Omoh Tribüne, Freitag, LZ. Jsn 1915. Teite 4, r ägliche Gmaha Tribune TRIEUENE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, Pre. 1311 Howard Str. IcL Douglas 3709 OUAflA. NEB A-tlnm malt MMttk Ik ( ,,' Jf .ansr. JUnrfA 4 "'. l'rdi bei Tagkblstt: Durch de p,t Jar fii.OO. dkt ir(3i!iBK, $tt Iyk flJx). Omaha. Nebr., sscrljand EnlliZttschungcll! Von Tr. Hermann Gerhard. Sniii wir beute einen Blick zurückwerfen auf die vcrflosseiim Kriegs N',onat?. so müssen wir zugestclicit, daß sie allerhand önttäuschrnigm sast ollen etderacht bahrn, bis auf einen, der bis beut? nicht enttäuscht iit. Mit innerlichen! Vergnügen haben wir die grausame Entlänschmig de5 hinterlistigen R(inkeschiniedb an der Themse beobachten könne?:. Er glaubte, daß die Russen mit ihrer erdrückenden Uebennacht von Osten her den deutschen Gegner über den Hausen rennen, dah die Franzosen mit ihrer glorreichen Armee den Westen her über den Rhein vordringen würden, das; die Belgier den Vormarsch der deutschen Armeen unbedingt )o lange aus. halten könnten, bis die Russen in Berlin wären. - ?lch! Nun diese Euttäuschlingen über Enttäuschungen! Zwar sind ja allerdings Russen wie Iranzosen. Belgier wie Engländer sogar, bis nach Berlin gekommen, oder leider nur kriegsgefangen. Statt dessen stehen die deutschen Heere im Osten tief in Nussisch-Volen drinnen und bedrohen die alte !arens:adt Warschau. Statt dessen flehen die deutschen Armeen weit in Frankreich und l'edrohcn Paris, haben Belgien erobert und es zur deutschen Provinz gemacht: es bedrohen die deutschen Soldaten die Kanal kiistc und werden in absehbarer Zeit Calais und Tünkirchen besetzen. Eine weitere schreckliche Enttäuschung war die. das; der für unangrcif. bar und heilig gehaltene Boden Englands nicht mehr sicher ist vor den fürchterlichen Teutschen. Unterm Wasser rücken sie den fo forg'ältig ge hüteten und so sorgsam versteckten .Ueber Fürchtcuichtsen' auf den Pelz, dasz ihnen allen ein großes Jürchtcn angekommen ist. Und auf dem Nasser rücken die dreisten deutschen Kreuzer heran trotz aller Minen und beschießen die englische Küste. Oben aus der Luft lassen die heillosen deutschen Flieger Vombm fallen, sodass sich ganz England in die Keller brrkriccht, und das jönigspaar. das vor Shirzem erst aus London nach ?andri:lgham ausgerückt war, nun wieder von Sandringhain nach London msgerückt ist. Man wcisz gar nicht mehr, wo nian sich nur verstecken soll zor den zudringlichen Teutschen, die einen überall ausräuchern. Ta ist es ja gar seine l'nft mehr, Engländer zn sein, wenn die bösen Tcutons" filtern immer näher auf den Pelz rücken. Ja. ja. der arme John Bull hat schon in diesen paar Monaten arge Enttäuschungen erleben müssen. Toch die ollerschlimmste Enttäuschung war doch wohl eben diese, baß die bösen Teutsche sich absolut nicht an die Anordnung der briti schen Admiralität kehren wollen, dasz die Nordsee auf Englands Befehl für alle Schiffe geschlossen sei. Merkivürdigerwcisc besaßen die Teutschen einen Schlüssel und schlössen wieder auf. Bon den Enttäichunzcn, die Väterchen Zar von dein bösen Hindcn bürg bereitet wurden, will ich hier weiter gar nicht reden. Bald kommt der letzte Muschik an die Reihe, und nach Berlin ist es heute noch weiter wie damals, als Väterchen sich bereit erklärte, seinen Weihnachtöbraten in Berlin verspeisen zu wollen. Ob er dielleicht zn Ostern sich als Gast des Kaisers anf Wilhelmshöhe sichrer fühlen würde, als daheim in Petrograd? Ja. diese Enttäuschungen, die sind doch zu arg. Und in Frankreich glaubte man, mit den Milliarden, die man den russischen Großfürsten geopfert hatte, sich einen Weg nach Berlin frcige. macht zu haben, aber siehe da, das war auch wieder Essig. Belgien ist auch schwer enttäuscht, denn es hoffte auf die große cng lische Hülfe, und nun kann