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TtaatS'Zeitung' gerichteten schreiben al .Erzieher' auf eine amerikanische Kollegin zu Hrlen. Sehr gechrtc Redaktion! ffräulein Gertrud Atherton veriiffent licht in der New Yorl Time! den Brief einer hochherzigen Engländerin, die Deutschland kennt und den deutschen Kai scr, die deutsche Volksstimmung und die deutschen Hilfsmittel der Wahrkieit gemäß darstellt. Daß Frl. Atherton solchermaßen die Stimme der Wahrheit zu Gehör iom men läßt, soll ihr als Verdienst angerechnet werden; leider begleitet sie diesen Brief mit eigenen Bemerkungen, die daS höchste S3e fremden erregen müssen und ebenso viel Kühnheit der Behauptung wie Mangel an Sachkenntnis verrathen. Frl. Atherton versichert nämlich allen Ernstes: Eine Niederlage Tc Alands würde nur eine Tragödie siir Te.ifchland, eine Niederlage GrotzbrilanienS würde eine Tragödie (und ein Unleil) für die ganze Welt sein." Und wie begründet Frl. Atherton diese merk würdige Meinung? Ich schrieb meiner Freundin, daß der erste heftige Gefühlaus druck in unserem Lande nicht deutschfeind lich. sondern daß er der spontane Protest der Demokratie gegen eine autokratische Macht war. die plötzlich an die Stelle des 20. Jahrhunderts das vierzehnte setzen konnte.' Es hilft nichts, hier müssen wir bei aller Rücksicht gegen das zarte Ge schlecht Frl. Atherton um Belege erstens für die Autokratie Deutschland? und zwei, tens sür dessen Hinneigung zum 14. Jahr hundert bitten. Frl. Ath?rton ist cntfchie dene Demokratin und würde sicher die de mokratische Verfassung ihres Landes nicht , gegen unser konstitutionelles Kaiser und Königthum (nicht Autokratie', mein Fräulein!) tauschen mögen. Nun, mein Fräulein, wir sind genau in der gleichen Lage, und Sie nehmen uns gewiß die Ver- pu'i; UilH 'l'ui4 wi, w g iuu um u uau Preis mit Ihnen In Hinsicht der Freiheit' tauschen möchten. Wenn Sie der Mei nung sein sollten, daß unsere konstitu tion nur eine Sckiein'5onstitut!on und in TZirklichkcit eine Autokratie sei, so sind wir der Meinung, daß wir in Deutschland mehr Freiheit ihenießen als die Amerikaner, Franzosen und (ja, denken Sie!) die Eng länder in ihren Ländern. Sie agen am Schlüsse mit Bez.ig auf uns: Natürlich glauben oie Leute gern, was .Ihre Neqie rung ihnen erzählt.' Da haben Sie voll kommen recht: , wir glauben unserer Negie kug oufZ Mit, weil unsre Regierungen aus untadeligen Männern bestehen, die von untadeligen Fiirften berufen werden und das unbedingte Vertrauen der ganzen Nation ohne Unterschied der Partei genießen. Wie erklären Sie es thu m i,Tif Vt fa1 VifiU r. I um ff in an ich denn, daß unser ganze! Volk die er .autokratischen' Regierung Glauben chenkt? Halten Sie uns für 67 Milliv nen Dummköpfe? Glauben Sie. daß wir keine fremde Zeitungen lesen? In unserem automatische' Lande dürfen wakr-md des Krieges alle ausländischen Zcitun gen Verkauft werden fragen Sie einmal, 1 ivie e! In den Minister-Despotien Eng land, Frankreich und in dem (vermuth "ch auch .demokratischen'?) Nußland da mit steht. Etwa spricht vielleicht zur Entschul digung Frl. A's. Wir Deutscht pflegen leidet in unseren inneren Partei kämpfen gegeneinander recht schornmgsloZ zu Versahren; so sind denn auch , wohl manchmal gegen gewisse konservative Be strebungen Worte wie Autokratie", .Despotismus', Sabelregiment" und dgl. gefallen. Das und die jahrzehntelang planmäßig - verbreiteten Lügen einer deutschfeindlichen Auslandspresse hat Frl. A. offenbar für daare Münze genommen. ' Sie hat auch offenbar die Neutralität' des. guten Belgiens für baare Münze ge nommen. Denn ihre erheiternde Vchaup tung. daß wit das 20. Jahrhundrt durch das 14. ersetzt hätten, soll sich vermuthlich auf unseren Einmarsch in Belgien, viel leicht gar oiis unsere dort verübten (Äreuel' beziehen. .Die Wahrheit von dem ollen ist nur, daß wir den Feinden, die uns mit lange vorbereiteter Hülse Bel oienl überfallen wollten, zuvorgekommen V.fc. A. rt V . 