'XODDDDDDDDDDDDDDDD "."v DDDDDDDDDDDDDDDDCCCGCCCC0CCCCC:6t;GCCeCCCCCCCCgCGCCCC gy vC V-' "rfJ V:"1 ' BNnös ans ösNschen Tmilösn p UmeSH 0 C&tom2 rt Hilscriiiili ir & kr tyronjofen. i3is zur Alarn?. X sie Abschnitt der KriegsEreig. nisse in französischer Tarsiclluiig. Die Vertreter der französischen Presse, die jüngst eine Reise auf den Jltie.jSMifu platz gemabt haben, erhielten von Gelten des französischen (JJcnetfllstabl eine Schi! d rung der Äricgfcrfifmisjf bis z den GilifaJitfit an der Manie. ZU Tarstel lung ist natürlich reckt einseitig, hat aber auch für deutsche Leser Interesse, die, im Gegensatz zu französischen Lesern, sich selbst cin Urtheil bilden wollen. Die Zu sainmcnstellung Berichtet von sieben deut schen Armeen, die gegen Belgien und Frankreich marschirt seien, iimhrcnd die acht? Armee unter General v. Tcimling im Elsaß operirte. Zuerst kamen die Franzosen ,mit der sechsten deutschen Ar mee unter dem Kronprinzen von Bayern in Fühlung. (!4 entspann sich zwischen M '.: und den Vogescn eine Schlacht, die die Franzosen al d'ie Schlacht von Mör cliingen bezeichnen. Der bayerische Kren Prinz . warf den Feind, und die französische Linie bog sich big zur Mosel und der Mortagne ein. Die siebente deutsche Ar mee, v. Heerinsen, besehe den Tonon. Der zweite Kenia." 'fand om 23. August mit der vierten Herzog von Württemberg) und mit der fünften (Teutscher Krön Prinz) Armee Patt. Der Herzog Alber! von Württemberg warf den Feind auf die Ccmois zurück (Schlacht von Ncufchi'Ueau). Tann belagerte der Kronprinz Longwy und versuchte, in die Wiche von Verdun zu gelangen. Der zweiten Armee, v. ivülow, und der dritten Armee, v. Hausen, gelang die Vereinigung, Inas die allgemeine Rück wärtsbewegung der Franzosen zur Folge hatte. Tie eiste dieser siegreichen Armeen hatte in der Schlacht von öharleroi die Tombre, die zweite in der Schlacht von Tinant die Maas überschritten. Nach Ansickt der Franzosen wurde die Schlacht don Lharleroi tbeilmeise durch den Anprall der ersten deut,chen Armee, v. sttuck, auf die engliscl-e Armee zwischen Maubeuge und Mons zu Gunsten der Armee v. Bü lero entschiede.,.' Nach diesen schweren ' Niederlagen zog sich die französische Linie mit dem Dreh Punkt Verdun nach dem Süden zurück. Data konnte sich die Armee de Castclnau halten und verhindern, daß sie zu sehr naa1 iioni gcorangr ivuroc. vjoenio hie -rh sich die Franzosen bei Verdun und im Argonnenwald. Die französische Ar mcclcitung hoffte nun, das; sich in der deut schen Linie Lücken ergeben würden, wenn sie ihr? Truppen über die Aisnelinie auf die Marne zurückzog, v. Jlluck vereitelte durch die Marschleistungen seiner Armee, die auch von den Franzosen als wunder bar bezeichnet werden, den größten Theil des französischen Planes. Es gelang der Armee v. Kluck, den feindlichen Flügel zu umfassen und die Engländer so vor sich herzutreibcn. In dieser Zeit schloß der General v. Bülow Maubcuge ein und ge wann die schwierigen Schlachten von Cuise. v. Kluck trieb die Engländer Nord lich von Saint-Qucntin zu Paaren. Die Engländer begaben sich auf eine wilde Flucht, die erst bei Coulonnier an der Marne ein Ende fand. Am 31. August siegte . ZI kuck noch bei Combles. Unter dessen warf der General v. Bülom die Franzosen bei SaintQuentin zurück. Der General v. Hausen, der die, Lücke von Chi may passirt hatte, trat in den unentschie denen Kampf don Nethel ein. Der Her zog von Württemberg überschritt die Maas bei Mezires und Scdan, und seine Ar mee traf auf dem Schlachtfeld von 1870 mit der des Deutschen Kronprinzen zu lammen. Der Kronprinz hatte im Osten Longwy genommen, war dann aber zuerst bei Montsaucon und im Argonnenwald aufgehalten worden. Der Kronprinz von Bayern und der General v. Hceringen hat tcn Schwierigkeiten, ihre Armeen vorwärts zu bringen. Die Erfolge der Kluck'schen Armee hatten die Bildung einer neuen französischen Armee unter dem General Maunoury, die Somme-Armee, nöthig ge macht, der nun die Aufgabe zufiel, den deutschen Vormarsch, ' loste es was es wolle, zum Stehen zu bringen. Man begreift, daß die Deutschen siegeZ Ironien waren. Die Linien der französi schen Foris Hirson. les AyvellcZ. CondS, La Före, Laon war von ihnen ohne Kampf durchbrochen worden. Maubeuge war eingeschlossen und