Tügliche Omaha Xtilunt 7Mirfiv 'Crtrit xwuti vvtuvuu w w -w ty Kommando. Ans den Tagebüchern eines österreichischen Raoallerkofsiziers. Die deutsch, österreichische Kameradschaft. Die finden, burgsche Rochade. J0,000 Gefangene an einem Tage. !iti ing ffftcrril!4ft P iW. liTitullniir, bet born luttHiJii'ii imiu 'i'tiMiiifiio ich ifn ii'iirt iiiltijil i'i, li.Hif bir IMi-s.ii-'iilMöiii. f, lt. aui f. 3i1v 'ii.tiiili'u'Ufc. iiiiMiim iifil.uii eil inii irlMiiif '".t" iiiimIp nu4 Irwut iuil,r fct'iii CM l.!iiniiniio br i':hniiiPtti't4il tnn. benimm ilHmn1Mi itiii.tirn m f hiiofin icr iini'tc, IJiiti'if! !' rHftri-iliKdit 'Hflli-ro'M ilor in ,ll fi irunr. 1 ii im im die Hfiiiiipu'n hi-t i'lirtiM),1)i i im trr Ori:iiircli n XriiPPfi), bis Ihr.' ilrhti't' nldlfi'M tu btt (VltlV :;;lli)-tit'!f 11 dukien, um I'I t'o (1 )(tiiii-ril-.M mi' km iibiutiliiii'it lcj iintctfr Wn. sin flf.nii ttn im !!., wkttui lilicrlrtionril rti l 'cftrrf t liier, '.ich llc&ciili, im tift fclfijlrr tr,ifli)il: . (fiitc Xcfilintitfl vor .indeiibiirg. JT m 9. Oktober hielt unser Jla I Uf ' vallerieTr,ippenDivifion denl V V . Bcfthl, von Zawichost über -s Jlabom weiter nach ?!orden zu marschieren. Das Wetter war sehr schlecht, ti regnete unaufhörlich; die Mär scke waren beschwerlich und stellten an unser? Truppen große Anforderungen. In Radom wurde mi das CJliicf j Theil, den großen General Hindcnburg, unier dessen Oberkommando unsere ZU Vision gestellt worden war, von Angesicht zu Angesicht zu sehm. Ter Ojencrdfclb' marsckall damals noch Generaloberst lieft unsere Truppen, umgeben von sei nem Stäbe, an sich borbeidefiliren, und an seinen Mienen konnten wir erkennen, welch: Befriedigung er über das borzüg Mi Aussehen und den herrlichen Geist ULscrer Truppen hatte. Geine Excellenz sprach auch uns gegenüber diese seine Be wunderung offen aus. 3cncral Hinden bürg ist ein wenig beleibt, groß gewachsen und von einem äußerst fiirnpathisrien, frischen Aussehen. Er macht den Ein druck großer Jovialität. . Immer die Ei garrette in dcr .Hand, brachte er seine Zu friedcnheit stets von Neuem durch Nicken mit dem Kopfe zum Ausdruck, und sprach auch unserm Kommandanten gkgcniibcr. nachdem dieser die Meldung erstattet hatte, wiederholt seine außerordentliche Zufric denbeit und SZ,'wuudk7ung für die öfter reichisch-ungarischen Truppen aus. Wir Balten in GolembioirZka Wola, !n der Nabe von Nadom. Aufenibcilt, doch war derselbe nur von kurzer Dauer, und in Ettmärschenging es dann in t Rich tung gegen Warschau. Ta! charatterisli sche Merkmal längs der Straßen, die wir zu passiren hatten, waren die von den Russen erricbictcn äußerst starken, fort artig angelegten ffcldbeftsiigungen, viel fach Drahtverhaue nebst Deckungen, in denen sich zahlreiches zuriickaclassenes KrikgZmatcrias .vorfand. IKasbinenc. wehre. Munilionsiisien, Gewehre, Hiton turen fanden wir dort, und unsere Leute nakmen davon so viel mit. als Jeder ohne Beschwerde als Andenken mitnehmen konnte Diese Vertheidigunaslinien wie dcholten sich in Entfernungen von circa 15 Kilometer. Die Straßen sind zur - ... .. ' ... besseren Bestreichung mit Feuer vollkom mcn rasiert, die Nandbäume gekappt, ein- zelne Gehöfte und Häuser, welche den Ausschuß behindern, niedergeleki!.. Die Kämpfe an der Bzura und nn der Warthe. Bei Sochaczcw hatte unsere Division schwere und heftige Kämpfe zu bestehen. Hier trat eine deutsche 5tavalleriedivlsion in den Verband unserer östcrreichisch-un garischcn Kavallerie. Kaum war unsere Vereinigung erfolgt, so machte sich das Vorrücken' einer neuen russischen Armee sühlbor. welche