Unlirfie CmaU trl65r ?amStg, be HO, Januar 1915. K D!e A5a.nerad.tt. W W Stornim von 3. Fertsetzunz. Sie zözcrie einei Augenllick, kiZ ie sich tnischlol',. ihm zu antimlen: .Ich schreit und hoffe es durch U lun. und Flci!5 dU schriftstellerischem trrfolfl zu bringn." .Also sind wir Kollegen, gnädig ?i.i:V i;ifi,ti (ich in juiiijj-fi in 5 Gespräch, tir hb sein Glu und lielt es ibr eiitieki, mit einem lf l.chkii: .Auf shtf Gesundheit und ruf guten C'tjcKj, UJi.iöumt!'' Trude DioI;,Se, die sich als stell rertrctcnde Hausfrau füllte, war ver stimmt, daß der Franzose, anstatt sich mit ihr zu liniciiyüim, dein Gespräch zugehört Satte, welche Rkzina mit dem Dotter gefüirt. öiurz enischlof ftn hob sie daher die Tafel aus. Man ging in das Heine Neben zimmcr, den sogenannten Galen, des sen ganze Einrichtung aus einem Klnoier bestand, einem eiw.is de festen, rettn Plüfchsofa, einigen Pol sei und japanischen Korbsesseln, ei rein dreil-eirizkn Nusibaumtischchen und einem schmalen Büd;trreais, aus dem et!va ein Tuhend Goldschnitt bände prangte. Trude nötigte den Clbireden ans Klavier und bat ihn mit süßem Blick etwas zu spielen. Harald Iarnsiröm !'kß sich nicht lange bitten. Auch ct in TrudenS schmachtenden 2(iia.enauf lchlag hätte er sich ans Klavier ge sei. Er Int aus seiner kühlen Re ftrve heraus und spielte tempera N!entvoll einige Kompositionen, die Regina gänzlich unbekannt waren. Cie fah den Toktor. der an ihrer Seite geblieben war, fragend an. Eigenes Fabrikat des Spielers," belehrte er sie. Tapsende, stampfende Schritte im Eßzimmer veranlaßten den Spieler, leinen 2,'ustkoortraz zu unterbrechen. In der Tür erschienen nach und nach nnige weibliche Gestalten. Eine leb taste Engländerin, die sich sehr ele gant kleidete sie erteilte Sprach unterricht trat zuerst herein. Sie legrüßte Regina etwas gesucht in der Sprache ihrer Heimat: 3t), Sie sind hier.' Das ist aber reit!' .Wir freuen uns sehr, Sie in un seier Mitte begrüßen zu können." sagte mit einigem Pathos Freiin von Bergfeld, eine stattliche Brun bildenerscheinung, in der Mitte der vierzig, mit rötlich gefärbten Haa ten, schwarzen Augen und geschickt ceschminkten Wangen. Regina hat t bereits gehört, daß diese Tame als Helferin in vielen Wohltätigkeit--Vereinen eine gute Einnahme durch Freikarten hatte, die sie zu Geld machte. Außerdem bezog sie eine kleine Witwenpension, da ihr verstor bener Mann, von dem sie im übrigen nie spracht Militär in russischen Diensten gewesen sein sollte. Zwei jüngere Lehrerinnen, Emmy und Marga Leitzer, beide blond, blau ciugig und zart 'von Gestalt, schlössen den Neigen. Temperamentvolle, zu trauliche junge Mädchen, deren Ruf sz gut war, wie , ihre Einnahmen schlecht. So waren sämtliche Pensionäre leifammen und Frau Roeder, die! Inhaberin des Familicupensionates für In und Ausländer" reichte, wie allabendlich, die gefüllten" Käs scetäßchen herum, wobei sie jeden ein zclnen ihrer geschätzten Mieter beobachtete, ob größere oder minder große Zufriedenheit aus seinen Mie r.en sprach. Als sie zu Trude kam, fragte sie in einem Tone, aus dem Hast und Bangen klangen: .War das (5en heute abend sorg faltig genug angerichtet? Sie wissen ja, die Köchin ist so unzuverlässig." Bei dieser Klage seufzte Frau Roe : der tief auf, und ihr abgehärmtes , Gesicht nahm einen Ausdruck tiefster Resignation an. Trude lobte die Köchin. Sie lob te sie immer, um ein gutes Einver . nehmen mit ihr aufrechtzuerhalten. Schon wegen der süßen Speisen, von denen sie stets einen Eztrabissen in der Küche erhäschte. . Frau Roeders 'leine, schmächtige Gestalt reckte sich, als sie die gute Nachricht vernahm und ein befreien des Aufatmen hob die schmale, dürf tige Brust. Eifrig trippelte die aus geregte Wirtin hierhin und dorthin, um sich ihren