Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 20, 1915, Image 2

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rinö SfemfMftJ.
Oberstleutnant mcrcit Ijat
das Wort.
SU Amerikaner handelten in de hU
l!xpie mit die Teuischk in Belgien.
Tkk mn!Knls,f MiliiSkschrifikleStt
freies ulant (Jbinin Enurfern hielt in
det (t3m TezttnbkNveche In der Berliner
ar,bc!a!jrnmer tot der amerikanischen
Kolonie. iinLt bft sich auch der amerika
nlsche Botschafter W;raib und der ameri
kanische öencraliimfiil Lay dtftndcn. so
wie ,zhlrc!Ä ÜJ.itg.luber. der Berliner
Kaufmannschaft und Hanbeleirxlt, einen
Beitrag über die Eindrucke, die er all
Kriege korrespondent der New Zlcrl
World' auf deutscher Seite gcwonncn
kjetie. Unter den Zuhörern sah man auch
viele 'diplomatische Vertreter anderer neu
tralcr Staaten, wie Norwegen. Argenti
n'rni und öhina. Seine Ausführungen
ergänzte Oberstleutnant lZmerson durch
Lichtbilder. Einern Bericht de! .Börsen,
kurier!" über den Vortrag bei Herrn
Emerson entnehmen wir Folgendes:
In dem Tortrag sagte Smcrson u. A.!
Mein Wirken aus dem KriegZsSJUplatz
roar natürlich durä)aus neutrale
Natur. Hier bin Ich auf Urlaub, foteft
unsere vmerikanische Regierung meinem
Wirten gegenüber kein offizielles
Interesse hat. All ttriegstorresxondent
eines neuiralen Lande! war eS mir mög
lieh, feinere Beobachtungen zu machen und
unbefangenere Schlüsse zu ziehen, als e!
mirvicllcicht in einer osfuiellen Stellung
möglich gewesen wäre. Hiermit komme ich
auf das Wort .Neutralität' zu sprechen.
Wir haben in den letzten Monaten viel
ron der Neutralität von Belgien gehört.
Nur deshalb sogar will England den
Krieg erklärt haben, denn England ist ja,
wie die Buren, die Perser und die Grie
6xn dort Cyvcrn so gut wissen, der Le
fchützer der kleinen Völker. Tie amerika
Nische Kolonie war ja auch einmal ein klei
neZ Wölkchen. Wir Amerikaner wissen
p.uk zu gut.waZ wir von der angeblichen
Neutralitätzschwärmcrei von England zu
hatten haben. In den Jahren unserer
schwersten Heimsuchung ich mein un
fcttn großen Bürgerkrieg 1861 bis 1804
haben uns die Engländer mehrere
Kaperschiffe auf den Hals gehetzt. Es
war. besonder! die berüchtigte .Alabama',
iceldkx d mir Englands Beihülfe gelang,
'unserm amnikanifchcn Cchiffahrtsvekehr
fast vollständig auszurelven. jooag oer
smerikanische Seehandel sich von diesem
Sckilage sogar jetzt noch nicht - olt hat. j
Und wie mit England, so es auch,
mit den lieben Bundesgenossen England! ',
Als die Japaner ohne Llrirgserklärung in '
das neutrale Korea einfielen Und " i
Krieg wacker in der ebenfalls neutr. ,,
im-wr........: .,.vs..jl . -, rt; .s?r ,
j.'tui.uu;uici ttüsiuunui - icut cii:uu,vi (
Hahn krähte nach dieser Neutralitätsder-'
letzung, im tzegentbeil, England unter
ftüte"die flagrante Verletzung der chincsi
säen Neutralität nach Kräften, ebenso nu'e
r.mUC) in Schantung dor dem Falle
TsingtauZ.
Als ich neulich Zn Belgien war. lernte
ich auS kigtnkt Anschauung, daß es
ebenso, mit der sogenannten Neutralität
Belgiens gegenüber Teutschland bestellt
war. NichtZ als lauernde Feindschaft.
Dank der vorzüglichen militärischen Or
gsnisation gelang es General v. Emmich
sofort, bis nach Lüttich vorzudringen und
den Jestungsring um Lüttich herum unter
Feuer zu nehmen. DaS fchneidige Vor
ghe feiner Truppen wurde nahet Ge
nerc.l v. Emmich zum Aorwurf gemacht,
weil viele brave deutsche Offiziere und
Soldaten natürlich unter dem schweren
Feuer der modernen Lütticher Ecschütze
draufzingen. Man kann ober keine mo-
deine Festung mit blanker Waffe einneh
mm. ohne Menschenleben zu opfern. Ich
ttriu nicht, ob es hier bekannt ist, daß e
dem amerikanischen Gesandten in
Brüssel eigentlich zu verdanken war, daß
-es in Brüssel nicht Vorfälle gab, ähnlich
wie die Geschichte in Löwen. Thatsächlich
batie der Brüsseler Bürgermeister ZlZarz
der Brüsseler Stadtgarde Befehl gegeben,
auf die Teutschen zu schießen, und sie
wurde hiervon nur durch unseren Gesand
ten (Brand Bbitlock) abgehalten. Unser
Gesandter erzählte mir euch von dem
vortrefflichen Eindruck, den Gene
ralfe:d,narsckll v. d. Goltz als General
gouvcrneur von Belgien auf ihn gemacht
habe,, und sagte mir nebenki, daß die
mtlichcn Geschäfte in Brüssel unter der
, n?uen d e u t s ch e n Verwaltung viel
' I ! a k r t r und v r o m p t t r erledigt wer
'den, alZ unter der früheren belgischen Bcr
waliung. In Löwen gab es leider keinen
amerikanischen Konsul, der die B'völke
,r,g davon abgehalten htte, aus ihren
V'i'un'ein auf die Teutschen hinterlistig zu
Aickew, In Löwen selbst wurde mir von
-?ir.Seimische eingestanden, daß ihre
Triebe! in Löwen ein schrecklicher Fehl-
griff gewesen wäre. Sie hätten es me ge
tk, . sagten mit. diese Lvwenck. wäre
iprt nisfit-fi-imkitfi von Antwerven be
ri,l,!et worden, baß ben Bntwerpcnern eins
ro?e-Ausfall colückt wäre, und daß die
' , . ,. . U . r, W .... ...ff I
Xcut;d;cii stcn in neuern ytuazug aus
k'ü'xn befanden. Uebrigens möchte ich
litt' alZ ' Militarmann beWerken, daß.
