Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 17, 1915, Image 1

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32. Jahrgang
Örnalja. JIcGr., Zllillmoch. 17. JcGnrnr 1915.
8 Seiten. JIo. 312
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firniec lltt'ttichtct?
50,000 Russen gefangen genommen;
die Zahl der Todten und Ber
mundeten unberechenbar!
Auch in den NarMthci, müssen die Nüssen ziikrülk!
Berlin. 17. fteS., über London.
Bei der jüngsten großen Sichlocht
östlich von der Iftafiirischm Seen
platte wurden über 80,000 Russen
gefangen genommen, 50 schwere
Geschütze. 00 Maschinengewehre und
cii"' ukigeheure Menge MiegSmate
rial aller Art fielen den Teutschen
in die Hände. Tcc Grund und i!Jo.
den ist lint todten und verwundeten
?!.sse.n buchstäblich besät. Tie mei
sten Verwundeten werden wvlil fter
brn itnol.ic der schlechten Witte
' ruiigsA'rhältnisse. welchen sie ausge
setzt waren. Kalter Regen rieselt
. aus das Schlachtfeld herab. Tie
Russen ließen uf ihrer Flucht alle
ihre Verwundeten zurück.
In dein vffisiellen deutschen Bc
richt heißt es, öasj die Schlacht neun
Tage dauerte, Tie aan',e zehnte
russische Arniee ist vernichtet. Tie
Russen hatten mindestens 11 In
fantene und 7 ,ttwallerie.Tivisio
neu sowie zahlreiche Batterien Artil
Icric ins Tressen geführt. Tie
Teutschen trieben sie aus stark tor
schänden Stellungen: die Nieder
läge ist auf der ganzen Linie eine
vollständige. Nur kleine Nester der
Tivisionen retteten sich, indem sie
Zuflucht' auf den bewaldeten flöhen
und in den dichten Wäldern östlich
von 'Zuwalki und Augustc'wo fern
den. Tie Verfolgung wird euer
. qisch fortgesetzt. Tie Verluste des
'Feindes sind enorm, die unseligen
mfisöniftmafeig gering.
Ter Kaiser beobachtete den Ver
lauf der Schlacht vom Zentrum der
Schlachtlinie aus. Truppen aus den
östlichen preußischen Provinzen, ver
stärkt durch junge Reserven, welche
die Feuertaufe erhielten, schlugen sich
mit unvergleichlicher Tapferkeit.
str.lhmnr?sfv-!(T timi .CSinhimfiurfl feite
je die Schlacht: von Eichhorn und
von Bülow kommandierten die sieg
reichen Truppen.
Unoffiziellen Berichten gemäß be
gaun die Schlacht bereits am li. Fe
1-ruar, ls sich der linke deutsche
Flügel einen Weg durch den tiefen
Schnee, der bis zu den Hüften her
oureichte, niit Mühe bahnte: deut
sche 5tavallerie zerstörte die Brücken
im Rücken der Russen.
In dem Äugcnblick, als die
Hauptschlacht begann, sehte Thau
Wetter ein, welchem starke Regen
aüsse folgten. Tie russische Haupt
Jacht war von den Teiitschen nahe
zu umzingelt, ehe sie gewahr wurde,
! gs der Arii.d beabsichtigte. Nur
mit knapper Noth entging der russi
sche Gencralstab der Gcfangennah
nie.
Offizieller österreichischer Bericht.
Wien. 17. Feb., über London.
Das 5lriegsamt meldete heute Fol.
gendes: In Russisch-Polen und im
westlichen oializicn ist die Lage we
nig verändert. Die hestigen Artil.
lerielärnpfe werden fortgesetzt. Die
Russen schlagen sich am Fuße der
Liarpathcn mit dem Muthe der Ber
zweiflung. Tag und Nacht greifen
sie an, doch werden 1ic von oeu
Strcitkräften der vereinigten Teut
schen und Oefterreich.Ungarn immer
zurückgenwrfen. Außer einer großen
Anzahl Todter und Verwundeter
büßte der Feind 400 Mann an Gc
fangenen ein..