bedroht, und am 3. September Überschritten die Deutschen die Aii-nelinie und rückten gegen die Marne. Dabei machte die Armee v. Kluck den großen Bogen und legte zum großen Erstaunen der Franzosen täglich mehr als 50 Kilometer zurück. Schon zeigte sich die deutsche Kavallerie vor den Thoren selbst der französischen Hauptstadt. Doch Paris konnte nicht eingeschlossen werden, fo lange die; Marne-Armee nicht geschlagen war. ZU deutsche äußerste Kette schwenkt: nach Osten und marschirte über Nanteuil-le Haudoin, Mcaux, gegen die Marne. Nun fctjle der General Joffre mit feinem groß angelegten., aber durch die Tapferkeit der Kluck'schen Truppe und das große Ge schick ihres Führers vereitelte Einschlie ßungZmanöver ein. Der' General Sarrail, aestützt auf Verdun und die. Höhen der Maas, wandte sich nach Westen und ver suchte, den linken Flügel der französischen Mittelgruppe zu umfassen. Der General de Langlere Cary. der sich im Süden von Vi!ry-lcFrancois befand, wandt? sich nach Norden, rechtwinklig zur Armee des GnieralS Sarrail. Zu seiner Linken kam der General Foch vom Camp de Mailly )er ach SSzanne, ebenfalls mit Front nach Norden. Zu seiner Linken der Kc netal Franchet d'Ekperry von Czann nach Coulommier, dann General French mit Int englisch. Antut bn Cufouuuiu nach Cresiy.kN'Brie. und endlich im rech ten Winkrl zu diesen, von Norden nach Süden mit Front gegen Osten aufaeslcllt, General Maunoury. der sich aus da de teiiigie waer Pari stugie und in eine besondere Schlacht eintrat, die die Schlacht am Ourcq genannt wird. Die Schlacht hätte die Umgehung und Vernichtung der Kluck'schen Armee zur Folge haben sollen. Sie fand hauptsächlich auf der Front Baren, Cregy, Mcaux einerseits und auf der Front Beh. Acn, Etavigny anderer feits statt. Als die Armee v. Kluck von General Lamaze am 6. September in der rechten Flanke angegriffen wurde, drehte sie sich plöklich. Tos dickte deutsche Ar mcccorps waudte sich gegen Westen, um den französisck.m Vormarsch' am Ourcq aufzuhalten. Am 7. September überschritt das zweite deutsche Corps in Eilmärschen die Marne und den Ourcq und kam dem vierten deutschen Ncservecorpi zu Hülfe. Das zweite Corps hatte sich von den Eng landein losmachen können. Im Norden kamen nun noch deutsche Landwehrtruppen hinzu, und so war die Armee Mannouy, die v. Kluck hätte einschließen sollen, plb lich selbst umzingelt. In Autodroschkcn und allen möglichen Fuhrwerken schickte die Pariser Berthcidigungüleitung Trup pcn zu Hülfe. Die Armee Maunoury litt fürchterlich. Schließlich bekam sie Luft, weil inzwischen an anderen Punkten eine Wendung eingetreten war. Bei Vitryle Frangoii, bei Saint-Gonds und Esternay waren die deutschen Truppen weniger glücklich gewesen und zogen sich durch das Thal der Ourcq langsam auf Soissons zurück. Wäre das Kluck'sche Manöver völlig geglückt, so ' hätte das wahrscheinlich den Zusammenbruch der ganzen Feldarmee bedeutet. So verhin derte v. Kluck die Einschließung und brachte dem Feind sehr empfindliche Ver luste bei, zwang ihn sogar auch, einen Theil der öesatzung von Paris zu opfern. Jofsce selbst hat sich sehr anerkennend über die Leistung der Deutschen ausgesprochen, wie denn überhaupt aus ollen Aeußcrun gen des französischen Generalstabs hervor geht, daß er genau weiß, mit welch' tüch tigem Heer und, mit welch' großartiger Führung er es zu thun hat. Natürlich wollen die Franzosen nicht gelten lassen, daß der Rückzug von der Marne ein strategisches Manöver war, wenn sie auch zugeben müssen, daß daö ganze Manöver sich in der größten Ord nung vollzog. , Cic sagen, die Armee v. Bülow fei von General d'Esperey, daS deutsche Centrum von General Joch und die Armee des Herzogs von Württemberg vom General de Langle de Cary zurück getrieben worden, während der General! Sarrail, immer gegen Westen gewandt, j die Armee des Teutschen Kronprinzen verhinderte, die französische Rechte zu um fassen. Die deutsche Kriegsgeschichte wird die Vorgänge einmal endgültig aufklären. Interessant ist, daß jetzt schon aus de, frrtn infifrnftt fliifnmmpnftplTiiiistpn nnfinr , .n r -l, i ' " I ..j... geht, daß die ganze französische Armee nur durch das Aushalten der Armee des General Maunoury vor einer Katastrophe behütet wurde. ! Als Beleg dasür, daß auch