wenn ich im Krieg: wäre und feindliche
'Nwrner auf Meine Truppen hinterrücks
schießen würden, ich den Befehl, geben
würde, ebenso vorzugehen wie die Teilt
schen in Löwen. So wurde es auch von
nsrren amerikanischen Soldaten auf den
ilij'pine immer gemacht
'.i werden ut den iten vorgkfiihkten
2? : :t : n den menschlichn Handlungcn dr
dcuts ! en Coldaikn gegenllr hungernden
bcl!',!s,;,cn Kindern ersehen hoben, wie ti
mU der vns!kittkn Barbri der söge
i,nntcn Hunnen bestellt ist. El ist r,a
trlich siik einen nbelang'nen Äeschick!!'
U'tli'.n höchst Verwunderlich. tb ein SiuU
turoolk. Oiil dem bi ,u Ansane, August
Inrfi pthmt Jz'mn-s?s Kh, der
hervorragendsten Tanker, elkhrten. 7yor
s i'er. Tichter. Komponisten. Aerzte. 2kch
mt't, Haiitxisturstkn, Volksfüher und un
zäbl'ge ZiZohlthäter der Menschheit her
vorgegangen sind, sich j'tzt so plötzlich nach
dem 4. August in rohe Hunnen vcrwan
delt hiben sollte. Ich wk im lanjen
länger ali einen Monat an der Front und
ich habe unzählige Kk!eg!?kfanflene gt
sehel und mit Vielen von ihnen frei und
ohne Einmischung der belrkffer.den deut
sie n lücnU gesprochen. Kein einziger
b.tlagt, sich iider unmenfliche Behand
lunz von Seilen der Teutschen. Auch sah
ich keine einzi unmcnsliche Handlung
von einem deutschen Osfizicr oder So!da
ten wehrlosen Leiiten g'gcnüber. Wälz
rend ich in Belgien und Nordfrankrcich
war. habe Ich gnz ungezwungen mit un
zLhligen bclgiftt'en und fkanzSsistwn
grauen und Mädchen gesprocken. Keine
einzige bat mir gegenüber jemals sich da
rüber !Z!aat. dak deutsebe Soldaten sich
an ihnen oder ihren ÜlütsbwesZcrn Person
lich berqaiiqen hatten. Wahrend ich in
Belgien war. wurdf viel von einer angcb
iZn Hungersnoth g'sprocren. und ich
durchreiste fast ganz Belgien in meinem
Auto krcu, und quer, habe aber nlr
g k n d I von einer wirklich . drückenden
HungcrSnoth bemerkt. In gewissen Ge
genden, ws e! kein Getreide mehr gab und
wo v'el Bieh abhanden gekommen war,
wurden von den Teutschen an die Ein
Wohnelschaft direkt Brod und NahrungZ-
Mittel vertheilt. Ich war über die der
bältniSmäßiq geordneten Zustande unter
der deutseben Verwaltung in Belgien that
sächlich erstaunt. Ich habe schon viele an
bere Kriege mit burcbgemacht, und ich kanit
brtai versichern, daß die Bevölkerung in
Cu ba zur Zeit unseres dortigen Krieges
gegen Spanien und d:e Bevölkerung in
Nicsragua wahrend des omerikanischen
Feldzuges im vorigen Jahr? weitaus
mehr 5)unger und Noth litt als jetzt die
Bevölkerung in Belgien.
Iie WA bei . ,
)cii Fglkliiüö-Zchlii.
Deposch.'n.wechset.
Beilk'ldctelegrammt n den Kaiser und
Trsstworte des Herrschers.
Anläßlich des Unterganges des beut
schen C chifcatctä bei den Fa!!land-Jn-seln
h ;er Präsident bes Rcichslags. Tr.