aus dem Raume, zwischen Nowogeorgicwsk und Warschau in unsere linke Flanke vorrach. In der Früh ge gen 3 Uhr war die Djvision zum Ab marsch beim' H.errcnhause Strugi gestellt und bekam den Befehl, gegcn Sochaczew borzugehen und den Ort in Besitz zu neh men. Es war am 13. Oktober um 3 Uhr Nachmittags, als unsere Patrouillen mcl beten, daß Sochaczew vom Feinde frei sei, daß jedoch nördlich der Bzura sich starke feindliche Kräfte eingegraben hätten, und daß sich aus östlicher Richtung starke Ka vallrrie im Vormarsche. befinde. Der Di visionär entschloß sich, den Gegner anzu greifen, und gab die entsprechenden Äe fehle; um ungefähr Uhr kamen wir darauf nach Sochaczew. Knapp vor dem Ort faß die Division ab und entwickelte sich die Vorrückung auf den festen Punkt. Eines unserer Feldjagerbataillone bildett hierbei die Vorhut, überschritt nördlich der Stadt die von den Russen theilweise der brannte, mit dem Reste für uns jedoch noch immer benutzbare Bzurabrucke und setzte sich in den Besitz des gegenüber! genden Ufers. Im weiteren Verlause des Nachmittags stießen wir' dann, indem wir den Angriff in nördlicher Richtung fort setzten, ,auf die vorher gemcldcte starke russische . Infanterie, welche uns sofort unter glücklicherweise schlecht gezieltes Maschinengewehrs! nahm. Die Russen hatten sich eingegraben und schienen den Punkt unbedingt halten zu wollen. Angc dcutetermaßen konnten wir jedoch bcmer kcn, daß sie weniger auf gut 'gezieltes als auf Massenfeuer sehen. Von den Gcfon genen wurde dann auch unsere Bcobach tung bestätigt, daß die Methode beim Schießen bei ihnen meist die ist, vollkom men. gedeckt im Schützengraben zu sitzen oder zu liegen und einfach die Karabiner oder Geivehre in die Luft abzufeuern, ohne daß der Mann ein bestimmtes Ziel vor sich hat. 'Die Wirkung dieses Feuers belästigt aber meist nur die Recrven, welche oft nicht gut in Deckung zu bringen waren. Doch dies nur nebenbei, Nach einem kurzen, heftigen 5kampfe, der ungc fähr eine halbe Stunde dauerte, mußten wir uns nun zurückziehen, da uns die in, zwischen aufgefahrene russische Artillerie unter ein heftiges Schrnpncllfcucr nahm. Ter Rückzug konnte aber in aller Ruhe bewerkstelligt werden, da wir bald in den Schutz der Häuser des Ortes kamen. ( (t4rSit stitv.'' ,vjiuvkuvmuix Von einer Patrouille, dir wir bota.il geschickt hatten, wurde auch hier konsla tirt, das, die llinsscn in Puncts Nachrich tcndienst mit den raffinirtesten Mitteln arbeiten. ' So fanden wir eine von dein vorher erwähnten User der B,ira durch den Fluf; gelegte Tclcphonlcitung. mittels derer man unsere Stellungen verrieth. Xai Telephon war von Zivilpersonen, die man ursprünglich nicht beachter hatte, be dient worden; man kam jedoch darauf, und ich kaun versichern, .daß sie kaum mehr ttlegenhcit hoben ' werden, dem Feinde solche Dienste zu erweisen. Sochaczew bildet den Typus einer schmuhicien russischen Stadt. Der Ort lxit ungefähr 7000 Einwohner, von denen viele geflüchtet sind. Die zurückgebliebene jüdische Bevölkerung kam uns sehr freund lich entgegen und untcrslüizle uns in jeder krdciitlichen Weife. Es war rührend, zu srhcn, wie die Leute von den knappen Mitteln, die sie selbst rjatten, alles Nöthige unsern Truppen zur Verfügung stellten. Sie betheuerten! daß sie keinen anden Wunsch haben, als der russischen Herr schaft endlich los zu werden und unter unser Scepter zu kommen. Von Sochaczew marschirtcn wir unter fortwährenden schweren Gefechten an, die Warthclinie, wo wir durch längere' Seit bartnäckigcn Widerstand leisteten, um das Nachdrängen bc6 Feinde zu verhindern