tänHrfi Cmofifi Tribüne. tnwnfrliirt, bm 21. Sntuinr 101. r DicGcschichtcmcrFriltt Roman von rrrifg TTsyVCi ' "-J. MliakJEija (19. Fortsetzung.) Sa, Seid für die Anmalte au Lerlin. da hatte er geopserr, mmu ,hm wenigsten die Schande erspart Vueb, sie im Zuqiyaus zu roiiien Sa war dal lebte! VerstoKen woll, e er die Undankbare, für immer au '.rinem Gedächtnis fortwifchen. und itt ihm t wieder von ibr zu reden .wagte, der würde ihn kennen lernen ... ihn. den alten nommerz!k?,rai Fnlner. der aus Ehr' und An,then zu halten gewohnt ist steift vor Erregung und Zorn, pol urt der alte Herr in sich hinein and tripvelt auf und ab, und oabei werden ihm die Sekunden, zu ten und die Minuten zur Ewialeit Das Schicksal der Tochter ist ihm röllig gleichgültig, und nicht etwa ihretwegen sehnt er den Zeitpunit ijer lei. an dem alleS vorüber sein ,ctrd i-inter feinem polternden Groll steht lanast ein ebrlicker )qr gegen das hiiber verbätsckelte Kind. Nun iZcbt eS lieb, dak sie es Jahre Im d,rch verstanden hat, ihn in ihr Joch zu spannen. Wenn er von Ungeduld erfüllt ist, -so hat daS nur den einen Grund: er wünscht den Augenblick überstanden zu haben, m dem er vortreten uno ve kennen muß, daß eine Werbrecherin sein Sproß ist. Endlich rückt der VerhandlnraS termin heran. Einige Karteninbuber eilen achtlos an dem alten Mann vorüber in den Saal. Von den Zeugen ist Liessen der erste, der sich einfindet. Das heißt, ist eZ wirklich der Schriftsteller. , der dort den Gang entlang kommt und mit kurzem Gruß an den Kommerzienrat vorbei inS Zeugenzimmer tritt? Das Gesicht erscheint durchfurcht, die ehe. rnals sprühenden, lebhaften Augen sind wäffrig matt, die ganze Erfchei uung ist gebeugt und gedrückt; man möchte glauben, er habe' eben eine säwere Krankheit überstanden. Dabei sind doch nur wenige 2iona :e verstrichen, seit er lebensstark und lebensfroh nach Westernhagen gifah ren. mit der festen Zuversicht, Han r.es . Glück stützen und schirmen zu wollen vor den Ränken jener F:au, gegen die er heute alö Zeuge suftre ren soll. Gegen die Krau! Konnte er das wirklich? Wollte er !as? "Wohl war sie schuld daran, daß die unschuldige Mädchenblüte vorzeitig 'br Dasein beschließen mußte. Al lein hatte, sie die andere nicht rer richtet im Kampf um das, was ihr daS Teuerste auf Erden geworden?! Entsprang ihre im Grunde unge wollte Tat nicht demselben Motiv, daS ihn nach Westernhagen abführt hatte, einer großen starken Neigung?! War dieS plötzliche Erwachen in ihr cm Ende nicht elementarer, stärker vielleicht als ihre Kraft und ha'.te sie einfach überrannt, wie die Wgen, die im jungen Frühling, wenn das EiS mit donnerndem Krach berstend vorwärts drängt, alles überrennen und durch nichts zu dämmen und zu halten sind?! Er hatte selbst von ihr gelegeitlich behauptet: Eine Frau mit einem Panzer von Eis ums Herz uno ge jährlich, sobald dieser Panzer zer springt!" Ganz recht, den Vergleich hat'e er gebraucht zu wem eigem lich? ' Richtig, zu Sparring, der hiute k!t Anklage vertrat! Gefährlich! Deswegen auch gleich schlechte Wo war denn das erwiesen! "Und weiter. Was hatte sie ihm persönlich zugefügt, waö gab ihm ein Recht, vergelten zu wollen? Das Mädchen, das sie getötet hatte, war !r ihn verloren, die vioiie m e chützcrL, die er zu spielen be.bs:ch ,'ote. war ein V hanton ... ein lertes Anklammern an eine begrabene Öffnung! Nein, nein! ' Er durfte nicht mit Haß im Her en vor die Schranken treten, er wollte nicht auch seinerMs Neben sachlichkeiten zusammentragen, die ge in die Aermste sprechen konnten. , Im Gegenteil! Seine Pflicht war, jene Momente Vorzubringen, die. sie entschuldigten, irre Tat erklärten, ihre Erregung in y.nm Tagen in einem anderen, einem besseren Licht erscheinen ließ, und ihr dann später zu helfen, damit sie sich wieder aufrichten könne. Denn er hatte ihr innerstes Wesen durchfdtscht. leich dem Arzt, der nach einem 'nteressanten Symptom