Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 18, 1915, Image 4

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Cit?ofia Iritiflf, Msntg. 1. ?.. 101.-S. Sri 1
Tagliche Omaha Tribune
TRIBUENE PUBLISHING CO.
VAL. J. PETER, Pre.
311 f,&mti Str. , . Id. Do&s! 5733 OMAOA. NF.B.
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Prcil br tasfDIafw: Dnrch de Iraner, ct Vche 10t; durch bis
Los, , 3(Tf,r $t.(X). tci bei SxachtWal: Bn strikt Sarin
bnnkilunq. per Jahr $130.
Crnfllifl, Vlrhr., IS. Ja.. l'J15.
Zlusch Dich. OonnlOrnil
Von Tr. H. crhard.
Tu Z.$Mv.rvtr)c imt jedem rhrlicken mcrikanischm Bürger, ins
lcsicht. wenn er die würdelose Haltun unsres Staatsdepartements gegen
über der ann'.isienden Haltunz der dritiichm Negicmng sieht. Ta ist
aber auch fci::e Tpur ro echt omerikanischem ScldslbcwuKtZcin. das einst
unsere Diplomaten au?zeickmc und ihnen zu dem kalb ärgerlichen, bald
nerfeaneubrn Beinamen der amerikanische Hrmdsärmcl-Tiplomstik"
verkals. ' '
Ter einstige .enidSärmel-Diplomat hat den Bedirnteufrack anziehen
uiüisen! vit unier Beil denn wirklich schon so feminin geworden, daß
es keinen Clnel), keinen Alaine, keinen ..an mehr hervorbringen kann?
Carranza turn Ueriko hat ein Lindargo auf alles Oel gelegt, das
ett'ottirt werden sollte, um die engl.schen Kriegsschiffe mit FeucrungH.
Material zn versehen. Tas war als vorläunger Machthaber in diesem
Staate sein gutes Recht. Tag ist Nnrklicke Neutralität. Wir erinnern
daran, das; den paar deutschen Kriegsschiffen daS Jeuerungsmaterial
(Alrchlen) streng vrriveigert wurde, und das; die paar kleinen amerikanischen
Republiken, die dennoch den Teutschen Kohlen verkauften, auf Englands
Wunsch und Bcsenl streng gerüffelt wurden von Seikeil Herrn BryanS,
von wegen ihrer UnncutTalitut! Und nun will Meriko dieselbe, von
Bryan so streng empfohlene Masegel gegen die englischen Seeräuber
anwenden, da beißt es gleich: Taö dürft ihr nicht." Ter britische Bot.
schafter Spring Rue brauchte nur Brnan zu winken: Uusch dich, Joua
thau? und schon sprang 'Bryan eilfertig, den Bcfelil seines Herrn aus
zuführen, und verbot dem .arrauza solch ventrales Verhalten, sonst wür
den seb.r ernste Folgen sich ergeben (serious consegucnccs me.y follow).
TaZ ist wirklich ein starkes Stück I
Es ist von keinem Belang, eb die von dem Embargo betroffene Oel
Kesellschait ein englisches Syndikat ist. Sie ist eben in einem neutralen
Lande gelegen und bat sich den Gesehen des neutralen Landes zu fügen. Ge
au daosellik, wie die deutsche drahtlose (Gesellschaft in unserm Lande aus
Long Island. Auch sie muh Pariren nach den Gesetzen des Landes und
sie thut es auch gewissenhaft. Man komme mir daher nickt mit solchen
albernen Ausreden, das; jene vergesellschaft englisch sei. (iarranza han.
dclte korrekt neutral, aber Bryan handelt nun eben wie nur ein Bryan
handeln kann, als Schwiegervater eines englischen Ofstziers. als Groß.
Vater zweier Franzosen und als Adoptwvatcr eines gelben japsen.
Tas amerikanische Volk in seinen bessern Elementen, die Bioral und
Anstand über den Tollar stellen, will den zu Tode gequälten Völkern
Europas Frieden bringen, indem es Embargo auf alle Waffenausfuhr
fordert, aber sofort ertönt der Ruf: ßusch dich, Jonathan, sonst Hetzen wir
dir den gelben Bluthund auf den Hals!"