Joffre dieser Ansicht war, kann der Tagesbefehl, den er an die Armee Mau noury richtete, gelten, und der indirekt auch eine Ehrung der deutschen Armee durch ten feindlichen Feldherrn ist: Die sechste Armee hat während fünf Tagen ohne Ruhe und Unterbruch den Kampf gegen einen zahlreichen Feind durchgehalten, des sen Moral durch seine Erfolge aufge stachelt war. ' Der Kampf war hart, die Verluste durch das Feuer, die'Ermlldun gen infolge Schlaflosigkeit und manchmal infolge Nahrungsmangels, haben Alles übertroffen, was man sich ' vorstellen konnte. Ihr habt Alles mit einer Tapser keit, Festigkeit und Ausdauer ertragen, die durch Worte nicht nach Verdienst gerühmt werden können. Kameraden, der Höchst komandirende hat im Namen des Vaicr landes von Euch verlangt, daß Ihr mehr als Euere Pflicht thut. Ihr habt mehr gethan, als möglich schien. Dank Euch lat der Sieg unsere Faunen gekrönt. Jetzt, wo Ihr die ruhmreiche Befried! gung kennt, werdet Ihr Euch den endgültigen Sieg nicht entgehen lassen. Wenn ich einiges Gutes gethan habe, so bin ich dafür mit der höchsten Ehre mei ner Laufbahn belohnt worden, Leute wie Euch zu kommandiren. Mit tiefer Bewe gung danke ich Euch für das. was Ihr gethan habt. Denn Euch danke ich das, worauf seit 44 Jahren alle meine An strengungen und alle meine Energien ge richtet waren: die Revanche von 1870. Dank Euch allen und Ehre den Kämpfern der 6. Armee.' Man sieht, der Optimis mus des Generals Joffre geht doch nicht so weit, von endgültigen Siegen zu spre chen. DaS überläßt er den Pariser Stu benstrategen. Aber er legt ein werthvol les Geständnis dadurch ab. daß er uns zugiebt, daß die französische Armee und ihre Leitung stets an die Revanche dachte und sie herbeisehnte. Das wird die fran zösischen Politiker aber nicht hindern, wei ter zu behaupten. Deutschland habe das friedfertige Frankreich überfallen. Angst vor Wiedrrvergcltung. Die Mitglieder der französischen Kolo nie in Budapest richteten an die franzö fische Negicrung eine Eingabe, m der sie mittheilen, daß die Haltung der ungern sckM Behörden ihnen gegenüber in Kriegszciten dieselbe sei wie in Friedens zeiien und daß, ausgenommen die jüngst angeordnete polizeiliche Meldung, keiner lci Maßregeln gegen sie angewendet wer den. Sie ersuchen daher die franzosische NegierunU auf der Grundlage der Gegen seitigkcit die ungarischen Bürger in FrPik reich derselben , guten Behandlung theil hastig werden zu lassen. , , . , . ,. . ,, . ',','', . .,..".4- f ui1 ?,,; f W . . I .4 ..."-,. ''V . . v. ' v r - i , or. ' . . : ' . ; . ' ' - ... fl & . .1 f I ' " ..-.' ': - , . . . r: f . i," " , , t - - ' :' . ' i f ,, . ; ,. i r ii . , '..' " ix , 't vi "i , - , V . r -S: : . 4 , x ; ' . -1 a . X , ; . . -n - -v. ( j. : . . p i... Ai($" yt. . V r w . . 1 .. - .. , , 1 I " . - .V't--' -ti i5 i'' ;'? 1-' - t r .-i'i V' ! r-. j -AIS- j ' V f V. , ftV ' rtfs ' ' - ''II j. , , , -if, t .--i ; i . ' " . HA f o V' -- ) . : . v' ' ; yvt -Vf ..rA : v; . lj J ; t;AWh".' V . . ' t L- V , . 1 i; i v üv - K - t l! . -I : ! 1 - r ff - .! 1 I J - Ml 0 1 t "'s" Y V U, ' l . h. .f'r--v -r-s ' fv ' " . ' ..-;a ..t., , , r ' ' r,- ; , - -". Wie von der (olh verwundet wurde. Allerlei vom Gencralfeldmarschall Graf von der Goltz plaudert O. v. Gottberg im Berliner ,Lok.-Anz.": Seit der General feldmarschall von der Goltz als neuer Ge neralgouvcrneur den ' Kampf vor den Thoren Brüssels leitete, kannte er als Er holung in Arbeitspausen nur die Fahrt zum weiter und weiter nach Westen Man dernden Schützengraben. Dem Mann im Schützengraben bringt er neuen Muth mit der ewig guten Laune mit. Er beugt sich zu khm herab: Sagt Kinderchens, worauf schießt Ihr denn?" .Auf Engländer, Herr Feldmarschall." Seid Ihr auch hübsch ruhig, Kinderchen?" Jawohl, Herr Feld marschall!' Und mit welchem Bisir schießt Ihr denn?' Mit Standvisir, Herr Feldmarschall!' Na, dann müßt Ihr sie ja treffen.' Dabei lächelt der Feldmar schall, von dem die Soldaten sagen, er sei kugelfest. Auch ein englisches Geschoß kann den Mann im Schützengraben nicht vom Gegentheil überzeugen. Es traf wohl den Feldmarschall an der Wange, ober nahm dem Gesicht nicht das Lächeln, mit dem er sich zu seinem Stäbe drehte: Wie leicht hätte das . ins Auge gehen können, meine