sucht, und ?ine. Aufgabe war es nun, zu han in. als wäre er ibr Arzt. Während der eigene Water. in der it des Wartens, seinen Zorn nnhrte. löschte der Schriftsteller ihn in klugem Verstehen der Dinge die jenseits der schmalen Grenze zwischen gut und böse liegen, auö. Einen Dritten hatte die Unrast gleichfalls frühzeitig ins GerichtZge. taube getrieben: den neuen Besitzer von Westernhagen, HanneS einzigen Erben. MaraaS. Mann., , , ! iavm$fMtf i'g"" Alfred Lorck. Man hatte ihm, nachdem er offen sichtlich versucht hatte, seine xau durch eine falsche Eelbstbezichtigung der strafenden Gerechtigkeit zu ent zithen, tkllürlichermeije im Lause der Untersuchung nicht mehr gestattet, mit ihr in Verbindung zu treten. Taher hatte er ihr kein Wort des Troste spenden, kein Zeichen del Mitleides bringen können. ' Rolf entschuldigte nicht. waS sie begangen, ihm fehlte auch BressenS feines Verständnis dafür, daß fc, die selbstbeherrschte Marga. derart die Gewalt über sich verlieren konnte. Tech sein ganze! Sinnen und Den km war unausgesetzt bei ihr. Gar zu gern hätte er gewußt, wie sie die Last der Schuld trug, ob sie die Haft nicht allzu schwer getroffen, und ob sie wieder stark und mutig oder zer rissen, gebrochen und im Lebensnerv vernichtet fei. Am liebsten wäre er zu ihr geeilt, um sie in seine schut zuiden. sicheren Arme zu nehmen und sie hlnwegziitragcn aus dem Unge mach. Fort von dem Häßlichen, daS ihr aufhaftete, hinaus in eine andere Welt, zu fremden ffieiiscfjen, in eine neue Umgebung, in der niemand sie be'de kannte, und in der sie still und Ufcheiden den Lebenörest beschließen wollten. AuS dem Wunsch, ihr zu helfen, spann er sich hinüber in Zukuafts Pläne. Das war denn ein sonnige: Traum, wie man ihn bisweilen Uäumt, wenn am herbstlichen Ab'nd Himmel die Spenderin von Licht und Äarme niedergeht und durch daö ro te Laub den sinkenden Tag hrüßt und den neuen, stllltlaren verdeikt Der schöne Traum ließ sich nur n'cht restlos zu Ende fuhren. Schat' :en huschten, kaum daß er angefan gen, heran, ballten sich zu schwarzen und schweren Wolken zusammen und verdunkelten schließlich alles das i?ar: die Erinnerung. Wenn er die nur bannen, für immer begrabe könnte, daß sie nie wieder aufecstän te!! Würde er daS je lernen? Hatte sie es bereits gelernt? In - solche Gedanken versunken, stand er in eine Ecke deS kleinen, yalbdunklen Seitenlorridors gedrückt, durch den, wie er wußte, der Weg auS dem Untersuchungsgefängnis in den Verhandlungssaal führte. Rolf wollte Marga wenigstens sehen, be vor sie vor ihre Richter trat, wollte ihr zu erkennen geben, daß er im. zu ihr halte, wollte sie ermutigen, mit Fassung zu tragen, was unabänder lich war, und zu hoffen, damit sie in der Hoffnung Kraft fände. Auch ihm dehnten sich die Minu ten ins Unendliche. Trotzdem tour de er davon überrascht, als plötzlich ein paar Gefängnisbeamten die An geklagte rasch an ihm vorüber drang ten. Die Verhandlung hatte ihren An fang genommen. Bleich und verhärmt und durch die Haft geschwächt, nahm die Baronin auf der Anklagebank Platz. Marga, in schlichtes Schwarz ge kleidet, beantwortete die üblichen Fra gen mit leiser fester Stimme und äußerte sich zur Anklage, ohne zu beschönigen, ohne mit einer Trane an he Milde der Richter ,u avvell'.eren. Klar und bestimmt hatte sie karge legt, wie die Neigung zu ihrem Mann erwacht war, daß sie gekämpft, velit teil, und daß sie dann, von allen ver lassen und auf sich selbst angewiesen, ?uf die Idee verfallen war, der Ne benbuhlerin Aug' in Aug' den gelieb ten Mann abzuzwingen. Kein Zittern im Ton, kein Auf schluchzen der Reue. Hätten nicht die blassen, eingefallenen Wangen, in die ab und an ein hektisches Rot stieg, hätte nicht der suchende, abirrende Blick ihre wahre 'Gemütsverfassung verraten, man hätte behaupten iön nen, selbst dieses furchtbare Ereignis er 'pur:os an oiezer rau avmaiu ten. Der kleine, berühmte Rechtsanwalt