Die Russen sind nun auch über
.Aen Pruth zurückgegangen. Südlich
von Koloniea niachten wir 500 c
fangcne. In jener Gegend ist eine
große Schlacht in der Entwicklung bc
griffen. "
Russen müsse weichen.
V Anisterdam. 17. Feb. (Ueb. Lon
don.) Der deutsche Generalsrab
nieldete gestern, daß die kriegen
schen Operationen auf der östlichen
s Seite der ostpreußischen Grenze den
beabsichtigten Verlauf nehmen, und
daß die deiitschen Truppen nördlich
von der LAeichsel auf die Stadt Na
ziak losmarschieren. Daraus geht
hervor, daß die Russen sich noch auf
vollem Rückzüge auf ihre Festungen
cY-rn der Narew seinen Nebenfluß des
Wug, der in die Weichsel fließt) und
I V . ... !, ntitiSrttr
iHlil' UUIIlll U1.IHI. H. VtUVt
Raziae liegt ,'tmci? südlich vom Mit
cbanow. An dem letzten Punkte bc
finden sich ebenfalls deutsche Trup
pen, und eine Verbiildung dürste in
Mischen hergestellt sein. Ter
deutsche Plan ist klar. (?) handelt
sich darum, die auf dem rechten
Beichselufer stehenden Russen ab zu
fangen und von Norden auf 2&ir
schau zu stoßen, nach der Cchnellig
keit zu urtheilen, mit welcher die
Teutschen vorgehen, scheint dies ge
lingen ff wollen. Auch ist. starker
Frost eingetreten, und die Wege
sind verhaltnimädig in gutem Zu
stände.
'Bezeichnender Weise liegt über
diesen Theil deö Nriegdschauplatzes
teiue einzige anitliche Meldung vor.
Tie letzte russischcMeldiing berichtet
über Kämpfe fcet Nadzilew in der
Umgebung von Lnck. Tiefe Mel
dung ist durchaus irreführend. Nad
zilow liegt allerdings in der Nähe
von Liiik, aber auf russischen! Ge
biet, und nicht weniger als 10 Mei
len von der Südgrenze 'tpreuenS
entfernt.
Bor Warschau hat sich die Lage
naturgemäs; nicht verändert: man
beschränkt sich auf die flalrung der
Stellungen cm der Nawka und der
Bsura.
Kämpfe in den Karpathen.
Am Tukla.Pasz ist auch ein schnel
les Vordringen der deutschen, öfter
reichischen und ungarischen Truvi-'en
möglich geworden. Tie jüngste Mol
dung aus Wien erklärt, das; die
deutschen Verbündeten den Feind
von zwei wichtigen flöhen vertric
ben und das Torf Viskooz beseht
haben. Tie Russen haben dort, vor
dem TuklaPasz, alle ihre Truppen
konzentriert, die sie irgendwo ent
- lbchren konnten. , Sie wissen, das;
ein Zurückweichen hier zur Kata
strophe für die russische Armee füh
ren nuiß, die bei und östlich von
Tarnow am Tunajetz steht. Bei
einer Niederlage der Russen steht
den Oeftcrrcichern der Weg nach
Lemberg offen.
Am LnpkowPaß und nördlich so
wie südöstlich davon haben, die Oe
sterreichcr glänzende Erfolge aiifzu
weisen. In einem nichtanülicheii
russischen Bericht giebt man bereits
zu, daß die Besatzung von Przemisl
in den letzten Tagen viele Ausfälle
gemacht hat, um eine Verbinduiig
mit den vorn 'Süden, vom Lupkoro
Paß heranrückenden Truppen her
stellen zu können. Der Entsatz von
Prczemyfl ist nur noch eine Frage
von wenigen Tagen.
Festung Temeudria zerstört.
Berlin, 10; Mb. Nach einem
von Bukarest datierten Telegramm,
welches in italienischen Zeitungen
abgedruckt ist. wurde die serbische Fe
ftung Semendria von den LXstcrrei
chern beschossen und ' infolge Explo
sion des Pulvermagazins in die &nft
gesprengt.
AeMtcr im llnabhängigkcitkampf.
