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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 9, 1915)
rj wspfrroaaraKra ' t ' :33flflflftita 0ftOxit-; r (flft-ftftlP -rrsi-n rfWflfliTM-rt $" tätäfooüit i -vv m vr sryrMr vvpg v.vv' vvV vwvvßr v vvvvy vvvuv vvh w VH v v 1 ?.?.M N ?V4Vf.k.Ji!yl! .tLV ASl &ALi&Gt&GftA.fiMkS.ß t ' 4l T . -i Ufofjf im 0. S Cirt ffeft brt Hnglknk ilr unsers Scfilden. -i- Uie ein Posten brci Kosaken sing. Folgende ftcltfoflbtiefe, in denen Jnlf rtfsante Episoden auf dem östlichen loik dem westlichen Kriegsschauplatze geschil bert wkrdkn. gingen un feiten einel ollen New ?)ortat, L. Hinze', z. der Im Aklkr von 11 Jahren tinfrre Stadt verlieh und seitdem in Sicuinhof b. Lei, zig trofjnl: i eine Fata Morgana erscheint ollen denen, die wochenlang im Gitiiitrn graben. In den SUMtrit 'Unterständen oder sonstigen nüfit gerade sauberen Be taufiingen, ihr Quartier Igeschlcigcn haben, die Woih.it eines äMlbabos. Wir halten diese Hoffnung wohl eder lifxl schon bii in die unbekannte ftefne bei Friedensschlüsse vertagt, deshalb er fchkn ti un bald wie ein Märchen, al in dem kleinen belgischen Tors, l dem wir lagen, plödlich der Slominaiidonif er ging: Alls, was baden will, antreten!" Wo soll dann gebadet weiden und wie? fragte Jeder ganz erstaunt. Tie Auftlei. rung ließ indessen nickt allzulange auf sch warten. Ter ttorp-hiigikiiilcr deS... Reserve orts, Tr. Hahn, hatte i.i Ver ein mit unseren tüchtigen Eisenbahnern den genialen Gedanken zur Bcrwirilichung gebracht, einen Eisenbahnwagen zu einem komfortablen Brausebad umzubauen. Ta mil hat uns Tr. Hahn ein WeihnaZ:ts gescheut gemacht, für das ihm alle, die den Bademagen einmal benuhcn durften, auf richtigen Tank zollen werden. Von außen unterscheide, sich dieser denkwürdige Wa gen in aarnichts von einem gewöhnlichen Eisenbahnwagen; etwas zweifelnd Heiter Jen wir deshalb auch durch den engen Sei tengangin das Innere. Wohlthätige Wärme herrschte in den drei Abtheilen, die wir zunächst betraten iytd deren Passa giere sich theils beim Aiirzichen befanden, theils schon ganz in Adamskostüm ta schmalen Mittelgang entlang schlupften, um durch eine geheimnisvoll zugehaltene Thür zu verschwinden. Mit unheimlicher ttcschwindigrcii en! lcdigten wir uns ebenfalls unserer Klei dungstücke übrigens das erste Mal seit Beginn des ffeldigs und warscn uns in das offizielle Badckostüm baarfuß bis an den Hals. Tann betraten wir in hölzernen Sandalen das Allnchciliafte: Ein Raum von der Größe des halben LiagcnS War zum Baderaum umgestaltet worden. Wallende Tamvfschwadcn mach tea es zunächst schwer, Einzelheiten zu er lenncn. Sobald sich das Auge. an die Halbdänzinerung gewöhnt hatte, konnte man 'das System dieser famosen Erfin, dung betrachten. An der TccZe waren 1 Brausen angebracht, so das, gleits-zatia, immer IS Mann sich cbduschen können. Der Beden war mit Lattm belegt, unter denen kZs Wasser ablausen konnte. An der Stirnseite des Wagens befand sich das große Wasserbassin, auS dem mit Hilfe einer Pumpe das Wasser in die Ärause röhren geleitet wtrde. Für die nöthige Erwärmung sorgt die Lokomotive. Welch unbeschreibliches Vergnügen, sich wieder einmal gründlich abzuseifen und dann mit warmen Wasser abiiescln zu lassen. Ein Glück nur, daß das Wasser gleich ungesehen wieder abläuft, sonst würde man unbedingt die Vorschrift- mäßige feldgraue Farbe, haben feststellen können. Dann ordentlich abfrottirt und reine Wäsche angezogen, auch ein unge! wökntcr Hochgenuß. Den ganzen' Badewagen haben unsere Soldaten nach den Plänen Tr. Hahns in drei Tagen und drei Nächten fertiggestellt. Alle Arbeiten, ,die komplizirten Pumpen, Klempner sowie Tischlerarbeiten selbst hergestellt. Der kommandirende General bekundete ein sehr lebhaftes Interesse für die unsern Soldaten so wohlthätige. Ein richtung und besichtigte den Wagen, wäh- ' rend wir gerade dem Säuberungsgeschäft oblagen. Wir brauchen uns indessen In unserer Beschäftigung nicht stören z las sen, da seine Exzellenz, auf jegliche Ehren bezcigung in. dem besagten Zustande der zichtete. . Am andern Tag schon fuhr der Wagen