9 : t, . t-.. i 14 i inp. oa vieizeynie, aijrqiinomj J Hoffentlich hat das so mangelhaft unter t tchtett Frl. Atherton jetzt von den zahl reichen Neutralitätsbriichen Englands er fahren und versetzt dieses Land dafür inS 14. Jahrhundert vor Christo. ( Was aber unsere .Barbareien und Breilel' anlangt, so nehmen wir dicse Lit am in Deutschland jetzt endlich komisch; es ist die Gründung eincl deutschen Barba ren'lkves' im Werke. Frl,A. meint u. A. noch! .Dreihun dert (?) Jahre lang, mit Ausnahme der Napoleonischen Episode, ist England die vorherrschende Macht in der Welt gewesen. Ich hege nicht den geringsten Zweifel, daß nach 56 Jahren Deutschland s,ch dieser Stellung bemächtigt haben wird; aber da wird geschehen, nachdem eS, buchstäblich oder den Thatfachen nach, eine Demokratie geworden ist und die gepanzerte Faust und der eifengsfchicnte Fuß im Mufcum der Zelt aufgehängt sind.' Frl. A. mag sich gesagt fein lassen, daß bÄÄ Frl. A. mag sich gesagt sein lassen, daß unS n einer .vorherrschenden Stellung in dlk WJi" O'iinichu gelegen ist, daß wir nur von Räuber und Wegelagerern in Frieden gelassen sein wollen und daß wir die gepanzerte Faust genau zur selben Zeit an den Nagel hängen werden, wie Eng land, Frankreich, Rußland und ähnliche Mächte ihre gezanzerten Fäuste und Schiffe nebst Ihren gegenwärtigen Staats Männern .im Museum der Welt afhän gen.' Wie kommt eß übrigens, wein Frl., daß Ihr demokratisches Land seine Kono nen und Panzcrschife noch nicht inS Mu scum gebracht hat? Von der amerikanischen Primadonna Maude Fay In München, die wie alle, die Teutschland sehen und sehen wollen, auf deutscher Seite sieht, behauptet Frl. A. schlankweg: Natürlich fehlen ihr die Nachrichten von auswärts.' Mein ivehr Ics Fräulein: Maude Iah kann in Miin chen jede Information von auswärts ha ben, die sie wünscht; wenn Sie oder durch aS eine Dame sehen wollen, die über Dinge redet, von denen sie nichts weiß, dann nehmen Sie einen Spiegel zur Hand. Otlo Ernst. Großslottbeck, den 8. Januar 1913. Teutsche Tchule in Antwerpen. Ein Zeichen für- die zunehmende Wie derkehr von Nuhe und Verkehr in Belgien ist, daß die allgemeine deutsche Schule zu Antwerpen am 11. Januar in allen Klas sen, mit Ausnahme des Kindergartens, wieder eröfsnct wurde. Die meisten Lehr kräfte sind an die Scknile zurückgetreten; auch ein grostcr Theil der Schulkinder war bei der Eröffnung wieder zur Stcllc. Möge die Schule, die. wie bisher, brüt sche und belgische Kinder aufnehmen wird, dazu beitragen, die durch den Krieg her oufbeschworenen Gegensätze zu über brücken und die Gemüther zu versöhnen! Die deutschen Behörden in Antwerpen und Brüssel sind mit der Wiedereröffnung der Schule durchaus einverstanden, woraus auch geschlossen werden kann, daß alles darangesetzt werden wird, in Antwerpen Ruh und Frieden zu erhalten. . Der letzte ruf der Nlirnbcrg". ' Der letzte Gruß vom Kreuzer Nürn beiz', der in der Schlacht bei den Falk landinfeln unterging, ist in Nürnberg ein getroffen. Es ist t'mt Postkarte, die vom