Berlin. 10. Feb. ' Auch in Aegnp.
ten wird Albion, das Pnfide, nun
fene flände voll bekommen. Auch
dort dürfte nun der Stampf gegen
das verhaßte England' hell auf
lodern.
Aus Konstantinopel trifft die Mel
dung ein, daszder Sultan als Suze
ran über Aegypten einen wichtigen
Schritt gethan hat. Er hat eine
Proklamation erlassen, in der er die
Aegypter auffordert, in den Krieg
zur Losreibung vom britischen Joch
einzutreten, und man wartet nun
mit Spannung rrnj die kommenden
Ereignisse.
Familienvater zuletzt.
Paris. 17. Feb. Der französische
K-riegsminister Millerand erließ ge
stern folgende Verordnung: Alle
Reservisten und Territorialen, die
Väter don sechs Kindern sind, wer
den. selbst' wenn sie nicht mehr
dienstpflichtig sind,. !n den Jalirgang
1 877 korpsriert werden, der als letz.
ter Nefervistcil.Jahrglmg zu den
FaiMi gerufen wird."
Ellgland fe fei sich
auf s holze 3loß!
Will unter feinen Umständen dulden,
daß Tcutschlaiid RahkungS
mittcl nhiilt.
Washington. D. E.. 17. ncb.
Hiesige Regicrungsbeamte haben von
London unoffizielle Nachricht erhol
ten, daß die britische Negierung sich
mit der deutschen aus keinen Ber
gleich hinsichtlich der Zufuhr von
Nahrungsmitteln nach Deutschland
einlassen werde. Ter amerikanische
Botschafter Page in London hatte der
dortigen Regierung den Vorschlag
TeutschlandS unterbreitet, wonach die
deutsche Admiralität keinen Ilntcrsee
krieg gegen England unternehmen
werde, falls dieses gestatte, daß die
Civilbevölkerung deö deutschen Rei
ches Nahruiigsmittel auS neutralen
Landern anstandslos beziehen kön
ne. Aus derselben Quelle verlautet,
daß England noch weit energischere
Maßnahmen gegen Teutschlaiid's
völlige Absperrung von der Außen
weit ergreifen werde.
Nur noch wenige Stunden, und
Tcutschlands Drohung betreffs Vcr.
hängung der Blockade über englische
und irländische (Gewässer tritt in
ttraft. Hiesige Diplomaten erklären
die Situation für ernst, find indessen
der Hoffnung, daß ein Ausweg ge
funden luerden wird, wonach Teutsch,
land nicht gezluimgcn ist, seine
Trohung zur Ausführung zu drin,
gen.
(58 ist eine kchmach
iinD 8csjnn&c!
Englische See Offiziere chi'kanicren
amerikanische -chifse auf der
Höhe New Zjvrks. ,
Washington, 17. Feb. Herr Os
wald F. Schütte. Bertreter der
Chicago Daily NcwL" in Berlin,
hat an den Ver. CtaatenKongred
eine Veschwerde gerichtet, worin er
das . Recht der Offiziere englischer
Kriegsschiffe bcstritt. die aus ame
rikanischen .Häfen kommenden Schis,
fe in Sicht der anierikani schon Küste
anzuhalten und ihre Passagiere ei
nem Verhör Unterziehen. In
einem von Rotterdam datierten
Brief berichtet Herr Schütte über
diesen Borfall und über die in ihm
wachgerufenen Eiiipfindungen wie
folgt:
Tie bemerkenswertheste Erschn
nung auf meiner Reise war der mu
thige. rückhaltlose, ja geradezu kühne
Geist, in welchem die Flotte der Ver
biindeten den Hafen von New Z)ork
blockiert, während sie es nicht gc
wagt hat, Bremen oder Hamburg zu
blockieren. Es sollte einen Jeden mit
Stolz erfüllen, in Sicht von New
?)ork," fo bemerkt er sarkastisch,
von dem britischen Kreuzer Eoro
nia "angehalten und gezwungen zu
werden, unter ihren Kanonoir zu lie
gen, während englische Offiziere an
Bord kommen und amerikanische
Bürger zwingen, ihre Pässe vorzu
weisen. Es fasste, meiner Ansicht
nach, , die probritifche Neutralität
vielen Leuten abgewöhnen, die zuvor
nie gezwungen wurden, sich vor dem
Union Jack zu verengen. Es scheint
aber, daß doch noch einige Plätze
existieren, wo die Engländer ohne
Bangen ihre Oberherrschaft zur See
zur Geltung bringen können."