weiter, um an allen. Orten, wo immer nur ein Städtchen oder Dorf Bahnanschluf; hat, immer im Dienst der , Sauberkeit wirken zu können. Wir aber freuten uns, daß es uns vergönnt war das neu Jahr in gereinigtem Zustand einzuweihen. Nein Wunder, daß der Sylvesterpunsch uns mindestens noch ein mal fo gut schmeckte. Jetzt können wir es im Nothfälle wieder bis zum nächsten Jahre aushalten. . , ".. ...Es war am Donnersiag, als wir nach dreizehntägigem Gefecht uns ton der Stadt P., acht Kilometer vor Warschau, zurückzogen, um unserem linken Flügel zu Hilse zu eilen, da ..n dieser Stelle die ö'nssen einen Borstosz versuchten. Unter ccszen Anstrengungen und. nach einem mächtigen Gewaltmarsch erreichten wir am Morgen 7 Uhr unseren linken Flügel, und zwar die Stadt N. Die Stadt liegt im Thal der Warihe. Auf dem rechten Hö Anzüge dieses Flusses legten wir unsere !erschanzungen an, und bei dieser Arbeit raing der Freitag. Da vom Feind noch nichts Wichtiges gemeldet war, zogen sich drei Compagnien in's Alarmquarticr zurück und meine Compagnie mußte auf Vorposten ziehen, und zwar besetzten wir den Kirchhof der Stadt R. Das Erreichen dieses Punktes war jedoch mit Hindernissen verbunden. Eine in der Nähe befindliche Wassermühle und Brücke waren gesprengt worden, und über den Brückenrest, bestellend aus einem Morschen Querbalken, rutschte Nachts 1.30 unsere Kompagnie, .was 1 Stun, fcjt w 'Anspruch, nahm. Als wir nun glücklich an Ort und Stelle angekommen , v waren, mußte Ich mich bei meinem Haupl mann melden, der sein Quartier in einer Ecke des Kirchhofs ausgeschlagen hatte. Nach Vertut: CJisuil IX, i melden sich im Torfe M . . . beim Stäbe als Beschlsempsängkr und Gcsecklsordo nanN" tret ich meinen Nückweg über die Mühle an. Es war 3,10 Morgen, al, ich mitten aus dem Balken saß und nur vom Rauschen des stürzenden Wassert umgeben war. Tie Spannmeite von Land zu ilanb betrug 8." Meter. Plötzlich ver nahm ich den Husschlag mehrerer Pserde. Nichts Böses ahnend, setzte Ich meine Rutscherci sort. al ich vor mir drei 5ia vallcristen auftauchen sah. stür den Mo ment glaubte ich. ine deutsche Patrouille vor mir zu haben, jedoch einige Sekunden später erkannte ich an' den Mühen und kleinen Pscrden die Kosaken. Was nun thun? Ts Gelände recht von mir war ?umpf. am fflusse selbst standen Weiden und Buschwerk, und in diesen suchte ich mich vor den i'.osackcn zu decken. Aus ttrund früherer Erfahrung mit Kosaken und bauend auf deren Feigheit. ließ ich sie bis auf 6 bis fi Schritt herankomin. ftiir den Augenblick stockte mir da Blut, aber hassend auf einen guten Erfolg, gab ich meinen ersten Schuß ab. Was er suk eine Verwirrung hervorrief, kann man sich kaum denken, denn vor mir stürzte Pserd und Nciter nieder. Meine Auf mklksamkeit galt jetzt den beiden andern. Es galt hcstig zu feuern, um den sseind zu täuschen. Auf einmal bemerkte ich, daß' beide Kosacken mit ihren Pserden bis an den Leib im Sumpfe versunken waren und mit einem weißen Tuch wink ien. Da ich überzeugt war, daß ich noch nicht erkannt worden war. schoß ich noch mals und verletzte mit diesem Schuß das zweite Pferd. Da bei der ganzen Begeg nung kein Schuß erwidert wurde, nahm ich an, daß die Patrouille waffenlos war und ging mit aufgepflanztem Seitenge wehr meincn'Wci Feinden entgegen. Diese jedoch winkten mir ununterbrochen mit dem Tuche, und ich that desgleichen. We nig später standen die ofacken mit Schlamm und Morast bedeckt vor mir und legten die Lanzen ab. Ich begab mich nun zu dem von mir vom Pferd geschosse ncn Feind, der wimmerte und klagte und ich veranlaßte sodann, daß die Kosacken ihren Kameraden verbanden und ihn in der von mir gegebenen Zeltbahn mit schleppten. In diesem Aufzuge errcicbte ich morgens früh fünf Uhr meinen Be stimmungsort in Begleitung von Ko sacken. Nachdem ich mich zur Stelle ge meldet und meine Erlebnisse geschildert hatte, beglückwünschten mich meine Na meradcn, und man l,zte mir am 25. Dezember da! Eiserne Kreuz 2. Klasse nV , Liebling dcS Volkes. Als König Ludwig am 7. Januar, sei ncm Geburtstage, im offenen Wagen zur Besichtigung der Paradeansstellung der