Tas amerikanische Volk will sich endlich eine eigene Handelsmarine
schaffen und deshalb fremde Schiffe ankaufen. Und wiederum ertönt von
der Themse der Warnungsruf: ttusch dich. Jonathan! sonst nehmen wir
dir diese Schiffe weg!." Und dem Manne mit dem englischen Herzen
zittern die amerikanischen Kniee. '
Tas amerikanische Volk will mit den andern neutralen Völkenr Han
bei treiben,' seine reiche Produktion den Bedürftigen bringen. Es fordert
van England, in Ruhe gelassen zu werden. Aber wiederum ertönt das
Kommando: 5wsch dich. Jonathmt! Tu hast auf den Meeren nichts zu
sagen. Britannia rules the waves! Mein Reich beginnt drei Meilen
außerhalb deiner käste, ich beherrsche das Meer und du hast zu kuschen."
, Tas amerikanische Bolk wollte seinen eigenen Schiffen Gebühren,
freiheit im Panamakanal schaffen, sein Kongreß hatte auch schon das Ge.
setz erlassen da ertönte wiederum der schreckliche Ruf von der Themse:
Kusch dich. Jonathan! Widerrufe sofort jenes Gesetz, das mich ärgert!"
Und der arme Jonathan kuschte sofort gehorsam.
Und jetzt gar der Fall mit der Tacia", die einst ein deutsches Schiff
war heute aber amerikanisches EiIenthum ist und nter amerikanischer
Flagge fährt. Tie englische Regierung hat der irnfrigen sofort gedroht:
Wenn die .Tacia" nach einem deutschen oder holländisch? Hafen segelt,
wird sie vom ersten englischen Kreuzer, der sie zu Gesicht bekommt. ge
kapert, ganz egal, ob sie die amerikanische Flagge führt." Auf diese
freche Drohung hin ist die Tacia" vorsichtig im Hafen zurückbehalten
worden. Kusch dich Jonathan!" Und der arme Jonathan kuscht!
Poor american eaglc! "
Ich könnte diese Reihe von Tcmüthigungen noch um ein gut Stück
fortsetzen, aber, das hier Angeführte genügt leider vollkommen zur Jllu
ftrirung des infamen. cntwürdigendenZiisiandes. iti den unser stolzes emeri
kanisches Bolk durch seinen heillosen Staatssekretär gebracht worden ist.
Und das amerikanische Volk lauscht mit vcrhaltnem Athem und stillem
Soffen auf die Stunde, da der stolze onwrikanische Adler wieder seine
Schwingen ausbreitet zu kühnem Fluge, da wieder ein wirklicher Staats
'n,ann die Zügel ergreift, da aus Washington wieder wie einst die Hemd
ärmel'Twlomatie den krästiaen Ruf erschallen läßt:
Kusch dich, Joha Bull!"
Auf diese Stunde warten mir sehnend, hoffend. Wird sie kommen?
'
MlMm gkiM die Mchcock-Nill?
Bon Tr. H. Gerhard.
Tie Böhmen Omahas haben eine Versammlung abgehalten und ein
Komite von drei Mann ernannt, um eine geharnischte Resolution gegen die
Hitchcock-Bill und die am 8. Januar abgehaltene Ncutralitätsversamm
lung zu fassen. Tiefe Resolution nebst einer langwierigen Salbaderei, die
an Unkenntnis; der Thatsachen nichts zu wünschen übrig Iaht und an
Verdrehung der Thatfachen sogar die englische Kunst, die doch wahrhaftig
darin alles Menschenmögliche leistet, noch um mehrere Nasenlängen schlägt,
ist im WorldHera!d erschienen (Tonntag, den 17. Jan.). Schlauerweise
htibm diese drei Männer ihre Namen verschwiegen. Sie thaten gut daran,
denn cs war ihnen wohl etwas genierlich, ihre Giftmichelei mit ihrem
Namen zn decken.
Schon der Anfang zeigt, daß die Verfasser mit der Logik und dem
gesunden Menschenverstand auf dem gespanntesten Fuf'.e stehen. Sie
sagen: Tiefe Versammlung (8. Jan.) eine Neutralitätsvcrsammlung"
zu nennen, war ebenso verkehrt, wie die Hitchcock-Bill eine Friedensbill"
zn nennen."
