1 t2fltisj Cmasirt Tribune. Msnia, Un 8. Februar 1315. y") a ; v .' i't i- 1 , il V , .5 -Jl W.til -Jl .' Die Naittevadin. Jlomon von (9. Formung,) Halb verborgen durch einen zierlich gestickten chinejlfchen Paral?ent stand in der litic deS maisch beleuchielc? ituffcezimmciä eine Gruppe kunstvoll geschmiedeter, mit CnnrpIatUn der sehen giundtischchen. die eine präch ti'jt Fächerpalme überragte. Bequeme amouistuhie luden zum sitzen ein. Hier nahmen Regina und Dr. Rüst Platz. Ali die dampfenden Mokk schalen vor ihnen standen, reichte Rüst seiner Nachbarin eine Zigarette unl zündete sich hann selbst eine an. Der Doktor war kein leidenschaft licher Raucher. Die Zigarette bedeu lese ihm kein unentbehrliches Genusz Mittel, aber sie war ihm stets fotl kommen, wenn es galt, seine Äcdan ken zu sammeln oder zu zerstreu.', sich zu konzentrieren oder zu träumen Sie war ihm gleicherweise ein Anreiz bei schwerer Arbeit, ols ein Beruhi gungsmittel nach geistiger Anspart, nung. Jetzt war er dem dünnen Papyroö dankbar, daß die mechan! sche Tätigkeit deZ AnzündcnS und Rauchens die schwere Aussprache um einige Minuten verschob. Nachdenklich nippte Dr. Rüst an dem braun: Trank. Regina rührte ncrvöS mit dem vergoldeten Löffel in ihrer Tasse. Und als der Doktor noch immer hartnäckig schwieg, fragte sie nochmals zaghaft: .Wie finden Sie Richards AuZ. fer. Doktor?" D.. Arzt starrte wortlos einig? Augenblicke auf die verglimmende Zi garette und warf sie in den Afch?n becher, dann umfaßte er die junge Nrau mit einem teilnahmsvollen Blick: Frau Regina, Sie haben sich da eine harte und undankbare Pflicht auferlegt, als Sie den Entschluß ge faßt, Richard in seinem schweren Lei. den zur Seite zu bleiben. DaS ist eine Freundschaft zwischen Mann und Frau, wie man sie nur selten findet. Aber werden Sie Ihre Ad. ficht durchführen, auch wenn ich Ih nen als Arzt und Freund sagen muß, daß der Weg, auf dem Sie wandeln, immer ungangbarer, steiler und müh seliger werden wird, je weiter Sie ihn verfolgen?... Sie haben keine Ahnung, was es bedeutet, einem lang. sam Dahinscheidenden alles ersetzen zu wollen, was das entschwindende Leben ihm entreißt. Wenn sein? Schaffensfreude erlahmt, wollen Sie ihn zerstreuen, wenn feme Körper kräfte schwinden, wollen Sie bei ihm weilen, die Starke, Hoffende spielen, .-nn alle Borboten des Todes heran. geschlichen kommen, wie listige Diebe. wollen Sie mit dem Schleier der Lie be ihm den Blick in das offene Grab verbergen. Sie wollen... .Halten Sie ein. Doktor?" stöhnte Regina gequält. .Sie übertreiben! Richard wird nicht kranker werdet', das milde Klima hier muß ihm gut tun. Er . . ." Einem kiähen Impulse folgend, leg te der Doktor seine Hand auf ihren Arm, beugte sich näher zu ihr und redete, den Ton unbewußt dampfen?, eindringlich auf sie ein: .Frau Regina, lassen Sie sich war nen. Geben Sie es auf, sich an ei nen Sterbenden zu ketten. Ihre See; le, ja, selbst Ihr Körper muß darun. ter leiden. Bedenken Sie doch, die beständige Nähe eines Lungenkrank ;n ist gefahrbringend. Ich warne Sie vor der Ansteckung! Wollen Sie, gleich ihm, langsam dahinsiechen, mit diesem gräßlichen Leiden behaftet? Sie, die gesunde, blühende Frau! Nein, Sie dürfen sich nicht einer sol chen Gefahr aussetzen. Sie müssen ihre Gesundheit hüten, das kostbarste Gut, das uns die Natur geben kann. Jeder Gesunde hat die Pflicht, sich dem Leben zu, erhalten. Und ie der Lebende hat ein Recht auf Glück," setzte er langsam und nachdrücklich, ymzu. Ein ircuyerz'gcr xrna au seinen klugen Augen streifte sie. Regina aber wollte ihn nicht ver stehen, wollte nicht gewarnt sein, ver biß sich in ihr Mitleid mit dein Kranken. Wie eine Gefahr für ihre Liebe zu Richard erschien ihr dies:r sympathische Mensch, dieser Arzt un) Freund. Und darum sammelte sie ihren Starrsinn und erwiderte fast