J IHstliisit Cmnfia tüUnt TonnerMnn, fcrti 2. Jan? 1015. f mluw wm.mjmt. , i 1 u.j.jh Die Nmttevaditt. ! m Roman von JuliuS Xlnopf. utmMmüiSisSiX LsRt-JUy ;'- 5 (1. Fortsetzung.)' .ES liegt mit fern. Dir leine ie rühmte Selbständigkeit tnulcn zu wollen. Herzchen, oder ich Darf Dir doch sagen, daß ich Dich viel zu lieb habe, um zuzuschkn, wie Tu fefan jetzt überall anläufst, tote Dir Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden, wo .eS irgend möglich ist. (5 ine geschiedene tymi in unseren Kreisen na " er brach ab, als . er Ihre entrüstete Miene sah. Begü tiaenö fuhr er fort: .Ich weiß ja, Tu bist klug sehr klug sogar aber glaube mir, Deine 5clugheit allein kann Dir in der Welt nicht weiter helfen. Du brauchst einen Menschen, dem Du vertraust, der Deine Ange lcgenheiten nach außen hin vertreten k.-nn; ja, der sich für Dich inS Zeug legt, wo eS not tut. Und dieser Mann kann nur einer sein, der von der Welt daS Recht dazu hat dem Du, Neaina, ein Redit dazu gegeben." Sein Ton wurde wärmer, die Ehr Hchkcit klang aus ihm, als er ihr ce stand: .Regina, seit dem Tode mei ner Frau bt Tu daS einzige !B;ib, daS mir nahesteht. Aber nein, das ist nicht da Richtige. Denn ich liebe Tich so innig. aus aufrichtigem, treuem Herzen, dak ich alles opfern würde, um Dich zu erringen. Kindchen Herz sei nicht so starr. Wen ich Dich mit meinem Antrag iiberra,cht habe verzeih, aber es geschah nur, um mir sofort ein Recht zu schaffen, für Dich zu orgen. Als sie Noch immer regungslos vor sich hinblickte, fuhr er ruhiger fort: So laß mich um Deine Liebe werben, laß mich Dir zuvorderst ein , treuer Berater sein. Du wirst meine Liebe erst ertragen und sie später hosscntlich nicht mehr missen mien. Hier meine Hand, schlag ein. Die Vorarbeit eines jeden Vertrages be ginnt ja mit einem Kompromiß!" Die junge Frau schwieg eine Weile, ein Schatten huschte über ihr Gesicht, dann reckte sie sich mutig und selbst bewußt: .Onkel Eberkird, gib Dich nicht trügerischen Hoffnungen hin. Du weißt, daß Du in Deiner Stellung als Offizier unabhängig von mei nem Ja oder Nein - doch niemals eine geschiedene Frau hcira!en kannst!" Närrdjen!" Er versuchte zu la chkln, brachte aber nur eine süßsaure Miene zu Stande die He?e dachte aber auch gleich an alles. .Kinds topf." fuhr er fort und ergriff ihre beiden Hände, weißt Tu so wenig ton der Liebe eines Mannes, daß Du 'glaubst, an einer derartigen Klippe könnte sie scheitern? O nein, für Dich vertauiche ich gern den Helm mit dein Zylinder. Außerdem habe ich auch in wenig mehr als eirnrn Jahre Anspruch auf eine Pension, die neben den Zinsen meines Vermögens völlig ausreicht, uns ein behagliches Heim zu schaffen und ein bequemes Leben zu ermöglichen. Ich würde zu diesem Zeilpunkt ohnehin den Dienst quittieren, denn eine Torheit wär's, sich noch länger an der Kandare füh ren zu lassen. Nach fünfunddreißig jährigem Sklaventum! Welcher Soldat ist denn jemals sein eigener Herr?! Ich will Freiheit! Behag lichkeit für Dich und für mich! Also, Kind, einverstanden?! Vorläu fig ordne ich als Dein Onkel Deine Angelegenheiten und nächstes Jahr, wenn meine Militärlaufbahn glück lich beendet sein wird, führe ich Dich aufs Standesamt. Ist's recht so? Na, dann gib mir den Verlobungs kuß. Herz!" Ehe er sich jedoch den begehrten Kuß nehmen konnte, war Regina er schreckt aufgesprungen. Ihre bisher mühsam bewahrte Selbstbeherrschung war in diesem Augenblick jäh ge schwundcn; die Aufregungen der letz ten Tage hatten ihre Nerven zu sehr überanstrengt. Sie bebte am ganzen Körper. - Jchr schauderte, wild blitzten ihre blauen Augen. sie erhob die Hände wie zur Abwehr, und hart und scharf, ein Opfer ihrer Nerven, -schleuderte sie ihm ihr: .Nein!" ent gegen. Nie, niemals! Leb wohl, ich bedarf Deines Schutzes nicht!" Sie drehte ihm hastig den Nucken und eilte hinaus. Mit scharfem Knall flog die Tür hinter ihr ins Schloß. Zweite Kapitel. .Am nächsten Vormittage klingelte es, gleich darauf erschien daS Mäd und meldete: .Herr Doktor 5endcn läßt fragen, ob er der gnä digen Frau fein Beileid persönlich aussprechen darf .Ich lasse bitten. Und, Emma, hören Sie, ich bin jetzt für nieman den fönst zu sprechen." .Sehr tvohl, gnädige Frau.' Richard Senden trat ein. Einen Augenblick starken die beiden sich fchiveigend gegenüber. Der Doktor hielt den Hut respektvoll in der Hand und verneigte sich tief. Danu, als die Tür sich hinter dem Mädchen gcschlos sei, halte, flog Regina auf Richard t ',: u "t-..