Pflegebefohlenen zu widmen. Denn jeder der Pensionäre bedeutet für sie einen Teil ihrer schwankenden, unsicheren und mageren Angstezistenz. Im Salon war das Gespräch wie der allgemein geworden; es bewegte sich auf den Gebieten der Kunst und Literatur. ' Emmy Lietzer, die ältere derSchwe f:ern, Gesang und Klavierlehrerin, hatte mit dem Schweden eine Unter .Haltung über Humperdink begonnen. Marga, im glücklichen Besitz eines Zeugnisses der geprüften Zeichenleh nx'vx, fuchk die Protektion der Baro :i:n, um die Zahl ihrer Schülerinnen, die bisher ein halbes Dutzend nicht überstieg, zu vermehren. . Beide Schwestern waren arm. Der Besitz ihrer Kenntnisse war ihr ganzes 'Jirrmnnrn. srt h,ife Tt zitternd und bk- lciid von einer Woche zur anders & W Julius Änrpf. lebte, fictt von dem Gefühl Kedrlicki. am Wandt eine unacheuren Ab grundti zu stehen, der sie mit Gewalt ; j sich hmadzog. Noch widerstanden sie dem Sturz in die Tiefe, aber wie lange noch . . . ." Miß Elarens. die Sprachlehrerin. ktlrech!c mit dem Franzosen in deutscher Sprache über das Konzert, las sie soeben gehört. Monsieur ufour hatte Bleistift und Notizbuch in der Hand. Er schrieb hier und !a ein Wort, das er verstand, a!S jiotiz sur seinen Bericht an eine Pa rifcr Zeitung, für die er allwöchent lich eine Plauderecke über Berliner Kunst zusammenstellte. Trude Rohde schien sich zu lang weilen. Sie vertrieb sich daher die Zu! nach ihrer Art, indem sie so lche Makronen knabberte, die sie aus einer großen Tasche ihres Gewandes m- Xtt angehende Assessor faß zufam 'ncngekaucrt auf einem roten 5lorb scssel und starrte unverwandt in ein dickes Lehrbuch, das er zwischen den knochigen Fingern hielt. Er lern '. offenbar irgend etwas Jurisli j'chcs auswendig, ohne sich auch nur im geringsten durch die Unterhaltung dcr anderen Pensionäre stören zu las sen.' Abseits, auf das morsche, von ei r er Plüschdecke gnädig bedeckte Sofa, hatten sich Regina und Doktor Rüst placiert und unterhielten sich wie zwei gute, alte Bekannte. Er erzählte ihr, oaß er noch bis vor wenigen Monaten in einer kleinen Ackerbaustadt in der Mark praktiziert hätte. .Wurde es Ihnen dort cuf die Dauer nicht zu einsam?" fragte Re gina. .Nein, gnädige Frau, nur der Tod meiner armen Frau war es, der, mich von dem Schauplatz meiner mehrjäh rigcn Tätigkeit Vertrieben hat. Oh vt die Gefährtin hielt es mich nicht länger dort." Er seufzte und brach ab. um nach einer kurzen Pause fortzufahren: .Ich beschloß, hier in Berlin an verschiedenen Krankenhäusern noch praktische Erfahrungen zu sammeln, im dann spater mit meinem kleinen Kapital den Grundstein zu einer Kli nik für leidende Frauen zu legen. Doch das hat noch gute Weile!" Er fchwiez und blickte grübelnd vor sich hin. Regina sah ihm voll Anteilnahme in das durchgeistigte Gesicht und frag- te nach einer kurzen Pause: .Hat Ihre Gattin lange gelitten? .Sie war bereits lungenleidend, als ich sie heiratete. Doch weder sie noch ich ahnten es. Wohl erschien sie zart und schwach, doch niemand konn te ahnen, daß der Keim der furcht baren Krankheit in ihr steckte. Ich besaß zu Anfang unserer Ehe noch kein Vermögen. Erst kürzlich hat- :e ich Las Gluck, daß mir eine Erv ichaft von seilen meines Onkels zu fiel. Auch meine Frau verfügte nicht über Barmittel. So lebten wir von den knappen Einkünften, die meine Änfänger-Praris abwarf. Meine Frau sparte und arbeitete, und so einfach unfer Haushalt auch zuae schnitten war, er erforderte doch mehr Graste, als der Aermsten zur Ver fügung standen. Dabei verbarg sie wir nach Möglichkeit alles, was mich hätte auf den- Gedanken bringen kön nen. daß sie sich überanstrenge. Ich hatte oft weite Strecken über Land zu fahren, und wenn ich abends müde und abgespannt nach Hause kam, war ich froh und zufrieden, eine so