Ersatztruppenthcile des Standortes Mlln chen fuhr, wurde er vom Publikum jubelnd begrüßt. Am Denkmal König Ludwigs I. entstieg der König dem Wagen. Trod des Helgen Regens schritt der Könia. be gleitet vom Prinzen Leopold und anderen Fürstlichkeiten, die Fronten der Truppen ab. Sein Gruß an die Mannschaften wurde überall mit einem kräftigen Gu tctt Tag. Majestät'.' erwidert. Tie am äußersten Flügel beim Sicgesthor aufgc stellten verwundeten Soldaten, die am Ausgehen nicht behindert waren, em pfingen den König mit einem lebhaft freudigen Hurra. Ter König verweilte hier längere 'Zeit und richtete, umgeben vom OfsizicrkorpS. an dieses und an die Verwundeten eine kurze, kernige Ansprache, in der er seine besondere Freude darüber aussprach, daß sich gerade die Banern bis her so tapfer geschlagen haben. Der Kö nig verabschiedete sich von' den Truppen mit den Worten: Nun Gott befohlen!" Er fuhr unter den lebhaften Hochrufen des Publikums nach dem Wittclsbachcr Palais zurück. . Teutsche SermnnnSgrüße.' Das Annabergcr Wochenblatt" hat interessante Seemannsgrüße erhalsen von Großadmiral von Koester und dem Kom Mandanten des U 9", Kapitänleutnant Otto Weddigen. Ersterer schrieb: Was jeder deutsche Seemann als brennenden Wunsch seit Jahren im Herzen getragen hat, daß Deutschlands Flotte neben unse rcm siegreichen, ruhmgckrönten Heere eben bürtig dastehen möge, das soll die Frucht dieses uns in ruchloser Weise aufgezwun gcnen Krieges fein. v. Koester, Groß admiral." Der Führer des H 0" preist die deut sche Volkstraft und schreibt:. Die den geeinten deutschen Stämmen innewoh nende gewaltige Volkskraft, wie sie sich in diesen Monaten der staunenden Welt ge zeigt hat,- läßt allen Neidern zum Trotz immer mehr das stolze Wort wahr werden: Deutschland, Deutschland über alles in der Welt!" Otto Wcd digen." Eisernes Kreuz in drei Generationen. Der Oberleutnant und Reg!menIsAd jutant des 2. GardeNegimcnts zu Fuß Graf v. Kirchbach, der in Frankreich durch schwere Verwundung den. linken Arm ver lor und schon daö Eisetne Kreuz zweiter Klasse besaß, ist jetzt mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet worden. Er ist der einzige Sohn des Reichs-Mili, tärgerichts-Präsidenten Grafen Kirclibach und ein Enkel des berühmten Heerführers gleichen Namens aus dem 70er Fcldzuge, der dort mit fo hoher Auszeichnung das 5. KorpS führte. Der Präsident des Nelchs-MilitärgerichtS führte bekanntlich das 10. Neservekorps, wurde In Frankreich verwundet und' ist ebenfalls mit dem Ei fernen Kreuz erster Klasse dekorirt. Da durch ergiebt sich bei den Grafen Kirchbach der gewiß sehr seltene Fall in der Armee, . - . ...... . , i - "' . , . ! "". ' "v ' ' 1 ' . ' ' ' i, " vi-rr -g- : , . . f- V - . T- - -M V ij- .. i , , , . . i . ' i 5. " ?.'' t: ' . J. v 7. . . 7 - , . . - . '-Ar" i ' . ', . .V--N. . ' ', . ' , 1 ' t; ;v;. ;r S 's t . Vr z ". - - -u-r-V: , V, -t JÜ - . i):tx K' Z . '. t fr ? t N M" iVJv -, 1 ' - - - "J's ? - - ' t : rU: v .... - r . - y :-!-h - 'J ; r: 7-"-): N'' "Jv f. . S'-'Jt-J x. ' ..iv, -'..' '.:. "vM ". ; . . . i i x - h . . ti.i- v-.; ' :z i r. , .j- r . U-, r v-' '.V: t'it ' ' ' ' " : : ' " .',( "V 4" -rv-y,:'i :v - ZA:A' -. K -- ' . ''r, f - 9 ' ".tJL .. mt .. . -'. "aitn::- ... ..;,.' w " ..V 1 .,, t : K (,i M FM 1 l KF M I , : . daß drei Generationen, immer in direkter Linie Vater und Sohn, del Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten haben. , ' . " Wie ein Müller Clold zauberte. Ter Besitzer der Lubanek Niedermllh len. Wilhelm Pyrkosch in Luban i. Schl., hatte am W. Dezember bekannt gegeben, daß er sür jede! Goldstück, das bei ihm om 30. und 31. Dezember zur Weitergabe an die Neichsl'ank eingewechselt werde, fünf Pfund Weizen-Kriegsmchl um s o n st verabreiche. Der Erfolg dieser Aufforderung war ein ungeahnter. Schon am frühen Morgen des Mittwoch und Tonnerstag umlagerten zahlreiche Män ner und Frauen die Nicdermllhle. Eine Bauersfrau hatte so viele Goldstücke mit einem Male zusammengefunden, daß sie auf ihrem Wagen mehrere Zentner Wci zenmchl umsonst heimwärts fahren konnte. Auch eine Anzahl früherer goldener