Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 05, 1915, Image 4

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    Cm TrilSu, Srti'l, 5. S(6 19I.V Stils t.
Täalichc Mmaha Tribune
TRISUENE PUBLISHING CO.
1)11 Howard Str.
VAU J. PETER, Pre.
Tel. Douglas 37ß(M
OMäTBA. NEB
nt,r,n am wn4c(.M mal'ir AI wen II, m iw!0 u i.nw
Ik j(t ot iatHjrtm. Mtrrh t, i.
V-itit bei tasjetiloHl: Tnrch Im Iraner, per Woche 10t; durch bis
rsi per Jl,x t.M. Prci U9 Wochblatt: l'ti strikte, SortiUM
dkzohluo, irr Jak? $1.50.
Cmnfi, 9hbr., 5. Feb., 1913,
C!
ZZornilt oDcr ucrsoflcn
Pon Dr. H. ttrrhard.
Vor etwa, aä.i Tagen Ijnttc ich mich hier an dieser Stelle mit der
fedenscheinia.cn TtcCungnalmie des vnarchmanneS TtephcnK vom 3. Ti
itrift gegen die Hitchcoi Bill zu beschäftigen. 3hm hat aber dieser N'crk.
juirdige Lolkövertreter es am Montag in Waltungton serug fleiiaair, nom
dümmeres Zeug zu reden als in jenem Briefe an- feinen ttonfntm'iitcn.
offenbar scheint die Breonins" (auf deutsch: verlegene Dummheit) die
zanze Washingtoner Lust infijirt zu haben. Und das .Ncbraska ZUik
Journal" bringt es sogar fertig. ans diese Dummheit einrn Lobgc,ang zu
Hnmx, indem cS in feiner ilueaabc vom 3. Februar den Kongrekunann
tcpliens wegen dieser Nedc im üongreß als einen Hcldrn hinstellt, der
,'ich muihig gegen seine Konstituenten wende. Man weiß nicht, soll, man
lachen oder sich ärgern über solche Tummheiten. Ich ziehe das erstere vor.
s ist bekönmilicher.
Zunächst muß ich kurz die eigenartige Heldenerklärung des onrnal
beleuchten. Wäre die Angabe des Journal, das; die Meljrjcchl der Wäkiler
de5 Hon. Ctepdens für die Hitchcock-Bill sei, richtig, dann musste der Hon.
Ltephens sein Wahlversprechen, allezeit den Willen seiner Wähler auszu
führen und zu vertreten, auch halten und für die Bill eintreten, oder
wenn er wirklich ein Held ohne Furcht und Tadel sein soll, ckrlich fein
Amt niederlegen, zurück in die Hände seiner Wähler. Man hat hier ,n
diesem gelobten Lande zuweilen eigenartige Bcgrisse und Vorstellungen von
einem Helden. Ton Quichotte glaubte auch ein Held zu fein.
Was nun weiter das State Journal" von der wackern Opposition
des Helden Ttephens gegen den Senator Hitchcock selbst sagt, ist nur
erklärlich aus der gedankenlosen, Parteiklcppcrci dieses Blattes, das bis
heute noch nicht gelernt bat und auch wohl nie lernen wird, eine Pcrfon
von einer Tache zu unterscheiden, wie es eben zum Glück für dieses Land
feine deutschamerikanisckeu Bürger vermögen. So treten die republl
konischen Teutschomerikaner für die Bill des demokratischen Senators
Kitckcock ein. und es ist ihnen dabei ganz gleich, ob der Urheber diewr wahr
haft neutralen und humanen Bill ein demokratischer Hitchcock oder cm
republikanischer Babcock oder irgend ein anderer Lock" ist. Ueber der
Person die Esche! Ueber der Partei das BatcrlandZ Das habe ich schon
früber hier ausgeführt. Tank deinem Schöpfer, amerikanisches Bolk, daß
in deine Reihe es noch solche selbständige Bürger gibt, denen nur Allein
das Wahl des Landes am Herzen liegt und diejeS allem anöcr voran
stellt. Toch nun kurz zu dem Helden" Ttcphcns selbst. Tic Washingtoner
Tepeschen melden: Hon. Stepbens sagte: .Viele, wenn nicht alle meiner
Konstituenten bauen ihre Unterstützung der Hitchcock Bill auf hochmora
lischen (Mn&cn auf. aber meine Anficht ffr. daß diese Frage keine mora
lische ist." K
Punktum! Was wissen meine beschränkten Wähler bon Moral? Tas
weife ich als der Held" besser. Sehr einfache Beweisführung.