Nun wenn das keine Friedensbill ist, die die Ausfuhr von Kriegs,
maienal an Kriegführende verbietet, , dann möchte ich mal wissen, was
diese sonderbaren Leutchen denn unter Friedensbill verstehen? Slach ihren
Auslassungen gegen die deutsche Nation muß ich wohl annehmen, daß sie
unter einer wahren Fricdensbill die Kriegserklärung Onkel SamS an
Teutschland verstehen, denn ihre ganze Ausführung zielt dahin.
Tann heißt es weiter: Eine marbill" mühte man die Hitcheock.BA
nennen, denn sie bringt die Vereinigten Staaten aus die Seite von Teutsch,
land, Oesterreich und der Türkei." Und was meint dann 7as bisherige
Verhalten der Union, daß sie' Kriegsmaterial den Englandern liefert, ibr
superschlauen Logiker? Ist da nicht Onkel Sam Alliirtcr der Alliirteff?
Bon deni Begriff der Neutralität haben sie natürlich keine Ahnung,
sonst würden sie nicht solches Blech schreiben. Tas; die Verfasser allein
Teutschland für den Anstifter des Krieges holten und anklagen, nimmt
bei den verworrenen Köpfen weiter nicht Wunder. Tasz Teutschland 44
Jahre Frieden gehalten hat, trotzdem es die stärkste Armee der Welt be
sich, während alle anderen Nationen, selbst nfer friedlicher Onkel Sam,
in dieser Zeit munter Kriege führten, das wissen diese Leutchen nickt,
scheinen -chon Weltgeschichte keine Ahnung zu haben. Nur immer, frech
drauk los lügen, das haben sie, wie es scheint, ganz gelehrig von den
Engländern als Lehrmeister begriffen. Auch gleich d,e folgende Aus
laislZNg zeigt ihre Schule bei dem ErzHeuchler John Bull, wenn es heißt:
JRir amerikanische Bürger von böhmischer Abkunft sühleu mit den
schrecken di Kriege und wünschon eine baldige Beendigung desselben
'... , s t,,. rin ICh iirä Vlrii-rtf I
tlHIlfltti V ' IVHItHt ' ilV V'W "
blich frib ihr für die fiffernng von Waffen zr Verlägkr,ng bc Krifflf!
in . . rj ti j i.i'.il j l 1 .'.it. ..Vi . a1 , , ,
;'11IT oie melieren einjian&füuaiunni-n imu iaf nm;r naijer rmiiiurn, nu
die infame Beschuldigung am Schlusz des Lü.ieilgesudelS will ich noch sch
r.rtgelü, wo r liess;!, dofz .die tmtokraiilche Regierung hlt arme deuts
..,,... ! 4,1,,th,.t c Ai ,. N..rv.m Vi,rktt.'
MUltllW - UJUlUJiVlii IMt'Wilt IH II llilWt V'V!.
h),4 rt Fi.vM mU l.if.-ln i n fniiiri lrtr4itl h(n hiitHlu'tt I! Mrt sniiliMt
lUUft llilllt, llli JMIHrfl I lll.ttill ,.fclh Vtl
deaen'lelt voll Vaterlandsliebe in den Krieg zielien und mit lieiliai
Mulbe zu sterben wissen, in ihr? Nabe zu kommen, denn sonst würden sie
wohl eine Tracht Prügel beziehen, die ihnen für längere Zeit die Lust zu
solchen Lügeil vertreiben- würde. ,
Und ich glaube, wen sie ihre, eigene Landslkutrg, den tat'feren
Böhmen, die sich für ihren ölten Herrscher Franz Joseph so wacker schla
gen und nichts von der russischen Knute wissen wollen, mit ihrem Gesudel
, dr Hände fielen, würde besagte Tracht Prügel och viel kräfttacr aus
falleil. Was diese giftige Sudelei dann, noch welter ton .brutaler
Macht und Militarismus faselt, was doch eher auf Jol Bull und den
Russen pasit. denn auf irgend jemand anders, so ist das zu albern, um
sich weiter drüber aufzuregen. Mögen sie ihre Tuminheit weiter tragen
im Bewusstsein, nichts gelernt zu haben und daS Uebrige auch noch vergessen
zu haben.
Dcr Zkricg für Hculschlanö unaliwmdliar!
Bon H. Loccker.
