Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 30, 1915, Image 2

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    ZZgllcht Omha Tribüne
MpgS
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Per Durchbruch des Gcn?ral5
iiberkacnek, eind. Die Gefangenen' und Geschtttzrcrluf:
v.s geintes. vcrlvttstun'n der Nüssen im eignen kandc.
y.i wWSiizi&siuumii Wiy tliii wer achtUgige
Schlacht bei Norosolno. Pie Einnahme ren kowicz.
Tie Wafsenvcrlttstk drr Wuslcn.
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ie r.aaWat Zthtit Kl l'jti,
die mit der Jiieyrlaej der Aus'
V' Jen ciiviik, tret tie ttjmn iujji
nur 70,i(0 'Wann iüerlniii
fonöcrn auch den Bcrlust von vielen, die
Ien hundert (HcM-üt:n iinö Maschinen'
'lWl!tfB. 'ÄU l'!,,s.l!i,d'. lt Ktgtn M
s hkkchlkN Sücstc nicht münommkn werd
kennen, werden untraiichcat amacht; in
f,D;t Theil vo ihnen ist auch schon durch
deutsch Artillerie zusaminenzcs.hkffn.
wenn sie in 5 lischt Hände fallen. T u An
pkl d na.t Te:,ts,!!land lil-erg.siihrien
lschötze ist dzrum, so fährt die .Tägliche
Aundsckz:," ans. nicht fill"n msgebend
für d,n tt-atsZchlichen ,?iissis4sn Verlust.
I slprcK' haben die Russen allein in
den ,ci groken CchlaS,te mehr als 1000
' Kschü M!d Äafchiütiigeio.-hrz Serlonn.
, iü du späteren iiumpfeu find LOü ölt
schützt txotttt und rt'enrc?ifle vernichtet
Borden, Tie Ocherreisr haben in öa
ÜzKn bisher 7M Äeschiiöe erobert und
einen sccf.rn Theil vernichtet, EJ handelt
sich also hier nm die BewaZsnllng ant
türmten, die verloren teutdf. )!lo v'wt
als der Verlust der Öcicfiuljf i't dcr Aer
I'jft an SJiiefzmatftiaf aller Art. das die
!!llssen in ungeheuern Äzsscn in Cstprcu
fj:n bereits aufgestapelt hatten, toi fieCsl
Preußen schon als 2!ü$sun!t für ibien
weiter Vormarsch nach Berlin ansahen.
Als nun Hindendurg auf dem stampf
platz erschien und sie in wenigen Tagen
. der sich H:rjagie, kennten sie kaum ikzr
Leben retten, an die Mitfüluuncj dieser
ungeheuern Verrathe den Munition war
überhaupt nicht zu denken. 5o siel alles in
die Hünde der deutschen Soldaten. Von den
Hunderttausenden erbeuteter Gewehre gar
nicht zu fxrecken! SliitMand hat darum
. Mangel an Waffen. Vefangene erzählen.
, biß mehrere Leute manchmal nur ein Ge
wellt haben. Der stein in Polen ist wohl
noch etwas besser i.'waffnet. wird ober
recht auch bald das Schicksal der andern
theilen.
' Eine spätere Meldung aus dem Großen
Hauptquariier macht genaue Angaben über
die Siegesbeuie bei neuesten Zeit. Ta
nach haben fcie in Polen kämpfenden deut
schen Truppen bei der an die Kämpfe bei
. Lodz und Lowicz sich anschließenden Bei
folgung unbezu 60,000 Gefangene fit
' macht. Tie Gcfa'rnmtheuie der am 11.
, November einsetzenden Offensive in Palm
betrug bis zum Jahresschluß 13C.O00 Ge
fancene, über ICO Geschütze und über 300
: Maschinengewehre.
: -: .
,Tn deutsche Durchbruch nach BrzkM,
Lodz, im Tczcmber.
