Tagliche Omh, IrlSEn Aus der Aichnjcljlachl bei Lodz. (SJiIfV'Una 'H dn Söt&ftncO'nbffi tllf.) In?. JJiit h?fn:nf Autoinobilminnten später aUt afi man den (iüfU'ti Rammst. Eine große Fabrik, dir Botfrtfroiik fast ganz Hfliiiftfflt, in bett stehenden iWiiiiben olle rSfüiiir ürft:immrt, mij den Hassenden SiSiinbf Vi'':V!t die Wedstühle halb her fliil. fflot he jy.il't!f standen die Arbeitet, finstre blickend und hosfmmgelo denn mit der jnfVr!-::i F.:Irik war iV- Kk M'i'glichfcit bet Thätigkeit geschwunden. Doch rufitrt Trostlosigkeit über UrofttfsiifcU. Ni'dergel rannte Straßen, jiitie, nur taucf)ijcfl)iüärjte Schornsteine lagten reif brütende Warnuiigszeichen In dir tust. Bon ollen Seiten (nomlcn die Ltiile berlei, alle und jungt grauen bit weinten, nd l'Jänntr,- bie tiifrrnft Kick, teil. SiiflS biffr l'fiite von bcn Greucltha. t n ber Wüten erzählten, tont gerabezu tr sJiüittrnb. Tit Menschen tjatten nur bei, ot sie nuf btm ücil trugen: Hn8 bit Uiussen nickt mitnehmen oder augenblicklich verwenden konnten, hatten s!t zerstört, so ßiir bit Ctelien auefindig gemacht, wo man itJttoffi'ht unb andere LcbenSmitt.-l ober sonstige Habscliakeitcn vcrgraln hatte pür wurbt tuinirt ober fortgeschleppt. Mordthaten waren an bet Temeäorbnunej, um (in Paar Gtitfcl wurden Männer er schossen ober niedcrqcstochkn und ihrer Fußbekleidung beraubt. Und mcrkwurdiq feinst bon all den MmschkN sprach Polnisch, alle einen fast unverfälschten schles,schcn Dialekt. ES war natürlich keine Zeit noch Geleeienheit, um ethnologische Untersuchungen anzustellen, nur eine sicinalte Frau sagte ungefähr: ,Ä!ein Gott, wir sind ja ruffische Unter tla:,en. aber unsere Großvater unb Ur groschätcr sind boch don drüben h:reckoin wen, man kann uns bcch nicht verhungern , lassen!" Ich versuchte sie zu trösten,' bie deutscht ?!cq,crl!nq wirb sin alle sorgen tS sind große Zufuhren unterwegs, bie in ganz kurzer Zeit eintreffen werben. ,Ja aber wenn bie Diussen wiederkommen?" fragte die Alte verzweifelnd. Tit kommen nicht wieder, Großmutter, bie laufen jeht nach Warschau, darauf können Sie sich verlassen". Ach, wenn es nur wahr wart , meinte sie, yullte sich m ,ht Um- schlagt und trippelte weiter, Alle standen vor ben niedrigen, ein stockigen kleinen Häusern, bit auf bcr einen Straßenseite ftechfn e,etlies-en waren. Ich mußte an bie alten Webcrhiuser rn No lvawcs denken und sah durch die Scheiben bei dem Webstuhl vorbei in das Innere. In der Gtubc faß inmitten des ärmlichen Hausrathes eine junge ffra, die Kar tofscln in einen Eimer schälte und mit dem einen nuß eine Lvicge schaukelte, in dcr - gewiß ihr Erster schlummerte. Gie lachte, daß man die weiften Sännt blitzen sah Muttcrglück inmitten dieses erschütternden Elends. Wahrhaftig Elend genug, sogar in Uebersülle. Es ist ja ganz natürlich, daß die deutschen Äel'örden in diesen ersten Ta- 'nen nickt überall und sofort energisch burchqrcisen können. Aus bern weiten Marktplatz steht irgend ein russisches, ös fen!lich:Z Gebäude. Wahrscheinlich daö Nathhaiis. Gchmutziq und verfallen, aber mit prosziger russischer Aufschrift. Hier wurden von grinsenden Beamten die Klei dungsstiieke Möbel und Nahrungsmittel versleigert", bie nach dem Abzug, der Russen gesunden waren, die den Einwoh nern gehörten und die jeder einzelne selbst verständlich als sein Eigenthum erkannte. Wer aber sein Eigenthum zurückerhalten wollte, mrßtc eine (Gebühr von einem Ru! . bei bezahlen. Die Einwohner sprechen, wie I erwähnt, olle Teutsch, und ich wünschte nur, bah es nur möglich wäre, einzelne der Krasiauödrücke wiedergeben zu dür- fen, die hi;r auf biefe Art der Berwal jung" fielen. Allgemein war die Ansicht vertreten, daß diese Gortc von Beamten sich noch im letzten Äugenblick an den Acrmsten dcr Armen bereichern wollten. Ein Mann zeigte mir mehrere Gäcke . Mehl, die er von einem Pachtstück gecrntei hatte und die ihm gehörten und mit deren Hilfe er durch den Winter zu kommen hoffte sie wurden ihm vorenthalten, w?il er kein Kcld bcsafz, um sie aukzu lösen". Ich weiß nicht, wofür mich bcr Mann hielt, ts drängte ihn aber, sich aus zusprechen, und den Gcsichtsausdruck und die wilden Worte des großen starkknochi gen Mannes, die ihn in russischer Zeit sicher in den Zlerler gebracht hätten werde ich sobald nicht vergessen. Aber bald wird in dieser Beziehung Wandel geschaffen sein. Weiter zogen wir in das Land hinaus, immer an den Gchlachtlinicn entlang. Zerstörtt Törfer. in Trümmern liegende Gutshösc, Mühlenwerkc, deren Maschinen tbeile in den rieselnden Bächen lagen, der störte und vereinzelte Bewohner unb über- all unsere prächtigen Lanbwchren und der unentwegte Landsturm. Aus allen Wegen aber Kolonnen, die unserer vordrängenden 'Armee nacheilen. A!an kann sich nicht ge nug wundern über- den an, zeichneten Zustand der Zugpferde, ffahrzeugt und selbstverständlich auch ber Mannschaften. Ich habe hier überhaupt noch kein abge kommenes Ticnstpserd gesehen. Bei den Kolonnen, seien es Bedürfnis welcher Art immer, jeder Wagen hat eine Pferde länge Abstand vom andern, und bei diesen Wegen will das etwas heißen. Gpä! Abends kehrten wir heim. Im mcr wird man finden, daß die Landschaft