5llarcr wird es von Tag zu Tag.
das; es vor allem England ist, das die
Hauptschuld an dein niänncrmorden
den Bölkerkriege trägt. Für diese
Ausklärug sorgt nur England selbst
durch Worte und Thun, das" beredter
spricht, als Worte. Allmählich läßt
cs die Kahe. vielleicht ilun selber un
beivust. auö dem Sacke henus. Tög
lich wird cs der Welt klarer, dasz
man Belgien nur als willkommenen
Borwand benuyte. um einen längst
geplanten Schlag gegen Teutschland
zu führen. Man suchte in echt eng
lischer Manier nach einem Tugend
mäntelchen, das man zur Bedeckung
der scheusjlichen brutalen ?!acktl,eit
umhängen konnte Ta kam dann der
belgische Borwand höchst gelegen.
Deshalb krampst sich auch England
und sein ganzer Troß so liebevoll
daran: denn fällt dieser Vorwand,
io steht in unverhüllZer Nckckkheit Eng.
land vor einer getäuschten Welt, als
Urheber des Völkerkrieges, den cs
in brutaler Selbstsucht aus Geld
und Handelsgier über eine glücklich?
Welt heraufbeschworen. Wer Eng.
lands und Europas Geschichte kennt,
weih, da John Bull nur aus Geld
und HandelSgicr Krieg sührt. Als
einst Spaniens und Hollands Han
oelsflottcn die Meere beherrschen,
ruhte England nicht eher, bis diese
Völker gedemüthi5.t und ibre Größe
als See und Handelsmächte für im
mer zertrümmert, ihr Handel für
immer zerstört war. Als fräter
Frankreich in Europa tonangebend
wurde, führte England meistens wie
seht durch andere Völker unablässig
.rieg gegen das Lilienbanner, bis
auch Frankreichs Macht uiid Kolo.
nialrcich zusammenbrach.
Im 10. Jahrhundert und'in der
Jetztzeit war cs das junggeeinte, auf.
strebende Teutschland, das seinen
Welthandel bedrohte. Als England
dessen inne wurde, war der Easus
belli gegeben: Krieg bis ausö Messer
gegen Vetter Michel. Michel war ja
ein lieber Kerl, als er innerlich mit
sich zerfahren, Onkel John Hand,
langerdienfte leistete. , Man gab vor,
ihn zu lieben, so lange er sich Haupt,
sächlich als philosophischer, dickten,
scher, Musik, Kunst und Wissenschaft
liebender Träumer bethätigte und
die übrigen Tinge der Welt Onkel
John zur Regelung und Leitung
überließ. Als Michel aber anfing,
sich die Augen zu reiben, die Zipfel
mütze abzog, die Holzschuhe in die
Ecke stellte, und mit Siebcnmeilen.
stiefeln cngctban, mit feiner Kiepe
Made in ?Zerniany" auf Onkel
Johns Domäne überall hausieren
ging, da wurde er auf einmal a
blooming beggcr - a nasty nuisance
a bcaskly fellow! Da hieß cs
Germania dclendcr cst!" Nieder
mit Michel! Michel ist. ja nicht
dumm, cr wußte, was ihm bevor
stand, fall? cr nicht wieder die
Zchlafmütze aufsetzte, damin baute
er sich cwe schöne Flotte, nin Onkel
John zu hindern, ihm seine Wege zu
verlegen uud ihn wieder im 20.
Jahrhundert zum Sieden schlaf zu
verdammen.' Michel wußte, daß das
Tischtuch ' zwischen Onkel John und
ihm entzwei geschnitten ivar von dem
Augenblicke an. da cr als Welthau.
sierer auftrat, denn wie gesagt, er
ist ein gescheidter Kopf und kennt
Englands und Europas Geschichte:
cr wußte, daß cr verloren sei. wenn
er sich nicht für den Augenblick wapp
ne, da England ihn, allein in eine
Ecke gedrückt, an der Gurgel fassen
und zu erdrosseln versuchen werde.
Jetzt erst versteht man, was man in
Teutschland an leitender Stelle so
oft betonte: daß die deutsche Flotte
nicht zum Angriff, sondern znr Ber
tbeidiguna bestimmt sei. Tas ist
! Kaiser Wilhelms unsterblicher Ver
i dienst, daß er früher und klarer IS
'andere die Gefahr erkannte, die von
, England drobte. und rastlos beinübt
'war, durch Nüstung zu Wasser und
Lande ibr zu beaeanen. Kaiser
Wilhelm, den man nicht mit Unrecht
oft den größten Handelsreisenden
Teutschlenids genannt, war cs vor
nehmlich, der Michel aus seinem be
schaulichen Tasein aufgerüttelt - und
ihm den Weg zur neuen nationalen
Größe gezeigt hat. Er ist es, der
das große Wort gelassen ausgesvro
chen: Unsere Zukunft liegt auf den,
Wasser", ein Wort, das ibr. für im.
mer in England unmöglich machte.