schroff. uuaien sie mich oocy nicht ms Ihren Warnungen, Doktor. Sie wissen nur zu gut, paß Richard für mich den Inhalt deö Lebens bedeutet. Es klingt wie eine Nomanpyrafe, ist aber leider Gottes keine. Wenn daS wahr ist, was Sie da von sei nem Zustand sagen, so will ich ihn mit doppelter Liebe und Sorgfalt pflegen und feine wechselnden Stim mungen als krankhafte Erscheinungen ansehen. Alles, was ich irgend für ihn tun kann soll geschehen. Verliere ich ihn trotzdem, so geht mit ihm das Letzte, das Einzige dahin, was mich noch an diese traurige ErU fesselt. Wohl mir, wenn ich ihm dann folgen dürfte. Dann habe ich ja auf der Welt niemanden weiter, aber auch niemanden, für den zu leben eS sich verlohnte Sie hatte sich in eine' trostlose Juliul LInopf. I lfe-gjjiL,i!ij ., tfft v Oüiy Stimmung hineingeredet und glaubte selbst tn diesem Augenblick an ihre eigenen Worte, an Lebensüberdruß und Todeiisieude. Dr. Rüst Urne erblaßt vor diesem Ausbruch Ul Schmerze 'und heißen Jammer. Und er fühlte sich zugleich hingerissen von dem Zauber, der von ihrer Trostlostgkeit ausging. , Er empfand einen beißenden Schmerz, als Regina ihm o die Schranken! sigkeit ihrer Liebe zu Richard enthüll te. Lang: genug hatte er sich gegen die Erkenntnis gewehrt, daß er Re gina liebe. Wie ein Berrat an dem Jugendfrzunde war ihm dieses Ge fühl erschienen und er kitte sich erst beruhigt, als die beiden auf feinen Rat hin weit fort gereist waren. Als er allein in Berlin zurückgeblieben war. schalt er sich selbst einen kompletten Narren, einem Kranken das Feld geräumt zu haben. Schnell entschlossen war er nachgekominen, um sich Regina zu erobern. Jetzt aber, da er sie so traurig vor sich sah. überkam den sonst so beson ncnen Mann der zwingende Wiuisch, das geliebte Weib in seine Arme zu nehmen, ihr Herz und Hand anzutra gen Und sie dem Totgeweihten, der nach feiner Meinung kein Recht mehr auf Liebesglück besaß, gewaltsam zu rauben. ' Er vergaß für den Augenblick, daß er als Arzt und Freund Regina gegenüber faß. daß sie in festem Ber trauen auf feinen reinen, lauteren Sinne ihm ihr Inneres enthüllt. Er vergoß die Umgebung und alle Be sonnenheit ließ ihn im Stich. Er sah nur Reginai er dachte nur an ih re Lieblichkeit, er hörte nur ihre zar te. süße Stimme, fühlte nur ihre Nähe. Eine Sturmwelle der Gefühle brach aus ihm hervor, alles überflu. tend. Verstand. Borsicht. Takt. Zart, sinn. Und ehe er sich selbst dessen bewußt wurde, waS er tat, hielt er sie umschlungen und flüsterte ihr hei' ße Liebesworie mS Ohr. Bezwungen von seiner plötzlich überströmenden Leidenschaft, verwirrt von ihren eigenen Empfindungen, lehnte sie daS Haupt an seine Schul, ter. . Bon draußen her klang 'in ge dämpften Tönen das zarte Spiel der Geigen und umschmeichellk die Sin ne, betäubte den Beistand. Für den Augenblick erschien eS den beiden, als hatten sie den Boden verlassen, als schwebte sie in himmlischen Fernen, wären losgelöst von allem Irdischen. Jenseits des Wandschirms erklang eine kleine Tischglocke mit schrillem Ton. Regina fuhr erschreckt zusam men. Ein vorwurfsvoller, trüber Blick traf den Doktor, dann sagte sie, sich gewaltsam aufraffend: .Wir dürfen Richard nicht länger warten lassen, er wird uns vermis sen." Gehorsam erhob sich Dr. Rüst, zog noch einmal rhre Hand an seine Lip pen und murmelte: Regina kön nen Sie mir verzeihen? .Denken, wir nicht mehr an unö. Wir müssen... Doch da ist er ja schon," unterbrach sie sich und eilte hastig auf Richard zu. Langsam folgte ihr der Doktor. Der Schriftsteller hatte mit ge- wohnter Journalistenschnelligkeit die Zeitungen durchflogen uno war, von einer inneren Unruhe getrieben, ins Bestibül geeilt. Seit der Doktor wie der auf der Bildfläche erschienen war, fühlte Senden eine beständige Unruhe. Er fürchtete das Nahen ei ms Unheils, das er mit dem