Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 16, 1915, Image 7

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Geschlecht in letzter Jfcil mit te
gern Eifer, und. fallt es richtig
begons,:n wurde, uch mit gu
tc n Erfolge widmet, ist das Kunstgewer,
i i enlsprickt auch durijaui dem weiu.
- lichen Hmlkx, die ßanjc menschlicht Le,
b:nsges!altung mit Ochöiiycit zu durch
' .dringen; lag es doch zu, allen Seilen im
Wesca der Frau, das Heim zu schrnik'cp
und behaglich zu pcfistltcn. Neben der
Befriedigung Wnfikrifchft Neigungen
kann bat Zkunstgcwkrbe aber auch einen
' durchaus Jesjncn&cn Broderwerb darstel
len, wenn sich ttcschmck, Ausdauer und
eine fachgemäße Ausbildung vereinigen. ,
DaZ Kunflgemerbe ist nicht e!wa ein
. einheitlicher, zusammenhängender Beruf,
wie dielfach angenommen wird, fondern
tl theilt sich jn ein große Reihe einzelner
BkiufZzweiIe, von 'deren Existenz der
Laie meisten! wenig unterrichtet ist. Eine
.tisher , von Frauen noch nicht berufs
mäßig ausgeübte Kunstfertigkeit ist die
Elfen beinschi'itzerei,' Mwerhin hat eine
Anzahl den Damen bereit den Beweis er
' bracht, dah die künstlerische Bearbeitung
tz Elfenbeins wohl Ziir Frauenhände ge
eignet ist. t .
' ' Die Elscnl.'cinschnlVerci ist , ine der
tdelst'n , kunsthandwerllichen Fertigkeiten.
Wo- immer man besondere Pracht und
Kostbarkeit enifallen wollte, wurde Kiese
Kunst hin;U!iczsgkn. Jn poetischen Wer
ken aller Zeiten wird sie gefeiert: den be
rühmten Thron txi Königs Salomo er
wähnt tii alH Testament, Homer be
schreibt die Lermendung von Elfenbein
zum Schmuck der Massen seine, Helden.
. und wer kennt nicht das Lied, von der
Leier aus Gold und Elfenbein, die der
zaubert im ticsen Nhcine liegt, auf den
Sänger der Zukunft wart.nd. d:r sif j
heraufholt aus tiefen, Grunde:
- Schon aus d?r Steinzeit sind uns Na-
dein aus Elfenbein erhallen, ebenso in
Aaminutzähne eingeritzte Zeichnungen von
Rennthieren. Auch die Psahlooulen ya
Meine Mutter ist eine lte Frau,
Ziinfundstebzig wohl, oder inchr noch,
(Sie sagt t$ nicht gern).
Meine i'luticr ist eine dkütsilie Frau.
Ast' nur eine von so vielen Millionen
Aleiner Mutter Haus steht am Rhein, ' ,'
Tvft ein frohes HauS und ein freies HS, .
Alt ein ttüusilerhauS, ,
Das von Lachen fcholl J
Wohl ein halbes Jahrhundert lang. j
Nun machte hie Mutter
Daranö ein Krankenhaus
Techzehn Bette gab sie, und in jedem .
Liegt ein Soldat. .
Mine ölte Mutter.schreibt: '.
Jn deinem Arbeitszimmer,
Mitte in deine Schätzen,
T lie du herholtest aus aller Wejt,
.Zwischen BrvNze aus China
Nnd den SNdsttggtze, . , ' . '
Zwischen deinen Buddah's, .
Den Schi' und kischna'S, ' .
Liegt ei blutjunger Bursch
Frisch vom Guiiincisium kam er, '
Achtzehn lt. . . -.
Aber er ficht nichts von alle deinen Herrlichkeiten;
Tie flachen ihm beide Auge aus,
Jn Loucin bei Lüttich.
In deinem indische Zimmer ' "
Liegt ein Sergeant. ' .
Der lacht heute und spielt frohgelaunt
Mit all deinen kleine Elephanten.