ans Berlin kochte direkt vor Aecgei. Was denkt sich die gute Dame l,enn?" fragte er sich. Woraufhin soll ich irgendwelche mildernden Um stände herausholen, solange sie die sache als Alltagsgeschichte behandelt? Wenn sie schon nicht heulen und tam Mtrn will das war vielleicht fo gar unter den gegebenen Verhältnissen nicht angebracht soll sie gefälligst wenigstens ihre Zerknirschung, ern bißchen stärker betonen und ihre Ner venkrisis während der Tat intensiver hervorheben. Freilich, die Freifrau war bereits ,n der Untersuchungshaft sehr sonder bar gewesen! Rund heraus hatte sie ihm erklärt, sie rechne auf keine Nach sicht und wolle keine Gnade, sie wer de die Strafe voll auf sich nehmen, die ihr nach Recht und Gesetz , ge luhre. . Fehlt gerade, daß sie jetzt aussteht und. losgeht: Meine Herren, von et ner Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. begangen im Affekt, w'e es in der Anklageschrift steht, kann richt die Nede sein, eoensowenig von f,mem Totschlag ich tßU einen vorbe dachten Mord verübt, lassen Sie mich hinrichten." Zuzutrauen war der vcrrückten Person auch da! Mit dem Prozeß würde er keine Lorbeeren ernten, daS wurde dem Anwalt, ie weiter die Verhandlung gedieh, desto klarer. Der kleine Herr verlegte, ob er nicht zum letzten Rot bihelf greifen und, um wenitenö für seine Person anständig obzuschlie' Ken. die Geschichte von der Seiti ge! fi;gfr nziirechnünsähigseit mvak' ken sollte. Ein Antrag auf Ver tzgung zwecks Beobachtung der Frau Angeklagten auf ihren geistigen Zu stand war am Ende,daS Klügste, wat er machen konnte. Daß er damit surchdrang, war indessen recht zwei citjafi; immerhin wollte er einen ernsten Ton mit dem Kollegen auö Krsterlig reden. Gott, die Herren aus der Klein stadt waren in dieser Beziehung ein wenig pedantisch und ruck tandia aber unter diesen Umständen t,ätlc man ihn eben nicht holen dürfen. Ein Advokat von feinem Renommee mach te so eine Sache doch nicht lediglich ces Honorars wegen, da! ihm de: al te Kommerzienrat zahlt, er hatt ne trabet an seinen Ruf zu denken: Inzwischen wickelte sich der Prizeß ziemlich schnell und nach dem Sliema o,b. Die dichtgedrängten Zuhörer in um abgegrenzten Raum für die Oef sVi.tlichkeit kamen nicht auf ihre Ko stcn: keine dramatischen Zwischenfäl le, keine Enthüllungen, keine seeli schen Emotionen. Frau vom Thal war geständig, di Knechte und Mädge hatten unbeholfen iyre Aus agen gemacht, und ein we n'g Effekt war erst in die Mono lonie gekommen, als die alte Mam seil an den Zeugentisch trat. Mit unverhohlenem Haß musterte sie die Angeklagte, und Haß lag In jeder Z.ilbe. die sie sprach, selbst als ihre Tranen bei der Erinnerung an den eriust ihres Lieblings bereits reich lich flössen. Auf die Vernehmung deS VaterS iti Freifrau wurde allseitig verzich tlt. Der gute Kommerzienrat hat t, als er vortrat, das Tafchentuch fest vor das Gesicht gepreßt. Er suchte dadurch zum Ausdruck au brin gen, wie sehr er sich schämen müsse, i;;er der Aufmerksamkeit aller preis gcgeben zu sein und daS allgemeine Interesse in einem Kriminalfall auf stch zu richten. Denn er war feien f,st überzeugt, daß, eigentlich alle Welt nur auf ihn achte, und duß er die unschuldige Hauptperson in die sem forensischen Schaustück abgebe. In Wirklichkeit interessierte sich niemand für ihn, und er konnte wie der zurücktreten, ehe überhaupt je nmi) auf ihn' recht aufmerksam ge worden. ' Geflissentlich hatte er an der Toch tr vorbeigesehen und ihr damit zu verstehen gegeben, daß sie fortan für lyn nicht mehr existiere. An einem Uebermaß von Gewalt hatte der bra- ve Mann nie gelitten, und das der leugnete er auch ,n diesem Moment nicht. . . Die Wirkung seines Verhaltens auf Marga war interessant. Beim Anblick ihres Vaters überflog sie ein Zittern, sie fchien die Fassung zu der l.eren, krampfhaft krallten sich die Hände an der Barriere fest, sie muß te ihre ganze Kraft