-u'ii'.iiu" . -i 'i'n m vs.t i . l!l HC zu und umarmte ihn sturmisch. .Gut, daß Du endlich da bist, Ri chard! Mit Sehnsucht und Unge duld habe ich Dich erwartet. Ich weiß nicht mehr aug noch ein! Denk Dir nur. der Onkel der Oberst gestern ach, Richard, ich bin zu Ende mit meiner Kra t." Sie schluchzte laut auf, und zum ersten Male, seitdem sie vor vier 2a gen allein am Sterbebette der Mut ter weinend gekniet, gab sie sich rück haltlos ihrem Schmerze hin. Sie legte den Kapf an Senden Schul ter. Sanft und zärtlich streichelte er ,yr volles, blondes Haar. Endlich hob Regina daS Haupt, trocknete die Augen und unterdrückte die Tranen .Richard, wenn ich Dich nicht hätte! Du wirst mir wenigstens raten, wenn Tu mir auch nicht hei ten kannst. Senden preßte, wie in körperlichem Schmerz, die Lippen zusammen. Eine Icharse Falle erschien zwischen feinen gerade gezeichneten Augenbrauen, Re ginas Bemerkung über sein Unvcrmö gen, ihr tatkräftig beistchen zu kön nen, hatte ihn tief verletzt, eben ge rade darum, weil sie der Wahrheit entsprach. Ehe er jedoch etwas er widern konnte, hatte Regina be schwichtigend ihre Hand aus seinen Arm gelegt: .Komm. Richard, sei gut und laß uns in Ruhe überlegen. waZ zu tun it. .Als ob wir das nicht in den letz ten Wochen schon unzählige Male ge tan hätten, ohne zu einem befried! genoen Resultat gelangt zu sein. sagte er seufzend. , .Um sorgenfrei leben zu können, hast Tu nicht gcnu gend Vermögen. Dein Kapital ist nicht groß genug, daß Tu von den Zinsen angenehm leben könntest. Und für einen Beruf, ja. er mußte schon sehr leicht sein, bei Deiner zar ten Konstitution. Am besten wäre es schon er zögerte einen Augenblick, Da fiel sie ibm erregt ins Wort: .Wenn ich wieder heiraten wurde. Ja, ,ch weiß, das ist Dein beque mer Ausweg." Beschwichtigend streichelte er ihre Hand. .Regina! Ich bitte Dich. nur nicht gleich so schroff. Du weißt doch sehr gut. daß ich nur Dein Be es will. Ich hab Dich lieb und temn doch nichts für Dich tun! Sen den stöhnte auf. .Noch nie habe ich den Wert des Geldes so sehr empfun den, wie gerade jetzt. Wie könnten wir glücklich sein, wenn ich genügend verdiente, um einen Hausstand zu gründen." Abermals fiel sie ihm ungeduldig ins Wort: Richard, fo laß uns einmal von den Möglichkeiten spre chen, von dem. was ist und sein muß, anstatt zu denken, was sein möchte und sein könnte!" Sie hatte ihn auf das Sofa neben sich gezogen, dasselbe, auf dem sie tags zuvor mit dem Obersten geses sen. In diesem Augenblick fiel ihr die Unterhaltung mit dem Onkel wie der ein und ein kalter Schauer über lief sie. Aber das währte nur Se künden, denn daS Gefühl, den j-reund neben sich zu haben, überwog Trauer und Zukunftsfurcht. Und als sie die Blicke schweigend umhergehen ließ, bemerkte sie, daß sich im Zimmer alls wieder heller und freundlicher ausnahm. Die schwarzen Behänge waren von den Möbeln entfernt, der Wohnraum machte wieder den behag lichen, lichten Eindruck wie vordem, da die Mutter noch lebte. Und just eben drang ein wärmender Sonnen schein in das Zimmer, der den Schatten der Mißstimmung den Garaus machte. , Regina atmete auf. Neue Zuver sicht begann sich zu regen und sie zu beleben. An der Seite Scndms fühlte sie sich ruhiger. Der Maske der Sicherheit, die sie der Welt gegen über zur Schau trug, benötigte sie in seiner Gegenwart nicht Sie durfte den Zwang abtun, der