Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 19, 1915, Image 6

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    ZZgliche Cniafm Tribüne lirnstag, den ID. Januar 1911.
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Romas von
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(17. Fortjegung.)
Er hatte mit einer geradezu trn
jJnutMtn, nit im geringsten er
iut:s:c!ttn Wiche gesprochc.r und be
crif r.ichr, daß er die fal!den Aus
,;iatn überhaupt herausbrachte. Tackle
ti ouch Ui jtiüii iinjuta Ctz:
i?t ja Heller Wahnsinn, die Wahrheit
ir.uß f!ch jeden ÄllgenUick durch
Echriftverzleichunzen und durch den
Äricnnhalt her2uZtel!en. Ich mache
mich' strafbar. Warum übernehme
ich nur dieses Risiko für v. eine
Bcrbrechcrin. die nin fleU JÖjseS ge
en?"
Ter Kommissar sucht verzebltch
nach einer rtlarunz für dieses
icchulöL'etenmniä. Eincrs.'itS teat B
zu unpsychologisch, um wahr ZU sein.
Selbst der abgehärteste Äerbrecher
brach, wenn er eine so grausige Tat
manchen mußte, zusammen. Hm
gen sprach ein wichtiges kriminali
uisches Moment für die Richtigkeit
isti Geständnisses, das Motiv". Ter
Freiberr war der einzige ledende Ver.
wand'e der gelöteten utsherrm, mit
hin ihr direkter Erde. Allerdings
teilte er. der Mittellose, durch die
Heirat die Siutzniesjung der Rcvenuen
cus dem Gut und dem vermögen ge
habt, doch eben iediglich in zweiter lii
nie. Er hatte demnach ein tatsächli
ches, schwerwiegendes Interesse ander
Beseitigung bei" jungen Mädchens, Las
zwischen ihm und dem uneingeschränkt
ten Besitz stand.
Angenommen, er hatte Schulden
etwa Spiel out Ehrenschulden.
Tann war es ein gewaltiger Unter
schied, ob er ohne weiteres und ziem,
lich rasch über gröbere Beträge der
fügen konnte, oder ob er gezwungen
war, die Hochzeit abzuwarten, die
udem monatelang hinausgeschoben
werden mußte. Außerdem wäre er
felbst nach erfolgtcr Eheschließung in
Geldangelegenheiten auf das Einser
' ständnis feiner Frau angewiesen ge
wesen.
Ein Motiv war somit vorhanden.
Dazu war das Alibi zweifelhaft.
Van durfte nicht verkennen, daß der
dem Baron nachgesandte Bote ihn
weder auf dem Borwerk noch an den
Stellen, zu denen er angeblich von
dort aus geritten war, angetroffen
hatte. Herr vom Thal wollte in den
Waldungen und den Feldern nach dem
Rechten gesehen haben. Niemand aber
hatte ihn begleitet, ein Zeuge war
nicht vorhanden. Ein NachtontroLie
ten seiner ursprünglichen Angaben
und damit die einwandfreie Festste!
iung, wo er sich zur Zeit, in der
Hanne erschlagen worden, aufgehalten,
war daher vorläufig unmöglich. !
Trotzdem sah der Polizeibeamte
sehr wohl ein, auf wie schwachen Fü
ßen diese Indizien basierten. Nach
welcher Richtung er sich jedoch die
Sache auch überlegte, und so unwahr
scheinlich die Angaben des 'Selbstbe
zichters klangen, eine entfernte Mög
lichkeit blieb bestehen, daß er nicht
gelogen hatte. Er konnte bei der
vorgerückten Stunde tatsächlich nichts
tun, als den Frciherrn vorerst
gleichfalls in Haft zu nehmen. Die
Aufklärungen mußte der nächste Tag
bringen. -Die würden schon schnell
und restlos erfolgen, da er jetzt das
wichtigste Beweismaterial, den viel
gesuchten Brief, in Händen hatte.
Dementsprechend handelte.der Korn
mrssar.
"
Gleich einem Lauffeuer verbreitete
sich die Kunde von dem Ereignis auf
Westernhagen. Weit und breir war
man in der hellsten Aufregung und
Bewegung. Als ob Stafettenreiter
die Meldungen von Ort zu Ort trü
gen. wußte, man in den entferntest
Dörfern bereits in aller Frühe, was
sich spät am Abend vorher 'begeben
haben sollte. Selbst den Lokal
blättern, die richt vor dem Nachmit
tag mit ihrem Wissen aufwarten konn
ten, war die geschäftige Fama vor
au-geeilt.
Daher war es nicht weiter der
wunderlich, daß sich Marga Freifrau
ocm Thal schon beim Kriminclkom
missar meldete und eine einwand
freie Aufklärung der rätselhaften Af
färe brachte, noch ehe der Untersu
chungsrichter und der Vertreter der
Staatsanwaltschaft an Ort und Stelle
eintrafen, ja sogar noch ehe der Kom
missar den Schriftsteller und den
Freiherrn nochmals ordnungsgemäß
verhört hatte.
Die Baronin hatte nicht im en!
ferntesten daran gedacht zu fliehen
wenigstens nicht, um sich ihrer Vcr
cntwortung zu entziehen.