Kommandanten des Kreuzers, Kapitän z. S. Schoenborg, am 3, November an den Magistrat der Stadt Nürnberg in Valparaiso aufgegeben wurde. Die Karte, auf der die Nürnberg' abgebildet ist, hat folgenden Wortlaut: Melde in Eile, daß S. M. S. Nürnberg" am 1. November auf der Höhe von Eoroncl (Eonzeption Bucht, Chile) in der Nacht den havarirten englifen Panzerlreuzer ,Monmouth" zum Sinken gebracht hat. Dös Wetter war stürmisch, die Haltung der ganzen Besatzung vorzüglich, keine Verluste. Oberleutnant z. S. Eidam, das Kind Jbrer Stadt, hat vorzügliche Dienste ge leistet, v. Schoenborg, Kapitän z. S.' . Kronprinz lobt seine Pioniere. Der Kronprinz hat folgenden Armee bcfehl erlassen: Wiederholt mir in letzter Zeit erstattete Berichte über die ausge zeichneten Leistungen der Pioniere aller Armeekorps der Armee geben mir er wünschte Veranlassung, dieser vorzüglichen Truppe meine Anerkennung auszuspre chen. Der ständige Ruf aller Schw'ester Waffen nach Pionieren kennzeichnet am besten deren ausschlaggebende Bedeutung in unserem gegenwärtigen Stellung?- und Fcftlingskampfe gegen unseren pioniertcch nisch höchst achtbaren Gegner. Ich ersuche die Kommandierenden Generale, meine Anerkennung allen unterstellten Pionier Kommandos' zur Kenntnis zu bringen. Der Oberbefehlshaber: Wilhelm, Krön prinz des Deutschen Reiches und von Preußen. . Friedrich WilhelM'Gymnasiasten. Prof. O. HempclVerlin hat kürzlich die Kricgsannalen des Vereins ehemaliger Schüler des kgl. Friedrich-Wichelm-G,m nafiums zu Berlin zusammengestellt. Wir entnehmen diesem 40 Seiten umfas senden Heft, daß nicht weniger als 705 ehemalige Schüler dieses alten Berliner Gymnasiums im Felde stehen, davon sind schon 30 vor dem Feinde gefallen und zahlreiche verwundet. 126 haben das Eisern: Kreuz 2. Klasse und einer das 1. Klasse erhalten, während mehrere in Vor schlag gebracht worden sind. Als Kriegs freiwillige meldeten sich 16Ö, davon wur den m eingestellt. Leutnant Paul Wegen er. Der Berliner Heldendarsteller Paul L)gener ficht auch auf dem flandrischen Kriegsschauplatz wie in Held. Vor Wo chen erhielt der Künstler wegen seiner her vorragenden Tapferkeit bei der Erfiiir miing des Friedhofs von TIzmuiden das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Jetzt ist er, wie wir erfahren, zum Leutnant befördert und mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet worden. ( Verkehr nach und vo Ctraßinrg. Die seither vorgeschriebene Zureife und Aufenthaltserlaubnis, ferner die Befchei nlgilNg des Ncifezweels für daS Gebiet südlich der' Eisenbahnlinien Metz-Bens dorf-Saaibura-Zabcrn-Nöschwoog und westlich des Rheins ist nach neuerer mili tärischer Anordnung, soweit das Reiseziel nicht im Festungsberelch Straßburg selbst liegt, nur noch für Ausländer nöthig. Die im Feftungsbereich Ctraßbmg ausgestell ten Reisepässe und Passirscheine zur Zu reise in den erweiterten Befehlsbereich der Festung Straßburg berechtigen auch zur Rückreise, soweit nicht die Gültigkeitsdauer des Ausweises abgelausen oder Gegen theilige,s aus diesem vermerkt ist. ,. !.;..-..- -:...... Kt'J'i , u t. j ' ' i' ' K p , ; t Lt t. ( r '( '; Belagerung einer Eine Luge scstgcnagclt. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung' schreibt unter dem Titel Wieder ein ge plünderte; Palais': Auf Beraiilassiing unserer Militärbc hörden ist seit einiger Z.it der Etappen kommandautur in Gent das dortige, am Place de la Ealandre Ro. 1 belegene Pa lais des Grasen Charles de Ticsbach Bcllcroche von der Stadt zur Verfügung gestellt worden, damit, bei Ucberfiillung der Hotels in Gent, ein Theil der Raume zur Unterbringung vorübergehend in der Stadt anwesender deutscher Offiziere Verwendung finden sollte. Die werth vollen Möbel und sonstigen Ausstattungs grgknstände des Besitzer hat die städtische Behörde vorher durch den Beschließer des Hauses in drei großen Räumen zusam menstellen lassen; diese sind sodann von der Kommandantur, ohne daß sie die Sa chen auch nur besichtigt hatte, unter amt lichen Verschluß genommen worden. Mit der Aussicht des Palais wurde der Be schließe! und seine Frau und ücr ihnen noch ein,. Adjutant betraut. Vor einiger Zeit erschien die Tochter des Grasen, die Baronin d'Huart, zur Besichtigung des väterlichen Hauses; dabei sprach sie der militärischen Behörde ihren ausdrücklichen Dank für die Ordnung und den besonde ren Scbutz des Besitzthums aus und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß ihm nichts Schlimmes widerfahren werde. Sie wollte auch an ihre Eltern in diesem Sinne berichten. Kürzlich erhielt nun die Kommandan tur in Gent Kenntnis von einem an die diplomatische Vertretung einer neutralen Macht am belgischen Hose gerichteten Schreiben des EohneS des Grafen, bclgi schen Gesandtschaftsattachs in Bern, worin er behauptete, nach Mittheilung sei ner Schwester sei daS elterliche Palais, trotz der Anwesenheit des Beschließers, von den Deutschen vollständig ausgeplün dert worden, und im Namen seines Va ters um Feststellung des verursachten Schadens bat. Die Militärbehörde fetzte sofort zur Untersuchung des Hauses eine Kommis sion ein, der außer einem deutschen Offi zier ein Konsularbeamtcr der neutralen Macht in Gent, ein Vertreter der Stadt Gent und die Beschließerin des Hauses angehörte; in dem von dieser über den Befund aufgenommenen Protokoll ist Folgendes festgestellt worden: Bei der Un tersuchung des Palais des Grafen Charles de Diesbach-Bellcrocke in Gent durch die Mitglieder der Kommission wurde von keiner Seite das Fehlen ir gendwelcher Gegenstände festgestellt. Vom Inhalt der von der Beschließerin unter Verschluß gehaltenen Zimmer wurde durch den Konsularbeamtcn der neutralen Macht Kenntnis genommen; nach der Be sichtigung der Zimmer erklärte die Be tt t v. ,. I i U; V Dentschen Infanterie rx ' hf " ( t ' . j ff. I !r J W :r 'V - ? rr fJTI A : V&'f- Gr i V '' T T f i i i .' ' .-' 4 's ; u . :t a i ' i s ' ' .' 4. ' l . if x '' - i f I . . : K ! V- 4 . ; v 7 7 i , -tv. i ' l i feindlichen Festung: Am schließ!, daß von den darin enthaltenen Sachen nichts entwendet sei. Zluch in dein reichhaltigen Weinkeller fehle nich','. Es sei hervorgehoben, daß der Besitzer des Palai! als Rcferveosfizikr bei der französischen Armee steht. Bekanntlich scheut sich die französische Regierung nicht, das Eigenthum von Teutschen, die im putschen Heer Dienste thu, einfach ein zuziehen. Hamburg's Opfrnvilligkeit. Nachdem bereits 15 Millionen Mark zur Bestreitung von durch den Krieg erwach senden außerordentlichen Ausgaben vom Hamburger Senat bewilligt und bis auf etwa 1M.IM Mark in Anspruch genom men worhen sind, beantragt der Staat jetzt, weittte 10 Millionen für diese Zwecke zu bewilligen. Die Bürgerschaft wird auch diesen Betrag wie die vorherigen ohne De batte in der am 6. Januar stattfindenden Sitzung zur Verfügung stellen. " . ' Wnffciifr!cden n Weihnacht. Der Solinger Wchrmann E., der auf dem westlichen Kriegsschauplätze steht, schreibt an seine Eltern: .... An den Feieklagen, da