sie drückte, wie ein enger Schuh... Einige Minuten saßen sie beide schweigend nebeneinander, ein jeder seinen flinken Gedanken überlassen, bis Senden fragte: .Nun aber, was war daS gestern mit Deinem Onkel Eberhard? Was wollte er? Was hat er getan?" Regina zögerte, dann stieß sie ba stia heraus: .Getan? Nichts! Er will mich nur heiraten!" Er will " In maßlosem Er staunen war Richard aufgesprungen. Heiraten will er Dich? Er, der alte Mann Dich, das junge, frische Weib! Ach. unmöglich! Das ist ja eine Sache so ausgefallen, so so " Er brach ab und über legte. So ungeheuerlich ihm die Ab sicht des Obersten in der ersten Ueber raschung erschienen war, so bedeutsam deuchtc sie ihm doch bei einigem Nach denken, als daß Regina sie kurzer Hand hätte abtun dürfen. Darum bemerkt; er einlenkend: Liebe Ncgi, was sagtest Du doch letzthin? Eine Viertel Million Vermögen? Nicht zu verachten! Außerdem Titel, gesell schaftliche Position. Haff Du ihm bereit eine bestimmte Antwort aeae ben?" Ja. eine Antwort hat er erhalten, er iviro sie so schnell nicht vergessen." rief Regina erregt. Und nun er zählte sie getreulich den Inhalt ihrer Unterredung mit dem Onkcl. Senden blickte ernst drcin. Endlich meinte er besorgt: .Da hast Tu Dich von Deinem Temperament zu sehr hinreißen lassen. Wenn das nur kei ne üblen Folgen für Dich haben wird, Liebste. Du sagtest mir doch mal gelegentlich, daß Tu die Gesin nung de Obersten nicht für durch, aus vornehm hieltest. Da durflest Du ihn nicht reizen." .Hätte Ich ihm vielleicht um den Hals fallen und ihn küssen sollen für seinen ehrenvollen Antrag?" fragte Regina empört. .Küssen?!" Senden machte eine abwehrende Bewegung. .Tu einen anderen Mann küssen, solange ich..' Ohne Kuß keine Verlobung.' scherzte sie beruhigt und beglückt durch fein offenkundiges Entsetzen. .Aber was nun?" .Ja. was nun? Zunächst mußt Du den alten Herrn wieder versöhnen, Reg!. Höre mich ruhig an," bat er, als sie entrüstet abwehren wollte. Vergiß nicht. Dein würdiger Freier, Oberst von Linken. ist'daS Oberhaupt der Familie, er hat die erste Stimme bei jeder Gelegenheit. Also ist eS ver nünftig. ihn sich nicht zum Feinde zu machen. Da er offenbar heftig in Dich verliebt ist. fo wird eS Dir ein leichtes fein, sein Wohlwol'en wiederzugewinnen, ohne daß Du Dich ihm gegenüber irgendwie verpflichtest. Also fei vernünflig. Kind!" Regina schüttelte den Kopf. ,Ber nünftig sein Du hast gut reoen. Ich kann ihn doch nicht wie eine Sünderin händeringend um Verzei hung bitten." .Ist auch gar nicht nötig. Sieb ling. Bei der nächsten Gelegenheit, wo Ihr zusammen kommt, bist Du seine ganz gehorsame Nichte und klagst nebenbei über Deine angegrif fenen Nerven. Damit ist Deine Hef tigkeit von gestern begründet und lo gischerweise von ihm verziehen." Sendcns Rat schien der jungen Frau einzuleuchten. Wohl waren ihr früher, in den fünf Unglucksjah ren ihrer Ehe. die Zügel ihres Tem peraments öfter entglitten und ihr Verstand hatte sich geweigert, sie wie der aufzuheben, aber die Sorgen und lc fcelischen Qualen, die sie in der Zeit durchgemacht, hatten sie doch be nnflußt, den Realitäten des Lebens mehr Beachtung zu schenken. Als inngeZ, unerfahrenes, dummes Ding war sie in die Ehe gegangen, weil der Mann es verstanden hatte, die Altern und sie mit feinem l'.eben' würdigen Wesen und seinen kavalier' mäßigen Allüren einzusangen. Und als er Mb' nach den Flitterwoch:n ?ine Talmwornehmheit abstreifte und sich als roher, gefühlloser Patron ent puppte, der es nur auf ihre M:t gift abgesehen hatte, da begann für ie eine schwere Leidenszeit, bis es dem Zufall gelang, ihn der Untreue überführen zu können und die Schii düng zu ermöglichen. Dann war ,in leeres Jahr im Hause der Mus ter gefolgt. Eine junge Freude wuchs wieder r, ihr. als sie Senden kennen lernte. Auf dem Jour einer bekannt? Schriftstellerin, einer Freundin der Mutter, war ihr Richard zum ersten Male begegnet. Gleich