be- htgliche Häuslichkeit vorzufinden, wie meine Frau sie herzurichten verstand. Eine Weile schwiegen beide; dann nahm der Doktor' die Unterhaltung wieder auf. Er bemühte sich, die trübe Stimmung durch einen leichten Ton fortzufegen: .Nun. gnädige Frau, haben wir über lange genug von mir gespro chen. Wollen Sie nicht auch von sich erzählen? Vielleicht, daß es Ihr Herz " Er unterbrach sich, als er bemerkte daß ein Schatten über Reginas Ge ficht flog. .Mißverstehen Sie mich nicht, gnä dige Frau, ich will kaum vernarbte Wunden nicht wieder aufreißen, ich wollte nur gern etwas über Ihre Lebenspläne hören. Sie haben ein so sicheres, selbständiges Auftreten, daß es Ihnen gewiß gelingen wird, sch durchzusetzen. Sie deuteten vor hin bereits an, daß Sie sich litera lisch beschäftigen. Welcher Art ist Ihre Tätigkeit, wenn Sie mir die Frage gestatten? Und wie kamen Sie gerade auf diesen Beruf?" Der Doktor war offenbar be strebt, die leichten Schwermutswol ten. die feine Erzählung bei Regina hervorgerufen hatte, zu zerstreuen. Die junge Frau hatte sich wieder gefaßt. Ihre Traurigkeit niederzwingend, begann sie freimütig zu erzählen, wie sie nach dem Tode ihrer Mutter der Vater fei schon lange Jahre der Mutter vorausgegangen ' gleich falls nur auf ein kleines Vermögen angewiesen und daher gezwungen fei, j 1 sich einen Verdienst zu schaffen, der zusammen mit den Zinsen ihre Ka pilalS ihr ein sorgenfreie,! Dasein er möglichen sollte, ohne vag sie gezwun ten sei. eine abhängige Stellung ein Zunehmen. Aufmerksam hatte der Ant ziige tort. Sein interessierter XM litt über die Gestalt der iunaen Frau, tie ihm vom ersten Augenblick an so lehr fumpath, ch erschienen war. Aus ihrem ganzen Wesen sprach jene Bor rehmheit der Erziehung und de Herkommens, die ihn, den Mann aus kleinem Hause, angenehm berührten und unaewvhnlich stark anzogen. Eine unbewußte, durch Erziehung kultt vierte und veredelte Nobleße, die ei ren eigenen Reiz auf ihn ausübte, ctmete diese Frau, deren Besitz jeden Mann beglücken mußte. Ohne daß r sich dessen bewußt war. schmei chelte es ihm, daß die junge schöne oxaii ihn ihres Vertrauens sur wert dielt. Doch Rüst war nicht gewohnt, sich lange unnützen ScnlimcntS und zicl ucn wuuincn i,uijugci.'cn. us scharfer Ziveckniäßikkiisbcnkkr hatte kr bisher sieiS den Ballast unnutzer dem und unfurcktbarer Erwagun sien aus seinem Hirn abzuwerfen ge wußt. Daher gab er seinen Gedan kcn einen energischen Ruck und stand im nächsten Moment wieder im Reiche der Realität. .Sie haben jedenfalls einen gu hn Ratgeber zur Seite gehabt, gnä rige Frau", meinte er in etwas ge schäflömäßigem Tone. .Sonst wäre es nicht möglich gewesen, alle Für nd Wider der Ausführung so genau zu kennzeichnen, wie Sie cs eben ge tan." .Jh'e Vermutung täuscht Sie richt, Herr Toktor. Mit einem lie ben, allen Bekannten habe ich meine Lage durchgesprochen. Er ist selbst chrif::eüer und hat mir zu demse! bin Beruf geraten." Nachdenklich wiegte der Toktor den Kopf und strich mechanisch den ame rikanifch gestutzten schwarzen Schnurr bart. Gnädige Frau ja. das ist so eine iache mit dem Erwerb durch die Schriftstellern. Hoffentlich ist Ihr Berater nicht eine jener Tages- bcrühmtheiten. denen ein schnelle Augenblickserfolg den klaren Blick über die Schwierigkeiten dieses Be rufes getrübt", sagte er langsam und durch seine Worte klang ein lei ses Jnterene für den unbekannten Literaten. .Durchaus nicht", entgegnete Rc gina lebhaft. Dr. Richard Senden steht selbst noch mitten im Aufstieg Er ist ein geistvoller und gewandter c?christsteller. der sich aber leider in iteranschen Kleinigkeiten zersplittert wozu er durch den Kampf ums Da- sein gezwungen wird. Konnte er e:n mal. ein halbes Jahr frei schaffen, fo würde er gewiß einen bleibenden Er folg