sich der große dicke John Bull selber nicht helfen und schreit nach der ungerathnen Tochter Columbia und sonstigen Helser'hclscrn. möchte sich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen. O du enttäuschtes Belgien, wie warst du doch fo dumm! Nur einer im europäischen Vvlkerkonzert, das heute so disharmonisch klingt, ist bis heute nicht enttäuscht, sondern schaut vll nikngcr und ernster Zuversicht in die nächste Zukunft, und das ist der detsche Michcl. Ter Hat alles kommen sehen, wie es kam. Er hat sich mit grimmer Ent schlossenheit auf diesen Tag des Gerichts vorbereitet, und darum kann ihn auch keine Enttäuschung treffen. Turch Nacht zum Licht, durch Kampf zum Sieg! Tas war seine Losung wird in hoffentlich nicht allzugroszer werden. Und wir hier huben uberm auf diesen Tag und sind gewiß, daß Neuer Zweig des Staatsderbandes. In Byron, Nebr.. findet nächsten Snmstag Nachmittag eine Massenoer sammlung öer Teutschen der Gegend statt, um einen Zweigverein des Staatsderbandes NebraSka zu grün, den..-, Herr E. F. Vofz, ein Teutscher von, echtem Schrot und 5korn hat die Verarbeiten getroffen. - Tr. Her Niann Gerhard.. Tzitaror des Staats Verbandes, wird nach Byron reisen, um die Rede zu . halten und die Gründung des neuen Zweiges zu vollziehen. Ter Staatsverband hat in letzter Zeit erfreulichen Zuwachs bekommen in HoÄins. Teshler, Millard, Jutan. Schrüte werden gethan, ihm nicht nur alle ihm noch. fernstehenden Ver eine des Staates zuzuführen, fondern auch überall wo ansehnliche deutsche Anfiedlungm sind. Zwiegoereing zu gründen. Das ganze DeutschthuM wufz es sein", muß es in dieser kritischen Zeit heißen, und um das möglich zu machen, -sollte jeder Teutsche mithelfen. Aus Plattsmonth. Frau Katharine Holschuh, die durch einen Hirnschlag aus diesem Leben geschieden, wurde am Donner stag unter großer Vethnligmig be erdigt. Die Verstorbene, die aus Hessen'Tsrmstadt stammte, kam als junge Ehegattin des verstorbenen Jo bann Holzichuh anno 1853 ins Land Seit 1857 wohnte sie in der Nahe von Plattsmouth und hatte sich ei nen großen deutschen Freundeskreis erworben. Tie letzten Jabre brachte sie bei ihren Kindern zu. Im Hause ihrer Tochter, Frau Valentin Eggen berger, ereilt? sie der Tod, im Alter von 83 Jahren und 6 Monaten. Turch . ihren Tod ist die Zahl der alten deutschen Pioniere wiedet der ringert werden. . Ehre ihrem. An denken. f Die Besucherzahl der hiesigen Sichulen, besonders ixt unteren Klas sen, ist durch die unter den Ländern herrschenden Masern sehr vermin den werden,. ' Zur, Hebung der Jugend bat sich (n Konnte zusammenzcthan, den U U IHrtoAe . Aearo twl Träger, per Loch 10c; durch die Wch5kdit,: e, mittx vottw 2'i. Jnn., Ifl1 von Anfang an. Und diese Losung Zeitspanne zur herrlichen Wirklichkeit Ozean hosfcn m betendem Hcxzcn wir nicht enttauscht würden. Jugendbildner George Ellingwood Joy kommen lassen, der seinen Elnilug be'onders unter den Kna ben imb heranwachsenden Burscln geltend machen soll. TaS Kapitel Jugenderziehung wird ja in unse rcm Lande am stiefmütterlichsten behandelt und es ,st gut, wenn es einmal anfangt, zu tagen. Ed. Brubacher von hier, der in der Northivcstern Eisenbahnwerksiät. .te in Omaha beschäftigt ist, hat sich bei feiner Arbeit mehrere Finger der rechten Hand zerauetfcht, wo durch er für einige Zeit arbeitsun fähig sein wird. $200 für die Briten. John Tale, Schahnunster der Bri tisch Empire Society hat weitere $?jQO an die Nothleidenden Eng lands und Belgiens abgesandt. Dies bringt die Summe auf $2500, die von Omaha aus uach England ge sandt wurde. Tas Sängers est in Concil Bluffs. Dem Gesangverein ' Arion in Eouncil Bluffs wurde von der Tag. fatzung des Nebraska Sängerbundes in Lincoln, Nebr., das Sängersest des Bundes übertragen, das trn Jahre 191C abgehalten werden soll. In