Nun weiter: Es ist lediglich eine ökonomische Frage." Gut, Herr
Sterbens. Ich frage Sie nun aber: Ist es ökonomisch, auf deutsch Wirth,
fchaftlich. wenn man hilft, feine besten Kunden abzuschlachten und sich so
auf Jahrzehnte hinaus .seinen besten Absatzmarkt verdirbt? Ist das nun
bornirt dumm oder absichtlich verlogen? Oder ist es beides?
- Weiter: Wenn es jetzt Unrecht ist. Waffen etc. zu verkaufen, war es
dann nickt auch Unrecht, in Friedenszeiten Waffen anzufertigen und an
fremde Brächte zu verkaufen, damit diese sich auf einen 5irieg vorbereiten
konnten? Wäre es bann nicht auch , verbrecherisch. Waffen für unsern
eianen Verbrauch anfertigen zu wollen? Darum, gibt es eine moralische
Seite dieser Frage (aha, nun kommt er doch auf die moralische Seite zu
sprechen), so müßte sie zu einem strengen Verbot der Anfertigung aller
Waffen führen." Hier ist kein Zweifel mehr, das ist wirklich bornirt,
denn für verlogen ist das zn dumm. Ich habe schon gestern über die son.
derbare Logik" unsrer Regierung gelcitartikelt. Es ist wahrhaftig wabr.
diese .'ryanitis" ist im höchsten Grade ansteckend, und die Wähler dieses
Helden"' Ttepl?cns sollten im Interesse der Gesundheit ihres Vertreters
diesen schleunigst einheimsen, um ihn dieser Seuche zu entziehen.
Es fällt einem wirklich schwer, hier nicht laut zu lachen, wenn wir
in Friedenszeiten an andre Mächte Waffen verkaufen, fo verkaufen, wir
eben an uns befreundete Nationen. Sowie aber dicfe Mächte mit cinan
der in Krieg gerathen, hört die Freundschaft auf. und es tritt die Neu
tralität an ihre Stelle, die fordert: sich raushalten. Tas versteht jedes
.Uind. Und was die Waffcnanfertignng für eigenen Bedarf betrifft, fo
rt diese Folgerung des Helden" Stcphens wirklich zu dumm und ein
fältig. als daß man auf sie näher eingehen sollte. Das klingt schon an
aterlandöverrath. o Held! " . V
Und nun der Schluß: Ich betrachte es als sehr ungünstig, daß den
verschiedenen Klassen unsrer naturalisirtk Bürger es erlaubt wird. Par
tcigäuzer zu werde." Da hört sich doch alles auf. Tas ist nicht mehr
diiwm. das ist nicht mehr verlogen, das ist frech und unverschämt.
Alfo den Deutschamerikanern Zoll das Maul verboten werden? Sie
dürfen arbeiten wie die Pferde, sie dürfen ihr Blut verspritzen für die
Union, aber sie dürfen keine Parteigänger werden. So will es Held
Stephms. . . . '. ' , ,
Ich antworte mit feinen Worten: Ich betrachte es als sehr ungüustig,
daß verschiedenen bornirten Partciklkppcr unter nser eiugeborne Bür
zcra es erlaubt ist, K o n g r e fj d e r t r e t e r zu werden. That's all 1
HHHW'H i t l i' t '!' t H-M'4frH444-M-
.
i Briefe von drüben!