in der ersten Stunde ihrer Bekanntschaft fühlte sie yirigezvgcn zu vem inieuigenien. lebhaften Mann, dem auch sie offtn ichtllch gefiel. Es ist ein eigentum lich Ding um das fcltsame Ahnen von Mann und Frau, die sich zum ersten Male begegnen und unterhat im und dos unbestimmte Empfinden ; sich aufsteigen fühlen: uns scheint die Natur füreinander geschaffen zu haben. Es hat nichts zu tun mit der sagenhaften Liebe auf den ersten Blick, die so selten ist, wie ein Erd beben im Flachland aber wenn diese geheimnisvolle Sympathie alk mählich in die Liebe hineinwächst, dann ist's eine Liebe, die den Kamvf mir allein, was sich ihr entgegenstellt, zähe aufnimmt. So erging es Ri chard und Regina. Auf jenem Jour unterhielt er sich ausschließlich mit ihr. In dem großen Kreise fiel b-t Absonderung dir beiden nicht auK denn es war ein ungeschriebenes Ge sei;, dieses Jours, daß ein jeder sei !.er Plauderlust nach Belieben fronen urste: jeder gesell chaflliche Zwang or ausgeschaltet. Seitdem erschienen Regina uno Senden regelmäßig auf dem Jour, hne daß sie sich verabredet hatten, dbch stets in der Hoffnung, sich zu treffen. Immer fester schlangen sich die Fäden um Senden und die junge ffiau, die Freude an der gemeinsa n.en Unterhaltung hatte sich zu eine: 'iangsam keimenden, schließlich voll er blühten Liebe verdichtet, die zeooch äußerlich die Grenzen einer innigen, zärtlichen Kameradschaft nie über schritt. (Fortsetzung folgt.) Unglückökompliment. Herr: Haben Sie sich aber verän c?rt. seit wir uns nicht gesehen ha eeni c Fräulein: .Und meinen Sie, zu meinem Vorteil?" Herr: Zum Nachteil ist doch nicht gut möglich." ia glücklicher cog. Vin JTislii Anne Fclöbkrg. Sie erwachte nach ruheloser Nacht au tiefem, schwerern Morgenschlaf urch da -schrille Klingeln de Fernsprecher auf ihrem Nachttisch. Mit tastender Hand suchte sie den Hörer, um ihn lchlaslrunken ans Ohr zu drücken. Ihre Freundin rief sie an: .Liebste, wollen Sie mich heute im Bureau vertreten, eö sind neue Auf nahmesuchende gemeldet, die auf Herz und Nieren zu prüfen sind. Ein bißchen Lauferei werden Sie wohl haben, aber es gilt den 'Bohle armer Obdachloser. Hungriger, dafür sind Sie doch zu haben?" .Aber rnrtiirlich. Selbstverständ lich." .Also, bitte. Liebste, um 9 Uhr pünktlich. ES sind zivei Her ren aus England, Flüchtlinge, eine deutsche Dame aus Belgien, ein Fräulein aus Petersburg, eine angeb liehe Italienerin, die mir Französin scheint, also Vorsicht!" Ich werde nur Italienisch mit ihr sprechen, wehe, wenn sie nicht voll gültig reagiert, dann ijt sie Jranzö sin", .Also, ich verlasse mich namentlich in diesem Falle auf Sie. Liebste! Ich reise auf zwei Tage nach Dresden. Man wünscht mich dort. Ich .soll eine Kriegszufluchtstätte einrichten helfen. Man kennt schon mein Bet teltalent. Los wird mich so leicht keiner, der was geben soll.X Alle müssen sie heran. Vom Ueberfluß des einen müssen viele leben". Ich bin auch Feuer und Flamme. Ach. ist das ein köstliches Leben opfern dürfen, opfern müssen wie schön ist es. gebraucht zu werden. Ich danke Ihnen tausendmal, daß Sie ge rade mich angerufen liben". .Kenne doch Ihr braves Herzchen. Wiederfehen Wiedersehen, recht frohes. Neue Siege flehen bevor. Weiß schon was. Großes Herrliches der Sieg ist unser!" .Aber sicher. Gott hilft den Ge rechten die sind wir. Wir Deut sche!" Ganz rot vor Freude, erhob sich flink die reiche Witwe, klingelte ih rem Mädchen, ließ sich bei dem An ziehen helfen, um nur rasch fortzu kommen zu der neuen Pflicht, die sie freudig übernommen. Da schrillt daL Telephon wieder: .Beste, verehrte, gnädige Frau! Hier Notes Kreuz wollen Sie nicht noch die Liebenswürdigkeit haben, noch etwas Wolle zu stiften. Auch ist Mangel an Wolldecken. Sie Glück liche, können doch helfen. Speise marken sür eine arme Familie fehlen auch und Milch für zwei Säuglinge: Vater im Felde, Mutter ängstigt sich halbtot um den Mann. Sie ist em fach