Im ersten Impuls, nachdem Han
ne blutüberströmt zusammengebrochen,
war sie in ihrer furchtbaren Bestür
5!ng davongelaufen, gehetzt von
Furcht und EewissenLbissen. Meilen
weit war sie umhergeirrt, plan und
z.ellos, ohne sich Rechenschaft über
ihr Tun zu geben. Eine unWider
st.'hliche Macht hatte sie vorwärts ge
trieben, über Wiesen ,und durch dichte
Schonungen, wie es gerade kam. Sie
ochtete weder darauf, ob sie gebahnte
Wege ging, oder ob sie sich auf un
toegsamen Pfaden durcharbeitete, und
IS
u
Alfred Lorek.
...8
hatte lediglich das Bestreben immer
iLkiterzuhcsten. - Tadci war sie ganz
mstinklio einer bestimmten Richtung
Lkfolgt.
Ecjchöxft langte sie in dem kleinen.
,relt.!bgc!eeiicn Tvtf an, von dem
5s sie tiüher ihre Streiszüge nach
cem Gut uniernmmen.
Marga erschrak nicht darücr, und
ebensowenig wunderte sie das. Voll
ständig stumpf sand sie sich mit der
Tatsache' ab und versuchte gar nicht
.reiter. d Ursache dieses Zufalls
nachzuspüren. Am wenig st en siel ihr
aber ein. sich etwa zu verbergen oder
oen Menschen ausreichen, hr, kam
absolut nicht in den Sinn, fcjij sie alle
Veranlassung hatte, sich möglichst we
r.ig blicken zu lassen.
Wie eine Schiaswandlerin schleppte
sie sich ihrem Domizil, dem Rasthof
cm Ende der Toisstraße, zu, schlass
und todmüde nach der beschwerlichen
Wanderung. Zu der moralischen
Depression war die in hohem Grade
natürliche Abspannung hinzugekoiii'
tuen, und beides zusammen drückte
derart auf sie, daß sie sich nur zu
ocn primitivsten Funktionen iwingen
tonnte.
Ten guten Dörflern wäre unter
anderen Berhältnissen das oerslörte
Aussehen und die sichUiche Ermat
lung der feinen Dame, die seit ihrer
Anwesenheit in dem weltabg?schiede
nen Flecken schon immer ihre Ncugier
l'nd Bewunderung erregt hatte, sicher
aufgefallen. Heute dagegen schenk
ten sie ihr keine Beachtung, denn sie
waren erfüllt von den Neuigkeiten
,uf Westernhagen, die ihr schr.'krfälli
ges Begriffsvermögen vollauf be
schäftigten.
Ueberall erzählte man lebhaft und
erregt von dem Mord auf dem Gut.
Das gräßliche Wort schlug bdd hier,
bald da an Margas Ohr, besiegte für
Augenblicke ihre Apathie und kristaUi
sierle in dem Gewirr ihrer. Empfin
Düngen einen festen Kern heraus:
Tot, wirklich tot:"
Aber der Einoruck bieser jede Hoff
aung vernichtenden Gewißheit war
flüchtig, schemenhaft.
Im Gasthaus angelangt, kam sie
kaum die Treppe hinauf, dann sank
sie angekleidet auf das 3;:t und
verfiel in einen Ichmeren, tiefen
Schlaf. Ter überanstrengte Körper
war nicht mehr fähig, Widerstand zu
leisten.
Als sie erwachte, war die Nackt hr
eingebrochen. Der Mond schien mit
gelblich blassem Schein zu ihr hern
und gab den Gegenständen etwas
Sanftes, Ausgeglichenes: dem
Schrank, dem Tisch, cer alten, wack
ligcn Kommode allem. In die
sem beruhigenden, mildfahlen Licht
wurde ihr seit Wochen zum ersten
mal wieder möglich, sich zu ko::zentrie
ren.
Die Katastrophe schien die ganze
Zerfahrenheit, die während dieser
Monate .in ihr gesteckt, ausgelöscht zu
haben, ihr altes, alles erwägendes
Ich regte sich von neuem. Daß sie
ihre Nebenbuhlerin getötet hatte, er
schüttelte sie, ohne daß die Reue
ihr die besonnene Ueberlegung raubte,
wie jede weit geringere Erregung
los in der letzten Zeit getan. Sü
wußte , daß sie die Tat zu sühnen
hatte, und wollte sie auch ehrlich sich
nen.
Dieser Entschluß wurde dann un
erschütterlich, nachdem sie am frühen
Morgen erfahren, daß Unschuldige
und selbst er, um dessentwillen das
Entsetzliche geschehen an ihrer
Stelle leiden mußten.
Die Marga von ehedem, eisenfest
und eisenhart, hatte bald nach,Ta
gesgrauen den Weg zum Untersu
chungsführenden angetreten und saß
nun vor ihm und schilderte in kla
ren, zusammenhängenden Ausfvhrun
gen den Hergang. Nur ab und on
überrieselte sie ein Schauer.
