Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 09, 1915, Image 1

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I Teutsche in NtbraSka! -
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Tägliche O,ht?ribie
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Dmafitt. JIcöc, Dienstag. 9. JcDnuir 1915.
8 Seiten. Jlo. 305
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in den Argonllcn!
Franzosen versuchen, die ihnen von
den Dcntschcn entrissenen Stcl
lnngcn znrulkzncrobcrn!
General Kluck bereitet einen Iveiteren Angriff toxl
Rotterdam, - über London, 9. Fcl).
Auf der westlicher: Zront war es
gestern ziemlich still. ES hat nach,
gerade den Anschein, als ob die Deut
schen erst im Osten reine Arbeit ma
chen wollen. cl,e sie in, Westen zum
allgemeinen Angriff übergehen wol.
lrn. Uebrigens behindern die Wir
terirngsverhältnissc in Frankreich und
Flandern die Kriegsoperationen. Die
Beförderung bon schwerer Artillerie
mufz wohl zur Unnwglichkeit geh,
rcn. und darin liegt wohl auch der
Hauptgrund, warum der Kampf ge
gen die Befestigungen von Verdun
'Nicht schneller vorwärts geht. Mitt
Icrwcile genügt es, die Alliirten dort
festzuhalten, wo sie gegenwärtig sind
und ihnen hie und da mal ein paar
Schützengräben nebst Gefangenen
und beschützen wegzunehmen, damit
sie nicht zu üppig werden.
Die in den Argonncn kämpfendcn
Franzosen haben zahlreiche Verstär
kungen erhalten und greifen die vor
geschobenen deutschen Stellungen bei
Bagatelle in den Argonnen mit gro.
ßer Heftigkeit an. Gestern wurden
die Franzosen aus mehrere Positio
nen bei Bagatelle vertrieben. Von
den Argonncn bis zu den Ufern der
Aisne ist gegenwärtig ein heftiges
Artillcricgefecht im .Gange.
Hier cingctrofsene Pariser Dcpe
schen besagen, daß die Teutschen zahl
reiche Tnippcn bei Zicto,, nördlich
und östlich von Toisfons zusammen
. gezogen haben, um einen Vorftos; ae
gen die Stellungen der Älliirtcn, die
sich auf dem .linken Ufer der Aisne
befinden, zu unternehmen.
Von der Aisne bis La Vasscc
donnern die Kanonen' unaufhörlich.
Am La Vassee Siemal entwickeln die
Teutschen wieder große Thätigkeit;
die Engländer kommen dort nicht zur
Ruhe; stündlich find sie heftigen An
griffen ausgesetzt. Bei Nieuport ma
chen die Hochfluthcn militärische Ope
rationcn größeren Umfangs zur Un
Möglichkeit.
Was die Franzofen sagen.
Paris. 9. Feb. Artillerieduel.
le finden beständig an Theilen der
( der westlichen Front statt, aber man
wagt es so nicht, irgendwelche bei
denselben errungene Bortbeile zu
. beanspruchen. Tie Wiederkehr sehr
strengen Wetters Hat die Landope
rationen meistens lahmgelegt. Au
genblicklich werden nur sehr wenige
frische Truppen an die Front ge
sandt. Tie neue britische Armee,
deren ' Landung auf französischem
Boden jetzt vor sich geht, wird nach
Punkten vertheilt, wc die , Leute
sich gründlich aktlimatisiren" kön
nen, ohne einem feindlichen Feer
sich ausgesetzt zu finden. Aus die
fern Grund werden noch keine tiiili
täusche Operationen in der aller
nächsten Zukunft erwartet.
Erwarten ihr Bcrhangnlsz.
London, 9. Feh. Tie Englan
der fallen von einem Schreck in den
Minderen. Ein dreifacher Angriff
Teutschlands auf England steht v '.ic
bevor, 'ans der See. -unter; r
See und in den Lüften. Nachrich
ten, welche aus deutschen Flotten
und Lust;eugiiutzpukteir kommen
sollen, melden große Rührigkeit der
Teutsclxm. Alle ibre Kriegsschiffe
sollen Tamps habeiü '.d alle Mann.
nn Wnrst im . Tnn nvn.