Es ist die Absicht des Kongreß
niitgliedeS Bartholdt, den (egen
stand aufs Neue im Kongreß zur
Erörterung zu bringen, nicht, um
weiteres Einschreiten herbeizusüh
ren, sondern um wenigstens den de
müthigenden Charakter der Vehand
lug festzustellen, welchen: Bürger
ueutraler Länder seitens der Eng
länder preisgegeben sind.
Für größeren Getreidebau.
Basel, Schweiz. 17. Feb. Die
deutsche, Negierung plant, einen Er
laß herauszugeben, nach dem das
Land, das jetzt für den Anbau von
'Zuckerrüben benutzt wird, auf ein
Viertel reduziert und das sogewon
neue Areal für den Anbau von 0te
treide verwendet werden soll. Es
heißt, daß die Znckerfabrikanten da
gegen sind, indem sie behaupten,
Zucker sei ein Nahrungsmittel, und
die Nebenproduktion bilde ein gu
tes Vichfutter.
Sparer ziehen ihr Geld.
Berlin, 17. Feb. Wie der Pa
risec Temps" meldet, haben vom
1. Januar bis zum 10. Kcbruaar die
Depositen der sranzösischeik Sparban
tnti lil tmTir rtiri ti W.ifl i i.tm s,Un.
..w i iiii. tfiwii j.v ,'kiuiv;itit uut"
immunen.
UmzilMlimy k)cr
russische.! lmlcc!
Berlin. !7. kb. Ein Krikav
korrcspondknt deö hiesigeii Tage
blatts meldet, dast die rufnsche Ar
mee in der Bukaiuina don den Oestcr
reich'ttngarn zwischen den Flüssen
Prntl, und Srvrtt, ansgervllt l.
Eine österreichische Armee bedrängt
die Bussen vom Rordcn iio hat yo
tozhinatz erreicht, wöhrrud eine an
drre östlich von Äarmaros gegen
Wiönicz vorgeht nd jetzt schon in
htt Ilmaeaeud bua Eurnoiui sieht.
Ilie russische Armee wird 1 Meilen
!.-.. .' D.... I ..
nun iciirin -111 tiCMuiiiu huu
soll Berstänrkungen rrhaltcu haben.
NeneS Heer an TcrbienS Grenze.
Berlin. Eine Depesche aus Athen
meldet, das; die Berbiindcten eine
uugcwöhillich starke Heereomncht an
der serbische birenze zusa,iilkna.e
zogen haben, um in serbisches Ote
biet einzufallen. Die Stärke der
selben wird auf 450,000 Mann an
geben. Tie Serbe haben kaum
die Hälfte dieser Zahl, um sie den
Feinden entgegenzuwerfc.
Teutsche freigesprochen.
Paris, 17. Feb. Tie don kl
ein französischen .Kriegsgerichte wc
flen angeblichen Ticbstahls zn'Ge
fängnis, verurteilten deutschen Acrz
tc nud Pflegerinnen sind im Wieder
aufnahmrverfahrcn ' freigesprochen.
Deutschland beantwortet Protestnote.
Berlin, 17. Feb., über London.
Deutschlands Antworj ans die ame
rikanische Protestnote hinsichtlich der
Berhängung der Kricgzone über die
England und Irland .umgcbenden
Gewässer ist heute dem anierikani
schen Botschafter Gerard zugestellt
worden. Dieselbe wird jedenfalls
noch im Laufe des heutigen Tages
dem Staatödcpartement in Washing
ton übermittelt werden.
Französisch? Papiere fallen.
