tü&Üifif Omasm TnESnf ?gn,?ti, be 20. ncbtuax 1015. ti I -tfr jf,ü - Die Nleltduttir. W V! VI Slmiian - üps-e cacF-?C, Ct. Beat'nberg... Ich grüße dich. Ct. ZZtttknbekzl Ich grüße deine heimelige, ben Berg umgürtente Torfjiraße! Euch, breit überdachte Oberlänöerhäuser, die ihr aus grungkrahmten, blanken Zlkns!erzu,?kn stolz aus den Wanderer herniederbiigt. UnS euch, ihre l.e scheidenen Geschwister: am Hang lniiaksäte dunkle Bauernhütten, ane Stämmen gefiigt. mit Holzschindeln gedeckt, mit Cleinei, beschwert gegen den sausenden llZcrgwind. Tich grübe ich, trauliche Tcrskir ehe, alt und gebückt, oder in sauberer Weise geleitet inmitten deines weißen Lager! von Tcnkste!nen und Rosen, das durchsiickt ist mit den bunten Blümchen der Berge, und auf dem grüne Kissen von Anpressen und Hol lunder schnellen. Ich atme die krauterwürzige, hin nendurchduftete Bergluft. Mein Auge schwelgt und feiert im Anblick des Wirklichkeit gewordenen Trau mes: deiner Aussicht, Ct. Beaten bcrg! Es schweift über den blauen Thuner Cee hinweg zu dem erst grü nen, dann dunstig blauen und zuletzt weißen Gebirge des Berner Oberlan des. In einer verschwenderischen Laune muß einst r!n Gott, der Bea tenberg zu seinem Liebling erkor, dieZ Wunder einst dorthin gebaut und in strahlender Geberfreude dazu auZge rufen haben: .Ta ist's! Nun schau und freue dich!" Hoch über allem ober winkt aus der Himmelsbläue heraus ein schneei geZ Bergyaupt durch schaumweifzen Schleier sieghaft lächelnd herüber: die Jungfrau. Co arüfe' ich dich, Ct. Beaten berg! Muß der braune Friede bei nes Torfbildes nicht den unstetesten Erdenpilqer beruhigen, die blauwciße Herrlichkeit deines Rahmens nicht die gleichgültigste Brust hoher schlagen lassen? Muß hier der Catte nicht unruhig, der Hastende still werden? Muß hier daS kälteste Herz sich nicht sehnen, daö warme nicht zittern und schwellen in dem einen, in dem olle Begeisterung, alle Sehnsucht, alle Lust und aller Schmerz auskaufen und enden wie in einem strahlenden Brennpunkt: in der Liebe? Liebe in St. Beatenberg... daS ist wie Duft zur Rose, wie Ton zum Liede. Ist Nachtigallengesang in der Maiennacht, ist Sonnenlicht am Maientag. Müßtest du nicht auch solche Hymne anstimmen, Max Rugenberg. da du den Traum deiner Jugend wied'rstehst, nachdem du ihn zwölf Jahre lang erinnerungsselig im Her zen trugst? In der Kraft und Schöne deiner jungen Männlichkeit könntest du das wie hineingeborene Menschenbildnis in dem Naturrrah men sein, der dich umgibt. Weshalb doch schleichst du schlaff und blaß auf Beatenbergs Torfstraße hin? Weshalb der brüiend-müde Schleier über den braunen Augen, die damals dem Fünfzehnjährigen beim Schauen von Beatenbergs Herrlichkeit vor Be geisterung schier aus dem Kopfe sprangen? Max Rugenberg schaute gegen die Jungfrau. Es war doch etwas wie ein aufwachendes Staunen in seinem Blick. Dann wandte er sich und schritt auf ein besonderes schmuckes Oberländerhaus zu, das auf einer Anhöhe frei und luftig dastand. AuZ Hellem, braunem Holze gebaut, war es niedrig wie alle, aber sechs Fenster brnt. Hinter den spiegel blanken Scheibchen wallten zwischen den grünen Läden schneeweiße Bor hänge. Rund um daZ Haus zog sich vor dem oberen Stockwerk her eine kunstvoll geschnitzte Galerie, Bon ihr winkten unzählige Blumen in Töpfen herab. Außerdem war das ganze Haus mit Grün berankt. Ehrwürdig schützend breitete sich das mächtige, nach allen Seiten weit überfallende Dach darüber aus. Beim Anschauen löste sich langsam die Starrheit in Max Rugenbergs Antlitz; es glimmte etwas wie Wie dersehensfreude darin auf. Sein Auge blieb an dem Spruch hasten, der sich über die ganze Breite des Hauses in verzierten Lettern hinzog: Bist du in LiebeZnot, Sei Berglufi Krankenbrot. Trägst du ein Seelenweh, Schau über Berg und See stand über der Fensierreihe des zwei ten Stockwerkes zu lesen und unter der Galerie: Doch Leib und Seelenpein, Des sollst gewiß du sein Erschließt des LebenS Sinn Und führt zum Ewigen hin. Unwillkürlich wandte Max Rügen berg den Blick rückwärts .