Fünf Markstücke kam wieder an das Tageslicht. Im Ganzen konnten 8.009 Mark in Gold der Reichvbank zugeführt werden. ' . Borbildliches Verhalten der Tiirken. Die aus der Türkei ausgewiesenen fran zösischen Missionare und Nonnen, meh rere hunderr an der Zahl, wurden vom Papst empfangen. Tie Missionare erzäh len, sie seien von den türkischen Vehör den und vom Volke mit größter Höflichkeit und Korrektheit behandelt worden, ja. die muselmännische Bevölkerung habe ihnen sogar Geschenke, Konsekt, und Früchte an Bord gebracht. Die ween hohen Alters und aus anderen Gründen in der Türkei zurückgebliebenen Väter würden in keiner Weife belästigt. Das Benehmen des illr kiscken Volkes gegenüber den christlichen Missionen sei wahrhaft vorbildlich. . -tr strafe England!" Gott strafe England!", dieses sich im mcr mehr im deutschen Volke einbürgernde Kricqs-Begrüßungswort ist jetzt auch von der Industrie übernommen worden. Ge wissermaßen als Schutzmarke haben näm lich die LeonhardBraunkohleniverke in Mcusclwitz ihren Briketts den Stempel ausdruck gegeben: Gott strafe England!" 1. Januar 1915." Energische österrcichischungarische Note. Der spanische Botschafter in Wien be sichtigte die Mehrzahl der Kriegsgcfange nenlaqer in Oesterreich. Er trat in unge binderten Verkehr mit gefangenen Offi zieren und Mannschaften und überzeugte sich, daß deren Behandlung den strengsten Vorschriften des Völkerrechts und der Hu manität entspricht. Nunmehr wird von Oesterreich Ungarn an die feindlichen Staaten eine befristete Forderung nach einer ebenso zuverlässigen Prüfung des Lofcs der österreichisch-ungarischen Kriegs gefangenen gestellt werden. Sollte diese Feststellung nicht termingemäß erfolgen ooer ein nicht befriedigendes Resultat haben, dann werden, wie an zuständiger Stelle erklärt wird, über die weitere Be Handlung der feindlichen Kriegsgefangenen neue Entschlüsse gefaßt werden. . . Akademischer Hilfsbund. Die deutsche Burschenschaft erläßt einen Aufruf zur Begründung eines akademi schen Hilfsbundcs fllrvcrwundete Kriegs thcilnehmcr, um die verwundeten Berufs genossen, welche nach den geschlichen Be stimmungen nur geringe Entschädigung zu erwarten haben, sicher zu stellen, na mentlich durch die Erleichterung der Be gründung einer neuen wirthschaftlichcn Existenz. Zu dem Zweck soll schon jetzt eine Hilfs und Untcrstlltzungskasse, der akademische Hilfs-Bund" für verwundete und hilfsbedürftige Akademiker ins Leben gerufen werden, die den Verwundeten den Uebergang zu einem neuen Berufe ermög 's.rt"""",V . -'"s L;;iX , icÄoq t KV- iß- . A't . t V . '$tt1, fr ; ' , ' t - I I - '1 l:r i -fA K, - .. V temz tue licht und erleichtert. Der Aufruf wendet sich an alle Kommilitonen ohne Unterschied der Berufe und des Glaubens und der Korporationen. , Ter Herzog von Meiiiingcn im Felde. Auf dringendes Anrathcn eines Spe zialarztcz sah Herzog Bernhard von Sactisen-Meiningen, der neue Landesherr, bei Kriegsausbruch von einer Theilnahme am Feldzug ab. Nach völliger Gesundung hat er sieb jetzt entschlossen, nach dem West lichen Kriegsschauplatz abzureisen. Damit wird die Aeußerung des Landesherrn zur Wirklichkeit, die er anläßlich der Einnahme von Lllttich om 7. Anglist vom Balkon des großen Palais aus that: Zu mei nein unendlichen Bedauern bin ich zur Zeit nicht in der Lage, mit meinen braven Lan deZkindcrn ins Feld zu rücken, ich hoffe aber zuversichtlich, daß ich noch später werde folgen können." Redakteur zum Tode verurthcilt. Das in Biala erscheinende Amtsblatt der galizischen Statthaltcrei, die Gazeta LwowSka", verössentlicht Folgendes: Der Redakteur Joseph Kotck aus Proßnitz bei Mährisch-Ostrau wurde vom Militär kommandogericht wegen öffentlicher Ruhe störung,. bewirkt durch eine staatsfeindliche Rede vor dem aufgelösten Konsumverein in Smrzitz, standrechtlich zum Tode durch den Strang vcrurtheilt. Dieses Urtheil wurde im Gnadenwege in Todesstrafe durch Erschießen umgewandelt und zwei Stunden nach Verlaiitbarung im Hofe des Gerjchtsgcbäudes vollstreckt. Brüökirung der Schweiz. Die Frankfurter Zeitung" vcröffent licht folgende Zuschrift: Wie. sehr in