mit einem größeren Werk zu verzeichnen haben. .Richard Senden?!" Dr. Rüst fchien aufs höchste erstaunt. .Gnä- öiglte. Sie kennen Herrn Senden?" Ich sprach soeben von ihm. Ich wußte nicht, Herr Doktor, daß Sie zu seinen Bekannten gehören; er hat hren Namen nie erwähnt. Die Stimme des Arzies klang lebhafter, seine Interesse schien geitei gert : .Wohl nur Zufall. Oder vielleicht, weü er mich nicht m Berlin vermu- tet hat. Senden und ich sind Schulkameraden. Allerdmgs haben wir uns seit unserer Abiturienten zeit nur einmal wiedergesehen. leibet aus einem recht traurigen An taß. Dr. Rüst sah der jungen Frau scharf in die Augen, doch sie, die ij gewohnt war, such nicht von der Schwäche überrumpeln zu lassen, hielt den Blick mit dem ganzen Aui gebot ihrer Selbstbeherrschung aus und fragte, scheinbar gleichmütig: .Ist es indiskret zu fragen, ob je ner Anlaß für Sie oder für Herrn senden traurig war? Leider für ihn, gnädige Frau." Und um sie nicht länger auf die Folter zu 'Spannen, erzählte er schnell: .Vor etlichen Jahren das mag zurückliegen " er sann nach, fein Gedächtnis schien ihn jedoch im Stich zu lassen und darum gab er das Nachdenken auf., .Na, ich weiß nicht mehr, wie lange das her ist. Zu je ner Zeit vertrat ich vorübergehend hier in Berlin einen älteren Kollegen. Damals behandelte ich Senden an ei ner bösen Erkrankung des linken ungenflügels: leider der Anfang zum Ende." Richard krank! Das hatte Re- ki'na nicht gewußt. Ein jäher Schreck ergriff sie. aber sie raffte sich zusam men, um dem Arzt rhr tiesergehen des Interesse für den Schriftsteller nicht zu verraten. Aber die volle Wahrheit mußte sie erfahren. Mit gekünsteltem Gleichmut fragte sie: Wie lange zurück datiert denn das Leiden Dr. Sendens? Er ist mir gegenüber sonst sehr mitteil sam, aber über diese Krankheit hat er mir nie etwas erzählt." Nun konnte sie ein leises Flackern der Stimme doch nicht verbergen, die Angst um den Geliebten war zu groß . (Fortsetzung folgt.) ' Zlnterofsizler Zlottebohm. W Mmtin Vrockmier. .Ei ist prachtvoll, wie sich unsere Leute da draußen schlagen, die alten Landwehrleute wie die Jungen. Kurz vevor ich oa Pech mit dem Arm hat te, bekam ich noch eine Schwadron freiwilliger als Nachschub, die waren och größere Trausgäiiger.' Der Sprecher, ein großer Husaren major, rückte den verwundeten Arm m der Binde zurecht. .Und was für Kerle drunter find. fuhr er nachdenklich fort, .da sah ich einen Nester ich denke, da Gesicht kenne ich doch frage ihn, da ist eS Wengstein. der große Heldentenor Mit der noch größeren Gage! Läuft hin und wird freiwilliger Reiter. Außerdem waren noch zwei Privat' dozenten und ulr 50 Studenten alle freiwillig!" t meiner Compagnie tu ein ganz berühmter Schriftsteller als Sa iiiläter," bemerkte ein Hauptmann. Ein Oberleutnant mit dem Eiler. nen Kreuz, der bisher schweigend in der tcke gesessen hatte, lachte auf. .Den komischsten Kerl, glaube ich. Herr Major, hatten mir doch in un jerm Regiment. Bei uns dient na in lich der Unteroffizier Willi Rotte, bohm." .Wer ist denn das?" fragten die anderen Offiziere. Der Oberleutnant lachte: .So heißt er nur in seinen Papieren, sonst nennt er sich dxi .urndele Notte bohm'!" , .Was? Der? Der bekannte Varie tkomiter? Der mit dem dicken Ge ficht?'