nicht zu brauchen. Und dann, bitte, können Sie zwei nette Jun gens aufnehmen Söhne von Ost Preußen. Vater auch im Krieg, Mut ter im Wochenbett mit Zwillingen, zwei stramme Jungen. Nehmen Sie doch die netten Kerlchen. Ich habe schon zwei Familien. Ihr Mädchen ist doch zuverlässig? Ist sie kin derlieb?" .Luise, sind Sie kinderlieb? Wol len Sie zwei nette Jungens haben?" Aber, gnädige Frau?" ant wortete das Mädchen. Nun rief sie durchs Telephon:: .Wie alt sind denn die Jungchen?" .Drei und vier Jahre. Nehmen Sie sie nur. Ja bitte. Also ja ja. Schönsten Dank. Schluß. Luise, wir bekommen zwei Jun gens von drei und vier Jahren zur Obhut." .Mit die werde ich schon fertig werden. Wo sollen sie denn gebettet werden, gnädige Frau?" .Im Fremdenzimmer oder nein, in meinem Antleidezimmer. Das große Bett vom Boden. Also, Luise, Sie machen alles. Bestellen Sie gute Milch. Hier zwanzig Mark extra für die Jungchen. Sie wissen Be scheid mit Kindern?" .Und ob das macht Spaß". Die Witwe seufzte. Sie ahnte Kindergeschrei nach der Mutter. .Spielsachen werde ich besorgen". Gnädige Frau, man bloß Sol daten. Gewehr, Helm, Säbel, dann mach' ich's fcho.i, dann spielen wir Krieg." Beide kleine Hände drückte die Da me an ihre Schläfen. Was hatte man denn alles von ihr gewollt? Sie notierte auf ihrem Notizblock. .Frau von H. vertreten. Flücht linge. Italienerin, die nur Franzö fisch spricht. Rotes Kreuz. Wolle. Ein Zentner. Decken. Ein Dutzend. Zwei Jungens. Nun lachte sie ein helles, gutes Lachen. Kinder ins Haus!" Das wünschte sie immer, immer. Früher, als sie jung war, und noch jetzt in ,älteren Tagen. , .Wenn es man nur nicht so kleine Vauernlümmels sind", meinte bedenk lich Luise, daS Dienstmädchen. Kinder sind es. Luise, hilfsbedürf tige Kinder, deren Vater im Felde für uns steht, vielleicht verbleiben muß". - . Zukünftige Vaterlandsverteidiger, gnädige Frau. Mein Fritz sagte stolz, als er ausrückte: Nun braucht man uns! Aber eklig! Russen und Franzosen kriegen was uff den Kopp die englische Insel schmeißen wir In Wasser, dich sie ersaufen wie die Rallen, die Biester." .Aber aber", mahnte die Dame. .Fritz niiiiint' mit zehn Mann aus. Flink und stark iS er, der ging strahlend in'n Krieg. Ter siegt. Si cher kommt der wieder." Feuerrot vor Stolz sprach e er regt Luise. .Gott, gnädige Frau, manchmal Is e mich doch, als käme er nich wieder . Ganz blaß war plötzlich da Mädchen geworden. E drückte fest die Hand auf Herz. .Er kommt wieder" tröstete ernst, tief gedankenvoll ihre Herrin. (ite zog ihre Handschuhe an, zog den Schleie? fester um ihr Gesicht und ha stete fort. .Gnädige Frau, frühstücken nich?" Nein, nein, habe keinen Hunger, keine Zeit. Hin vier Uhr komme ich zu Tisch. Luise besorgen Sie die Zungen recht gut. Erst baden. Kleider schicke ich sauber zur Aus wähl. Probieren Sie schon an. Putzen Sie die Kerlchen sauber her aus. Recht nett ja Luise? i-.le find ja ein guter Kerl. Wir Frauen müssen dem Vaterland hel fen, soviel in unseren Kräften steht". iie atmete ticf die frische Otto berluft. Trotz der schlaflosen Nacht Miie ie sich wohl, kräftig, ange regt zu guten Werken. Sie lachte. .Mein erstes Frühstück: Sonnenschein, Morgenluft". Tapfer schritt sie aus. Wie wohl das tat, dies Ausschreiten, dies Ha sie nach einem Ziel, an dem sie schmerzlich erwartet wurde. Im Bureau herrschte fieberhafte Laligkett. Es galt, vielen Unter kunst zu schaffen, die in Kriegsnot plötzlich geraten waren. Männern, Frauen und Kindern, ganzen Fami lien drohte das Gespenst der Ob dachlosigkeit. Es galt, rasch durch Taten, nicht nur Mit Rat zu helfen. Darum wurde die vornehme Frau, auf deren Erscheinen man schon ge wartet hatte, freudig begrüßt. .Wir müssen noch ein Flüchtlings heim haben und Kriegcnotstätten für unsere Geistesarbeiter. Bitte, gnädigste Frau, fahren Sie doch gleich zu Frau Dr. St. Sie ist gut. Sie stellt uns noch eine leere Etage zur Verfügung, dann ist ihr Haus