Ein Uneingeweihter hätte den Ein
druck gewinnen können, nichts an der
Leichte berühre sie persönlich, ihr Herz
lei verstockt, und sie fei gar nicht sä
hig. die Größe ihrer Schuld zu er
messen. Das war Täuschung, Die
Baronin litt, und der Schmerz über
den definitiv, für sie besiegelten Wer
lust des vergötterten Mannes trat
dollständig zurück und hatte nicht
Raum neben dem niederschmetternden
Bewußtsein, eine Mörderin zu sein.
Nichtsdestoweniger lag in der Art, in
der sie ihr Geständnis, ablegte, jener
starre Zug, der sie stets gekennzeichnet
hatte. Sie versuchte nicht durch Trä
nen. nicht durch Jammern eine milde
re Beurteilung zu erbetteln sie ging
der Strafe gefaßt entgegen, weil diese
in ihren Augen den einzigen gerechten
Ausgleich bildete.
Unwillkürlich nötigte solche Veherr
,'chung dem Kommissar ein starke?
Maß von Achtung ab. Er begnff, daß
er dieser Frau gegenüber nicht nötig
labe, .etwas herauszuholen": er
wußte genau: was die sagte, ent
sprach streng der Wahrheit.
So hörte er ihr zu und ließ sie
ihre Angaben, die knapp und einfach
waren, zu Protokoll geben.
Seit ihrer Rückkehr aus Argypten
atte sie sich in einiger Entfernung
ron Wksteriihagen, in jenem kleinen
Dorf, einquartiert, um von dort auj
ter Rad ihre Fahrten nach d-,n Gut
zu unternehmen. Sie beziveckte. eine
Gelegenheit zu erspähen, um Frau
itin von Westernhagen un?er vier
Augen zu sprechen. Zufällig erfuhr
sie au dem Gespräch einiger Unechte,
kie an ihrem Bersteck im Pl vor
überkamen, daß ihr Mann über Land
ttiien wollte. Diese Gelegenheit te
nutzte sie und lockte das junge Mäd
Jen durch ein Schreiben ,n den
Park.
Sie wollte Hanne lediglich durch
,hre ßf seine Uelerlezenhe,t zwingen,
Rolf "aufzugeben, und zwciscue nicht
saun, daß ihr das gelingen würde,
atlt sich doch, wenn sie eö darauf
(.nlegte. bisher jeder ihrer zwi.isienden
Energie untergeordnet, sogar Männer
con der ausgesprochenen Persönlichkeit
ihres Baters und des Schriftstellers
Pressen.
An der starken, jungen Liebe Han
,eö zerschellte indes unvermutet ihre
Krast. Die Sanfte. Weiche.
Schmiegsame wurde mutig ind tret
zig. wo es galt, den Besitz d:S erko
.cnen Mannes zu verteidige?. Mit
iapseren. die Gegnerin schwer reizen
ren Worten kämpfte sie ur.? wies
:,üm Schluß die Störerin ihre Frie
rcns kurzerhand von ihrem Grund
,.nd Loden.
,Ta überkam mich", fuhr die Ba
cvnin mit heiser werdender Stimme
in ihrer Erzählung fort, wifru
die maßlose Wut, die mich seit jener
Begegnung in Heluan oft befugen, die
mir sonst ganz fern liegt und die
sich wohl niemand von denen, die
nich kennen, zu erklären vermag, ich
zclbst am wenigsten.
Siedendheiß stieg mir zu Kopf:
.Das kleine, blonde Geschöpf dort
wagt dir den Mann zu nehmen, der
dir vor Gott und den Menschen ge
hört. Bist du so minderwertig ge
worden, daß ein Gänschen sich dir
in den Weg stellte, dich verhöhnen und
verlachen darf und dich wie eine
Landstreicher! hinausjagt dich,
die du gekommen bist, dein gutes
Recht zu holen, dein Eigentum zu
rückzufordern?
Plötzlich vermeinte ich, Rolf und
sie zu sehen, wie sie in verschwie
ljencr Kofestunde miteinander über
die einst so stolze, selbstbewußte Frau,
tie das kleine Ding hinausgeworfen
gleich einer Dirne, verächtlich spotte
ten.
Bor den Augen flimmerten mir alle
Farben! Den Rechen, der irgendwo
an einen Baum gelehnt, hatte ich
ich weiß nicht, woher es kam mit
einmal in der Hand ich schlag zu
in sinnloser Wut rasch hinter
einander ud sah nur immer die
höhnend lachende Andere!"
Tie Baronin holte tief Atem. Ihre
Brust hob sich keuchend.
Der Kommissar rührte sich tfcht, er
gönnte ihr Ruhe.
Nach einer kleinen Pause suhr sie
rort:
.Fast lautlos ist sie zusammenge
tiochcn, ohne Aufschrei, mit kaum
hörbarem Stöhnen, dann lag sie
ganz still. Ich habe gehö.t. daß
sie sich später aufgerichtet haben
soll, das habe ich aber nicht mehr ge
sehen.
Mich hatte das Entsetzen gepackt.
!s sie hinfiel, und ich habe mich nicht
gefragt, ob Hilfe möglich sei, ich
habe nicht überlegt, ob ich sie tödlich
getroffen oder nur verletzt habe. In
einem wahren Taumel bin ich da
osngestürzt, ohne Umsehen, ohne Be
sinnung, immerzu' immerzu, immer
weiter ich habe nur das eine ge
wollt: fort - fort weit von der
Stelle, wo das blonde, bleich: Weib
liegt.