Berlin, 17. Feb. Viel Pach
tung findet hier in Finanzkrcisc die
Thatsache, daß die ftanzöstschen
Ttaatspapiere (Staats, Provinzial
und Kommunal Papiere) beständig
im 5lurs fallen. Tie Zeitnngeu füh
ren aus, daß zum erstenmal in der
tteschichte ,jene Dreieinigkeit in
Ttaatspaplercn" unter den Uurs der
deutschen gefallen ist. Dke franzö
stschen Papiere fielen in einem hal
ben Jahre m 18 Prozent, die deut
schen daaeaen nur um 8 Prozent.
Tie allgemeine Ansicht ist, daß das
deutsche olk die militärische Lage
als günstig betrachtet, die französi
sche Bevölkerung dagegen sehr pcssi
mistisch geworden ist.
Siegeszuversicht in Deutschland.
Wir haben in bett letzten Tagen
Gelegenheit gehabt, Briefe aus der
alten Heimath einzusehen, aus West,
falen, vom Rhein und auch solche
aus dem Felde. Aus allen diesen
Briefen spricht die helle Begeisterung
für Deutschlands große und gerechte
Sache, die der Krieg vor einem hal
ben Jahre auslöste, und das unver
minderte und unerschütterliche Ber
trauen, daß das deutsche Volk sieg
reich aus dem gewaltigen Ringen
hervorgehen wird. In keinem der
Briefe finden wir crnch nur die lci
feste Spur einer Klage über die ge
waltigen Opfer, die der Krieg
Teutschland auferlegt, keine Spur
auch von einer Befürchtung, daß' bei
längerer Tnuer des Krieges Mangel
eintreten könnte. Jedermann ist
guten Muthes. Außerdem ergiebt
sich, aus den Briefen, daß die Deut
schek in letzter Zeit nur noch geringe
Verluste , gehabt haben. In der
Rheinprovinz stehen Tausende von
j Betten, die zu Beginn des 5irieges
sur die verwundeten yergerichter
wurden, leer: in Trier zweitausend,
in Krefeld tausend usw. Ein Beweis,
daß die deutsche Heeresleitung darauf
bedacht ist, nach Möglichkeit Men
scheuleben zu sparen.
Protestieren gegen Zensur.
Berlin, 17. Feb. Sogar die
Londoner Times "hat sich ?,u einem
j Protest gegen den britischen Zensor
aufgerafft und darauf hingewiesen,
daß ihre Depeschen aus Washington
i m ganz überflüssiger Weise verstüm
melt wuroen.
Ring's Mörder.
Der aus Kansas Eity nach hier
gebrachte Joe Contasso wird voraus
sichtlich nicht iinter Mordanklage ge
stellt, da die Polizei . glaubt, daß er
zur Zeit des Mordes nicht in Omaha
war. Jgnacio Gonzales wird noch
verfolgt, doch befürchtet man. daß cr
auf einem Frachtzug entwischt ist.'
Hans gcncljinigt Die
SchtMorlagm!
Nach vierstündigem Kampfe wurde
das Gesetz schließlich durch
gedrückt.
Washington, 17. Feb. Die
Negienliigsnorlage über da? Schisfs
aukaufesetz wurde heute Morgen
um 1.0 llhr nach einer aufregende
Sitzung, die 14 Stunden dauerte,
vom Repräsentantenhaus mit 215
gegen 121 Stimmen angenommen,
Tie Annahme erfolgte nach einem
heftigen Kanwfe, der schon drohte,
in einen endlosen auszuarten, und
der von dem Minoritätssührer
Mann entschlossen geführt wurde.
Tie Gegner der Vorlage gaben erst
nach, als Administrationsführcr er
klärten, ein zweites Sondergesetz
anzuwenden, um den Kampf zu
Ende zu bringen.
Die Tchiffsankaufövorlage wurde
schließlich als Aineiidement zum Ma
rinegesetz angenommen und wird sie
heilte Mittag an den Senat abge
geben. Neunzehn Demokraten
stimmten gegen da3 besetz, und
zwar: Bathrick. Borchers. Calla
way, Dies, Donohoe, Jitzgerald.
Gerrv, Oieordon, Ioncs, Kindel,
Kitchin, Morrison, Moß von Jndi
ana, Page von Nard Carolina,
Sannders, Slaiiden, Whitacre,
White und Witherspon.
Alle anwesenden Republikaner
stimten geschlossen dagegen.