aufbieten,'Kii'. lh re Bewegung niederzuhalten. Sekunden nur dann war die Aufwallung wieder vorbei. Die we mgsten im Saal mochten darauk ge cchtet haben. Weit mehr denn der Kommerzien rat lenkte der Ehemann der Ange klagten die Aufmerksamkeit, nament lieb der Damen im Zuhörerraum, auf sich. - So sah also der Mann aus, der bereits einmal einen Selbstmordver vch gemacht hatte und um dessen Be- sitz die beiden Frauen, die Ermor dete und die Mörderin, gekämpft hatten, bis zur blutigen Entscheidung! Thal bildete entschieden den Brenn Punkt de Dramas für die aesamtk Korona jenseits der Zeugentische. Bedauerlicherweise kamen die Sen sationslüsternen bei diesem Zeugen ebenfalls nicht auf ihre Rechnung. Der Freiherr, der Marga nicht ent schuldigen konnte und sie nicht bela slen wollte, verweigerte die Aussage. Wieder bemerkten die weniasten, daß abermals eine Veränderung mit der Angeklagten vorging, daß sich ih re Augen weiteten und festsogen an dem Geliebten, als offenbare sich ihr eine unmöglich, unerklärlich und un verständlich scheinende Erkenntnis. Zum zweiten Male heute fühlte sie einen Blick auf sich gerichtet, voll Güte und Nachsicht, einen Blick, in dem die flehende Bitte lag: Halt aus, fei tapfer, eS wird eine ausge glichenere Zeit für uns kommen'" ' DaS konnte keine Täuschung fein sie verstand diese stumme Sprache. (Fortsetzung folgt. . Deutsche Wichse. A.: Wenn wir so weiter siegen wi: bis her, dann werden die .deutschen Mchse-Fabrikanten nach dem Kriege gute Geschäfte machen. B.: Wieso? A.: Na, die d e u t s ch e W ! ch f e h:t sich doch glänzend bewährt, Zttlt vlcrzig Zahrr. ' Von N. A. Luesjle. Sie war Erzieher!,, in einem Pensionat, weil man nun einmal le den mußte, aber gar nicht oui Neigung. Der einzige Funken von Roimiiiiik, der je in ihr Dasein ge fallei war, war längst verglommen, ohne andere als kittere Erinnerungen In ihr zurückzulassen. Vor filnszchn Jahren war dieö gewesen, daß die Romantik sich ihr genähert hatte, und zwar war sie ihr in Gestalt eine hübschen, un ternehmenden Mannes von ungesayr dreisua ?labren namenS Erwin Kab ler erschienen. Er hatte Elsa gebe ten, seine Frau zu werden, und sie hatte rarein ' gewilligt. Aber die Verlobung hatte dann nur einen kur. zen Mcnat bestanden, denn verschie Vene löse Gerüchte über die vergan gene und gegenwärtige Lebensweise ihreS Zukünftigen waren dem jungen Mädchen zu Ohren gekommen, und da ihre Liebe zu'thm ohnedies nicht allzu brennend gewesen war, hatte sie sie eineS Abends kurz entschlaf, sen znz über Bord geworfen. Seit damals hatte sie von dem verabschie beten Bräutigam nie mehr etwas ge sehen und gehört, und ihr einsames. sreudkseS Leben verdrossen weiter gefllhrr. Eines Abends faß nun die einsa me Elsa in ihrem einsamen Stüb chen und blätterte in der Zeitung, um vielleicht aus eine Annonce zu treffen, die nach einer .tüchtigen Er zieherin" Begehr trug, als ihr Blick auf eine sonderbare Notiz stieß. Der Herausgeber deö Blattes ver anstalteie eine Rundfrage, und der, der die originellste Antwort ein schicken würde, war Gewinner einer ziemlich hohen, von dem Blatte auS gefetzten Prämie. Die Frage lautete folgenderma ßen: .Welches ist Ihr innigster Hr zenswunfch?" Lächelnd LberlaS Elsa die Notiz, ohne aber im mindesten daran zu denken, sich unter die Prämiende werde: zu mischen. Des Nachts aber, als sie zufällig keinen Schlaf finden konnte, kam ihr die Zeitungsaufjorderung wieder in den Sinn, und d, entschloß sie sich plötzlich, sich den Scherz zu machen, der Ze.iung einige Zeilen einzufchik' ken. Rasch erhob sie sich, setzte sich an ihren Schreibtisch und begann zu schreiben, während ein vergnügtes Lächein über den Scherz, den sie un ternahm. über ihre Lippen glitt. Mit lach?ndrr Miene überflog sie, als sie fertig war. das Schriftstück, daS fol gendermaßen lautete: .Lieber neugieriger Herausgeber! Ich bin vierzig Jahre und eine alte Jungfer. Ist