im Dunkeln einen ganz anderen Eharak ter annimmt. Alles wird gespenstig, und scheint im Finstern zu leben. Jeber Jäger weiß bos. Auf den holperigem Wegen wirb man im Auto geworfen, nvcrmit telt aus feinen Träumereien gerissen, wie großt Äeisterschattcn ziehen die großen weißen Plansagen ,dcr 5iolonnen vorbei plötzlich zuckt wie ein gewaltiger fchafl'n aii der ctslinpffront s!b verwüstet, zum Th.il verbrannt ändert rvi.der schwer bklchubigt. Ei konnt lcht bleiben. daß die Bewobncr biesck blnich bevl ketten Tors In bit G tobt flüchteten und ruhen, stast eine hallt Aulomol-ilstnndt bier bag Elend och vermehre halsen. Ifi HUiUi im! b't sskllclschetn mit feinen war Unter der Niissenberrfchafl schon sireh Bliuen, tt muß also eint ziemlich auSge. g"g. a,, i,ch Ililen sogar die Gnl dcbutt Nront fiin. an ber nekämpst wirb, daten Hungtr, bie russischc Ärmeederpsle da wir boch wahrscheinlich nur einen Theil bcrf.iott vollkommen, ts fing figar bannt sehen könnt,,. f weit, baß russische Gvlbaten von Haut Aber, wie wir nach Lobz zurückkehrten H,t gingen, um um Brot "der andere unk, b,e Unk.kkiim,ertheit auch der l'öchslen ai,riingZmillel zu delteln. Tit Bettelet ffi,iiu sahen, ba wußten wir, daß ei li, Haupt! Auch j,i,t Iniui man kaum drei um unsere Ga1,c gut steht, und alle an schritt Über bie Gtraßc gehen, ohne um bete steht dahinter zurück. Im wiebkrgtwonnkiikn Lodz. Lodz, im Tezemder. Traußen in nicht all,u weiter Ferne bonnern bie deutschen ttanonen den ab ein Nimosen , angesprochen z werden. Freilich sind et nur Frauen und Kinder, aber fit sind so zahlreich, daß man in ftinlichstcr Weife bavon berührt wird, Man bat nllerdinas hier versucht, freilich in echt russischer Art. Abhilfe zu schassen, indem man eine Organisation in Leben ,1.,.. ttl T L . ,,, ,,,,, . I tm.ll tllt. il, um utivii lim iiw z'chknden Russen ach ein efülil dcr ,i,s w im-, J....;:i:. iC.i.iJ i . (C ...f "Mi " ll ''"iiu f (.' (.IJIHll.t, tHl t f 'chmg und Befreiung diment der Gelbstverwaltunq. da sich sei. gc!,t durch d,t ganze Bevölkerung, tme Ausgabe aber in keiner W:ise gewach. ,veg, u verzen: n agen ,,t fen zeigte. E ist ein Zlommittce von BÜr. mt wicdtrkchren. Ms ersehnt ruhige flctn) denen kdt Erfahrung febltt und die Ze.tkn eine geregelte Berwaltung und vor wobl einen Bersnch von Festsehung von allen Tingen Hilfe n der agenbl,ckchcn Höchstpreisen für LebenSmittel machten. Z,iT 2. "n VT,r w tlf nl,ct VotnUlli von aewisscnlosen fnnct cm Beobachter aus Gchntt und nblern und Produzenten hintergangen r-ji Ji ri . . wurden. AugenblickliJ, libt die t Bürger Die Gchlacht. die fich m den dergangt. mtyH fint V,t, bcn Aussichlöi'olizeidiens neu ßtn iut au v uu ; r,ai tn ver m anS b(l bi( ft,1(lt(icf.c .ssischt Polizei nurn s V . (I Sf, - T . , . i. I . I . . . ' ' " r ' m. w.uWl uinmmum i.ut ..je irrDcitüftalffr gleich mit der russiscki Spuren zurückgelassen in den Außen. um md)Ui ift Cj m , b'"cln. w ber deutsche Angriff erfolgte. bie aobölffriina ist durchaus fr!,' o naiurnq aua, tu,,prechendt Verwu. Mm 5;allir mh bie militärisck'en Bchär ftungen Beschabigungcn vorge,m bfn m m;t nur panlaßi ge nien, b,c selbstverständlich unvermeib ich fen b lUtUvt ,,b ei edaktenr 7.,"" ?V. tinfS a'Uideutschen hetzerischen Organs tillcric anrichtete, ist nichts aeacn die Au. s,,',.k.. ,... t;- ,.LL 6.:.,. f i. . , . . v )')iuifimu uitv llll 'UllU VlU dllll' chretungert bcr russischen Truppen, die flf? mi) Teutschland abzuschieben. Ob die in ganz unverstaudlMr Weise gegen d,e Zjss, j einem glichen Falle gleich milbe 1 Estinn (NnVAliiiiu tt . i ( I, li VlTl.- w,.W- . ' ' '""Auu. iyui.t vorfahren wären, möchte ich nach dem. was bavon noch sprechen. m(ll s,;.. , kii,t ,,k ,-, ftnrfft Wa dem Besucher hier zunächst auf. bezweifeln. Hier sind brave Bürgersleute fallt, ist der geradezu beängstigende Ber- wegen ganz harmloser, unbedachter Aeuße- l ifi- V 1 t . tn i i kl' ' ' . - ' w i uur vcn ,raen. !uci)i oas m,,a, rungcn einfach gchnnat worden. nsche Gctricl'e allein, dcnn es ist nur na In den Außenvierteln hat. wie ich schon -f : x wti-j-it'-ft. i i . ' ' ' luuiaj, von jtgr nict oionnen aller vui, bemerkte, dit Gcklacht arne Andenken bin die ben noch kämpfendcn Truppen nach- terrnfT, n,im.'ntt, itt.-r Wn-ün i;,w, ziehen, durch die Gtnbt eilen, und daß die sch? Kirchhof in wirklich erfehrecklichcr fT tWi . s . . s.i.. . ii I . . . . . "' ciuui vvn i:n,cccn oioaicn wimmeii uuetle in Millcidensck'ast gezogen worden es ist vielmehr die bürgerlich Bevölkerung, Oestlich von diesem Friedbof hatte sich ein, die in ihrer Gesammtheit auf der Gtraßc .große russische Artilleriestellung in ber un zu sein scheint, n dichten Gcharcn stehen miijlb.ir? mhr inrr Märhitrü Pf r;ri bit Leute aus den Burgeisteigen, sie gehen Gchiitzengräbcn waren vor unb seitwärts unausgesetzt auf und nieder und beol'ach- dieser Batterie nufaeworfcn. und diese l , .S r . . e. -i w r ' ' na dci9 m,uiari,i7?e .reioen mir Asmcrl starke russische Artilleriestellung hatte na samkcit. aber auch mit tiner gewissen Zu- Hirlich bas beutiche Feuer auf sich gezogen nickbaltung. ttanz besonbcrs stark ist bas Als ick, beute Mornen Kis,-n 7,rM-A U jübistche Element vertreten, man sieht ehr. suchte, fiel mir der alte Uhlandsche BcrZ n'iuuiij!: uiEiutuieiujuupier mir iicinet ein: (Tl!,"',l,. ..w n.n. ... iuiit uui wem lunuui jiuiiuu rnwn w. m..i...ii. v. -vci t. , , armseligen ffrauen unb Kindern - aus 'W" allen Gesichtern ruht bange Erwartung , . UJ'!"' t und die ISutM h,6hit iT.n h,üh.