Er sagt immer: Bald bin ich guriia? im Feld!" s
(fr liegt ganz fest in seinen Bi.'dcn; ,
Sie schnitten ihm vorgestern
Beide Beine ab. r
und er wcig es nicht.
Im Zimmer, wo meine lieben Holländer hängen,
Die Teniers iid Ostade, die Koekock und Berboekhoeven,
'Da liegt mit zerschmettertem Arm
(iin Tragoverleutnant.
(?r versteht nichts von de Bildern und mag sie nimi
Da hab ich ihm gestern -
sin aiscrbild gekauft und übers Bett gehiingt
- Tu glaubst' es gar nicht, wie er sich freute!
'er nebenan, wo deine Väter hänge,
olrosivater nd öirofsmiitter
, e ardekapitk.
ist wie fein Leintuch so bleich,
z er srl'inft zumeist,
viel 'Blut verlor er.
zch wen er wach ist, schaut er die Bilder an ,
i.v spricht: Der da war wohl schon
siebzig dabei, bei Sedan!-'
Und der bei Grostgärschen vor hundert Jahr.
lind der Alte da. der mit dem Zopf,
Der war bei Leuthen!",
Balkonzimmer (dem zur linken Hand)
Liegt ein anderer Leutnant Der liefe um Bett
Dicht tnt Feuster rücken. .
(?r spricht nie ei Wort, träumt hmanS
fyi unser Garten, und weit i den loftexgarten,
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be nachwelilich schon Elscnbeinschnitzk''
reim knihailett. Ta durch den armen
Ton wie durch feine plustische Eigenschaft
ausgezeichnete Elfenbein wurde chon i
siuijeftet Zit mit Vorlikle in der ilkiiu
kunjt verwendet. Akgyplische und as!y
lisch Äelik zeigen vrjirgie Äellioxier,
die tZlephantenzähne als Äribut biiugcn.
Die allen Aegypler Kar besten da tust,
bare Material mit lzersorragend Fettig,
kett. Allerlei Zierrath und berathe, kkine
Büchsen, Nadeln. Toileltengegcnftände,
aber auch Statuette und nLer sigür,
liche Arbeiten sind in Acgypten und Mc
sopotamicn gesunden worden und reichen
bis in da 11, Jahrhundert v. Chr. zu.
rück. Die gewaltigen Götzenbilder aus
ttgld und Elsendein au dem Reiche der
5,nilB st n K iltiirntti fvliMtif !vtf hir
wundervollen japanischen Arbeiten. Elfen
beinarbeiten aus dem griechischen' und ro
mische Alterthum sind ' nachweisbar so
gut wie gar nicht erhalten. Ki der Ait
ttonsiantins de Groszrn (36 diZ
begikwen als die ältesten Tenkniale die
sogenannten Llonsukardipiychen, i Bild
schnitzerei hergestellte Platten, die auf
ihren auszeren Seiten die Tarstellung der
Konsuln nebst anderen Szenen, zum Bei
spiel öffentliche Spiele und Kämpfe, zei,
gen, auf den inneren aber, mit Wachs
überzogen, zum Schreiben als Notizbücher
dienten. Die byzantiuifchen Elfenbein
arbeiten zeichnen sich durch vollendete Tech
nil sowie durch zierliche und lebensvolle
Darstellung aus; das prachtvollste perar
tige Elfcnbeinwerk,' das erhalten ist, ist
der um das Jahr 530 entstandene Sessel
des Bischofs Marimilianus in dn Sa
kriftci des Doms zu Navenna. Er ist
ganz mit Elfenbeinschnitzereien bedeckt;
die Stttcnlehnen zeigen die Geschickte Jo
sphs; vorn ist Johannes der läusc mit
den vier Evangelisten zu beiden Seiten
dargestellt; da übrige füllen Nankcnfrics:
mit Löwen, Hirschen u. a. Die christliche
Kunst de Mittelaltcrs hat uns Kruzisixe.