eS da ein Wunder, daß ich mich an einem Unternehmen beteilige, daß nach He:zenswllnfchen fragt? WaS an deieö kann denn unsereins tun. als wünschen? Aber offen gestan den... wenn ich wüßte, daß mein W:,nfch sich je erfüllen könnte, brächte ich sicher nicht den Mut auf. ihn zu äußern. Aber da ich daror vollkommen gesichert bin. will ich die Heldin spielen und nm:,tn Wunsch öffentlich vorbrin gen. Also hören Sie: Ich wünschte mir, daß ich, sa gen wir am nächsten Mittwoch, um neun Uhr abends, zufällig den pompejanischen Saal des Hotel? .New Sheridan" beträte. Ich wünschte, daß ich gerade an jenem Atod so jung und bezaubernd aussähe, daß die Blicke eines jun , gen, hübschen, zufällig dort allein anwesenden Mannes mich wohlge fällig bemerken sollten. Ich woll te ja gar nicht, daß er anfange, schamlos mit mir zu kokettieren, aber freuen wurde es mich doch, wenn er verstohlen, respektvoll und bewundernd manchesmal nach mir hinsähe. (Ach. eigentlich ist eS ja ein ganz unverantwortlicher Wunsch von mir!) - Und dann wünschte ich, tapfer genug zu sein, ihnlmit einem klei n;n, freundlichen Lächeln anzuse hen (obwohl ich weiß, daß ich eher vor Scham sterben würde, als ?l zu tun). Und dann... ja, dann wünschte ich, daß er plötzlich an me'nen Tilcki träte und dak i& di Kraft hätte ihn einzuladen, vocy Piag zu neymen. mnt fetun de lang oder vielleicht noch ein wenig mehr wollte ich mit ihm vergnügt plaudern, und dann wünschte ich, daß wir einander so wohl gefielen, daß auS diesem zu fähigen Zusammentreffen eine dauerhafte, herzliche Freundschaft entstünde. . Nie in meinem Leben habe ich noch solch ein hübsches kleines Abenteuer erlebt, und darum stel le ich es mir wundervoll vor. So, Herr Herausgeber, da haben Sie als) meinen Herzenswunsch." M's ,Ztittnden bänden, ober , ein vergnügtes Lächeln um die Lippen, sekte r.nn Ella ihren Namen unter den Brief und- fügte ihre genaue w , (w, . . v t . ttn Adrec bei. Aver ais oer rief ge MitW! und beiseite aeleat war. er schim eS der Schreiberin schon wie . r . i . c n. ver schier, ungiauvt, vag ne lyn abaescif.t haben sollte. War denn plötzlich verrückt geworden? Nie ,n ihrem Leben batte sie nocd folcb tol, leS Wagnis unternommen. Und sie war nun auch wieder fest entschlo sen. ten Brief nickt abzudicken Aber lilS am nächsten Tage Elsa sich in dem Pensionat befand, ging the yausttau zufällig durch ihr ZiM' mer. und alS sie auf dem Scbrei! tisch einen gesiegelten Brief liege,, sah, glaubte sie ihrer Mieterin, die ihn wahlschc,nilch iirtumlicherweik JU Hauke liegen atlassen, batte. einen guten Dienst zu leisten, wenn sie :h, in einen Posllasttn warf. . Der Herausgeber der Zeitung, der an jiine Leser die ominöse Frage ge richtet hatte, schien in ein wahres Wespennest gestochen zu haben. SS schien schier unglaublich, wieviel ,tn nigste Herzenswünsche" ihrer Erfiil lung entgegenharrten. Jeder del einlangenden Briefe enthüllte ein an detti Stück der menschlichen Natur. AIS aber der Redakteur, der den Ein lauf überlas, den mit vollem Na men unterzeichneten .Brief in Hän den hielt, lachte er amüsiert auf. &'. e. Karl." wendete er sick rn einen Kollegen, .vielleicht könnten wir da km gutes Werk tun. wenn wie unS ein wenig dieser Vieriiiaiäbri. gen erbarmten..." Nun entspann fiefi wiscken den beiden Männern eine kleine Debatte, in r sie sich absolut nickt mitein. ander einigen konnten. , Der eine sagte: .Wir wollen zu der im Briefe -anaeoebenen 3eit ir, gend jemanden in das bewußte Hotel schicken, um der armen Person die Illusion zu geben, .innigste Herzens, wünsche" erfüllten sich manchesmal mit äußerster Promptheit.' .Ich fände das ein wenia xolr widme der andere, -mit der Sehn sucht k'.neS armen Teufels sein Spiel zu treiben." ,Jch fasse die Sache anders auf. Warum der armen Frau nicht eine schöne Stunde schaffen, die ibr in der Erinnerung unvergeßlich bleiben wiros .Nun gut. ich fanae an. dir m