über Berg nd See". Mit einem bitteren, her ben Lächeln. Dann stieg er wieder bergan. Noch einigen Schritten stockte sein Fuß. Vor dem Hause war ein Nosengar. ten. Nur Rosen waren in dem Gar ien. weiße Rosen. Sie wuchsen dort auf schlanken, edlen Stämmen, aber meyr noch in wilden, niederen, SSii G M VI von ö. L'ura, tä9ifmC- .va'ui' schki, eine weiße Rosenwirrnlö. Xit Einfassung silier Roskn!cke. Im Garten stand ein Madchen Im hellen HausNeide lind schnitt Rosen. tchon umsaßte die Linke einen mach, t'gen Strauß. Ta Mädchen war fem und zierlich, mit einer braunli chci, Caiiilhuut und etwas ins Rt l'.che schimmernden braunen Haaren, die sie n.:ch fcrilvn Briten cr$rAtü und im Nacken in einen Knoten ge bunden trug. In einiger Entfernung von ihr lag In der Mille des Weges ein mächt i gcr fchwarzweißer Bernhardincrhllnd, die Aorderpianten gerade von sich ge. streckt und aaS blinzelnden Augen je ge! Cie und Ihr. behagliches Haus, öe Bewegung seiner Herrin verfo! gend. Jetzt wittert: e? den Fremden. wandle den Kopf, sprang auf die Beine, und nachdem er ihn einen Au genblick wie abwartend betrachtet bat' te. stieß er einige kurze Belliöne aus Tas Madchen wandle sich und schaute den Ankömmling aus gewei teten Augen fassungslos an. Aus braunen ')iehauzen, die auch so scheu und unschuldig waren wie die eines Rehe. Die Rosen fielen aus ihrer Hans zu Boden. Mar Max Rugenberg!' tfam melte sie, ihn immer noch anstarrend. Schreck und Bestürzung waren m ih rem Blick. Zögernd trat Max Rugenberg auf sie zu. Und obwohl beide wußten, dusj sie sich heute nach zwölf Jahren wiedersehen wurden, brachte er auch nichts anderes hervor als: ' Mararit sind Cie das der Wirklich?" Hier erhob sich der Hund, der bei de aufmerksam beobachtet hatte. Mit erhobenem Schwänze stellte er sich drohend zwischen seine Herrin und den ankommenden Gast. Beschwichti gend trat das Mädchen zu ihm hin, klopfte ihn und redete ihm mit sanf ter Stimme in schwyzerdütschen Lau ten zu offenbar bestrebt, sich währenddessen zu fassen. Stumm und aus tiefen Augen be trachtete Max Rugenberg die Gruppe. Wie ein Traum erschien ihm das Bild inmitten dieses Rosengartens. In diesem Augenblick trat aus dem Innern dzs Hauses ein sehr kleiner, beweglicher Herr auf die Türschwelle. Kluge, dunkle Augen sprühten aus dem rosigen Gesicht. Er trug einen grauen Spitzbart, und das ebenfalls graue Haar in zwei mächtigen Wel len gescheitelt. .Grueß Gott uff St. Beatebarz!' rief er mit fröhlicher Stimme. Max Rugenberg eilte auf ihn zu und ergnfs die beiden ihm entgegen gestreckten Hände krampfhaft und wortlos mit einer tiefen Verbeugung, Ter alte Herr umfaßte Gestalt und Gesicht mit emem brütenden Blick. .Kommen Sie allein, lieber Freund?" .Meine Mutter und Ulla werden gleich nachkommen." Guet so! Treten wir ein am liebsten führte ich Sie wieder auf Ihr iz weiß scho: für Mutter und Schwe ster reicht meine bescheidene Klause nicht. Wie ich mich auf Ihre Mut ter freue ! Rehchen, hast du dich ausgestaunt? Nimm die Rosen und rüste dich zum Empfang der Gäste. Bedenke: es sind die liebsten, die dies Haus kennt." Toktor Josti gab seiner Tochter, die mit den wieder aufgerafften Ro sen in den Händen an ihnen vorbei schlüpfte, einen kleinen, zärtlichen Klaps auf dre Wange. Immer herein, mein Freund es ist alles