und die Bewegungen der eigenen Armee zu erleichtern, die denn auch vollkommen glatt vor sich gingen. Das Terrain an der Warthe ist überall! ungünstig, der Boden ist flach und sandig: die Ortschaf ten sind sehr spärlich, die Gegend sast gar nicht kultivirt. die Bevölkerung sehr arm. Stellenweise giebt es große Sümpsc. Die Ortfchasten zeichnen sich dadurch auS, daß alle Häuser nur. in der Küche einen Ofen haben, und bei der bitteren älte und den starken Nordostwinden, die seit mehreren Tagen eingesetzt haben, litten wir ziem- lich. An der Warthe wurden wir Haupt sächiich von überaus starker lufstschcr Gardeiavallene und Kosaken belästigt Wir hatten dort ungefähr "i usiischc 5ia vallcricregimcntcr gegcn uiis, welche die Linie forcirtcn und uns vom rechten Ufer auf das linke abdrängen wollten. Es gelang uns jedock, dem Feinde hier einen längeren Aufenthalt zu bereiten, und wir fugten ihm große Verluste bc? Zusaiiinic mit den deutschen Ka meradcn. ', Am 27. Oktober kamen wir in Warta selbst, einem kleinen, hübschen Städtchen an dek Warthe, an., Hier erfuhren wir. daß zwei saaisise Kavalleriedivlsionen zu ver unsrigen gestoßen seien, und traten von diesem Augenblick an unter das Kom- manvo eines preußischen Generals der Kavallerie.' Der Verkehr mit .den Preußi fchcn Offizieren, mit denen wir nun in et . . . '..r ..r-i engste Fühlung kamen, war ein äußerst berzlicher und kameradsckiastlicher. Auch die Mannfcbastcn freundeten sich gcgensei tig an. Die Kameradschaft wurde be sonders dadurch gefördert, daß bei den beiderseitigen Kommandostellen sich sage nannte Verbindungsoffiziere" mit grö ßeren Patrouillen befanden, welche die Verbindung zwischen den einzelnen oster reickisch.'Ungar.schcn und deutschen Grup pcn während des Gefechtes oder während des Marsches !'rzustellen haben. ' Die deutschen Kameraden waren voll Bewun- dcrung für die herrlichen Leistungen im lerer braven Truppen, aber auch wir spendeten den deutschen Soldaten nein geschränktes Lob. Vor Warta Zogen wir uns Ende Okto- ver in weitlicker Richtung kampfend zu rück und erhielten den Befehl, ein Vor dringen des Gegners über die Linie Ka- Iism-Kolg um jeden Preis zu verhindern, Tiefer Aufgabe wurden wir auch voll kommen gereckt, indem wir durch fort währendes Manööeriren . unter Unter- stützung einer preußischen Jnfantcricbrp gade Kaiisch und die nördlich davon gc legenen Gegenden schützen konnten. f Trr russische Rückzug nach dcr grosz artigen Hindcuburg'schcn giochndc. Inzwischen vollzog sich die gewaltige Rochade der Armee Hindcnburg; die Ar mee. die in dem Raum WieluNowora domsk stand, verschob sich nämlich wäh ,,id dieser Zeit auf der Linie Ostrowo Pleschcn nach Thorn. In dem Augen blick, wo die Verschiebung beendet war, gingen wir in genau östlicher Richtung, und .zwar wieder in der Direktion Warta, los. Der Feind, der inzwischen von der Umgehung erfahren hatte, leistete an- ein zelnen Punkten verzweifelten Widerstand. Am 14. November kam es zur bekannten Schlacht von Kutno. Wir selbst waren an diesem Tage ungefähr 50 Kilometer von dort entfernt, erfuhren aber bereits gm Abend das Resultat des Kampfes, der damit endete, daß 2,000 Russen ge fangcngknommen, 19 Geschütze und 10 Maschinengewehre erbeutet worden waren. Am IS. November erreichten- wir die Warta in der Meinung, dort heftigen Widerstand des Gegners zu finden. Wir waren daher sehr erstaunt, von unseren Patrouillen zu erfahren, daß der Gegner noch in der Nacht seine äußerst stark be festigten Positionen verlassen hatte, und daß. dieser Rückzug der Russen sich so fluchtartig vollzog, daß sie nicht einmal Zeit nehmen konnten. Brücken und Stege zu zerstören.. - Wir fanden auch am Fluße Ie.vt mcyrexe , nunvc Trainsuyrmerie,' vollbcladen mit wcrthvollem Material, die so in unsern Besitz kamen. . Wir bekamen den Befehl, noch an dem, selben Tage auf Pabienice südöstlich von Lodz vorzustoßen und den Feind im Rück zug möglichst stark zu belästigen. Inzwi schen war akier der Gegner so furchtbar eilig zurückgewichen, daß selbst unsere! , , , - : . ' ' " ' 4 ' ' ,:' . -r:---: " v ! ' - ' N , : f , : '., .V... . ' .