Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 18, 1915, Image 3

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    Tonliche Cmafja Triliiine. Tonnerrtag, den IS. Kefir 1DI5.
v
'8.."."V fr
Sie Ttttttsevttditt.
Roman bon
(10. Forlfekunz.)
'w.. schwieg und enliishm ihrem
Psn-.padour ein stark parsümiertes
Taschentuch, an dem sie ihre etwaS
schweißigen Hanoe nervoZ rub. DU.
sti ta dachte ein wenig nach llber daö,
ihr die Aaiöittil mit Emphas,
'.tragen. Sie mußte lächeln,
Welch komische Tragik des Lebens
-''hie materielle Not trieb die gute Da
nie der praktischen Wohlfahrtspflege
in die Arme. yiot lehrt also heut
zutage nicht mehr beten, sonderrr so
zial denken!" Ter Augenschein über
zeugte sie, dak ihre Äcsucherin, ob
wob! noch immer, wie eö ihre Art
wer, mit etwaS verknitterter Eleganz
doch nicht mehr so dürstig wie früher
geü'idet war.
Frau von Bergseid kam nun ohne
rocueren ucrergang aus vm eigcni'
lichen Zweck ihres Besuches zu spre
chcn. den Regina allerdings lang
. erröten hatte.
..Sie sehen, liebe Frau Malten, es
versieht sich am Ende von selbst, daß
zuc Hebung einer guten Sache, sie
vor allen Dinzcn rn weitesten Kre,
sen bekannt gegeben und verbreite
werden muß. Ta habe ich nun in
meinem Interesse für Sie in erster
Llni. an Sie gedacht. Sie benötigen
led-nsallö. wie alle Ihre Kollegen,
dauernd' aktuellen Materials. Wo
fanden Sie nun ein aktuelleres und
ale'chzcitiz gemeinnützigeres Moli
fü: Ihre Feder, als in der Propa
ganda für die Zwecke des Sozialen
Jrrurnhilssvereins! Sie brauchen
sch dabei kein:sweas auf fenilletoni
striche Plaudereien zu beschränken,
Im Gegenteil. Es handelt sich hier
um die weiteste Verbreitung von Tat
fachen und Namen. Vor ollen Din
gen Namen! Das gibt der ganzen
Sache erst Relief!
Regina seufzte verstohlen. Also
auch hier stand oer persönliche Ehr
geij Über dem gcmeiiinükigcn Werke
'Frau von Bergfeld fuhr eifrig in
ihren Erklärungen fort:
Uebermorgen wird unsere erst
Generalversammlung ftattsinden, zu
deren Besuch ich Sie hiermit einlade
Dabei werden Sie Gelegenheit haben
reichliches Material zu sammeln.
Meyrere Damen des hohen Adels
und der Finanzaristokralie haben ihr
Erscheinen in Aussicht gestellt. Frau
von Wellner wird selbst die Beqru
ßungsansprache halten. Wir haben
außerdem verschiedene Gelehrte für
die Behandlung aktueller Zeitfragen
giwcnncn. Auch - ein Freund von
Jh.-en, Herr Dr. Ruft, hat vcrspro.
chen, einen sozialhygicnischen Vortrag
zu halten."
Regina horchte auf. Rüst? Sein
Name versehe sie in eine starke Er
regnn g, die glücklicherweise ihrem
, Besuche entging. Und während die
Ba'.onin immer weiter erzählte, hatte
Negma Zeit, il,re Unruhe zu unter
drücken.
Wir haben auch die Gattin eines
Mimiters, die Frau eines Nomman
dierenden Generals und mehrere
ENijinncn für unsere Idee gewon
nen. Wenn nun die Namen dieser
Damen im Zusammenhang mit unie
rer Vereinswirksamkeit in der Presse
genannt werden, so treten sie gewiß
alsbald unfern- rundung als zah
leiüt Mitglieder bei."
Diesen ihren letzten Trumpf sollte
die Baronin bald bereuen. Denn
Regina protestierte energisch gegen
eine derartige Beeinflussung ihrer
journalistischen Tätigkeit.
Wenn ich einen Bericht über Ihre
L:i,t!nsversammlung in unserer Zeit
schr.ft aufnehmen soll, und das
hangt am letzten Ende von er Zu
siin'.mung meiner Ehefredaktrice ab
so erwarte ich, daß man mir seitens
des Vereins freie Hand betreffs der
zu erwähnenden Persönlichkeiten
, last , erklärte sie rn acschaftsmafn
gen: Tone, um jeden vertraulichen
Wunsch der Baronin sern zu halten
Doch sie hatte bei dieser Borsichtsma
' rege! nicht mit der Eitelkeit ihres B
such's gerechnet. Frau von Vergseld
war .nicht so leicht abzuschr''aen. -
.Aber die Namen der Vorstands
Mitglieder werden Sie doch wenigstens
:n Sperrdruck bringen, liebste Frau
Malten", lenkte sie ein und fugte
gewichtig hinzu: Wenn man so viel
für eine Sache gearbeitet, wie rch es
getan, so darf man wohl erwarten,
in der Presse anerkannt zu werden."