Jnstink. te der Eifersucht mit Regina und Rüst in Verbindung brachte. Nun, da er beide mit vor Erregung getöte ten Wangen vor sich stehen sah, blickte er mißtrauisch erst auf Regina und dann auf den Arzt. Der gewandte Arzt aber beherrschte sich. Er war wieder vollkommen Herr feinir Sinne, legte dem Kran ken die Hand auf die Schulter und fragte gelassen: .Nanu, Freundchen, ist die Litern tur schon erledigt? Tann wollen wir, wenn eö Dir recht ist, mal den Spielsaal inspizieren. Bis in Fortu. nas Tempel sind wir auf unserer Entdeckungstour noch nicht vorge. drungen." Senden nickte zustimmend und so gingen sie in den großen, dichtgefüll. ten Spielsaal. 'Zunächst konnten sie nur bis zur Türe deS marmorgetä selten Raumes gelangen, denn eine vierfache Menschenmauer versperrte den Zugang zu den Spieltischen; die wenigsten spielten, die meisten be gnllgten sich, die Hälse zu recken und die interessante Spiclkomödie kosten, los mitangusehen. Durch all die ge flüsterten und gewisperten Laute, durch das unruhige Hin und Herbe wegen der Menge, durch die gedämpf ten Töne, die vom Orchester verein zelt herüberklangen, durch das Klei verrauschen und Fllßeirippeln hörte man die blechernm Stimmen der Croupiers: ' , - .Faites vos Zeus, Messieurs! Les jeus sont faitsl Les jeus marquesl lernt est raarque'l Kien ne va plus I l'lu ricn!" echote fi vom zweiten Tisch. Lautlose Stille. y Die Kugel nahm ihren Laus. ' Bedrückendes Schweigen. Ei war. all wenn die Spieler und Zuschauer den Atem anhielten. Ein befreiender Seufzer ging durch oen acii: .Sieben!" Die Gewinnnummer. -Der Glückspilz, ein junger Mann. ver in einem scheußlichen sachsendeut' sch'n Französisch seiner Freude leb. haften Ausdruck gab, strich den sech fachen Einsatz ein und war klug ge nug, mit seinen dreißig Francs dem Spielieuf:! ein Schnippchen zu fchlc,. gen und ihm zu entwischen. Durch die entstandene Lücke dräng, tcn sich die Freunde an den Tisch, Richard blickte eine Weile gespannt auf die rollende Kugel, während Rüst ihn und Regina beobachtete. .Wollen wir da Glück einmal ver suchen?" fragte Senden nach einigen Minuten. Ich denke, fünf Francs, den hier zulässigen Höchsteinsatz, kann jeder' von unö für den Scherz op fern." .Natürlich.' meinte der Doktor nachlässig, .wir sind ja auf Reifen, um Geld auszugeben, zu ve:'..enen brauchen wir augenblicklich keins." .Aber man könnte doch vielleicht etwas gewinnen," wandte Richard ein. .Also gut. Herr Optimist, versu chen wir einmal die Götter," ent schied der Doktor. Er warf ein Fünf, frnncstück. mit dem scharsgeschnitte. nen Profil des ersten Napolöon auf Nummer .neun". Regina und Richard hielten daS Geld noch wägend in den Händen. iticn ne va plns!" .Also zu spät," murmelte Richard. .Nur für dieses Mal." tröstete Re gina. "Le neuf!" Ter Doktor nahm seinen Gewinn und lachte: .Nun sind Sie an der Reihe. Frau Regina." Regina und Richard warfen gleich zeitig ihr Geld auf die grüne Fläche. Auf Nummer sieben machten beide Fünffrancstücke Halt. Ein kurzes Schweigen. Wiederum: ."Le neuf!" Die junge Frau erklärte sich mit dem Berlust Von fünf Francs voll kommen befriedigt, während Senden eigensinnig weiterspielte. .Also auf Deine Glllcksnummer, Walter!" Sendens Geld rollte auf Nummer neun. .Le sept!" rief das auZgemergel. te Männchen. Noch zweimal wiederholte sich der gleiche Zufall. Setzte Senden auf sieben, gewann neun und umgekehrt. Mit krankhafter Hartnäckigkeit ver suchte Senden es noch mit einigen an deren Zahlen, aber mit demselben Mißerfolge, bis er sein Portemon naie leer fand. Beilegen wandte er sich an den Freund. .Leih' mir, bitte, fünf Francs," bat er. Einmal gab der Doktor, das zweite Mal jedoch zögerte er und meinte wohlwollend: .Laß doch den dummen Scherz. Du ärgerst Dich nur und regst Dich auf." .Le dernier jeu!" (Ein letztes Spiel! ) meckerte