Ein guter Landregen und eine entschlos
': scne Frau dringen überall durch. Nir
, gends mehr erkennt man diese Wahrheit
als in diesen Gegenden, wo augenblicklich
' ' statt des so berüchtigten, russischen, harten
. Winters ein naßkaltes Wetter herrscht, das
unseren armen Soldaten, die in den
; Schützengräben und in ihren Untnstän
. den liegen, mehr als unbequem weiden
muß. Ich wünschte, ich besäße einen klei
nen Ozean von Grog, um alle die Frieren
den und Fröstelnden erwärmen zu können.
Aber man hat selbst nichts, denn wo die
Russen gebaust haben, kann sich ein Mäus
lein Blutblasen lausen, bevor es etwas
Erquickendes findet.
Trotzdem läßt die gute Laune in kei
ner Weife nach, denn als wir gestern m
tiefer Dunkelheit durch die Schützengräben
zogen, beschwichtigte eine Mannschaft, die
bei einem Lichtstumpf, der Größe nach
geordnet, wie sich das rechtschaffenen Sol
daten eignet und gebührt, ihre knurrenden
Magen mit dem mehrstimmigen Gesang:
' .Sab ein Knab' ein Röslein stehn!" Dem
dringenden Bedürfnis der Zeit nachge-
', bend, scheinen sie ernen Gesangverein ge
gründet zu haben. Der Gesangverein
leiste sich aber sofort auf. als der ersehnte
heiße Kessel aus der Gulaschkanone er
schien, der ihnen Atzung brachte. Tonner
weiter, es sind doch wirklich Kerle, unsere
., braven Brüder, die in diesem na. ich
"' möchte weiter keinen salonunfähigcn Aus
, druck brauchen Wetter hier nicht mehr
als dreihundert Meter vom Feinde ent-,
fernt stehen und leinen Augenblick ihres
Lebens sicher sind. Ein Brigadekomman
, dem hatte es sich nicht nehmen lassen, uns
, selbst in die Schützengräben zu führen,
man durfte nicht einmal mit einer Ta
schenlampe sekundenlang leuchten, um den
Weg in der Nabennacht durch den Strauch
, ii finden. Schließlich lief alles glücklich
ab, aber eS war doch herzerquickend, zu
hören, wie die Generale mit ihren Wann
fchaftm verkehren. Auf dem Nückseg. es
, zx zi?en!lich nur ein Schliddern" ge
wesm. "kamen wir an di fegcnfpendend:
Gulaschkanone. Bei, Laterncnschein war
su ?n einem halben Hundert Musketiere
mit Kochgeschirren umstanden.
Kocht der Koch auch gut fragt: der
General, der Kim Laiernsnfchcin erkannt
Kurde. ' .
.Jawo'kZ, Herr Geniral!" ertönte es kurz
U!!d knapp, wie aus einem Mund.
Sie,, sonst würde ich ihm auch die Oh
reu kannek,-n. Kriegt Ihr auch genug?"
Tiefe Stille. Plötzlich eine helle, säch
sische Stimme: ,
Nu, es gönnde osch 8 biffcl mehr sein!
Atlas lachts, der General wünschte Gu
ien Abend und ich hörte im Weiierschrei
ten nur, wie ein tieser Baß dem WorlaU'
. Jen Oller Jierschlun!" zurief. t
Am Nachmittag waren wir im Divi
sionNommanda der dritten Garde-Jnlan-tttie-TZvisiokl
czcwefen, zu dem diese Bri
flid: g:h?rt. Der Divistonskommandeuk,
Gekcillez'lnant Liszmann, ist ei" sehr te
kg.,!.', Mllitäksö'riftlkkll. der in diesem
5i tont Lnsäalichst'' Miihscliakzilc ie
gscht Fildzug gezeigt hst. daß er nicht
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Cttjnunn gegsn den achtfach
nur die Fiber, sondeen auch In hervsr
kZndcr Weise d.iil Schivcrt zu siitzrei
.'rltebt. Zu skiiiem State gehören f:r
ien lin'sift höchlien Ariftckratie, des d
ptomatifchen Ticnstet und der vornkdmsien
Reiierregimentcr, sie liegen hier friedlich
im Stroh nebeneinander und find jnfric
den. daß sie wenigsten ein wassettichtes
Dach über ibren Häuptern haln. Im
Zimm'r Sr. Ernllenz. das xarkcttirt und
mit einigen Äildern geziert war, rech fj
so verlockend nach,gebrat,'nm Spech bah
mir thalsachlich d,'.S Wasser im Munde
zulammenlüs. Der General nahm eine
Pfanne vom Fenster, wobin man dieses
tösiliche Produkt des Borslenthierc zur
Abkühlung gescdt hatte, und sagte, gevis
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SCHWERE
sermaßen sich entschuldigend: Wir haben
hier keine Butter mehr, man muß sich
also mit Speck behelfen!" Zum stasfee,
zu dem in liebenswürdigster Weise ein
geladen wurde, mußte die letzte Bohne her
aus. Nur Wilhelm, der Bursche, durste
ihn bereiten, und wirklich, er war stark
und würzig, nicht matt wie die Limonade,
die Luise in stabale und Liebe bereitet
hat.