einer Extra-Versammlung, die der Arion Verein am letzten Freitag abhielt, wurden die einleitenden Schritte zu diesem Feste vorgcnom wen und der Vorstand des Bundes erwählt. Es wurde beschlossen, die Beamten in Lincoln zu ersuchen, die Bücher des Vororts ?cn neuen Be ainten zu übersenden. ' In den nach sten Tagen wird der Sängerfest'AuZ schufz ernannt werden. Der neuer wählte Vorstand des Sängerbundes die deutschen Gesangvereine im West lichen Iowa zu gewinnen suchen. Nach einem Bericht des Maats Thicrarztes in Tes Moines liegt die Gefahr sehr nahe, daß die Maul und Klauenseuche, welche man als beseitigt betrachtete, wiederum aus breche. Abonnirt auf die Tägliche Tribüne. 11.00 das Jahr durch die Post, Kriegs Erlebnisse ! I Von Rev. A. Jl. Bohl wird sich der Leser der Omaha Tribune des Artikels er. innern von Mitte September, in rorldVra ich weine Ueberfahrt schil. der!?. Jedoch war dies nur ein kleines Episldchen. In meinen jetzt - gen Beikrägen möchte ich vor allein beweisen, wie Albionksöline sich über alles hinwegsetzen und wie alle Na tionen tanzen müssen, wenn die Engländer flöten. Bei meiner Ab - reise von New Jork wandte ich niich zuerst an den holländischen Konsul, und frug ihn. ob die Ueberlahrt auch eine sichere sei? Wir haben unö, so sagte mir der holländische Herr, zuerst an EngllinS gewandt und dann an Frankreich, od man Schivie rigkeiten wadien inürde, falls deut sche Passagiere an Bord genommen würden. Frankreich .itVrgnb die Zache dann vollständig den Händen der Engländer, und von London aus wurde dann benachrickitigt. man würde keine Schwierigkeiten in die Wege legen, 'it dieser Sicherheit 1 U ( lt 1(1 A 4 il , A Tk i 1 I .lll (! f gcwappnrt. wagte ich die Uebcrfahrt. lie Reise war eine überaus herrli che. Obwohl Vertreter aller Na. tionen zufainmenwaren, so . merkte niaa kaum, daß man sich jenseits be'ehdetc. Selbst der ebnrtotag Sr. Majestät des Kaisers Franz Jo seph von Oesierreich wurde von allen mit eincin wahren Enthusiasmus gefeiert. Nur erhielten wir täglich unglaublich und fabelhaft geschilderte Berichte über Niederlagen und Vcr luste der Teutschen und Ocsierreicher, oda; man selbst der traurigen Nach riäit über den Tod des Heiligen Va ters Pins des Zehnten keinen Glau den schenkte. Ter Ozean war wie ausgestorben und es vasfirte nichts Außerzewöhn licheö. Bon riegö'chiifen hatten wir bisher nichts benierkr. Am c'ontog den 2. August pasiirten wir Scilly Jiland und dann Eap Lizard an der südwestlichen Küste von England und näherten uns Folmonth, als gegen Abend rechts und links ein NrlcgS schiff auftauchte, die ihren Kurs nach unierein .amvier Potsdam nah mcn. Väbrend das eine zurück hielt, näherte sich uns das andere. welches wir als den englischen sireu zcr Tiana" erkannten.. Nach ge wechselten Flaggensignalen wurde die Potsdam zum Anhalten aufgefor dert und alsbald stieß vom eng lijchen 5iriegsschifs eine Schaluppe niit Offizieren und Mannschasten ad, während auf der Potsdam Vorbc rcitungen zn deren Empfang oetrof fen wurden. Trei Offiziere und ein Theil der Mannsckatten waren bald an voro der 'on-oam, uns als rstcs zerschnitten sie die Drähte der Marconileitung, sodaß wir draht lose Mittheilungen weder aufsangen noch abgeben konnten. Nach länge, rer Unterredung zwischen den Ossi zieren und dem -Kapitän der Pots dam" verließ ein Theil der Enz ländcr unseren Tampfer, Wachen zu rücklasscnd. Tie Aufregung war eine unbeschreibliche. Frauen und Üindcr weinten und janinierten. die Männer standen rathlos da und' harrten der Tinge, die da kommen sollten, während einige schon Briefe schrieben und sich auf das Al!cr schlimmste vorbereiteten. Nun auf einmal wurde uns klar, welcher Ge fahr wir uns unterzogen, aber es war zu spät. Mit dem Eintreten der i unretyeit wurde die Potsdam m den Hasen