Ansicht eines amerikanischen OffizirS.
New ?jork. 17. Feb. Tie Deut
schen werden ihre Stellungen an der
Westfront halten, solange sie nur
wollen. Was ich mit meinen eige
nen Augen gesehen habe, berechtigt
mich zu dein E.lauben, daß es vier
Alliirte nimmt, um einen deutschen
Soldaten aus seiner Position ?,
drängen. Rußland wrd das. erste
Land sein, das auf die Knie ge
drückt wird, und zwar entferne ich
mich durchaus nicht von der konser
vativen Basis, wenn ich behaupte,
daß die Niederlage .Nußlands eine
vollständige sowohl wie eine baldige
fein wird. Bis man Nußland aus
geschaltet hat, wird man einfach die
Stellungen im Westen behaupten,
und dann erst wird der zweite Theil
des Feldzuges kommen."
Tie obige Erklärung gab auf dem
Dampfer Nieuw Amsterdam" von
der Holland Amerika Linie gestern
Morgen der Kapitän F. B. Nuison
vom ersten Bundesinfanterie'Negi
ment ab. welcher zwei Monate bei
der Hindenburgischen Armee ver
bracht hat. Ter amerikanische Offi
zier war im Dienste des Rothen
Kreuzes thätig, hat indessen wäh
rend der zwei in Polen verbrachten
Monate genügend Beobachtungen
anstellen können, um die felsenfeste
Ueberzeugung zu gewinnen, daß die
Teutschen in dein gewaltigen Rin
gen die Sieger bleiben werden.
Kapitän Nulson ist ein enthufia
stischer Verehrer des deutschen Sol
daten und wird nicht müde, das Lob
der deutschen Armee zu singen.
Teutschlands Fürsorge.
Berlin. 17. Feb. (Funkenbericht.)
(Ueber London,) Ter Bundesrat!)
hat beschlossen, alle heimischen Ha
ferbestände, mit Ausnahme von
Saathafer und solchem Hafer, der
für die Filterung von Pferden be
stimmt ist, zu beschlagnahmen. Die
Anordnung trat gestern in Krast.
Gleichzeitig hat der Bundesrath den
Mariinalpreis für Hafer auf 50
Mark ($12.50) pro Mctertonue fest
gesetzt. (Das Vorgehen des Bundes
raths ist ein weiterer Schritt in der
Politik in der deutschen Regierung,
die Lebcnviiiittelvorräthe des Landes
zu konservieren. Am 20. Januar
hatte der BuudeSrath die Beschlag
nahinung sämmtlicher Vorräthe an
Mais. Reizen und Mehl verfügt.)
i Keine Riot's in Prag.
Berlin, 17. Feb. Wie aus
Wien berichtet wird, entbehren die
Sensationsberichte der französischen
Preßagentur Fouruier über angcb
liche Masscnverhaftlingen, über Pro
testversammlnngen und Dvnamit-Er.
plosioncn in Prag jeder Begründung
und sind frei erfunden.
Gleichfalls ins Reich der Fabel
wird der französischen Quellen ent
sprungene Bericht verwiesen, die Kö
nige von Schweden, Norwegen und
Dänemark hätten eine zweite Zufam
menkunst auf der Insel Malmö ge
habt. Die in Kopenhagen ersckei.
ncnde BcrlingskeTidcnde" erklärt
ausdrücklich, die ' Angaben feien
durchaus falsch, es habe nur eine
Zusamriienkunft der Könige deö
Nordens PMgciuuoen.
Fcittdlichc Flieger
an belgischer Küste!
Beschießen Ostcnde, Mibdclkcrkc und
versuchen, die Flotten - Station
Zccbniggc zu zerstöre!
Das ncnc britisches Hccr angcdlich In Frankreich!
London, 17. Feb. Die deutschen
Stellungen an der belgischen Küste
wurden Tienötag von 40 britischen
und französischen Flugzeugen ange
griffen. Dem offiziellen Bericht gc
mäß ist der Angriff erfolgreich ge
Wesen. (Etwas anderes ist doch auch
bei den Franzosen und Engländern
nicht möglich: alle deren Angriffe
enden mit einem Sieg). Während
ein Theil dieser Luftslotte Ghistelles
mit Bomben bewarf, griffen acht
französische Flugzeuge das deutsche
Aerodrome an und verhinderten so
mit die deutschen Flieger, den briti
schen Fliegern den Rückzug abzu
schneiden.