Dabei habe ich nicht etwa an Flucht
gedacht und nicht an die drohende
Strafe an nichts.
Allein sein wollte ich mit mir und
meiner Scham. Nichts hören, nichts
sehen.
In der Nacht habe ich mich
dann wiedergefunden, und hier bin
ich!'
Ja, hier war nun die Täterin
und kein Mensch konnte sie retten,
weder vor der Strenge des Gesetzes
und deren Folgen noch vor dein weit
Schlimmeren, vor der Aechtung in je
ren Kreisen, zu denen sie gehörte und
in denen sie eine Rolle gespielt ha
ten mochte. Was würde nachher aus
dieser vom Schicksal verwöhnten Frau
werden?
Dem Untersuchungsführenbkn wur
U ordentlich warm bei diesem Gedan
km, und nie war ihm die Pflichter
jüllung derart hart gewesen wie in
diesem Fall. Voll aufrichtiger Teil
nähme fragte er: -
Wie war es 'nur möglich, baß
eine Frau von ' Ihrer Erziehung
und Bildung sich so hinreißen 'assen
konnte?" '
Marga blickte vor sich hin und
überlegte.
, .Wie es Möglich war? Die Tlln
ehe hielt eben nicht stand, als man
mir den nehmen wollte, von dem ich
erst jetzt weiß, daß ich ihn unsagbar
liebe und immer geliebt habe, trotz
dem ich selbst mir ihn freventlich ver
scherzt habe."
.Und nun, Frau Baronin?"
Sie richtete sich energisch auf:
.Nun habe ich ihn endgültig verlo
ren nun bleibt mir nur übrig, die
Strafe auf mich zu nehmen."
; ' .
" (Fortsetzung folgt.) ' '
Zcd liebe Eieb fcfcr
Cfij'f Bon HiU Tchulzk.
Dit'fä ganze letzte Jahr in Lerlin
war für Dr. Berg eine Kett von
Aerdruß und seldilquälerischen Ge
danken geworden. Erst war er glück
lich gewesen, all ihm dort Ostern
unerwartet eine gute Stellung geboten
wurde, als er aus den, engen KreHe
der Heimatstadt in da frische groß,
zügige Leben gerissen wuröe, und ir
gendivo da in seinem Innern blühte
eine unbestimmte Hossnung auf. daß
doch noch einmal alles für ihn gut
werden könnte. Eiiie Hof,ung. über
die er sich selbst gar nicht klar werden
konnte, die ihm in nüchternen Augen
blicken lächerlich schien und unlogisch
wie alle Gefühle. Denn was half
im Grunde alles Wegwandern, olle
Freude über das endlich bessere En,
kommen, die intensive Hingade an den
Beruf, wenn man im innersten Herzen
leer blieb und wusjte, daß die Zu
kunst kein reizvolles Geheimnis, keine
Illusionen mehr barg.
Gleich in seinen, ersten Studien
jähre hatte er sich in ein hiibscheS fri
sckes Mädchen seiner Heimat verliebt,
und impulsiv und leidenschaftlich wie
er war. hatte er ibr in jugendlicher
Schwärmerei sein Wort gegeben. Das
war an einem Soeiimerabend gewesen,
wo sie im weißen Kleide neben ihm
ainc, und er nicht wußte, wo ein sehn
süchtiaes Blühen und Duften über
den Wiesen hing. Ter Ring aber,
dai schmale goldene Ringlein, wurde
nach und nach zu einer drückenden
Fessel, denn Anfang zwanzig siebt
die Welt so ganz ander! auö als
Jahre später. Dann erst kommt die
Entwicklung mit iljrtn reifenden An
sch.iuungen und den höheren Ansprü
chen an die Art und den Charakter
des Menschen, mit dem man ein Le
den lang zusammengehen will.
.Nun war seine .Anstellung in Wer
lin erfolgt. Es lag kein Grund mehr
vor. die Heirat noch länger hinauszu
schieben. Da kam daS Schlimmste. Gleich
im Anfange lernte er in Berlin eine
Familie tennen. Er sah die Tcchier
des Hauses und wußte, daß die sein
Schicksal war. S!ie war er in der
Zeit seiner lustigen - Studentenjahre
seiner Braut auch nur in Gedanken
untreu geworden, cbu jetzt trat die
Versuchung an ihn heran. Und dar
um waren all diese Monate in Berlin,
auf das er sich so gefreut hatte, so
qualvoll für ihn. Dieser zermürben
de Konflikt zwischen alter Treue und
neuem Glück. Hier hatte er das
Mädchen gefunden, das sich feinen
gereiften Anschauungen anpaßte, das
dieselben hohen Interessen hatte wie
er, das ihm schon nach wenigen Stun
den ganz vertraut war. Es bildete
sich zwischen ihnen ein anregender
Verkehr, der schnell herzlich geworden
wäre, wenn Marie Brunner eö nicht
verstanden hätte, stets Abstand zu hal
ten. Dieses Mädchen, das eine selt
same Mischung von Anteilnahme und
eisiger Zurückhaltung in ihrem Wesen
zeigte, ließ ihn über ihre innersten
Empfindungen in vollständiger Un
wissenheit. Wenn er, berauscht von
einem plötzlich zärtlichen Lachen, ei
nem warmen Aufleuchten ihrer Augen,
sich vergaß und feine Hand auf ihren
Arm legte, indem er sie leise bei ihrem
Bornamen nannte, brachte ihn eine
abwehrende Bewegung ein spöttischer
Unterton in ihrer Stimme sofort zu
Bewußtsein.