Friede aus Erden" sein soll, haben wir hier. Freund und Feind, freundschaftlich mit einander verkehrt, beiden uns die Hände gedrückt und ein fröhliches Weihnachtsscst gewünscht hier hat sich die Weihnachts votschaft, wenn auch nur für ein paar Tage, verwirklicht. Wir haben unseren Gegnern Zigarren und Zigaretten ae schenkt und sie haben uns Kognak, Ke?s und Marmelade gegeben. Wir haben unS auch verabredet, an den Weihnachtstagen nicht zu schießen, wie fühlten uns für diese Zeit gar nicht als Feinde, die Gegner ka men zu unS in den Schützengraben, wir zu ihnen.' . ' . Die Stimmung in Mct. Wie aus Metz mitgetheilt wird, gastir ten im dortigen Stadttheater Lilly Haf eiren-Waag und Walter Kirchhofs, der als Rittmeister Im Felde steht, am 27. Dezem ber zum Besten militärischer Wohlfahrts einrichlungen als Sieglib.de und Sieg mund im ersten Akt von Wagner's Wal. küre". . . Hindenbura als Rodensteiner. Als Generalfeldmarfchall von Bcneckcn dorsf und von Hindcnburg, der siegreiche Führer im Osten, Chef des GeneralstabeS des 8. Armeekorps in Koblenz war, ge hörte er dort deß Rodensteiner HeerpannS allzeit getreuer Colonia Rhenania" an und war ein fleißiger Besucher ihrer Sippun gen, wobei er stets pünktlich zu Schmauß und Becherlupf in der Hcrbergh in der Rhyngassen einleiten that. In den Stammrollen führte er unter den, dem Heerpann zugethanenen Rang eines ,Ur strategkn'. , i - 4 y . (t :. s - ' t w Wt 1 v V s und Lochen Lireuz-S,olonnen auf dem MsrfsI. I "' s. .!'.- , :li x: ;i 4 Y- ?' ' i t chlilzengraben. Telttslhc ßcttknihatxn. Drei Unlerofsiziere und Schlitzen vom 12. bayerischen ?!,'fervc'Znfantkric-Regl-ment, die als 'Schildträger, DeckuNgs und Hmdgranatenschiitzen einen französi schen Schützengraben genommen haben, sind durch einen besonderen Tagesbefehl deS Tivisionsgencrals belobt worlxn. Der Infanterist Knittel, der cls Schildträger eine besonders gefährdete Stelle deckte, hat mit 13 Schüssen im Leibe bis zum letzten Rest seiner 5iräste ausgehalten. Er wurde dann bewußtlos davongetragen und ist im' Lazarett gestorben. Tlx französische Graben war Meter lang und von 500 Turlos befttzt. Dreimal liefen die Bayern Sturm gegen den Graben, bis sie ihn hatten. Der Unteroffizier Menacher hatte Nichts gegen den feindlichen Graben einen Stollen pclrieben, dann die Wand durchschlagen und mit sechs Mann sodicle Handgranaten in den Graben geworfen, daß der Feind in völlige Verwirrung ge rieih. Die Deutschen warfen dann noch beständig Handgranaten m!cr die Fliehen den. 400 todte Turkos lagert nach der Räumung Im ttrabcn. Tie Bayern hatten nur einen Todten und einen Leichtbcr Mundeten. Unteroffizier Menacher, der Führer dieser deutschen Helden, ist später in einem lindern Kampfe gefallen. In den Kamps getrieben. In einem Briefe eines Lockstcdter Kriegsfreiwilligen an seinen Bruder heißt es: TaS Gefecht ivar sehr schwer, da wir gegen eine dreifache Uebermacht, zwei Ba taillone don uns gegen sechs Bataillone Franj-o'en. kämpfen mußten. Trotzdem haben !,ir sie schandlich verhauen. Die Gcs'n',:in sagten, daß es zwei aktive Rc, iiicntcr wären, aber von den aktiven Leuten seien nur noch vier Mann gewesen, die anderen wären größtentheils alte Landwehrleute. Sie waren erst einige Tage ans der Garnison sott. Ferner er zählten sie uns, daß die Offiziere hinter ihnen mit Revolvern gestanden und sie vorgetrieben hätten. Einige Stunden vor dem Gefestt hätten sie große Mengen Cognac bekommen. Thatsächlich war der grLkjte Theil