Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 21, 1915, Image 5

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    Tagliehe Omaha Tribüne
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Sie bkgann am 2. August, dem ersten
ModilisiillngNcigk. Da Roth Kreuz
und andere Organisationen stellten die
Pflegerinnen, von denen eine kleine Zahl
die Gruppen mit dem Sanitätswagen in'S
Neid begleitet, die Mehrzahl ist in Feld
lazarethen. Stappenlazarethen und In La
zarethen des Inlandes thätig. Mit den
Truppenbewegungen begann auch der
Bahnhofsdienst, die Beschaffung und Ber
theilung von Lebensrnitteln und Erfri
schungen an die Krieger. Nirgends wurde
Alkohol gegeben. Den Bahnhofsdienst
derschcn daS Roih Kreuz, der vaterlän
dische Fraucnverein, örtliche Frauenoer
ine.
Sogleich In den ersten Kriegstagen te
gannen die Geldsammliingen für die
ri:göhülfe der Angehörigen ausgerückter
Kriegn und die Nationalfliftung für die
H,.lterblcbenen MsaUcner.
Kaum waren die Truppen unterwegs,
so kamen in umgekehrter Richtung aui
Frankreich, Belgien und Rußland die aus
getriebenen und mißhandelten Deutschen
und stellten große wirthschaftliche Anfor
derungen, besonders an der holländischen
C njt, in N Heiland, Hessen, Hamburg
und Berlin. Um Mitte September ström
ten von Osten die Schaarcn der ostpreu
ßifcheg (Flüchtlinge, die grofze wirthschaft,
liche 'Anforderungen in Westpreufjen,
. Pommern, Brandenburg und wieder Ber
lin pellten. Bei all diesen tragischen Er
eignissen hat Berlin niemals seine Ruhe,
Ordnung und Sauberkeit verloren, uns
Deutschland hat gesammelt und gespendet
für die vertriebenen AuZlandsdeuIschen,
Vfür die Ostpreußen, die durch Frankreich
geschädigien Elsak'Lothringer und ' noch
dazu ein 4J MilliardcnÄnleihe aufge
bracht. Außer den gewohnten Steuern
zahlt es auch noch jetzt seine Wehrsteuer.
Preußen hat soeben IMilliarden für öf
ftntliche Arbeiten und Unterstützungen
vom Landtag verlangt und halten.
Die deutsche Frauenbewegung (auch die
sozjaldemokratisch) übernahm in ganz
Deutschland die wirthschaftliche und so
ziale KricgShilfe, die sich in erster Linie
mit den Bedürfnissen der zurückgebliebe
nen Frauen und Kinder beschäftigt. Sie
trat all .Nationaler Frsuendicnst" neben
daS Rothe Kreuz und den Bateilandifchen
Frauenverein. In den deutschen Grofz
und Mittelstädten sind alle drei Organ!
fatione vertreten, in den Kleinstädten
und auf dem Lande besteht wenigstens
eine derselben. Ihre Arbeitsgebiete sind:
Kindcrfürsorge (Kinderküchen, Kinder
horte), Wöchnerinnen- und SäuglingZfür
sorge (Milchbeschasfung, Mütterbera
thungSstellen), Errichtung von Bolkskü
chen und Suppenanstaltcn, Entlastung
der Familien von Siechen und Kranken,
Beschaffung von Arbeit, von Unterkunst
und Bekleidung für Arbeitslose und Be
A dürftige.
Wir haben hier die genauen Zahlen
der .KriegZ-Organisation von Dresden,
die vom Dresdener Oberbürgermeister
gleich nach der Kriegserklärung geschaffen
. wurde. Vlerundfiinfzig Dresdener Frauen
eine find ihr als .Nationaler Frauen
dienst' beigetreten. Die Dresdener Kriegs
Organisation fund Lhnlichek gilt von allen
oberen Städten) zerfällt in vier Grup
den: Gruppe 1 unterstützt die Familien
der KrieqSIHeilnkhmer und Gefallenen.
Die Ehefrau erhält in Dresden für sich
monatlich 13 Mark, für jede! Kind mo
nätlich 12 Mark. Da dieS nicht zum Le
benSunterbalt ausreicht, giebt die Stadt
MetbSunterstühung, Brot, Milch. Krä
merwasren. Brennstoff. Speifemarken.
Achtzig Volksküchen stellen die Speisen her.
Dresden ist in 81 Bezirke getheilt, welche
die UnterstützunMesuche prüfen und er
ledioen.