'
;.Hh-H"f'l"MHHHHHHM
Herr Arthur Paul
prominentes Mitglied
Plattdeutschen Vereins, hat von sei
nern in Hamburg wohnenden Wer'
wandten Herrn Otto 'Schreiber ei
nen längeren Brief erhallen, den
cJr, des Interesses wegen, den der
selbe allenthalben erregen, dürfte, fast
im Wortlaut bringen... In dem
Briefe heißt ei:
Ich glaube, , Ihr macht
meist Sorgen um uns als
Grund Alt Besorgnissen liegt
vor. ÄttiNr. imd wenn, Tu nur mal
einen Tag hier sein (sonntest, würdest
Tu mit großer Beruhigung heim
kcdren. Hier in Hainbuxg merkt
vian, beinahe : nichts : vom Krieg,
wenn nicht die vielen Sclöaten auk
h r Katze ' einem .begegnen. . Die
Theater und zwn.zertsäle sind, über
all geosiizet. nur die öffentlichen
C?nch
, wir.
nicht
, . . f..v 4 4 T.
.anz. e:u ngunqen im
aen untersagt wohl aus Pietät. Ar
hat .gibt's muui, der Staat franst-
sächlich sorgt dafür.
sil.jtitci wird.
Kille sorgt
dur, i
daß
Ewoldt, ein l ob alt oder jung, ob krank oder gc
des Omaha sund, vcrfcrgt ist. Schon m Jrie
denözeitcn ist vorgesonit worden,
daß sich das deutsche Volk selbst er
näbren kann, ohne Abhängigkeit vom
Ausland. Auch hierin ist gegewixir
tig vom 5irieg nichts M erkennen.
Tie Aushungerungspölitik Englands
lvird schändlich Fiasko erleiden,
sollte der llrieg aber Jahre dau
ern, wie Tu vermutheft. na. dann
werden wir unser Korn auch zu
Zaeil und zu' ernten. wissen, dafür gibt
das deutsch ; Organisationstalent
Gewähr, und wenn es womöglich
mit unseren Millionen Gefange
nen besorgt wird oder mit dem un.
ausgebildeten Landsturm 2. Aufge
bots. Zu diefer Deiner Anficht be
kenne ich mich aber absolut nicht, der
Krieg wird keine Jahre dauern, er
stens weil Rußland so geschlagen ist,
daß wir von der Seite keine Ge
fahr mehr sehen, trotz der riesigen
Menfchenmnncn. Frankreich ist un
ser beiü'r und nobelster d'egner, hat
aber keine 'serven niehr. England
will uns aui'huncrn, aber wir wer.
daß jeder be
Aiich die äirieg'Z-
zeoermann.
den England au?himg''rn. Artbur.
lai wirst Tu nnn nicht gl.iulen
wolle, aber bedenle. das; Englands
große Flotte bisher i europäische
iewasseri, nichts geleistet bat. dage
gen ta.väälich englische Handelschls
se in die !:ft fliegen, ligebijch nus
tinc 2'.' ine gelauZen. heihk ?s. Tann
und wann fliegt fluch uial ei eng
lisches ö!riegcschi''s in die Luft und
wird die ciiglilllie Näsle von deut,
scheu .riegschisfen besch.ssen. Ja.
warum kouiiut die englische Flotte
denn nicht 'rcM'i ??e wird ii're gu
ten isriide baben. Ich kann Dir
die Versicherung geben, zum Früh,
jabr wird kein englisches Handeln
'chisf mebr England erreichen, liier-
in werdet Jbr nech Eer blauetz
Wunder erleben. Tlt Andeutn
gen darf ich bier nicht geben. Wie
sieht demgegenüber .cnt'chlalig da 5
Cine auc'laüd'sche Zeitung brachte
kürzlich die $lot, zum .ruhiahr
würde Teutschland vier Millionen
nen anögcdüdeter Mannschastett be
sitzen, und so wird rö mck sein
Denn sehe Dir mal die Strasieu
hier an, es in garnicht zu erkennen,
dar, da Leute seüle, und wie diele
-oldaten liNi'eii berum. die ausge
bildet werden. Tent!chlandö Men
schenmaterial ist lnierschöpslick, und
da der Wille und die Vegemeruna,
'.um Siegen noch genaii so sind, wie
am emen Tage, so hat hier kein
Men'ch eineil anderen (Glauben als
den des Sieges.