Herren!' Revolte im Mcfaiigencnlnger. Im Lager Zeist (Holland) kam es unter den dort internirtcn belgischen Soldaten zu einer Revolte. . Die holländische Bc wachungsmannschaft sah sich genöthigt, von der Waffe Gebrauch zu machen. D a bei wurden sieben Belgier er schössen, mehrere schwer und 22leichtverwundet. Es wird be richtet, daß bereits am Abend vorher einige Anführer die elektrischen Leitungen des Lagers durchschnitten, woraus nmit tclbar Polizei nach Zeist abgesandt wurde. Am nächsten Morgen trafen Verstärkungen sür die Bewachungsmannschaften ein. . ? ' Das dkiitsche Miilhnusen. Der Kommandant von Mlllhausen in Obcrclsaß hat folgende Bekanntmachung erlassen: Die noch vorhandenen französischen und englischen Firmenschilder sowie Ge schäftsaufschristcn sind von den Straßen und in den Geschäftsräumen binnen 10 Tagen zu beseitigen. Tie Verwendung von Briefumschlagen, Rechnungs und Briesvordrucken, sowie überhaupt, die scr ncre Benutzung irgendwelcher Formulare in franzosischer Sprache wird verboten. Der gesammte Geschäftsverkehr ist deutsch. Nichtbefolgungen dieses Befehls werden geahndet werden.' . Bricfpostverkchr mit dem Auslnnd. Die Kaiserlich deutsche Rcichspost theilt mit: Alle offen aufgelieferten Briefe für das nichtfcindliche Ausland werden von jetzt ab nach ihrer Freigabe bei der Aus landsstclle vor der Weilcrscndung postseitig (durch Zukleben der Briefumschläge) ver schlössen. Es ist Vorsorge getroffen, daß eine Verzögerung in der Weiterscndung der Briefe durch das Verschließen thun lichst vermieden wird. ' Die erste Million. Am 23. Oktober hat die Kölnische Volkszeitung die erste Liste von Meldun gen solcher Personen veröffentlicht, welche infolge ihres Aufrufs eigene und gesam melte Goldstücke an die Rcichsbank, an die Post oder an öffentliche Kassen abgeführt, d. h. gegen Papiergeld umgetauscht haben. Am 13, November war die halbe Million überschritten und Ende November die erste ganze Million. In noch nicht einem Monat ist aus dem Leserkreise der Köln! schen Volkszcitung dem Schatz der Reichs dank über eine Million Mark in Gold zu geführt worden. " Französische Geiseln iit Zabern. Aus Zabern wird gemeldet: Dieser Tage wurden auS dem französischen Städtchen Cirey eine Anzahl von Geiseln Ubcc Caarburg nach Zabern gebracht; un ter ihnen befindet sich neben dem Bürger meistcr auch der Schloßhcrr von Schloß Chatillon mit seiner Familie und seiner Dienerschaft. Diese haben sich in einem Hotel eingcmiethct und dürfen sich völlig frei bis zu einer bestimmten Grenze.be wegen. Die übrigen Gefangenen, darun ter Mütter mit fünf und sieben Kindern, sind im Bczirksgcfängnis untergebracht. Es 'handelt sich bei dieser Gcfangenchal tung um eine Gegcnmaßreael der deut schen Regierung. , ( .,'! c ferdeAuol,cbungsKoilniss,n auf dem Tempclhofer Felde. Schreckensherrschaft in Ziidafrika. Ter Neue Courant' Haag theilt aus Kapstadt mit, daß die Engländer in Süd afrika Schreckensherrschaft einführten. Für belanglose Redensarten 6 bis 12 Mo not Gefängnis. Zensur unterdrückt alle Nachrichten. Trotzdem ist die Meldung durchgedrungen, daß Prätoria von 4000 Aufständischen mit Geschützen seit An fang November belagert wird. Im Frei staa'. sind 1500 Aufständische in sieben Kolonnen zusammengezogen. ... Unter Anklage des LandcöverratheS. In einem Landesveirathzprozcß haben sich in Leipzig vier Personen aus Berlin vor dem zweiten Strafsenat des Neichts gerichls zu verantworten, und zwar der 17jährige Handlungsgehilfe Johann Litschke, der 18jährige Hausdiener Otto Kahle, der 19jährige Kaufmann Franz Fischerund der 17jährige Handlunngchilfe Paul Kreide. Litschke und Kohle werden beschuldigt, sich gemeinsam des versuchten Verraths militärischer Geheimnisse schul big gemacht zu habcn.'indem sie im Früh jähr 1914 der französischen und einer an deren Regierung drei Pläne der deutschen Kriegsschife Großer , Kurfürst' und Magdeburg', die sie einer Berliner Firma entwendet hatten, zum Kauf an boten. Kahle und Kreide wurden außer dem der Verabredung eines Spionagever brechens beschuldigt, indem sie llbercinge kommen waren, geheime militärische Pa piere, die sie aus dem Verlag von Mittler u. Sohn in Berlin entwendeten, in den Besitz der frnnzösischen Regierung zu bringen. . England der