wenig recht zu geben. Wenn die Komödie aber schon gespielt werden soll, so will ich selber der sein, der die zweite Rolle übernimmt. Ick bi nicht schön genug, daß die Frau sich so m mich verlieben sollte, um spa ter unglücklich zu werden, hingegen will ich alle meine Kräfte siusammen. nehmen, um ihr eine vergnügte Stun-' de zu bereiten." .Nun gut. Karl, so gehe! Elsa bekam am nächsten Taae die Zeitung nicht in die Hand und Haiti vayer, auch nicht, die geringste Ah nung daß ihr .Brief darin abg: druckt stand. Sie hatte übrigens schon ganz daran vergessen, daß sie diesen Brief überhauvt aeickrieben hatte. Aber als sie an diesem Tag in daö Pensionat kam, konnte sie bemerken, daß'durch die Reihen ihrer Schülerinnen ein sonderbares Flä siern ging. Einige Augenblicke (jä tet brachte ihr ein Diener einen Zet tel des Direktors, worin in kurzen Worten zu lesen stand, daß vom heutigen Tage an ihre Dienste nichi weiter gewünscht würden. Elsa wurde totenblaß, aber tiefbe leidigt durch die brüske Form de: Aufkündigung ihrer Stelle, versuchte sie ich! einmal, sich um deren An laß zu erkundigen. Wie ein Hunll nach so vielen Dienstjahren vor die Tür gejagt zu werden! Dieser Ge danke schwirrte ihr unaufhörlich durch den Kopf. Wie von einem bösen Traum um fangen begab sich Elsa heimwärts, schloß sich in ihrem Zimmer ein, warf sich auf das Bett und vergoß ganze Ströme verzweifelter Tränen. Als sie sich abends in das Speise zimmer begab, 'in dem alle Pensio näre des Hauses die Mahlzeiten ge memschaftlich einzunehmen pflegten, schien es ihr auch hier, alö lagere eine unbestimmte, gedrückte Stim mung über allen. Aber als Elsa, die nicht einen Bissen herunterge bracht hatte, frühzeitig das Zimmer verlief?, war es ibr. als verschwände mit ihrem Weggang ein drückender Bann, der auf den Anwesenden ge legen hatte, denn als sie schon im Vorzimmer war. hörte sie ein all gemeines, erregtes Geschwätz hinter sich dreinschauen. Am nächsten Morgen klovite es zeitig an ElsaS Tür, und auf ihr Hrnrnr schon sich die Hausfrau mit verleaenem Gesicht ins 5iimmcr. Mit stotternder Stimme saate si: Es tut mir leid... schrecklich leid. Framcm... Aber wissen doch... ich muß leidet..." ' .Was wollen Sie eiaentlicb von mir?" stieß Elsa in banger Vorah- nung hervor. , , .Sie waren ia immer eine aute Mieterin. Fräulein... eS tut mir ja so schrecklich leid... aber . die an deren . . . iq venotige binnen kurzem Ihr Zimmer." .Gut", erwiderte Elsa kalt. .i.b will eS noch heute räumen." Sie verlor auch keine Zeit und begann sofort nack dem Weaaana der Saus frau ihre Habseligkeiten zu packen. Aber eine tiefe Berzwklsiung hatte sich ihrer plötzlich bemächtigt. Um Himmels, willen, was war denn nur so, plötzlich geschehen? Brutal von ihrer Stelle verjagt, gewaltsam awl ihrem langjährigen Heim vertrieben! War denn die ganze Welt plötzlich rerrückt geworden? Elsa ging auö, um sich ein ande reS Zimmer zu mieten. Sie fand auch eines, aber eS erschien ihr im Vergleich mit ihrem früheren, wohl vertrauten, öde und licbloS wie ihr ganzes Leben. Der nächste Tag war Mittwoch, Elsa schrieb ein halbcS Dutzend Lric je. um sich um eine neue stelle zuzwiffeS Eounty im amerikanischen veweroen. uno ,,e scheute auch nicht davor zurück, um Stellen in anderen Städten anzusuchen. Denn mit er regtem Herzklopfen mußte ,sie sich eingestehen, daß ihre Ersparnisse nur sehr geringe Zeit vorhalten würde Am Abend dieses Tages aber über kam sie plötzlich eine verzweifelt übermütige Stimmung. Der Brief siel ihr ein, den sie an die Zeitung geschrieben hatte, und eine tolle Lust überkam sie, nun, da sie doch so un glücklich war, daö Schicksal auf eine letzte Probe zu stellen. Und wenn ihr '.innigster Herzenswunsch" sich auch nicht erfüllen würde, wäre es nicht gut, eine Stunde in dem hell erleuchteten, eleganten Restaurant zu verbringen und bei fröhlicher Mu!? die drückenden Sorgen zu vergessen? Die