Die Stunde, die wir hier verbrachten,
ist sicherlich die intereffantesle Episode, die
ich bisher auf diesem Kriegsschauplatz er
lebte. Es war die Erzählung eines jun
gen Offiziers, der die glorreichste Afsäre
vom 20. und' 21. November miterlebt
hatte, bei der sich diese Division, die mit
10,000 Gefangenen die drohende russische
Umklammerung durchbrach, ein Verdienst
erwarb, das erst durch die spatere Ge-j
schichtefchreibung boll gewürdigt werden
kann. Und wirklich versuchta General
leutnant Litzmann bei der Wiedergabe die
ser ruhmvollen Waffenibat, niemals von
sich und seinen Beröienstcn zu sprechen,
sondern nur von dem Verhalten seiner
braven Truppen, denn was in jenen Tagen
geschah, reiht sich den größten Leistung!
der Infanterie aller Zeiten an."
Wie ich erwäbnte, hat der Tivisionsltab
einen jungen Ossizier, Leutnant von Bie
bahn, der als Erzähler in dramatischer
Bewegtheit und in plastischer Krast der
Tarstellung seinen Meister suchen dars.
Und da die Borgänge noch nicht vier Wo
chen alt waren, blühte das Erlebte noch
in ihm. es war nicht Wahrheit und Dich-
tung. denn alle Ossiziere, die dabei saßen,
hatten das Schreckliche und zugleich Ruhm-
volle miterlebt. . In knappen Zügen mochte
ich das widergeben, was der Leutnant er
zählte, weil man gerade im Ausland über
die Schicksale dieser Division, die man na
türlich ins Ungeheuerlichste in ihrer Stärke
vergrößert hatte, die abenteuerlichsten Ge
rächte verbreitet und schon von einem preu
ßischen Schan gefaselt hatte.
Am 20. November erhielten wir den
T.fehl: .Die Division greift in rücksichts.
losester Weife den Feind östlich Lodz an
und wirft ihn." Wir wußten, daß dort
4j russische storps standen, hatten also
volles Vertrauen. Am 21. November
brachen wir bei scheußlichem Wetter und
schneidender Kälte auf in zwei Marsch
Wonnen, die schon zehn Tage von den
Kosaken .gepiesackt' waren. Es ging nach
Norden in ein ungewisses Schicksal; von
allen Seiten wurde der Feind gemeldet.
Am kokenden Morgen merkte man, daß
man wirklich in der stlemme saß. Mit
dem schönen Tag. der anbrach, begamz
auch die Kanonade. Bon Wiskitno. eirni
Ortschaft südöstlich Lodz, erhielten wir
Granatfeuer, und 20 Minuten später war
die Borhut im Kampf. Von vorn er
hielten wir die Meldung, dafz der ffeind
auf 800 bis 900 Meter stehe und daß der
ftdnd seine Artillerie in die In anier
Schützengräben eingebaut habe. Man hatte
darauf gelauert, daß wir in dieses Loch
gehen wurden. In Andrespol, einem
nordöstlich von dieser Stellung, war der
andere Theil unsern Division in einen
heftigen Siraßknkamxf gerathen. Maschi
nengewehr: arbeiteten aus den Giebclwän
den der Häuser, die Gärten waren dicht
von Infanterie besetzt. Diese Brigade
kämpfte nach Westen und wir nach Nor
den gegen einen achtfach iÄrleginen
Neind. 3itüMn Seiden Brigaden stand
unsere Küvalleri in heiligem Feuer. Ein.