die sem Kriege jede Rücksicht auf die Neutra len aufgehört hat, zeigt die Ausweisung einer ganzen Anzahl von Schweizer BUr gern aus den französischen Kolonien Cochinchina und Tonkin, den Ländern, die Japan als Entgelt für eine eventuelle Hilfe geboten werden sollen. Das einzige Verbrechen dieser Schweizer Herren ist, daß sie an Geschäften, die als deutsch gel tcn, betheiligt oder in ihnen angestellt sind: Wie verlautet, hat sich die schweize rische Bundcsbchörde durch ihren Gcsand ten in dieser 'Hinsicht an die französische Regierung gewandt. m . Das neue Paterland. Wie auS mehreren anderen Großstädten mußten auch aus Leipzig sämmtliche Rus sen fortziehen, konnten aber in allen an deren Städten im Bereiche deS 19. Armee korps Aufenthalt nehmen. Einer von die seit aus Leipzig Ausgewiesenen, ein in Lodz geborener Jude, ging nun nach Plauen, wo er sich selbstverständlich poli zcilich melden mußte. Es war der 7. De zember 1914, der Tag nach der Einnahme von Lodz. Auf die Frage des Polizeibe amten, welcher Nationalität er angehöre, antwortete der russische Jude prompt: Seit gestern bin ich ein Deutscher!" " ! Wegfall der Bockbierfcste. Die seither in der'Bockbier-Saison von den großen Brauereien in Berlin vcran stalteten .Bockbierfeste kommen für dieses Jahr in Wegfall. Abgesehen von der Verfügung des Oberkommandittnden der Marken, .die. jede karnevalistische Veran staltung während der Kriegszeit verbietet, sind auch die Säle der großen Brauereien ausnahmssos zu Reserve-Lazarethen ein gerichtet und für Vergnügungen nicht frei. Die Vockbierfeste werden sich daher lcdig lich in den Gastwirtschaften abspielen, und auch da nur In bescheidenem Umfange. Die Brauereien haben infolge dessen nur geringe Mengen Bockbier eingebraut. , , v jiZ 1 A t - ' H T 2 V H i, Ki "' i , V ft i. i 1s- S. . 1 "f ' " 4. ' , . r,Vv V'r- .v'V-VJi, ' w - ' -l K V " -V - , v v - V-'. -"S, "r. i S$ jffn-w" ' - A '-'C - , - , t- - Landkreis Hindenburg". Dem Beispiel seiner größten, jetzt 6, 000 Einwohner zählenden Landstadt fol gend. hat jetzt auch der etwa 170,000 Ein wohner zählende Landkreis Zabrze be schlössen, die landesherrliche Genehmigung zur Aenderung feines Namens in Hinden bürg. O.S., zu erbitten. Gencralfeld marschall v. Hindenburg hat an den Land rath und Polizeidirektor Dr. Suermondt in Zabrze folgendes Schreiben gerichtet: Hochverehrter Herr Landrath. Euer Hochwohlgeborcn danke ich sehr für Ihre Mittheilung, betreffend Umänderung des Namens des Kreises Zabrze. Ich bin über die mir zugedachte Aufmerksamkeit sehr er freut und erkläre Ihnen mein EinvcrstLnd nis zur Namensänderung. Möge durch diese für alle Zeit die Erinnerung an alle die Männer geschaffen sein, die aus Ihrem Kreise stammen, in dieser großen Zeit un ter meinem Oberbefehl bisher im Ost Heer kämpften und Gut und Blut für da! Vaterland opferten. v. Hindenburg. . Heldenthat eines Musketiers. Mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse wurde der Musketier Ferdinand Trecs aus Hamm ausgezeichnet, der dem Jnfantcriercginient No. 47 zugetheilt ist. Er befand sich zur Heilung in einem Feld lazarett, als er erfnhr, daß in der Nähe ein schwerer Kamvf tobte. Kurz entschlos sen sprang er vonrKrankcnlager auf, nahm sein Gewehr und eilte hinaus. Seinem Beispiel schlössen, sich unterwegs große Gruppen an. denen er bald als Führer diente. Ihr Ansturm auf den Feind war so glücklich, daß sie nach kurzer Zeit zwei feindliche Fahnen, eine Batterie von 8 Ge schützen erbeuteten und 80 Franzosen - zu Gefangenen machten. Für diese Helden hafte That erhielt Trecs auch noch das bayerische Verdienstkreuz mit Schwertern. . Denkmal französischer Schmach. Der in Casablanca von den Franzosen Hingerichtete Postassistent Seyffert schrieb nach seiner widerrechtlichen Vcrurtheilung und unmittelbar vor der Vollziehung des unerhörten französischen Mord und Racheurtheils an seine Verwandten: Casablanca, 5. November. Liebe Tante und Angehörige! Ich muß sterben. Ich soll soeben erschossen werden. Ich bin unschuldig, ich habe nie Spionage gctrie ben. Lebt alle herzlich wohl! Innigen Dank für alles Guteid