betrunken, und in den Feld flascn dcr Gefangenen war noch Cognac. Wir liegen seit fünf Tagen ohne Unter brechung im Schützengraben und bleiben voraussichtlich noch acht Tade darin, denn der Zug, der uns ablösen soll, hat Feld befcstigllngen zu bauen. Wir sind dabei, uns bombensichere Unterstände zu bauen, eine schwere Arbeit, da wir nicht die Werk zeuge haben, die die Pioniere gebrauchen. Die Hauptarbeit machten wir Nachts. An Schlaf ist. natürlich nicht zu denken, da wir auch Wache stehen müssen. Ich glaube jetzt auch, daß das Schlafen ein dumme Angewohnheit ist, die man sich abgcwöh nen kann. , ,55. ' ;v . v ? 1 - 1.' j -, - , ' -H r "v Die Talmlöpfcife deS langen M. Die Tabakopfcife deS lange,, M. CiN ötlrbuiS Vom östlichen Krieg! fchanplah, dal fg recht das kamerodschast liche Verhältnis zeigt, da zwischen Off! zieren und Mnnschaftcn im Felde herrscht, wird von einem Leser deS Grau denzer Ges.' mitgetheilt: AIS unser Ba taillon bereits vier Tage lang im schwer stcn Feuer vor dem jdnde lag und sich gegen eine wehrfache Uebermacht durch Feuern und Sturmangriffe wehrte, be merkte uns Vataillvnskommandcur plötz lich In kleiner Entfernung den langen einen leidenschaftlichen Raucher, ohne Pfeife. He! M.. wo ist die Pfeife?" Die Russen haben sie mir wkMschossen!" Es L,7!te nicht lange, da springt der Kommandeur in, den Schützengraben und bringt dem langen M., unbelümmert ums feindliche Feuer, eine lange Pfeife, gestopft mit echtem Knaster. Eine Ordonnanz batte die Pseife des gefluchtcten Hauök sitzeks gefunden und sie dem Kommandeur überdacht, eine Handvoll Tab.ik war schnell zur Stelle, und nun brachte der Kommandeur sie eigenhändig dem langen TU., der vor Freude und Staunen keiner Worte mächtiq war. MsjslSnde in der französischen Armee. Die Pariser HumonitS" berichtet, daß die Entsendung zur Front in manchen französischen Truppendepvts als Straf Mittel betrachtet wird. Die Chefs wähl ten bei dcr Abfcndung von Ersatztruppen in erster Linie bestrafie Leute. Die Hu manit' erklärt dieses Verhalten für un glaukllch und bezeichnet eS als eine Be schimpfung des Patriotismus dck übrigen Soldaten. Doi gleiche Blatt tadelt, daß an verwundeten afrikanischen Soldaten Bekchrungsversuche vorgenommen werden. In Maintenon wird viel Aufhebens von der Bekehrung eine! verwundeten Moham medaners gemacht, dem Man den Katechis muS beibrachte. Tie HumonitS' warnt vor dem Eindruck, den dieses Vorgehen auf die mohammedanischen Unterthanen Frankreichs machen werde. . TaS Wort eines Amerikaners Im Verlause eines Vortrages in Berlin sagte Oberstlt. Emerson, Korrespondent der World" und früher aktiver Offizier der amerikanischen Bundesarmee: Was wissen Sie. die Sie unter wohligem Dache sitzen, von den Leiden Ihrer Leute In den Schützengräben. Diese Leiden vermag einzig und allein dcr d e u t s ch e Geist zu überwinden, der ihnen den Sieg bringen muß. Ihre Gegner rechnen zusammen: wir haben soviel Soldaten, so und soviel Schiffe, so und soviel Geld. Aber an eines haben sie nicht gedacht: an den Geist Ihres Volkes und d a r a n werden Ihre Feinde z e r s ch e l len.' Ter arbeitslose Referendar. Man schreibt der MUlheimek Zeitung": Das Noihezamen war glücklich bestanden. Jetzt kam es für den neugebackenen Re ferendar darauf an, bei einem Regiment angenommen' zu werden, damit er das EramcN nicht noch einmal wiederholen mußte. Alle Regimenter waren mit Frei-1 willigen überfüllt. Da kam ihm eine Idee.. Er ließ sich in die Liste der Ar beiiilofen eintragen, weil er gehört hatte, daß Arbeiter ohne Beschäftigung alsbald eingestellt würden. Binnen 43 Stunden war der arbeitslose Referendar Musketier im 14. Jnsanterie-Rcgiment. . Das Gold int Strumpf. Der Lehrer Kammlcr In Ravolzhausen, einem kleinen Dorfe im Kreise Hanau. sammelte bei den dortigen Einwohnern in kurzer Zeit für 9MX) Mark Goldgeld und lieferte eS bei derNeichsbank ab. Andere Lehrer des Kreises Hanau wollen nun dem Beispiel 5!