der Bankhalter. .Also dieses eine Mal noch." bat Senden. Rüst reichte ihm das Geldstück. Bevor Richard jedoch dazu kom men konnte, eine Nummer zu markie ren, hieß es bereits wieder: "Rien ne va plus I" .Also zu spät." sagte der Doktor ruhig. .Zu spät." wiederholte Senden me. chanisch, während ihn ein kalter Schauer durchriefelte. War es die Aufregung des Spiels oder hatten ihn des Doktors Worte erschreckt. Senden wankte plötzlich urch wäre zu Boden gestürzt, wenn der starke Arm deS Freundes ihn nicht aufgefangen und gestützt hätte. Der Schwindelanfall dauerte nur wenige Augenblicke, dann richtete der Kranke sich wieder auf und sagte: .Es war nichts, laßt uns ins Konzert gehen." Regina und der Arzt tauschten ei nen Blick des Einverständnisses, dann meinte die junge Frau, vorsichtig und leichthin, vm Senden nicht stutzig zu machen: . .Sollten wir nicht lieber heimkch ren, Richard? Ich fühle mich nachge. rade recht müde." Mißtrauisch . wollte der Leidende widersprechen, doch auf des Arztes Erklärung, er müsse unbedingt auf brechen, um den letzten Abendzug nach LausaniWMoch zu erreichen, willigte er ein. - Draußen war es empfindlich kühl. Bom See her wehte ein starker Wind, dem die Schneeflächen der Dent du Midi" von ihrem Frosthauch einen Teil mit auf den Weg gaben. Dr. Rüst verbot Senden jetzt, im Freien zu sprechen, und da weder er selbst noch Regina zu einer Unterhal tung aufgelegt waren, so wandelten alle drei schweigend und mit ihren Gedanken beschäftigt dem Bahnhof zu. . In Bebey verabschiedeten sich Re gina und Senden vom Doktor und suchten ihre Pension auf. (Fortsetzung folgt.) , Die Stoßzähne der Elefanten werden bis 180 Pfund schwer. Die brldkn Flieger. Hon I. ehling. Ein heißer, schwüler Juliabend, drückend wie die politische Atmo sphäre. Und wie am schwarzen Wo! lenhlmme! fahle Blitze zacken, so wet terleuchtet es auch drohend in der ganzen Welt: daß Blut des csterrei. chischen Thronsolgers und feiner Ge mahün. die ein serbischer Mordbube über den Haufen geschossen, durste nicht umsonst geflossen sein! Oester. reich stand bereit, mit sestcr Hand in da Wespennest Serbien zu greifen da hob schützend das mächtige Rußland seine Hand über den .sla wischen Aruderstamm". Was wird werden? Auf -dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin stehen zwei junge Männer. Schlank und sehnig der eine, mit blondem Haar und blauen Augen; dunkel und kleiner der andere. Leise sprechen sie miteinander, während sie auf den Schnellzug -warten, der in wenigen Minuten nach Warschau ab gehen soll. .Hellinut," sagte der kleine Dunkle zu seinem Begleiter, .bei dir ist's was ganz anderes. Du bist Deut scher, bist Ossizier.. Du weißt, wo für du kämpfst, wenn es losgehen sollte. Ich dagegen? Wohl bin ich russischer Untertan, aber ich bin kein Russe, ich bin Pole! Erfüllen muß und werde ich, wenn's sein muß, meine Pflicht, aber nur, wcil'S eben meine Pflicht ist. ohne Lust, ohne Liebe. Gräßlich ist's, sich opfern zu müssen für die russischen Schergen, die mein armes Polen mit der Knute knechten!" .Nur Ruhe. Wasili. noch ist'S ja nicht fo weit", entgegnete der Ange. redete, .der russische Bär wird's sich gar reiflich überlegen, ob er für da serbische Mordgesindel die Kastanien aus dem Feuer holen soll; der hat mit sich selber zu tun." .Du irrst, wenn ich dir sagen dürfte, was ich in den letzten Wochen für Nachrichten erhalten.".. .. .Ach geh, du unverbesserlicher Pes simist. In ein paar Wochen bist du wieder hier, und wir fliegen wieder zusammen, wie schon so manches liebe Mal. Solltest du aber doch recht behalten, Wasili. so mig dich der Himmel bewahren." Tanke. Hellmut, auch dir wlln sche ich alles Gute." Noch ein Händedruck, und der Zug entführt den Polen.' ostwärts. Am 1. August waren die Würfe! gefallen: Deutschland hatte mobil ge macht, dem