Sie redete sich immer mehr in Ei
fer und vergaß jetzt ganz im Kampf
für ihre eigenen Interessen, den idea
len Zweck des Vereins wie vordem in
den Vordergrund leuchten zu lassen.
Sie dürfen nicht unterschätzen,
meine Liebe, daß ich positiv meine
ganze Arbeitskraft in den Dienst des
Vereins stelle und ihm nicht allein
meine uneingeschränkte Zeit, sondern
om einen Teil meiner gefellschaftli'
. Stellung zum Opser bringe..."
Da Regina sie verwundert ansah,
besann sich die Baronin und fuhr
etwas kleinlauter fort: Ist'S viel,
leicht kein Opser für eine vornehme
Dame, die jahrelang im Mittelpunkt
aller Wohltätigkeitsfeste gestanden,
nun plötzlich mit Propagandafchrif
ken. mit Listen und Bcrcinuberichien
! iailr
Julius Knopf.
tHU&&ucxjimms9. -m.u jwtf
hausieren zu gehen, ohne in dem
schimmernden Glanz des FestsaulS,
ohne im fröhlichen Basargetriedeein
dersöhncndeS Aequivalent für ihre
Arbeit zu finden?"
.Stehen Sie denn den Wohltä
tigkeitsjejtcn jetzt nicht ablehnend
gegenüber, Frau Baronin?" fragte
Regina, mühsam ein Lächeln unter
drückend.
.Aber gewiß, selbstverständlich.
Liebste" beeilte sich die Baronin
zu versichern. .Ich erwähnte das
auch nur nebenher, um Ihnen zu
zeigen, daß niir kein Opfer ' zu
groß ist, um an der Ausbreitung
unseres Vereins mitzuwirken, der
dem reinen, selbstlosen Humanität
Prinzip dient. UebrigenS, würde mein
Name an hervorragender Stelle Jh
reS Artikels 'diesem" die größte e
achtuna seitens der vornehmen Ge
sellschaft sichern, daS brauche ich
Jhnext wohl kaum erst zu versichern
Ganz abgesehen davon, daß Sie mir
doch eigentlich etwas Tank schulden
für das bedeutende Thema, das ich
Ihnen rn erster Linie zugedacht ha
be. Sie werden sehen, daß die Bcr
fammlung glänzend ausfallen wiro,
DaS Gefühl' sozialer Verantwort
lichkeit, das Leitmotiv unserer Ver
einstätigkeit, wird wie ein flüssiger
Lavastrom mit rasender Schnelligkeit
weiter und weiter fliegen, rmmer
größere Kreise in seinen Bann zwin
gen. Und unser Hilisvercin wird
bald alle anderen Wohltatigkeits
dcreine an LeistungZfähigkeit über
trosfen haben des bin ich sicher
sie zum Teil uberslu stg gemach
haben. DaS aber ist der Endzweck
unserer Bestrebungen, unserem sozm
len Frauenhilfsverein die dcminie
rende Stellung im gesamten Wohl
fahrtswcsen zu erringen und zu
sichern. Zur Erreichung dieses Zie
les. sollen Sie. liebste Frau Mal
ten. mit Ihrer Feder unsere litenv
tische Bannerträgerin sein!"
Die Freun von Berafeld schien
nun doch etwas erschopst von ihrer.
mit zusammengeflickter Empfindung
vorgetraqenen Propagandarede. Sie
lehnte sich bequem zurück, und der-
fiel rn apathiiches Schweigen.
Auch Regina nahm die llnterhal
tung nicht sogleich wieder auf. Sie
war, nachdem sie diesen Einblick in
die persönlichen Motive der Bei
einsleiterinnen gewonnen, keineswegs
mehr sehr begeistert für ihre Tätig-
reit. Ob Wohltätigkeitsfest oder
cziale Hilfsbereitschaft, die Beweg
gründe der Veranstalter blieben die
selben., Die weibliche Eitelkeit
riumphierte auf der ganzen Linie!
Das egoistische Moment ist und
bleibt nun einmal der ruhende Pol
in der menschlichen Interessen und
Gefühlserscheinungen Flucht! Ein:
Persönlichkeit darstellen, eine Rolle
in der großen Welt spielen, nach au-
;en hin glänzen, das ist zunächst das
unwandelbare Grundprinzip aller
menschlichen Bestrebungen, auf wel-
chem Gebiete es auch immer fei!
Immer meyr veroig ne im in
hre pessimistischen Grübeleien.
Etwas enttäuscht, daß ihr Regina
licht begeistert zustimmte, aber doch
keineswegs entmutigt, verabschiedete
ich die Baronin, nicht ohne die Wle
derholung ihres Besuches zu einer
privaten Plauderstunde angekun
Ugt zu haben.