- -,'AJ ' ;. rt&'hs-y; '-.::) ' .7 ' .' - - '5 , '. . '" A. . 1 i l t, ' j -: t '' . " , ' .. , '-'' . , , . . I) i :v v 4 - k x - j - . 144 I - . i-, . i.i r-C . . . . ... i. : 4, . ,! - : . i I ; . - 1 1 " -' ' . ITT. -t)'V f " ' f . . . , t 1 T- . - -"'t 4s-: :m -t-v r.mjf, . .4.... . . j.... ff 'r'iis.'r-, r . .v:.:. : i , -, r4r ' v - , i ' fr K'v'-- '. v -S ' ' . rr-fc-- ..: r '.-( i , v. i ä . , i. . !, . .; s i ' . . , - t(. ! ,;r -. , u - - ' jx ' . ' k - . . . ; - . - ' : '. ; f - iL .. Vv ,i- , fr, : . . ' . . . 1 r-t -' ' ! - , ? ' . . . s i . t - : i & . U-v' . t " ' " M j , . ,. .? ' v ';"-" ' ' ' . , "V ' 4. - : " 4.- . -: v , '. . . 1 C- ' " r : " ' s ' ' i , - '".''".' " ' " . 1 , ' 1 - ' r y ' ' ' ' ' ' ' ' . : i" ' ' . ' ' " ' ' ' ' ' ' ' " ' " " , ' . " jj ',' ' ' ' - i ' ' Vj " , ' ' i pV- "-.. - - ' -t-ix r. " jl . i tz ":;u , . - ' .'S .... .V- M5 T t 1 - ' -i ' - " : h? r;-.ttm y - ' ' j i ' r v f-3 ' vj- I ' . '-itu - -i'.h'Wi, - , i , r- v"1 iilK- . 4 , ! ''' v -",-' " ' -! Isr i r -,( i r-,-. '--? S 1 -V ' t,tv " ''S 4 ... i f i,. i .r'f l - i, ' S.. z vv .. ; .. : . p. iV. ' 'l - lt?'srtW - : ' t v'i-i s h :y'i'rA...4z4 t lilt V-., 'r'?-r; ! , . . . .4 , , 4.- .. f,V 4, Z . " - r . . ' . w t r '1 -'' ' 4 ' i ' i i S-f-, f- ".X f "ttj V" i ,''-St . , 1. "f7 -ff' -"i'i. i- - , i - " h i' 3 1 1 5 j. ' '! : . rv vo;ärci '- c r--': . n h v.'?, ' ' , rMf i '--; 1 - ' - a.!' f 4 i t? j- ' i v . if..V , . - ,h v' ; , ' ? J- ." ' ' . " -4. fr .'i--' ! ' ' ' ' ' f . 4.E . f ' ' .'- ' - . i ( n. ; . ', , ' V-' - r "-;V 4 : v vi'--'- ftvMvP- 2-;;. L,X:&ii IU:'b-Mi . ' 4J W v,tpi oicfiiiiqcnc Russen. Patrouillen ihn nicht mehr erreichen konn ten. Auf der Berfolaunq drö Feindes. Am 17. November um 2 Uhr Nachts erreichten wir Szadek, einen kleinen Ort südöstlich von Lodz, und nächtigten sechs Kilometer ostlich dieser Stadt. In der Früh stellte sich heraus, daß etwa einen Kilometer von uns entfernt ein russisches Infanterieregiment Quartier ' genommen hatte. Beim Morgengrauen zog sich die ses Infanterieregiment, als wir uns zu seiner Verfolgung anschickten, ebenfalls fluchtartig zurück und bezog in einer Ent fernung von ungefähr fünf üilometern eine bereits vorbereitete, gedeckte Schützen stellung. Noch an diesem Tage kam es .zu heftigen und schweren Kämpfen, in welchen die Kavalleriedivision x. in den umliegenden Wäldern zahlreiche Gefan gene machte die Russen ergaben sich zum größten Theil freiwillig. Sie war fen die Gewehre und Bajonette und baten mit aufgehobenen Handen, gefangen, nommen zu werden, da sie den Hunger und die Strapazen nicht langer, ertragen konnten. Zur Nächtiqung zogen wir unS an. die fern Tage etwa zehn Kilometer zurück und kamen um' ungefähr 12 Uhr Nachts in unsere Quartiere. Schon zwei Stunden später waren die Trains mit unseren Muchrn da, und nach einer wetteren Stunde nahmen wir, freilich wohl zu sehr ungewohnter Zeit, das MntagesKn ein. Wir tonnten uns jedoch nicht lange der Ruhe, hingeben, denn schon um 5 Uhr Morgens setzte heftiger Kononendonner ein, der uns zwang, auf das Schlachtfeld zurückzukehren. , Am 18. November um 6 Uhr Früh war 1ie Division in einem kleinen Orte östlich von Szadek gestellt und griss mit ihrer reitenden Artillerie sofort in, das Gesecht ein. Ver egner le, tete hier hartnactigen Widerstand und überschüttete uns, da er uns durch Zufall entdeckt hatte, mit hef tigem Schrapnellscucr, dem wir aber ge schickt auswichen, um unnutze Verluste zu sparen. 