alle Liebe. Denkt auch fernerhin an mich und betet für mich. Ich sterbe gern für das deutsche Vater land. Ade, Ihr Lieben. Euer treuer Friedrich Seyffert. Diese Zeilen werden ein Ehrenmal ihres Schreibers bleiben; für die Franzosen aber ein unverlöschlichcs Denkmal ihrer Schande. . . Französische Vermögen in ElsaspLoth. ringen. Die frühere Verbindung Elsaß-Loth ringens mit Frankreich hat es mit sich gebracht, daß sich in Elsaß-Lothringen noch viel französischer Besitz befindet, der jetzt behördlicherseits beschlagnahmt wer den konnte. Namentlich in Lothringen stellen französische Güter, die jetzt unter Staatsaufsicht gestellt werden, hohe Werthe dar. . In der Saargemünder Gegend al lein sind Werthe von über sechs Millionen zu verzeichnen, in der Mctzcr Gegend und längs der Grenze werden sich noch viel höhere Werthe zu diesem Zwecke bei der Veranlagung ergeben. . . ' Licbcstragvdie im Felde. Einzelheiten eines eigenartigen Liebes dramas werden sich demnächst in einer Vcrchandlung vor- einem französischen Kriegsgericht entrollen. Der Angeklagte, der sich hier zu verantworten haben wird, ist ein Hauptmann. Der Mann vergüt terte seine Frau, und der Abschied von ,hr fiel ihm, als er ins Feld rücken mußte, außerordentlich fchwer. Als die Frau, die in Südfrankreich lebte, irgendwo in Er fahrung gebracht hatte, daß ihr Mann mit seinem Regiment in Compiögne eingetrof sen war, bestieg sie sofort die Bahn, um dorthin zu fahren und den geliebten Mann noch einmal zu sehen. Es war das gerade in .jener Zeit, als der Tagesbefehl des Ge ncralissimus erschienen war, der Offizie rcn und Soldaten streng untersagte, ihre Frauen im Felde ' zu empfangen. Der Hauptmann erhielt nacheinander vier Auf? forderungen von feinem Obersten, seine Frau aus Compiögne zu entfernen. Aber diefe wollte von einer Trennung nichts wissen. Noch einmal unternahm es der Oberst, den Hauptmann mit Hinweis aus den Tagesbefehl JoffreS aufzufordern, für die Entfernung seiner Frau zu sorgen. Er sügte dikimal hinzu, daß er, fall er auch diese Auftorderiina unberücksichtigt ließe. wegen Gcdk'rsamsvkkweiakrune, vor da NriegSgcricl t gestellt werden würde. Tiefe Trohnng hatte den unbeabsichtigten Er folg, daß der Hauptmann in der Angst, degradirt zu werden, in der Erregung zum Revolver grilf und die vergötterte Frau durch vier Revolvcrsckllss tvdtetc. . Tie unerschütterliche Tlözixlin. Oberst Müller schildert im Berner Bund' ein Gefecht um Flircy und den niißlungenen Durchbruchkoersuch der Franzosen bei'Thiaucourt. Er sagt dazu: Tie Teutschen verdanken ihre Erso7ge neben dem geschickten Zusammenarbeiten der Infanterie und Artillerie ginz beson, ders der unerschütterlichen Disziplin, Standhaftigkcit, Ruhe und großen Schieß tüchtigkeit ihrer Infanterie, welche de Feind kaltblütig aufs Korn nimmt, wenn er auf wirksame Schußweite hcrangckor inen ist. Was die Leute bisher in den Schützengräben ausgehalten haben, ist un beschreiblich. Mit welcher Manneszucht und Ausdauer die Leute solche Unbilden ertragen, gehört auch zu dem Heldenthuin der Kriegsgeschichte. Müller meint, für die allgemeine Kriegölage haben diese Kämpfe insofern Bedeutung, ali sie zeig ten, daß die deutsche Schlachtfront allent halben st a r k g e n u g sei, um die gewon nenen Stellungen zu halten, bis der Zeit punlt gekommen sei, um s e l bst z u m A n g:tss überzugehen. . Kosaken ouS der Front zurück! AuS Petersburg, 11. Januar, wird ge meldet: Sämmtliche Kosakentruppen fol len mit der Zeit aus der Front ins In nere deS Reiches zur Sicherheit der Städte abgeschoben und von dort sollen anderseits wieder Truppen zum Ersatz an die Front gebracht werden. Kosakentransporte tref sen bereits in den großen Städten ein. Tiefe Maßnahme erscheint insofern noth wendig, als Kosaken sich besser zur Unter drücking von Volksunruhen eignen, die in den großen Städten auszubrechen drohen. Außerdem will die russische Heeresleitung auch die Erfahrung gemacht haben, daß das deutsche Heer den Kosaken wegen ihrer Bestialitäten und Plünderungen krien Pardon gebe. Auch aus diesem Grunde sei es angebracht, die Kosaken aus der Front zu