. ! .
r.en öeutcl;,cn ust,chn und Aero
planschuppen. soll eine' so rührige
Thätigkeit herrschen, wie in Bienl5ii
körben. Man Zweifelt auch nicht,
daß alle die größeren Untereeboote
bereits in solchen Stellungen sind,
das; sie jeden Augenblick in Tienst
treten können. Dies alles wurde
voi! Beamten der britischen Admira
lität und dcS Kriegsministeriums
gestern Abend zugcgclien. , Sie rhrin
aber, als ob sie sehr vergnügt und
zuversichtlich seien. Jede irgend mög.
lickx Borsichtsmaßnahme geg.cn einen
solllien dreifachen Angriff soll ge
troffen sein. Ganz besonders aus
gedehnt sollen die Masuiahmen für
den Schutz der britischen Truppen
tranSPortschisfe und des , britischen
LiMoärtigen Hmrdels sein,' Enßli
sche !?!hedcrkreise versichern, die gc
plante große deutsche Blockade könne
nicht wirksam durchgeführt werden:
immerhin macht man sich aber auf
alles gefaßt trotz der Schutzmafz.
nahmen" der britischen Adniiralität.
Tkiitsche Industrie lcidkt nicht.
Berlin, 9. Feb. (Funkenmeldung.)
Jeder Tag bringt neue Be.veise da
für. dafz die deutsche Industrie, we
nigsiens gewisse Äiveige derselben,
tyenig oder nichts in den ersten fünf
Monaten unter dem .Krieg zu leiden
halten. Eine ganze Anzahl weite
rer Jahresabschlüsse deutscher Indu
sirienvrke ist soeben bekannt gegeben
worden. So war die Neue Antonio
bilGesellsclaft in Berlin in der
Lage, auch Heuer wieder die gleiche
Timdende wie jm letzten Jahre,
nämlich Prozent. z,l erklären. Tie
Bereinsbank in Berlin bewilligte ei
ne Dividende von 11 Prozent, ein
Prozent weniger als im Vorjahr.
Tie bayerisck?.' HypothekenKesellschast
bat ' gleiche Tividende wie im
letzn,, Jahr zur Zahlung nmiewiesen
nämlich Prozent. Tie Sächsische
Hr?pothekenGesellschft hat eine Ti
vidende von ß Prozent erklärt, ge
7 Prozent int Jahre 181,1. Die
Werke von Fritz Wähle & (So. in
(feile konnten sogar eine Tividen
de von 10 Prozent bewilligen, 4
Prozent mehr als im Vorjahr.
Tie den.iV.vN Barbarcn."
London, 9.' Feb. Ter frühere
Abgeordnete Charles F. Scott von
Kansas. der soeben das Hilföwcrk in
Belgien und Frankreich geprüft hat,
sandte von London an den früheren
Gouverneur R. Stubbs von Kansas
eine lange Kabcldcpcschc über seine
Eindrücke. Tarin sagt er u. a.:
..In der ganzen vom Kriege heimge
suchten Zone gaben die Teutschen den
Bewohnern genug Vrot, um sich am
Leben zu erhalten. Die Teutschen ha
ben die 5lommission mit vollendeter
Zuvorkommenheit behandelt. Tie
Lcbensmittel sind einzig und allein
zu den hungernden Belgiern und
Franzosen gekommen. Bis jetzt ist
gethan, was man thun konnte; aber
mehr Hilfsmittel sind nothwendig."
Regelung des Mchlvcrbranchs.
London 9. cb Einer Ti-hi-Mir
von Bertin gemaf; hat der Bundes
rath eine Verordnung angenommen,
durch welche den Stadtverwaltungen
die Erlaubnis; gegeben wird, Unter
fuchungen über den Mehlvorrath je
den Haushalts anistellen iinh nn
Vorräthe über 25, Kg. (SSPfund) auf
die einzelne Person aufzukaufen.
Weitere besondere Verfügungen über
svarsanien Verbrauch des Mebls sind
für Württemberg und GruszBerlin
getroffen worden.
Afgliiniistan erklärt heilige Krieg.
Berlin, 9. Feb. lFnilkenbericht.)