-; Man Hort nur leises Beten bei Kreuz und W Tf S "II1" wwv- i 'f I'-hPttftit " kcbren könnten. Es i nte ns, Wt, xeioienni in. , noch gar nicht an das ftliief glauben könn- Au,s diesem Kirchhof stehen Denkmäler ten. dast ibre versöi.licke e?!erk,'it ihr n monumentaler Pracht. Mausoleen, die ; : . . . T ' ' ' i !,.. ,r.:.. r..x.u rf.-- i-.-i. ..,., . . ao un ut gewährleistet seien. Gie wa- li'us Hlllw"i i"u;.n. er iruoe, necage, gen nicht zu sprechen, denn die Gtadt ist frösteln erweckende Tezembermorgen ließ nach ihrer Ansicht von russischen Agenten lcin eingehendes Beschauen zu. wir waren dicht besetzt, die diejenigen, die sich gegen rch die engen im Gchmutz starrenden Deutsche freundlich und hilfsbereit zeigen. öaUen Unb aßchcn dcr Altstadt gefahren, denunzircn. um sie vielleicht später einmal Unb mit tn Erinnerungen aus an die den erbarmungslosen Nngnikas der Ko- elendesten Theile des Ostcndcs von Lon- salen auszuliefern. Git fürchten diese mcbr ?anz frischen Nussengräberif, die als die Pest, denn als die Teutschen aus Bon rom kreuzen mit Heiligenbilbern strategischen Gründen Lobz vor seht un. 8C!'-'muüt waren, waren wir vorbeigekom fäkr skckis Wockien br(niT?n faHrn m,,' "cn. übet den verfallenen und verkomme ben bie Lcute aus bcn Straßen blutig ge- nen 't"'ttcn unb Häuschen lag kalter, gelb- peitscht, es wurde geraubt und geplündert uchcr ?ceoelbunst. und in geradezu, bestialischer Weise gehaust. ie Russen hatten den Kirchhof wacker Die Leidensgeschichte biescr Toae ist auf vertlcib,gt, sie ließen hier fast dreihundert den Gesichtern dieser bedauernswerten Zom m Wirkungen eines solchen Menschen ausgeprägt, und man braucht -rlillerieftucrs aber waren sie nicht ge kein großer Phüsiognomiker zu sein, um wachsen. der wohlgepslcgten Gärtnerei lesen zu können, was alles in jener Zeit ahiX tten fit gehaust w,c die Tobsiichti hier geschah, zugelassen und wahrscheinlich gen. Die Gebäude selbst, die nur wenige angeordnet wurde. ' , hundert Meter von dem Jriedhof entfernt Die Xutt vor den mffiM w.nkn !icn- wenig durch unser Ar i Ul, i r..r I ,i, :. ,,., wie man die Spione hier euphemistisch Xa L ITZt' Trr! nennt, ist fast noch großer als die vor den die Giebelwand einer Gcheunt tingeschla. ohnhaus hatte einen nur geringen Gchaden . . . J. Va .t.. 4 ..II. Russen selbst. Es wird zwllns ,minfr '""V . ncaus aaiie einen Hfü ivhiirf,.n m hr,s m,füM f,rnf'U chk erhalten, der Gicherheit aufkommen zu lassen. Ohne Fragt ist die Noth in diesem Augenblick h'tfr tntrfs.A rtrnFi sta SUU sf iviuiiu) aluD tltfc u1 uuvl I l.i i. a .. , T , . , . . (,f,sfvh;irf, iir. nn Oof,rn raubt, das uchcngcschirr ohne leben er rn,t( n. m,,'!,.r.r,k.:,,. ' kcnnbaren Grunb in Trümmer gehauen. Zeit bedürfen, um baS Gefühl absoluter T ' üfI r. 8eu"3cn " Sickerbeit skmum.n ... inW Z",sm- "",chtet hatte. Dafür aber war kein ' I.lKikli ist (.,. f s,s!I, .w.vKt.jmvi ifvih jictituiu, VIC 'UflUHll. v .:..si.f... . ;r.j fv.t.fia u'uitu tuiijc u)iuiicu uiiu iiire nifaus oc Petroleum und allen MUHlenfabrikatcn. Tiefe Zeilen werden m tmem der ersten die Bilder von den Wänden gerissen und .Liuji lysiuii. in ciutm vet ti i i cn.ti - . c fj , , . . Hotels von Lodz geschrieben - ek ist kn: Sltte" faefcftnitlen nd die bitter kalt in den wimmern weil fei, , ber" rstreut. d,e Mist- zung wegm absoluten Fehlens der Koh beete und gärtnerischen Anlagen,, in denen Fleiß und Liebe von' Jahrzehnten steckte. Aus den Genuß von Fleisch hat die über- "Z X- f lVi V n-u wältiaenbe Mebrbeit der Bevölkeruna be. . buchstablich am Grabe ihrer len nicht in Betrieb gesetzt werden kann. Habe standen, hatten nicht einmal ernt reUH s.,!l ,nnirf JUt K n Vl( unut.fcvv -ll.lt UV11IIUU4, IUU I --..." . . . c . r 1 würbe aestern ein balke ,t ee,.!.. Thränt, sie tröstete,, sich - schlimmer o- " ' - r - :' i . j u : j. i i . ... r:. i. . rr vielleiebt von dem Gew!5,t tme bIlvn " ' meii .vniinen. ,ie All deutschen Kommißbrotes, das achtzig "r W W"- , 9!ffntiin. rn-knfi,. finttc V.nM ist Wrnt UNb Wik Wil IN btNI Verwüsteten G auch für Geld kaum zu haben. Ganz Lbn. lIsll,wn un. ?IC1CS 0sln3e Ungtuel aus lieh verhält es sich mit Kartoffeln und ""s w,rlen ließen sahen Wir endlose Gemüsen, so daß tk mir im Augenblick Menschenreihen die schmutzigen, grundlosen eiam linrftnndfiA erlern tnnhnn hlcfo Landstraßen entlang Ziehen, Von dkNkN je- Niefenbevölkerung überhaupt lebt. Alles bcr "Zlne unter einet mehr oder weni- dosst aus die deutsche Verwaltung die r vivw i" jmtwp uuyn. Orbnung in diese Dinge bringen soll. Es Sie schleppten an Holzmatcrial alles mit. i rtfmtvi.. riisirenh w! frf,r n,nn in was man sich nur vorstellen kann: Balken. dieser Beziehung auf' die Dtutfechcn l)offt, 2J"tfer, Planken. Thüren und Thiirsiil mnn fiöf .ms hi?r mir,; fir ,! ünHm, klingen, Fenster und Fensterladen. Gta- die alles kann, alles versteht und alles Zeienzäunc. kurzum alles, was brennbar bitrcfjfclit Nt. Aus allen verlassenen Ortschaften Und dieser Glaube hat seinxn guten schleppen sie zusammen, was nur als Grund, denn die Bewohner von LodZ ha- t&HJ'-. fn in w,,;. et. itJkL. ganze Städte" sagte mir ein Deutsch rrVfc ? ljr;,rX; rPd)tnbctipoft, indem tr die Achseln marsch und Abzug beider Armeen gesehen und miterlebt. Als unsere Truppen die zuckte. rn.':kr.f!. ..