bedrohten Bundesfreunde beizustehen. .Die ' Mobilmachung klappt , konnte der-Fieneialstab ver künden. Und in der Tat, jeder deut- sche Mann stand pünktlich an seinem Platze. . Auch Hellmut von X. war natürlich auf seinem Posten. Nach Ostpreußen wurde er geschickt, das nachxdem heldenmütigen Widerstande der Grenzschutztruppen von den Bar barenhorden' der Kosaken über schwemmt worden. Toll sah es aus in den gesegneten . Ostmarken: die Bevölkerung teils geflohen, teils ge fangen oder niedergemacht, Dörfer und Städte verbrannt und verwüstet, Bahnen und Straßen zerstört. Aus luftiger Höhe herab sah Hellmut von . die Folgen der russischen Jnva sion, sah sie selbst, diese asiatischen Mordbrenner, in zahllosen Haufen. Heuschrecken gleich, das schöne Ost preußen überfluten, wenn er 'seine Aufklärungsflüge unternahm, die täglich weniger weit nach Osten führ tcn, weil die braven feldgrauen Jun gen der Uebermacht weichen mußten. Doch plötzlich wurde es anders. Verstärkungen, waren angekommen, und General Hindenburg hatte mit kräftiger Faust die Zügel ergriffen. Nun hieß es: Vorwärts!" Kaum vierzehn Tage, und Ostpreußen war so gut wie frei vom Feinde, der, so weit er nicht gefangen oder in den Masurischen Seen und unter den deutschen Kugeln und Granaten ein schlimmes Ende gefunden, rückwärts flutete. Dem geschlagenen Feinde bleiben die Deutschen auf den Fersen und folgen ihm bis zu seinen Voll werken. Aber auch die Russen sind tätig. Sie verstärken ihre Werke, machen Ausfälle und schicken' auch ihrerseits Piloten hinaus. Oft schon war es zu Kämpfen in der Luft ge kommen, aber nie war es einem Flie ger geglückt, seinen Gegner zu über winden. Man hatte sich schon an das immer harmlose Geplänkel der Flie ger fo sehr gewöhnt, daß man es als interessantes, aber nicht aufre gendes Schauspiel betrachtete. Auch Hellmut von 1. hatte schon mehrfach Gelegenheit gehabt, mit sei nen russischen Kameraden zusammen zutreffen. Es wurmte ihn mächtig, daß er noch keinen feindlichen Pilo ten zur Strecke gebracht. Kamerad", sagte er zu seinem Begleiter, als er eineä Morgens wieder einmal seinen schnellen Doppeldecker bestieg, .heute riskiere ich was. wenn wir so einen Kerl von Russen treffen. Ich gehe ran, soweit als möglich, damit Sie ein gutes Ziel haben!" .Machen wir," erklärte der Beobachter lachend, und unter , dem Donnern des hun dertpfündigen Mercedes hob sich der Apparat vom Boden. . ' f Hoher und hoher iat Heumut ron X. die Maschine steigen. Jetzt zeigt der Höhenmesser 1WQ Meter. DaS ist genug, um halbwegs sicher zu sein vor feindlichen Kugeln. Tief unten liegt ausgebreitet wie eine Landkarte das feeurciche Masuren mit dem reizenden Städtchen Lyck, daS die Russen ausnahmsweise ge. schont. Run geht's südwärts, der Bahn folgend, die unsere flinken Soldaten schon für die deutsche Spur weite umgebaut, viele Kilometer nach Rußland hinein. Ein Fesselballon gibt die Richtung. fr schwebt über den russischen ffe stung O., vor der schon deutsche T nippen liegen. Hcllmut von x. hat den Auftrag, zu erkunden, wo die Belagerten neue Berschanzungen eingerichtet haben und ob, wie daS Gerücht oht, tatsächlich eine neue russische Armee, im Rücken der Je stungen im Anzüge ist. Zweimal umkreist der Doppel decker in me.hr als 1500 Meter Höhe die Festung. Wohl beginnt unten ein heftiges Schießen, platzen rechts und links ein paar Schrapnells, doch un beschädigt zieht die schnelle Maschine weiter. Gespannt blickt der Leobach ter durchs GlaS hinab. Da, was ist daS? Ein mächtiges Lager, dort noch eins und von Osten her unab sehbare Züge von Geschützen, Wagen und Reitern! Also doch! Das ist die Wilna.Armee. von der man fo viel gefabelt! Schnell zurück, das Gesehene zu melden! Schon befindet sich Hellmut von X. wieder ganz nahe der deutschen Grenze, da naht ein kleiner, abe? äußerst schneller