Die . Uelrseeischeil Nachrichten ver
öffentlichen Folgendes: TaS in
5ionstantinopel erscheinende Tageblatt
Tasfiri'Ekfiar" versichert, dafz in
Afghanistan der heilige Krieg erklärt
worden ist, und das; die Belutschon
und Stämme Oslpersiens sich gegen
die englische Herrschaft aufgelehnt
haben.
Konstantinopel, 9, Feb. ' Tie
Sekte der Tanzenden Terwische hat
die Anwerbung einiger Frciwlligcn
regimcnter unter ihren Anhängern
beschlossen.. Die Nervosität der Eng
länder in Indien nimmt nach hier
eintrcsfenden Meldungen in immer
.höherem , Grade zu. Tie Englän
der sehen in jedem Mohanimedaner
einen Verräther und suchen einer
Benvgung mit schärfsten Ueberwa
chuniisniaszregeln vorzubeugen. . In
Telhi und Lahore. den Zentren dcS
indischen Piohammednnisiiuis, haben
die Engländer alle mvhammedani
schen Zeitungei: und, Druckereien
unterdrückt. ,
Italien rüstet wkitcr.
Noni. 9. Feb. Laut Kiminets
ordre bleiben die Linieiitrnppen der
Jahrgänge 1911 und 1912. welche
Wt Reserve entlassen livrden sollen,
bis zttm 31. Mai 1915 unter Was
sc .,
Schiffahrt, dcr
llfiitmlcn sichkr!
Trutschland denkt nicht daran, der
selben irgend welchen Scha
ben zuzufügen.
Berlin .über London. 9. Feb.
Tie Maßnahmen Teutschlands ge
gen den englischen Handel sind lügt
als eine vollständige Blockade zu be
trachten. Teutschland ist weit da
von entfernt, feindlich gegen die
Schiffe neutraler Länder vorzugehen.
Teutsche Kriegsschiffe und Untersee
boote werden alles thun, was in
ihren Kräften steht, um zu verhii
dern. das; amerikanische Handelsschif
fe oder solche anderer neutraler La,
der versenkt werden. Tas ist der
Sinn der Proklamation, die auf die
geplante Lahmlegung des britischen
Handels Bezug hat. Tie (Gewässer,
von welchen iiZrosibritannien umge
ben ist, werden laut dieser Pruklg
mation als KriegSzone erklärt, wo
durch es für neutrale Schiffe ge
fährlich ist. jene Gewässer zu besah
rcn ; sie übernehmen dasselbe Risiko,
wie ein Civilist, der sich auf ein
Schlachtfeld begibt und dabei riökirt,
von einer Kugel getroffen zu werden.
Solange amerikanische Schisse kei
ne ,riegökonterbande führen, sind
sie sicher: haben sie solche aber an
Bord, dann wird man vor allen
Tingen darauf bedacht sein, die Be
mannung in Sicherheit zu bringen,
worauf das Schiff versenkt wird. Es
wird darauf verwiesen, das; seitens
der Teutschen ein Vernichtungskrieg
gegen $en englischen Handel geführt
werden wird, um Feuer mit Feuer
zu bekämpfen und England einen
lrschmack seiner eigenen Medizin zu
geben.
Treffliche vstererichische Artillerie.
Berlin, 9. Feb. lFunkemneldnng.)
Erst vor einigen Tagen brachte die
Nowoje Wremja" die Meldung, in
St. Petersburg sei man entsetzt ob
der von den Russen erlittenen Nie
derlagen, die einer Vernichtung der
russischen Aruiee gleichkämeit, und
nun bericht der Rjetich" von ganz
entsetzlichen Verlusten der in G.ili
zien operierenden russischen Streit
kräfte. Ter Rjetsch" meldet, das;
die österreichisch-ungarische. Artillerie
unausgesetzt Tod und Verderben
speit und das; bei einer Gelegen
beit ein ganzes Kosakenregiment von
den Batterien der Toppelmonarchie
vernichtet wurde.
Ter in Mailand erscheinende Se
rolo" meldet, daß die österreich-iin
!garische Truppen in Galizien eine
wuchtige Offensive betreiben.