Kämpf, folgendes Telegramm an ben
Kaiser gerichtet:
.Mit Schmerz und Trauer, aber unge
beugten Muthes, hört das deutsche Volk
die Nachricht von dem ruhmvollen Unter
gang der Lreuzer .Tcharnhorst', Gnei
fenau", .Leipzig" und Nürnberg'. Von
einer Uebermachi v, feindlichen Schiffen
umringt, haben unsere heldeiimüthigen
Seeleute, mit ihrem tapferen Führer an;
der Spitze, de sicheren Tod vor Augen,
bis zum letzten Augenblick gckämpft und
sind dann in den Tod gegangen für des
Teutschen Reiches Ehre. Mit Seiner
Kaiserlichen Majestät weiß sich das deut
sche Volk Eins in dem Schmerz und der
Traun um den Verlust so vieler hoff
nungsreichcr Menschenleben, aber auch in
Bewunderung und Stolz auf die rühm
reiche Heldenthat. Eine Nation, die solche
Helden hervorbringt, barf ungebeugten
Muthes auch den schwersten Opfern stand
haft in's Auge schauen und des Eiegek
gewiß sein.
Im Namen des Reichstags:
Kämpf. Präsident des Reichstags.'
Darauf ist folgende Antwort einge
gangen:
.DZ harte Schicksal, das unser oft
asiatisches Geschwader betroffen, hat Sie
veranlaßt, im NameN des Reichstags 'dem
tiefen Schmerz des deutschen Volkes über
den schweren Verlust s, zahlreicher braver
Helden, zugleich aber auch den Gefühlen
des Stolzes über ihre Thaten und dem
unerschütterlichen Vertrauen in die Zu
kunft Aufdruck zu geben. Ich danke Ih
nen herzlich für diese Kundgebung. Mö
gett die schweren Opfer, die det un! auf
gezwungene Ezistcnzkampf det Gesammt
heit, wie jedem Einzelnen auferlegt, ge
tragen werden von der zuversichtlichen
Hoffnung, daß Gott der Herr. auS dessen
gnädiger Hand wir Glück und Unglück,
Freude und Schmerz in Demuth em
psangen, auch die schwersten Wunde in
einen Segen für Volk und Vaterland der
wandeln wird.
Wilhelm l. R.
Aus die aus Anlaß der Gedächtnisfeier
für Kiautschou und die untergegangenen
'Kreuzer von dem Regierungsbezirk Mag-
'deburz an den Kaiser und den Groizav
miral v. Tirpitz gerichteten Telegramme
sind bei dem Oberpräsidente Dr. v. He
ael folaende Antworten einaeaanaen: ,S,
' M. ber Kaiser und König lassen für b,e
dortige patriotische Kundgebung zur Eh
rung der tvdtesmuthigen Kämpfer von
n.-l. ..- V.. .C-Y.-- CA .1-
lingiau uno oer gesauenen eiven un
serer" Flotte vielmals banken. v. Valen.
tini." Em. Exzellenz und allen Theil
nehmern danke ich herzlich für die telegra
phisch übermittelte Nachricht von ber erhe
benben patriotischen Kundgebung. Nach
den bisher erreichten Ersolgen können auch
die erlittenen herben Verluste unö nurim
ntet unerschütterlicher in dem Glauben
bestärken, daß die Erhaltung und der
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Ci von den
Ausbau von TeutsZilands Cregeltung
über die Größe der Zukunft entscheiden
wird. Großadmiral v. Tirpit,.'
Der Tausoatbe bes kleinen Kreuzer?
.Nürnberg', Oberbürgermeister von
cbub Nürnbera. listete an änlich des
ScegefeZ,!cs bei ben Falkland-Znseln an
das Reichsmarineamt nachstehendes Tele
gramm:
Zu dem bcklagcnswcrthen. ober rühm
vollen Untergang deö Kreuzer! .Nürn
berg' und dessen heldenhafter Bemannung
übermittelt feine tiefempfundene, herzliche
Theilnahme der Taufpathe Oberbürger
meiiter Geheimrath Schuh.
Das Ncichsmarineamt hat auf das ihm
vom Rathe der Stadt beim Verluste des
Kreuzers .Leipzig' gesandte Beileid-lele-gramm
folgende telegraphische Antwort
oesickt: .AufriSticsten Tank für die
ircrmen Worte der Trauer um unsere
Helden. Sie sollen nicht vergebens ge
fc.llen sein! Großadmiral v. Tirpitz.
Gefangennahme ans dem Tchlacktfrlde.
Tie vielen Kriegsgefangenen, die von
den Teutschen in dem gegenwärtigen
5riegeschon gemacht worden sind und
noch täglich gemacht werden, haben einem
italienischen Offizier Veranlassung gege
ben, sich im .Corriere della Sera' mit der
Frage zu beichäftigen, ob bas freiwillige
Ergeben größerer Truppentheile der ein
zelner Soldaten a neinen stärkeren Feind
durch internationale Bestimmungen gere
gelt sei oder nicht. Er kommt dabei zu
dem Schluß, daß es zwar geisse Bräuche
gebe, die auf den Willen zur Ergebung
schließen ließen, wie das. Hissen einer wei
ßen Fahne, bcs "lmkehren bei Gewehres
mit dem Lauft tiack unten, das Wegwer
fen der Waisen u. f. w., daß aber keiner
lei internatw''' Abmachungen bestän
den, die von , kriegführenden Parteien
beobachtet tei ,t müßten. Infolge
des Fehlens solcher Bestimmungen wären
nicht nur MißRrständnisse möglich, söN
dcrn man brauche auch keines der angei
fübrten Zeichen zu verstehen, wenn man
nicht wolle. Auf diese Weise würden
viele Soldaten gelobtet, die unter anderen
Umständen am Leben geblieben seien.