Veüärkt werden wir hierin durch
die bisherigen Erfolge. Niederla
gen haben wir übrrliaupt noch nicht
ni verzeichnen. Beweis: Wir behanp.
ten alle unsere Stellungen. Ja,
Euch ' wird gewist viel vorgelogen,
ain beste'il cö. Jiir glaubt die Sa.
ch.en garnicht und lacht darüber.
Wenn die Verbündeten glauben, wir
'I werden schlapp, warum muß ümg.
lauo denn alle Volter gegen ns
ausbringen? Dieser liainpf Teiiksch
lands gegen die von Lngland auf
gepeitschte Welt cbrt uns: es ist ein
Reichen der Schiväche für die Ver
bündeten, das; sie noch andere Völ
ker Herangehen müssen. Wir wer
ben England , sein (Geschäft dieses
Mal. a:?dere Völker für sich ins
Feuer zu schicken iind nachher als la
chcnder Tritter den Raub an sich
zu 'reinen, gründlich verderben.
Lngland hat diesen 5trieg auch an
gezettelt, wir wurden ihm als Kon
kurrent zu gcsnhrlich, dcsbalb ist er
in der Wabl seiner Mittel, un!
gründlich zu demiitbigen, auch nicht
wäblerisch und verbündet lick dabn
(leider uch Frankreich) mit Kul
turstaaten zebnter ttüte. Falls
Teutschlazid . besiegt würde, ob
Frainreich und England Äachber
w:'bl. damit einverstanden wären,
wenn sie Riißland als ?achbar belä
mii'it? Oder daß sich ckuxlands
Macht in Europa noch mehr breit
macht? Wirkliche Kulturvölker wer
den das verneinen und fo sieben
mir Teutsche da als einige Schützer
der Cultur. ., Tentichlauds Unter
gang wäre auch Schwedens, ?cor
wegens und Tänemarks Uzitergang-,
da inüfste man Nnüland nicht ken
nen.
Arthur, bait Tu schon cin?nal et-
was von eppeliii'uftschiffeil ge
hört? Tie feindlichen Zeitunge:
werden selbstocrständlich die Wirkmi
gen der von Zeppelinen. geworfenen
Bomben zu verkleinern suchen, ich
wünschte ain nur, dofj so ein Rc
dakteur, der bei Euch felbst eine
schlechte Meinung hat, nur einmal
100m davon entfernt ist, wo eine
Bombe niederfällt; ich behaupte, daß,
der Redakteur in der nächsten Se-!
künde fein Lügenmaul nicht mehr
aufuirciscn vermag. Mir sind die-
Zabl der Zeppeline und der Zeppe-!
line und der ZePpeliN'Luftschifshal-,
len in nächster Nähe Englands be.
kannt. ich dorf hier weitere Andeu
tungen nicht machen, aber hierüber
kann ich nur verrathen, daß Eng
land innerhalb drei Monaten alle
Ursache haben wird, die Zeppeline
in die Hölle p verwünschen.
Also Arthur, bitte wirke ctitf To
ne Landsieuie ein, dafz ein Grund
zur Beunruhigiiiig nicht vorliegt,
wir sind stark ,und nicht zu besiegen,
es klingt überiiaturlich, aber ist trotz,
dem wahr. Ihr Teutsche i Ameri
ka werdet noch mal stol,; auf Eure
Landslente i der Heimath sein,
lasst Euch, abgcseben von kleinen
Schlappen, die aber auf, das Grosze
nicht einwirken und von unseren
Feinden aufgebauscht werden, nicht
abhalten, auf uns zu vertrauen. Un
sere Führung ,und die Begeisterung
sind tadellos, und wir,.zah,en kluge
Leute in allen -Organisationen, fodasz
hier niemand an eine Niederlage
glanben ann. Las; Lord Kitche
ner ruhig fein englisches Maul auf
thun und olles Mögliche vermuthen,
er spricht nur wie alle Engländer,
sich selbst schonen und andere auf
heben, wozu sich leider grosze Natio
nen gefunden haben: Tu sollst aber
sehen, wie klein er wird, wenn un
ser Offensive ernstlich gegen ihn
geht, hier brennt alles auf den Tag,
an dem eS heißt: Gegen Engjland."