Falmouth beordert, ge solgt von dem englischen Kreuzer Tiana". Die Scheinwerfer von den verschiedenen daselbst ankernden englischen Kriegsschiffen, sowie die Migen'don den Befestigungen am Lande und das Licht des Leucht turmes erhellten den Hafen und die Tcefläche so intensiv, daß man auch das Kleinste beobachten konnte. Der Anblick war grauenhaft schön. . Fast keiner ging zur Ruhe, denn jeder wollte wissen, was mit uns geschah. Tie .englischen Wnchen an allen Ein gangen und Treppen erinnerten uns daran, daß Potsdam" in englischer Gefangenschaft war. Am nächsten VsftrtfIim foflrt Ml. lUlk Mli vvti lischen Booten umschwärmt, als da waren: Lizard Boat, Ouecn of the Fal, Fnna, Piron. Victor. Triton und noch andere Schaluppen, welche Hiasiniin nX sX4 n .5 U Beamte und Soldaten zu uns brach ten. , Die an Bord gekommenen Zollhaus und Zivilbeamten vec handelten mit dem Schiffskap;tän. Gegen 8 Uhr erschien der General stabs-Hauptmann I. D. Waale und- . ... ., , 5 T'lt dem Kapitän unfe-Iay rcs Schiffes .Beide fuhren nach ialmautk. Mi? twrrhn hinfnr Falmouth. Wir harrten weiter jede Ader fieberte vor Aufregung. Um 10 Uhr endlich kam ein kate gorischer Befehl, alle Deutschen und OestKrreicher von 16 bis zu 60 Jäh ren feien Gefangene und hätten mit Gepäck innerhalb 2 Stunden fertig zu stehen. Eine solche Bestürzung ist nicht zu beschreiben.- Unterdessen hatte auch schon ein Transportschiff angelegt für die Gefangenen und ei ne vielstufige Treppenleiter der Potsdam wurde damit in Verbin. Hisse! jj .. Kampmantt, duna gebracht. Aus dem Leck A am Nopie der Schifietreppe war ein Tisch ausgestellt, an dein eine Art llriegkgencht Platz nalini. unter dem Vorsitz bti mcralstabt-Houptmann ( 3. T, Waale, Beamten der Zivil, bchörde to,i Falmouth. sowie cuüzer Dolmetscher. Bcistijer waren der hol ländische Konsul von Jalmouth. gleichzeitig auch Vertreter der Hol 'land - Ämenka.Linie. unser Kapitän, der erste Offizier, der Zahlmeister und der Tokkor unsere LchisteS Tie Männer hatten einzeln anzu. treten 'und wurden in ein scharsei Verhör genommen, und wer nicht durch offizielle Papiere und Pässe glaublich machen konnte, dafz er kein Teutscher sei, wurde unbarmherzig die Falltreppe hinuntergewiesen auf da Gesangenenschisf. ES überrie feite einen kalt, wenn man diesen Weg viele feine ältere Herren bis zu 00 Jahren gehen sah. Amtsge richtseatbe, Barone, lsroksadnkan. Professoren, höhere Beamte. Ka I ... ' pitänc.' O snz'iere anderer Tampfer. Viele dieser Herren hatten nur eine BergnügungsrciZe nach Amerika ge macht niid befanden sich auf der Rückreise. Nur ein einziger alter Herr, der durch' Papiere glaubhaft machen konnte, deß er ein 18-18 war. als das 60. Jahr schon über schritten hatte, blieb übrig von den Passagieren i. st leise. Ebenso die Priester und Doktoren, die ober alle vorläufig in Arrest geseyt wurden und an den König von England ap pellirtcn. Interessanter Zwischcnfall. . Tie Passagiere mußten sich den Namen nach stellen, wie man sie in der Passagierliste fand, llaum hatte das jtriegsgerickt mit der Aburthei lung der 2. Klasse begonnen, als auch schon einige Männer fehlten. Nun ging es auf die Suche. Turch alle Ladinen, jedes Lückchen und Eck. chen wurde uiitcrsncht, da endZich tief unten im Eiskasten stöhnt es. man sieht nach, einer der Gesuchten war gefunden, nun fehlte noch einer: man hatte keinen Winkel vergessen, jedoch in solchen Fällen, wo es dem Men schcn an den 5iragen geht, ist er cr sinderisch. Ter Vermiete wurde nach zmcistündigmt Suchen in der Toilette im Abspühlrohr gefunden. Ihn traf dasselbe LoS. als seine !tollcgen. TaS Kriegsgericht mahm seinen Fort, gang. Auf einmal tönte die schnal zcnde Stimme des Hauptmannes des tteneralstabs übers ganze Schiff: Mr. H.l- Aöer.Mr. H. war nicht zu finden. Wieder ein Durchsuchen