Grenadierregimem rcjiroe ipto ua
Gesammtheit, das letzte Bataillon nach
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Km, 3 h n (uiniLMuin y iÄS iLyyA.
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dorn eingesetzt, entwickelt, und man
gewann Boden bis auf 00 Meter. Aber
immer mehr und mehr Verwundete kamen
zurück, es waren sehr brenzliche Augen
blicke. Der Feind war zuerst zurückge
gangen, dann hatte er sich aber in
Schützengräben festgesetzt.
Von der anderen Brigade bei Andres
pol war keine Meldung eingegangen eS
w:rdi schummerig und die Situation im
mer ungemüthlicher, das russische Artille
riefcuer wurde immer stärker, man sah die
Dörfer in weiten, Umkreise brennen. Da
kam die Nachricht, daß das Grenadier?
rcgiment das Dorf Olechom genommen
habe. Leider war es vur ein Theil des
Dorfes. Allmählich wurde es Nacht und
die Lage immer bedrohlicher. Das ruf
sische Granatfeuer verstärkte sich ins Un
geheuerliche, unsere Schü'tzenzüge mußten
sich auf 50 bis 60 Meter vom Feinde los
lösen und uns blieb nichts übrig als den
sogenannten ?g?l" zu machen, 1. h. uuS
nach allen Seiten zu wehren. Schließlich
wurde aber uch unsere schwere Artillerie
in Feuekslcllung gebracht, und um 11 Uhr
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Abends kam man zur Ruhe und schlief
wie ein Todter eine halbe Stunde
lang. Dann wurden für fünfundzwanzig
Offiziere bei einer einzigen stcrze die Bc
fehle ertheilt, und dann trat ein denk
würdiger Moment ein. General von
Schefser, der Kommandeur eines benach
darten Korps, traf ein und ließ sich die
Lage erklären. Diese Lage war scheußlich.
Man stand inmitten der viereinhalb ruf.
fischen Korps, die von dem berLhmtknus
fischen General von Nnnenkampf befehligt
wurden, und der dann abberufen wurde,
weil er hier zu spät kam. Die Unter'
rcdung des Generals von Schefser mit nn
ferem Divisionskommandeur ersolgte un.
ter vier Augen. Er trat mit strahlenden
Augen unter seine Offiziere und sagte:
Meine Herren, entweder bringt uns der
morgige Tag einen großen Sieg, oder wfo
werden ihn nicht überleben." Eine In
fanierie-Division sollte zu Hilfe kommen
und mit dieser vereint wollte man einen
Vorstoß nach Norden machen. Ein Hur!',
begeisterte Stimmung, und in diesem Ge
danken bcgciö man sich zur Nuhe.
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Es sollte anders kommen. Nachts um
12z Uhr kam plötzlich der Befehl, daß die
Division zurückgehen solle. Die Gründ
hierfür wurden nicht bekannt.
Um 1 Uhr Nachts trat die erste Kolonne
zum Nuckmarsch an. Es war ein chenn
liches Wetter, der Wind sauste, alles fror.
die Infanterie war müde und abgeklappert
nd halte die letzten 13 Patronen' in den
Taschen. Die Kolonnen mit den Vcrwun
beten rückten vor, es herrschte eine trau
rige Stimmung, und man wünschte nur,
daß es recht lange Nacht blieb. Bei Kar
pin hatte man endlich das rettende Ufer
des Flußlauses der Minsga erreicht. Auf
der Ehausiee marschirlcn drei Kolonnen,
die den Verkehr stocken ließen, und es
koniite vielleicht bis Mittag dauern, bis
alles die rücke passirt hatte.
Plötzlich brach der helle Tag an, und
jeder verfluchte das Licht, denn schon be
gannen die Nüssen mit schweren Ge
schützen, die von Lodz herbeigefchafst wa
ren, zu feuern. Aber es. ging immer vor
wärts, die Kolonnen mußten querfeldein
marschiren, ein Bataillon und ine Hau
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STRASSE IN LÖOr o
bltjmbaiterie warfen sich dem Find ent-gee-en.