Haus- und Reiscaltäre. Äischoföftäbe te
scheert. Die Zeit des Rokvto ließ ti sich
nicht nehmen, das big in die größicn
Feinheiten ausdrucksfähige Material zu
köstlich grazibsen Iigürchen, zu Schmuck
kästen, Fächern und Lorgnetten zu der
wmdcn. Jn Deutschland, z. B. in Augs
bürg und Nürnberg, entstanden die dielen
geschnitzten 2rin?hömer und Bicrhumpen
mit figürlichen Darstellungen, die heute
noch von Elfenbeinschnitzern kopirt werden.
Jn neuerer Zeit ist die Kung des (?!
fenbcinschnitzens sehr vernachlässigt wor
den, so dah tüchtige Künstler außerordent
lich selten sind. Selbst der enorme Auf
schwung deZ Kunsihandwcrkz, der so viele
verloren gegangene Techniten zu neuem
Leben weckte, ist an dieser Kunst vorübergegangen.
Meiner Mutter
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(Jen deutschen. Jrauen
von HanttK elnz Ewers.
W die alten Mönche gehn.
t.r hüt eine' Braut, die war in Paris,
Als der Krieg kam. Und sie verschwand.
Und er HSrt6 nichts mehr von ihr, garnichtö. -
Biellcicht ist sie todt", denkt x. Vielleicht
Vielleicht auch " Und dann seufzt er, stöhnt.
Biclieicht " Und er küßt ihr Bild.
Sie war sehr schön,
Seine arme, deutsche Braut
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Der schimpft den lieben lange Tag. .
Er hat einen Bauchschuß daS thut wohl sehr weh,
Und er merkt's nicht fo, wen er schimpfen kann '
Auf die Russen nnd Japsen und die infamen Engländer.
Wenn ich ihn frage, wie's geht,
Sagt er immer: Die gottverdammten Ratte
Habe mir ein Loch i den Bauch gefressen!"
Einer ist da (im kleinen Fremdenzimmer),
Ei Oberleutnant der Zwciundachtzigir,
Der hat eine kopfschusi,
Abex nicht sehr gcsAirlich.
Der sagte gestern: Tottor, ' :
Ich hab' fünfzigtauscich Mark '
Ich geb' sie Ihnen, wenn Sie in drei Wochen '
Mich urechtflicken, das? ich zurückkehre kann -ZU?
Front!" (Z denken sie alle.)
- " ' -' ' .
In deinem Schlafzimmer liegt ein vmr,
Der hat neunzehn Wunde,,, überall, überall! ' .
Bom Schrapiikllfcuer! ''
Sie brachten ihn, bewußtlos, vor vierzehn Tagen.
Er stöhnt sehr und schreit. sehr .
Und ist noch nicht- einnial aufgewacht
Jn den vierzehn Tagen.
Aber seine heiße Hand krampst sich
Um sei eisernes Kreuz."
Der Doktor meint: Wir werde ihn doch
Sicher durchbringen! Wenn er ns nur nicht
'Bcrhungert!" . .
Im Eßzimmer liegen drei. f
Ein Pionier d wei von der Infanterie,
. Sa liebe, blonde Burschen. '
Die zwei kommen auch schon durch;
Aber der Pionier ' V ,
Wird uns wohl sterben,
Weil die DumTi!MWuiidcil
Ss sehr schwer heilen "
Bon allem schreibt meine Mutler.
Bon dem Ulanen im Frühstiickszimmer,
Bo den zwei Jägern im Herrenzimmer,
Bon dem Herrn Genernl,
Der im StantSziinmer liegt
Von allem schreibt meine alle Mutter
NZr von sich selbst "
Schreibt sie kein, kleines Wort.
Meiner Mutter Haus steht , Rhein,
Ist nun ei KraukenhauS mit sechzehn Krankenbetten,
Und ist doch nur ein folchcs Hnus,
Bon den vielen tausend in Deutschland.
Meine Mutter ist eine alte Frau,
Fiinfundsiebzig wohl oder mehr noch ; -Meine
Mutter ist eine deutsche Frau . .
nur eine von so viele Millionen!
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Das echte Elfenbein liefern nur feie j
Stoszzahne des männlichen Elephanten.