des ganzen Schirfcs, aber refultat los. Pr. H. war verschwunden. Wütend wie ein Tiger trat der all mächtige Albionssohn in den Speise saal 1. Klasse, wo die Geistlichen und Toktoren inhaflirt waren. Eine Zi garette nach der anderen gingen in Tunsk auf. Auf einmal hauchte er erbost: Wenn Mr. S. nicht in einer halben Stunde erscheint, lasse ich Frauen und Kinder ertranken!" Nun war guter Rath teuer. Aber das alles bewog Mr. H. nicht, zu er scheinen. Er war und blieb' vcr schwundcn. Eine Minute verging nach der andern. Eine unheimliche Stille herrschte, wie vor einem unge hcuren Sturme. .Aber jo sicher der Sturm dann eintritt, so sicher blieb Mr. H. verschwunden Endlich wag te ich mich an den Allgewaltigen und bat um Gnade für Frauen und Kinder. Mit einem verächtlichen Blicke maß er mich, dann hauchte er gelassen: .Allright". Eine Flasche Champagner bedauerte bald nachher den . Verlust ihres Daseins. Das Kriegsgericht nahm seinen Fortgang. Brutalität. Es tvar unterdessen bereits 6 Uhr Nachmittags geworden. Da wieder die Stimme: Mr. Z.l" Kaum wa ren 8 Minuten vergangen, als Mr. Z.. ein Leipziger Zigarrenfabrikant, todtenblaß erschien und um Gnade und Rücksicht bat, seiner in gesegne tcn Umständen sich befindlichen Frau halber. Ein höhnisches Lachen und ein dröhnendes: down there is your place!" hallte durch die stille Abend luft. daß selbst d Fischlem im Nasser erschreckt sich davon machten. . ". '"1 l ' . . Die junge Frau bekam einen Wahn ftnnsanfall. schlug die Fenster cm und durchschnitt sich die Hand. Man ließ sie gehen und stellte sie so dem Hauptmann vor. Ein verächtliches i WlUiUUll'tUUtll utiv ciu VUt Wl? from here" der armen Frau ,MCnüb. Ein Zähneknirschen ging ic y ... r .r. Z.. ... " ichabwenden und ein barsches gct durch die Passagiere, aber was ma chen? Wir alle waren in den Hän den eines so edlen Volkes, daß wir unS alle freuten, solche Schmach zu erdulden, denn das wurde uns stets gesagt, sie wollten nur unser Bestes. Arm , und verlassen saß nun die Frau da. schrie und weinte wie tobsüchtig, dazu in gesegneten Umständen. So handelten die Vertreter eines Volkes, das sich das erste nennt in Kultur und Menschenfreundlichkeit, diese der.... Heuchler! Bcidk,g der ttcfangrnk. Gegen 0 Uhr Abend war Schluß der ersten Kriegsgericht sung. Die Passagiere l. und 2. Klasse waren abgeurtheilt, ihr Gepäck war bereit an Land bcsordert und nicht allein da ÜJepoJ der Gefangenen, sondern auch da der Frauen der Gesänge ne, ja sogar diel Gepäck allein rei sendcr junger Damen, die nachher mittellos in Rotterdam landeten. Die Gcfangcnm wurden in osscnen Baracken untergebracht, ohne Unter schied der Person, fiir die erfie Nacht. Am nächsten Toge wurden dieselben nach Tochester zum Gefangenenlager transpottirt. Wie eö dort aussaht, geht ouö dnn Bericht der Kölnischen Zeitung von einem Sonderberichter skattcr vom 12. November hervor. Mr. Herbert Corcy. der Sonderbc richtersiatter de cnglandsreundlichcn Nein ?1orker Blattes Tke Globc'. hat Tochester und Rldcrshot. beide deutsche Gesangenenlagcr, besucht und sagt Folgendes: Staubwolken, die ein srostigcr, scharfer Wind über das kahle, graue Feld treibt. Ein dreifacher Trahtzaun. .Hier und da kleine Rauchwöllchen, die der Wind von den Kochlöchcrn der sandigen Ebene mitreißt. Elende Gestalten, die hin und hergehen und die Arme schlagen, um sich zu erwärmen. TaS ist der erste Eindruck der Gesänge ncnlager in Alöershot. wo 6000 Teutsche festgehalten werden. In der N:cht Pfeift der Wind höllisch kalt über die Heide von Aldershot. Bogcnlichter erglühen doch oben über den Trahtzäunen. khakibekleidete Posten machen, die Runde. In den Schilderhäusern an den Ecken der rechteckigen Lagcrumzäünung stehen -oldaten auf Wacht. Tie kcgcl förmigen weißen Zelte knattern und zerren an ihren Tauen und schim mcrn kalt im Mondlicht. (Gestalten laufen herum, in Tccken gehüllt, um das Blut aufzupeitschen, das in den durchkälteten ikörpcrn stockt. 