Die Tur hinter der Baronin hat
e sich geschlossen. Reginas Gebein
ken aber beschäftigten sich noch lang
mit der Baronin und ihrem geprie
enen Verein.
So ist selbst die schönste und edeb
'te Blüte menschlicher Betätiauna.
die Pslege der Nächstenliebe, nicht
frei von ,dem egoistischen Moment,
denn auch sie ist Menschenwerk
das menschlich oft allzu mensch
lich ausgeübt wird. Daß aber
Tr. Rüst, dieser vornehme Charakter,
den sie erhaben über alle kleinlichen
onderinteressen mahnte, daß sogar
er, den sie' für einen großdenkenden.
aller niedrigen Instinkte unfähigen
Mann gehalten, sich zur Beteiligung
an dem Wohltätigkeitsspektakel her
gab, dieser schmerzlichen Gewiß'
hat gegenüber hielt ihr seelisches
Gleichgewicht nicht länger stand.
Brennend heiß stieg es plötzlich in
yrem Innern aus. eine qualvolle.
trostlose Verlassenheit bemächtigte sich
yrer. War es Weltschmerz Me
ancholie Neroenadspannung
nbestrmmtes lehnen ? Sie be
gann leise zu weinen wie ein der
irrtes Kind...
Siebzehntes Kapitel. -
Der große Tag der Gmeralver
zmmlung im . Sozialen Frauenhilfs
ernn war vorüber. Wie Neaina
vorausgesehen, hatten einige der Füh
rnnnen große Reden gehalten
manche pathetisch, vollgespickt mit tö
nenden Phrasen, manche von ehr
licher Empfindung , und von dem
Bestreben getragen, der Sache zu die
nen. ' - ' j
Regina hatte aufmerksam zugehört
und mit sezierendem Verstand den
ganzen Abend auf seinen Wert zer
egt. Es war wenig Wertvolles
VM,-aw'JPK-aur
l.brig geblieben. Aber schließlich, so
sagte sie sich, bedeute! auch dieses We.
Nigk immerhin einen Fortschritt au
vem Gebiete der weiblichen Wohl
sahrtöpslege. ES galt nun, auf der
neuen Basis weiter zu bauen. Und
in tyrer enerai chen. praktischen Ar
faßte die neue Redaktrice fosoct den
Entschluß, auS eigenen Kräften Bau
steine zu dem im Werke begriffenen
cvauve beizutragen.
Angeregt von der ihr sympathi
schcn Idee der neuen Art des Wohl
tuns, hatte sie sich nicht begnügt, in
ihrer Frauenzeitschrist einen simplen
ericht uver den Verlaus der Ver
süinmlung zu geben, sondern in ei
nem großzügiz angelegten Artikel
hatte sie selbsiandige soziale Ideen
ausgcsponnen, die durch ihre Ver
siandigkett und Eigenart Aussehen er
regten.
Ter Artikel fand nicht nur den
cbhasten Beifall der Ehesredaktrice,
andern er wurde in den Ve:emökcei
en viel besprochen und gab in der
feministischen Presse wlülommencn
vlnlaß zu lebhaften Eroucrungen
Die bisher unbeachtete Schriftstellerin
wurde durch diesen Artikel mit a
:ikin Schlage als Journaslen be
liZNNk.
Aon Reginas liierarische: Selbst
cmschätzung lösten sich nun d'.e Schlei
er, die rhr die Erkenntnis ihrer Fa
higkeiten so lange verhüllt Mitten. Sie
war sich klar, daß ihr Talzut nicht in
der Phantasie, sondern im Verstand
wurzelte. Sie stieg von der Höhe des
Parnasses rn die Nieder una der pro
sauen Erde und schrieb für ihre Zdt
schrist Artikel theoretischen nnd prak
tischen Inhaltes.
Ihre Artikel hoben das Niveau deS
Blattes, dessen Leserlreis sich mehr
und mehr vergrößerte.
Die Ehefredattrice, überaus zu
frieden mit der neuen Gehilfin, er
wirkte ihr alsbald dein: Verlag
tine nennenswerte Gehaltszulage und
sicherte ihr einen vorteilhaften Kon
k-akt nach Ablaikf ihrer Probezeit.
Regina war hocherfreut. Zum er
s!cn Male, seit sie nach Vm Tode
!hrer Mutter nach ernem vrkungs
kreise und seit Richard Sendens Hin
Icheiden nach einem neuen Lebenszie
lastend gesucht, fühlte sie festen Bo
den unter den Füßen. Als strebsame,
Llbeltsfreudiae Journalistu'., das emp
sand sie deutlich, konnte iie getrost
den Lebenskampf wieder aufnehmen.