'Inzwischen rückte unser braves- Jägerbataillon 1. wie immer mit großem Elan und seltener Schneid vor"rsnd warf einzelne Theile des. Feindes fluchtartig zurück. Doch war der Gegner heute zäher als je und grub sich nach einigen hundert Schritten immer wieder ein. Um 11 Uhr Vormittags ungefähr setzte ein heftiges Schneetreiben ein. Das Gefecht blieb bis circa 3 Uhr Nachmittags stationär; es war erbittert geführt worden. Um 4 Uhr wurde es durcb eine in unserer reckten Flanke austauchende feindliche Kavallerie dwision insofern beeinflußt, als wir uns um circa fünf Kilometer in nordwestlicher Richtung zurückziehen mußten, da auch in ber Gegend von Zbunska Wola mehren feindliche Batterien auffuhren, welche uns sofort unter Feuer nahmen. Die Abenddämmerung war indessen hereingebrochen und langsam verstummte das . Feuer. Es war ein " wunderschönes. grausiges Schauspiel, das sich am. Himmel abspielte, als sich die Schrapnells am nächtlichen Himmel mit ihren Feuer flammen abhoben. Das Feuerwerk war um circa 6 Uhr beendet und wir warteten auf die Nachtlgungsabfertlgung. Aus dem Marsche zur, NSchtigungs. ; siation. ; f Diesmal ließ sie lange auf sich' warten. Erst gegen g Uhr kam sie. Wzit und breit waz kein Dorf zu sehen. In einem ein samen Baucrnhaus, das wir entdeckt hat ten, hatten sich ungefähr dreißig unserer mv ,VN. 1 'f-i r - 5. i 5 4?- . 1 Auf dein Schlachtfeld? von Toldau. Leute zusammengedrängt, um inzwischen in der armseligen Bauernstube ein wenig Schutz vor der grimmigen Kälte z sin den. Endlich kam der langersehnte Räch tigungsbcfehl aber wie lautet er! Wir mußten noch etwa 6 Kilometer, weiter marschieren, bis zum äußersten rechten Flügel, in unmittelbarster Nähe des Fein des. Wir wurden nun zwar in dcr Nacht nickt belästigt, doch war die Situation äußerst ungemüthlich, da wir in unserer rechten Flanke starke feindliche Kavallerie wußten. Der Marsch in unsere Nächli guiigsstation war auch darum äußerst un angenehm gewesen, weil wir einen großen Wald passieren mußten,' der von vielen Wegen durchzogen war, und weit und breit kein Führer aufgctricben werden konnte. Nur durch einen Zufall waren wir endlich auf ein Jägerhaus gestoßen; da trommelten wir den Jäger heraus und ließen uns von ihm den Weg zeigen; um ungefähr Vol Uhr Nachts erst kamen wir in unserer Nächtigrtngsstation, einem klei nen Dorf, namens Pratkuv, an. Unsere Küchen folgten gen 5 Uhr Früh nach. Wir nahmen also zum Frühstück dag Mittag esscij ein; doch schon um 6 Uhr kam wie der Befehl zum Abmarsch, und wir be zogen unsere am Abend vorher innege habte Positionen. - 1(1,000 Gefnngciie an einem Tage. Auf dcr ganzen Linie bis Lenczicza hinaus war bereits heftiger Kanonendon ncr hörbar. An diesem Tage entwickelte sich eine besonders heftige Schlacht. Siel lenweise war der Horizont buchstäblich durch Schrapnells und Granaten verhüllt. Die Russen leisteten starken Widerstand und schienen um keinen Preis ihre Linien aufgeben zu wollen. Um 4 Uhr Nach mittags machte sich in unserer rechten Flanke das Bordringen eines russischen Korps bemerkbar, so das; wir um etwa zehn Kilometer zurückgehen mußten, um der Uebermacht des