen und gut? Der Junge konnte doch entwischt sein es konnte ein Zufall ihn gerettet haben es konn te. . Na, so ließen ' sie es natürlich nicht. Sie werden wohl anständig gesucht haben, bis sie etwas von sei nem Zeug in der Hand hatten, aber sehen Sie sich doch mal den Gorilla an, ob Sie glauben, daß ein schma ler, ungeschickter Junge aus seinen Armen herauskommt, oder das Ge biß zweimal in die Kehle greifen muß." Na und dann hat der Steuer mann also zweitausend bezahlt für die Dummheit mit dem gelben Ära und basta?" Na, so ganz nicht. Er war gute zwei Jahre noch dort, nachdem. Hatte o eine Hütte gebaut und ging auf die Jagd, obgleich er sonst nicht viel mit Waffen umging." Ach! Auf Gorillas vielleicht?" Und Fritz war aber nun des Schwätzens satt. Er warf nur schnell noch hin, daß der Eims in seinem Holsteiner Hof zwölf Gorillaskelette an einem langen Galgen hangen hat. Ich glaube, er hatte sie alle lebendig gefangen!" schrie er laut, weil eben ein Ozeanfahrer mit zweihundert Lichtaugen erschien und mit allem Dampf seiner Pfeifen sich einen Lot en ausbat. Und die Unterelbe V." kroch aus hrem feuchten Verschlag, ging Pfeil 'chnell in den grauen Dunst, sich mit langen Schaukelsätzen wie ein Schul- erschwlmmer über die Dunnungs ketten schiebend, bis ihr Licht in dem hellen Glanz des Ozcanfahrers unter- ßlng. Auf Urlaub. Uiicrwnrlrie ifrbolnng , Lkbeii Im Tchül'kiigruben. Urlaub, das ist ein Wort, da! schon im Frieden jedes Soldaten Herz erfreut. Und nun gar im Kriege, nach Wochen ständigen Auf- eniyalles tn nassen Schützengräben mehr als zweiselhnflen Alarmquar ticren und höchst unruhigen .Nuk)cta gen". Unser Kompagnlesiihrer hat aber augenscheinlich tieseS Verständnis für die kleinen und großen Annehmlich leiten des Coldaienlebens. Als wir nun vor einigen Tagen auS dem Gra- ben zurückgekehrt waren und nach der Befchlsausgabe zusammensaßcn.mein te er: .Wenn Sie dieser Tage ma! nach R. wollen, will Ich versuchen, Jh nen Urlaub zu verschaffen." Ob wir wollten! Nun ist N. ein Städten von etwa 20,000 Einwohnern, und hat sovie! Ähnlichkeit mit einer Großstadt, wie etwa ein Igel mit einem Sofakis fen. Aber eö gab dem Vernehmen nach dort geradezu unerhörte Dinge, als da sind: Wannenbäder. Kondi toreien, Friseur mit Damenbcdie nung, deutsches Bier. Als Tag des Unternehmens wurde durch einstimmigen Beschluß der 1 Januar festgesetzt, um das Neue Jahr würdig anfangen zu können. Fieber haft wurden am Tage vorher die Uni formen instand gesetzt, allzu große, hurch Stacheldraht gerissene Löcher geflickt, der Schlamm abgekratzt, die Stiesel frisch geschmiert. Am Nach mittag des 31. kam der Befehl: Alarmbereitschaft bis morgc mit fiel zusammen. Abends saß das ganze Unterossizierkorps beim Kom pagnieführer zur Silvesterfeier, als in das erste Glas Punsch, das dem Neuen Jahre dargebracht werden soll- te, das Tonnerwort .Alarm fiel Wir ahnten zwar alle, daß es sich um Probealarm handelte, aber im Krieg kann man ja schließlich nicht wissen. Unsere Ahnung betrog uns nicht und eine Stunde später streck- ten wir uns aus das Stroh, um nach ein paar Stunden einen unru- higen, von lieblichen Träumen gestör- ten Schlaf zu finden. Pünktlich setzten wir uns am Mor gen des, L Januars in die schmieri- gen Wagen der belgischen Kleinbahn, die, zu Mllltarzwecken beschlagnahmt, den Verkehr vermittelt. Es war doch ein eigenartiges Gefühl, sich nach Wo chen amphibienhaften Lebens wieder einmal in einer Eisenbahn zu b;fin den. und zum Vergnügen, von des Dienstes Last und Mühe befreit, in die Weltgeschichte fahren zu können. Endlich langten wir in N. an. Der erste Gang war zum Friseur. Haar und Bart fielen unter seinen Streichen und als besondern Genuß empfanden wir das Kopfwaschen. Wenn auch unser Kompagnicführer sich von Zeit zu Zeit dieser Arbeit un terzog, so gestehe ich doch, daß der Friseur in R. ungleich gründlicher zu Werk ging ... Nachdem Friseur kam die Konditorei Nr. 1. Schoko lade nebst unglaublichen Mengen klei ner Kuchen fanden ihren Weg durch unsere Münder, so daß die anwesen den Offiziere der Besatzung von R. ein leises Lächln nicht unterdrücken konnten. Dann kam der Hauptge nuß des Tages, das warme Man nenbad mit kalter Brause. Ich konnte bald unter der Wirkung von heißem Wasser und Seife feststellen, daß doch noch weiße Haut auf meinem Leichnam war. Daß nach dem Bad einige Gläser deutsches Bier in Verbindung mit ei nem opulenten Mahl gut schmecken, leuchtet ohne