ämmlers folgen und in ihren Gemeinden ebenfalls Goldfammlungen einleiten. . Bestrafung eines Verröthcrs. Wegen Kriegs- ,und Landesverraths ist der Kätner Wilhelm Kogel üiis Szar gillen. Kreis Labiau, vo r Kriegsgericht In Königsberg zu zehn Jahren Zuchthaus und zu Ehrverlust sür die gleiche Dau verurtheilt worden. Kogel hatte an sei nein Wohnorte, dessen Umgegend die Russen bei ihrem Einbruch in Ostpreußen äufsuchlen, dem Feinde die Lerprobian iierung durch geeignete Winke zu crleich tern versucht. . Jndenhetzen in Nufilnnd. Dem Mailänder Avant!" wirk aus Rußland berichtet, daß mit besonderer Strenge itt Polen gegen die jüdischen Elemente vorgegangen werde, die im Ge ruch stehen, deutschfreundlich zu sein. Eine große Zahl von Juden sei bereits hin gerichtet oder mit schwerer Kerker st r s f e belegt worden. Die jüdische Be dölkerung in Russisch-Polcn werde mit einer Frist von 24 Stunden ausge wiesen. Ihre Besitzthümer werden zer stört. Tausende von Frauen, Greisen und Kindern müßten wochenlang bei schlechtem Wetter zu Fuß reifen. Viele seien dabei umgekommen. Aus Galizien werden Lhn liche Nachrichten verbreitet. Gold nehme ich fttr Eiscn. Der Gouverneur der Festung Köln Macht bekannt, daß vielfach eiserne Finger ting mit der Inschrift: Gold gab ich sür Eisen' in den Handel gebracht und zu hohen Preisen zum Kauf angeboten wür den. Unvereinbar mit der historischen Be deutunq solcher Ringe sei der käufliche Eimerlz; es bestehe ferner die Gefahr, daß das Publikun. getäuscht und die Vor stellung erweckt werde, der Kaufpreis werde ick vaterländischen Interesse verwendet. Daher würden das Feilhalten und dcr Verkauf derartiger Ringe unter Andro hung einer Gefängnisstrafe, bis zu einem Jahre verboten. ' C Al:ÄUii CsÖA(tXili Ml MkLAM L AM i14 AiH, In Staub mit allen finden". Wir sind Überfalle worden und wi, wehren uns! ülu! dem Großen Hauptquartier meldet die Kölnische Zeitung': Die Weihnachts seier im Großen Hauptquartier war eben so einfach und schlicht wie eindrucksvoll. DaS Kaiser wollte daS Fest inmitten dcr Soldaten begehen, die zum Hauptquartier gehören. Dazu bedurste eS eines sehr gro ßen Raumes, da Gabentische für etwa WO Personen ausgestellt, werden mußten. Tie weite Halle war über und über mit Tannengrün geschmückt, so daß nirgends von der Decke und der Wand etwas zu fc htn war. Jedermann, vom Kaiser bis zum schlichten Landwchrmann, fand sei nen Platz an den in der Längsrichtung aufgestellten Tischen, die in ginchen Ab ständen mit Lichtern geschmückte Bäume trugen. Jeder Offizier und jeder Mann erhielt die gleichen Pfefferkuchen, Acpfcl und Nüsse sowie ein Bild dek Kaisers. Tie Mannschaften erhielten außerdem Ta bakbeutcl und Zigarren. An der Stirn feite deS Raumes war ein Allar errichtet, davor eine große Krippe. An den Seiten standen hohe Christtannen. Tel alte Weihnachlsgesang O du fröhliche, 0 du selige Weihnachtszeit" leitete die Feier ein, sobald der Kaiser die Anwesenden mit dem Gruß Guten Abend. Kameraden!" begrüßt hatte. Es folgten eine kurze An spräche des Pfarrers