Kaiser besucht schlesische Landivehr.
Berlin, 9. Feb. (Funkennieldung,)
Kaiser Wilhelm hat am Samstag
die schlesische Landwehr in ihren
Schützengräben in der Nähe von
irezczli, östlich von Wloszcowa be,
sucht. Ter Herrscher' wurde. von den
Truppen in enthusiastischer Weise be
grüsjt.
Auö dem englischen Parlament.
London, 9. Feb. Bei der gest
rige Sitzung deö Parlaments ka
men durchweg militärische Fragen
und die Kriegsanleihe zur Sprache
Premierminister Asquith gab die Er
llärung ab, dafz seit Beginn des
Krieges bis zmn 4. Februar die
Verluste der Engländer sich anf 191
900 Todte, Verwmidete ,und Gefan
genc beliefen; somit haben die Eng
Inder jede Woche 400 Mann an
Todten, Verwundeten und Aerniisz
ten eingebüßt.
' Untersekrctär Tcnnant zollte dem
Muth der britischen Soldaten Aner
kennung, beklagte indessen den Um
stand, das; die Wcrbeoffiziere so
schlechte (Geschäfte machte. Jeder
verfügbare Mann sollte seiner An
ficht nach die Massen ergreifen (wes
halb geht der Herr Sekretär denn
nicht mit gutem Beispiel voran?)
Abgeordneter King verlangte von der
Regierung eine bessere und wahr
hcitsgctreuc Schilderung der Kriegs
ereignissc (da kann er lange warten).
Tie Kämpfe am Suezkanal.
London. 9. Feb. Tas offiziel
le Presz-Bureail veröffentlicht eine
Tcpesch? aus .Eairo, laut welcher
die türkische Armee, die einen An
griff auf die englischen Stellungen
am Suezkanal machte, auf dem
R,ückzuge begriffen ist. Innerhalb
20 Meilen vom Suezkanal befindet
sich heute kein Feind. (Diese Depe
sche ist offenbar stark gefärbt, denn
noch gestern meldeten ic Türken,
das; es zn .keiner bedeutenden
Schlacht gekommen ist. sondern nur
zu Vorpostenkäinpfen, und dasz die
Engländer sich zurückziehen,),'
Dkiitjchk Ersolgk
, all kl WglM.
Ter Hamburg Senat bewilligte 12
Millionen Mark znr Lerpro
viantirung der Stadt.
Berlin, . Feb. lFunkeubericht.)
las Krikgsamt meldete hrutr Fol
geudes: Auf dem westlichen Kriegs
fchauplatz 'hat sich hrnte nichts von
Belang ereignet. ?!a der ostprcn
siischcn Grenze kam es zu Gefechten,
die mitunter eine lebhaften Eha
raktrr annahmen- wclche nnsrre
Truppen jrdoch siegreich bestanden.
Tie Lage in Eentralvolen und vor
Warschau hat sich nicht bicl vcr
ändert." ,
Hamburg verproviantirt sich.
Hamburg, über Haag und Lon
,dvn, 9. Feb. Ter Hamburger Se
!nat hat zwölf Millionen Mark zur
Beschaffung von Proviant aller Art
auogcscbt. Tie städtische Regierung
j ist entschlossen, sich auf alle Evcn
kual, taten vorzuocreiten.
'Sind Amerikanern gefällig.
London, 9. Feb. Um sich den
Amerikanern gegenüber gefällig zn
erweisen, hat die deutsche Regierung
alle Engländer, welche Prominente
amerikanische Firmen in Teutschland
vertreten nnd zn Beginn des Krieges
in Rnhlrbcn intcrnirt waren, in
Freiheit gesetzt. (Damit hat die
deutsche Regierung wiederum bcwic
sen, dasj sie nobel ist.)