'Ctrne Zweifel find die Gefangenen bener daran, als wenn sie den blutigen Feldzng in Frankreich mitkämpften. Aber keiner kanik ihr äußerstes Elend al'leugnen. Noch größer als die kör perlichen Leiden find die seelischen Nöthe. Sie wissen nichts von dem, was vorgeht. Es befinden sich da wohlhabende Männer, die, wie es schon vorgekommen ist, gerne 10 Pfund Sterling für eine Zeitung zahlen - würden. -,e willen nicht? von ihren Angehörigen zu Hause. Ein kleiner, blonder, blauäugiger deutscher Knabe kam zu dem Zelt des Hauptquartiers und kam zu dem Tolmetscher. Tiefer Knabe möchte seinen Vater sehen.". Er kann einen Vater nicht sehen." schnauzte der Offizier vom Tienst. Thränen kamen in die blauen Augen. Ter Knabe trat den langen, niiihsengen Rückweg zur Stadt an. Gefühlsselig seit liegt nicht in der Art, wie die Engländer mit ihren deutschen Ge fangenen umgehen. Tie (efange nen werden niit Nahrung und ge wissen nothivendigen Tingen Verse hen,- für den Rest müssen sie selbst sorgen. Wir geben jedem eine Tecke." sagte der Offizier bomTienst. und Hemde und Schuhe. Leute ohne Anzüge erhalten Anzüge. Sie haben die gleichen Zelte, wie wir ha ben, um darin zn schlafen, jedes Zelt hat einen Bretterbelag Die Zelte sind in keiner Weise geheizt. Deut sche Offiziere befinden sich in der ttnizaununS. Eine gelegentliche Fra ge, ob die Offtzrere mit den Mann schaften gemeinsam zu Tische säßen, rief ein Lächeln hervor. Es gibt hier keinen gemeinsamen Tisch," sagte der Offizier. Wir geben ih nen Nahrung und eine Pfanne. Sie graben Löcher in die Erde und.ko chen selbst." So erklärten sich also die Rauchwolkchen, die zmveilen über Sie sandige Ebene wehten. Edel leute und Bauern, Heizer und Ka pitäne, treffen sich beim Kochtopf in demokratischer Gleichheit. Brennholz wurde karg zugemessen. Gruppen von frierenden Leuten, gehüllt in Decken, die einstmals weiß gewesen waren, hockten bei einigen Feuern. Die glücklicheren Gefangenen haben Ueberröcke. Ich sah einen Heizer mit nackten Füßen. Die ciiiige Decke, die jedem zugetheilt wird, ist nicht sehr schwer. Sie hat ungefähr die Dicke einer gewöhnlichen Bett decke. Tie Leute haben sonst, nichts von Betten. Ihre Leiden in kalten langen Nächten kann man sich leicht ausmalen. Die Nächte ' hier sind kalt und frostig. Die Straße von London lauft parallell dem Gcfan genciiloger in einer Entfernung von etwa 90 Meter. Jeden Tag ist die straße gestopft voll von luxuriösen Automobilen. ' Hübsche" Frauen frö steln in ihren Pelzen, wenn sie die elenden Naritatensammlungen der Gefangenen ansehen. Ihre Manner stehen da mit Ferngläsern bor den Augen. Die Umzäunung ist ein elektrisch geladenes Stahldrahtge slecht. Tie gefangenen Soldaten und Seeleute sind zumeist Männer von vortrefflicher Körprrbeschaffenheit. Aber mehr als die Hälfte sind Zi vilisten. deren einziges Verbrechen es ist, daß sie von deutscher Abstam mung sind ' und sich entweder in Amerika oder England befanden. als der Krieg auöbrach. Wir sahen ei nige kleine Truppen, die gerade ! hereingebracht wurden. Et waren meiste. Leute, die seit Jahren in England wolnihast waren und dem Barbier oder 5icllnerbrrus ongehör !c. Die Bläffe de JmhauselebeuZ war aus jedem Gesicht. Sie gingeil dahin mit Hangenden Köpfen. Ihre Augen waren grröthet von dem Wind, den sie täglich authaltrn müssen bis zum Ende dcö Krieget. Sie zitterten, mitleiderregend und er weckend; orme Menschen. Viele Zi. vilisten haben Geld, wenige Krieger. Etwas dursteir sie behalten, der größte Betrag wurde ihnen obge nommen. In einer besonderen Uin zäunung siebt ein Laden für da Lager. Tie Käufer werden in Grup pcn von 2 ode? 3 unter starker Be . '--..i-.i. Gold geb ich snr Eisen!" Ter Teutschamerikanische FrankHilfsverki hat den Vertrieb de Kriegt' ringet. Turch die Deutsche historische Gesellschaft der Stadt Ncivyork wurde unt die Sammclstcllc für Gold und Silber zum AuUausch sur die von der Gesellschaft herausgegebenen Ringe angetragen, und da wir bereits viele Nachfragen erhielten, haben wir angenommen. Ter Plan, unter welchem wir arbeiten, ist folgender: 1. Wir sind die einzige Sammclstcllc im Staate Nebraska. können aber auch von Patrioten außerhalb deö Staates (aden annchinen.. 