noch wie dazumal." .Alles ?" fragte Max mehr für sich, Margrit mit den Augen verfol gend. Der kleine Herr nötigte ihn ins Zimmer, zog ihn in die Nähe des Fensters, faßte ihn mit beiden Hän den .an den Oberarmen und sprach leise und ernst: .Sie nicht, Max. Sie sind anders, als ich erwartete bsch, chnt! Ich will nichts wissen, nichts hören. Was ich weiß, ist mehr als genug. Doch eins, Max vielleicht ist diese erste Wiedersehensminute nicht der rechte Zeitpunkt. Aber Sie wissen, Ihr alter Freund hat nie nach Zeit und Ort gefragt, wenn ihm etwas das Herz abdrückt. Und Ihr Gesicht anzusehen, drückt mir das Herz ab. Eins also, Max: Was geschehen ist und nicht mehr zu ändern, das soll ein Mann unerschrocken ins Auge fas sen, es ringend unterjochen, es ge waltsam abschütteln, wenn's zum Weiterschreiten hinderlich ist. Tote, mein Freund, macht keine Reue wie der lebendig ' . Hier machte Max. der düster vor sich hingestarrt hatte, eine jähe Bewe gung. .Ich bereue nichts, Herr Doktor." Der Doktor sah ihn aufmerksam an. , . . Dann verstehe ' ich die Sprache Ihrer Augen vielleicht riicht ganz, Max bsch, edut. es ist gut. Sie sollen langsam an mich herankommen Aker Cie sollen auch nicht dergessen, Max. daß ich Ihre Baiek, bester Freund lo.ir, und dß ich s!c! da bin, wenn Cie ihn entbehren. Ter Jüngere schwieg. Ceine Llp pen zuckten. Hier wurden draußen lebhafte Frauenstimmen laut. .Noch ein, Mar." sagte der Tok tor eilig. .Reihen weiß von der ganzen unglückseligen Geschichte nichts und soll nicht davon wis sen." Mar nickte. .Frau Julia!" rief der Toktor, druckte noch einmal die Hand deg tun gen Manne und eilte hinaus. tn arten heraus kamen zwei Tamtn. Borauf schritt mit klchafl nach vorn spähendem Blick die Ael tere. Eine hoch und üppig gestaltete, vornehm elegante Frau von schwer bestimmbarem Alier. mit seurig blit zcnden schwarzen Augen und mächtig unter dem großer. Ctraußensedcrhut rLorqueuenoem schwarzen Haar Ihr Gesicht war voll und blaß, ihre Bewegungen gewandt und tempera menlvoll. Der Bernhardiner sprang freudig bellend an ihrer Ceile. Sobald sie des Toktor! ansichtig wurde, stieß sie einen lebhasten Freu, renruf aus und eilte ihm mit ausge streckte! Hand entgegen. .Toktorchen. liebstes, beste!! Sehe ich Sie endlich einmal wieder!" Salve, puerile Freundin! Unser ändert in strahlender Jugendschöne!" .Und Cie erst. Toktorchen! Ganz der alte das heißt der ewig Jun das mir in der Ferne immer so ein Cchnsuchtspunkt ist. der Nosengar ten alles unverändert!" Cie schaute bewundernd umher.- .Noch üppiger wuchernd, aber doch wohlge pflegter scheint mir nur Ihr Gar ten." .Das ist RehchenS Hand, liebste Freundin " .RchchenS ah. Ihr Töchterchen! Es ist gut. es ist gut. Barry. alter lieber,' braver Kerl!" Cie tät schelte den Hund, der sie noch immer wie wahnsinnig umsprang. .Ter ver gißt feine alten Freunde nicht, das muß man ihm lassen! Wir waren noch auf der Straße, da kommt er aus dem Tore gerast und gewedelt und dabei sind es doch nun wie viele Jahre sahen wir uns nicht, lieber freund? warten Sie Ja, ja. Sie ließen diesmal lange genug aus Ihren Be uch warten Frau Julia! Fünf lange Jahre ist es her. seit Sie zuletzt kamen, um Beatenbergs heilende Luft zu atmen und nebenbei den alten Freund aus usuchen. .Nebenbei? Toktor. Cie wollen ein Kompliment hören! Ohne Sie wurde ich wahrscheinlich irgendein deutsches Bad für meinen Hals auf suchen, tfuns Jahre ... ein Jahr vor Freds Tod ... ich habe manches erlebt wahrend dieser Zeit, mein Freund!" Sre streckte ihm d:e Hand hm, und er ergriff und druckte sie. Mehr brauchte es nicht. Sie verstanden einander. Es rar das einzige Wort, mit dem sie das berührte, was