Hauptschuldige. Man entsinnt sich, daß bald nach Aus bruch deS Krieges, im August, ein amt licher Bericht des belgischen Geschäfts trägcrs in St. Petersburg, Baron d l'Escaille in deutsche Hände fiel und sein Inhalt .veröffentlicht wurde. Dieser Be richt zerstörte das Märchen von Englands edelmüthiger Beschützung Belgiens uncr bittlich und stellte fest, 'daß England sich schon zur Mithülfe am Kriege gegen Deutschland gebunden hatte, bevor ein einziger deutscher Soldat belgischen Boden betrat. Man sollte meinen, der Baron de l'Escaille sei durch die Veröffentlichung seines Berichtes, der alle deutschen Be hauptungen ollkommen bestätigte, in St. Petersburg unmöglich geworden. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall. Baron de l'Escaille befindet sich nach wie vor in St. Petersburg. Weder die russische Re gierung noch die russische Gesellschaft ha ben ihm also seine Aufrichtigkeit übel ge nommen. . r Systematische Spionage. Wie die Neue Züricher Zeitung' vom 30. November meldet, wurde vom Ro manshofer Schweizer Ufer durch vcrschie dene Augenzeugen festgestellt, daß schon zweimal, das letzte Mal vor drei Wochen, nächtlicherweise fremde Flieger über dem Bodensee und über Friedrichshafen erschie neu, die aber, als dort sofort alle Lichter ausgelöscht wurden, wieder abzogen, ohne Bomben abzuwerfen. Man nimmt an, daß diese Besuche in gewissem Zusammen hange stehen mit einer systematischen Spionage, durch die die feindlichen Machte regelmäßige Kunde über die Vorgänge in Jriedrichshafcn erhalten, Jedenfalls rst festgestellt worden, daß bei dem kürzlich abgeschossenen Flieger Briggs nicht nur die neuesten militärischen Karten, sondern auch ein verblüffend genauer Plan des ganzen Zcppelinwerkes mit sorgfältiger Einzcichnung der Standorte der Ballon abwchrkanoncn und Maschinengewehre ge funden wurden. ' . Ein französisches Eisernes Kreuz". Nach einer Pariser Meldung der Baseler Nachrichten" schlägt das Mitglied der Akademie, Barrös. im Echo de Paris' die Schaffung einer Bronzemedaille für tapfere französische Soldaten vor, mit dem Hinweis, daß man etwas dem deutschen Eisernen Kreuze Aehnliches schaffen müsse. Mit der Militärmcdaille sei die Gcwäh rung einer Pension verbunden; daher sei die Verleihung zu kostspielig, und außer dem wäre sie auch nur für Corvskomman danken bestimmt. Der Orden der Ehren legion sei durch den wenig vorsichtigen Gebrauch bei der Verleihung gegenüber, Civilpersoncn in, den letzten Jahren im Werthe gesunken. Bei der im französi! . ' 7r . ?: m ''-! " :l , - v - l - ;.c.i '.'Kr, - V ' ' I Im schen Volke vorherrschenden Freude an Auszeichnungen gäbe man den Führern eine werthvolle Waffe in die Hand, wenn sie tapfere Kämpfer durch die Medaille als Brave von 1914' für's ganze Leben auszeichnen könnten. . . Kriegöfiirsorge der Stadt Berlin. Ter Magistrat Berlins hat beschlossen, nicht nur an die Familien der Kriegstheil' nehmer, sondern auch den Erwerbs und Arbeitslosen Micthbeihülfcn zu gewähren. Der Magistrat will dadurch auch den Hauseigentümern helfen. Bei der Unter stützung der Arbeitslosen ist der Magistrat Berlins Hand in Hand mit der Berliner Landcsversicherung gegangen, die sich be reit erklärte, unter bestimmten Voeaus sctzungcn sür solche Arbeitslose zu sorgen, die als Jnvalidcnversicherungspflichtige zu betrachten sind. Der Kreis der zu Unter stützenden soll auf die beschrankt werden, die für ihre Wohnung nicht mehr als 500 Mark zahlen. Die Hülfe darf 50 v. H. der Miethe und monatlich 15 Mark nicht überschreiten. . ' Soldaten als Zeitungsschreiber. Die Garnison der Feste Boyen hat sich die Zeit der Belagerung dieses Platzes und der Stadt Lötzen damit vertrieben, eine Kriegszeitung mit eigenen Beiträgen und amtlichen" Meldungen herauszugeben, in der auch der Humor in Poesie und Prosa zu seinem Recht kommt. Diese Kricgszei tungcn der Feste Boyen und der Stadt Lötzen werden fortgeführt; die Einzel nummer wird künftig um 5 Pfennige, die ersten zehn Nummern zum Preise von 1 Mark, soweit der Vorrath reicht, abgege ben. ' Der Ertrag wird sür die im Felde steherden Truppen verwendet und i,t vor her an das Ersatz-Bataillon No. 147 nach Lötzen zu senden. Heldentod ei es Skinicistcrs. Wieder einmal hat der Krieg einen der besten deutschen Sportsleute hinwegge rafft. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz starb, wie dem Bcrl. Lok.-Anz." telegra phirt wird, der bekannte Skiläufer Karl Bohm-Henncs aus Ernstthal den Helden tod. Böhm-Hennes war einer der erfolg reichsten deutschen Skiläufer und Sprin ger, und selbst bei den großen Holmen kollcnrenncn in Norwegen, an denen er im Frühjahr vorigen Jahres als einer der Vertreter Deutschlands thcilnahm, erregte sein ausgezeichneter Stil allgemeine An erkennung. . Vcrwundctenfiirsorge. Einen Beweis vaicrländischer Gesin nung hat die deutsch Kolonie in Neapel gegeben. Sie stellte vorläufig für zvhn verwundete deutsche Offiziere (auch See offiziere) und obere Beamte kostenlos Wohnung, Verpflegung und ärztliche Be Handlung zur Verfügung und erstattet außerdem die Fahrt von der Österreich; schen Grenze bis nach Neapel. Anträge werden von dem deutschen Generalkonsu lat in Neapel erledigt. ' ' Fahrpreiöerniiißigung für Invalide. Die deutschen Kricgsihcilnchmer, d. h. Mitkämpfer der Feldzüge seit 1864, die vom Rothen Kreuz, der Jnvalidenstiftung u. f. w. unterstützt werden, genießen nach dem ' deutschen Eisenbahn-Personentarif bei Reisen zum Besuche von Kurorten eine Fahrpreisermäßigung, die in der Besolde rung zum halben Preise in der zweiten und dritten Klasse besteht. Diese Be gllnstigung hat Minister v. Breitcnbach jetzt auch auf die Thcilnehmcr des gegen wältigen Feldzuges ausgedehnt. Dem Vernehmen nach wird die Fahrpreisermä ßigung auch für Reisen nach Lsterreichi schen Bädern gewährt, wie umgekehrt auch die österreichischen Kriegsthcilnehmer zu gleichem Zwecke auf deutschen Bahnen zu halbem Fahrpreise befördert werden. . ' Offene Hände. Die Sammlung in der Bürgerschaft der Stadt Essen ergab bisher für den Kriegs liebesdienst 1,120.000 Mark. Davon wur den bisher verwendet für 300.000 Mark Wollsachen. 30.000 Mark für den Vater landischen Frauenverein, 26,000 Mark für die Nothlcidenden in Ost- und Westpreu ßen und Elsaß-Lothringen, 30,000 Mark als Zuschüsse für Familien der Krieger, 6000 Mark zur Unterstützung direkt vom Krieg Betroffener und 5000 Mark für andere Zwecke des Kilegsliedesdienstes (Kochkurfc, Obst und Gemüsebau usw.)., 14,000 1 300. Die ,fobcnincj' von Kamerun Tie Leidensgeschichte der deutschen Frauen und Kinder. Kürzlich sind die ersten Frauen von Deutschen au Tuala (Kqmcrun), die nach der Besetzung Dualas durch die Eng länder gefangen genommen und nach Lon, don gebracht worden waren, über Holland in Berlin eingetroffen. Eine der Damen, Frau Elfe Wegncr, giebt eine Schil- derung der Kämpfe, aus der zu ersehen ist, daß es den Engländern durchaus nicht so leicht geworden ist, die Kolonie theilmäse zu besetzen. Ansang August', so erzählt Frau Wegner, wurde in Tuala die Kricgeer klärung Englands an Teutschland be kannt. Wir waren sechshundert Europäer, Frauen und Kinder mit eingerechnet, und hatten eine schwarze Schutztruppe von 600 Mann. Niemand von uns gab sich der Hoffnung hin, daß eS möglich sein werde, einem englischen Üeberfall auf die Dauer standzuhalten: trotzdem wurden alle Vor bereitungen getroffen, um so lange wie möglich Widerstand zu leisten. Der ganze August und die ersten Tage des Sepicm der verliefen, ohne daß die Engländer, die wir taglich erwarteten, sich seyen ließen Endlich, am 6. September, kam da? eng, lische Kanonenboot Dwarf' das erste Mal den Kamerunfluß bis zu etwa 18 Kilometer vor Tuala herauf, suchte die Fahrrinne ab und schoß auf einige unserer Barkassen. Unsere Batterien, bestehend auS vier Stück 9,5-Zentimeter-Kanonen erwiderten das Feuer mit so gutem Er folge, daß die Engländer sieben Verwun dete und einen Todten hatten. Daraufhin zog sich das Kanonenboot eiligst aus dem Bereich unserer Batterien zurück und ging in der vorderen Bucht weitab vom Schuß vor Anker. Einige Tage später hörten wir Kano ncudonrer. Die Engländer hielten Schieß Übungen a' zu welchem Zwecke blieb uns unbekannt Vielleicht wollten sie nur ihre Anwesenheit in Erinnerung bringen. Wie der vergingen einig Tage in Ruhe, dann wurde von den Engländern wiederholt der Versuch unternommen, Duala auf dem Dibamba(Lungasi)fluß zu erreichen. Sie wurden aber jedesmal mit Verlusten zu rückgeschlagen. Am 25. September er schienen ein englischer