... Genau derselbe. Und ist Unterof. zier der Reserve in der zweiten Kompagnie unseres Regiments. E:st wußten wir das heißt die Ossi ziere gar nichts von seiner An Wesenheit. Aber eines Tages gehe ich durch das Quartier in einem belgi- chen oife, da sehe ich einen dicken Hausen Soldaten und höre brüllendes Gelächter. Ich trete näher, man macht mir Platz, da sißt ein dicker Unter- ossizier auf einer Tonne und singt ein blödsinniges Lied auf die Eng länder, aber komisch, mit einem so drolligen Gesicht, daß ich auch lachen muß. Zai war meine erste persönli che Bekanntschaft mit Herrn Willi Nottcbohm. Jetzt fiel er mir öfter aus. aber nicht immer angenehm. Zu erst ging es ja. Bei den Gewaltmär schen, die wir machen mußten, war er immer vornan, immer fidel, wenn ihm auch der Schweiß über sein dik kes Gesicht lief und machte ferne Kätzchen. So heiterte er wenigstens die Leute aus. Besonders einen Sina- sang hatte er, da bogen sich die Leute vor Lachen. Als Resrain ging es rmmer: Kinder, kommt, die Reise hat Uns ja nischt gekostet, Kinder, haut den Englischmann, , Bis sein Rostbeef rostet!" Sehr geistvoll war es nicht aber fein Gesicht glänzte wie lauter But terfuppe; und die Kerle wollten sich totlachen. Allmählich wurde es aber zu viel. Herr Nottebohm schien die kaiserlich deutsche Armee sür sein Publitum zu halten, und sein Mund werk sisnd nie still, auch bei Nacht morschen, wenn er besser das Maul halten sollte. Ich habe ihn auch ge hörig angepfisfen, aber dann machte er ein so zerknittertes Gesicht, die blanken Aeuglein versanken in lauter kummervollen Speckfalten, daß man sich umdrehen mußte, um nicht laut zu lachen. Ich machte den Feldwebel auf den Unteroffizier Nottebohm aufmerksam, da sagte er: Zu Befehl. Hur Ober leutnani. ich weiß schon. Aber wenn ich den Kopf wegdrehe, dann macht er meine Stimme nach, daß ich den- ken konnte, ich bin s selber!' Also der ursidele Nottebohm spiel- te weiter. Einmal kam ich von hinten an die Marschkolonne heran, da hörte ich das Lied: .... Kinder, haut den Englischmann, Bis sein Rostbeef rostet!", aber mit meiner eigenen Stimme, einfach täuschend nachgemacht. Von wem? Natürlich von Herrn Notte bohm. Ich war wütend und lief gleich zum Major. Tr sagte mir: .Sie sind nicht ernst genug!", und ließ icy den fidelen Nottebohm kommen. Ein Jammerbündet erschien, den Speck in Trauerfalten gelegt, das linke Auge betrübt, das rechte ver znügt. Er knallte vor dem Major die Absätze zusammen, daß er schwappte. Ob er den Unsinn nicht lassen könn te?" .Zu Befehl, Herr Major, es ist angeboren, ich lann nichts dafür," agte Nottebohm mit Jammerstimme, daß man vor Vergnügen hätte auf kreischen können, ich sehe so aus!" Aber Sie können sich doch zusam mennehmen. Unteroffizier!" mahnte der Major. Zu Befehl, aber es geht nicht. Herr Major," sagte Nottebohm treu- herzig und sah ihn so recht mit der strahlenden Breitseite an. .Wie ich heiraten wollte und meiner Frau ei nen Antrag machte, fing sie an zu lachen und schrie, so ginge es nicht, wäre zu, komisch. Ich tollte es christlich machen!" Dabei brachte er die ganze Geschick te mit des Majors eigener, heiserer Stimme, aber in ss jämmerlichem tan heraus, oll cl tl ein Malheur gegeben hätte!" Tie andern Ofsizlere lachten. .Na, und weiter I" Der Oberleutnant fuhr fort .Na. der Major drehte sich schwud um und sagte: ,E ist gut. Sie können abtreten!" Dabei zuckten seine Schultern vor verhalte em Lachen. Am Abend daraus ka men wir in die Front. Eine Nacht und einen Tag in Reservesikllung über un plaiiten die ersten Grana ten. da wurden die Kerls still. Note bohm auch. Am nächsten Morgen ka wen wir in die Schlltzenlinien. Spa ten raus Gräben ausüben Unterstände bauen na, ,ie ken nen das ja zur Genüge selbst. Bor uns stand französische Infanterie und hauptsächlich englische Artillerie, die aber merkwürdig still war. So lagen wir in den Schützengraben. Ei reg nete, die Feldküche kam unregelmä ßig. kurzum, das rechte Elend der Untätigkeit mit stetem Auf-dem.Po ften'fein ging uns an. Mit einem Male sing der eind an loözuknal len. Tie Brüder hatten wohl erst Reserven nachgezogen, jedenfalls war es ein mächtiger Angriff auf der ganzen Front. Unsere Linie war ziem lich dünn, neblig war es auch, und gerade als die feindliche Artillerie