Auch anderen Truppenreihen ge
lang t!, den Feind abzuhalten, und um
12 Uhr hatte thatsächlich das letzte Fahr,
zeug den Bach Missga überschiiltcn.
Nun entstand oder die ban Frage:
Was soll mit den Kolonnen weiter ge
schchen? Plötzlich vom Nordosten her leb
hastcs Geschiikseuer. Es kam der Besehl,
daß die 3. Gaidz-Jnsanterie-Tivision und
das 2Z. lsorps den Feind angrcisen soll
tcn. Mit Hurrah wurde dieser Befehl
ausgenrmmen, und mit dem Bajonett
siiir.te sich die Infanterie in den Wald.
Schützengraben auf Schiitzkngraben wird
aenonimkn, Gefangen wurden gemacht,
die schließlich die Zahl von 10,000 über
siikkitN. Sie wurden sorgsam beym,
mußten helfen die Kolonnen schieben.
wurde aber mckt losgelassen. Man kam
jetzt an den wichtigen Bahnübergang, hin
ter dem vorläufig die Rettung lag. lijjccl
lenz Litzmann befahl den Sturm aus die-
fen Bahnübergang, und eö ging rriuanr
vorwärts. Ter Tivisionttommaiideur
ging selbst zu Fuß mit. Alle, schrie Hur
rah, auch die Herren vom Stäbe; die
Russen wurden versprengt. Das Bah,
wärteihäuschen war mit Berwundeten
überfüllt, der Tivisionestab fand in einem
Hühneritall Unterkunft, der nicht einmal
mannshoch war. Excellenz Litzmann
mußte auf Eierkörben Platz nehmen, und
um Uhr wurde beim Schein einer
Stearinkerze folgender klassische Divisions
beiehl gegeben:
1. Der Feind ist szeschlggen.
2. Die Division formirt zwei Marsch
kolonnen und' bricht nach Norden durch.
Baggagen und Artillerie bleiben zurück. -3.
Der Befehlsempfang findet nach Er
s'iirmung von Brzezinhi Kim Tivisions
siab auf dem Marktplatz statt, wie am 13.
November.
E5 war klar, daß di fechtende Truppe
jetzt nur noch durch einen kräftigen Bor
stoß nach Norden gerettet werden konnte.
Aber was wird aus Artillerie und, Bag
gagc? Nach iner Stunde fetzen sich viel
einundeinhalvcö Neaiment in Manch,
alles andere war bei dem Sturm im
Wald versprengt und hatte den Befehl
nicht erhalten. Fünfzig Meter hinter der
Spitze reitet Excellenz Litzmann, an ihn
hiiuqt sich die Kolonne. Es herrscht wie
der schreckliches Wetter, seit 1 Uhr Mor
gens war man unterwegs; alle Offiziere
ermutigten die Mannschasten, vorwärts
zu gehen und auszuhalten; die Ansticn
gungen waren wahrhaft übermenschlich.
Man kam an daö Dorf Galkow, wo die
Russen, es waren Kirgisen, auS den Bet
ten geholt und gefangen genommen wur
den.' So ging es in allen Dörfern, aus
jedem Haus wurden 10 bis 12 schlafend
Kirgisen geholt. Endlich , hatte man di
große Straße nach Brzezinhi rrcicht.
Aus fünf Kilometer wurden die Regimen
ter zum Kampf entwickelt; jedes Regiment
hatte höchstens 500 Mann, die Anderen
fehlten. Haltung und Stimmung waren
tadellos. Man kommt an inen russischen
Posten, von dem ein Mann mit dem Kol
ben niedergeschlagen, der Andere gefangen
genommen wird. Man dringt in die
Stadt ein: es wird niedergemacht, wol
sich uns in den Weg stellt. Plötzlich r
wachen die Russen, ti fallen Schusse, und
nun entspinnt sich einer der schrecklichsten
nachtlichen Straßenkampse die jemals vor
gekommen sind. Schließlich wurden die
Russen auö Brzezinyi geworfen, die Di
Vision war, gerettet aus dem angib
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lichen preußischen Sedan war in der That
eine russiscl Niirloge geworden, denn
uuscre Truppen waren miüe.i in die rus
sisch Stellung einzcdrungen und hatten
sie durchbrochen.