und dann das Lied .Stille Nacht, heilige Nacht". Nachdem Generaloberst von Plessen dem Kaiser für die Bereitung deS schönen Fe stes gedankt hatte, hielt der Kaiser fol gende Ansprache: Kameraden! In Wehr und Waffen stehen wir hier versammelt, dieses heilige Fest zu feiern, daS wir fönst im Frieden zu Hause feiern. Unsere Gedanken schwei fen zurück zu den Unsrigen daheim, denen wir diese Gaben danken, die wir heute so reichlich auf unseren Tischen sehen. Gott hat es zugelassen, daß d:? ?c!nd uns zwang, dieses Fest hier zu feiern; wir, sind überfallen worden, und Wir wehren Uns. und das gebe Gott, daß auS diesem Friedensfest tnit unserem Gott sür unS und für Unser Lirnd aus schwerem Kampf ein reicher Sieg erstehe. Wir stehen auf feindlichem Boden, dem Feinde die Spitze unseres Schwertes und daS Herz unserem Gott zugewandt, und wir sprechen eS aus, wie es einst dek Große Kurfürst gethan: In Staub mit allen Feinden Deutsch lands! Amen.' Der Kaiser ging dann an den Tischen entlang und zeichnete viele Osfiziere und Mannschaften durch Ansprachen aus. Die gallische Lerche. Anläßlich des Neujahrstages richtet der offizielle Anzeiger für die französische Armee folgenden poetischen Erguß an die Soldaten der Republik: .Theure Kinder Frankreichs! Noch stehen euch neue Kämpfe, noch stehen euch neue Leiden bevor. Haltet aus in Geduld, die schlimmen Zeiten weiden vorüber gehen. Noch deckt die Erde Rauhreif und harte, ja, grausame Augenblicke stehen uns bevor. Aber schon beginnt langsam, ganz langsam die Nacht dem Tage zu weichen, die Luft wird milder werden, der Sturm wandelt sich in weichen Schmeichelwind. Die gallische Lerche wird jauchzend dem Neuen Morgen entgegenflicgen! Theure Kindet Frankreichs! Wenn diesem rauhen Neujahrswintertage der Frühling gefolgt sein wird, werden wir für euch die ersten Triebe junger Lorbeeren pfliicken!" Mit poetischem Feingefühl laßt man jetzt den gallischen Hahn nicht mehr krähen, fondern eine gallische Lerche jauchzen, ch Drei von den Alten. Wie aus Halberstadt berichtet wird, rückten kürzlich mit den 7. Kürassiten wieder drei alte Streiter im Alter von 66 bis 67 Jahren aus, die sich dreimal frei willig gestellt hatten. Alle drei haben während des Feldzuges von 1870 die weltbekannte Attacke von Mars-la-Tour mitgeritten. , Was London verschweigt. Vier Soldaten dek Regimenter von Dorset wurden vom Kriegsgericht der Meuterei sür schuldig befunden. Das Urtheil wird später bekannt gegeben wer den. Aus Gerichtsverhandlungen in Scarbormigh geht hervor, daß das eng lischt MInensuchschiff Night Hawk" auf eine Mine gestoßen und gesunken ist. Nur ein Theil der Mannschaft wurde gekettet. Tie unbrauchbare Spahis Der Progrös" meldet aus Paris: Die marokkanischen Spahis wurden von dcr Heeresverwaltung don der Front zurück gczogen, da sie sich für ben Dienst in den Schützengräben unverwendbar erwiesen. Der Progrös" erklärt, es handle sich in neswcgs um eine endgültige Außerdienst setzung, die Heeresverwaltung warte eine Gelegenheit ab, wo sie die kriegerischen Eigenschaften det Spahis gewinnbringend verwerthen könne. , . Soldatenfrauen in England. Das englische Kriegsministerium der Lffentlicht eine beruhigende Erklärung be züglich der von englischen Publikum sehr getadelten Stellung der Soldatenfrauen unter Polizeiaufsicht. Das Ministerium erkennt die moralische Schädigung einer allgemeinen Durchführung derselben an und will fortan nur solche Frauen der Aufsicht unterstellen, deren Trunksucht be, tonnt ist,'