Der Weg pfuchtgetreuer Berufstatig
seit würde sie einer materiell gesicheo
ich Ezistenz zuführen. Eine aus
reichend dotierte, geachtete Posititon
winkte ihr in nicht allzu weder Ferne,
denn die Chefredaktrice würde sie
nicht missen wollen, dessen war Re
gina gewiß. Sie hatte bereits den
Gedanken gefaßt, eine Anregung zur
Vergrößerung der Zeitschrift zu geben
und sich, wenn ihre Vorschläge An
klang bei dem Verlag fänden, viel
nchl mit ihrem eigenen, kleinen Ka
vital an der Erweiterung des Un
icrnehmens zu beteiligen. Als Teil
haberin einer materiell gut gegrün
deten, vielgelesenen Fraueazeltschrift,
nahm sie aMH nach außen mn eine
geachtete Stellung ein; ein nicht zu
unterschätzender Faktor für eine cu
leinsiehende, jeglichen verwandt
schaftlichen Schutzes entbehrende Frau,
Frau
Zuweilen, wenn sie in stiller
Abendstunde in ihrem einsuren Heun
sinnend beim Schein der traulich ver
schleierten Lampe faß, schweiften ihre
Gedanken in die Vergangenheit zu
rück. Die am Genfer Se verlebte
Zeit tauchte mit greifbarer Deutlich
km wieder vor ihr auf. Und dann
prangten sich wider ihren Willen zwt
chen sie und Richards Leldcnsantlltz
die ernsten, stillen Augen des Dr.
Rüst. Ruhig und klar doch traurig
und vorwurfsvoll schienen diese. Au
gen zu blicken.
: m
Regina hatte den Arzt nur ein
mal fluchtig gef prochen, an jenem
Versammlungsabcnd im Frauenhilfs
rerein. Dort war er sehr in An
spruch genommen von den Vorstands
damen, die sich um ihn dräiigten, ihn
als Redner feierten, obwohl er nur
eine ziemlich trockene, medizinische
Statistik der verschiedenen, aus der
Massenarmut resultierende Krank
heitöerschcinungen mit erläuternden
Worten geboten hatte. Während sei
nes Bortrages hatte fein scharfes
Auge Regina, die . am Pressetisch
aß, sogleich wahrgenommen. Und
iin Verlaufe des Abends hatte er
dann einen günstigen Augenblick ab
gepaßt, um sie zu begrüßen, wobei er
hr das Versprechen für eine Zusam
menkunft abgenommen.
Inzwischen hatten sie dann beide
im Banne anstrengender Berufsarbeit
nur ein paar flüchtige Karten ge
wechselt, die den Zeitpunkt des Wie
dersehenS immer wieder h'nauöscho
ben. . Dr. Rüst war durch einige
Schwerkranke an feine Klinik gefesselt
und Regina vermochte bei Saifonbe
ginn, während der Hochflut der Wer
nstaltungen von Frauenllubs und
Frauenorganisativnen, nicht über ihre
Zeit zu verfügen.
So war der Dezember kineitS inS
Land gezogen, als Regina und der
Doktor sich an einem Sonntagmor
en am Potsdamer Bahnoof trafen.
im dem Menschengewühl zu ent
fliehen, fuhren sie nach Babelsberg
lnaus.
(Schluß folgt.)
Vle IKöltlrolle Curüj unsere
Vscblls.
Im allgemeinen sind wir nicht sehr
entzückt, wenn wir gewahren, daß
Tritte sich mit' unsern Angelegen
Heiken beschäftigen, daß die Neugicr
sie weit mehr als wirkliches Interesse
dazu treibt, sich um unser Wohl und
Wehe zu bekümmern und dieses oder
jenes von unsern Plänen und Absicht
ten zu erhäschen.
Gesellschaft und Geselligkeit, die sich
in mittleren, kleinen und kleinsten
5treiscn um einen Mittelpunkt bewe
gen, wo die Interessen meist die glei
che Bahn einschlagen, fördern diesen
neugierigen Trieb. In einer Universi
tätsftadt erregt ein Ereignis, das in
den akademischen Kreisen sich zuträgt,
Interesse bis in die verschiedensten
N reise der Einwohnerschaft hinein.
In einer Residenz steht der Hof und
t'.lles, was mit ihm zusammenhängt,
im Mittelpunkt oer Aufmerksamkeit,
die sich daneben etwa noch der Thea
terwclt mit gleicher Starke zuwendet.
Da aber, wo eS viele Kreise gibt,
wo die Richtungen deS' Interesses sich
teilen und spalten, könncn ein Zirkel
und die zu ihm gehörenden Menschen
nicht so auf dem Präsentierteller sie
hm wie in kleinen Verhältnissen. Des
wegen wäre es aber doch ganz ver
kehrt, anzunehmen, in der Großstadt
könne sich das, was Gerede, Bereden,
5llatsch heißt, nicht entwickeln, weil
der Einzelne hier in der Menschenslut
verschwinde. Mn diesem Verschwin
den und Untertauchen ist das so ein
eigen Tmg und darf nicht wortlich
angenommen werden.