Von mir persönlich kann ich sagen,
daß es inir gut gebt, ich werde wohl
crit im Frübjahr einge'egen. wenn
es dann uberlaupt noch notywenoig
jtteinc ZlMrckumg mit Madame Nrkok!
mir drei besondere Eigenschaften bei
bester Abend hatte ich das Ver
qii,ien. im Rome Hetel Madame
,1rtois keunrn ,' lerne,!, eine ten,.
prramenwolle Z'elgerm. die bisher
anoiibrnde zZiinsllesii, war. nun aber
de .mist an den N.igel gebangt hat.
um Zur ihr Volk zu arbeiten, sie
will nämlich eilten Tbeil ibrer
Landclellte in Amerika als Farmer
ansiedeln.
Wir ' unterhielten un) über eine
Ttiinde über den ttriea und dab
schöne Belgien. Tas ich selber aus
eigener Anscknung kenne, hatte vor
secl.s Jahren in Anlirerpei,, Hobo
len uiw. Verträge gebalten. so er
gaben sich von selbil viele Beruh,
rnngopuzüte in unserem bespräche.
Sie bestätigte mein Urtheil über
die beide,, Volloilgme in 'Belgien,
der teiZivcramenN'oZli'N Tame ous,
die nilr silu- synipatisch waren:, da
waren rrslen?, ibre glühende Liebe
zu ifcff-m Volk, zum anderen ihr
ehrlicher Haß gegen daZ perfide
öngland. da ihr Bolk so schnöde
verratben hat, und zum dritten ihre
aufrichtige Vehrunz für Teutsch
land. Wir werden merzen einen Arti
kel auS der Feder ihres Gatten
bringen, der sich mit der Ueberichii
m,g der Briten betresss der Stärke
ihrer Flotte beschäsligt.
Madc.me Artois wird am Sonn,
tag Abend mn Uhr im Ballsaale
des Rom? Hotels einen Vortrag
über Belgien, den .Erieg und seine
Folgen ballen, Ter Eintritt be-
die Vlämcn und Gallonen. Madame' tragt 50 Eents. und ist der Ertrag
ArtoiS selbst ist Vlämin. Die Vla-jsiir die .u,ien der Ueberfiedelnnz
nini sind mebr niederdeutsch, äim- ihrer vandolente .ich Amerika bc-
lich wie die Holländer, nxihrend die, nimmt. V,elleirl,t wiro auch m un
Wallonen mebr das heifze. leicht aus
geregte Blut der .nanzosen baben.
In unzercr umerreduiig Zielen
serem Staate Nebraska eine belgische
Ansiedbuilz crslehen.
T?. S. Gerhard.
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Kriegs -Erlebnisse!
. Boa Red. A. Kampman. ,
Madame Philippiae ArtoiS.
Madame Artois ist die Tochter des Maire der kleinen, fünf Meilen
von Löwen entfernten Stadt Tildonck. Ihr Gatte ist ein amerikanischer
Künstler. Einer ihrer Bruder 'st Osfizier rn er belgischen Armee, zyre
Familie mußte, zuerst nach Brüssel und dann nach Antwerpen fliehen.
Sie wuröe drei Tage von deutschen Soldaten dctinirt, bis der Paß
ihres Gatten rcvidirt worden war. Man behandelte sie. höflich. Sie sah
keine Greuelthatcn der Teutschen, obwohl viele Geschichten darüber kol
portirt wurden.
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. jit yötoä.- ? I' -
. . n .i
SM
(Fortsehung.)
ein Bild ob Köln.
Hat die altbekannte Stadt mit
ihren Sagen und Märchen, mit ihrer
groben BerganaFnheit, die bis zu
bcn Kölnern zurückreicht mit ihrem
luftigen Bölkchen. ihren himnielanf
strebenden Türmm nicht ein anderes
Besicht rrhalten? Ja und cein.
Ja, denn man sieht nun nicht mehr
die fremdländischen immeMchnoer
n englisch oder franzosisch. Jeyt aus
iumal hat man herausgefunden, dah
unsre ssljöne Sprache reich steinig ist.
selbst Firmenschilder zn titulieren.