Der
ungenannte Oizier empfiehlt daher, nach
Sckluß des Krieges Berathün??n über
diese Frage zu eröffnen, denn sie sei. nicht
weniger wichtig als die der Parlamentäre
und die des Rothen Kreuzes.
Behandlung drutschrr Missionare.
Tie Rheinische Mission in Barmen er
hielt eine Nachricht, daß ihre Missionare
Feige aus Sarepta im Kapland, Laos
aus Lüderitzbucht und der dortige deutsche
Pastor Eoerper mit Frau und zwei Kin
dern von den Engländern in das Gcfan
genenlager Pieter - Maritzburg gebracht
worden feien, außerdem noch drei deutsche
Missionare. Von der Berliner Mission
sind die Missionare Zimmermann,
Manzke, Jurkat und Jaeckel gefangen
nach Pretoria abgeführt worden, wo auch
die Vastoren Wagner-Kapstadt. Victor-
Pretoria gefangen gehalten würden. Die
südafrikanische Regierung, die Anfangs
den Mislionaren gegenüber milde verfuhr,
ging nach dem Burenaufstand rücksichts
loser vor.
Die Miethuitterstükimg.
AuS Elberfeld wird gemeldet: Die bis
heiige Erledigung der Mieiheunterstüt
zungsanträqe läßt berechnen, welche Mit-
tel die Mikthunterstlltzung ersordern wird.
Im Durchschnitt entfallen auf jeden An
trag monatlich 7.1 Mark. Dieser Be
trag, der von den Kriegehilfcveteinen mit
Unterstützung der Stadt gezahlt wird,
deckt ein Viertel der Miethe. Das zweite
Viertel läßt der Bermiether nach. Da,
wo Miether und Bermiether in bedräng
ten Verhältnissen sind, kann auch bis zu
drei Viertel und in besonders ungünstigen
Verhältnissen b!e ganze Miethe aus den
Unters! ützungsgeldern gezahlt werden. Die
Zahl der Unterstützungsanträge betrug bis
Ende November 6000,
.
Verbot der StaatSblirgcr Zeitung".
Die. Berliner StaatsbUrger-Zeitung'
hat folgendes Schreiben des Oberkomman
dielenden in den Marken erhalten: Die
Nummer 174 vom L. Dezember beweist,
daß die Staatshürger-Zeituna die Be-
Handlung bestimmter Kreise deutscher
Staatsanaehönaer- auch wahrend ..des
Krieges fortzusetzen gewillt ist. ES ist
Teutschen in Russisch'Pslen requirirter
Ihnen schon unter dem 28. August eröff
net worden, daß eine solche Haltung mit
den während des Krieges zu beachtenden
politischen Notwendigkeiten nvereinbar
ist. Ferner verstößt die Rummer 134 in
dem Artikel Was werden wir fordern
und was wird mit Luxemburg?' gegen
den der Presse mehrfach vorgeschriebenen
Grundsatz, daß alle Erörterungen über
etwaige spätere Gebietserweiterungen au!
politischen Gründen zu unterlassen sind.
Unter diesen Um,,unden wird hiermit das
Erscheinen der Staatsbiirgkk'Zeitung'
für die Dauer des Kriege unter
sagt. .
Feldmarschag Erzherzog Friedrich.
Im Auftrag deö Kaiser! Fmnz Josef
überbrachte Baron Bolfras dem Armee
Oberkommandanten Erzherzog Friedrich
ein Handschreiben, durch das er zum
Feldmarschall ernannt wird. Auf die
Mittheilung des Handschreiben! gab Erz
herzog Friedrich seiner Ergriffenheit über
diesen Beweis der Zusriedenhcit des aller-
höchsten Krlkg-!krrn mit den Leistungen
seiner Wehrmacht AuZdruck. Er gedachte
der Tapseren.' die ihm kurch ihren unver
gleichstehen Hekdenmuth die höchste militä
lischt Würde erkämpften und die aus dek
Anerkennung des Allerhöchsten Kriegs
Herrn neue Kraft schöpfen würden, um
den mächtigen Frind niederzuringen. . .
Wegen SoldatenbclcidiguNg vrrurthrilt
Leichtfertige Schmähungen des Rotlzen
Kreuzes und der deutschen Soldaten ha
n einem Bierbankstrateqen m Leipzig
eine erns?d Strafe eingetragen. Der Ge-
schirrfiihrer Friedrich Radiner erörterte
cm 7. Lkloder m einer Va imiiytaki in
Leipzig-Reudnitz die Kriegsereigniffe. Ta
bei kam, wie die .Trcsdener Nachrichten'
mittheilen, die Rede auch auf Verwun
düngen.
Radiner äußerte sich nun dahin, die
Verwundungen und Verstümmelungen
deutscher Krieger rührten nicht allein von
den Feinden, sondern auch von den eigenen
Soldaten her. Auch das Rothe Kreuz
thue das feinige dazu. Er habe es von
Leuten gebort, die es ganz genau wußten.