Eindecker, zweifellos französischen Ursprungs. .Ein Rus se!" ruft der Bcgleitosfizier Hellmut durchs Sprachrohr zu, während er gleichzeitig Browning und Bomben fertig macht. Ter aber weiß, was er zu tun hat. Schnell zieht er das Höhcnsteuer, und gehorsam steigt die Maschine empor. Doch auch der Russe vollführt das gleiche Manöver, im Bestreben, den Gegner zu überfliegen. Wie zwei Raubvögel umkreisen die beiden Apparate einander; keiner will nachgeben, wo es sich um solch wich tige Sache wie die Meldung vom Herannahen der Wilna-Armee han delt. Ter Russe muß den Teutschen am Zurückfliegen hindern, dieser wie der muß durch, koste, was es wolle! Ter Eindecker ist schneller als der schwere deutsche Doppeldecker, ist also im Vorteil. Doch bei günstiger Ge legenheit drängt Hellmut von X. seine Maschine scharf an den Russen her- an; kaum 30 Meter sind die beiden Apparate voneinander entfernt. Da knallen zwei Schüsse aus dem Brom ning von Hellmuts Begleiter, und sofort greift der feindliche Pilot nach seiner .Stirn.. .Getroffen!" jubelt der deutsche Flieger, während er zugleich die Maschine hochreißt, so daß es ihm gelingt, über den Eindecker zu kom- men, dessen Führer zweifellos für den Augenblick die Herrschaft über feine Maschine verloren. Und ehe noch die Russen etwas unternehmen können, fällt schon von oben aus geringer Höhe eine Bombe. Ein Holm des - linken Flügels und ein Benzinrohr' sind getroffen und ge- brochen. Der Eindecker legt sich scharf auf die Seite und saust in machtiger Spirale der Erde zu. Da erwacht der russische Pilot aus seiner kurzen Betäubung. Sofort erfaßt er seine Lage, und kraftvoll zieht er die Steuer, so daß der dro hende Absturz noch vermieden wird. Aber das Fallen des Apparates kann er nicht mehr verhüten, da auch der Motor stehen geblieben ist. Schnel ler und schneller geht's hinab, bis der Eindecker, im letzten Augenblick noch scharf aufgerichtet, mit hartem Stoße auf einer Wiese landet und sich auf. den Kopf stellt". Beide Insassen fliegen heraus und bleiben bewußtlos liegen. Bon unten aus hat man daS Duell in den Lüften mit Spannung beob achtet. Eine Abteilung sächsischer Ulanen, die erst tags zuvor ange kommen, galoppiert herbei und fin det die beiden Russen. Der deutlche Pilot aber, der vorsichtig auf 200 Meter herabgestiegen, erkennt die grllnweißen Fähnchen der Lanzenrei ter und landet nun auch nahe den gestürzten Russen, beglückwünscht von den erfreuten Sachsen. Schnell über gibt Hcllmuts Begleiter dem Ula nenoffizier die nötigen Meldungen, mit denen ein paar Ulanen davon sausen. ' Dann springen beide Flie ger zu Boden, um nach den Russen zu sehen. ' Ein paar freiwillige Krankenpfle ger, die zufällig in der Nähe waren, bemühen sich fchon um die gestürzten Piloten, die nicht fchwer verletzt,, fondern nur bewußtlos sind. Te'l nahmsvoll beugen sich auch die beiden deutschen Flieger über die besiegten russischen Kameraden. Da prallt Hellmut von X. zurück: bor ihm liegt sein Freund - von Johannisthai Wasili. Im Lazarett besucht Hellmut den verwundeten und gefangenen Freund. Ergreifend war das Wiedersehen zwischen den .beiden. .' Glücklich lä chelnd empfängt der wunde Pilot den Deutschen: Guten Tag, Hellmut! Bis heute mußte ich Russe sein, nun bin ich wieder Pole und hoffent lich für immer, wenn die deutschen Waffen den gerechten Sieg fechten. Wcttcr und riegSgltick. Tenkwkrdlge Vingrisse de ZLclttrgolt in di, Wcltgkschichie. Mehr IS einmal hat der launi che Wcttergott in kriegerische Erei!, nisse eingegriffen und zuweilen den raus der Weltgeschichte nicht unwe sevtlich beeinflusU. Bon der Bernich tung der noch Griechenland entsand ten persischen Flotte am Borgebirge uno9 r,z zu dem von den mzmo sen unternommenen Lcmdungsoerfuch in Irland ist gerade auf der Sc so manche kühn ersonnene Unternehmung vurcy die