Kein Protest über Flaggcnbciiutinng
Washington, 9. Feb. Aus al
lerhöchstcr Quelle (also Präsident)
verlautet heute, das, die Bundcsrc
gierung wegen der Führung der
amerikanischen Flcrgge durch die
Lusitania" keine Protest erhebe
werde, daß sie aber in einer amtli
chcn Note na England auf die da
i raus für neutrale Schiffe entsprin
! gcnde Gefahr aufmerksam machen
j werde, die in's Ungeheure wachsen
müsie, wenn englische Fahrzeuge ei
e derartige Praxis ausüben wür
;dca. Ter Präsident erklärte sich
ferner zn der Ansicht, daß Teutsch
land keinerlei Art von Blockade ge
gen England ausgesprochen habe.
Griechenland Protcstirt.
Athen, 9.j Feb. Als Aiitwort
auf die Mmhcilung der deutsche
Regierung über die .Kricgszone in
englischen und benachbarten b!cwäs
fern besteht die grirclstsche Regierung
daraus das; die Rechte der gricchi
schen Schiffahrt nach internationalen
Gesehen sichergestellt werden. Bcziig
lich der Führung falscher Flagge
erklärte sie, Griechenland könne nicht
für die Handlung anderer Mächte
verantwortlich gemacht werden..
Wundert sich nicht.
Washington, 9. Feb. Präsident
Wilson erklärte heute, daß er sich
über die Länge der Zeit, die Eng
land sich zur Beantwortung der nmc
rikanischcn Protestnote über die Be
Hinderung des amerikanischen Han
dcls nehme, nicht wundere.
Britische Presse nicht stolz. .
London, 9. Feb. Die Zeitung
Manchester Guardian" vcrurthcilt
die Fuhrung der amrnkaniichen
Flagge durch die Lusitania und er
klärt, das, dies zum mindesten ,,un
fair" fei.
Leiden der Kanadier.
London, 9. Feb. Tas zu Sa
lisbury . Plaiii übende kanadische
Truppenkontingent hat infolge von
Kliinaiuechsel und Kälte nuszcrordent
lich gelitten und die Mannschaften
sterben, wie gemeldet wird, zu einer
beunruhigenden Rate.
Von M,99 Mann" sagt die
World, starben 500 an den von der
Witterung, der sie ausgesetzt waren,
verursachten Leiden. Ein ganzes Ba
taillon ist an Hirnhautentzündung
erkrankt. Siebzig Prozent der Pfer
de haben das Fieber, nnd die Artil
leric mußte, als sie zu Uebungen nach
Lovington gehen sollte, sagen lassen,
sie habe keine Pferde für die Mit
nitionswagen. .
Das .Kriegsministerium wollte die
Mannschaften einquartieren lassen,
ehe die Krankheit tun sich griff, und
die umliegenden Dörfer wären froh
gewesen, Mannschaftett und Pferde
zu beherbergen ; das Kriegsministe
rinnt hieß dcit Plan gut. allein ein
Regicrungsbeamtcr vereitelte ihn."
Die Zeitung fügt bei. wenn die
Verhältnisse nicht so schlimm seien,
als die Meldungen, sagen, so sollte
die Regierung sofort eine amtlich
Jnabredcstellmtg erlassen. , .
Sliltkrl-ailipflim
SchiDliorlagr!
Tenntor Zonrs will Annahme der
selbe unter allen llmstan
den hintertreiben.
Washington. 9. Feb. In ,dem
Widerslaiide der Republikaner und
der abgefallenen neun Demokraten
im Seiuü gegen die SchisfrlNikauss
Vorlage machte sich gestern eine un
erwartete Unterbrechung geltend, als
durch die Strategie" der Regie
rungsaiihöiiger die Widersacher der
Borlage plötzlich wieder in die ,,Te
fensive" gedrängt tmirden. Und das
,5ain so: Als die gestrige Abendsitz
iig ge,ichcrt war, trat Senator
JoncS, der sich auf die Bekämpfung
der Vorlage seit länger als einer
Woche vorbereitet hatte, das Red
nerpult und erklärte,' das; er, renn
dies körperlich niöglich sei, bis zur
Vertagung des Kongresses am 4.