-t .f-c. ri:(.Li.i n. r. . Stadt verließen, geschah es in glänzender n v TlF n Zm Ordnung, die Mann schaste sangen weil 2 SÄÄ ! Ä," r:. ..k... , ' w r-ii und aus der Ferne hallte durch die Nebel- IH. 1VU U , l'UH UK tf U U UI VII C UU n i r. . , , .,. ' .irir, m.s,,! lijst ununterbrochen der Kanonendonner nur eine augenblickliche Nothwendigkeit . p,r ' r. mn , war. Al sie ,unlckkebrt,.n mr M 1M - und zu Hause soll man W glucklich unbeschreiblich. Es erschienen zuerst Rad. x B ff " altmftniafiin (ei. fahrer-Abtheilungen. dann Kavallerie und l&l"lPatethnM m Wm w musterhafter Haltung die " .. . ff, , V V W IV )l If V I tl zuckt Scheinwerfer, wie ein Blitz ein Feuer strahl über den Himmel, Dann Blitz auf Wliz und ein Glutschcin wie von einer t ihre Sachen schon am Tage vor dem Nück großen Feucrsbrunst es brennt nicht. , zng, und als dieser wirklich eintrat, wälz Infanterie. Ganz anders war das Berhal ten bet giussen. Es war ben Einwohnern schon vcrbächtia. daß alle Verwundeten so fort nach Warschau weikerbeförvert Wut den. In den Hotels packten die Offiziere Kriegsbcrichterstattcr. es ist ein nächtlicher Artillerickamps, der in nicht allzuweitcr Ferne tobt. Der knatternde Motor laßt den Schall nicht vernehmen, nur dies drohende, flammende Feuerzeichen mit den regelmäßigen, in gc nau denselben Zwischkliräumen erfolgen den Blitzstrahlen giebt uns Zeugnis "da den, daß dahinten die Waffen noch nicht Bon dcr Schlacht bei Nowofolno. Die russischen Armeen, die sich östlich Lodz zu verzweifeltem Widerstand fest gesetzt hatten, sind geschlagen und befinden ten sich die geschlagenen Truppen in durch, sich auf eiligem Rückzug. General von aus regelloser Flucht durch die Stadt. Mackcnsen. der sie von den Höhen und Solche Vorkommnisse machen natürlich aus ihren wirklich formidablcn Stellungen ft,;t,,4 ls s Is,I : ow r-d.::u, ..c f..i .t...-r- .... v-inuiuu, ui.u i u"," in uuj uuyiii uiiu u;uiciig(uucn lvars, yai coen,o lütt blicklich wohl nur wenige Personen, die seine herrlichen Truppen eine hohe kaisct den Russen nachweinen. liche Auszeichnung erhalten, wodurch die nbessen hiist das alles nicht über die Stimmung m der Armee, wenn das über Trübsal der Stunde hinweg. Die Ort ' Haupt möglich und erforderlich gewesen wäre, noch mehr Well und gehoben wuroe. Run drängt oll.ß mit Macht vorwäit, allrß. wa man hier Weg nd Ehaussee nennt, ist mit ungek,iire Kolonnenzügen bedeckt, die olle mir von dem einen Wunsch beselt sind, den fechtttibei, und v,rslae den Truppen ti an niditü s,hln zu lassen. Und täglich und stündlich muß man den ungeheuren Aplarat und den einer macht Volten Willen bewunbrn,, der das alles leitet und zweckmäßig fuhrt. Man kann sich zu Hause wodl kaum eine ri,,!i,ie !knr Heilung davon niaefen. wie Wegt und Ehuisseen mitgenommen und in iwtchem Zustund sie versetzt iRtden, wen der Troß einer ganzen Armee über sie dahin, zieht. In wenigen Taen. ja man kann sagen, in wenigen Chmben, sind bisher noch einigermaßen pasiirlare Wege in Pfade verwandelt, auf d.-iurt sich mettr tiefes Loch an nWutieffS Loch reiht, und cs kann unseren Führern vom Kaiserliche Freiwilligen Automobiltorps für ihre außerordentliche Geschickiichteit und Kunst fertigte,,, mit denen sie die Kraft im gen in kühnsten Schlangenlinien um die Löcher herumsühren, nicht Anerkennung genug gezollt werden, schon bisi'alb, weil sie un sere Knochen vor Brüchen und unsere Lei ber vor dem Zerfch llei, im Ekausseearaben beivahrt haben. Wie sich diese Wagen überhaupt manchmal durch den finlbmeter tiefen, dicken, zeihen Gchlamin oibeitcn, bleibt ein ewiges Wunder, und obwohl die Maschinen unbelebte Zielen sind, will uns manchmal' ein Gefühl des Mitleids mit ihnen überkommen. Und wer eine solche Autofahrt bei der die Eingeweide wackeln wie die Mohnstengel im Wind, für ein Vergnügen hält, der hat gewiß noch nie die Empfindung gehabt, daß es Gelegen heilen giebt, bei denen man seine Knochen zusammensuchen möchte. Eine solche Fahrt war es, die wir sofort nach dem Abgang der Russen, nach dem Sehlachtseld von Rowosolno machten. Es war mir kürzlich, als die achttägige Schlacht noch tobte, möglich, einen Blick auf das Schlachtenpanorama zu werfen. Jetzt, nachdem die Russen in die Flucht . geschlagen waren. konnte man erst sehen, welch ungeheure Leistung auf feiten der deutschen Truppen hier vorlag, in welch kunstvoller Weife sich die Anst''!, vertheidigt hatten und wie un geheuerlich geradezu die Wirkung unserer aiwercn Artillerie war. Das Gchlacktfcld von Rowosolno. wie der Ort heißt, um den so heiß gestritten wurde, ist ein stark hüglig ansteigendes Plateau, das selbst wieder von Gelände wellen stark durchzogen ist. In den leh migen, fetten Boden sind die russischen chutzknaraben mit aerade,u verblüffender Findigkeit einaefchnitten, tief und scharf- kantig, sodaß sie vollkommene Deckung qe gen Gewehr- und Maschinengewehrfeucr boten. n mehreren Reihen hinterein anderlikgend. flankirtcn sie sich vielfach selbst, so daß cs eigentlich unmöglich schien, daß diese Stellung von Infanterie mit stürmender Hand genommen werden konnte. Wir sprachen noch mit vielen dcr braven Sturmer, die .'