Woyl kann man, wenn man in
einer großenStadt wohnt, viele Stra
ßcn abwandern, ohne vielleicht einer
bekannten Menfchenseele zu begegnen.
Wer aber durch seinen Beruf, seine
Stellung, seine Tätigkeit einer tt
stimmten Klasse angehört und sich in
einem bestimmten Getriebe bewegt,
befindet sich auch unter einer aewis
sen Kontrolle. Die Zugehörigkeir zu
einer Zunft, sei es nun der Aerzte,
der Lehrer, der Schriftsteller, der
Staatsbeamten usw., erregt das In
teresse derjenigen, die sich in den glei
chen Bahnen bewegen. Ein besonderes
Vorkommnis innerhalb der Kaste, sei
e nun erfreulicher oder unerfreuli-
cher Natur, kann auf schnellste Ver
breitung rechnen. Die Akustik erweift
sich auch in der Weltstadt bei solchen
Gelegenheiten als eine ganz dorzüg-
liche und bringt den Beweis, daß es
für Menschen mit bürgerlicher Err
stenzberechtigung kein sich Verstecken
und Verkriechen gibt. Wofern es sich
nrcht um einen schweren Schicksals
schlag handelt, um ein tiefes Wch,
das in der Einsamkeit Trost sucht,
um eine Wunde, die in der Stille
ausbluten will, ist rm allgemeinen
die Natur des Menschen gar .nicht
darauf angelegt, sich der Beobachtung
und dem Interesse von seinesgleichen
zu entziehen. Ter griechische Phuo
soph Aristoteles bezeichnet deshalb
mit Fug und Recht den Menschen als
ein Gesellfchaftswesen, als ein Zocn
politikon, das erst im Verkehr mit
andern seine ganze Kraft und Fähig
keit entwickeln rann. Hat man aber
Grund, eine Gesellschaft zu fliehen,
die einem das Leben zur Hölle g!.-
macht hat, zu welcher man sich in
brtwahrendem Widerspruch befand,
wie das bei dem großen englischen
Dichter Lord Byron der Fall war,
10 nimmt man schließlich doch auch
noch in das andere Land die Erin
r.eruna. jedenfalls den Zorn über düse
Gesellschaft mit, der 'man sich entzo-
gen hat, uns fuyir fia, zu oicyien
chen .Strafgerichten meyr als je g'
rieben.
Als einst, in weit milderer Form
als es bei Byron geschah, Goethe der
Weimarer Gesellschaft den Ruckn
wandte und in halber Heimlichkeit
nach Italien eilte, blieb ihm doch daö.
was in der Heimat geschah, keines
wcaS aleichqültig. auch nicht, wie man
dort über ihn sprach und dachte. Un
er der stillfchweigenden Vorausset
zling, von seinen cacynen gerann:,
beurteilt und nach Verdienst geschätzt
u werden, vollzieht sich das Alltag
leben der meisten. Wir finden es ganz
in der Ordnung, wenn man uns bei
,assender Gelegenheit versichert:
Nun. Sie kennt man doch! Sie sind
ja rühmlichst bekannt dasllr, daß . . ,"
Oder: Ihr 'Name allem bürgt oa-
ür, daß " u. f. f.
Es erscheint uns nur natürlich,
daß die, die mit uns leben, sich ein
Bild von uns gemacht haben. Ja,
wir heischen dies sogar von ihnen als
einen Zoll gebührender Achtung. Ni.r
ollten wir dabei mcyt vergei en, van
zur Herstellung eines solchen Bildes
die Kontrolle unseres Tuns und Las
ens unentbehrlich rst. Daß diese
nicht immer angenehm berührt, wissen
wir alle. Und gerade Personen, die
durch ihre Stellung der allerscharfsten
Kontrolle' und Beobachtung ausg?
etzt sind, hegen zuweilen den heiße-
en Wunsch, sich einmal vom Zwang
befreien zu dürfen, einmal unbeobach
tet und uilbckrittelt dahin gehen zu
können, wie gewöhnliche Sterbliche".
Aber letzteren ist dies, wie wir eben
eitqestellt haben, doch auch nur M
vei,a)ranlier kii. luogllch.
5 Asrtcde vu.
Pladkrci vun Joscf Feuder.
Du! Klein nur und unscheinbar
ist da Wort. Und doch gibt es in
tem gewaltigen Schale der deutschen
Sprache kaum ein zweites. daS sich
vielem winzigen, nur aus zwei Buch
stabcn bestehenden Wörtlein an Kürz
iur Seite stellen Uit und zugleich
a.i Fülle deS Begriffs. ES ist so recht
eioeiillich das Wort deS alltäglichen
Gebens, millionenfach wird es in al
ler Munde geführt; auf der anderen
Seite jedoch stellt eS auch den letzten,
veleiigenocn Auzoruck n jenen sei
erlich ernslen Augenblicken dar, in de
nen jedeS weitere Wort vor der Er
habenheit der Gegenwart verstummt,
das Schweigen für. die Beteiligung
lautes, ver tandnlSini'igcs Reden ist.