artilleristischen Feuers auszuweichen. Doch um 6 Uhr schon in vorgeschrittener Dämmerung, griff ein rechtzeitig eingetroffenes deutsches Korps in unserer rechten Flanke mit besonders schweren Batterien in daS Gefecht ein, und so brachten wir das Vordringen des Gegners zum Stehen. Kaum waren die deutschen Batterien indessen auf ihre Stel lungen aufgefahren, bekamen sie Feuer. Die erste feindliche Lage sah zwar um etwa, hundert Meter zu weit, die zweite Lage aber mitten in den Batterien. Dem Kommandanten fiel sofort die ausge zeichnete artilleristische Leistunc; der Rus sen auf, und nachdem er feine Stellung verändert hatte, ordnete er eine gründ liche" Durchsuchung der in der Nähe 'ge legenen Häuser an. Ungefähr 600 Meter von den deutschen Batterien befand sich ein 1 (' 1 4 , . ' , , v nr"- . ;;;- . .4. f , H .4, v- ,. -Ü-X- fc V V 1K, v. 5'-i7 tl ) 4 ,7" 1 Cm .jt . i i v S: A., r1 ..JjMeftiM Oestcrreichisch-uiigarische Herrenhaus. Der Kommandant lieh auch dieses genau durchsuchen, und wer be schreibt die Ueberrafchung, als man unten im .ftcller den Herrn und die Frau des Hauses am Telephone vorfand, die den russischen Batterien über ihre" Schußwir kungen genau Bericht erstatteten. Natür lich wurden Beide kricgsrcchtlich behan delt. Auch sie werden kaum mehr in die Lage kommen, den Russen einen ähnlichen Dienst zu erweisen. Das Gefecht, das für uns sehr erfolgreich war, wurde um 9 Uhr Abends abgebrochen und, da wir erst um 1 Uhr Nachts in unsere Nächti gungsstation kamen, waren wir für einen ganz respektablen Nachtmarsch versorgt. Doch wurden wir, als wir die Station be zogen hatten, durch frol) Botschaft be lohnt. Wir bekamen nämlich die Mel dung, daß das Resultat des heutigen Ta gcs darin, gipfle, daß .die deutschen Trup pcn um ungefähr 25 Kilometer vorgerückt waren und daß wir an diesem Tage allein 10,000 Gefangene gemacht und zahlreiche Geschütze erbeutet' hatten. Die Stimmung unserer ' Truppen ist trotz des schlechten Wetters immer eine ausgezeichnete. Es fehlt unsern Leuten weder an guter Verpflegung, noch an warmer Kleidung, und unsere braven Dragoner, Hannakcn. , Nordmährer und Echtester, sind findige, fesche Burschen, die sich schon etwas zum Essen zu holen wissen, wenn der Train etwas länger auf sich warten läßt, als es ihrem Magen paßt. Am 20. November mußte ich das Schlachtfeld verlassen. Doch weiß ich, daß ich schon in wenigen Tagen wieder zu meinen braven Leuten zurückgehen werde, und ich freue mich, mit ihnen zu neuen schönen Erfolgen eilen zu können. i ' - t ' i ,Vi ( t ' i ' ' I - r " i ' Vxt I i ' k r'"V zpiirighl. 1014, Leipziger Jll. Zeituni,. Teutsche und österreichisch ungarische jjavallcrie im 5iampf mit Russen. 525ZSiiS25BSE5Z5ZSZSZS Die Selgier und ihre Verbündeten Ein beurlaubter, belgischer Offizier, dcr in den Kämpfen um die Bahn Niew poortDixmuiden verwundet und nach mehreren Leidensstationen im Hospital von Eu untergebracht wurde, machte dem Berichterstatter des Berliner .Tag" einige intercstante Mittheilungen: Mit 5-f Offizieren, worunter sich zwei Generalleutnants befanden, wurde ich hinter die Gcfechtslinie gebracht. Wir erlitten stgrkcn Blutverlust und mußten ackit Stunden warten, da wir verlangten, man möge zuerst den Schweröerwunde ten helfen. Die Kämpfe, an denen sämmtliche belgische Streitkräfte theilge nommen hatten, übertrafen an Wildheit und Erbitterung alle früheren Gefechte, selbst die furchtbaren Schlachten bei Ton geren und Mecheln. Wir warfen die Kappen fort und führten unsere Truppen mit gezücktem Säbel in den Kampf. Beim Aufeinanderprallen ber, Streiter