entfernen. Mischrauch der Genfer Flagge. Aus dem Weilerthal wird der .Straß burger Post" geschrieben: In einer Mit theiluna der obersten Heeresleitung wird erwähnt, daß die Franzosen unweit Reims ein frivoles Spiel mit der Genfer Flagge getrieben haben, indem sie eine schwere Batterie hinter der Percherferme aufstell. ten, auf der die Genfer Flagge wehte. Daß sie diese Flagge auch in anderen Fällen mißbrauchten, erwiesen sie in einem Gefecht in unserem Thale am 18. August. Mittags im ärgsten Artilleriefeuer erschien plötzlich bei der unweit Diefenbach aufge stellten französischen Batterie die Genfer Flagge. In der Meinung, der Feind wolle seine Todten begraben, stellte unsere un weit Hohwarth stehende Artillerie auf einige Zeit das Feuer ein. Das benutzte über die französische Artillerie, um ihre Batterie in eine bessere Stellung zu brin gen, da unsere Geschütze ihr scharf zusetz ten. Der Mißbrauch nützte den Franzosen freilich nicht viel, denn bald darauf unter nahmen die Bayern einen. Sturm auf die französischen Stellungen, 'wobei die Ge schütze erobert wurden. . Einziehung der Siebzehnjährigen in . Frankreich. Aus Genf, 11. Januar wird gemeldet: Man geht in Frankreich mit dem Ge danken um, die Jahresklasse 1917 einzube rufen. Der Temps" schreibt dazu, wenn man diese Möglichkeit ins Auge gefaßt haben sollte, so ist doch bis jetzt darüber noch keine endgültige Entscheidung gefällt wckden. Es könne sich noch nicht um die bevorstehende Einberufung handeln,' son dem zunächst um die Zählung und Muste rung durch die AushebungskoPmission, da mit nach Durchführung dieser Vorberei tungen die Klasse, sobald es die Umstände erfordern, sofort einberufen werden könne. Das Leben in Lodz. Krakau Naprzod" berichtet: In' Lodz verkehrt' die Straßenbahn wieder normal. Die Kaffeehäuser sind wieder geöffnet. Die polnischen und deutschen Vereine be ginnen ihre Thätigkeit. Das deutsche Theater verkündet die Wiederaufnahme der Vorstellungen. Zeitungen erscheinen unter deutscher Zensur regelmäßig. Die Deutschen bemühen sich überall, Ordnung einzuführen. Die arme Bevölkerung wird auf's Beste verpflegt. Die Banken haben wieder ihre Thätigkeit aufgenoommen. Das ganze Leben geht wieder ruhig und normal. ttt Frieden, den ,v i r. diktiern". Die erste Sitzung der Berliner Stadt verordnetenversammlung im neuen Jahre eröffnete der Vorsteher Michelet mit einer patriotischen Begrüßungsansprache, in der er etwa folgendes ausführte: Ich be grüße Sie zu neuer Arbeit im neuen Jahre auf das herzlichste mit dem Wun sche, daß es bei dem uns von unseren ruchlosen Feinden aufgezwungenen Krieg unserem tapferen Heere und unserer Flotte gelingen möge, mit ungeschwächter Kraft, mit stets frischem, frohem Muthe und der festen Ueberzeugung zu kämpfen, daß das deutsche Schwert nicht eher wieder in die Scheide gesteckt wird, als bis es uns gelungen ist, unsere Feinde niederzuringen und den Frieden zu erreichen, den wir dik tircn wollen. Möge die durch den entsetz lichen Feldzug hervorgezauberte Einigkeit in dem. deutschen Volke uns bis in die fernste Zukunft erhalten bleibend Wt Aerliiicr IHM 'pu'j?" und Anton". Wie sie im ?chllyegraben Ihren Tpag haben. An dem Briefe eine Offizlcrdicnst thuet: Unsere Landwehrkompagnie liegt nun schon fünf Tag: und fünf Nächte in den Schützengräben. Etwa ?00 Mir. vor un. jenseit eine kleinen, sumpfigen Grund, sind die Franzosen, Alpenjäger, eingegroben. E heißt scharf aufpassen. De Morgen herrscht, beiderseits meist Ruhe, aber doch ist tf wehr wie gewagt, sich irgendwie sehr mausig zu machen. Meist de Vormittag, fetzt drüben da Geknalle ein. Neben mir steht zur Lin ten auf Wacht ein vierschrötiger Land wehrmann mit riesigem Volldart, im Munde die nie ausgebende Pfeife (Tabak, getrocknete Binsen, 'irschblättcr. Kar tosfellraut. je. wie' da ist), auf dem Heldenhaupt den Landwhrtopp". In der Kompagnie hat er den Spitznamen Piep", wohl wegen feiner tiefen, droh nenden Baßstimme, wa auch zur großen, kraftvollen Gestalt urkomisch wirkt. Ihn bringt da ober nicht aus seiner Rulze. Seine Vcinüthsruhe ist überhaupt unzcr störbar, ebenso wie bei