Die vertrauliche DuAnrede ist
eine Sonderart der deutschen Spr
che; :n den Sprachen anderer Völ
terschasten fehll sie, iu.1; beifpielsweis
in der englischen, entweder ganz, oder
e,ber sie wird oort in wesentlich mv
deren, Sinne angewendet als bei unö
Im engen Familienkreise erscheint
lins modernen Äienschen heute die ae
oenseitige Anrede mit dem Worte Du
dermaßen selbstverständlich, daß wir
kaum auszudcnkcn vermögen, es
könnte in dieser Hinsicht je anders
gewesen sein. Und doch brauchen wir
aar nicht so weit in die Vergangen
heit zurückzugreifen, um uns hiervon
zu überzeugen; denn noch m den er
steir Dezennien des neunzehnten Jahr
Hunderts war die SieAnrede der El
lern durch Ihre Kinder in den Lan
den deutscher Zunge eine sehr ver
breitete Sitte. Man legte früher au
reine Aeußerlichkeiten noch bei weitem
mehr Gewicht als rn unseren Tagen
Insbesondere auch die Titelsucht war
in hohem Schwange, und es galten
auch die persönlichen Fürwörter, in
ihrer Abstufung vom vertrauten Du
über das selbstbewußte und herrische
Er und Sie rn der ontten Person
der Einzahl zu dem verallgemeinern
den Sie in der dritten Person der
Mehrzahl, im eigensten Sinne des
Wortes für Titulaturen, deren man
selbst un Kreise der enteren Familie
nicht entraten zu tonnen meinte. In
dein die Eltern von ihren Kindern
die SieAnrede fordr!en, vertraten
sie die Auffassung, daß auf diese
Weise die den Eltern durch die Kin
der zu bezeugende. Hochachtung besser
cewahrleiftet werde eine Aufsas
sung, die wir allerdings nicht zu kv
len vermögen; denn nach unserer
Meinung soll sich das persönliche
Verhältnis zwischen Elurn und Km
dein je länger, um so zester und in
niaer gestalten, so daß vlt unterschied-
liche gegenseitige Ansprache ganz von
subst wegfallt und rm Kreise der Fa
milie lediglich das ,v.'.trauliche Du
herrscht. Seit siebzig und mehr Iah
un hat sich denn das Du in der Fa
milie auch nach und nach Eingang
verschafft, wenngleich es auch heute
noch vor allem ländliche Gegenden
gibt, wo die Eltern von ihren Kin
dern die Anrede mit dem Sie oder
auch oem Jyr oer lvceyryeitösorm
verlangen.
In engem Zusammenhange mit
Familie und Haus steht die Schule,
in der das. Du als Anrede der Schu
ler untereinander selbstverständlich
ist. In der nur von Zöglingen im
Kindesalter besuchten Volksschule ist
dieses Duzen eine Regel ohne Aus
nähme, aber auch auf höheren Mäd-
chnschulen, aus Gymnasien und an
deren Knabenschulen höheren Ranges
ist das Du nahezu ausnahmslos dre
Art der gegenseitigen Anrede. Bei der
Anrede der Schüler durch die Lehrer
ist in der Volksschule, bon Anfang bis
zu Ende der Schulzeit, ausschließlich
das Du im Gebrauche. Auf den hö
hcren Schulen ändert sich dies mfo
an, als aus den oberen Klassen bw
er Lehranstalten die weiblichen Zög-
inae sowohl als auch die mannlichen
mit Sie angesprochen werden.
Irren wir nicht, ist es Lessing, der
in einem hübschen Liede den Kuß be
singt: vom Kuß des Kindes istdort
die Rede, vom Eltern-, Geschwister
und Freundeskuß. Aber der Kuß
das ist der Kuß der Geliebten, ihm
kommt kein andrer gleich: a so ein
Kuß, das rst ein Kuß". Auch das
Du. von der Geliebten dem Manne
ihrer Wahl in stiller, einsamer Stun
de zugeflüstert, es bedeutet für uns
die höchste Steigerung des Wörtleins'
Du. ist uns das Köstlichste und Teu
erste, bleibt uns heilig für unser
ganzes Leben. Dieses Du ist kein trü
gerischer Besitz, kein Phantom; nein,
es steckt ein hoher, ideeller Wert darin,
und der besteht in der hingcbungs
vollen Liebe und dem unbegrenzten
Vertrauen, die man uns entgegen-
bringt, und deren uns würdig zu
erweisen wir stets bestrebt sein sollen.