Gruppe 2 sorgt für alle bedürftigen
Kinder, gleichviel, ob dek Bater im Kriege
, oder nickt: 1. für die Säuglinge, 2. die
VorschUlpflichtigen Kinder (3 6 Jahre).
C. die Schulpflichtigen (614 Jahre). 4.
v die Schulentlassenen (1418 Jahre).
Gruppe 3, Arbeitsvermittlung und
stiirsorge für alle Familien, die durch den
Krieg geschädigt.
Kruvpe 4, Bahnhofsdienst.
Dresden hat 600,000 Einwohner, Die
Riklenmitiel für diese Arbeit werden theil?
von der Stadt, theil von Vereinen und
Privatpersonen aufgebracht.
Die Arbeitsbeschaffung ist einer der
wichtigsten Punkte. Am 1(3. September
zählte die Stadt Hamburg ihre Arbeit!
losen und fand 25.414 männliche und
MS weibliche beschäftigungslose Ange
stelle und Arbeiter. Die normale Arbeite
osigkeit in Hamburg würde 15,000 be
tragen haben, so .daß der, Umfang der
durch den Krieg hervorgerufenen ArbeitS
lostgkeit ,in Hamburg nicht unerwartet
gioy war, vor ?llemwenn man bedenkt.
das, der Handels und Schifföberkehk jetzt
stillliegt. Allerdings sind LZ bi, 30 Pro
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zent der Arbeitskräfte zur Fahne gerufen.
Die meisten arbeitslosen Mauuer waren
HandelSangesteltle. die meisten arbeitslosen
grauen Dienstboten (J04). Die Be
länpfiing der Arbcitslosizkcit wird Haupt
sächlich von dcn Behörden bewirkt und
Zwar durch sogenannte öffentliche Noth,
ftandsarbeitcn, d. h. Ausführung öffcntli.
cber Bauten, wie Kanäle, Landstraben,
Eisenbahnen, Kasernen, Krankenhäuser.
Schulhäuscr u. s. w. Die Frauen aver
können der ArbciiSlvsig!.'it steuern, wenn
sie ihre Dienstboten behalten. Musik- und
i-prachleyreriiinen nicht eutlassen. N.ihe
rinnen. !einmachfrauen weiter bcschäfti
gen. Hin besonderer Kricgrweioszmeig
der Frauen ist daS Stricten geworbn.
Das Rothe Kreuz und der Batcrländis
Frauenverein haben Riesenaufträge auf
Strümpfe, Leibbinden u. A. für die 2ri!p-
pen erhalten, und on die Arbeiterinnen
weitergegeben, denn wenn der Krieg auch
die Luzus und künstlerischen Industrien
hemmt, so fordert er andere: die Waffen
und Munitionz.Jndustrie, die Nahrungs
Mittel und BeilcidungS'Jndllstrie. Tie
geschmälert Industrien suchen sich durch
besondere Kriegsartikel zu heben: Kriegs
Postkarten, Kriegsbildcrbogcn u. A. m
tZin großer Theil der ttriegSardeit der
Frauen wird freiwillig und ohne Bezah
lung geleistet;, schon in den ersten Kriegs
tagen war ein Riesenangebot freiwilliger
Kräfte vorhanden, auch von Dienstboten
und Handlungsgchülfinnen, die, um dem
Vaterland zu dienen, ihre Stellungen auf
gegeben hatten. Aus die Tauer ist unent
Seitliche Arbeit Unbemittelter ober nicht
durchzuführen, und die Organisationen
wisse heute, dad sie alle Arbeit, die sie
bezahlen könne,, auch von bezahlten
Kräften machen lassen m U s s t n , die iin
entgeltlich' arbeitenden Kräfte ober haüpt
sächlich zur OrganisationSthätigkeit, zur
Prüfung und Untersuchung verwenden.
Auch der Grundsatz, Arbeit statt Unter
stützung, wird immer mehr befolgt.
Eine groke Erleichteruna des Kriegs
Zustandes für die Hausfrauen war die so
sortige Festsetzung von Höchstpreisen für
alle Lebensbedürfnisse durch die Behörden.