So quälte er sich zwischen Hoffen
und Verzichten, zwischen einem glück
lichen Optimismus und bangen
Zweifeln. Ob sie ihn liebte? Und
so liebte, daß sie es wert wäre, da
für die Andere zu lassen, die in der
langen Wartezeit Geld und Liebe ge
opfert hatte? Oder wenn sie nur mit
ihm spielte?
Manchmal versuchte er, seine neue
Freundin zu vergessen. Er mied sie
dann einige Tage. Aber wo er auch
war, immer dachte er nur an sie.
Nichts konnte ihn dauernd zerstreuen,
und hatte er es über sich gebracht
und saß in heiterer Gesellschaft und
vergaß für . einen Augenblick und
lachte dann war es ihm plötzlich,
als sähe er durch all den Rauch und
Dunst den Kopf der blonden kühlen
Maria Brunner, ihre Augen waren
auf ihn gerichtet, lange und spöttisch,
bis das Bild mehr und mehr ver
blaßte und schließlich zerrann. Dawar
er dann wieder für Tage unglücklich
und hilflos wie ein Kind und schickte
ihr Blumen und Briefe, die zart wie
Gedichte waren. - ;
Als man nun aber aus der Hei
mat ihn immer öfter, und dringender
mahnte, sein Wort' einzulösen, als
man ihm vorwurfsvoll schrieb, daß
seine Braut immer mutloser und fti!
ler würde, als Maria den Winter
lang anscheinend durch Gesellschaften
vollständig in Anspruch' genommen
war wurde er der Dinge müde
und gab willenlos das Spiel auf. Er
reiste zur Hochzeit nach Hause. Nach
einigen Wochen kam er mit seinem jun
gen Frau nach Berlin zurück. Maria
aber sah er in dieser Zeit nicht. Kam
er einmal in ihre Haus, dann traf er
sie selbst nie an.
Die Zeit ging ihren Lauf. Dr.
Berg empfand keine Leidenschaft für
seine Frau, aber sie .verstand es, ihm
ein behagliches Heim zu schassen. Nie
ruhten ihre Hände, den ganzen Tag
hörte er Ihren geschusllgen Schritt.
Die Ordnung und Ruhe wirkten
wohltättz aus seine Sinne, und das
Gleichmäßige in seinem jetzigen Le
ben versetzt ihn in eine Art Däm
merungezustand, in dem er wohl .zu
weilen noch Eriniuruiigen. aber keine
Hessliungen wehr hatte. Ei tonnte
sogar vorkommen, dciß er, wenn er
die nie müßigen Finger seiner Frau
beobachtete, an in Paar anoere Hiin
de dachte und sst ein wenig lä
cheln mußte, wenn er sich voriiellie,
das, sie hätten diese Arbkit schössen
müssen.
Nein, eö war gut so. Er kannte
keine Konslikle mehr. Die Wunde fing
an zu vernarben.
Aber ein Tag kam und eine S!un
de, in der sie wieder von eucin blu
tete. Das war, als man ihm den
Besuch von 'Maria Brunner meldete.
Mit einem eigenen Lächeln ging er
auf sie zu, m,t demselben seltsamen
Lächeln bot er ihr einen Stuhl, zeigte
er ihr die, Wohnung gleichsam,
als sei es nicht Wirklichkeit, nur
Traum, daß er sie durch die Woh
nung führte, die er mit einer anderen
teilte. !1!och nach Jahren besann er
sich dieser Stunde. Noch immer
sah er sich ihr gegenübersitzen im AI
lerwellszcspräch, das sie mit Sicher
heit und Unbcsangcnhcit leitete, noch
immer konnte er bis in die Finger
spieen jene unertriigliche Rerociität
fühlen, die ihn gepeinigt hatte, bis sie
allein gewesen waren und sich hatten
sprechen können.
Warum war sie gekommen? Wollte
sie das längst Bergangene wieder
auscheuchcn? Sollte der Klang ih
rer Stimme in den Ecken und Win
kein dieser friedlichen Raume Erinne
rungen hinterlassen, sollten dic Ein
drücke ihrer Schritte in diesen , Tep
pichen Träume zaubern, die hier ver
boten waren?. . .
Maria Brunner war dieser Gang
sehr schwer geworben. Noch vor der
Tür hatte sie umkehren wollen, aber
sie bezwäng sich. Sie mußte ihn ein
mal noch sprechen, ihm einmal alles
sagen, was sie in all der Zeit auf
dem Herzen gehabt hatte.