-7 Kindlich. Der kleine Hans
will seinem Bruder, der im Felde
steht, ein Paket Zigarren schicken. Er
bringt seinen Wunsch im Zigarren
laden vor, worauf ihn der Verkäufer
fragt, ob sein Bruder leichte oder
schwere Zigarren raucht. Das weiß
ich nicht," sagt der kleine Kerl, .aber
geben Sie mir man eine ganz leichte
Sorte, von der man am meisten bis
zueinein halben Pfund schicken lann!"
Sir die liiete.
Apfeksinenreis. V2 PP.
Neiö wird mit kaltem Wasser auf tut
Feuer gesetzt. . Sobald da Wasser
kocht, gießt man es ob, gibt nochmals
kaltes Wasser auf den Reis und läßt
tyn ganz langsam beinahe weich io
chen. Hierauf gießt man das sie
dende Wasser ab und überspült den
Reis mit kaltem Wasser so oft, biZ
das abgegossene Wasser nicht mehr
trübe ist. Von vier bis fünf Apfel
sinen und einer Zitrone drückt man
den Säst aus und läßt ihn mii
V Pfund Zucker heiß werden, gibt
den Reis sowie die Schale einer hal
ben Apfelsine dazu, läßt alles auf hei
ßer Stelle eine halbe Stunde out
durchziehen, nicht kochen, und nimmt
die Apfelsinenschale heraus. Wenn
die Masse erkaltet ist, gibt man ein
halbes GlaS guten Weißwein dprun
ter, füllt die Speise in eine Glasscha
le und verziert sie mit gut gezuckcr
ten Äpfel inen cheiben.
Rheinweingelee. Pfd.
Zucker wird mit 1 Pint Wasser, dem
Saft einer ganzen Zitrone und etwas
Zitronenschale, die man spater ent
fernt, an heißer Herdstelle so lange
ziehen gelassen, bis der Zucker-ge
chmolzen r t. Run giebt man
Pint Rheinwein und 2-3 weiße, auf
gelöste Gelatine dazu, schmeckt nach
Zucker ab, rührt alles gut unterein
ander und füllt es in eine mit Oli
venöl ausgestrichene Form, die man
nach dem Erkalten stürzt.
Ptchelsteiner Fleisch (ein
bayerisches Nationalgericht). Man
schneidet y Pfund abgehäutete
Rindslende oder sonst ein saftiges
Stuck Rindfleisch rn zollgroße Wur
fel, belegt den Boden eines Deckel
topfeS mit Rindsmark oder Nieren,
talg und einigen Zwiebelscheiben und
gibt darauf eine Lage Fleischwurfel,
die man mit Salz und Pfeffer, ae
hackter junger Petersilie und etwas
Sellerie Kraut bestreut. Dann
kommt eine Lage roher, in Scheiben
geschnittener Kartoffeln, und so wie
derholt man die Schichten m der ge
nannten Reihenfolge, bis der Topf
gefüllt ,ft. Die oberste Kartoffel
oder Fleischschicht wird mit Mark
oder Fett belegt, zuletzt gießt man
eine Schöpfkelle fflei chdruye zu
schließt den Topf fest und dünstet das
Gericht unter öfterem Umschütte!
etwa Stunden, um dann alles
zusammen aufzugeben. Man braucht
für 3 Unzen Fleisch 68 Kartoffeln.
Unzen Mark, zwei Zwiebeln, drei
Eßlöffel gehackte Petersilie und et
nen Eßlöffel gehacktes Selleriekraut.
Saure Linsen. Man wässert
die gespülten Linsen und läßt sie
über. Nacht stehen. Am andern Mor,
gen setzt man sie mit etwas Würfeb
brühe oder nur mit Salzwasser und
einem Stich Rindertalg zum Feuer
und kocht sie weich. Dann gießt man
die Brühe oder das Wasser ab, macht
eine helle, dünne Mehlschwitze und
zieht sie mit Essig oder Zitronensaft
auf. Wenn dies kocht, gieße man
vorsichtig so v,.el von der Brühe der
Linsen an, als man zum Feuchtma
chen des Gerichts braucht, gibt eine
Prise Zucker und etwas weißen Pfef
er dazu nd richtet die Flerschpolster,
die aus halb Schweine-, halb Rind
leisch, Semmel, Er, und Butter ge
ormt und dann gebraten wurden,
rund um die in der Schüssel aufge
türmten Linsen.
Winterendivien mit
Senfsauce. Die gebleichten
Blätter der Winterendivie verliest
man und legt sie für 14 Stunde in
kaltes Wasser, damit der bittere Ge
chmack auszieht. Hierauf sind sie
auf dem Brett in feine Streifen zu
chneiden, in einem Sieb 4 bis 5 Mi
nuten in heißes Wasser zu halten und
mit kaltem Wasser wieder zu erfri-
chen. Zur Sauce werden 2 Tee
öffel Senf mit 2 Eßlöffeln Oliven
öl glatt gerührt, dies wird mit 2
Eßlöffeln Wasser, 2 Eßlöffeln Essig
aufgefüllt, mit Salz und Zucker ab
geschmeckt und 10 Minuten vor dem
Anrichten gut mit dem Salat ver
mischt.