zwr schen ihrem letzten Zusammensein und dem heutigen Tage lag: der Tod des Gatten und Freundes, des Professors Alfred Rugenberg, und die darauf folgenden materiellen Kampfe der Frau, die damit endeten, daß sie, aus Liebhaber in jahrelangen Studien schon vorher ausgebildet, den Beru einer Opernsängcrin ergriff. Für Frau Julia war es schon zu viel. Sie wandte sich schnell und sagte: .Hier ist Ulla. Toktorchen! Eine, die auch Ihre Freundschaft erwerben mochte. Die junge Dame, die, im Hinter gründe bleibend, lächelnd der Wieder fehensszene zugeschaut hatte, trat vor. Sie war lang aufgeschossen und hat te ein kluges, scharfgeschnittcnes Ge sicht von graublasser Färbung, eine gebogene energische Nase, und tieflie gende, prüfende, dunkle Augen. Eins von den Gesichtern, die man, obgleich sie keine schönen Züge tragen, niemals läßlich nennt, weil sie unbedingt sympathisch wirken. Mit einer ka meradschaftlichen Geste schüttelte sie dem alten Herrn die Hand und hatte sein leicht entzündendes Herz im Sturm gewonnen. . Man schritt auf das HauS zu. Ve wundernd schaute Ulla sich im Trep venhause um, wo alles aus solidem Schnitzwer! und geschmackvoller Holztäfelung bestand. Das Zimmer, das man betrat und in dem Max Rugenberg noch unbeweglich am Fen ster stand, entlockte Ulla einen Aus ruf des Erstaunen?. (Fortsetzung folgt.) Antwerpen, ist nach New Fork der bedeutendste Hafen der Welt: erst an dritter Stelle steht London. Die r st e n Kinderhcilstätten wurden in Deutschland im Jahre 1850 errichtet. Die e r st e Klarinette ist von Christoph Denner im Jahre IM in Nürnberg hergestellt worden. Im Jahre 1833 waren in Deutschland noch etwa 55,000 schul Pflichtige Kinder außerhalb der Fa briken gewerblich befchäfigt, am mei sien l138,000) in Sachsen. Durch das Kinderarbeitsqesetz von 1903 ist diese Zahl bedeutend vermindert wor den. ,. Friedk im gkrzrn. LkzäUung turn HkUha H(itf. Eigentlich hieß sie Ji'scfi 'uch. mcicr. Aber wir kannten sie nur al .die Puchen". Cie gehörte zu unse rem obcischlesischkn Tors wie etwa die Jahrhunderte alte Linde öder die schwarzen Schwäne is dem kleinen Cee. Tjchi orn Ufa, nur durch die Fahrstraße von ihm getrennt, stand idr kleine Häuschen mit den drei Cteinsluscn, die hinauf in den Laden suhlten ich muß noch heute herz lich lachen, wenn ich daran denke, wie gerade dieser Laren unser aller En! zücken war! Tenn in dem Cchausenltkr" da mit einer verglasten Kiste verzweifelte Ähnlichkeit hatte, prangte neben ech tcm Cchustertabak Dai fast lebenszio ße Bild eines weißgekleideten Kochs, der auf einer Mesiciipitze ein Stück chcn .l.'rima'sf. Margarine" balanucr. te und mit qualvoll verzückter Miene gen Himmel sah. Und nun gar erst, drinnen! Wir konnten uns nicht satt sehen an all den Herrlichkeiten, und mir alle, Jun gen und Mädels, hatten lange Jahre hindurch nur den einen Lebenewunsch, hier einmal schalten und walten zu dürfen! Ob sie tn den Keller stieg, um grüne Heringe herauszuholen, ob sie die wackelige Leiter anlegte und von dem Fach rechts über der Tür behüt am weißes Cchreidpapier herunter langte uns schien sie beneidcnswer ter als olle Menschen, die wir kann cn. Energisch und resolut war sie wie eine der Jüngsten, und grob konn te sie sein! Wir alle wußten ein Lied davon zu singen. .Was? Schont wieder Zucker. ifchel? Haste nich erst gestern Kar mellen geholt? Ne so enne Nasch katze!" Und Gustel schlich beschämt aus der Tür. Der Fünfer in ihrer klei nen Patschhand war ordentlich heiß geworden.. Wehe, wenn eine der Torf magde in drei Wochen zwei neue Kopftücher brauchte! Ter sagte sie ihre Ansicht über diese Eitelkeit un verhohlen! Cie lebte ganallcin auf derWelt mit