März sprechen würde, um eine Ab
sliininung über das Gesetz zu vcr
Kindern. S!ach 8 Uhr verblieben
nur wenige Zenntoren in dem Bera
tb,ungvso,ile, dach bereiteten sich die
meisten Senatoren darauf vor, die
Nacht in den AischiifzBcrathngs
zimnicrn zn verbringen. Senator
Jones begann dann eine wcitschwei
sende Rede, in der er auf die Po
litischcn und wirtlischaftlichen In
stände des Landes näher einging,
die Rede des Präsidenten in In
dianapolis näher beleuchtete und als
Höhepunkt die Behauptung ans stell
te, dos; der Präsident während der
Nachtsitzung des Senats in der letz
ten Woche Befehl gegeben habe, die
Schiffsanlanfsvorlage in jener Nacht
durchzubringen". Ticö sei vercitelt,
und hätten darauf die Demokraten
die Möglichkeit der Berathung jeder
anderen gesetzgeberischen Maßregel
für die Tmicr niedrerer Wochen vcr
eitelt. Jetzt versuchten die Tcino
kraten, die Schiffsankaufsoorlage
durch brutale Gewalt zur Annahme
zu bringen, doch würde ihnen dieses
unmöglich sein. - - - .
Kurz ver Mitternacht erschienen
viele Senatoren, die Theatcrvorstel
lungcn tind Gesellschaften beige
wohnt hatten, wieder imBeratlmngs
zimmer, um di dort Verbliebenen
abzulösen, die sich alsdann in die
improvisirtcn Schlafzimmer in den
Ausschnßzimmern. zurückzogen. Füh.
rer beider Seiten gaben zn, dafz ei
ne Abstimmung während der Nacht
unmöglich sei und endlich stellte Sc
nator Fletcher fest, dafz ein Quorum
nicht anwesend sei. Senator Reed
machte alsdann auf die Regel auf
merksam, daß Senator Jones durch
die Unterbrechung sein 'Recht auf
daS Weitcrsprechen verloren habe,
doch wnrde dies tuirch den als Präsi
dent fungierenden Senator Ashurft
abgelehnt. Nach Biitternacht wur
den alödann die Sergeantsat-ahms
beauftragt, die abwesenden Senats
rcn zu suchen und die itzung so
lange aufgehoben.
Japans Forderungen.
Peking, 9. Feb. Nach einer
Depesche von Peking vom Sonntag
gibt die Tokioer Zeiwng " Ashahi
Shimbun in einer Sonderausgabc
die Forderungen Japans genau an.
Demnach verlangt Japan von Ehina
die Verpachtung Port Arthurs und
der Süd-Mandschurischen Bahn auf
99 Jahre. Gewährung des Rechts,
an Japaner Landerwcrbungcn' 'in
der Mongolei und Mandschurei zu
machen, Ucbertragung der Schau
tunghalbinscl an Japan zu densel
ben Bedingungen, wie sie Deutsch
land hatte, Oeffnung der wichtigsten
chinesischen Städte und Häfen. Ja
pan droht mit militärischen Mafz
nahmen. Präsident Juan Shi Kai
ist zu Verhandlungen geneigt.
Tie Tacia" kjat wieder 'Pech.
Norfolk. 8to., 9. Feb. Ter mit
Baumwolle bcladcne Dampfer Da
cia", der sich auf dem Wege von
Galveston nach Rotterdam befindet,
ist gestern hier eingetroffen. Elf
weitere Matrosen weigerten sich, die
Fahrt weiter mitzumachen, weil sie
befürchteten, in curopäifchen Gewäs
sern von einem britischen Kriegsschiff
angehalten und in Gefangenschaft ge
führt zu werden.
Deutschfreundliche Broschüre inParis.
Paris, 9. Feb. Auszüge von
führenden spanischen und . fchwedi
schen Zeitungen, in, denen Deutsch
land, die deutsche Armee ,imd der
deutsche Kaiser gepriesen werden, find
hier in Broschürenform unter den
Kommissionshändlern vertheilt wor
den. Die Broschüren wurden heute
vejchlagna,' - , ,
chlacht bei
noch mmltZlhicdcn!
Die ivuchtigk, uttviiderstehlichc deut
sche Osscnsilie nimmt einen er
folgrcichcn Fortgang!
Die sterrkich-nngarischc Artillerie dctvährt sich!
Wien, über London, 9. Feb.