Schrieb doch noch dieser Tage die
Edindurg Nevicw: ..Hätte ' Teutsch,
land beizeiten erkannt, daß kein Frie
de möglich zwischen uns und denen,
die unsere Suprematie zur See
(sprich: im Handel) bedrohen, so
hätte cs sich diese letzte Tunnnheit
(den Krieg) erspart". Ta liegt der
Hund begraben. Teutschland konnte
diesen Krieg nur vermeiden, wenn eö
die Wege verlief auf die feine na
tionale Entwickelung, seine völkliche
Krast. sein nimmer rufendes Kön
nen' und Wollen, es gebieterisch Der
wiesen. Tiefen ' Preis durfte und
wollte Teutschland ' nicht bezahlen.
Es mußte seinen Platz an der Tonne
behaupten und wehren, wollte cs
nicht ruhmlos untergehen. Es woll,
te keinen fmilen, ehrlosen Frieden
auf Kosten de? höchsten Güter bei
deutschen Volkes knechtisch erbetteln.
Lieber und darum der Krieg. Er
wäre gekommen für Teutschland auch
ohne kampfbereites Heer und Flotte,
dann aber: wehe dir. Germania!
j Jetzt erst fängt auch Deutschland
an, die historische Größe des Man
nes zu würdigen, dem es vor allein
uno Ällen zu danken ist, wenn
.Deutschland aus diesem Kampfe sieg.
reich hervorgeht. Heil Kaiser Wil
jhelm dem Zweiten! -
Fritz Müller auf der Weltausstellung
Hr. Fritz Müller.'nser geschätzter
litbürgcr, wird sich Anfangs Feb
ruar auf ein Jahr nach San Iran
cisco begeben, wo cr auf der Welt
ausstcllung mit seinen tüchtigen
Söhnen Otto, Charles und Fritz,
die da draußen ansässig sind, die
größten und feinsten Restaurants
und Vergnügungsetablissemcnts lei
ten wird. Er hat das sehenswerthe
Nürnberg, den wundervollen Jellow
stone Park und das trefflich Lurus
Cafe unter seiner Leitung. In letz
terem wird natürlich das berühmte
Luxus Bier der Kmg Brauerei von
Omaha zu haben sein, wovon Herr
Müller bereits große Sendungen
nach Frisco hat abgeben lassen. Herr
Müller und seine Söhne sind in den
Rcstaurations.Geschäften der Welt
ausstcllungen keine Neulinge. Sie
haben diese mit Erfolg auf folgenden
Ausstellungen geleitet: Omaha, Chi
cago, St. Louis, Norfolk, Vuffalo,
usw. Ihre Etablissements in San
Francisco werden ober alles bislfer
Dagewesene in den Schatten stellen.
Wir wünschen Herrn Müller und
keinen Söhnen zu ihrem Unrerneh
mungsgeist viel Glück imd Erfolg,
und freuen uns, daß es Teutsche aus
Omaha waren, die bei dem sckzarfen
Wetbewerb um diese Unternehmun
gen auf der San Francisco Welt
ausflellung als leger ' Hervorgin
gen. . . - -,. r'.
Der Weihnachtssparklnb.
Die liebe schöne Weikinachtsit mit
ihren Freuden lieat'nun wirhrr ein.
mal hinter uns. Aber leider bringt
sie auch Vielen großes Leid dadurch,
daß sie ihren Lieben nicht alles daS
schenken können, was fiö gern möch
ten. Verzweifelnd verwünscht dann
mancher, daß cr nicht rechtzeitig das
nöthige Geld zurückgelegt hat und
nimmt sich vor, das nächste Mal bef
iel auszupusten. Sehr oft jedoch wird
dieser gute Vorkak wiedpr hnrnnfW
und es ist deshalb dankenöwcrth und
0.V- "r . . .
mu ufu-uum zu oegrun.en, oaß die
Deutsch . Anierikanikcke PAnniuhrmf
(German American Stat A,k
Ecke 16. und Farnam, im Gebäude
der Handelskammer, eine stinrick.
tung getroffen hat, die das recht.
zeuige sparen nicht' vergessen läßt.