Diese afsenäbnliche Liebäugelet gegen
fremde Auedrücke hat nun Gott sei
Dank aufgehört. Ja sie ist sogar
ertrem geiöorden. da die kölnischen
Sonnenbrnder es sich sogar zur Aus.
gäbe machten, jedes fremdsprachige
Schild oder Schaufenster zu oemo-
lircn.
Llber och ein anderer Za 'It be-
merkbar. - Das kölnische Bolk mit alt
einen deutschen Bnidern ist zurück-
gekehrt zur alten Bätersitte, zum al
ten Bäterglanben. zur alten Reli
giosität der' Vorsahren. Die vielen
!tirchen 5iölns sind tagsüber gefüllt
mit Betenden aller Stände. Alle
haben sie Anliegen. Besonders er
greifend ist eS Abends, wenn die
blocken säinnltlicher Türme einladen
zur Andacht. Kirchen aller Konfcf.
sionen sind gefüllt. Alles betet um
Gottes Hülse in dieser gefahrvollen.
horten Zeit. Ja. an der spitze des
deutschen Volkes steht der vielgc-
schmähte Kaiser Wilhelm der Zweite.
Auch er betet: auch er stellt alles
in Gottes Hand. Mag man ihn
schniähen, wie man will, er ist und
bleibt der Abgott des deutschen Vol
kes. Wenn er betet, ist er kein Heuch
ler, nur um leeren Zeremonien zu
dienen. Seine Tbaten stimmen über
ein mit seinem Beten. Ebenso ist es
auch in Nöln. Alle Stande und
Altersstufen sind vertreten. . Hier
knicen Kinder, die für ihren Bater.
der drausien im Felde vor dem
Feinde steht, in heiszcm Flehen um
seine Rückkehr bitten. Dort an der
Taule stehen bärtige Männer. Krie
acr, um vor dem Ausmarsch Gottes
Segen zu erflehen, tiefgebeugt kniet
in einer Bank ein altes Mutter
Irin, dem Zähre um Zähre aus
den Augen quillt und das den
Tod des einzigen Sohnes beklagt,
die Stütze ihres Alters, in stummer
Ergebung trägt sie das Opfer, das
ibr das Vaterland auferlegt und. sucht
Trost im Gebete. Tort die junge
Frau beklagt den Tod ihres Gatten,
dem sie erst bor wenigen Monaten
angetraut worden ist. Ihr Glück ist
von kurzer Tauer gewesen. Tie
herrlichen Bilder einer glücklichen
Zukunft sind dahin. Die grausame
Hand des Krieges hat sie frühzeitig
zur Wittwe gemacht. Noch eine Mut.
ter mit ren Kmdlein. Eines zur
Rechten, das andere zur Linken. Die
feindliche li'ugel hat sie zur Wittwe
gemacht. Nun steht sie allein rrn:
ihren Kleinen. Es ist ihr, als stünde
an. jeder Wand in Mich und Stube
die große Wahrheit, daß der Vater
im Himmel liebend seiner Kinder gc
denkt. Wird er sie und ihre Kleinen
vergessen? Wird er .sich erbarmen
einer Wittwe? Ja. er wird! Tarum
ist sie hierher geflüchtet, felsenfest ist
üit Gottvcrtraucn. Sie m cme
jener großen heldenmüthigen Frauen
des deutschen Bolkes. Sie ist sich
bewußt. Gott hat ihren Gatteit. den
Vater ihrer 5tinder gerufen, und
wohl ihm, er hat den fchönstcn Tod
gefunden. Verdienstlicheres und
Schloß la Tildonk, Belgien, wo Madame Artois gebore wurde und lebte,
ist. Ich möchte, sonst aern mit, mit! Feld gezogen, liegt jedoch gegcnwär
mir noch ea. 75 Prozent meiner Kol-tig an- Blinddarmentzündung er
legen., aber sie können uns noch nichts krankt im Lazarett. Von zwei wci-
gebrauchen. Tas Gehalt der Benin-! teren im Felde stehenden Brüdern
ten und Tiätare wird vstt ansbe- Karl und Albert lauten die cmgc
zahlt, Geld spielt hier überhaupt , troffeiwn Nachrichten günstig. Mein
l Ehrenvollere gibt's ja nichts, aU daS
Opser des Herzblutes knr .vmis.