Und als ne allein waren, begann
sie. Nie mehr hatte er später ver
geffen können, daß trotz citier feinen
Ironie, die nun einmal ihrem Tcn
eigen war, doch zuletzt nur eine un
endliche Jnnigleir in ihrer Stimme
gelegen hatte.
.Sie sind mir böse, daß ich gekom-
Z men bin, nicht wahr. Herr Doktor?
Furchten Sie nichts. Ich gehe gleich.
Nur Abschied wollte ich vow Ihnen
nehmen. Soviel Sentimentalität wun
dert Sie? Ach, Sie wissen ja, ich war
schon immer underechcnbar."
Sie lächelte wehmütig. Ich bin
Ihnen darüber etwas wie eine Aus
narung schuldig. Sie haben nicht
ganz sair gehandelt, Herr Rektor,
Sie liebten da, wo Sie nicht lieben
tonnten und dursten. Und in mir
war eine wahnuiinige Angst, daß Sie
Schritte tun konnten, die wir später
beide einmal schwer hätten büßen
müssen. Und doch auch zugleich vcr
brennende Wunsch", sie senkte die
Stimme' zu einem Flüstern , Sie
möchten so groß und so leidenschaft
lich sein, es trotz allem und allem zu
wagen. Ich haue mich in Ihnen ge
täuicht. Sie besagen diesen Mut nicht.
Sie ließen sich durch mnn rätielhafieS
Wesen irreführen. Vielleicht im Erun
de nicht ganz ungern. . . Jetzt aber
wo alles zu spät ist sage ich
Ihnen
Dr. Berg hatte eine Bewegung ge
macht, als wolle er nicht Weiler ho
ren. Sie aber legte ihre Hand auf
seine Schulter und während ein fast
grausamer Zug um ihren Mund lag,
bat sie:
Bitte, bleiben Sie ganz ruhig.
Schreien Sie nicht auf." Und dann
an feinem Ohr: .Ich siebte,
Dich sehr. . ' ;
Lange stand Dr. Berg, ohne sich zu
rühren. . Als er sich umwandt war
er allein und sah auf und wurde
erst jetzt gewahr, wie breit und tief
die Schatten waren, die über den
Dielen lagen. Draußen gingen die
Schritte seiner . Frau. Er zuckte
zusammen. Ein Gefühl unfägli
cher Verlassenheit kroch in ihm hoch.
Er bedeckte mit der Hand die Au
gen.
.Ich liebte Dich sehr!" Wie weich
das geklungen hatte. Als wollten
ihre Hände tröstend, ganz behutsam
über sein Haar streichen. Zu spät, zu
spät. . .
Noch oft, wenn Dr. Berg ver
suchte, heiter mit heiteren Menschen
zu sein, geschah es. daß plötzlich fein
Lachen erstickte, daß durch all den
Rauch und Dunst er den blonden
Kopf der Maria sah, aber ihre Au
gen blickten nicht mehr kühl und spät
tisch. Sie waren auf ihn gerichtet,
lange und anklagend, voll schmcrzli
cher Traurigkeit: Ich liebte Dich
sehr.". ...
Ein anderer Ort. Nich
ter: .Also Sie behaupten, den Ange
klagten beim Weindiebstahl in fla
granti ergriffen zu haben."
Zeuge: Na, dös hab i nöt be
hauptet, dös kenn i überHaupts nöt,
i hob gsagt, i hob'n im Keller ergrif
ifcnr
lefcctistirfist der freu.
Eine Reihe Interessanter Tatsachen,
die. gegen den Glauben an die geritt
ger kö'pclliche Ausdauer .und Lei
tungsfäqlgkeit der Frau im Gegen
at, zum Mann sprechen, wurde
kürzlich zusammengestellt. Dem Sia
tiskiker und dem Bersicherungsinalh'
matiker ist es eine bewiesene Talsache,
daß die Frau eine viel stärkere Le
tenszähigleit hat als der Mann, und
die SlandeSregisler beweisen un
auch, daß Frauen durchlchnittlich
nicht weniger als fünf Jahre länger
leben als sie Männer. Bon den Ge
lehrten und den Aerzten sind manche
Theorien aufgestellt worden, die diese
größere Ledensoauer der Frau erklä
ren. und die sorgsam gesammelten
Vergleiche und Beobachtungen haben
jedenfalls erwiesen, oaß die Frau in
Erlragcn und Ueberwindungen von
Krankheiten dem Manne bei weitem
überlegen ist. Sie kann natürlich in
Vezu auf Körperkräfte den Vergleich
mit dein anderen Geschlecht nicht
aufnehmen; bcr bei der Beurteilüng
einer Kraft kann nicht die Intensität
des Augenblickes betrachtet werden,
man muß auch fragen, wie lange diese
Kraft ausdauert. Und wenn man kue
Summe dcr Kräfte mathematisch be
rechnen könnte, würd die Stellung
der Frau in dieser Kalkulation we
sentlich anders sein. Denn der Mann
nelgt viel früher für Erschöpfung
seiner Kräfte als dir Frau. Seiner
Natur nach hat das sogenannt zarte
Geschlecht in viel feineres Empfinden
für die Forderungen seines Körpers,
und es vermeidet viel her die gesähr
liche Ueberspaiinkng der Leitungs
sähigkeit, der der Mann mit seinem
siärtcrcn Willen 'so oft unterliegt.