ihren beiden Enkelsöhnen, die ih: el ternlos verblieben waren. Ter jun gere. der Franz. der sollte später ein mal in die Försterei als Gehilse, denn dem hatte es der grüne Wald angetan und der Josef! Ja, der Josef war ihr Stolz! Ter lernte ja so leicht, er war stets der Erste in der Schule. Und sie arbeitete von früh bis spät unverdrossen, wenn'S ihren alten Kno, chen auch manchmal schon schwer fiel, aber der Herr Rendant hatte ihr neu lich nach der Kirche hoch und heilig versprochen: der Josef kam auf die Praparanöenanstalt in der KreiS statt! Arme Bauern waren sie gewe fen, ihr Mann und ihr Sohn, aber die beiden Enkel sollten was Besseres werden. Josef kam in die Stadt, als Lehrer, und später nahm er sich ein zierliches, feines Stadtfräulcin zur Frau sie freute sich schon iekt darauf, wenn sie die hübsch gekleide ten Urenkelchen auf dem Schoß schau kein würde! Tas war ihr Sireben und ihr Ziel: heraus aus dem Bau ernoolk! Und als wir älter geworden und über all die Herrlichkeiten im Laden der Puchen hinausgewachsen waren, als Josef mit einem achtunggebieten den Kneifer auf der Nase als fertiger Lehrer sich vorstellen kam, da nahm sie sich ein frisches junges Ding ins Haus zur Hilfe. Tenn als Grokmut. ter eines Lehrers konnte sie es sich leisten. Eine Stufe vorwärts war sie ja gekommen. Dann kam die Enttäuschung. Das war, als am Schluß der Sommer ferien , der Josef ihr rund heraus er klärte,' daß kein Mädchen auf der ganzen Welt ihm so gefiele wie die blonde Marie. Aber da kam er schön an. Was ihre Magd sollte ihre Schwiegertochter werden? Eine dum me Buernmagd Frau Lehrer? So! ein hergelaufenes Ding, dem nicht ein. mal das Hemd auf dem Leibe gehör te? Dafür also hatte sie gespart und gearbeitet? . Da hätte er auch Bauer bleiben könnnen, da brauchte er nicht all' die Jahre auf die teure Schule gehen! Nie, niemals würde sie ihre Zustimmung geben. Mit dem ganzen Trotz und Eigensinn ihrer Bauernnatur stemmte sie sich dage gen. Und da sie nicht mit der Ener gie der Jugend gerechnet hatte, war es ihr eine arge Enttäuschung, als die beiden nun ohne ihre Einwilli gung den Weg gingen, den ihnen ihre Liebe und ihr Wille zum Glück wies. Nun arbeitete die Puchcn für den Franz. Zwei Jahre gingen hin. Die kleine Glocke am Laden der Puchen klang vom frühen Morgen bis zum spaten Abend. Doch ,m Lande draußen erzählten die großen Glocken weithallend von Rot und Tod und Sieg und Schlachtengetllm mel. Der Franz kam auf einen Tag, um Abschied zu nehmen; Stolz und reuolge Zuversicht lag in jemem beide dachten, .Und Josef V ite suchen iah ihren Eiikelsohn mit weichem Blick on und nickte nur. Aber ihr Brief kam ,u spät sein Reziment war al eine der ersten auegerückt. Man erkannte die Puchen nicht mehr wieder. Bergrämt und ur.lu. stig besorgte sie ihren Ladeil und ward noch trotziger, um ihre Niedergeschla genheit zu verbergen. Und e kam der Taa. e kam der Brief, der ihr Kunde brachte, daß sie keinen ihrer Enkel zurückerwarten dürfe. . . Kameraden hatten sie einge bettet in fremde Erde. Nun hm eine schlimme Zu! für die Puchen. Für wen sollte sie denn noch arbeiten? Cie hatte ja keinen Mensch, mehr auf ter Welt für sich hatte sie genug auf der Kreis sparkasse, daß sie nicht ins Armen hau mußte. Aber daß der Jose mit reu im Herzen von ihr gegan gen war. oag er die cn Groll mit hinüber genommen hatte in Jenseits da luß ihr keine Ruhe. Und wer sie zu trösten versuchte, den fuhr si vo r on man eyk ta nicht aern. wenn fremde Menschen um die eigenen awaazen ivlen. eoer hatte ja auch seinen Kummer hier fehllr der Äater. dort der Bruder, da der Gatt wußte man, ob sie je wiederka menk Weihnachten stand vor der Tür