.ur Beerdigung von Freund und Feind zurückgeblieben waren. Kein Wnrt der Ruhmredigkeit oder der Bcrächtlichkcit gegen den Feind, sie benäh- men sich wie ernste Männer, die ein fckwe- res Werk hinter sich fttjit'n. Dabei waren unter ihnen lunqc Burschen, denen kaum der erste Flaum der Jugend auf den Wan- gen sproßte. Bon den Dorfern und Gehöften waren natürlich nur rauchende Trümmer übrig- geblieben, ein Hans, das an der Chaussee tand. ging noch letzt ganz plötzlich in Flammen auf, eine weithin leuchtende Lohe brannte zum Himmel empor, und es erhob sich ein Geknatter wie ein Peloton- fcuer; wahrscheinlich hatten die Russen Infanteriepatronen darin zurückgelassen, die sich in der Gluth entzündeten. Dicht hinter diesem Hause dehnte sich ein Wald von einem vielleicht fünfjährigen Kiefern- bestände aus, ungepileqt..da dcr Russe Forstwirtschaft in unserem Sinne über haupt nicht zu betreiben .scheint. Aber hier konnte man die Wirkung unserer schweren Granaten erkennen, die grauen und furchterregend sind. Die Stämme waren geknickt wie Streichhölzchen, und im Umkreise von mehr als fünfzig Meter sah man, wie die Splitter wirkten. Der treuungskrei der erplodircnden deut- chen Granate erhebt sich nicht weit über dem Erdboden, wir sahen vielfach Spu ren. die nicht höher waren als dreißig Zentimeter, so daß also auch licaende Äcannschastkn getrofien werden müssen, Es kostete Mühe, sich durch das Gewirr der niedergeschossenen Baume hindurch zuarbeiten jedenfalls kam man zu der Ueberzeugung, daß der Aufenthalt in einem Wald, der unter deutschem Granat- euer genommen ist, zu den Dingen , der Unmöglichkeit gehört. Die moralische Wirkung muß eine derartige sein, daß es hier kein Mensch aushalten kann, und hätte er Nerven von Stahldraht. Nörd lich der Chaussee dehnt sich das weite Schlachtfeld, schwerer Weizenboden, der von vereinzelten Gehöften bestanden ist. Auf dem Wege dorthin begegnete uns der istab eines Armeekorps, das an dieser großen Reihe von Einzelgefechten theilge nommen hatte. Der Kommandirende Gc neral ritt an der Spitze, auch er hatte die indliche Gtcllung besichtigt. Arme Leute waren damit beschäftigt, aus den Trümmern den letzten Rest ihrer Habe zu retten. Es war natürlich so gut wie nichts vorhanden, nicht einmal die Umfassungsmauern dcr Gebäude waren stehcngcblicben. eine Häckfclmaschine war ein Hausen ausgeglühten alten Eisens. Sie klagten nicht mehr, als sie nach den eingegrabcnen Kartoffeln suchten, retten konnten sie auch diese kaum, da ihnen jedes Beförderungsmittel fehlte, sie nach der Stadt zu bringen, um sie zu verwerthen. Und dann kamen wir an die verlassenen Schützengräben. Biclleicht ist das Schlachtfeld nach der Schlacht noch schreck liccher als die Schlacht selbst, denn alles, was man sieht, tragt die Zeichen der ver wirrten 5lopflosigkcit und des Tode!. Ueberall. wohin man blickt, lagen russische Gewehre. Ausrllstungsgegenstände aller Art, Patroncntasehe, Patroncngürtcl, Aaschliks, Stiesel, Mäntel und ein gerade zu verblüffender Borrath von unver brauchtet Jnfanterienuinition. Ganze Zinkkisten voll Patronen, die halb geleert oder Oberhaupt nicht geöffnet waren, alle Patronentaschen und Patronengurte! wa. rtn gefüllt und bit einzelnen Rahmen in gerabezi, sinnloser Weise verstreut. Ulkn man sagt, baß bei ben Russen Munition mangel herrscht, so Ion,, da bei der In fanteriemunitivn in keiner Weise zuticf sin. Ebensowenig kann wenigstens bei vlescm Theil der russischen Armee Rah rungtiuangfl herrschen. Da ganze Black, selb und die Schützengräben waren mit geleerten Konservenbüchsen bedeckt, bat biink-Ü'nun', russische Kommißbrot lag uverait m großen stucken umher, dazu Kartoffeln und Rüben aller Art. Jetzt fanden wir den ersten Todten. Ein russischer Infanterist mit einein Kopf, schuft, man hatte noch Zeit gesunben, ihm die Augen zuzudrücken. Der Tod hatte reiche Ernte gehalten bei Freund und bei Feind die Russen wurden gleich in den Schützengräben begraben und zugeschüttet. aber doch fanden unsere Leute noch Ge legenhcit, auch den gefallenen Gegnern ein Zeichen der Achtung zu widmen. Ein ruf sischer Unteroffizier kr besonders begra, ben. tin schlichtes Holzkreuz bezeichnete sein Regiment. daS Kreuz war mit einer künstliche Blume geschmückt, und eint russische Bibel, die man gewiß bei ihm gesunden hatte, zierte das einfache Grab. Auf Schritt und Tritt große Blutlaelxn. durchschossene russische Mützen kurzum Bilder des Schreckens und deS GraueiiS, die man im einzelnen nicht schildern kann. Aber hier stand noch ein anderer, schwer verwundeter Russe. Ein mächtiges, russi- sehes Feldgeschütz von 1; Eentimeter Ka liber, bas durch einen Bolltresfer demon tirt war. Unsere Granate lzatte es seit wärts vorn, gerade an dem Glyccrinbc