seinem neben ihm stehenden Freunde Anton, der aber nicht raucht, sondern priemt. Beide sind un sagbar schweigsam, aber im ganzen Va taillon als nie versagende, todsichere Schützen bekannt. Gnade Gott dem Menschenkinde, auf dem sie auch nur für einen Augenblick Kimme und Korn zu sammenkriegen. ' Drüben wird eö leben big, wir sparen, da unnütze Knallen ist nur Munitionsverschwendung. Den Fran zojen scheint aber das Schießen Heiden mäßig Spaß zu machen. Mit einem Male geht es neben mir kurz: ßt. eS hat auch leicht aufgeschlagen. Ich sehe, wie Piep, der sich eben fertig machen wollte, mit einem Male sein Gewehr mit der rech ten Hand losläßt, den Kinnriemen los nestelt, seinen Topp abnimmt und ihn be dächtig anschaut, ihn hin, und herdrehend. Ohne ein Wort zeigt er ihn sehr unzu friedenen Auges seinem Freunde Anton. Der schüttelt mißbilligend den Kopf. Eine Kugel war auf der linken Seite vorn ein geschlagen und hinten wieder rausgcgan gen. Piep bedeckt sein Haupt wieder und äugt etwas schärfer nach jenseits. Er hat aber kaum wieder sein Gewehr gefaßt, da geht's wieder: ßt und noch einmal: ßt. Tcs zweitemal galt aber seinem Freunde Anton. Wieder läßt Piep los, nimmt seinen Topp runter, und jetzt ist er sicht, lich erbost. Damit daS Gleichgewicht ge, wahrt wird, ist eine Kugel auf der andern Keite durchgeschlagen. Sehr ergrimmt betrachtet Piep seinen Topp. Haste Worte?" sagt er in feinem tiefsten Baß zu Anton, und mir nickt er zu: Vier Luftlöcher is'n bisken dille bei det Wet ter", fo dröhnt eS grimmig. Schon will er den Topp wieder aufsetzen, besinnt sich aber noch und schiebt ihn ouf Armes, länge rechts zwischen un! auf die Brust, wehr. Ich bin gespannt, waS nun wer . den soll. Ruhig geht mein Nebenmann wieder in Stellung und späht scharf zur feindlichen Stellung hinüber. Und wieder geht es: ßt. Eine Kugel ist Piep durch den vollen Schöpf gefahren und hat ihn eklig geziept. Aber Piep hat sich aufge richtet und, mit dem rechten Daumen nach feinem Topp hinschwekcnd, sagt er triumphirend zum Feinde hinüber: Sehste, Jungeken, detmal hast 'n nich jetroffen!" Dann aber liegt er, sich sorg faltig deckend, ganz still auf der Lauer, Er weiß -jetzt, wer ihm mit so sicheren Schüssen seinen Topp und Schöpf zer schössen hat. Mit einem Male ist der Mann wie aus Erz gehauen, nichts zuckt an ihm, dann läßt er fliegen. Kurz blitzt , sein Auge noch einmal hinüber, noch ein kräftiger üaff aus der Pfeife, und ge, lassen wendet er sich zu feinem Freunde Antort, der im gleichen Augenblick ge funkt hatte: Ick habe ihm." Jckrneinen Boomaffen ooch", sagt Anton knurrig und zeigte nach seinem rechten Ohr, das stark schweißte, und an dem oben ein Viertel fehlte. Piep aber holte sich sei. nen Topp wieder und sagte kein Wort mehr. Er war doch falsch über die dil len Löcher" in feinem Topp. Dreiste Verdrehung. Die Gazette de Lausanne" brachte ein Notiz, nach der in Elsäßcr Dörfern durch ' amtliche , deutsche Bekanntmachungen ver, boten würde, ohne Genehmigung der Mili tärbehörde verwundete französische Sol baten unter Dach zu bringen und zu ver sorgen. Eine solche Bekanntmachung ist nicht erfolgt. Ein Befehl des Gouv, neurs von Straßburg ordnete lediglich an, daß verwundete französische Soldaten . zur Abholung anzumelden seien", uiiij zwar, um sie der Lazarettbchandlung zu zufuhren. Alle Hoffestlichkciten abgesagt. Der Kaiser hat angeordnet, daß in die sein Jahre sämmtliche Hoffestlichkeiten we gen der Kriegszeit ausfallen. Der Neu jahrsempfang, der sonst die Reihe dieser öofcste eingeleitet hat, ist ebenfalls unter blieben. Auch die beiden großen Ein pfänge (Zivil, und MilitärCour),' dal Ordcnsfest und die Feier von Kaisers Ge burtstag haben gleichfalls nicht stattgefun den. Aus den dadurch der Zivilliste er wachsenen Ersparnissen sollen der Kriegs Wohlthätigkeit größere Summen zur Ver fügung gestellt werden, insbesondere sol len die Hinterbliebenen und die Krüppel fllrsorge bedacht werden. Da die Kosten der Hoffestlichkciten für jede einzelne mit unter über hunderttausend Mark betragen, steht dem guten Zweck eine recht ansetzn liche Beihülfe bevor.