weiteres ein, ebenso daß man nach dem Essen wieder Kaffee mit Rahmtörtchen genießen muß. Im Caf trafen wir einen Melder un seres Majors, der ein sonderbares Paket trug. Auf unsere Frage ber riet er uns den Inhalt: frische Au stern. Muß ich betonen, daß wir drei Unteroffiziere uns sofort unter Füh rung izks Gefreiten auf deMeg mach ten, um zu sehen, ob noch mehr Au stern vorhanden waren? Der Vorrat betrug noch etwa 2y2 Dutzend. Der nachfolgende Leutnant der 12. Koni pagnie mußte sich mit den Schalen begnügen. Vergnügt und froh wan delten wir durch die Hauptstraße, stellten mit Genugtuung fest, daß es noch nett und modisch gekleidete Weib liche Wesen gibt, und daß das Ber hältnis zwischen Militär ijnd Zivil gar nicht besser sein könnte. Unser Unstern wollte, daß wir auf dieser Wanderung eine uns noch un bekannte Konditorei entdeckten, und daß, während wir mit eingehender Jnhaltsprüfung beschäftigt waren, unser Zug abdampfte, so daß wir abends die 9 Kilometer bis zum Quartier zu Fuß zurücklegen muß ten. Trotzdem aber wird uns die Er innerung an die gehabten Genüsse das Kommißbrot würzen, wenn wir übermorgen wieder im vordersten Graben bis zum Knie im Wasser sie hen. John Narborough sammelte im Hafen Descado (Ostpatagonicn) in kurzer Zeit 100,000 Pinguineier. Das berühmte Labyrinth setzte sich aus 27 je mit einem ein- zigen Stein überdeckten Einzclpalästcn zusammen. ltnsere Slhnilliiiiijlkr.Vffkrlc Jiir ttr!e Lchulmiidchen. 3,,195, (Jini der hübschesten Muster fllk Cchul klcidchn ist tjift st",fint. injachhül lskj z!vr la! Hkü'plmnkmkil, eUx gerade da? durch ist ti schr anjichend und lvich ge wlh allskiliq Ailllang finden. Braun twifc ß?miirfi'üct Ckrge gab daS Mterial und wkißkö Tuch den Arsatz siir Stert und Gürtel. Tcr OlxrllM hat liefe A fr bm. jiriV2 Cchulicrsalt.'n und glatt eingcsctzie Aer mcl, die in bcsiebigcr Lange gehalten wer den können. TaS VlMfyn wird glatt oder in Balten aclmt, dersliirit unter h,m (Mr. tcl angesetzt. Als Material eignen sich alle mvmrncn iiiou nv lViacl;jlofe und werden zu dem Cchnittmustcr, erhältliche in Größen von 4-1 Jahr. , 5)it Material bei 40 Zoll Breite gebraucht. BestellungZanweisung. Diese Muster werden an irgenö eine Adresse aeaen Einfcn&unn bei Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jede bestellte Muster an daö Omaha TribiinePattem Dept 1311 Howard St. Das falsche Nechenexempch Die Engländer rechnen gern. So gefallen sich die englischen Blätter in der Betrachtung, daß schließlich den 2u0 Millionen dcZ Dreiverbandes gegenüber den 115 Millionen des Zwciverbandes der Sieg 'bleiben müßte. Aber diese Rechnung stimmt nicht. Denn die genannten Zahlen sind nur bei Gleichwertigkeit der Einheit vergleichbar. So sind doch ü0 Millionen Sandkörner nicht entfernt so viel wert, wie 113 Mil lionen Markstücke. Was aber die Frage der Gleichwertigkeit der Ein Herren bei jener Rechnung anlangt, so braucht nur an die halbe Million unvcrwundet gefangener Russen und den Vergleich in der großen Rede des Reichskanzlers am 2. Dezember zwischen den Millionen deutscher Kriegsfreiwilligen und den dürftt gen Erfolgen von Lord Kücheners Werbetrommel erinnert zu werden. Nicht der Masse, fondern der Seite wird der Sieg zuteil werden, die mit der guten Sache das Höchstmaß von Vaterlandsliebe und sittlicher BoW kraft verbindet. Das sind die Deut chen, und so ist ihnen auch der Sieg 'icher. Es w i r d b e h a u v t 1 1, daß der Wllstenwanderer an ganz heißen Ta gen. um gesund zu b'.iben, 910 Liter Wasser trinken muß. ' In Boise. Jdaho, ' gibt es ein Erfolg des Berieselungssystems 94 verschiedene Arten Schatten undi Zierbäume. Der ä l t e st e deutsche Orden, ab gesehen von dem Ritterorden, ist der bayrische St. Hubertusorden von' 1444, der älteste österreichische der vom Goldcnew Blies aus dem Jahre 1429. ' Schon um 870 gelang es einem gelehrten arabischen jAstronom Al battani, die genaue Llnge des Son nenjahrcs anzugeben ijiid die Plane anbahnen zu berechnen. Er starb 029 als Statthalter von Syrien in Mesopotamien. , Die Kohlenausfuhr Groß britannicns betrug im November 1912 6,197,443 Tonnen im November 9125.913.404 und im November ,914 nur 3,280,160 Tonnen. i '. : r ,- . ,g j- -' , ? ;c 5 ! L 5 i 2 o l l t 3.5 SS 2 fc ta : 5 3 ; Ä i .5 3 8 a X a 4. ! , O -t . o w 'S : b v s ug. i 5' . - Js ' kl o o U S -5 cz. su u i : - 3 S a ' 5 !g r s 1 4 S I J . 5 ' U '.' i ,5 o ij. u c S 05 8 H i w i a" 1 5 B" ' t io ö o ' i !6 c üt t