2. Der Ring ist patcntirt und ist Eigenthum eines Mitglied der Deut schen historischen Gesellschaft. I. Unser Verein muß sich verpflichten, den ganzen Profit, welchen wir durch den Ring erzielen, für patriotische Zwecke zu verwenden, hauptsächlich sür die Kriegsleideuden in Deutschland und Ocher reich lliigarn. 4. Ter Enipifängcr der gewonnenen Summen muß Quittungen an uns sowie an die historische Gesellschaft senden. 5. Jedermann, der alteö Gold oder Silber im Werthe von $1.00 einsendet, erhält einen Ring, zugleich mit einem, BcglaubigungS- '' schein. Ouittirt wird in der Omaha Tribüne." 6. Der Ring kommt in verschiedenen Größen irnd soll bei Einsendung der Gegenstände die gewünschte Große angegeben werden. 5! New Nork sind bis iekt über 10.000 Ringe verausgabt, welche nach folgendem Muster gearbeitet sind: umgeben von Eichen und Lorbccrlaub. auf der anderen die Buchstaben T. H. G. (Teutsche H'.itoristtze M,cll,azasi). Uin den Ring läuft die Inschrift: Dem alten Vaterland die Treue zu beweisen. Gab ich in dieser schiveretr Zeit ihm old sür Eisen." ES gibt wohl kein Heim, in dein nicht irgend ein nutzloser zcrbrochc ner Schmuck, altes Silber. Münzen oder zwecklose 'Medaillen zn finden sind. Um diese bitten wir. Tie hiesigen Spender mögen die Sachen zu unseren Versammlungen bringen. Tie Spender mißerhalb der Stadt können einstweilen an 1309 Howard Str., Omaha, senden. Teutsch-Amerikanischer Frauen-Hilfsvercin, 1309 Howard Str., Omaha, Nebr. . Zum Weiteren möchte ich noch einmal an Alle unsere Frauen die dringende Aufforderung richten, sich unS anzuschließen' und am Mittwoch, den 6. Janilar. um 2.30 Uhr im Teutschen Haus zu erscheinen. Jede Frau, ob hoch oder niedrig, sollte es sich zur Ehrenaufgabe machen, an ivesend zn sein. Wenn nian die Zeitungsberichte und die Schilderungen in den illustrirtcn Blättern liest, so kann man den Heldenmut!,, die Opfer Willigkeit und Thätigkeit unserer braven Schwestern und Kinder drüben nicht genug bewundern. Wie beschämend Wenig herben wir dag"en ge leistet, wie gleichgültig standen wir bisher diesen welterschüttern.,.u Er., eignissen, in die unsere Heimath verwickelt ist, gegenüber! Wie Wenige scheinen zu wissen und zu empfinden, daß jetzt der Rassenkampf des Ger manenthumshüben und drüben auf Sein oder Nichtsein gckänip'ft wird. Wird uns nicht jetzt die Nichtachtung der Amerikaner zutheil? WaS sieht aber uns und unseren Kindern bevor, wenn dem perfiden lfagland sein tenflischer Plan, Deutschland zn vernichten, gelingen sittte? Werden wir durch die lügenhaften, an Verbrechen grenzenden Berichte der amen kanischen Presse nicht gezwungen, wie ein Ganzes zusaKnienzuhalten? Ist eö nicht unsere heilige Pflicht, durch patriotische Kundgebungen unseren tapferen Kämpfern drüben wenigstens moralische Unterstützung zutheil werden zu lassen? Denn was besagt die verschwindend kleine Summe, die wir sandten? Selbst die verhältnißmaßig ungeheure Summe von $318,. 