Sie sind durchschnittlich 43 m Zoll lang
und wiegen bis zu 18 Pfund. Da bei
jüngeren Thieren die Zähne fast bis zur
Spitze hohl sind und sich erst in späterem
Alter füllen, sind die Zähneusgewachse
ner Elephanten besonders geschätzt. Man
unterscheidet zwischen weißem und gelbem
Elfenbein; auch das weiße vergilbt in
dessen sehr leicht unter dem Einfluß der
Lust und kann dann wieder gebleicht wer
den, indem man es den Sonnenstrahlen
aussetzt. Gelbes Elfenbein wird weih un
er i-in? - N?s,ndl,l,ia mit Wasserstoff
superozyd. Das meiste Elfenbein kommt
nicht aus Asten, loncern aus Arma zu
N!i! dik iäbrlicke Ausfuhr, beträgt etwa
900,000 Kilogramm, wovon eine halbe
Million nach London, der, Rest nach Ant-
werpen geht, um rn ven Boas in Aui
ünnm versteinert zu werden. Da da!
Kilo einen Preis von etwa 6 Dollars er.
zielt, entspricht Ine Layresnusveuie an
Elfenbein einer Summe von 4z Millionen
Dollars. Davon perhraikcht Groschritan
nien Lll Prozent. Indiens Amerika und
Deutschland je 13 und Frankrnq ik Pro.
zent. ,
Ein großer Theil 'des in dlLandel
gebrachten Materials, das fogenannte fos-
fite oder gegrabene Elfenbein, stammt aber
tinn nrnkenen Elevkantenarten, dem
Mammut und Mastodon, und wird be
sonders in Sibirien gepinven; es ,,l yar,
ter und von weniger zarter Farbe als das
in unseren Tagen erbeutete. Sehr viel
Wird auch ein Material verarbeitet, das,
zu Unrecht Elfenbein genannt, den wuch
tnm R,5!ükn,n des Elevbanten, aber
auch denen des Nilpferdes und Walrosses
entstammt.
Dn Merk,ea ur Elfenbeinfchnikerei
ist ein sehr einfaches. Für den Anfang
genügen zwei Stichel, zwn Schaber, eine
Laubsäge und einige Feilen. Der An
schaffungspreis des kompletten Werkzeuges
dürfte etwa 10 Mark betragen,
na Nnr'?nntnisse sind, wie bei allen
künstlerischen Fertigkeiten, Zeichnen und
Modklliren erforderlich. Wer du Formen,
Mk fAnifcn milk, völlia Kekieriicht. be
,darf naturgemäß nur du Aneignung du
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hapdwerllichen Fähigkeiten, die man je
nach persönlicher Geschicklichkeit in mehr
oder weniger Zeit erlernt. ,
Der Enistehungsgang einer Elsenbein
schnitzerei ist in No. 10 zu verfolgen. Aus
dem rohen Zahn wird zuerst mittels einer
gewöhnlichen Tifchlersäge das für die an
zufertigende Arbeit erforderliche ' Stück
herausgeschnitten und mit Hilfe der Feile
sauber bearbeitet: alsdann wird der Kopf
aufgezeichnet, mit feicgeUad vei,ei,ligr
man nun die Platte, um sie sicherer in der
L,and Kalten und bearbeiten zu können.
Elfenbein.Handlungen liefern auf Wunsch
auch die festig zugeMnuenm Piairen.
Nachdem der Kopf mit Bleistift auf die
Platte gezeichnet ist, schneidet man vor
sichtig mit 1,'em Flachstichel den Grund
heraus. Daraus folgt, ebenfalls mu vem
Stichel, die Anlage in gröberen Maßen.
Pnm?kr bedient man kick d'es Schabers.
um die feinere Detaillirung hinkinzubrin
gen. Ä"m Schlutz wnd die Arven m,r
pulverisirtem Bimsstein und Wasser mit
tels einer scharfen Bürste geschlissen und,
falls .angebracht, mit Aquarellfarbe abge
tönt. Durchbrochene Arveiien, wie oas
Falzmcsser No. 5, werden nach dem Auf
zeichnen zuerst mit der Laiibfäge ausge
schnitten und dann mit Stichel und Scha
ber bearbeitet.