Als Radtner ausgefordert wurde, doch zu
erklären, wer ihm das gesagt habe, wei-
gerte er sich, seine Gewährsmänner zu
nennen. Es wurde dann wegen dieser fri
volen Aeußerungen Anklage gegen Rodt
ner wegen Beleidigung erhoben. Das Ge
richt berurtkeilte den Angeklagten zu einer
Woche Gefängnis.'
'
Zur Aufklärung der Franzosen. ;'
übn bet dkiitscben Recmruna wird in
den besetzten Landestheilen Frankreichs in
französischer Spracht eine 1 Zeitung ver
breitet zum Zwecke dek' Austlarung der
Franzosen über die politische und militä
rische Lage. In dem Eröffnungsaufsatz
wird gesagt, daß die von Zeit zu Zeit er
scheinende Zeitung sich Nur aus Thatsachen
stützen und nur die reine Wahrheit brin
gen werde. Die Bevölkerung, die von der
Presse und der Regierung ihre! eigenen
Landes und der England! aus das
Schwerste getäuscht worden sei, werde sich
davon überzeugen, daß alle die verleumde
rischen Lügen, die eine korruptive und lüg
nciische Presse ln der ganzen Welt ver
breitet hat. nur ein feiges Mittel waren,
um einem Feind zu schaden, den man mit
ehrlichen Mitteln, zu bckämpsen sich zu
schwach fühlte. . .
,'
Iresfsichkrhcit der deutsche Artillerie.
Die Leistungen der deutschen Artillerie
erregen die Bewunderung sachverständiger
Fachleute. Einer derselben, der kürzlich
Gelegenheit hatte, in Belgien die Wirkun
gen der deutschen Artillerie und der ver
Kündeten österreichischen Artillerie zu stu
diren, schreibt darüber: Fast unbegreiflich
für den Laien ist die Treffsicherheit der
deutsch und österreichischen Artillerie, die
auf einen so kleinen Raum wie die Panzer
thurmdecke, die einen. Durchmesset von
höchstens 40 Meter hat, bei einer Entser
nung von etwa 12 Kilometer rund 90
Prozent Treffer hatte und noch dazu meist
die Panzerthllrme selbst zertrümmerte, die
dock.nur vier Meter Durchmesset hatten.
Es ist fast unglaublich, welche furchtbare
Kraft die Geschosse der 42-Mörser kxsitzen,
und man möchte beim Anblick dieser Zer
störungen fast darauf verzichten, da
Tanze wieder neu herzustellea.
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Bauernwagen.
EnglSndrr tter dentsche Artillerie.
Ter Londoner Korrespondent der
Naiionaklidende' meldet: Ich empsing
den Besuch eines englischen Artillerie
hauptmanncs, der noch am Morgen eS
gleichen Tag?! in ber Feueklinie nahe
Lille gestanben hatte. Der Offizier, der
sechs Tage Urlaub nach London erhielt,
erzählte unter anderem, daß er die Ar
tillcrie der Teutschen ausgezeichnet finde.
.Die deutschen Soldaten,' sagte er,
.kämpsen vorzüglich, und ihre Flugzeuge
halten aukgezeichnet Ausschau nach unse
ren Batterien. Pik fliegen darüber hin
vom frühen Morgen an und kümmern sich
gar nicht um das Feuer, ba! au! unseren
Maschinengewehren und Luftkanonen aus
sie gerichtet wird.' Die schweren deut
schen Haubitzen ober, sagte et, hätten
ihm nicht imponirt, da sie meisten! wegen
ihrer Kostbarkeit zurückgehalten werden
(offenbar hatte er also noch keine Bekannt
schast mit ihnen gemacht); sie seien schwer
zu trankportiren, und man wolle sie wohl
nicht der Gefahr außsetzen. überrumpelt
zu weiden.
...
Ein Held von Slidwest Sksallen.
Bei Beekat bei Dixmuiden fiel der
Hauptmann und Bataillonsführct Hart
wig von Zülow. einer.der Helden aus dem
Hereroaufstanb. dessen erfolgreicher Zug
zur i Entsatz von Okahandya noch in dank
barer Erinnerung fortleben wird. Der
Gksallene war dei Aus brück des Kriege?
aus dem Auslande sofort herbeigeeilt, um
s?ine Tiknlie dem Bateiland ju bieten.
Zum Kompagnicführck in einem Reserve
regiment ernannt, hatte er für seinen ge
sallenen Kommandeur am 23. vorigen
Monats die Führung de! Bataillons er
kalten. Tas Eiserne Kreuz schmückt seine
Brust, wie e! die Brust feines tapferen
VaterS. des verstorbenen Oberstleutnant!
von Zülow, der die drei ruhmreichen
Krieqe bes vorigen Jahrhunderts miige
macht hatte, und wie es die Brust seines
Großvaters, deS Oberst von Züiow, ge
schmückt hatte,
.
Tie Welsen für Ostpreußen.