Herd und Vaterland. Als er Ab.
schied nahin. als er sie so herzlich
küktg, wie zuni ersten Male, da sah
sie ja, das; sie keinen Feigling ge
freit: .Deutschland mufz leben, auch
wenn Ich sterben Niusz." das war sein
Wort und Sinn. Und wenn, du
nächtlicherweile aufblickest zum Him
mcl, wo hoch über den goloenen
Sternen die Mauern und Zinnen der
Gotteestadt ragen, dann schallt von
dorther sein seliges, verklärtes Auge
auf dich und deine Kinder herab.
lild liegt auch fein Lob fern der
Seimatl, in fremdein Land und
Sand, und kannst du nie an emenl
Allcrseelentage sein Grab besuchen,
um dasselbe zu schmücken und daran
zu beten: Tie Liebe fliegt über Berg
und Thal und Strom, und dein Ge.
bet findet seine Seele überall. ES
braust ein Ruf wie Donncrhall. wie
Schwertgeklirr und Wogenprall I" w
schallt es durch die Strasien Colo.
nias. selten Schrittes mit der gan.
zen Kraft des jungen Mannes koinmt
ein ganzes Bataillon hcranmarschirt.
Auch nicht in einem einzigen eine
Idee von Niedergeschlagenheit. Stolz
gehen die Mädchen an ihrer Seite.
denn sie begleiten m öen telicvten
binaus ins Feld. Schon steyt ocr
Zug bereit. Ja, es ist ein gewalti.
aer Weckruf durch die Lande vom
Belt bis zur Adria. von Meine! biö.
Metz. Und Huudcrttausenoe. Mil
lionen folgen mvelno ocm 'anncr.
das Kaiser und Fürsten ihnen voran-tragen.
Es war Mitte September, xie
Hochschulen sollten bald wieder ihre
Psorten öflnen. die sich an ocr
Schwelle des grosien Krieges ge-
schlössen hatten. Bon dem Strome
derer, die am Ende des Sommer,
semcstcrs die Blusenstädte verließen.
kehrten viele, viele nicht mehr zu.
rück. Statt nun. zu trinken an den
Quellen der Wissenschaft, müssen sie
sur deren Erhaltung und Geltung m
der Äulturwclt bald auf diesem, bald
auf jenem Schlachtseld kämpfen.
Wohl ist der Zudrang zur Alma Wa
ter nicht wie gewöhnlich, dennoch öff.
nen sich ihre Thore. Besonders öie
Gymnasien gehen ihren alten Kursus
noch, obgleich man die größte Anzahl
Primaner vermißt.
Militärische Vorbereitung der
Jugend.
Seitdem vom Oberstkoiilmandiren.
den der Wunsch ausgedruckt wurde,
die Jugend militärisch vorzubereiten,
ficht man solche in Stadt und Laiid.
Ersreunch war es zu icyen. wie eine
große Anzahl Männer sich freiwillig '
zur Ausbildung der Jugend zur Ver
fügung stellte. Die Ucbungstage
find so gelegt, daß keine Industrie,
noch Gewerbe oder Geschäft darun
ter leidet. Die Einstellung geschieht
nach Kompagnien und Zügen und
sie crsolgt ohne jeden Unterschied des
Standes und des Berufes. Es fol. '
len, wie auch im Heere, die jungen
Leute nebeneinander, Schulter an
Schulter stehen, nur nach der Größe
geordnet, in treuer 5iameradschaft
mit jedem verbunden, der sich frei,
willig zu den Uebungen gemeldet
hat. Die Führung und Unterwci
sung liegt iit Händen von nur ge.
dienten Männern und tragen als Ab
zeichen eine schwarz weisz.rothe Arm
binde mit dem .Stempel des Orts.
ansschnsscs. während die J'ugaiMiA
chen eine schwarz weiße Annbinde ha
den. An einigen Orten hat man
sogar eine Art Feldgrau vorgesehen.