DaS war em erster Akt sozialer Fürsorge.
sia,ch wurden auch die Kricasuriterstukun
gen ausgezahlt, und zwar in ihrer vollen
voyk, wahrend die Sekretärin der eng'
lischen Vereinigung zur Unterstützung der
K,oloa!ensamilikn in der .Times" erklärt,
datz die Familien nach 6 Wochen des
WartcnZ statt der versprochenen 12j und
15 Schilling nur 9 erhielten. Auch die
Auszahlung von Unfall- und Invaliden
rentcn der für Kriegszwecke eiizgezogenen
Rentenempfänaer wurde den Angehörigen
sofort ermöglicht. Die großen Landesver
sicherungZanstalten machten aus ihren
Ueberschüssen große Stiftungen für daS
Feldheer, die Krankenfürsorge, die Be
kampsung der Arbeitslosigkeit. Die ost
Preußischen Flüchtlinge erhielten ihre Vc
amtengehälter, ihre Rentcn und Pensionen
sofort überall da gezahlt, wo sie sich be
fanden. Die bürgerlichen und sozial
demokratischen Parteien in Altona einig,
ten sich dahin, daß sie bei einer Ersatzwahl
keinen Wahlkampf halten, sondern die sonst
dafür verwendeten Mittel von etwa 10.
000 Mark der Kriegshilfe überweisen
wollten. .
Die Hamburgische Staatsbehörde (Se
nat) erhält fortgesetzt Schreiben von Ham
burgrr Kriegern, die für die reichliche Un
terstützung ihrer Familien danken. Die
Stadt Berlin unterstützt zur Zeit 64.000
Kriegerfamilien; sie hat ihre besondere
Aufmerksamkeit darauf gerichtet, daß die
Wohnungsmicthen an die Hausbesitzer ge
zahlt werden, denn der Berliner Hausbesitz
beträgt 10 Milliarden, mehr alj ein Drit
tel vom Werth deß gesammten städtischen
HauSbesitzeS in Preußen. Diese Hausbe
sitzer müssen ihrerseits Hhpothekenzinscn
zahlen und können zum großen Theil auf
ihre Miethen nicht verzichten, deshalb
werden Miethämter gegründet, welche die
Interessen der Miether und der Sausbe
sitzer ausgleichen und nöihigenfalls Zu
schiisse der Städte erhalten.
Die Frauenbewegung hat vor etwa zwei
Jahren Auskunftsstellen geschaffen für die
Jugendlichen, die einen Beruf wählen
wollen. Diese Auskunfistellen sind jetzt
mit ganz besonderem Eifer thätig, um der
weiblichen Jugend und den erwachsenen
Frauen klar zu machen, daß diese Kriegs
zeit eine Lernzeit für sie sein muß, damit
sie nach dem Kriege um so tüchtiger sind.
KS sind auch Kurse eröffnet, in denen die
Frauen und Töchter der Krieger, die daS
Geschäft fortführen. Buchhaltung. Rech
nen. Korrefpondenz erlernen.
Die Landsrauen. die zurückbleib'ndm
Männer und größeren Kinder haben die
Getreideernte eingebracht, auch die Kar
tofftl und Rüix'nernte. Sie, führen die
Landwirihschaft fort; das ist eine große
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DaS Preußische Ministerium für Han
dcl :,nd Gewerbe h'.l eine Arbeitsauszabc
für arbeilZlose KonftktionsarSeiterinnen in
Berlin errichtet. Der Arbcitcrinnenschutz
wild nicht anfgKoben. Obgleich bielc
Dienstmädchen aus Gfciirsainteitigrii'itfn
entlassen wurdcn, ist in uian1pn Städten
Mangel an Dienstboten. Viele Diciiit
boten hakn ihre sämmtliche Ersparnisse
für das Heer oder WohkfahrtZzwecke nee
den,' sich an der Kriegsnnleihe bcihiligt.
Die Hamburger Ti'.stmädchen, die an
sich sparen wollen, um d,'m Vaterland
spenden zu können, haben in ihrem Heim
einen Abend eingcrichtct, an dem sie iintcr
Anleitung ihre Kleidung für dcn Winter
selbst herstellen oder umarbeiten. Post,
Eisenbahn und elektrische Bahnen arbeiten
noch vorwiegend mit Männern.