In det in Hannover scheinenden
.Deutschen Volksztg." wird folgender Auf.
ruf der Reichswgsabgeordneten der deutsch
hannover'schen Partei an unsere Partei
freunde im Hannoverlandc' vcrössentlicht:
Der gewaltige Krieg, den wir zur Ver
iheidigung des deutschen Vaterlandes zu
führen gezwungen sind, hat über die ost
preußischen Grenzgebiete schwere! Unheil
gebracht. Tausende von Familien haben
vor einem roh zerstörenden Feinde aus der
Heimath flüchten müssen. Dank göttlicher
Gnade. Dank, unseren wackeren Bertheidi
gern im Felde sind die Fluren unserer
hannover'schen Heimath von der Verwü
ftung verschont geblieben. Zu uns kam
men in diesen Tagen, Zuflucht suchend,
Tausende flüchtiger Ostpreußen. Bcwoh
ner det hannoverischen Lanbe, denen Gast
freundschaft und Treue wohlbehütcte!
Vatercrbe ist: Laßt unS an dicfen Unglück
licbcn mehr thun, als was behördliche An
ordnung und bloße Pflicht erheischen!
Ocsfnet den Bertrie denen weit Häuser und
Herzen! Laßt sie an Euerem Herde Zu
flucht. Schutz und Ruhe finden! So zel
gen wir am besten hannover'sche Art!"
Die Feststellung der Thatsache: .Es
giebt leine Parteien Wehr', kann nicht
besser beleuchtet werden, ol! durch diese
Kundgebung werlthätiget Nachstenhülfe.
" : ' ,
Hauptman Srnft v. Wolzoge.
Ernst v. Wolzogen. der sich bei Aus
bruch des Krieges freiwillig zu den Fah
nen meldeie und unlängst mit -einer Land
sturmabtheilung in'! Feld gerückt iß.
wurde zum Hauptmann befördert.
Auf In den Kampf. .
Der Nürnb. Anz.' schreibt: Bei den
hiesigen und auch den Fllrther Regimen
tern trafen in der letzten Woche fast tag-
lich truppenweise die noch beurlaubt ge
wesenen RekrAtm de! heurigen Jahrgan
ges ej. Gestern und vorgestern brachten
Züge wieder große Transporte aus der
Oberpfalz und aus Ober und Untrrsran
ken hierher. Es ist ein schönes Gcsiihl für
jeden Vaterlandsfreund, immer wieder
neue Massen ktäftiger und gesunder Men
schen meist sind es Rekruten aus den
ländlichen Bezirken in die Kasernen
swziehen zu Zehen.
Teulschkk Lezrrttzug slir die lkikkcn.
Der Plan des Akkiisa!,ischsst''del
Verein! zur Bukriislung 'und Jnstandkal
tung der Berkinlazarellsiilge, einen ersten
beu,s.kN Lazakettzug für die türkische
Armee auszurüsten, hat die Genchmisiiing
des Ncichökanzlerö. de! Feldsanitätlchej
und des Fkldcts.iibahnches erhalten. Tel
Arlitöaueschuß ist insolgedeffen sofort zur
AnssjiKrung des Plane! gssckkitten m dcr
Erwartung, daß in weilen Kreiftn
Tätschln! sich Interesse fiir diese
tverlhvolle Geschenk, da den SanitiitS
dienst der BuNdesgenosien wirkunzkLoll
unterstützen soll, finden wird.
. V
Am Pranger.
s Landrath des Kreise! Gardelkgen,
v. AlvenSlrben, hat nachfolgende össent
licke BckaNntmaZiung ergehen lassen:
Der Landwirth Wilhelm Strauß In
Locksicdt bei Ocbiselve hat vslpreußisch
Flüchtlinge, eine Frau und zwei Kinder
im Alter bon S und lj Jahren, die Ihm
von dem Gemeindcvorstond auf Grund
de! KriegSIeistunzsgksctz!! überwiesen wa
ren, ohne Weiteres vor die Thür gesetzt,
trotzdem er in seinem Hause drei unbe
nutzte heizbare Zimmer zur Verfügung
hat. Frierend und wcind wurde die
arme Familie von Nachbarslcuten des
Strauß, die kein heizbares Zimmer übrig
haben, aufgenommen. Strauß hat schon
bei der Aufhebung der Mobilmachung!
Pferde wenig vaterlänbisck Gesinnung ge
zeigt. Zur Wotnunq für Andere bringe
ich die! zur öffentlichen Kenntni!. '
. .
. I Belgische Ministersöhne.
Det .Nieuwe Notterdamsche Eourant'
läßt sich von seinem Brüsseler Korrcspon
denten melden, daß einer der Söhn- des
belgischen Ministerpräsidenten de Broi'.ic
ville. der als Freiwilliger im belgischen
Heer Dienst tat. gefangen gcnomme,, wor
de.n ist. Verschiedene Familienmitglieder
belgischer Mnister. sind bereit! 'gefallen, so
unter anderm ein Sohn des Kolonial
Minister! Renkin. ferner ein Sohn rc!
früheren Finanzministers Lev'n und ei
Sohn de! General! PontuZ. des früheren
Kriegsministers, dcr Hauptmann bei der
belgischen Artillerie war.
Tie Lody Eiche".
Die Stadt Nordhausen hat beschlossen,
ihren Sohn, den in England erschossenen
HanS Lcdy. besonders zu ehren. Sie wird
zur dauernden Erinnerung an ihn eine
Eiche, pflanzen, die nach ihm den Namen
.Lcdy.'Eiche' führen soll.