In dem offi?!elleil Bericht heißt
es, daß die deutschen Strandbattcri
en bei Ostende von den Fliegern
bombardiert wurden: auch bei Mid
dclkerkc wurde durch die Flieger
Schaden angerichtet (warten wir den
deutschen offiziellen Bericht ab). Tie
deutsche Flottenbasis bei Zeebrügge,
Schiffe, die außerhalb Blankenber
ghe ankerten, wurden beschossen. '
Neue Britenarmee in Frankreich.
Paris. 17. Feb. Rasende, welche
von Etaples bei Boulogne hier ein
trafen, berichten von riefigen briti
schen Militärlagern, die von 300.
000 bis 400,000 Mann zählen sol
len. (Die Reisenden haben offen
!bar doppelt und dreifach gesehen.)
!ös ist das Kitchcners große nigli
sche Armee, die während der letzten
Monate einercrzicrt wurde und nun
loic Hereulesarbeit begincn soll, die
! Teutschen aus Frankreich und Bel
gien zu vertreiben. (Wenn das die
ganze Mannschaft ist, die England
den Teutschen gegenüberstellen kann.
dann mögen sie sich niir schnell be
graben lassen. 5titchcner prahlte
doch immer mit einem - Millionen
Heer. Diese 400.000 Mann werden
keinen Hund hinter dem Lfm her
vorlocken.) Die Existenz dieser rie
sigen Lager wurde geheim gehalten.
Tie Teutschen, welche nach den gro
ßen Militärtransporten im Kanal
und dessen Nähe Umschau hielten,
waren irre geführt worden, indem
diese Schiffe erst weit hinaus in den
Ozean führen und sodann in südli
chen französischen Häsen landeten.
28 Schiffe unterwegs.
Liverpool. 27. Feb. 28 Dampfer
niit niehr als 7000 amerikanischen
Passagieren an Bord fahren von
New Aork der Kriegszone entgegen.
Die Adriatic" muß morgen oder
Freitag hie? ankommen. Sie hat
mehr als 400 Passagiere an Bord,
von denen viele Amerikaner sind.
Außerdem führt sie eine bedeutende
Ladung von Nahrungsmitteln mit
sich und wird deshalb jede wir mög
liche Vorsicht angewandt, um sie
sicher durch das Irische Meer zu
bringsn. Ungefähr zur selben Zeit
wird der norwegische Darntifer
..Bergensfjord" in die von den
Teiitschen besmnnrte! Kriegszone ein
fahren. Kurz nach dem 18. Febril,
ar werden ferner ein Dutzend Fracht
dampfe? und kleinere Schiffe in
jener Gegend eintreffen. Fünf da
von sind britische und zwei ameri
kanifche, die Kansas" und Suru
ga". Diesem Dutzend folgen alsdann
die 14, letzte Woche von New ?)ork
ausgefahrcum Schiffe. Tie ,.PHi
ladelphia" von der amerikanischen
Linie ist am Sonntag mit ungefähr
250 Passagieren hier fällig. Der
Cunarddanipfer Orduna" mußte
fahrplanmäßig Donerstag in 8 Ta
gen in Liverpool eintreffen, und der
nach Havre bestimmte französische
Dampfer Niagara "müßte Anfang
nächster Wache die Kriegszone Passie
ren. Man kann sich also auf etwas
gefaßt ml)ern
Kapitän des Blücher" todt.
Edinburgh. Schotland. 17. Feb.
(Ueber London.) Kapitän Erd
niaiin. Befehlshaber des Kreuzers
Blücher", welcher beim Untergänge
desselben gerettet wurde und sich in
englischer Gefangenschaft befindet,
ist hier gestern Abend an Lungen
entzünduzig MorbcNz itan
Erdman war eine der größten Au
toritätei: auf dein Gebiete deö Ma
rineschutzwesenö.
Rußlnud über Jnpnn empört.