Wcihnachts.Spar.Klub" nennt sich
diese Neueinrichtung und ist auf dem
Prinzip des Sparcns kleiner Beträ
ge aufgebaut. Niemand sollte ver
säumen, sich dieser Einrichtung anzu
schließen und hat die deutschamcrika.
nische Staatsbank ancrkennenswer.
ther Weife die Möglichkeit zum Ein
tritt bis Ende dieses Monats ber
lungert.
.Man unterstütze die deutsche Pres
s?, indem man zu ihrer Berbrei
l' m ÜaÜvaaI
"'"j .'(UlUUi,
Abonnirt auf hin MtTirfiP 9Vifiit
I I " .y, - 'l-MHV,
($100 das Jahr durch die Post.
JVIrft bkunruhsgknd.
II GöikUn, in itt rff,zcht, Hibei
crchft.
Aul Nuhlnd brinzi ein ZiU
'kkblatt in Ämilkkdam solgendt Be
kachtunz: Angesicht dcö Krikgfie,
Mi wurdkg dt deidkn Flügel del
Assischen Arbeiterpartei, fcic Man
MilistkN und di Minimalistkn. aus
-in gkineinschüftlichk ncuk Linie bfi
lillion festgelegt, die nur noch in
Einteilung in Putkioten und Bnti
.aittülAi, oder besser gesagt in Mi
UiUifun und AtttttilüilarijlkN kennt
li überwältigende große Mehrheit
tl aber antiinilitaristiich. Ile Auf
!en befände sich in sehr schwerer
ng. da di Verhältniss gunz an
:tii seien, ali während det ruisisch
spanischen Kriege. Damzlj käm
inerte sich niemand um den Krieg,
,ml er sich pnj fern vom Herze
,?tußlandi abjpielt und in Jnvci
wn nicht dsohte. Celbft di Bur
,lois,e sei gleichgültics gewesen, zumal
e am Kriege noch Gewinn h.itte
öei der jetzigen deutschen Jnvsiov
n Polen sei eine große Well nt
,,anoen, die man om besten mit ,Ar
.insieder' bezeichnen könne, Jnfob
dessen sei der Kern der Arbeiter'
chst für den Krieg gewesen. Du
.ussische !lZkgierung hab desw:ger
.,t strengsten MiZregeln gegen du
ziali,lichkil Agitatoren getroffen
-i habe di P.ii:eipresse unierdruckt,
i deshalb nach der Schweiz unl
.ach Varii gcflohen sei. wo jetzi
cci Blatter erschienen, bad ciiii
.ilömenallich und dos andere täg
ich. !L!s zur KriegSertlärung koum
en noch tinize sozialistische Blatte,
rfcheinen, ober sofort nach dem Aus'
.ruch des Krieges seien auch dies,
'.eggewischt woroen. Die Lemezunk
:i daher dazu getrieben worden, ein,
.iikrircst'che zu werden, und die So
alis:en druun nun in der Tat ihr,
eitunen in Kellern und Höhlen
ie ccibreltetcn überall Flnzschrijttk
nd Mnniscslatieiien zu l'iillionei
gen den, Krieg. Aer allen Dinger
,i Moskau, Peteröburz und War.
au seien iut Flugschriften gezer
ni Kricg verteilt worden. Eine,
:einec russlfchen -Lerichterstatter, t
..'5t der Herausgeber des .Looui
.cader", spricht mit bewundernder
lisdrückei, von der Haltung der bri
.jchen Jnd:pen0er,t Ladour-Pzrty'
.gen den Krieg, di auch die Nus
.n ermutigt halte.' Er nannte Mit
,:,edcr der englischen Jnllependenl
..ibour Pürty" die wahren Neoo
..ticnäre gegen den Krieg. Der Er-.'lz-
der gctjetincn Propaganda sei
enn in die Erscheinung getreten
i Arbeiter, lasse sei mehr und wkhi
.ir die ontimiltaristische Bewegung ir
.ichland. Ties sei vsr altem Ui
,au bei den Arbeitern in Petersbum
nd Warschau.