sich so recht eingeschossen hatte und die Granaten unsere schonen Unter ständen zerschmissen, verloren wir den Anschluß nach links wir waren rechte Flügelspitze und lagen nun schön da. Es war elelhaft. meine Herren. Keine 30 Schritt weit Sicht ,m Nebel, dazu der Feind, der uns fo richtig einzegabelt hatte, es sah scheußlich bei uns aus. Ich denke ge rade, ob uns die Engländer vielleicht umgehen wollen, da platzt ein chrapncll über dem Bataillonsstad - der Major und zwei Hauptleule hin! too ein Pech und dabei auf er poniertkm Posten! Im ersten Augen- blick waren alle stick, die Leute pur ten instinktiv die Unsicherheit. Die nächsten deutlich die stumme Frage: Sollen wir nicht zurück? Ich sah mich ach dem andern Hauptmann um, der hatte aber auch gerade seinen Schuß bekommen und wollte ei nen Entschluß fassen. Da höre ich links vor mir etwas krähen, heiser, die Stimme des Majors: .Pflanzt das Ba,one!t auf! Zum Sturm, marsch, marsch, hurra!" Ich sehe den urfidelen Nottebohm. das Bajonett in den Fäusten, 'raus dem Graben springen. Die and-rn Kerle auch, ich ziehe den Degen, spll re einen Schlag gegen den Arm. sehe gar nicht hin, und los marsch, marsch, hurra! Wir alle rein in den Nebel. Na. also kurz! Kaum 20 Meter nach vorn ist der Feind, englische Terri torials im Schützengraben, hoxps rein und mit dem Bajonett leerge fegt! Weiter! Da ein Geschütz zwei eine Batterie, französische leichte 75 Millimeter weg mit der Mannschaft. Plötzlich sind keine Fern de mehr da. Gleichzeitig kommt ein Windstoß, der Nebel hebt sich, und wir sehen, daß links von uns unsere ganze Front im Sturm vorgeht, wir am weitesten vorn, und der Feind laust aber wie! er verteulnant macht eine Pause. Am Abend hörten wir dann aus dem Brigadebesehl, daß das erste Bataillon also wir den Umge hungsversuch des Feindes rechtzeitig bemerkt und durch Sturmangriff glanzend abgewiesen hatte. Gleichzei iig wurde ich aufgefordert, Mann schaften für das Eiserne Kreuz zu benennen. Ich suchte etwa 12 Mann aus, darunter Nottebohm. Leider konnte ich nicht als Grund für ihn, wie gern gewollt hätte, angeben: Weil er im kritischen Momente die Stimme seines gefallenen Maors nachmachte! Seit kurzem ist in Fritz lar ein eigenartiger, der kriegerischen Zeit entsprungener Gedanke Derwlik licht worden. Es haben vier Bür ger den dort untergebrachten zahlrei chen Verwundeten eine kostbare Fahne gestiftet, die dazu dienen soll, alle wiedergenesenen Krieger ohne Unter schied der Waffengattung in den Stunden der Erholung und Zerstreu ung zusammenzuschließen. Dieser Tage fand auf dem Kasernenhof die feierliche. Weihe des Banners statt, und im Anschluß daran ging es in geschlossenem Zuge nach dem benach barten Dorfe Werkel, dessen Bewoh ner die Soldaten zu einem Mahle eingeladen hatten. Der gastfreund liche Ort bereitete den Vaterlandsver leidigern einige Stunden fröhlicher Geselligkeit, und erst abends verfam melten sie sich wieder um ihre Fahne, um zum Abschied noch eine Ansprache des Bürgermeisters von Werkel entge genzunehmen. Unter vaterländischen Gesängen rückte schließlich daS bunt gewürfelte Verwundeten Bataillon" wieder in Fritzlar ein. Glosse. Gerade die süßen Weiber . haben schon so manchen Mann verbittert. Ballgefrach. , Junger Mann: .Fräulein, spotteten Sie schon einmal aller Beschreibung!" geheime Lovservenfubrik. Eine Roüerdamer Zeitung fceilch tet über die Entdeckung einer ge Heimen Konservenfabrik, die trotz der Entrüstung, die sie hervorgerufen hat, de! Humor nicht entbehrt. Der Tircktor Tinsley der englischen Ura iiia.SchiffahrtSgkseUschst. der selb,, ein Engländer ist. hat da AuSwan derergebäude. daß für. 2400 Perso neu eingerichtet ist, der Gemeinde zur Verfügung gestellt, da die 'Gesell, schasl, die sich vor allen Dingen mit dem