gefüllt mit Obdachlosen". Dann gmg sie hinüber zu den Flüchtlingen. Jedem druckte sie die Hand, mit jedem sprach sie wenige, gute Worte. Als sie an die Jtalie nerin kam, sprach sie rasch, sehr fite ßend Italienisch. Die Dame wurde rot, sehr rot, nur zögernd, leise ant wortete sie Italienisch, dann slie ßend Französisch. Sie Sie sind Französin?" Ganz bestimmt sagte sie es. .Sprachlehrerin bin ich seit acht Jahren in Berlin." .Seit acht Jahren Französin in Berlin? Wir wollen das weitere sehen." Der fahle, lauernde Blick der klei nen grauen Augen gefiel ihr nicht. Sie mußte sich einen Ruck geben. Ein schlimmer Verdacht stieg in ihr auf. Nicht verdammen, es ist ein Mensch eine hilflose, hungernde Frau", dachte sie. Aber Vorsicht!" klang doch der Ruf des Fernspre chers ihr plötzlich im Ohr. Wir wollen sehen" sprach sie auf Italienisch. Es gab viel Lauferei und lange Fahrten. Viel Bettelei bei den Reichen für die Armen. Aber sie hatte es fchon gelernt. Sie ließ nicht locker. Ihre Hand füllte sich reich mit Gaben, die sie austeilen durfte an die, die litten in Kriegsnot. Ein glücklicher Tag!" jubelte sie am Abend, als sie an dem großen weifet Äett ihres toten Gatten stand, in dem zwei rosige, pausbäckige Jun gen, sich innig umarmt haltend, mit Gewehr und Säbel in den dicken, ro ten Fäustchen, fest schliefen. ,Appetitlich zum Anbeißen", mein te Luise stolz. Die reiche Frau küßte mit tränen seuchtem Blick leise die blonden Köpfchen der jungen Schläfer. Todmüde schlief auch sie bald fest und gut. Der französische Land wirtschaftsminister Fernand David hat einem Mitarbeiter des Petit Pa risien" erklärt, die Lage des Acker baues in Frankreich fei günstiger als erwartet. Die Getreideernte befriedi ge. Die Aussaat von Weizen, Rog gen und Hafer zeige eine schwache Verminderung gegenüber 1913. Der Temps" stellt fest, daß es an Zucker rübcnsamen mangele. Sieben Zehn tel des Samenbedarfs habe man bis her aus Deutschland, zwei Zehntel aus Rußland und ein Zehntes aus Frank reich bezogen. Die französischen Be zugsquellen seien aber infolge der deutschen Besetzung noch bedeutend ge schmälert und die Einfuhr aus Ruß land infolge der Kriegslage unmög lich, außer auf dem Umwege , über Wladiwostok und Amerika. Die Re gierung müsse so schnell wie möglich Vorkehrungen treffen, um sehr schwe ren Folgen dieses Uebelstandes vorzu beugen. Protest. Ihr Fräulein Tochter gehört einem gemischten Ge fnngvereln an?' Im Gegenteil, einem sehr erklu sivkn!" Das imkn v:a Cciterreiä. Unsere Zeit. In der deutsche! Frau enstudium binnen wenigen Jahren einen ungeahnten Aufschwung genom men hat, wird sich gern einer Für flirt erinnern, die, bahnbrechend und, vorzüglich für geistiges Streben, den Griliidslein zu zwei Universitäten le gen half. Die Pfalzgräfin Mkcht hild, die nach einander Gräfin von Württemberg und Erzherzogin von Oesterreich wurde und im Volksliede als Fräulein von Oesterreich fort lebte, ist in der Tat die Begründerin von Freiburg und Tübingen gewe sen. Wenn sich irgendwo die Gesetze der Vererbung zu erkennen geben, so ge miß an dieser hochsinnigen Frau, deren Ahn, Ruprecht I. von der Pfalz, seiner Residenz Heidelberg 138ü die Universität geschenkt hatte, und deren Vater, Ludwig III., der Stifter jener weltberühmten Aiblio thek, der sogenanten Palatina, geivor den war. Aber neben dem väterlichen bayrisch pfälzischen Blute war ein mütterlicher Einschlag nicht zu ver kennen: wenigstens wird man ihre allzeit geübte Humanität, ihren Sinn für Rechtlichkeit und ihre Religiosität auf jene fromme Gräfin von Sa voyen zurückzuführen haben, die der Tochter auch den Vornamen ver erbte. Zu Ende des JahreS 1418 oder zu Anfang des folgenden in Heide! berg geboren, ward Mechthild nach der oft drückenden .Sitte der Zeit in der Wiege bereits dem Grafen Lud wig dem Aelteren von Württemberg verlobt, dem sie fünfzehnjährig als Gattin in fein damals noch sehr klei nes Land folgte. Die