kälter getroffen, tS war nun zu ewigem Schweigen verdammt. In langen Reihen dicht vor den Schü bengräben zogen sich in langen Reihen die Trichter unserer Granaten hin. Theil, weise sogar direkt in die Schützengräben hinein, teilweise dicht hinter ihnen. Das konnten die Russen natürlich nicht vertra- gen, man sah an den in Massen weg geworfenen Waffen und Ausrüstungs gegenständen, in welcher Kopflosigkeit und Panik man diese Schützengräben verlassen haben mußte. Unsere schwere Artillerie ist hier neben unserer Infanterie Trumpf, die Russen fürchten sie wie die Pest. Man darf es ihnen wirklich nicht erdenken, wenn man' diese vernichtenden Wirkungen selbst zu bcpkichten Gelegen heil hat.' Mit furchtbarer Wucht Packt unS hier der Ernst des Krieges, unh immer und immer wieder wird, der Gedanke in uns lebendig, baß wir nicht dankbar ge nug sein können, daß alle diese Greuel unserem Baterlande ferngeblieben sind. Niemals soll man das in der Heimath vcraessen. Als wir, tief ergriffen, das Schlachtfeld verließen, kamen wir an einem Bauern hause vorbei. Eine jammernde Frau trat an mich heran und sagte mir aus Teutsch, daß in bein Hause et Verwundeter Russe läiie. der sich schon seit zwei Tagen dort befände. Ich trat in da, Hau ein. ei war natürlich dollständig auegeraubt und ausgeplündert. Im Ribenzimmer lag der arme Teufel im Ltroh. er hob bitt'nö dit Hände, wahrscheinlich glaubte tr. ich woiue il)in ttiM thun. Er hatte eine Schuh in da, Kreuz und konnte sich nicht vkweqen. V gelang, dafür zu sorgen daß dem Manne aehvlscn wurde. Auf dcr Siiuße aUr, nüiliii durch da Schlachtfeld hindurch, zogen die Kolonnen in zwei acher Reihe immer der siegreich Armee nach, ihr Weg war gesäumt mit gerben, bie ben Anstrengungen nicht mehr geivachscn waren und tobt zusam menbracken. oder deren Knochen in ben tiefen Löchern der angefahrenen Straße zersplitterten. Ein Gnadenschllß'erlöst sie von ihrer Qual, die Kolonnen aber eilen vorwärts, immer vorivärts nach Osten . Reinhold Cronheim. Kriegsbenchterstatter, Xie Einnahme von Lowitr. Daß Lowicz. einer ber wichtiastcn Eisenbahnknotenpunkte im nörblichen Po- len, von ben helbenmuthigen Trup pen. bie unter dem Befehl deS General Icutnants v. Morgen kämpfen, eingcnom wen worden ist, lpbcn die deutschen Ta gcsberichte nicht ausdrücklich verzeichn Wir wissen, wie knapp die Berichte von der Ostarmee lauten und daß sich hinter den kurzen Sätzen wichtige Erfolge verbergen. Einem russischen Bulletin, war ohne weiteres zu entnehmen, daß Lowicz ,n deutschem Besitze sein mußte. Ueber die Besetzung dieser Stadt giebt folgender iselbpostdrics eines im Osten iampsenben Offiziers einen anschaulichen Bericht: So sinb wir denn nach I4tägigen schweren Kampsen in den Best von Lo wicz gekommen. Die Stadt, die die Rus sey zur Festung ausgebaut hatten, wurde von ihnen als Cchlüsselpunkt ihrer ganzen Bzura Stellung hartnäckig vertheidigt, Nach ununterbrochenen Anstrengungen und Kampsen unserer Truppen, und nachdem wir Schnellbrücken über den Bzura-Kanal geworfen lzatten, konnten wir endlich in die durch unsere Artillerie und besonders die osterreichisch-ungarischen Motorbatte ricn ziemlich mitgenommene Stadt ein rücken. Am Abend kamen wir auf dem großen Platz an, wo die Reserve des Korps stand und Wachtfeuer angezündet hatte. Es war ein wunderschönes Kriegs- bild. Aber als dann, nachdem unser Kommandircnder, General v. Morgen. eingeritten und am Postgcbäude abgestie- gen war und allcs auf ihn zustürzte, um ihn zu dem Enolge seiner Heldenmuth! gen Trupptn zu beglückwünschen, nun plötzlich die Mannschaften den Choral von Leuthen anstimmten bas wak einer dcr ergreifendsten Augenblicke dieses ganzen Krieges. 52SZSZ5Z52SZSZ5H5Z5Z5HHSZ5Z5Z5 Die Schlacht im Förden von Frankreich. von Armand Feherk. Um die Verhältnisse auf dem Kriegs- schauplatze im Norden richtig beurtheilen zu können, muß man sich darüber klar sein, wie sich dieses ganze gewaltige Rin gen überhaupt entwickelt hat. Ich will daher versuchen, auf Grund persönlicher Eindrücke, die ich bei meiner letzten An Wesenheit in jenem Gelände erhielt, und auf Grund von mir dort gesammelten Materials nachstehend einen Ucbcrblick darüber zu geben, wie sich die Schlacht im Norden entwickelt hat und warum sie sich so entwickeln mußte. Nach der Einnahme von Liste dehnten sich die Teutschen nörd lich bis Fpern aus, wobei ihr rechter Flu gel in die Gegend von Mcnin, südöstlich Apern, zu stehen kam. Um einer Gefahr der Umfassung vorzubeugen, zogen die Verbündeten den weitaus größten Theil der englischen Truppen, die bisher bei Soissons gestanden hatten, aus der Front heraus und setzten diese Truppen in die Linie La BassSe-Armentiöres-Apern ein, wobei sie vor allem auch die Zjpern um gebenden Höhen bei Bailleul-Warneton, Zandvoorde-Becelaere-Zonncbeke besetzten und stark befestigten. Sie gingen dann bei La Bassee und Fleurbaix zum Angriff über, wurden jedoch unter schiveren Ber lusien zurückgeworfen. Um nun eine Um fassung des deutschen rechten Flügels zu verhindern, wurden neue Truppen heran geführt und von Jseghem vorgeschickt, um den deutschen rechten Flügel zu vcrlän gern. Es wurde dann eine