Es wnrde hier gestern Abend offi
ziell angekündigt, daß die Situation
im westlichen Polen und in Gali
zien u,wcrän'rt dieselbe sei. ,,Un
scrc schvere Artillerie", heißt es in
dem Bericht, operirt mit großem!
Erfolge in der Gegend von Tarnow
und hat sich gegen die russischen
Truppen vorzüglich bcwiihrt. In
den Karpathen wird nach wie vor
mit großer Hartnäckigkeit gekämpft.
Allmählich wird der Feind aus der
Bukowina getrieben. Wir haben be
reits das Snuczawa Thal erreicht,
Anf dem Bormarsch machten wir
400 Gefangene."
Hindenburg dringt vor.
London, 9. Feb. Tie Entschci
dung in der ' vor Warschau toben
den getvaltigen Schlacht ist noch
nicht gefallen, und die hierher ge
langenden Nachrichten über den Ver
lauf des Ringens sind spärlich. Ter
amtliche deutsche Bericht des großen
deutschen Generalstabs ist. wie im
mer, 'wenn enyck)elöeöe Kampse im
Gange sind, wieder sehr lakonisch,
läßt jedoch keinen Zweifel dran, daß
die wuchtigd deutsche Offensive er,
folgreich fortichreitet. An der ost
preußischen Grenze sind alle Vor
stöße der Russen abgeschlagen war
den, und in den Karpathen drin
gen die verbündeten Teutschen und
Ccsterrcicher immer weiter siegreich
vor. Tie Russen vermögen den An
griffen der Feinde nicht Stand zu
halten,
Generalstabsarzt erliegt dem Typhus
Wien, 9. Feb. über. London.
Der österreichische Generalstabsarzt
Dr. Philipp Peck ist dem Tnphus
erlegen. Er hatte sich die Krank
beit bei Inspizierung eines Lagers
von Kriegsgefangenen zugezogen.
' Furchtbare russische Verluste.
Berlin. 9. Feb. (Fimkemneldung.)
Rußland kann die riesigen Verluste
Bedauerlicher Ungliickefall.
Als gestern Abend die Söhne des
Herrn William vom Weg, Earl uud
William, das väterliche (Geschäft im
Hause 2123 Lcavenworth Straße,
schließen wollten, nahm der 22-jähri-gc
Carl einen geladenen Revolver,
um ihn zu verschließen. Durch einen
Unglücks fall entlud sich dieser und
drang die Kugel dem bcdauernsiver
ten Carl gerade unterhalb des Her
zens in die Brust. Anf Veranlas
sung des hinziigcrufenen Dr. Schleier
wurde Carl vom Wege sofort in das
Wise Memorial Hospital überführt,
doch soll sein Zustand kritisch sein.
Alte Pionierin gestorben.
Nach 14monatiger Erkrankung
verstarb gestern hier im Familien
heim, 720 Süd 22. Str., Frau Hcn
rictte Necs, Gattin des Leiters der
Rees Printing Eo. Geboren in Os
wego, N. I.. kam sie 1867 nach
Omaha und eröffnete mit ihren El
tern hier eine Privatschule. Später
trat sie in den öffentlichen Schul
dienst und war lange Zeit in der
alten Jacksonstr.-Schtllc thätig. 1877
hcirathete das . damalige Frl. Mc
Koon Herrn Samuel Rees und wird
sie außer von dem Wittiver noch von
einem Sohn und einer Tochter be
trauert.
In die Flucht geschlagen.
Als gestern Abend Herr C. I.
Vobeck, Besitzer eines Trogucnladcns
im Hause 2413 Süd 39. Str.. kurz
vor Geschäftsschluß noch einem ver
spätetcn Kunden eine Zigarre vcr
kaufen wollte, erhielt er statt Geld
einen Revolver borgehalten und die
Aufforderung, alles Geld herauszu
geben. Wie der. Blitz zog Bobeck
seinen eigenen Revolver und eröff
nete das Feuer. Auch der Räuber
feuerte, doch ergriff er dann die
Flucht. Bobeck verfolgte ihn und
gab noch 5 Schüsse ab, doch entkam
der Bösewicht unverletzt.