Die Puchen kümmerte sich nicht dar um. Sie saß in dem Ctübchen ne ben dem Laden, denn nur hin und wieder fuhr die Türklingel wie er schreckt zusammen und die Puchcn hat te Zeit, sich in ihre Gedanken nzu spinnen. Man ging auch lieber in den Kramladen am Gasthaus, dort wurde man doch wenigstens freundlich be handelt und hörte außerdem stets daö Neueste von draußen. Es war Anfang Tezember. Frostig stand die blasse Conne am fahlen Himmcl und wischte gelbliche Ctreisen über den Cee. der schon eine blanke Eishaut zeigte. Die Puchen kam vom Rendanten. Der war ihr Freund und Berater und hatte sie heute zu sich bestellt, um ihr ins Gewissen zu reden, daß sie wieder zurückfinden sollte zu sich selbst. Aber dem Trotz war er nicht gewachsen. .Vielleicht tuts die Zeit dachte er zuletzt, sagte ihr Lebewohl und schickte sie in die Küche, damit sie sich starke und warme. Nun schritt sie mit schweren Schlitten am Ufer entlang. Was sollte sie noch auf der Welt? Sie wurde diesen Gedanken nicht los. Was ihr Eigensinn ihr entrückt, das hatte der Krieg ihr nun für immer genommen. T:e Sonne versank wie beleidigt ob der Kälte hinter den zackigen Tanncnwipfein, die den See um standen und ein bläuliches Licht legte sich auf Torf und See. Die Puchen blieb stehen. Sie rieb die alten Augen. War da nicht Licht in ihrem Laden? Sah sie nicht einen Schatten hm und her gehen hinter den Fennern? Wer war oak Käufer kamen nur noch selten wer mochte das sein? Nun merkte sie so recht, wie alt sie schon war, denn um die Biegung des Sees herum ging's recht langsam viel zu lang sam für ihre Unruhe. Und im Schau' fenster war Licht, und von den Stein stufen war der Schnee hinweggefegt und ein sauberer trockener Pfad führte bis zur Straße und die Ladentür stand offen. Ihre Knie zitierten so stark, daß sie sich an dem Zaun festhalten muß te, um nicht zu fallen. Denn was ihr Trotz ihr nicht erlaubt, zu wün schen, das war lebendige Wahrheit ge worden. Drin ' im Laden wirtschaftete die Marie mit flinken Händen. Fast hätte die Puchen sie nicht erkannt in dem schwarzen Kleide. An der Tür log noch ihr Bündel. Hui, wie sie schaffte! Wie das ging hin und her, hinauf die Leiter und hinunter. Und die Schachteln mit dem Glitzer zeug für das Weihnachtsfest, die stan den auf dem Ladentisch verlockend aufgebaut ja richtig, dachte die Puchen, jetzt ist ja bald Weihnachten! Daß die Marie es sich so gemerkt hatte, wo die schönen Sachen ihren Sommerschlaf gehalten hatten! , Die Puchen atmete schwer. Das Bündel bewegte sich ja! Sie stand jetzt auf der untersten Stufe und sah sprachlos hinauf ein Kopf chen. das in einer Pudelmütze steckte, drehte sich nach ihr um. Das ganze Kerlchen fing an zu zappeln und zu kreischen. Marie, die auf der Leiter stand, drehte sich um. .Still. Josef, still! Halt mich nicht auf! Sonst kommt die Ahne, ehe ich fertig bin! " Gehorsam schwieg der Junge und kuschelte sich in die Tücher. Die Pu chen stand- noch immer draußen und sah dem Jungen ins Gesicht Jo sefs Augen blickten sie an. Bom Kirchturm klang die Abend glocke. Leise rannen die Tränen über daS runzelige Gesicht der alten Frau. Endlich hob ein tiefer Seufzer ihre Brust. Friede im Herzen!" ' ' Und sie stieg die Stufen hinan. i Blick. Und wo dt'l sprach er aul: Tlrkkoberlkr, Ladcö!kile. Wiit sich die XfHlfAf In ,rl,ssnl reich kinkichlk. TIe Teutschen haben nuqenblicklich in Nordsrankreich recht gründlich Fui) fiqai.1 und ich auf einen mehriahr, f'N Ausenthalt eingerichtet. Coireit un verstanden hab,, rechnet allerdina kein Teutscher mit einer dauernden Besitznahme dieser Lündstkecken. ober mit einer nieyrjahrigen Okkupation IM eben o wie 1871 solana fci der