Neueintheilung der dort stehenden deutschen Kräfte vor genommen und gleichzeitig die bei Ant wcrpcn frei gewordenen Truppen mit wesentlichen Verstärkungen in breiter Front von Gent, Brügge und Ostende gegen die Linie Dpern-Dizmude-Nieuport vorgeschoben. Diese neuen TrupM wur den in schmaler Front tief gestaffelt an gesetzt, um einen durchschlagenden Erfolg zu erzwingen. Di Teutschen gingen mit beispielloser Bravout vor, Dizmudc wurde gestürmt, Merckcnund Birchote qenom men und auch die Vorstellung von Jpern, die Höhen von Zonnebeke und Beeelacre erstürmt. Diese Anläufe gegen die stark befestigte Stellung des Gegners kostete aber schwere Opfer, wenn auch anderseits die Ueber chwcmmung von Rieuport die Möglichkeit bot, noch tiefer zu staffeln. Als daher auch die Höhen von Witschacte, sowie die festungsartige H'ofc von Mcsincs in deutsche Hände gefallen waren, der Uebergang . über den Fset-Dper-ZZanal an mehreren Stellen erzwungen war, tni schloß sich die deutsche Heeresleitung, West lich dieses Kanals, sowie gegen den Hauptstühpunkt südlich Fpern den das Vorgelände überhöhenden Kemmelberg mittels regelrechten Positionskampfes vor zugehen. Es kam noch dazu, daß Englan der und, Franzosen, welche die große Ge fahr eines Durchbruches an dieser Stelle sehr wohl erkannten, in aller Eile eine große Menge schwersten Geschützes heran schafften, um damit ihre Front zu stützen. Es mußte daher auch deutscherseits zu nächst das Eintreffen schwerer Kaliber abgewartet werben, bevor man zum An griff übergehen konnte. Die feindlichen Batterien dieser befestigten Stellung, die wie mir ein Chef des Stabes mit theilte viel schwerer als eine Festung zu nehmen ist, sind außerordentlich schwie rig aufzufinden. : Es ist, als wenn man in einem Obst garten kämpft," sagte der Gencralstabs offizicr zu mir, 'das ganze Gelände ist mit Häusern, die inmitten von Gärten liegen, bedeckt, dann kommen zahlreiche kleine Waldparzellen, eingezäunte Wiesen, Obstgärten, kurz tausend Gelegenheiten, um schwere Batterien geschickt verdeckt aufzustellen. Ta sich unter diesen Ge schützen vor allem auch Flachbahngeschütze größten Kalibers befinden, die mit außer ordentlich großen Schußweiten zu feuern im Stande sind, so ist es für unsere Flie ger keine leichte Aufgabe, die gegnerischen Batterien im Veianbe aufzufinden. Es ist daher doppelt ancrkennenswerih, wenn sich die Deutschen trotz dieser riefen haften Hindernisse mit eiserner Zähigkeit vorarbeiten. Im äußersten Norden wer den bereits Furnes und Ost-Dünkirchen unter scharfem Feuer gehalten. Die Offen sive über Dirmude ist ebenfalls im Fort schreiten begriffen und auch im Zentrum sind die Deutschen weiter über den Ascr-Iper-Kanal vorgelangt. Nur das boll werkartige ?)pern hält sich noch, gestützt auf die diese Stadt umgebenden Höhen, die eine außerordentlich starke Stellung bilden. Da aber, wie bereits früher er wähnt, St. Eloi sich schon in den Händen dcr Deutschen befindet, und wie ich mich selbst zu überzeugen die Gelegenheit hatte, die deutsche Offensive auch am Kemmel- berg, dieser so außerordentlich wichtigen Positian. der Verbündeten, sehr energisch vorgetragen wird, so dürfte meiner Än sich! nach der Zeitpunkt nicht fern sein, wo auch dieser letzte Stützpunkt, den die Verbündeten noch in Gestalt dcr Stadi Apern auf dem rechten Ufer des Bftr-Ipern-Kanals besitzen, von den Verbünde ten aufgegeben werden muß. Um sich ein klares Bild von der Erbit terung zu machen, mit der dort auf bei den Seiten gekämpft wird, möchte ich nur erwähnen, daß sich Engländer und Deut sche an vielen Stellen auf Entfernungen von 30 bis 40 Schritten gegenüberliegen, an einer Stelle sogar nut durch die Breite einer Chaussee getrennt sind. Die eng lische Infanterie kämpft sehr gut, vor allem war sie in bei ersten Zeit ihres Auf tretens durch die zahlreichen vorhandenen Mannschaften und Unteroffiziere mit einer Dienstzeit von 8 bis 12 Jahren und noch mehr ganz hervorragend. Allerdings haben die schweren Kämpfe die Zahl die ser altgedienten Leute wesentlich verrin gcrt und der an Stelle derselben gekom mene Nachschub ist keineswegs gleich werthig. Ebenso fehlt es den Engländern bedenklich an Offizieren, aber trotzdem halten sie sehr brav aus. selbst wenn die Deutschen mit dem Bajonett in ihre Grä be eindringen. Auch ist der Posilions , 1 kämpf bl beste Schule sllr die ntiieingt treknen jungen Mannschaften. Xviß am die Englänber und Franzosen daß Be drohliche ihrer Lagt bei ?pern vollkommen tinschen. ist daraus ersichtlich, daß sie I den letzten Tagen wiederholt versucht haben, burch Os fensivstöße aul ?)ptrn heran sich der immer fester werdtndtn Umklammerung zu entziehen. Auf bem füblichtn Theil bei Kamps selbe haben die Deutscht al Angriff, objekt vor allem Belhune und Arra in' Äuge gefaßt. Man darf sich babei nicht baburch irremachen lassen, baß ba Schloß Bermelle, südöstlich Belhune, wieber von ben Deutschen ausgegeben würbe. Diese Schloß, ba nach feiner Näumung don ben Deutschen gesprengt wurde, hatte kei, nerlei taktischen Werth und bot der seind lichcn Artillerie tin derartig weithin sicht bare Ziel, daß dauernd schwere Granat, fcuer auf ihm lag. Bon Stellungen, dit