Kreuzer, ein Ka nonenboot, eine armirte Facht und zwei Schlepper vor Duala und gingen, etwa 16 Kilometer von der Stadt entfernt, vor Anker. Am Nachmittag sandte der Kam Mandant des englischen Geschwaders einen Parlamentär ans Land, der die be dingungslosc Uebergabe der Kolonie ver langte. Diese Forderung wurde natürlich abgeschlagen. Der Parlamentär stellte daraufhin ein Ultimatum'. Bis 5 Uhr 15 Minuten desselben Tages müsse die Kolonie übergeben sein, widrigenfalls mit der Beschießung begonnen werde. Er erhielt keine Antwort. Am nächsten Tage früh 6 Uhr fiel der erste Schuß. In ra scher Folge wurden aus den englischen 15 ' Zentimeter-Geschützen etwa 140 Schüsse abgegeben. Glücklicherweise waren nur drei von ihnen Treffer. Das Wohnhaus des stellvertretenden Bczirksamtmanncs Wienike (der Bczirksamtmann Röhm weilte gerade auf Urlaub rn Deutschland) und einige andere Häuser wurden beschä digt. Um zweckloses Blutvergießen zu ver meiden, mußte sich Duala am 27. Scp tember ergeben. Unsere Schutztruppe zog sich nach Edea,(am Sanaga) zurück und die Engländer erbeuteten nur vier alte Kanonen und sanden im ganzen 53 far big Soldaten vor. Dazu hatten sie einen englischen, einen französischen Kreuzer, die Cumberland', verschiedene Schlepper und 14,000 schwarze Soldaten aufbieten müssen. Die Frauen, Kinder und Nicht kombattanten der Deutschen hatten sich während der Beschießung nach den Kir chen geflüchtet und kehrten nach der Ueber gäbe Dualas in ihre Wohnungen zurück. Mit Duala ist aber Kamerun noch nicht gefallen. Es gab neue, für die Eng länder ziemlich schwere Kämpfe. Erst einige Tage später fiel Jagoma am Di bamba. In Jabassi verloren die Englan der beim ersten Angriff neun Europäer und über 200 Schwarze und mußten sich zurückziehen. Nach acht Tagen kamen sie 1000 Schwarze, 20 Europäer stark und mir Artillerie wieder und jetzt erst gelang es ihnen, das kleine Städtchen zu er obern". Leider fielen auch auf unserer Seite zwei Europäer.' Frau Wegner schildert dann die Be Handlung, die den in Duala fcstgcnom menen Deutschen zutheil wurde, und die ein würdiges Seitenstück zu den Rohheitcn. denen die Deutschen bei den englischen Bundesgenossen in Rußland ausgesetzt sind, bildet. Am 28. September wurden wir durch schwarze englische Soldaten aus den Häusern geholt. Der Mann, der mich holte, verstand kein englisches Wort. Er ließ mir nicht Zeit, mich richtig anzu ziehen, und gestattete mir auch nicht, die Schmucksachen und das Geld, das ich auf dem Tische liegen hatte, an mich zu nehmen. Bei jeder Bewegung drohte er gleich mit dem Gewehr. Ich sah weder Schmuck noch Geld mehr wieder. So mußten wir ohne jeden Widerspruch mit gehen. Ich beschwerte mich bei dem eng lischen Offizier, der ausweichend ant wortete, wir feien nur gerufen worden, um unsere Namen in Listen einzutragen, da mit festgestellt werden könne, wieviel Deutsche sich in Duala befinden. Als aber sämmtliche Deutsche zusammengerufen waren, hieß es: Alle, die hier auf dem Platz versammelt sind, müssen unweigerlich auf ein Schiff. Da half kein Bitten, uns wenigstens Kleidung und Gepäck holen zu lassen. Wir mußten alle, wie wir gingen und standen, den kleinen englische Dampfer .Elmlna' besteigen. Hier wur den wir untersucht und uns alles Geld bi aus 100 Muik chiit Cuittuua, uhnauu men. Einer Dame wurden ollein 1950 Mark genommen, die sie natürlich heute noch nicht zurückerhalten hat. Aus dem Dampfer blieben wir einen Tag. Wir er hielten nur Wasser aus einem Schmutz eimer und Hartbrodt. Tann brachte man uns nach Lagos, wo wir In der Gelb fiebcrstation und Im Gefängnis unterge bracht wurden. Nach zwei Tagen wurden wir 23G englische Meilen in Innere nach Ebadan auf einen Camp verschickt. Die. Nahrung war die ganze Zeit über gänz lich unzulänglich, und die Nahrungsmittel waren mit Ungeziefer bedeckt. Wir waren hier etwa 700 Personen, denn unsere Zahl war inzwischen durch die Seeleute der Kauffahrteischiffe vermehrt worden, die die Engländer von den Schiffen herabgeholt hatten. ?!ach zweitägigem Aufenthalt auf dem Camp hieß es eines Tage! plötzlich: Morgen früh geht es nach England. Wir alle unter den 700 Menschen befanden sich 28 Frauen wurden nun auf den Frachtdampfer Obuasi' gebracht. Bei noch schlechterer Verpflegung