griffen wir selbst zum Bajonett eines Verwundeten und hieben mit d:n Mann schaftcn darauf los.. Unsere Reihen wa ren nach diesem Treffen stark gelichtet, aber die Anerkennung Joffrcs. der da mals im Hauptquartier war, beglückte uns. Wir wurden als Helden gefeiert leider als besiegte Helden. Die Haupt schuld an unserer Niederlage trug die, schlechte Verständigung mit den Soldaj 'W7N it 1" -c. ' AW-V s?iif , vSCt ö 5 . ( ' 9 i ..t. ,;.,-i;'v.;vi t-- &s liv. . -1 V k'& Äf , , ' 5 -v 13 U fcfc v- f V S j s ' , 7?,X? jpmJy ',- j,a ÄSftw! v X, i ' 'i:!! X i4! tfHiS V A 'W'' i r V r ' ... . ttiy i x r 4. i'- ,4-2 i-vt" V4 , 4? '- .444 ' "i skJ- Batterie. Telephonstellung im Feuer in ten. Wir sprachen nur Französisch, die. Mannschaften nur Flämisch. Das gab oft ein gräßliches Durcheinander. Vor unserm Abtransport nach Saint-Omer besuchte uns König Albert. Er sah sehr ermüdet und todtenblah aus. In seinen Worten lag . wenig Zuversicht, doch er sprach die Hyssnung aus. daß die Ver kündeten den Sieg erringen würden. Kommt bald wieder, liebe Kameraden, wir warten mit Ungeduld auf eure Wie derherstcllung", war sein Abschicdsgrutz. Auf dcr Fahrt nach Saint-Omer er kannten wir, wie nöthig Belgien seine Vertheidiger braucht, alle Lazarette wa ren überfüllt mit belgischen Mannschaf ten. Es ging den Armen sehr schlecht. Die Nahrungsmittel ließen auf sich war ten. Alles an die Front!" lautete der Befehl. Zufuhrkolonnen kamen vorüber, aber den Belgiern brachten sie nichts. Hunderte gingen zu Grunde und wurden auf französischem Boden begraben. Man pferchte unsere Mannschaften mit den un zivilisirten Kolonialtruppen zusammen. Es war ein ekelerregender Anblick. , Die Schwarzen verstopften sich ihre Wunden mit Sand, sogen sich gegenseitig das Blut aus dem zerrissenen Fleisch. Viele vor, ihnen waren irrsinnig und sprangen aus den Wagenfcnstern, was man ruhig geschehen ließ. In Saint-Omer ging alles drunter und drüber. Die Bevor zugung dcr Verbündeten" empörte unZ dermaßen, daß ' wir unS weigerten, die für uns bestimmten, nebenbei bemel?t, vor Schmutz starrenden Räumlichkeiten zu beziehen, ehe nicht den belgischen Mannschaften ein menschenwürdiges Ob dach gewährt würde. Es kam zu Strei igkeiten, die ein bedenkliches Licht auf rQü !S2SS M !. lk i rH', . - üt4 iHv.I('' II 1 . ' .'ijft 1 vi.;.. '. 4X--. '. .v JT' rz. . I n; i iW ' i ' da brüderliche lZiiivernehmen unter den Verbündeten warsen. S'oint.Omer ist ein starker Wassknplaiz. In dem e mehr verwundete al kampffähige Soldaten giebt. Die Stimmung ist sehr gedrückt. Schon längst baben die Einwohner von dieser Stadt Abschied genommen. Alle Häuser sind von der Heereslcitung In Be schlag genommen. Die Ueberwachunß ist sehr streng. All wir. ankamen, erzählte man un daß eben drei deutsche Spione erschossen worden feien. Zur Abwehr von Luftangriffen, die hier fiuchlU.u3 Unheil anrichten könnten, sind ganz neu artige Vorkehrungen getroffen worden. Vedrincs und Paulhan halten hier die Wacht. Paulhan, der bet einem Erkun dungsfluge von einer fcindlichcn Kugel leicbt verwundet wurde, ist wicdcrherge stellt. Je weiter wir uns vom' Kampfgebiet entfernten, vesto trauriger sah es aus. Die französischen Verluste müssen un heimlich groß sein. Es giebt kein Dorf, wo nicht Nothlazarette errichtet sind. In Abbeville und Umgebung liegen B5.000 Verwundete. Die Picardie heißt im Volksmunde: .Frankreichs Hospital". Ich glaube nicht, daß man in Paris, Vor deaur, Lyon, Marseille eine Ahnung von der wahren Lage hat, sonst wäre die Sie gcehofsnung ernstlich erschüttert. Alle französischen Offiziere, die ich