Da die Elfenbeinschnitzerei sich ohne jede
maschinelle Einrichtung, die allerdings
für gewisse Vorarbeiten auch schon ezistirt,
n!iwn läkit. da wenia Werkzeug und
wenig Raum dazu erforderlich sind, da die
Arbeit selbst eine sehr saubere und ange
nehme ist, und da endlich fchöne Elfen
beinschnihereien in neuern Zeit sehr ge
sucht und gut bezahlt werden, erscheint
mir die Ausübung : dieser Kunst als
Frauenerwerb wohl aussichtsreich. Von
der heutigen Kleinkunst ist ja die Elfen
beinfchnitzerei mannigfach wieder versucht
worden, meist aber nur zu kleinen und
billigen landcseigenthümlichen Schmuckar
titeln oder zu Fächern u. dergl. Wie be
reits erwähnt, widmet sich die Elfenbein
schniderci in manchen Orten, z. V. in
Nürnberg, Geislingen und in Erbach im
Odenwald, der Nachaksmung älterer Werke.
Dagegen hat sie in Indien und besonders
A China, sich eine hohe Blüthe bewahrt.
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Die chinesischen Arbeiten, Kästchen, Fä
cher und viele andere Dinge, find ebenso
vollendet fein wie zahlreiche Zu Mustern
meisterhafter Kunstfertigkeit erheben sich je
doch die Elfenbeinschnitzereien Japans, die
an künstlerischem Werth sogar das meiste
von dem übertreffen, was Europa auf die
sem Gebiete schuf, und aus dem interna
tionalen Markte ungeheure Preise er
zielen. . " , . '
Wer also die Kunst der Elfenbein
schnitzerei aus künstlerischer Neigung aus
üben will, wird sich sicherlich eine große
Quelle des Genusses erschließen: für solche
Damen aber, die sich dies Kunst als
ernstem' Lebensberuf widmen, möchte ich
nicht unerwähnt lassen, daß männliche
Lebrlina- Z bis 4 5kabre zu ihrer Aus-
bildung brauchen, daß also Damen, auch
wenn sie im allgemeinen die Lehrzeit mit
mehr Intelligenz und Vorkenntnissen be
innen, nicbt in wenigen Monaten Meister
dieses Faches fein können. Nur wenn die
Frauen durch Ine gleiche fachmannii,cye
und künstlerische Ausbildung die gleichen
Fähigkeiten erlangt haben, können sie auch
die gleichen Ansprüche stellen. Bei gleichen
Leistungen wird aber nicht nur die Arbeit
selbst sie befriedigen, sondern sie werden
auch klingenden Lohn für ihre Arbeit ern
ten. , - - " '
Der Schmerzensschrei
einer Kngkänderin.
Zu einer Mittheilung auS Stettin über
englische Grausamkeiten, die nach dem
Zeugnis einwandfreier Stettiner Bürger
an deutschen Verwundelen veruvi woroen
sind, schreibt eine in Deutschland lebende
englische Leserin einen Brief, den die
Boss. Ztg." wiedergiebt, weil er mit er
schütcrnder Eindringlichkeit zeigt, wie auf
eine edel und recht empfindende Seele
diese schrecklichen Mittheilungen gewirkt
haben. Man möchte der Brieffchreiberin,
in der die Liebe zum Baterlande schmerz
lich mit dem Gefühl für das Recht kämpft,
das sie auf Deutschlands Seite weist,
wünschen, daß sie recht hätte. Aber die
aus Stettin verbreiteten Berichte dortiger
Sanitätspersonen ' lassen leider wenig
Hoffnung dafür, daß ein Irrthum vor
lieaen könnte. Der Brief lautet:
Ich habe viele Jahre in Deutschland
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gern, uno ieoe nun ieir vier Zarinn ?n
der Rheinprovinz; ich habe die Kriegs
Wochen mit offenen Augen und schwerem
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4xv .
1. Schirmgkisf und Petschaft aus Elzen.
beifl. 2. DaS HcraSmeif;el einer si
gürlichen Arbeit. 3. Da Aue sägen für
durchbrochene Arbeit. 4. Uhr aus Elfen
dein und Ebenholz. 5. Papicrmesscr.