Ein anderes russisches hervorra
..'e.ees Parteimitglied, das Schwe
,'n besucht hatte, bestätigt das oben
.rwahiiik und sagt, daß die PZrlki
'olit'.k ' gegknnzärug arßtterdentli.s
.iitzlich und gesund sei. Andkrerseits
er würden furchtbare Untdrük
ngsmethLden von den Behörden an
.wandt. Viele Anhänger würden
.i.ich Sibirien geschickt, andere ins
sefängnis gebracht, wie Malzam unl
,an. Bon anderer Seite werde mil
geteilt, dag seit Beginn des Krieges
At Anstrengüngen der Sozialisten,
irch Proklamationen und Neben
Propaganda zu treiben, bei den Mi
itärbehörden in Rußland Beunruhi
,u ng hervorgerufen fyiUn.
..Elilsjlugo suröcni wir!11
Bon Ir. Hermann Gerhard.
Um Frieden für Europas Völker fleht an den Altäre ;
: (im ganzes Bolk am Tag des Herrn.- Sein Präsident gebot.
An jenem Tage flössen heimlich manche stille fahren
Um die, die ous dem. Schlachtseld starben edlen Heldentods.
Tech Wiche! Kaum ist da Gchet rns gläuh'gein Mund gesprochen.
Ta tritt der Göte Mammon gleißend auf den Plan:
Um englisch Go-ld wird unsres wackern Volks Moral gebrochen, .
hebt um kostbar Meischenblut ei ekle, Feilsche an.
. i
Da Weilmachtsschiff, mit Gaben für die Wittwen lind die Waisen,
verlässt den Hasen. Heifser Segenswunsch begleite seine ahrt.
Man l'i'rt den Mmutii, die Meiischenlicbe preisen -
Doch weh! Tort'fahrcn Schisse, deren Frucht v, ndrn Art.
Sie bringen England, um den Kriegsbrand neu zu schüren. .
Die Bossen, die eö heischt von unö zu blut'gem Völkermord. .
Und viele neue tausend Wittwen. Waisen spüre
In wehem Schmerz das Unheil, kommeud ou etralem Port.
Embargo'." tönt'S zuerst im Volk Scebraöka's leise.
Und immer lauter schallt cs in 'des Präsidenten Ohr.
Und immer weiter zieht es in ?hn Lande seine Kreise.
Und immer dringender rust's zu dem jlapitol empor:
Embargo fordern wir, das Bolk der Amerikaner.
Tie siet-Z für Wahrheit fochten. Ehrlichkeit und Recht.
Nie soll beschmuljen unser stolzeZ Sternenbanner.
Waö niedrig ist, verächtlich oder, schlecht I"
Embargo fordern wir, Neutralität zu wahren,
(x mbarstg fordern wir, auö Gründen der Moral!
Den (Götzen Mammon locht zur Hölle fahren!
Bettnchret nicht der Wittwen, Waisen Ouall
Omaha, 5W IC Januar 10157
Ein Mubtelier Tr. il. schreibt fci
Gesellschaft für Verbreitung von
ollödildunz, die seit Beginn dcz
.iriegeS Bücher und 4Q,
SQ Bände und Hefte von Zeitschrift
en in größeren Sendungen an Sta
iarette. Etappen und 2ruppenlagki
.int) in kleineren Paketen an einzel'
iik Krieger versandt hat und forl
lesetzt weiter versendet: Zu driit
en wir hier in einer Deckung.
i Freude über die Sendung fön
.en Sie sich gar nicht denken. Man
chaut gleich wieder anders in die
2tU, die, hier so trostlos, schmutzig,
.crstört und schal erscheint, wenn der
.eist sich am besten deutschen i?!eisl
inmal wieder erfrischt hat". Ein
Lhrer teilt von der ostpreußischen
Zront mit, daß er Neuterlcsesiunden
ibbalte. Kriegsberichte vorlese und die
Ereignisse an der Hand von KriegZ'
arten erläutere und dabei eine dank-.-are,
aufmer'saine Zuhörerschaft sin
t. Ein Obermatrose ist ciußer sich
w Freude, daß r. Keller, Ctorm.
Ferdinand M'.yer . und Raabe für
eine Kameraden erhalten hat.
Lescstnndkn im Tchützegrsben.