sprach, legten mir mit thräncnerstickier Stimme das Geständnis ab: Unsere brave Ar mee wird langsam, ober sicher ermordet. Wir werden uns nicht ergeben, bis zum letzten Mann ausharren. An einen Sieg zu glauben, ist Thorheit. Frankreich stirbt an diesem Vcrzweiflungskampf." In Eu sprach ich mit einem französischen Obersten, dcr die Kämpfe bei QuciZnay mitgemacht hatte. Was er über Joffre sagte, kann ich Ihnen nicht wiederholen, aber aus seinen Bemerkungen ging her vor. daß die französischen Heerfllbrcr Castelnau und Sarroil dem Gcneralissi mus den Platz streitig machen. Noch ein ernster Schlag, und Joffre tritt zurück. Daß es um die sanitären Einrichtungen sehr schlecht sieht, ist ein offenes Geheim nis. Die Aerzte fügen sich in ihr Schick fal und huldigen dem Grundsatze. Schwerverwundeten ' durch narkotische Mittel den Todeskampf schmerzlos zu gestalten. .Auf meiner Fahrt nach Hol land stellte ich fest, daß Hondel und Ber kehr im Pas de Calais gänzlich darnie derliegen. Es fehlt an Dienstpersonal. Eiscnbahnunfälle gehören zu den olltäg lichen Erscheinungen. Kein Mensch regt sich mehr darüber auf. Auffallend groß ist der Andrang in den Kirchen. Die Bretagne liegt auf den Knien und betet zum Erlöser, daß er dem schrecklichen Krieg, der Strafe für Frankreichs Gott losigkeit, recht bald ein Ende machen möge.. Der belgischetOffizicr begiebt sich nach seiner völligen Wiederherstellung nach FScamp. wo drei Freiwilligen-Reginun ter ihre Ausbildung erhalten. Blutbad unter den Russen in TSbriS. Aus Konstantinopel wird Ende Novem ber' der Frankfurter Zeitung" gemeldet: Nach einer dcr hiesigen persischen Botschaft zugegangenen Depesche war TLbris, die Hauptstadt dcr persischen Provinz Ässer bcidschan, der Schauplatz eines furchtbaren Blutbades. ' Mehrere persische Kurden stämme überfielen die in Täbris weilenden Russen. .2000 an der Zahl, die sämmtlich erschlagen wurden. . m4Cm H; vth . t-'4 " - 4.3! t4' Iv-'! "s-l-i einem galizischcn Torfe. Psychisch . nervöse Störungen in Kriegszeiten. Von vornherein hatte man geglaubt, daß bei ' der mo d:rnen Kriegführung Psychosen zahl reicher als früher auftreten 'würden. Diese Annahme ist aber bis jetzt nicht ganz zutreffend. ' Dr. Wollenbcrg theilt die hierher gehörigen Kranken in drei Gruppen ein: 1. folche, die schon in der Mobilmachung zusammenbrachen; 2. solche, die während der kriegerischen Ope rationcn und.. 3. solche, die erst später, nachdem sie daran theilgenommcn hatten, erkrankten. Zu der, ersten Gruppe gehö ren ganz besonders die Alkoholpsychoscn. In der zweiten Gruppe finden sich Schreck Psychosen, Folgen von sogenanntem Hitz schlag, hysterische Erscheinungen, trauma tische Neurosen. Bei der dritten Gruppe sieht man auffällig diel Hyperästhesien. Die Frage,, ob es eine reine Kriegspsychose giebt, ist zu verneinen. Ursächlich kommen in-Betracht die plötzlichen. Veränderungen ' der Lebensweise, besonders bei Reservisten und Landwehrmännern, ferner die Ent behrungen und Ucberanstrcngungen des Dienstes. 1 ' TIe Teutschen in Australien. Einem am 22. Aug. geschriebenen Brief eincö in knglischen Diensten stehenden Deutschen in Brisbane entnehmen wir, daß der Pre mierminister von Queensland, Herr Len ham, sofort nach Ausbruch deS Krieges in der Presse eine Aufforderung zum Schutze der in Australien lebenden Deutschen er ließ und ihnen mit strenger Hand seinen Schutz gegen persönliche Beleidigungen und feindliche Beschädigung ihres BefitzcZ angedeihen ließ. - V ' I fv-- A-.iA 11 KW ' -fi ? " - , -4' j It , tff l tu,,- i ' v &&"'tV i'--- i, , , ' 1-iTTl f 5- s f . , l !''