russischen AusivanderertranS port nach Amerika beschäftigt, au genblicklich nicht zu tun hat und da Hau leer steht. Da die Gemeinde Rotterdam dat Gebäude bis jetzt zur Unterbringung von Flüchtlingen noch nicht benutzt hatte, so wurde e dem Roten Kreuz zugewiesen. AIs es nun dieser Tage in Ge brauch genommen werden sollte, wur de die Entdeckung gemacht, daß die Riksenküch: des Hause jn eine Kon servenfabrik umgewandelt worden war. Da Angeslelltenpersonal. da vom Roten Kreuz übernommen wor den war, arbeitete eifrig an der Her slellunz von Konserven. Noch merk würdiger aber war die Entdeckung. daß zu den Unternehmern diese smarten Instituts der Bürgermeister von Krimken an der Assel gehörte, ferner der deutsche Hotelchef der Ura nia Gesellschaft, und außerdem noch ein holländischer Wirt, sowie ein Oesterreich. Naturlich war der Direktor Tinsley der Gesellschaft außerordentlich empört, da die Kon servknbüchsen die Aufschrift trugen: Echt ungarisches konserviertes Gu lasch von B. Winter in Rotterdam." Daraus wurde der ungerechtsertigie chluß gezogen, daß die Konserven nicht zur Aussuhr für die Entente mächte bestimmt seien. Tinsley wußte naturlich von die- seit Vorgängen nichts. Da die Koch kessel und die Riesenküche in dem Hotel zur Herstellung der Konserven benutzt 'worden waren, wurden sämt liche Vorräte mit Beschlag belegt, bis erwiesen ist, daß die Konserven in Holland verlaust worden sind. Aber auch bei einer Ausfuhr der Konser ven nach Teutschland liegt kcinesioegs eine Gesetzesübertretung vor. da die Ausfuhr konservierten Fleisches nicht verboten ist. Animalisches Emvfinde der Pflan zen. Wie Prof. I. Ehunder Bose aus Ealcutta, ein geborener Tcngalese, der sich auf einer Forschungsreise durch Europa und Amerika befindet, cstgestelll bat, reagieren die P lan- zen aus irgend welche Stimulanzien chemischer oder anderer Art in durch' aus empfindlicher und animalischer Weise. Sie empfinden den Schmerz unier dem Einfluß einer Verletzung und tragen alle Symptome der Ago nie beim Absterben zur Schau, ge nau wie ein lebendes Wesen. Diese Feststellungen Professor Böses in dem Pflanzenleben haben unter den yie!gen Wiiienfchaftlern außerge wöhnliches Interesse erregt. Der indische Gelehrte, der ob sei ner Verdienste auf dem Gebiete der Pflanzenkunde fchon wiederholt von der britischen Regierung ausgezeich net worden ist, sagt, es gäbe auch nicht ein einziges physiologiiches Mo mcnt bei dem lebenden Wesen, das sich nicht in der Pflanze wiederfände. Er hat einen Apparat konstruiert, welcher die Pflanze in Stand fetzt, auf einer Tafel zu zeigen, wie sie empfindet oder auf alle Arten einer mechanischen oder durch Chemikalien herbeigeführten Verletzung reagiert und zwar ebenso gut, wie es lebende Wesen tun, und wie im AugendiTL des Todes bei der Pflanze ebenso konvulsivische Zuckungen eintreten wie beim Tier. Er ist ferner im Stande, die Schnelligkeit der nervösen Impulse einer Pflanze zu meen und das pulsierender Organe Vorhandensein nachzuweisen. Kugelblitz. Auch aus dem soeben verflossenen Jahre liegt wieder eine größere Zahl von Veröffentlichungen über Kugel blitze vor. Eine stamm! aus der Fe der pon Professor Jgnazio Galli und ist in den Denkschriften der Päpstli chen Akademie in Rom erschienen. Sie trägt ein sehr großes Material an Berichten über Kugelblitze zusammen, die im Verlauf mehrere Jahrhunderte beobachtet und beschrieben word.'n sind. Professor Galli legt besonders Gewicht auf die Feststellung der Wir kungen dieser Gebilde auf Bäume und Gräser. Im letzten Jahre ist bisher nur ein Kugelblitz von Wissenschaft licher Stelle aus beschrieben worden, nämlich von Baldit vor der Pariser Akademie der Wissenschaften. Er wur de von mehreren Personen gesehen. Er erschien als eine etwas eiförmig verlängerte Feuerkugel, etwa von der Größe einer Menfchenfaust. Da Fun len von ihm ausgingen, erinnerte er an die als Sonnen bezeichneten Feu erwerkskörper. Gleichzeitig war ein Geräusch, ähnlich dem einer zischenden Rakete, hörbar. Die näheren Bedm gungen, die in diesem wie in frühe ren Fallen bei Kugelblitzen festgestellt wurden, bestehen darin, daß es. reg nete, daß eine slächenhafte elektrische Entladung dem siugelblitz vorausge Ztttsert Schnilli!,uM-Gj?cr.lk JMißinMvufs oii? strep tk (lkjlne. tl. 1 ()!. 