wirklich von Bedeutung sind, ist hier auch nicht ein Fußbreit für die Deutschen der loren gegangen. Mit derselben Energie treiben die Deut, schen ihre Laufgräben in ber Richtung auf Arras vor. Ich sah bort, wie sie sich in dem, theils au Leite, theils au Kalk stein bestehenden Boden mit größter Zähigkeit vorwärts graben. Al Erläutt rune, mochte ich dabei bemerken, da bie vorderste Stellung, in btr ich mich befand, bereits die sechste dort genommene und dann umgebaute französische Position war. Jede dieser Stellungen lieat etwa hundert Meter von der anderen entfernt. Um diesen Gcsammtraum von seck hundert Metern zurückzulegen, bedurften die Deutschen einer Zeit von drei Wochen. Ein Zeitraum, bcr gewiß im Berhältni zur zurückgelegten Wegstrecke aunerordrnt lich lang erscheint, dcr aber dann verständ, lich wirb, wenn man erfährt, wie ber ganze Sappenangrisf angesetzt und ge ie,iei wiro und wie ich e an mehreren Stellen zuletzt beobachtete. Aus ber Stellung, b. l,. bem tiaentn Schützengraben, wird, schräg zur Front des Feindes gerichtet, ein Graben borge trieben, der mannshoch gehalten ist und im Zickzack geführt wird. Dieser Graben hat die Aufgabe, in den Schützengraben des Feindes einzudringen, so bah man also, ohne über das freie Feld zu müssen, mit seiner Hülfe die feindliche Position erreichen kann. Mit Rücksicht auf die Ge fährlichkeit dieser Thätigkeit wird die lsappenarveit meistens m den Nachtstun den vorgenommen, wobei die am Sappen köpf arbeitenden Leute zum Schutz gegen Beschießung mit Stahlblcnden überdeckt werben. Hinter ihnen aber stehen ausge ueyie schützen, owie Leute mit Land granatcn bereit, um jeden Versuch deS Gegners, ben Sappenangriff zu stören, abzuweisen. In manchen Fällen hat man auch versucht, bie feinblichen Schützen gräben in bie Luft zu sprengen, indem man vom Sappenkopf aus einen Minen Pollen vortrieb. Ist die Sappe dem feind liehen Schützengraben sehr nahe gekommen, o van der Mrch chlaa unmittelbar be vorsteht, so wirb bie Sturmkolonm in dem Graben bereit gestellt. Oftmalz wer den auch Maschinengewehre gleich mit nach vorn genommen, um einerseits sofort naq oem Eindringen m den feindlichen Graben diesen abzufegen und anderseits ur Gegenstöße gleich zur Hand zu sein. Wenn der Sturm beginnen soll, so werden zunächst vom Sapvenkovf au . eine Anzahl Handgranaten in den feind lichen Schützengraben geschleudert, um dort Verwirrung hervorzurufen und den Gegner von ber angegriffenen Stelle zu verscheuchen. Dann wird durchgeschlagen und die Sturmtruppe drinat in den feind lichen Graben ein. Es kommt zum Hand, gcmenge. wobei Kolben, Bajonett und Messer die Hauptrolle spielen. Ist der Feind in diesem Graben todt, verwundet oder gefangen, so machen sich die Deut chen mit größter Eile daran, den Graben umzubauen und in vertheidigungsfähigen ii nano zu setzen, ba bekanntlich m dem ' jetzigen Zustande die Brustwehr an der verkehrten Seite liegt. Es ist dies einer dcr gefährlichsten Momente, weil natur gemäß der Graben jetzt den Franzosen die beste Gelegenheit bietet, ihn durch ra eycn wegen ton wicberzuneizmen. Run treten aber sofort die mitgefühlten Ma chmengewchre in Thätigkeit und unter ihrem Eisenhagel brechen alle Angriffe des Gegners zusammen. Eine besondere , Schwierigkeit ergiebt sich, sobald man eZ mit farbigen Truppen zu thun hat. Die Algerier und Senegalneger haben nämlich die Angewohnheit, hockend zu schießen. Aus diesem Grunde sind sie sehr schnell eingegraben, dafür aber sind ihre Gräben leicht, daß sie für deutsche Verhältnisse nicht vcrwenbbar sind und es außerordent liche Mühe erfordert, sie benutzbar zu machen. Im Gegcnfak zu den Deutschen Bebte nen sich die Franzosen in dieser Gegend nicht des Sappenangriffes, sie lassen viel mehr ihre Leute bei Nachtangriffen und Gegenvorstößen stets über das freie Feld anlaufen, was naturgemäß mit riesigen Verlusten verknüpft ist. Es ist ferner eigenartig, daß sie für diese Angriffe fast niemals diejenigen Truppen ' verwenden, welche die Stellung besetzt halten, sondern zu diesem Zweck von anderen Orten her Truppenthcile aus dcr Reserve heranzie hen, die vielfach angesetzt werden, ohne daß sie eigentlich richtig wissen, gegen waS sie anstürmen sollen. Nur so ein Sappenangrisf kann die Deutschen an dieser Stelle zum Ziele füh rtn. Auf Artillerieuntetstlltzung können die Deutschen bei ihrem Vorgehen meist nicht rechnen, weil die deutschen und fran zösischen Schützengräben so dicht .beisam men liegen, baß die Gefahr vorhanden ist. auch die eigenen Truppen zu treffen, allein die beiderseitigen Annäherungsgräben wer ven stets unter Artillmefeuer gehalten. Dies alles sind die UrsaHen, auS denen der Angriff an dieser Stelle drei Woche dauer und voraussichtlich noch einig: Zeit vergehen wird. Wie aber bei ArraS. so liegen die Verhältnisse genau auf bem gesammten Kampfgebiete der ?cordfchlacht. , Wir treffen überall bie Formen des Po sitionskrieges, ber zeitraubend und mühe voll ist, den aber bie Deutschen mit ihrer eisernen Energie unb ihren stählernen Ner ven sowie bem festen Vertrauen, für eine gerechte und gute Sache zu fechten, zu einem völligen Erfolge gestalten werden.