Ti Folge davon ist. daß die Frau
in ihrem Körper Energien ausspei
chert und nur sparsam abgibt, wäh
rend der Mann mehr Energie und
straft ausgibt, als er sammelt. Das
wird auch bestätigt durch die größere
Widerstandssähigieit der Frau gegen
über den Angriffen gefährlicher
Krankheiten. Nur der Keuchhusten
und die Diphtherie scheinen der Frau
im allgemeinen qtfährl'tchtr zu sein
als dem Manne, was, manche Aerzte
mit dem kleinen Umfang des weid
lichen 5tehlkopfes zu erklären gemußt
haben. Bei den sogenannten itinder
trankheilen mag die Sterblichkeit bei
der Geschlechter ungefähr gleich sem,
aber das Bild ändert sich, mit dem
zunehmenden Alter. Die Statistik
zeigt, daß erwachsene Frauen zwar
leichter von Pocken und Influenza
befallen werden als gewöhnlich die
Männer, aber dafür überstehen sie
die jtrankheit auch leichter, die Zahl
öer Tode-fälle ist beim männlichen
Geschlecht weitaus größer.
Besonders intenssant wird die
Frage der Ledenszähigkeit ' der
Frau, wenn man das , Gebiet der
geistigen Erkrankungen betritt.
Hier zeigt sich, daß 'die Frau
en den neurotischen Gemütskrank
heitcn ihrem Temparament nach
zugänglicher sind als der Mann; da
für aber sind sie auch leichter zu hei
len. Ter Mann dagegen wird öfter
von schweren Gehirnslörungen und
Paralysen befallen, also von Krank
heiten, bei denen die Aussicht auf Hei
lung ungleich geringer ist. Es scheint
fast, als ob die größer Empfänglich
keit der Frauen für die leichteren
Formen der Gemütskrantheiten eine
Art Schutzwehr gegen die schweren
Geistesstörungen ist. Die Tatsach,
daß in vielen europäischm Ländern
die Zahl der weiblichen Einwohner
größer ist als die der männlichen,
leitet den Laien unwillkürlich zu dem
Schlüsse, daß auch die Geburtszahl
weiblicher Kinder ungleich größer
sein muß als die dcr männlichen.
Eine Durchsicht der Geburtsziffern
der wichtigsten europäischen Länder
ergibt aber die interessante Tatsache,
daß auf 100 weibliche Neugeborene
im Durchschnitt 102 Knaben gevo
ren werden; das Ueberwiegen des
weiblichen Elements in der erwachse
nen Bevölkerung erklärt sich durch die
größere Lebenszähigkeit. Ein engli
scher Statistiker hat festgestellt, daß
von zwei am gleichen Tage gebore
nen Kindern der Knabe nur 11 ge
gen 11 Chancen hat. das erste Jahr
zu überleben, während bei dem Mäd
chen die Chancen 23 zu 11 betragen.
Bom dritten Jahre ab ist die Mor
talität bei beiden Geschlechtern bis
zum 15. Jahre ungefähr gleich. Bon
15 bis 19 aber, der kritischen Periode
der weiblichen Jugend, hat das Mäd
chen 277 Lebenschancen, während der
gleichaltrige 5lnabe nur 2G9 hat. Und
dies Verhältnis steigert sich noch im
reiferen Alter; vom L0. oder 35.
Jahre ab ward die Sterblichkeit der
Frau viel geringer als die des Man
nes und bleibt günstiger bis zum 70.
Jahre.
Schade. Oberst a. D.: .Las
sen Sie uns umkehren, "gnädiges
Fräulein, es fängt cm dunkel zu wer
den." .Schade, daß Sie, nicht
melr Leutnant sind; damals hätten
Sie jedenfalls nicht fo gesprochen".
Aha! .Du sägtest doch stets.
Dein Gatt wäre das Licht Deines
Lebens."
.Allerdings, aber nur bis dies
Licht anfing, regelmäßig obenbs aus
zugehen". . '
Für öle siebe
WtibtundgrüntAohnkn.
1 Pfund gute, weiße, verleitn una
pewaschei'k Bohnen werden über Nacht
in Waster gelegt, am anderen Morgen
uiit reichlich Wasser und einer Mf
sttspitze doppeltohknsaurem Natroa
zum Kochen gebracht und 1015.