Ehe, die sich glücklich gestaltete und von Anfang an dem bis dahin leichtlebigen Gra fen einen sittlichen Halt verlieh, währ te nur sechzehn Jahre, da Graf Lud wig im besten Mannesalter von einer ansteckenden Krankheit schnell dahin genommen wurde. Mechthilds Witwensitz mit Böb lingen und einigen anderen kleinen Städten hätte ihr den Einkünften nach wohl genügt, um ihr Leben al lein weiterzuführen; aber sie war Mutter mehrerer Kinder, deren Erb teil in jener raub und fehdelustigen Zeit nur zu gefährdet schien, so daß sie gern die Werbung Albrechts 1. von Oesterreich, eines Bruders des'dama ligen Deutschen Kaisers, sich gefal len ließ, der feinerseits sich aus Geld bedrängnis zu retten wünschte. So kam es 1422 zu einer zweiten Ehe, in die aber Harmonie und Glück nur allzu spärlich ihre Strahlen warfen. Die Verschiedenheit der Naturen, die deutlich aus ihrer Tätigkeit zu er kennen ist, hätte es selbst bei den bei derseitig besten Absichten zu keiner en geren Verbindung kommen lassen kön nen. Mechthilds Interessen aber lagen so weit ab, so wenig auf der Ober fläche, daß uns eine bald erfolgte. Trennung der Ehegatten kaum wun dert. Uebrigens ist der Erzherzog, der fast dauernd in Linz und Wien lebte, fchon 1462 in dieser Stadt ge storben. Unterdessen hatte Mechthild ihren Sitz für ständig an den Neckar nach Rottenburg verlegt und sich dort je nen Hof geschaffen, dem in der deut fchen Literaturgeschichte stets ein Eh renplatz wird eingeräumt werden müssen. Denn an einem wichtigen Wendepunkte des Geschmackes und der ästhetischen Bestrebungen sehen wir an ihrem Hofe noch einmal in kürzester Aufeinanderfolge beide Richtungen vereinigt, von ihr gepflegt und mäch tig gefördert. Es war die Zeit, da in Italien be reits das klassische Altertum in reich ster Vielseitigkeit zu neuem, blühen dem Leben erweckt worden war, wäh rend in Deutschland noch alles brach und tot lag. Wie hier das Ritter tum teilweise ausgeartet war, so war auch die Dichtung in ein Sta dium der Verwilderung getreten, das noch andauerte. Daneben ' lebte al lerdings das alte Ideal von höfi scher Zucht und Minne vereinzelt fort; es ist nun .für die Gesinnung der Erzherzogin bezeichnend, daß es gerade in ihrer Umgebung neuen dich terischen Ausdruck gewann. Ein Bei sitzer des Stuttgarter Lehnsgerichts, Hermann von Sachsenheim, dessen Geschlecht den württembergischen Grafen lehnspflichtig war, fetzte die alten poetischen Ueberlieferungen fort, in denen der bereits 'Achtundachtzig jährige begeistert Mechthilds- Hofhal tung und Persönlichkeit gepriesen hat. Im Distrikt No. 4 des Bundes-Forstdienstes, dessen Haupt quartier sich in Ogden, Utah. befin det, wurden 36 Prozent der letzt jährigen Waldbrände durch Blitz schlag, und 27 Prozent durch La gerfeuer verursacht. Ein Gemüt. Er (aus der Zeitung vorlesend): Bei Höfers ist ein Unglück geschehen, das Mädchen ist beim Fensterputzen aus dem Fenster gefallen. Sie: Die arme Frau Hofer! Sie hat auch immer Pech mit den Dienst boten. Bas rst jetzt fchon daS vierte Mädchen, das sie ohne Kündigung entlassen muß! , cldllcde lZcrdior. Abgesehen von den zahlreichen be deutenden Bühnenkünstlerinnen, die im Alter von vierzehn und fünfzehn Jahren bereit zur Berühmtheit ge langten, ist wchl nur ein weibliche Wunderkind der Bühne in der Thu tergefchickte bekannt geworden: Eon siance le Gay. die 1ÜW in Kassel geborene Tochter eine französischen Kapellmeisters, den König Jerome nach Teutschland gebracht halle. Tie kleine Eonstance betrat in der bedcu tcnden Rolle deS .TonauweibchenS" mit sieben Jahren in Düsseldorf zu erst die Bühne und machte dann alS Zehnjährige Gastspielreisen durch Deutschland und wurde besonders in dem nach dem französischen von Ea stellt bearbeiteten Slück .Die Puppe" bewundert. Mit fünfzehn Jahren trat sie dann in's Hamburger En semble ein und heiratete dort den Schauspieler Friedrich Tahn, dem sie 1832 einen Sohn gebar, den