neunte Abendstunde fand denn auch Elsa pünktlich im pompeani schcn Saale des Hotels New Ehen bau"., Da das Theater noch nicht zu Ende war, waren in diesem fa shionadlen Restaurant erst wenige Tische besetzt. Der Kellner wies der 'einzelnen Dame ein kleines Tischchen an, und schüchtern nahm Elsa Platz, gab ihre Aufträge, ohne auch nur den Mut zu haben, ihre Blicke im Saale um herschwelfen zu lassen. Man brachte ihr daS Essen, und als sie sich gesättigt und ein Glas guten Weines getrunken hatte, hoben sich ihre ebensgeifler wieder ern wenig, und sie wagte eS. ihre Blicke schüchtern von ihrem Teller zu heben. Aber merkwürdigerweise wollte es ihr scheinen, als blickten die Kellner alle neugierig-spöttisch zu ihr hin. Wieder verkroch sie sich in sich selber. Als sie ein Viertelstllndchen später nochmals den Mut fand um sich zu blicken, bemerkte sie einen Mann, der an einem benachbarten Tische saß und von Zeit zu Zeit verstohlen nach ihr hinsah. Elsas Hand griff nach dem Her- zen, denn es schien ihr, als müsse sie ohnmächtige werden. jEhu Welle von Scham und Reue, sich solch einer verfänglichen Situation ausgesetzt zu yaden, wollte sie Überfluten. Aber dann plötzlich, wie ihr selber unbe wußt, stahl sich ein Lächeln um ihre Lippen. Auf dieses Stichwort hin verlor der Mann am Nebentische nichteinen Augenblick Zeit, sondern beschloß, zu handeln. Wie von einem Windstoß hergeweht, stand er plötzlich vor der Erzieherin, die Ihn wie durch einen Schleier hindurch sah. Mit offen freimütigem Blick fah er sie an. aber plötzlich geschah es, daß es in namen loser Verblüffung zurückprallte, denn Erinnerungen an längst vergangene und längst vergessene Zeiten erwach ten wieder in seinem Kopfe. .Bei meiner Seele," schrie er schier in höchster Verblüffung, das ist ja wirklich' Fräulein Elsa, die ich einst kannte." Ja, Herr Kahler, daS ist wirklich Fräulein Elsa, aber nicht die, die Sie kannten, fondern eine Vierzig jährige." Am nächsten Sonntag erschien in derselben Zeitung, die die Prämie für den originellsten .innigsten Her zenswunsch" ausgeschrieben hatte, folgende Notiz: Der .innige Herzenswunsch", der vorige Woche unter dem Na men Elsa F... an dieser Stelle veröffentlicht wurde, entpuppt sich nun als der ziemlich geschmacklose Scherz eines Spaßvogels. Das wirkliche Fräulein Elsa F..., eine Erzieherin vom besten Rufe, wehrt sich entschieden gegen diesen Mißbrauch ihres Namens, unter dessen Folgen sie großen Unannehmlichkeiten ausgesetzt war. Die Herausgeber des Blattes be dauern es auf das tiefste, daß die ser Irrtum unterlief, und bitten ' die Dame hiermit öffentlich um Entschuldigung." Und wenn der gewissenhafte Zei tungsleser an diesem Sonntag ein paar Seiten weiter geblättert hätte, so hätte er noch eine, Notiz gesehen, die wieder den Nämen der Erziehe rin enthielt, ober wie anzunehmen, würde sie sich diesmal nicht scheuen, sich als Urheberin zu bekennen. Die Notiz lautete nämlich: .Erwin Kah ler und Elsa F... empfehlen sich als Verlobte.", , Woraus man ersehen kann, dasz innigen Herzenswünschen", selbst wenn sie von Vierzigjährigen geäu ßert werden, manchmal daS Talent innewohnt, erfüllt zu werden, be sonders, wenn das Schicksal. daZ sein Zenirolbureau im Himmel ha ben soll, an diesem Tage in guter Schenkerlaune ist. llnlkrsmsche el'Aufladung. Sliiiircichc ikkksal,rc feilst WlatiQtl an Haskngclcgcnhkilkn . Noch immer herrschen unter Fach leuten verschieden? Meinungen über die Petroleum . Möglichkeiten im mezikanischen Nachbarlande. Man che versichern, Meziko fei berufen, die Hauptquellen für die Petroleum Versorgung der We" zu werden. A. dcre weifcn darauf Uw, daß ein fit Staate Oklahoma mehr Erdöl pro Jahr liefere. alS alle Oelquellen deS AztckenlandeS zusammen. Die Fra ge muß vorerst eine offene bleiben. Größtenteils ist die Entwicklung der mezikanifchen OelqueUen noch jungen Datums, und eS laftt sich noch nicht absehen, wie