Die Zahl der stellenlosen Handlungsge
hilsinnen hat sich nach den Kündignngcn
deö 1. Oktober vermehrt. In Berlin haben
sie die Ausschaltung der unkzahlt arbci
tenden Kräfte gefordert und die Beschrän
kung der Arbeitszeit in allen Betrüben
auf' acht Stunden. Zwei Hamburger
Fraucnvercine haben dcn Handlungsgchil
sinnen und anderen gebildeten stellenlosen
Frauen zwei behaglich: Zimmer zur kosten
losen Benutzung eingerichtet. Sie halten
sich dort des Tag? auf, erhalten Mittag
essen billig. Thee, Kaffee und Kakao unent
gelilich. Aon den deutschen Krankenpfle
gerinnen sind eine große Anzahl mit Freu
den in österreichische Lazarette gegangen,
um unseren tapferen Bundesgenossen zu
helfen. Die Schwestern erhalten auch im
orientalischen Seminar in Berlin unent
geltlichcn Unterricht im Russischen: Im
Nöthen Krreuz ist die Pflegerin bei nL
wirthschaftlich schlechter gestellt als der
Pfleger. Schwester Scherhans, die einem
Regiment an der russischen Grenze mit dem
Sanitätswagen folgt, hat bereits .da
Eiserne 5lreuz. Die Berliner Acrztinnen
haben sich zur unentgeltlichen Vertretung
ihrer in's Feld ziehenden Kollegen gemel
det.
Die Lehrerinnen haben, besonders in
den Volksschulen, größere Klassm und
mehr Stunden. . Eine Anzahl Privatschu
len ist geschlossen worden. Sprach-, Musik
und Kunsifertigkcitölehreriiinen haben einen
Theil ihrer Schüler verloren, die aus dem
Ausland vertriebenen deutschen Lehrerin
nen das Angebot gesteigert, besonders in,
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Frau Elfricde Schcrhans ,
Xwurde als Krankenschwester mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet.
mehreren großen Städten. Die Ober
schulbehörde in Berlin suckt hierin einen
Ausgleich zwischen dcn verschiedenen preu
ßifche Provinzen herzustellen.
Die deutschen Schriftsteller und Schrift-
'tellerinuen helfen sich durch ihre Organ!-
ationcn uberc die wirthsaftliche Noth
hinweg; in Berlin sind ihnen mehrere
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künstlerisch ausAstattcte Heime eröffnet
worden, in denen sie Mittags- und Abend
tisch, Unterhaltung und Anregung finden.
Besonders schwer getroffen sind die
Pensionsinhaberinnen und Jimmerver
miethcrinnen irf Berlin, das die z)r,eit
größte Frcmdenstadt Europas ist. Auch
sie sind vrganisirt und haben bei den Be
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hördcn Maßregeln gefordert, um ihrer
Notblage zu begegnen.
Seit Jahrzehnten ist Deuischland das
Land der sozialen Organisation, der sozia
len Fürsorge, die auf obligatorischer Acr
sicherung gegen Unfall, Krankheit, Jnva
lidiiät und Alter beruht. Deutschland
erntet jetzt die Früchte dieser sozialen
Schulung und dieser sozialen Opfer. Sein
Heer und seine, Flotte schlagen sich mit
heldenmütiger Zuversicht gegen die äuße
rcn Feinde, die Zurükgebliebenen Mäaner
und Frauen gegen die inneren Feinde:
wirthschaftliche Zerrüttung, Noth, Krank
hcit, soziale Unordnung. Wie der Ober
biirgcrmeister von Berlin sagte: Die ganze
deutsche Bevölkerung steht hinter ihrem
Heer als thatcndurstige Reserve."
Dr. KätheSchlrmacher,
Waeterkinck's neuester lus
fass gegen DeuWkand.
Unter dem Titel .?ur nuvor
quutrs vilks" (um vier Städte zu ret
ten) zieht der belgische Dichter Maeterlin!
im Figaro" von neuem gegen die deut
scheu .Barbaren" zu Felde. ' Nachdem er
über die angebliche Zerstörung von L
wen. Mcchcln, Tremonde, Lierre, T.z-muide-
und Nieuport gezetert hat, spricht
er über die bevorstehende von Apcrn und
Furncs und steht im Geiste auch schon
Sjcnt, Brügge, Antwerpen und Brüssel in
Trümmern. Wir haben alles gethan,
um sie zu vertheidigen, wir können nichts
mehr thun. Die heldenmütigen Armeen
sind außer Stande, die Banditen, die sie
zurücktreiben (?). daran zu hindern.
Frauen und Kinder zu massakriren und
methodisch (!) und unnütz alles zu zerstö
reu, waS sie auf dem Wege ihrer Auf,
lösung (deroutc!) finden. Uns bleibt mir
eine Hoffnung: das unverzügliche, gebie
terische Dazwischentreten der Neutralen.