5f!l Ctrff z WeaUn erfifnf sich tret 't tftff dk ülmt ni!KrDtt!frtl;.lift ii( li-MtVit. 3trnn:t lvirll et vornahm ud gki!,'gln. !!! bifcfi von prcfjtt Hzlibarkcit und Hr ici.M ju niiN'M, di et genau wie Wsschs.'ide brki!idk!t wird, tat fhikk XX m i ri o Misicr hier irat mit der klkidfzme CchuIttN'cisie (icarlcitct, der ein loset DlouserM'eil, ring Zum iiler d,'N Gürtel fallend, ansesetzt war. Tazu lange der kiilblange, mit Wn Gliilpe abgefertigt Aeri!?el. Ten Üiji5;tfchhifi jieten einige stufst im fji!;frr:ti Perlmutt. Tat Tessin ist für jede Art weichen Glosse wie Ceibe. Flanke. Casfcernire, Leine r'cct Bitist ak'iignci. und sind zur Her kicllung b::ici Cchmitmufcer, da in Urzeit t:n ."!-4t erhältlich ist. 2ij ?).uo2 Aatcrial t:i 2(5 Zoll Brei! tu czW'i Bestellungsanwcifilng. Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung de Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben n und schicke den Eouxon nebst 10 Cent für jede bestellte Muster cn Ms Omaha TribünePaüem Des 1311 Howard St. gangen war. daß dieser in der Nahe des Bodens und in leichter Abplai tung erschien, und endlich, daß er in geringer Entfernung großer metalli scher Massen von eigentümlicher Form auftrat. Merkwürdig ist eine zweite Be schreibung, bei der es sich um einen doppelten 5Üugelblitz handelt. Der Platz, wo er geselln wurde, war von dem eigentlichen Gewitter noch nicht erreicht, so daß dem Kugelblitz auch noch kein gewöhnlicher vorausgegan gen war, auch regnete es nicht. Gleich bei der ersten Erscheinung wurde;' zwei Kugeln übereinander wahrge nommen, die durch einen feinen, leuch tenden Faden verbunden schienen, der wie ein knotiger strick aussah. Die Farbe beider Kugeln war orange. Sie bewegten sich wagerecht über dem Boden in nordöstlicher Richtung, ob gleich der Wind gleichzeitig von Nor den kam. Die obere Kugel war grö ßer und hielt sich dauernd in gleichem Abstand vom Boden, während die untere langsam fiel, so daß auch das leuchtende Band zwischen beiden zer riß. beziehungsweise erlosch. Dennoch erreichte die untere Kugel nicht den Erdboden, hielt sich auch genau senk recht unter der oberen und bewegte sich mit dieser in horizontaler Nich tung weiter. Das Schauspiel blieb volle zwei Minuten sichtbar, für einen Kugelblitz eine unerhörte Dauer, und erlosch ohne Geräusch oder eine anoe re sichtbare Schlußentladung. Es mag sein, daß diese Beschreibung nur- das Ende eines Vorgangs umfaßt, dessen Entwicklung der Veobachtung entgangen war. Professor Thornton hat den früher gegebenen Erklärun gen noch eine hinzugefügt, daß der Kugelblitz selbst in der Hauptsache durch eine Ansammlung von Ozoü gebildet wird. Dadurch würde sich so wohl der bläuliche Glanz wie das langsame Fallen der Kugel erklären. Das spezifische Gewicht des Ozons ist nämlich etwas höher als das der Luft. Auch das plötzliche Verfchwin den unter den Bkalciterscke!nlinien einer Erplosion würde sich darau verstehen lassen, da bei Umwandlung gen von Ozon in freien Sauerstoff eine erhebliche Energiemenge frei wird. II B l 1 i . : : . a I u c s S : -e : ; : .- - rz tj . . . . w . : tu ' o 1 . ' b j , tt z o c : ; : c ja - . s I . : 2 :. 12: : & : ( tu & . , 4 s a : : : : o : : : s 's co : : k. u O1 p J3- C g , , j-r, a o , C r e-rf 'fJ w r, fc i