späteren Dichter Felix Tahn. In München war sie dann lange Jahre hindurch eine Zierde der Hofbühne nchen ih rem Gatten, der sich dort aber dann von ihr scheiden ließ, um eine andere Kollegin, Marie Hausmann, zu hei raten. Indessen, wie gesagt, haben zahl reiche Bühnenkünstlerinnen im ju, gcndlichstcn Alter, auch in Kinderrol len, schon Bewunderung erregt. So hat zum Beispiel die Dresdener Lüh nenkünstlerin Charlotte Bastö bereits als Dreijährige auf den Brettern ge-, standen. Die bedeutenden Vertrete rinnen der Tanzkunst haben ebenfalls im Kindesalter schon . Bewunderung erregt, und das berühmte Horscheltsche Kinderballett in Wien, das eine thea. tergcschichtliche Bedeutung erlangte, war eine Vereinigung von Wunder lindern der Tanzkunst, unter Denen auch die Geschwister Elßler waren. Auch musikalische Wunderkinder weiblichen Geschlechts gab es eine ganze Anzahl. Vor allem ist .das Nannerl", die Schwester Mozarts, die als Elfjährige die Triumphe des sechsjährigen Bruders . teilte, zu er, wähnen. Clara Schumann aber war das musikalische Wunderkind pa excellence. Unter ihrem Mädchen, namen Clara Wieck trat sie alZ Zehnjährige auf, unternahm drei Jahre spater mit rhrem Vater, Fried rich Wieck, dem berühmten Musikpä dagogen, Kunftreisen,' an denen auch ihre Stiefschwester Marie Wieck teil nahm. Aus neuerer Zeit ist Terefa Careno zu nennen, die mit 12 Iah ren ,ihre Kunstreisen in Europa be gann, vorher aber schon in ihrer Heimat Venezuela bewundert worden war. Als Geigenkünstlerinnen erreg, ten in den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Geschwister Milanollo, Teresa und Maria, zwei Italienerinnen, im Kin desalter durch ihr virtuoses Spiel Aufsehen, und in den achtziger Iah ren Teresina Tua, die sich aber öf fentlich erst mit fünfzehn Jahren hö ren ließ. Auch Fanny Henfel ist zu erwähnen, die zu ihrem Bruder Feliz Mendelssohn-Bartholdy in gleichem Verhältnis stand, wie das .Nannerl" zum Wolfgang Amadeus, wenn si auch nicht öffentlich auftrat. Damit ist gewiß die Zahl der musikalischen Wunderkinder weiblichen Geschlechte nicht erschöpft. Viele find fpäter wohl vergessen oder haben, nachdem sie in den Hafen der Ehe geschlüpft, ihre Kunst öffentlich nicht mehr ge, zeigt. ' v Merkwürdig ist nun, daß sich die dichterische Begabung beim weiblichen, Geschlecht im Kindesalter öfter zeigte Der merkwürdigste Fall, zugleich des: halb auch, weil er mehrere Literatu, ren betrifft, ist der der 1808 in Pe. tersburg geborenen Dichterin Elis beth Lulmann. der Tochter eines rusi sischen Offiziers, nach dessen frühein Tode das Mädchen unter dem Ein, fluß einer deutschen Mutter und ei, nes sehr begabten Lehrers seine An lagen in ungewöhnlicher Weise aüM bildete. In ihrem 15. Lebensjahrs verstand sie elf Sprachen, acht drnwit so gut, daß sie sich tadellos darin ausdrücken und in ihnen dichten konnte. Gedichte in deutscher, russi, scher und französischer Sprache sind' nach ihrem frühen Tode gesammelt herausgegeben worden. Deutsche Ge' dichte der Dreizehnjährigen sindj! Goethe vorgelegt worden und habe dessen Anerkennung gefunden ,' Auch die unglückliche Louise Bracht mann (geb. 1777), die Tochter eine!' Kreissekretärs in Rochlitz, gehört zu den poetischen Wunderkindern. A!3 sie zehn Jahre alt war, übersiedelten die Eltern nach Weißenfels, wo der Umgang mit Novalis (Friedrich Georg von Hardenberg) und dessen Schwester Sidonie auf das frühreife Kind und feine lebhafte Phantasie einen großen Einfluß ausübte. Durch Novalis kam Louise Brachmann auch mit Schiller in Briefwechsel, der in den .Hören" und im Musenalmanach Gedichte veröffentlichte, die Louise als Dreizehnjährige bereits verfaßt hatte. Sie wurde nicht glücklich durch ihre reichen Gaben. Nachdem ' sie ihre nächsten Freunde und Angehörigen durch frühen Tod verloren, lastete .die Bettelarmut all' des Menschen tums" so schwer auf der Einsamen, daß sie 1822 in der Saale den Tod suchte. . ,