Lincoln. Die Staatsbehörde für
Schulländereien und Fonds hat für
$0000 elektrische Licht-Obligationen
lder Stadt Mmctare anguauft.
Warschau
an Truppen, die es auf den vcr
schiedcnen Schlachtfeldern des Ostens
fortgesetzt erleidet, auch im eigenen,
Lande nicht länger verheimlichen.
Die eitungsstimmen, welche Ent
llüllnngen bezüglich dieser Verluste
bringen.
mehren sich und es siebt
als hätte die anfänglich
so aus,
mit äußerster Strenge gehandhabte
Zensur, die alle den Russen ungün
sligen Berichte einfach gänzlich unter
drückte, von höchster Stelle Weisung
erhalten, die Preßknebeliing wem
ger scharf zu betreiben, damit dem
Volk der wahre Stand der Dinge,
der sich auf die Tauer denn doch
nicht verheimlichen ließe, allmählich
znm Bewußtsein komme.
Bülow stellt klar.
Budapest, 9. Feb. Tie hiesige
Zeitung Azest veröffentlichte gestern
eine Unterredung, die ihr Korrespon
dent in Rom mit dem jetzigen Ge
sandten am Quirinal Fürst Vülow
hatte. Nach diesem dementirte der
frühere deutsche Reichskanzler ganz
energisch, daß er der italienischen
Regierung gegenüber erklärt habe,
daß Teutschland nicht murren würde,
wenn Oesterreich - Ungam zerschmet
tcrt würde. Fürst Bülolv fügte dann
hinzu: Tas Teutsche Reich ist eben
sowenig geneigt, Oesterreich-Ungarn
in einer schwierigen Lage sitzen zu
lassen, als die Toppelmonarchie ei
nem Separatfrieden zugänglich sei
würde."
Bezüglich der italienischen Politik
erklärte Fürst Biilow, daß er 'in die
Weisheit und Urtheilskraft der ita
lienischen Regierung das volle Vcr
trauen setze, daß sie den rechten Weg
finden werde.
Mehr noch," schloß er emphatisch,
glaube ich, daß Oesterreich-Ungarn
Einrichtungen treffen wird, durch die
es Italien n Zukunft ermöglicht
wird, ein ungetrübtes Einvcrständniß
mit den zentralen Mächten aufrecht
zucrhaltcn."
EittgemeinZ)Ulig8'
M angenommen!
Lincoln, 9. Fcb. (Spezialbericht.)
Heute Mittag nahm der Senat
in dritter Lesung die Eingemein
dnngsborlage mit 24 zu 8 Stimmen
an. Nunmehr geht die Vorlage au
das Haus.
Maul und Klanensenche.
Staatliche Vich-Sanitätslichorde
trifft Vorsichtsmafiregeln.
Nach einem gestern Abend von der
staatlichen Vich-Sanitätsbehörde an
genommenen Beschlusse wird alles
außerhalb des Staates stammendes
Vieh von den Viehmärkten in I!e
braska mitRücksicht auf die wiederum
drohende Gefahr der Maul und
Klauenseuche ausgeschlossen. . Ausge
nommen sind nur die zum sofortigen
Schlachten bestimmten Thiere oder
diejenigen, die aus Colorado oder
Wyoming kommen. Von morgen, den
10. Februar an, wird für alle hier
aus andern Staaten eintreffende
Schafe, Schweine und Rinder eine
dreißigtägige Quarantäne borge
schrieben.
Anf Besserung.
Herr Wrn, Pellin befindet sich feit
den letzten drei Wochen im St. Jo
fcphs Hofpital an Ohrcrleiden er
krankt. Er hofft, in nächst Zeit
das Hospital verlassen zu können,
Kanalfhstem im Braken Vow.
Brocken Bow. 8. Feb. Am
Dienstag wird , hier über die Auf
gabe von ZI 7,00 'Schuldvcrfchrei.
bmtgen für Kanalisierungszwacke ab
gestimmt.
Belgier kehren zurück.
Rotterdam. 9. Feb. - Das i
Amsterdam erscheinende Handels,
bleib" berichtet, daß die flüchtige.
Belgier in Schaaren in ihre Hei,
math zurüSkehren, besonders b'vt
MMMasiM,