6. Geschnitzt Serviettenring. 7. Broche
aul Elfenbein mit eingelegten Perlmutter
stücken und Perlenanhängern. 8. Das
Schnitzen mit dem Stichel. 9. Kom
plctteS Werkzeug der Elfenbeinschnitzerei:
Laubsäge. Schaber, Stichel und Feilen.
10. Werdegang einer Elfenbeinschnitzerei in
, vier Stadien ihrer Entstehung.
Herzen hier verlebt. Unbegreiflich, ganz
unverständlich ist mir, und mit mir Tau
senden von meinen Landsleutm, weshalb
England nicht neutral geblieben ist. Wes
halb mufz eine Nation, die hoch stand, mit
dem barbarischsten aller Völker zusammen
gehen? Noch nie ist ein Voll in solch
hinterlistiger, gemeiner Weise von seinen
Ministern hintergangen worden, und nun '
wird die ganze Nation für diests unwiir
digste aller je geschlossenen Bündnisse
büßen müssen. Noch nie habe ich von
einer Lieb meines Volkes zu Frankreich
etwas gemerkt, und, nun sollen die Eng
länder Schulter an Schulter mit den
Franzosen kämpfen, gegen ein Volk, km
sie durch Jahrhunderte hindurch verwandt
sind? Ich lieb mein Mutterland, und ich
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fühle den Verrath fo tief, als wenn meine
Mutter mich verrathen hätte.
Nie werde ich die Gastfreundschaft der
gcssen. die man mir jetzt gewährt, und
dankbar bin ich meinen Freunden für ein
gutes Wort über die Engländer, sie haben
ja auch englische Gastfreundschaft genossen
und wissen, daß es auch dort edle Wen
schen. giebt. Den Haß, den tiefen, nie
wieder zu vertilgenden Haß gegen Eng
land verstehe ich nur zu gut, aber dieser
Haß darf nicht noch mehr geschürt werden
durch Erzählungen die ich nicht glauben
kann.
Würde man mir in England solche
Sachen von Deutschen erzählen, ich würde
die Menschen für wahnsinnig erklären, ich
saae auch jetzt, es ist unmöglich, daß Eng
länder solche Scheußlichkeiten begehen
können. Nur der . furchtbare Haß bringt
es fertig, diese Bestialitäten, begangen
vielleicht von Franzosen und Belgicren.
den Engländern zuzuschieben. : England
wird durch das unbegreifliche Vorgehen
feiner Regierung schwer leiden muffen,
mache man die furchtbare Last nicht noch
großer, und man sollte sich doch genau
überzeugen, von wem solche entsetzliche
Scheußlichkeiten begangen sein können, ob
überhaupt Engländer in der Nähe waren.
' Die Ehre meiner Nation liegt im
Staub, aber ich möchte doch dem deutsiben
Wort in dieser olle Begriffe verwirrenden
Zeit mein ganzes Vertrauen geben.'
Ich bitte Sie, auch diese Bemerkungen,
geschrieben von einer Engländerin, die tief
und schwer durch die unwürdige Lage
ihres Hcimathlandcs leidet, aufzunehmen.'
r- In der südsieirischen Stadt Peitau .
finiW h?p N?rlrli? h?& fenrtic? Lädti
schen Verwalters, Herrn Arbeiter, mit :
einer von ihm izergellellkcn Wiinicheiruiye
bisher gute Ergebnisse gehabt.' Eine An
zahl von Quellen ist in der fon,t Wasser
armen Kollos (einem bekannten Weinbau
gebiet) festgestellt worden, wodurch eine ,
leichtere . Wewirthschastung der einzelnen
Weingärten , möglich gemacht wurde. Jn
militärischen Kreisen fanden diese Wer
suche großes Interesse. Die .einzelnen
Abtheilungen des Pcltauer Pionierbatail
lonS wurden mü Wünschelruthcn erst
hen.. Nach eingctroffenen Nachrichten
vom Kriegsschauplatz haben die österreich
ungarischen Pioniere mit der Wunsche!
ruthe bereits gute SleMaie erzielt..
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