unrnn des Wetter zuschan den geworden, und auch im Kriege zu vanoe hat Mi Welter sich of. als ein wesentlicher Faktor erwies.'n. Die ungeheuren Schwierigkeiten, die Hannioal, Napoleon, Messena. Su warow bei ihren Uebergängen über die Alpen insbesondere durch starken schneesall aushielten, sind a all gemein bekannt, wie auch die Aer nichtung der großen Armee" Napo leons im Winter 1812 auf den Eis- seidern Rußlands. Die weteorolon. sche und geschichtliche Forschung hat aber noch zahlreiche andere .Zälle, weit über 3(X, festgestellt, in denen das Wetter eine ahnliche Rolle ge spielt hat. So wurde das Heer Ri chards L bei Askalon durch Hagel weiter geradezu zugrunde gerichtet. Ungeheure Regengüsse werden an erster Stelle genannt als die Ursache, die ,m Jahre 9 die romische Leqio nen unter Barus, die von den Ger manen unter dem Cheruökerfürsten Hermann überfallen wurden, in den westfälischen Sümpfen festhielten, so daß sie bis zur völligen Vernichtung aufgerieben werden konnten. Es scheint, daß die Unmöglichkeit, den Troß vorwärts zu bringen, damals zur Katastrophe geführt hat. Auch in neuerer Zeit haben schwere Re- genfälle mehrfach eine ähnliche Rolle gespielt, so wurde Marschall Bazain: nach seiner eigenen Angabe am 13. August 1870 dadurch zur Untätigkeit gezwungen, daß er die durch heftigen Regen angeschwollene Mosel nicht zu überschreiten vermochte. Im Jahre 1879 erwies sich gewaltiger Regen den Engländern als sehr hinderlich und wurde di.e Ursache ihrer bekann ten Niederlage gegen die Znluneger. Die Kälte, die freilich in Verbin dung mit Schnee für das Heer Rapo leonö in Rußland fo verderblich war, hat sich aber nicht immer ols ein Feind und Hemmnis kriegerischer Un ternehmungen erwiesen, im Gegenteil hat die Bildung starker Eisdecken über großen Wasserflächen, die in ge- wöhrnichen Wintern nicht leicht ge frieren, manches kühne Unternehmen begünstigt. Es sei nur an den Ein fall Karls X. von Schweden nach Dänemark erinnert, der feine ganze Armee über den gefrorenen Sund gegen Kopenhagen heranführte. Befon ders berühmt ist die Heeressahrt des Großen Kurfürsten gegen die Schwe- den über das Eis des Kurischen Haffs im strengen Winter von 1678 auf 1679. Wölfe auf der Grenzwacht. Scharfe Winter und Kriege brin gen uns, so wird von der Ostgrenze Deutschlands berichtet, als Ueberläu fer Wölfe, die bereits fchon im Osten in der Nähe der Grenze gespürt und gesehen worden sind, und zwar bei Pferdekadavern. Soweit wir die Aufzeichnungen zurück verfolgen kön nen, hat der Wolf während der Kriege und Kriegszeiten verlorenen Boden immer wieder besiedelt bzw. sein ur sprüngliches Verbreitungsgebiet, auch Deutschland, wiederzugewinnen ver sucht. Sehr zutreffend plaudert ein Professor: Während die großen, grimmen Kolosse, Bär, Höhlenhyäne, Höhlenlöwe, Mammut und andere, längst dem Kampf mit dem Herrn der Schöpfung erlegen sind, hat der Wolf in demselben standgehalten, nur Terrain hat man ihm abzugewinnen vermocht, aber rings um uns herum, in den Pyrenäen, in den unteren Do nauländern, in den Steppen Ruß lands usw., lagert der aus der ger manischen Tiefebene zurückgeschlagene Feind, plänkelnd schickt er seine Bor Posten aus, und sowie der Mensch, den stets wachsamen Feind verges send, selbst zum Wolf wird und einer den andern zerfleischt, wie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und der Napoleonischen Verheerungszüge, bricht er aus seinen Schluchten her vor und stürmt plündernd und mor dend mitten ins Herz seines Fein des." " In einem einzigen Jahre der Re volutionszeit (1798) sind in Frank reich über 7090 Wölfe erlegt worden. Nach dem Rückzug der Franzosen aus Nußland wurden die benachbar ten Provinzen Preußens derart von Wölfen heimgesucht, daß in einem Regierungsbezirk Pommerns allein 163 Wölfe getötet wurden. , - Wie Masius sagt, ist der Wolf der Nach zügler der Heere, und schon die alt deutsche Tiersage nennt die Wölfin Herisuntha", die Heerschnelle". Wie aus dem Osten, so ist seine Verbrei tung auch aus dem Westen zu be fürchten, so daß sich hier wie dort scharfe Gegenwacht empfiehlt. Seine Anwesenheit verrät nicht allein der Neuschnee (weißer Leithund), sondern auch das von ihm geriss""Mild. wie er überhaupt schrecklich irni dem Wild aufräumt. 