Ihnen wenden sich unsere angstvollen
Blicke zu. Zwei große Nationen namcnt
lich. Italien und die Vereinigten Staaten,
halten in ihrer Haud das Schicksal der
letzten Schäle, deren Verlust eines Tages
unter die schwersten, unwiderbringlichsten
zählen würde, die die zivikisirte Menschheit
im Lause der Jahrhunderte erlitten hat.
Sie rönnen, was sie wollen; eS ist hohe
Zeit, daß sie das thun, WaS zu unterlassen
1. Versandt für ba3 Feld. 2. Stri.
rfen für dns Baterlmid. 3. Eine
Tammelstelle bcS rothen KrcnzcS.
5. Zuaiikeiiichivcstcnr mit JSiiikbiyrn, be
rcn Anaehortfie nicht nnch Deutschland
zurückkehren füjintcii. Sie jtinber wer
dm ornfaltifi on deutsche Vcnuanbtc
iwitcr geleitet. 4. In Frmilrcich ge
fiiiiiicne rothe Krenz-Tchwesiern uu!)
Srtiittntvofruierc auf der Niickreise
durch die Schiveiz. i. Depot von
LiebeSqilien. 7. Speisung von ar
inen Stinbent.
nicht mehr la'.'bt ist. Durch seine köpf
losen Lugen (soll heißen: die Beweise, daß
vor Seiten der deutscben Heeresleitung
immer mit der größtmöglichen Schonung
Verfahren worden ist, und daß die Belgier
und Franzosen an dem angerichteten
Schaden selbst schuld sind) zeigt die todt
gehetzte Bestie über'm Rhein genügend.
Welchen Werth sie der Meinung der ein
zigen Volker beimißt, die ihr Haß gegen
alles, was athmet, noch nicht gegen sie ge
waffnet hat. Sie hat Furcht. Sie fühlt,
daß alles unter ihr zusammenstürzt, daß
alles sie verläßt. Sie sucht überall nach
einem Blick, der sie nicht verflucht. Sie
darf diesen Blick nicht mehr .finden. Man
braucht Italien nickt zu lehren. loas un
sere bedrohten Städte werth sind. Italien
in erster Linie ist das Land der schönen
Städte. Unsere Sache ist feine Sache:
es schuldet uns feine Hilfe. . . . WaS
Amerika betrifft, so rcpräsentirt eZ mehr
als irgend ein anderes Volk die' Zukunft.
Möge es, wenn der große Friede auf die
Erde herniedersteigen wird, diese nicht
wüste und ihres Schmuckes beraubt fin
den...."
Maeterlinck braucht auch. Deutschland
nicht zu lehren, was die belgischen Kunst
schätze werth sind; auch nicht, was seine
fanatischen Landslcute werth sind, deren
verbrecherisches Treiben da? Sckicksal
jener herrlichen Kulturdenkmäler herauf
beschworen hat. Niemand wird den etwai
gen Verlust an Kulturschätzen mehr bekla,
gen als wir Deutsche, sind doch die zer.
störten Stätten in dem einst deutschen
und jetzt hoffentlich für immer wieder
deutschen politischen Mcchsclbalg Bel.
gien" nichts anderes als Denkmäler
deutscher Kultur! Maeterlinck hätte
sich mit seiner Klage liebe; an Deutsch
land wenden sollen, anstatt andere Völker
?'.im Kampf aufzuhetzen. Aber es kam
ihm wohl weniger darauf an, Bauden!
mäler zu retten, als seinem fanatische
Deutschenhaß Luft zu machen. Und da
denken wir einfach: Leg reptiles
bave-nt" die Reptile sabbern; das ist
der Reptile Art.
Englische Zgillkür. Die Frankfur
ter Zeitung meldet aus Atben: Bon ver
schicdcnen Geschäftshäusern und Banken
werden Klagen laut, daß Briefe nach
Deutschland, besonders an Banken ui
größere Firmen gerichtet, priietgeftfUft
werden mit dem Vermerk auf der Rück
feite "o,wnp, by ci-nsur" und dem auf
der Vorderseite mittels Kautschnlstcmpc!
ausgedruckten Vermerk .iineklivcrabia".
Es handelt sich dabei um einen stzgrantcn
Uebergriff der englischen Schisse 'in der
Adria, welche der Politik ihrer Regierung
folgend, auf diesem Wege die Handels
und Geldbezlchnngen zwischen öricck'en
.land und Deutschland unterbind,'!, wollen.
wurde aus neutralen griechischen Schissen
Die willkürliche Ocffnirng von Postsäckcn
begangen. .
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