letzte Centime der Kriegökon Mvulion bezaylt t t. Die eroberten Landesteile gehören zu den reichsten und fruchtbarsten in Frankreich, selbst jetzt, in dem nah k.iltm Weiler Ui Xamlni. iü.ic man von der Schönheit der Gegeno überrascht, überall Fruchtbarkeit uns Aeichtum. Xt deutschen Osfiziere un cre 'Reitedegleijer. werden nicht müde, die hervorzuheben. Hier r.abcn wir alles. was wir brauchen, sagen sie, wir führen den Krieg in Fein dkölaiiö und brauchen un nichts von Hause schicken zu lassen. Die Teutschen haben eine erstaun liche Fähigkeit, alles nach ihrem UIU len zu formen. Ta weiß man au FriedkNl?zeiten; so wie sie z. B. das curlstenleben an der Riviera ta;. sächlich nach ihrem Bilde umgeformt haben, so formen sie jetzt auch Rord srankreich um. Sie führen ihre Pr:n zipien ein, das heißt: Ordnung. Me tyoöe. llebersichllichkeit und Sauber teit. .Und trotzdem sind wir die Bar baren", sagte der deutsche Oberarzt mit einem etwas bitleren Lächeln, wahren er aus eine Reihe hub'cker. blitzsauberer Holzbauten zeigt, die für eine aiienien in oem rciazcn iran züsischen Bauerngehöft, aufgeschlagen sind, wo früher die Lauge aus öem Misthaufen in Strömen gcradcmeqz in den Brunnen slon. In Frankreich ,st es gegangen wie überall, wo der Feind vordringt: ein alvßcr Teil der Bessergestellten ist ge flüchtet. Gewerbe und Fabriken, sicher, still. Ta läßt es sich nun die deut- sche Militärleitung angelegen fein, so viel wie möglich wieder in Gang zu bringen. Verschiedene Gebäude werden zu rein militärischen Zwecken verwandt. Ich war in einem Militär- Lazarett, das in einer Baumwollfa- brik errichtet worden war, nachdem man erst die Baumwolle, für die Man ja gute Verwendung hat. nachhauft geschickt hatte. Irgendwo anders war man auf eine verlassene Auto-F,ibrit gestoßen. Maschinen, Gebäude, alles in schönster Ordnung. Nach werizen Tagen war dort eine Artilleri:-Re- araturwerkstakte eingerichtet, wo eroberte englische und französisch; Ka nonen. Panzeraulos und Andere Ws ien hingeschafft, in Stand gesetzt und für die Zwecke der Deutschen umge arbeitet werden. Früher war es Brauch, daß di.' einzelnen Truppenabieilungen das Bieh, das sie brauchten, selbst schlach ikien. Das war sehr verschwenderisch, weil dabei eine Menge verkoken cin?. Jetzt haben die Teutschen groß' Korps-Schlachtereien eingerichtet, die von fachkundigen Wehrpflichtigen be dient werden. Jetzt geht nichts m?hr verloren. Aus den Fleischresten, die übrig bleiben, wenn das Vieh ?.er-l legt wird, werden Würste oenach! und ganz vorzügliche, ich hab' sie elbst probiert. Der Talg wird in großen Tonnen gesammelt und dann u Lichtern gego,ien für die Sckül- zengräben! Und die Häute weiten getrocknet und nach Teutschland ge- schickt, wo man für alles, was Fell heißt, Verwendung hat. Aus der Korps-Schlächtcrei. die ich besichngt', waren schon sür 100,000 Mark Häute nnchbause geschickt worden. Aber auch die rein bürgerlichen Tätigkeiten werden von der Militär verwaltung wieder in Gang gesetzr. Und hier ist ein großes Problem. iämlich die Zuckerrüben. Für d Deutschen hat es ja keinen Sinn, die Zuckerproduktion in Pordfranknich ufzunehmen und dadurch Deutsch. land, das schon wegen der Export stockung viel mehr Zucker hat, als es selbst braucht. Konkurrenz zu ma chen. Darum hat man jetzt etwas an deres erfunden: Die Zuckerrüben wer- en rn Scheiben geschnitten, qeirock net und aufbewahrt und werden wahrscheinlich im Lausi des WinierS inen vorzüglichen Futterstoff abae- ben. Gleichzeitig haben die Deutschen Versuche gemacht, einen Zuckerrüben- Liqueur herzustellen. Wir waren u!t leim Etappen-Jnspektor der ?rstcn! Armee,. Generalleutnant von Ber trab, zu