.
Auszeichnungen der Aerzte.
Wie außerordentliche bedeutend und tief
greifend die Thätigkeit der deutschen Sa
nitätsoffiziere in diesem Kriege bisher ge
Wesen ist. geht aus der hohen Zahl der ih
nen verliehenen Auszeichnungen am deut
licdsten hervor. Richt weniger als 1DO0
Eiserne Kreuze haben sich Militärärzte
durch ihre äusopferungsvolle Arbeit er
worden. '
.
Englische Aensnr.
Eine Zuschrift an die .Baseler Nach-
richten' bringt als interessanten Beitrag
zu dem Thema .Gefangenenlager' bas
Erlebnis einer deutschen Familie in
Basel. Diese hatte von einem ihr bekann
ten nranzosen aus det deut chcn Vcsan
genschast einen Brief voll Anerkennung
für die gute Belzandlung. die er genoß,
erhalten. Sie schnitt diesen Theil des
Briefes aus und klebte ihn oben auf
einen Brief, der an einen Freund in
England gerichtet war. In einem Ant
wortbricf fragte der englische Empfänger
an. was wohl aus vem IM zuacgangenen
Brief aufgeklebt gewesen sei. Sie Len,ur
habe das Aufgeklebte konfiszirt. Ein
Kommentar zu der Gesinnung des eng
lischen Zensors dürfte nicht nöthig sein.
Tie Königin im Er.il.
Die Königin der Belgier ist am 4. De
zembcr, von ihnm Gefolge begleitet, in
Frankreich eingetroffen. Sie wurde von
den Militärbehörden, dem Bürgermeister
und dem Unterpräfckten der Stadt,, in
der sie zu Schiffe anlangte der Name
wird nicht genannt empfckngen. worauf
sie im Automobil nachdem Innern Frank
ichs weiterreistt.
Tie türkischen Freunde.
Das osmanische Landesvertheidigungs
Kommittce in Konstantinopel bereitet die
Sendung von zwei Millionen Paketen Ta
bak an die österreichisch ungarische und
die deutsche Armee vor. Auf den Paketen
werden die österreichische, ungarische, deut
sche und osmanische Fahne einander kreu
zend dargestellt sein.
' "
Tie Russe und Htndenbnrg.
Der .Tagl. Rundsch.' wird von einem
Kenner der Verhältnisse in Rußland ge
schrieben: Hindenburg, ber Besieg bei russischen
Heere, gehört heute' zu den volkstümlich
sicn Männern Rußlands. Da! russische
Volk hat eine wahre Sehnsucht,' sich an
großen Persönlichkeiten zu berauschen,
während es für Männer, die hinter den
Erwartungen zurllckblieben. nur beißenden
Spott übrig hat. So war es schon im
Russisch-Japanischen Kriege. General
Kuropatkin und' Admiral Rostjestwenski
gehörten zu den lächerlichsten Erscheinun
gen des russischen öffentlichen Lebens. Ihre
Namen wurden nur mit spöttischem La
cheln ausgesproen. Vor dem japanischen
Führer Kuroki vatten dagegen die Russen
Respekt. Vor Sindenbura ist aber die
Furcht und die Hochachtun gleich groß.
Jeder weiß in Rußland, da Hindenburg
da! kussische Heer besiegt hat, trotzdem die
Regierung dazu tut, um ihre Niederlagen
zu verheinüichen oder zu verschleiern. Man
weiß auch, in welchem Stile er gesiegt hat.
Rennenkampf dagegen ist eine viel bespöt
i.n.
IWlb (JlUW
Fürsorge für rerslummeltt.
In Tarmstadt fand aus Veranlassung
dcl SchkiÜli!jkr! der Teutschen Ber
kinigung slir Kklippelsäisorae, Herrn Pro
sessor Biksatüki Berlin. In der Landelver
sicherungZanstall eine Bcsprc.bung statt,
wie sür die im riege Verstümmelte,
nur noch theilweise ArbrttIähigen gesorgt
werden t.me. Tie Fiirsokge suk die
Nkikasinvaliden muß nacki dem Ergebnis
der Besprechung möglichst eilig, also
stwn während der Lazarettbehandlung
eintreten, n Ist daher anzustreben, daß in
den allgemein' Reserve ui'd Brrelnila
zarettcn den Verwundeten, die einer vr
ttnpädischen Bkhandluna oder Rackbe .
Handlung bcdürlcn. diese auch zu Theil .
wiid, und daß sachverständige Aerzte hier
für zugewie werden. Ta den Kriegern,
die als Fola'n ihrer Verwundung am
vollen Gebrauch ihrer Gliedmaßen behin
dert sind, möglichst ihre volle Arbeitjsä
higkeit wieder gei,?ben werden soll, ist in
ihrem Interesse eine voreilige Entlassung
aus dem Lazarett und dem Militärdienst
zu vermeiden, und ,1 ist ziveckmäßig. den
wikdkkhergcstcllten Mann unmittelbar in
eine Arbeitsstelle zu entlassen. Ta die
Verwundeten zumeist nicht in ihren Hei
malhitlazaretten berpslcnt werden, ist we
nigste! die Nachbehandlung in der Hei
math anzustreben, nirt die Acbeitösuche ,u
erlcicktcrn. Tie Verwundeten sind daher
möglichst vor Abschluß der Behandlung
einem der Hcimath nahegelegenen Lazarett
zuzuführen.