411 i . Unsere lhi,illi!ichr.Vflkrlk Flir klein, Fchnlinübchen. " 1013. Der kaltcn 5?imonosorm macht die neuere und kleidsame Siaglanform starke oiiliirrciiz ur.d fctfoii6;rS in der ,TT:nb(t kleidimg fiegternet man ilk in tfrfch'cSfii per Ausführung. Glitil d LfUii Vlo brfle eiflt die U'.ifitnlicn bi'r, ein Kleis chen für Mädien von 6 10 Jahren, für die fcsll Schnittmuster vorgesehen ist. Um dem Obttthcil den modern.' losen Essest zu geben, arbeitet man daS Zllcidck.en aus Futter, dez linopfverschlufi zugleich mit dem Obertheil erhalt. Ten HalsauZschnitt ferlini man mit hübschen Ctickereikran ab und auch Zl?rm?laiischlc!ge und Gilrtel erhalten gleichartigen Ausputz. Nach 2! lOil neben giebt man dem Mcdell halb rber ganz laae Alrmcl. Tie Auswahl in Stoffen für .ind:r's:idcr ist v?n 5labr zu Jahr größer. Doch bleiben unter allen neuen Arten Serge. Velket, Corduriy die besten. Vielfach werben für Schulkleider auch im Winter Waschstoffe verwandt und extraschwere Qualitäten in dunklen Far ben sind in allen Auslagen zu finden. Besiellungsanweisung. Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung, des Preises geschickt. Man gebe Nummer und Große und oie volle Adrene deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jede? bestellte Muster an das Omaha TribiinePaHem Dept 1311 Howard Et. Oesterreichisch ungarisch. , Ein deutscher Offizier berichtet: Ich hatte in letzter Zeit wiederholt Gelegenheit, nach Budapest zu kom- men und persönlich die Einmütigkeit des ganzen ungarischen Volkes in einen heldenmütigen Anstrengungen zu bewundern. Hoch und niedrig ist durchdrungen von dem unbedingten Willen zum . Sieg und scheut kein Opfer an Gut und Blut; wie her vorragend schlagen sich die ungari schen Regimenter und welche Helden taten vollbringen blfc ungarischen Honved-Trup.pen. Das sind Gott sei Dank auch 'bei uns wohlbekannt! Tatsachen. Nicht überall bekannt auch in einem großen Teil unserer Presse scheint aber die Stellung Un garns in der Doppelmonarchie zu sein, da es nur so verständlich ist, daß viele Blätter immer noch von den deutschösterreichischen Truppen, von den deutsch-österreichischen Was fenbrüdern usw. sprechen.. Das ist eine ganz unentschuldbare Zurückset zung unserer tapferen Bundesgenof sen, die selbstverständlich unbeabsich tigt, aber doch kränkend empfunden wird, wie ich wiederholt von Ungarn hören konnte. Es sollte endlich im Deutschen Reich bekannt und besonders der Presse in Fleisch und Blut überge gangen sein, daß Ungarn die volle, gleichberechtigte Hälfte der Doppel Monarchie ist und man demgemäß von der österreichisch-ungarischen Ar mee sprechen ' und ohne Ausnahme diese Bezeichnung anwenden muß, wo es sich um gemeinsame deutsch-österreichisch-ungarische Einrichtungen handelt. Entschuldigungen, die rich tige Bezeichnung führe, zu großv Wortlänge, sind einfach unhaltbar. Was wollen die paar Silben mehr bedeuten, wenn es gilt, auch äußerlich unseren Waffenbrüdern unterm rot weiß-grünen Banner die Ehre zu ge den. die ihnen gebührt? Ein Gramm Gold färbt ti nen Zentner Glasmasse noch deutlich rot. ÄWTK JfW lr I " ii ' jl ! tJLcJ D f Mit t 7 Dlftj 1L s 1 V lll : ! : .' : .V. : : 1 i : : 5. . n . - ,' M C . ' O o. T3 , te B ä- So E -8 : : --s . W . I ii) 3 .5 ' IS & M S !", s : : : b, O W Oi , a . , H I d . : i 2 . .8 s 2 : : S l - 65 : : . : ü ! : : : : , :5 ,3, B . 5! ; I C . iC p j et - ; ä o . : o . : (2 i . v