Besuch, als die erste Fische Zuckerrübenschnaps hereingebracht und feierlich eingeschenkt wurde.Er schmeck te nicht gut.war füßlich und fadesAber es war ein erster Versuch, und viel leicht sind die Deutschen jetzt im Be griff, den Franzosen eine neue Ein nahmequelle zu schaffen. Die Zucker fabrikation ober steht augenblicklich in Nordfrankreich still, und so kön nen die großen und wertvollen Kup ferkessel nach Teutschland geschickt werden, wo man Patronen aus ihnen verfertigt. : Ueberall sieht man deutsche Wir! samkeit. Ebenso wie in Belgien wer den Landstraßen ausgebessert uno zum Teil neu angelegt. Ueber die Somme haben bt Deutschen im Laufe von zehn Tagen in einem schwierigen, sumpfigen Terrgin ein: Brücke von gut einem halben Ki'ome ter Länge gebäut. Unstre SchMlinchr-Vllcllk Jlir Kiiidrrliariri,. 1105. Yiir kleine ssnaicn ist br Vlnsknapzuz mit fluldaborf,, fcie (l fcii ÜMilduliä feiet i'iflt, iwr palscildsle Wniutj. Obwohl blau sicl die fSntsainste u,d tfior.t.ufl teste Öfarte iH, fult man viclwch fftan iDtifj ßeteiirstUt Eiosff und ZuchMff w tnzlif.tfrt Äcl!m,gkn. Auch braune Tammwiiziige ircrdcn dick aiirzzkn, mit oi'sbarcn wei-n Vuiurmaaen. mit taktischen (Httra;:ci) ist tforboutet) bot iialich geeignet, weil sicherst cauctfwft. Dassclke gilt von Im wählbaren Drill. der auch als JUintcnn.uig cick begehrt ist ui'd Den Seinen, trclsS in Farben wie klau. Khali er!al!lich ist. Tas Gckmitt Muster Hirt ist sür 5ltmlrt den 36 Iah t;n kkiplilich und erfordert S gard Üllfl tetial bei 44 ?osI B'-ile. VestellungiZanweisune;. Diese Muster werden an irgene eine Adresse gege Einsendung tti Preises geschickt. Man gebe Numme, und Große ond die volle Adresse deutlich geschrieben an unb schicke den Koupon nebst 10 Cent für jede bestellte Muster an da OrnsKs'I'riKüne ?sttern Dent, 1311 Howard Lt. ! eN ,"Ü'v, difyJt a F.d ' . f n , M 9 m ? 4 6 n f L j e 'S 2 " fp : : erj n : -r : Q ! V TZ tS t 3 H er s u ci I 5 8 L u a u) tt Angst und Schrecken in England. Aus Kopenhagen wurde nach dem letzten Angrisf"oeutscher Kreuzer auf die englische Küste geschrieben: Ter Eindruck, den die Beschießung der englischen Häfen durch die deutschen Kreuzer in ganz England gemacht hat, ist kaum wiecerzueben. In den beschossenen Städten sind Schrecken und Ueberraschung ungeheuer. Da die tisenbahnzüge nicht genügend Men m schen mit sich führen konnten, verlie-H ßen Taufende auf der Landstraße die bedrohten Städte. Man sah mit aufgelösten Haaren Frauen, 5tinder tragend. Greise und kranke wurden auf Karren gefahren. Die nach dem Jnlande führenden Straßen waren überfüllt. Auch die Londoner Bevöl kerung ist aufs höchste erregt. Das Gespenst des dnnschen Einfalls macht heute die Engländer mehr erzittern denn je. Das Mißtrauen gegen die eigene Flotte und ihre Führer wird -um so lebhafter, als die anfängliche Hoffnung, daß es den englischen Kriegsschiffen gelungen fei. die deut schen, Kreuzer vom Rückzüge abzu schneiden, sich später auch als trü gerisch erwies. Die deutschen Kreu zer schössen aus großem Abstände und die Geschütze der Festungen wa ren vollkommen machtlos gegenüber den weitertragenden Kanonen der deutschen Kreuzer. Die erste nach Europa gebracht t Ananas verzehrte im Jahre 1514 Konig Ferdinand der Katholische von Spanien. ,Zum Schmelzen der Eisdecke des Starnberger Sees wäre die Wär me von 80.000 bis 90,000 Tonnen Kohle nötig. Bei der Plünderung von Cadiz. im Jahre 159 machten die Englän der 20 Millionen Dukaten Beute. Im Territorium Hawaii ist nur eine moderne Sägemühle in Be trieb. . Das Chinin wurde 1820 ent. deckt; am reichsten ist es in der Kit nigSchina (China regia plana) enthal ten. " , l; V. i r , .