Liebknecht dcr Opportune.
Unter Berufung aus die Thatsache, datz
der Abgeordnete Tr. Karl Liebknecht in
dcr letzten Kriegagung des Abgeordne
tcnhauscs ausdrücklich öffentlich festge
stellt hat. daß er beim Hoch auf den Kai
fcr nicht mit aufgestanden sei, und die!
mal im Reichstage vorbei den Saal der
lassen hat. theilt die .Teutsche Tagelzci
tung' den Brief eines Ossizicrs mit. der
bis vor Kurzem in Lüttich stand und so!
gendes schreibt:
Am 9. Septcmber'wcilte der Abgcord
nete Dr. Liebknecht in Lüttich und hielt
sich am Abend diese! Tages in dem Lo
kal " auf, wo auch viele Offiziere
der Garnison waren. In später Abend
stunde wurde der Fall von Maubeugc be
kannt. Man brachte stehend ein Hoch aus
Seine Majestät aus und sang anknüpfend
die NationalbiWne und .Teutschland.
Deutschland über alles'. Liebknecht T.anb
nicht nur mit aus, sondern stimmte in da!
Hoch sowohl wie auch In den Gesang ein.
Er hat also den Muth einer Opposition -nur
dann, wenn er als Abgeordneter
nichts zu befürchten hat.
Dazu bemerkt die .Teutsche Tageszei
tun':
Wir würden vielleicht von dieser Mit
Ihcikung nicht Kenntnis genommen haben, ..
wenn uns nicht von verschiedenen anderen ,
Seiten dieselbe Schilderung zugegangen,
wäre. Unter diesen Umständen glaubten
wir uns ihrer Wiedergabe nicht entziehen
ZU sollen.
' .
Kulturarbeit durch Kriegsgefangene.
Zwifck?en der Stadt Guben und dem .
Kommandanten des Gefangenenlagers ist
ein Vertrag abgeschlossen worden, wonach
die Rcgulirung des sogenannten Mücken
berger Lauchs, ein 44 Morgen großes
(, ,,?-,,,,: V.... r.t t),..T..
uniftui(l, VMia; , Auncnr. riutn
ausgeführt werden soll. Auf diese Weise
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lumi um einem 4iuuituiiiiAinu uuu
rund 3000 Mari in rniflfirrtnFili finA
bedeutsames Werk geschaffen werden. Der
Anmarsch und Abmarsch der Gefangenen
zur Arbeitsstätte erfolgt für die Stadt
kostenfrei. TeSaleicben wird d,r Stadt
eine fünfstündige 'Arbeitszeit unentgeltlich
zur Beifügung gestellt. Für die darüber
hinausgchende Arbeitszeit hat die Stadt
eine Vergütung von 5 Pfennig sur die
lunvc und den !iops zu bezahlen.
. '
Ein Kriegoschwindler.
Auf Betreiben der -luremburaischen Vo
lizeibehörde wurde in Luxemburg ein
t
Teutscher in Militarhaft genommen, der
m Belgien, Vank bem Prestige seiner Uni
form, inacblicb im Auftrag' dr Militär
behörden gegen Gutscheine Requisitionen
vorgenommen und so prachtvolle Pferde
erbeutet hat, die er in Handel brachte.
Auch fand man bei ibm in ein?m n-mi
theten Zimmer eine Menge Werthsachen,
lo,ivarcs vausgeraiy und eine sehr werth
volle Standuhr. Der Gauner ickemt Un
unsaubcreZ Handwerk leicht genommen zu
haben. Ein von ihm ausgestellter Gut
schein hat folgenden Wortlaut: .Gutschein
der deutschen Militärverwaltuna. ?"
Schwein kriegst nichts.' Der Verhaftete.
steht seiner Aburtheilung durch bas beut
sche Kriegsgericht 'entgegen.
' . ' .
T,e TchnccschiihAbtl,eilung. ,
Die Schneeschuh-Abthcilung d Sani
täts-Kolonne von Mülhausen i. E. be
nöthigt, um den verwundeten Soldaten
in den Vogcsen auch bei der denkbar
schlechtesten Witterung schnelle Hülse
bringen zu können, alle für den Ski
Fahrer nothwendigen Utensilien. Ge
braucht werden drei bis vier Paar kana.
dische und acht bis zehn Paar norwegi.
sche Schneeschuh, zwei bis drei zerlegbare
Nennwölfe, da sich diese zum Verwunde
tentransport ausgezeichnet eiqnen. Schlil
tensporen mit Riemen, Schneebrillen,
wollene Handschuhe, Sweater, Wickel
gamaschen u. s. w.
. '
K7jiihrigex Professor kriegsfreiwillig.
Wie die Vossische Zeitung' meld
kommt zu den Gelehrten, die die Fe
mit dem Schmerle vertauscht haben, jetzt
auch noch Geheimrat Roethe, der ordcnt
liche Professor für deutscht Literatur an
der erliner Universität, dcr als Haupt
mann der Reserve ins Feld zieht. Ge
beimrat Nn?lse k? im r.7
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steht, übernimmt in Bahnkommando im
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