Dieser glänzende Ersolg war, wie der
Division-kommandkiir mehrfach und aus
driicklich betonte, dem hervorragenden Geist
und der unverzleichüchcn Hinaabe der
Truppe zu danken. In diesem Gedanken
trägt zu Ehren seiner Division Excellenz
Litzmann heute den Orden I'vur le
inCrilc.
Auf den Tchlachtscldkk von Lodz.
Lodz, im D-kzember.
Frischfröhlicher Krieg das ist gcmis
ein schönes Mit für alle die, die a
Trompetengeschmeiter denken, an glänz
volle gkeiterscharcii, die in das feindliche
?iußvolk hineinjagen, die Massen nieder
rennen und sie zu Paaren treiben: in
Wirklichkeit ist es trotz des Gedröhns der
Geschütze und dcS Knalterns des Kleinge
wehrfcueiL ein stummes, lautloses Ringen,
ein erbarmungsloses, zäbs Wüthen, des
sen Folgen and) diejenigen sehen mochten,
die diesen furchtlxiren Krieg entfacht und
entfesselt haben, Wer hier hinauszieht in
die winterlich öde Gegend, wo blühende
Ortschaften standen, in denen die Bewoh
ner ein friedliches und ihren Ansprüchen
entsprechendes Dasein fristeten und sieht,
was diese Wochen des Kampfes an Bei
heerungen und Verwüstungen angerichtet
haben, der kann sich ines tiefen Gefühls
der Dankbarkeit für unsere tapferen Ar
meen und ihrer Leitungen nicht entschla
gn. daß es gelungen ist, diese Schrecknisse
unserem Baierlaiide zu ersparen. Gewiß,
Theile von Ostpreußen und des Westens
haben gelitten, aber das große Vaterland'
ist glücklich frcigeblieben und wird es bla
bn von diesen Furchtbarkeiten die man
hier sieht.
Selb Ivcr tandltch wird es ein ipaic
ren Zeit vorbehalten sein, alles das zu
schildern, was hier im einzelnen an hin
gebender Tapferkeit, an Ueberwindung
unsäglicher Schtvieriglciten, an Ausdauer
und Furchtlosigkeit von Seiten unserer
unvergleichlichen Truppen geleistet wurde.
Unter allen Umständen bleibt es in un
vergängliches Blatt in der Ruhmesge
schichte der 'deutschen Armee. Man muß
die russischen Positionen gesehen haben,
die nicht ohne Zähigkeit vertheidigt wur
den, um ermessen zu können, was unsere
Leute zu leisten vermögen.
Schließlich ist es ja gleichgültig, wie
alle die poliscken Ortschaften heißen, die
Lodz in weitem Kreise umranken. Ucberall
arbeitet der Handwebstuhl für die Gros;K
Industrie, überall florlrt die Heimarbeit.
Schätze sind dabei auch bet uns nicht z
erwerben. Aber hier wo auch nicht der g
ringste Schimmer eines Arbeiterfchutzes
besteht, hört mit dem Ende der Arbcits
Möglichkeit auch jede Möglichkeit des Le
bens aus.
Um nur eine der vielen Ortschaften, die
durch den Krieg vernichtet sind, zu nen
nen: Konstantinow. Ein Flecken don
großer Ausdehnung und weitläufiger Vn
läge, ein Weberdorf. Man weih nicht, wie
es hier im Frieden gilssieht, ! die
Schlacht hat hi ebenso furchtbar gehaust
wie überall aus dieser ungeheuren Front.
Merkwürdigerweise sind hicr beim Ein
gang zuw Dorf auf der einen Sciie alle
Häuser unbeschädigt geblieben, wahrend
auf der anderen Seite alles In 2ri!mmern
(Quitteijurig aus der lÄgenden tut.,
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