Von allen Liebesgaben, die die
cldgrauen erHollen, sind vielen die
,t)ne zugesandten Bücher und Zei
.uagen am willkommensten. Manche
größere und kleinere Lesegemeinschast
bildet sich da in den Felöbefesligun
.en unmittelbar vor den feindlichen
, eschossech und wer wollte bezweifeln,
.'ah tin gutes Luch, ein Zeitungs
rtikel. ein Gedicht oder Lied die Le
ensgeister wieder erwecken und iin.
,ere Tapseren zu weiterem Aushar
cen starten kann. In den Schützen
zcaben liegt der Arbeiter mit dem
Lr. Phil. Schulter an Schulter,
cirgends sührt daS Leben sie wieder
'o nah zusammen wie hier.
Dem Vaterlande.
Umspannt von einem Eisenring
Sind die geprüften deutschen Herzen.
Doch allwärts dieselbe Losung klingt.
Uns macht cs keine Schmerzen:
Eisen ist die schönste Manncszicrdc.
Wenn es schmückt des Helden Brust.
Das Kreu als größte Würde
Niclzt gereicht zur schnöden Lust.
Der Vrautring vom starken Eisen
Vertritt den Tribut von Gold,
Er sagt für sich im Leisen
Wer dein Baterland ist hold!
Nicht Noth für sich , spricht '
Sondern edler deutscher Geist.
Ob manches wackere Auge bricht:
Hcimathland ist nicht verwaist.'
Doppelsinnig. flochim
Unser Fräulein ist entschieden ' ki.i
Pechvogel. Zuerst dauert's so lange,
bis einer anbeißt, und nun sie sich
endlich einmal verlobt hat, muß ec
gleich mit in den Krieg ziehen. WaZ
hat six nun davon? Nur viele Arbeit;
denn sie tut nichts anderes, als. den
lieben langen Tag Wollsachcn für ihn
stricken, die sie ihm schickt.
Zofe: Ja, sie wiil ihn jedenfalls
warm halten.
D a r um a u ch. Landwehr
mann (zu seinem Kameraden): Ich
verstehe gar nicht, daß du abendö im
Biwak immer fo fidel bist!
Kamerad: Sehr einfach! Ich freu?
msch, daß ich meine Alte nicht mehr?
um den Hausschlüssel zu bitten
brauche!
.ttulMMe .ZMiqm!
ttesucht Teutsches Ehepaar ahne
jiinder sür' stetige Beschäftigung
auf einer sJountysarm. Man schreibe
an 100, Omaha Tribüne.
ttesucht Ein Partner in einem
Gen. Mcrchnndise .Store in einem
der besten Towns im östlichen Ne
braska mit $3000 bis $0000 Kapi.
tal. Erfahrung nicht unbedingt noth
wendig. Teutscher bevorzugt. $8000
Bis $10,000 Waarenvorratti (Stock).
Adr.- Omaha Tribüne G 100.
3b vcrmirtljcn Ein modernes Zim
mer, Board weii gewünscht, für
deutsche Herrn. 1117 So. 16. Str.,
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Seit Tonnerstag, den 14. Januar, ist die Tagliche Omaha .Tribune" onf allen Passagier''
züge der Union Pacific Bahn zn Haben, wo sie z 5 Cents das Stück verkauft wird. In alle!
diesen Zügen werden deutsche Plakate angebracht, die anzeigen, daß die Tägliche Omaha Tribüne"
dort zu haben 'ist. : , ' v '
Es ist dies wohl eine Einrichtung, wie sie in den ganze Vereinigten Staate nicht dasteht.
Wenigstens haben wir soweit niemals deutsche Zeitungen anf den Eiscnbahnzngen im Osten kanfen
können, wo doch die größten deutschen Zeitungen sind. Man kann dort ans den Straße und auf alle
Verkehrswegen in der Stadt deutsche Zeitungen kanfen, nicht aber ans den Eiscnbahnzögea.
Tie Tägliche Omaha Tribune" wird diese Neuerung ausprobiere und hofft, dasj sie den Bei
fall des reisenden deutsche Publikums finden wird, das in diesem Jahre, wo Tausende von Teutschen
zur Weltausstellung nach San Francisco reisen werden, wohl in gewöhnlich groszex Zahl anf allen
Züge der Union Pacific Bahn anzntreffen sein wird. Wer also eine Reise nach dem Weste macht,
frage auf der U. P. Bah nach der
' ' Tägliche Omaha Tribüne