Berlin. 17. Feb. l Funkenbericht.)
Der beginnende Krach unker den Al
liirten, besonders die helle Entrü
stuiig über die japanischen Anma
ßuiigen gegen die Integrität und
Unabhängigkeit Chinas, offenbart
sich von Tag zu Tag. Ist schon in
England eine bittere 'Stimmung gc
gen den gelben Verbündeten ent
standen, weil Japan sich anschickt, in
die ureigene britische Interessen
Sphäre im Vaugtse.Thale einzu
dringen, so erheben nun die russi
schen Blätter einstimmig Protest ge
gen die japanischen Forderungen an
China.
Die Rußkija Wjedomosti" ver
gleichen die Forderungen mit der
britischen Okkupation Acgnptens und
fahren sort: Japan will China
eben als Kolonie: es ist eine Un
Möglichkeit, derartige Sondcrprivi
legten zu gewähren. Die Haltung
Japans hat außerdem eine gefähr
liche Spitze gegen die Vereinigten
Staaten."
Das Russcoje Slowo " schreibt im
gleichen Sinne und ergreift . die Ge
iegenheit. . gegen Teutschland zu he
tzen, indem es sagt: Tie japani
schon Forderungen sind eine deutscht:
Provokation." . ' !
Der Retch" versichert, daß Ja
pans anmaßende - Forderungen - sich
auf die Schwäche der Alliirten grün
den, welche diese an den Tag gelegt
haben, als sie das miwürdige Ver
langen nach japanischer Hilfe stell
ten.
Britenschiff versenkt.
London, 17. Feb. Lloyds haben
von Fecarnp, Frankreich, eine De
Pesche erhalten, laut welcher der bri
tische Dampfer Bulwick", von ull
nach Rouen bestimmt, 25 Meilen
von Kap Antifer torpediert wurde.
Die Mauschaft wurde gerettet. Bul
wick" war 3289 Tonnen groß.
New Fork. 17. Feb. Agenten der
hiesigen Skandinavian American
Dampferlinic machten heute bekannt,
daß der Ozeandampfer Oscar der
Zweite", der den New Yorker Ha
fen am 4. Februar verließ, am letz
ten Sonntag auf der Höhe von
Kirkwall bei den OrkneyJnseIn ein
getroffen war und dann nach feinem
Bestimmungsort Kojonhagen weiter
fuhr. Seit jener Zeit hat man
nichts mehr über den Verbleib des
Dampfers gehört; manglaubt, daß
er auf eine 'Seemine gerathen und
versunken ist.
Teutsche Frauen opfern sich ans.
New Jork, 17. Fcb. In einer
Unterredung, welche der Kriegskor
respondent Karl von Wiegand mit
der Kronprinzessin von Deutschland
in Berlin hatte, erklärte dieselbe:
Die deutschen Frauen spielen ei
ne große und wichtige Rolle in die
sem Kriege. Wie sie j durch das
Rothe Kreuz nützen, jo nützen sie
auch in der Küche, indem sie spar
sam wirthschaften und große Ouan
titäten Nahrungsmittel sparen,
j Ich glaube nicht, daß irgendeine
echt deutsche Mutter für den Krieg
war oder sein konnte. Wer trotz
dem der Krieg war unvermeid
lich, und die deutschen Frauen sind
Mütter und Gattinnen von Solda
ten, sie kennen den Krieg und seine
Folgen. Daß sie ihre Söhne gern
!fürs Vaterland hergeben, das bewei
fen sie täglich. Aber Krieg haben
,sie nicht gewollt."
Die 5tronvrinzcssin drückte die
VMnung aus, saß amerikanische
Frauen niemals die Schrecken eines
Krieges kennen lernen möchten, daß
sie aber, wenn dies jemals der "Fall
sei, sich ebenso heldenmüthig zeigen
würden, , wie die deutschen Frauen.
Ueber die Weihnachtsgeschenke der
amerikanischen .Kinder drückte sich die
Kronprinzessin dankend aus und er
klärte zu gleicher Zeit, daß ihre Kin
der ihren Vater feit dem Aiisbruch
des Krieges nicht mehr gcfchm hät,
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