kamen wir nach achttägiger Fahrt nach Freetown. Hier blieben wir 5 Tage liegen, um Wasser und Proviant einzunehmen. Tann ging di Fahrt weiter. Viele von uns erkrank ten an Fieber, da kein Chinin an Bord war. Wir Frauen wurden wie eine Horde Vieh behandelt. In Madeira durften wir uns durch Vermittlung englischer Unier osfiziere Obst kaufen. Sie scheuten sich nicht, uns ganz offenkundig dabei zu be trügen. Wenn sie z. B. für 50 Pf. Aepfel kauften, verlangten sie 1 Mark 50 Pf. von uns dafür. Abends erzählten sie einander, wieviel ein jeder bei dem Geschüft' der dient hatte. Wie schlecht die Ernährung war, beweist der Fall, daß eine Dame in Madeira zurückgelassen werden mußle, da sie infolge Unterernährung erkrankt war. In Madeira wurde uns mitgetheilt, daß jeder Deutsche, der an Land gehe, sofort erschossen würde, da Portugal im Begriff sei, Deutschland den Krieg zu erklären. Man suchte uns durch die lügenhaften Er zählungen von deutschen Niederlagen zu kränken, und hätten wir nicht von rnum' bei Madeira liegenden deutschen Dampfer durch Flaggensignale erfahren, daß unsere Armeen überall siegreich vordringen, wir wären ganz verzweifelt. Am, 21. November kamen wir in South ampton an und wurden ausgeschifft. Die Frauen waren die ganze Zeit über von ihren Männern getrennt, gehalten. Jetzt erlaubte man ihnen, einige Minuten mit ihren Männern zu sprechen. Dann wur den diese, die zum Theil noch in Tropen kleidung waren, fortgeführt. Wohin sie gebracht worden sind, wissen wir nicht, wir haben seitdem nichts mehr von ihnen gehört. Am Abend desselben Tages kamen wir in London an. Hier wurden wir von den Herren des amerikanischen Konsulats sehr freundlich empfangen und unterstützt. Am folgenden Tage traten wir die Fahrt über Holland nach Deutschland an. Wir hatten , statt 21 Tagen 8j Wochen zu der unfrei" willigen Reise gebraucht. Eine neue Stadt in Böhmen. Als Gegenstück zu den deutschen Ba rackenstädten für Kriegsgefangene hat in Oesterreich der gegenwärtige Krieg zu einer ganz merkwürdigen Gründung An laß gegeben. Nach Böhmen kommen m großer Zahl galizische Flüchtlinge, die theils in Prag, theils in den Landstädten und Dörfern Unterkunft finden. Auf Bemühen des Statthalters wird nun für sie nahe bei Chotzcn (Bezirk Hohenmaut eine eigene Stadt angelegt, die nicht we nigcr als 22,200 Menschen fassen soll. Der Bau hat bereits begonnen und wird in fünf Wochen beendet sein. Es werden außer den Ncbenbauten vierzig einstöckige Häuser von je 67 Meter Länge und 13 Meter Breite hergestellt, jedes mit einem Fassungsraum für 528 Personen. Je drei Häuser besitzen eine gemeinsame Küche, in welcher täglich 1600 Menschen gespeist werden sollen. Den Aufwand, eine Krone für den Erwachsenen und 60 Heller fi das Kind, also etwa 20,000 Kr. täglich, bestreikt der Staat, ebenso wie die Bau, kosten. . . ' . Ter Nusseneinfall in den Karpathen. Wie aus Nyircgyhaza gemeldet wird, erzählten dort gefangene russische Offiziere über den Zivcck des russischen Einfalls in den Karpathen das Folgende:. DaS in Galizicn befindliche russische Heer befindet sich hinsichtlich der Verproviantirung in einer ungünstigen Lage. Die Etappenli nien mit Rußland sind schlecht. Die Russen können Lebcnsmittcl nur sehr schwer aus Nußland herbeischaffen, wäh rend Galizien nicht mehr im Stande ist, sie zu erhalten, denn bereits sechsmal sind die feindlichen Heere dort hin und her ge zogen und haben alles Eßbare verbraucht. Dagegen ist der Boden Ungarns noch in . takt und besitzt reichlich Getreide und son stige Lcbensmittkl. Deshalb sind die hung rigen russischen Truppen ein zweites Mal hier eingedrungen. Eine höhere taktische Grundlage hat der russische Einfall gar nicht, sondern bezweckt bloß die lLs gung mit Nahrungsmitteln. ,,Emdc".Drnkmal in der Nuhines Halle. In einem Schreiben an die Schriftlc! tung der B. Z.' wird der Vorschlag ge macht, zum Andenken an S. M. S. Em den' ein Ehrenmal zu schassen, daS auch kommenden Geschlechtern die Sprache un serer großen Zeit reden soll. Das Schiff soll in edlem Silber wieder erstehen, auf einem Sockel, der die Namen der ganzen Besatzung tragen soll. In der Nuhm:s Halle soll es aufgestellt werden. Der Schreiber, ein Berliner Regierungsraih, stiftete als ErstlingIgabe 100 Mark.