000, der Riesenerfolg des Bazaars in New Aork, will nicht viel sagen, dagegen ist die öffentliche patriotische Meinung eines Jeden der Millionen Teutschen und Oesterreich-Ungarn hier eine Macht, welcher der Erfolg sicher ist. Unsere Männer gehen ja mit gutem Beispiel voran! Wie hat Dr. Gerhard die Feder gespitzt und führt sie für unsere Sache so geschickt und tapsrr, als wie General von Hindcnburg seinen Degen. Und die trefflichen Artikel in englischer Sprache des Herrn A. L. Meyer, die vielen privaten Korrcsvondenzen, welche in unserer Leiterin, der Täglichen Omaha Tribüne, zum Abdruck kommen, sie alle zeigen, von welchem Geiste unsere Männer beseelt, wie rührig sie sich unserer Sache annehmen. Von unseren Kindem wurde aber noch nichts gethan. Außer den Ttangl-Mädchen sandte keines eine Arbeit oder ein paar ersparte Nickel. Hier wird mehr als in irgend einem Lande sür Näschereien vergeudet, zum Nachtheil der Gesundheit. Wo bleibt der Einfluß der deutschen Mutter? . Sollten wir nicht den Aufruf von Dr. Hexämer, dem Vertreter des deutschen Geistes, beherzigen, der darauf hinweist, daß wir Frauen auf unserem ureigenen Felde der Mildthätigkeit jetzt Großes leisten können? Oder haben wir mit dem Gebrauch der englischen Sprache auch die krasse Selbstsüchtigkeit und Gefühllosigkeit des Engländers angenommen? Haben wir unsere deutschen Fraucntugenden, so herrlich von den Dichterfürsten besungen, ganz verlernt? Hoffentlich nicht. Darum, ihr Frauen, über laßt cS nickt einem paar Getreuer. H dieser Sache sich zu bethätigen. Nur eine Massenarbeit, frei von persönlichen Vorurtheilen, ohne Miß-" trauen, voll von edler Begeisterung ist hier zu Nutzen. Nehmt Euch die Kaiserin. Koniginn, Erzherzoginnen und Prinzessin nen zum Vorbild, welche neben der einfachsten Arbeiterin das Werk der Barmherzigkeit üben. Nehmt Euch Teutschland zum Vorbild, welches nur durch feine Einigkeit jetzt den Wcltkampf führen kann. . Drum seid einig gbt in dieser Sache keinem anderen Gedankcv Raum unser aller Ziel sei: Hilfe. Verta Getzschmann, Präsidentin. Aus Conncil Bluffs. Eine langjährige Feindschaft zwi schen Robert Limrick und John Bris lin, beide in der Backsteinfabrik von I. Mickham. Nord 8. Straße und Avem O, beschäftigt, fand .ihren tragischen' Höhepunkt am . letzten WrmtnY Wnrrttvn Itifcmit NiSlin M. .viMi.y ..vtwtif itwbii. j neu Gegner erschoß, als dieser Miene machte, ihn niederzuschlagen. Bris- lin befand sich m seiner Werkstatt, zusammen mit drei anderen Män- nein, als Limrick eintrat und Bris lin mit Schimpftvorten herausfor derte. Letzterer hatte sich, vor Lim ricks Absichten im Voraus gewarnt. mit einem Revolver bewassiict. Als Limrick VriölinS Aufforderung, die Werkitatt au verlassen. . mckt Folae Leistete, sondern im .Gegentheil auf ihn lossprang mü der Absicht, :hn wachung zugelassen. .Sie können 'also Decken 5i ," .Ja", o.it mnrli'if bei Bek'Mbaler. .Abl'k sie müssen die Augen oustialtcn. um sie zil b.ioachen. Der Mann mit einer Decke bejlieblt sicher den mit zwei Tccken. wenn die Nächte so shr kalt sind." Nach diesen Grundsätzen wer den sämmtliche Ges.inttenenlagcr in England geleitet. Sv!eit Mr. Co rcy- Welch eine Unmenge menschlichen Elends wird hier ausgehäust. da ge rade so leicht verhindert werden ttnn. te. Wie et in den Gefangenenlagern Deutschland aussieht, darüber wird später berichtet. (Fortsehung folgt.) .'i ... In der Mitte ist das Eiserne Kreuz, Auf einer Seite ist die Zahl 1914, niederzuschlagen, . zog Vrislin die Wafse und schoß seinen Oiegner nie der. worauf er sich der Polizei stellte. Limrick hinterläßt eine Frau und 7 Kinder. Die von Coroner Cutler zusammenberufcne Jury überlieferte John Brislin den Großgeschworcnen. Hochzeitsglocke. Es dürfte vielleicht den dielen Freunden des Herrn John Härring von hier nicht bekannt sein, daß der selbe am 81. Dezember mit Frl. Katie Tau Langer, Tochter von Herrn und Frau Peter Langer, in die Nosenfefseln der heiligen Ehe ge schlagen wurde. Tie Feier fand iin Madifon Hotel in Omaha im enge ren Kreise des jungen Paares statt. Nbonnirt cu tie Tägliche. Tribune, V