. (Fortsetzung folgt.)
keine Rolle, es ist alles da und
funktioniert alles tadellos.
es
lieber Sohn, sei stolz auf deine fürs
Vaterland käinpwnden tapferen Brü
der." (Und Wilhelm ist es mich.)'
Herr Wilhelm Albrecht, einer un
serer Mafchineiiseher, hat von seiner
in Feuerbach. Wnerttenrberg, woh
nenden Mutter einen Brief hal
ten,' in dem es niiter anderem yeißt:, erhalten, welchem wir
Wir haben nunmehr amtliche Be-! interessante Stellen
stätigung vom Tode deines in Bel
gien gefallenen Bruders erhalten.
Bruder Eugen, Unteroffizier der Re
serve, ha! wegen Tapferkeit vor
dem Feinde das Eiserne ' Ureuz cr
balteki. Bruder Adolph, der schon
Ter hiesige Grof5?crufmann Herr
A. M, Andreesen hat von einem
Freuiide in Köln a. N. einen Brief
nachjkchende
entnehmen:
Im Felde steht Alles gut .für
uns; es kann eben nur ganz lang
snm vorgegangen uvrden. Inzwi
schen arbeitet nian hier im Lande
nach - wie vor sür die Krieger und
sür die Armen. Wenn es nicht für
zweimal verwundet wurde, ist am die vielen Personen, mit Traucrklei
:'). Dezember zum dritten Mal insjdern angethan, wäre, könnte man
mitunter ganz vergessen, daß wir
niit anderen Nationen im Kriege
liegen. Es geht fast alles seinen
gewohnten Gang. Theater .und Non
zertballen sind offen und machen gu
te Geschäfte: die Cafes sind Über
füllt. Wir fürchten u'ns nicht, und
England muß geduckt werden. T-er
jiaifcr hat gesagt nach England
gehen wir, und wenn der Kanal mit
Sandsäckcn gefüllt werden muß!"
über die Franzofen sprich man nicht
viel. Aber Angst und Schrecken ha
den sie genug ausgestanden. Lttvr
unter ihnen gibt es doch auch diel
Gesindcl. Ein französischer Offizier,
der schmer verwundet in einem hie
sigen Krankenhaus lag, fagte, als
fein letztes Stünölein geschlagen, daß
er seinen Leuten befohlen habe, ver
wundete Teutsche auf die Todten
zu werfen, und sie mit heißem Kalk
zu überschütten. . Dieser Krieg ist
fttrchtbar. 5
Miller Park Kanla.
Ohne Rücksicht auf das Schicksal
des zur Zeit schwebendem Eharter
Zusatzes, der den Kanalfonds vori
$100,000 auf $200,000 bringen soll.
beabsichtigt jlommiZsär MeGouvern
doch, den Miller Park .N'anal nörd
lich von Crown , Point Ave. bis
nach der Nordgrenze des Miller
Parks bmit'n zu lassen. Dieser Bau
Niki-d v,r,i!,.?sit'lli, &f2.0(!0 kosten
und sollen die alsdann von den jetzi-j
gen $iU(,uo vcrvieivenoen ca.
$38,000 zum Bau des Parton ou.
levard Kanals verwandt werden.
Behörde für Landwirthschaftsschnlen.
Lincoln. 4. Feb. Senator
Bcal auS Custcr legte gestern im
Senat einen Entwurf vor. der Ne.
geiüenbchörde die Aufsicht über die
Staats - Landwirthschaftsschule und
die Versuchsstation zu entziehen und
diese einer neuen Mhörde, , dem
Agricultural Activitics Board", zu
unterstellen.
Süd-Omaha.
Um der Ansteckungsgefahr bezug.
lich der Maul- und Klauenseuche zu
entgehen, wurde gestern in einer Ver
sammlung der Interessenten beschlos
sen, alles Vieh aus den verseuchten
Märkten vo,t den hiesigen Viehhöfen
auszuschließen.
Gestern Nachmittag hielt der
Stadtrath eine kurze Sitzung, w der
der National Construetion. Co. drei
und der Janieö Park Co. zwei Kon.
trakte für Straßmpflasterung über,
geben wurden. Auch wurden die
Entschädigungen für die Begradi
gung der W Str. von 26. bis ii
Str. bewilligt. , .
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