weit diele Ausbeutung rergrößert werden kann, wenn die Verschiffungs Gelegenheiten und die Einrichtungen der betreffenden Häfen bessere sind. Die Haupthäfen der mexikanischen Ost kü sie sind Tampico, Vera Cruz und Puerto Mexiko. Bis jetzt wird das meiste Petroleum in Tampico verschifft; der Tuzpam, der nach ste Punkt der Küste von dem vielver sprechenden Oelfelde Poirero del L l a n o, führt eine beständig zuneh mende Menge aus. , Toch Tuzpam ist ohne alle Verschiffungs Fazilitäten und hat nicht einmal einen Wellen brecher, innerhalb dessen Fahrzeuge Unterkunft finden könnten. Ueber dies verhindert mitunter eine Sand dank ähnlich wie zu Casablanca, Marokko mehrere Tage hindurch das Ein und Auslaufen von Schif fen vollständig. Die Gesellschaft, welche die Oelbrunnen von Potrcro del Llano betreibt, ist aber auf eine sinnreiche Einrichtung verfallen, diese Hindernisse zu einem guten Teil zu überwinden. Sie hat nämlich unterseeische Röh ren gelegt, welche, vom Gestade auS beginnend, unter dem Wasser und der Sandbank hindurch gehen und in drehbaren Tuben enden, die von Bo jen getragen werden. Durch mächtige Pumpen, welche sich in einem Gebäu de nahe dem Strande befinden, wird das Petroleum ducch die Röhren ge trieben und kann draußen, am Ende der Leitung emporsteigend, unmiitel bar in die Schiffe übergeführt - wer den. Anfänglich aber wollte die Sache nicht sogleich klappen. Es wurden zunächst zwei 6-zöllige Röhren gelegt, deren eine sich 3600 Fuß. und die an dere 5150 Fuß vom Gestade aus er streckte. Das Legen der Röhren er folgte mit Hilfe von Leichterbooten. Aber das war eine mühsame Arbeit, und mitunter wurden die Röhren Verbindungen leck. Später jedoch wurde eine feste Röhren Gasse, aus schweren Plan ken gebildet und mit Leit Schienen am Gestade gebaut, von derselben Länge wie die ganze Röhrenleitung, und in der Höhe des Flutstandes. In dieser Gasse wurden alle Teile der Leitung zusammengesetzt, , auch mit einer doppelten Lage Segeltuch bedeckt, die mit heißem Teer verkleidet wurde. Dann wurde das Ganze aus Gestelle gehoben, in die Flut hinab gelassen und durch ein Fahrzeug, wel cres durch ein stählernes Kabel mit der Röhre verbunden wurde,. hinaus gezogen. Ais sie Zeitung in oer richtigen Lage war, brachte ern Tau cher an ihrem äußeren Ende eine bieg same fechsgliedenge Tube an und oe festigte wiederum deren Ende an ci ner Boje. Die Länge der biegsamen Tube beträgt allein 120 Fuß; und das ist, da das Wasser an der betreffenden Stätte nur eine Tiefe von 43 Fuß hat, durchaus genügend, um daZ au ßerste Ende an Bord eines Schiffes zu bringen, ohne daß eine übermäßige Anspannung entsteht. Sobald ein Oelfchiff bereit rst. feine Bassins zu füllen, gibt es ein Signal, und sofort setzt die Pumpstation am Gestade ihre Pumpen in Bewegung. Die verbesserte Einrichtung hat sich bis jetzt noch immer gut bewährt. Schon sind sechs unterseeische Röh renleitungen im Gebrauch, und sehr bald werden es acht sein. Das gan ze Unternehmen dürfte noch viel mehr in Schwung kommen, wenn erst ein mal wrrllicy georvnete. telige Ber Hältnisse in Mexiko wiederhergestellt sind. In seine? Wohnuna awi schen Federalsburg, Md., und Sea ford, Tel.. ist John Chamberlain. ein Veteran des Bürgerkrieges, bei lebendigem erbe verbrannt. An fei ner einsam gelegenen Wohnung brach ein Brand aus. der erst nach gerau , mer Zeit von Nachbarn entdeckt wur de. Diesen gelang es zwar, das Haus, vor vollständiger Zerstörung zu bewahren, aber Herr Chamber lain hatte bereits so schwere Brand' wunden erlitten, daß fein Tod kurz darauf erfolgte. Herr Chamberlaiil binterläßt seine Witwe in Boston, von der er seit Jacen getrennt IelW?, Ebenfalls hat David Travers, ein zwischen Federalsburg und Seaford lebender Farmer, seinen Tod in den Flammen gefunden. In, seinem Hause brach ein Feuer aus und griff, so schnell um sich, daß Herr Tra verS nicht wieder ins Freie gelange:,