Minuten gekocht, irorauf man da
Wasser durch ein Sied abgießt und
neueö heißes Wasser aussüllt. Dazu
gibt man etwas Butter over Rinder
ett und Salz und läßt die Bohnen
langsam weichkochen. Ungefähr l
), lü Pfund fliüiie, üligcuc, iu
Stücke zerbrochene Bohnen werden in
schwach gesalzenem Wasser weich ge
locht, aber so. daß sie nicht ein zu
lange Brühe habt. Wenn reise
Arten Bohnen gar sind, mischt man
s.e, verkocht das Gemüse mit etwas
in Butter gelb gerösteten, Mehl, fügt
etwas behacktes frisches Bohnenkraut,
gehackte Petersilie u..d etwas Pfefser
dazu, schmeckt das Ganze ab und laßt
es zusammen noch einmal durchdün
sten. ' i
Haxensalat. Das gebratene
Fleisch einer abgeschälten Kdvhar.e
wird in Würfel geschnitten, abgesotten
l.er Sellerie in seine Scheiben daz'l
gegeben, ferner Ealatlerzchcn, Eham
pignons und Pertzwiedelchen. Taru
ter folgenden Beiguß: zwei Toll
mit etwas Zitronensaft klar rühren,
drei Eßlössel vollOlivenöl dazu, lang
sam rühren, dann zehn Tropsc
Sauce darüber und eine fern in Wär
fei geschnittene Zwiebel, alles übe:
Das Gemenge und ut durchschütteln,
dazu Bratkartoffeln.
Polnische Rübensuppe.
Bon dem Saft roter Rüben iinmi
man ein Quart, bringt ihn zum Ko
ckien und legt feingeschnittene Pilze.
Möhren, desgleichen Petersilie, Scl
lericknolle, etwas rote rohe Rübe irnC
Yi Weißkrautkopf (Kapuste) dazu,
lührt während des Kochens y Pini
saure Sahne an und richtet dann dif
Suppe über Scmmelbröjeln cm.
Gänskklkin mit Pfksser.
1 i n g e n. Das gereinigte, in Stüt
ke geteilte Gänsellein wird nach sorg
sälligem Waschen und Abtcopfcn ui
ieichlichem Wasser nebst Salz. Psv
serkornern, Zwiebel, Suppenkr..'..t
and einem Lorbeerblatt weichgckochl
öan.l herausgenommen und warm ge
stellt. Die Brühe rührt man durch
ein Sieb, läßt einen tiefen Teller voll
schön geputzter, gewaschener, gebrüh
irr und abgetropfter, dann in etwas
Butter durchgedünsicter Pefserlinge,
darin durchkochen, schmeckt ab und
füllt die Pilze samt der , Brühe ülcr
das in etwas vertiefter Schüssel an
gerichtete Gänseklein. .
Kartoffelsuppe mit 2?
maten. Man kocht etwa 20 Kr
lcffeln, gießt sie ab und reibt si;
nocken durch ein Sieb, dann bren,
man sie mit 22 Unzen Bouillonfet:
und etwas Butter unter Rühren a:ii
dem Feuer ab, bis sie sich vcm Topfe
lösen. Aus mehreren Bouillonwür
feln werden 1-4 Quart Fleischbrühe
bereitet und die Kartosselmasse dami:
langsam zn glatter, leicht gebundemr
Suppe verkocht, die man mit etwas
Pseffer würzt. Sechs reife Tomatn:
schneidet man in Schnbcn, dünstet sie
,n Butter gar, gibt sie in die fertig:
Kartoffelfuppe, streut einen Löffel ge
Kackte Petersilie hinein und zieht sie
mit einem, mit Sahne verquirlten
Eigelb ab.
Quarkschwarrn. Man ver
rührt 1 Pfund schönen frischen Quart
(weißen Käse oder Tapfen) mit 2'd
Eidottern, etwas Mehl, Milch oder
saurer Sahne, einer Spur Salz, 1
2 Löffel Zucker, und gibt den sieifge
schlagenen Schnee der Eiweiß dazu.
In wer flachen Eierkuchenpfaniie
wird etwas Butter zerlassen und heig
gemacht; darauf giot man die Teig
Mischung, bäckt sie, den Schmarrn
vorsichtig wendend, auf beiden Sei
ten hellbraun, gibt ihn auf mit eincr
Gabel und streut Zucker und Zimmt
darüber. Man kann den Schmann
auch in einer ' Pfanne ohne Stiel
im Ofen bei guter Obcrhie backeü,
dann wird er natürlich nicht gewen
dct.
Billige Schwammllvß.
Man bringt 1 Tasse süße Milch auf
das Feuer, gibt 2 Eklöffel Butte?
und, wenn diese aufgelöst ist, 1 Tasse
seines 'ceyl dazu und 1 zerklopftes
Eiweiß. Ist die Masse vom Tovk
losgelöst, so rührt man weitere
Vtzlosset Butter mit 4 Eigelb ganz
leicht, mengt dies unter die angerührte
Kloßmafse. gibt Salz und den feilen
Schnee der 3 Eiweiß daran und der
sayrr wie rm vorigen Rezept angcge.
ben.
Münchener Haxl. Dies echt
Münchener Gericht ist sehr einfach zu
bereiten. Das Hazl wird mit Satz.
Wasser und einer Zwiebel oder itwai
Wurzelzeug zum Feuer gesetzt und
weicu gerocyl. Mnn gepiessert und
eventuell nock nackciesal,?n imh w4
mit Schnittlauch bestreut; manißt in
Bayern dazu keine andere Beilage,
ms ein paar .carioiiein. Auch sauer
kann man die öare ,u Tilck, bringn
dann dämpft man sie wie bei der er
nen Äor,qrlst tn Brühe, der man ei
niae Eßlöffel voll Essi.
Nelke und grüne Petersilie zusetzt'.
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