T 0 m a t 0 C a t ch u p. In er
ner Kasserole werden ca. 9 Quart
Tomaten mit 1 bis 2 Teelöffel voll
Salz ohne Wasser unter fleißigem
Rühren 1 Stunde lang gekocht. Die
durch ein Haarsieb gerührte Masse
wrrd nochmals unter Zugabe von et
wa y2 Quart fein gehackter Zwiebeln,
etwas fein gebrochener Muskatblüte
und etwas Salz zerkocht. Auf Fla
chen gefüllt, dient es zum Würzen
der Saucen und verleiht diesen einen
pikanten Geschmack.
Ungarische? Rindfleisch.
Man nimmt dazu ein Stück Speck
und schneidet-es fein, ebenso Peter
ilie, ein Lorbeerblatt und die Schale
einer Zitrone und gibt alles in eine
Kasserolle. Man dämpft es und fügt
dann gute Stucke Rindfleisch, am
besten von Lungenbraten, die man
geklopft, gesalzen und gepfeffert hat.
mein, ftreut etwas ge tokene Wach
holderbeeren oder nach Geschmack et
was Paprika darauf und laßt das
Fleisch, das man öfters umwendet,
dünsten. Dann gibt man etwas ge
riebenes Brot, ein großes Glas roten
Wein, einen Kaffeelöffel Kümmel
arauf und dunstet fertig. Die Sauce
wird passiert und mit dem Fleisch
aus einer SALssel angerichtet. '
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Herstellung In. der schieden ßen. Stofftir
eignet. Rock'ussd'Maille wird .zusammen
hangend gearbeitet"' und " erhält Bordes
schluß'Die Taille.ifl.hoch schlichend;
tiefe Mchullerfalten 'geben .ih? die moderueÜ
dWge Welle, dazu.. Äs ' hübsche 'Beiger
eine kleine' Brusttasche. ' .Das .Schniit.k
nmster ist in Größen" von . 34 44 'erhält?
lich und erfordert' Aards Material zulA
Verarbeitung, 'bei 44 '"Zoll Breite. 2-it",
Rock ist m unteren Saum 2 BardSweit.
VestMngSanweisung.
Diese Muster werde an Zrgen?
eine Adresse gegei Einsendung deik
Preises geschickt. Man gebe Numme
und Größe und die volle Adresse
deutlich geschrieben an und schicke de
Coupon nebst 10 Cent für jedeF
bestellte Muster an da,
Om&haTribiine Pattern Dept
1311 Hmach t.
Die Ver. Staate als Sprengstoff
Land. ,.-,1
Wenn man als Hauptzweck der
Sprengstoffe einen kriegerischen be-
trachtet, so mag man sich etwaZ,
darüber wundern, daß die Ben
Staaten so große Mengen dieser
ldtosfe nicht nur produzieren, son-
dern auch selber verbrauchen, so be
deutend auch ihre geschäftliche Aus
fuhr an kriegführende auswärtige
Mächte ist.
Einer neuerlichen Statistik des
amerikanischen Bergbau Amtes zu
folge wurden im Jahre 1913 in die
Ver. Staaten 463,614.881 Pfund
prengftosfe aller Arten erzeugt. Die -Produktion
für das Jahr 1912 war
freilich noch größer, nämlich 483.
392,131 Pfund. Das erstgenannte
Quantum setzte sich folgendermaßen
zusammen: 194,146,747 Pfund'
schwarzen oder rauchstarken' Pul'
vers; 241.682.368 Pfund hochgra
dige" . Sprengstoffe, die nicht zu den
zulässigen gerechnet werden, und 27.
685,77 Pfund zulässige starke
Sprengstoffe.
Der Verbrauch der letzteren'
Sprengstoffe in den Ver. Staaten
selbst hat 1913 bedeutend zugenom
men, und der größere Teil der betre
senden Produktion ist für bergbauliche
Tätigkeit verwendet worden. Das
ist besonders deshalb erfreulich, weil
es eine steigende Vorsorge für daZ
Menschenleben zeigt. Mebr, als
200.000.000 Pfund Sprengstoffe
verschiedener Arten wurden 1913 für
die Förderung von Steinkohle allein
benutzt. ..' .':.'.' ;
Freilich, alle die aenannien 5Z!f
fern wollen gegenüber dem neuerlichen
Sprengstoffe - Verbrauch der großen
kriegführenden Länder der alten Welt
noch immer wenig besagen! Doch
auch im Frieden wäre die Nachfrage i
jedenfalls eine imponierende. "
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