Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 15, 1915, Image 6

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Idee sofort m tu Tkzt mnw'cken. Mi
hcller Bcgeist,
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tcn Kunstlcr!itbl?Zrzpbien wurden die
Wände von Ninderstubcn und Klassen
zimmern geschmückt. Und was war die
??o!ge? Gewiß ein höherer Grad den
Kum'tfreude bei unseren Kindern. o!S wir
sie einst empfunden haben? Ach nein;
man hatte zu wenig mit dem Kinde ge,
rechnet. In der Kinderstube sah es die
schönen Friese mit Engeliben. langen Nei
hcn kleiner holländischer Juden und Ma-
dcl. W!ärchcngcs!alten nickt, sondern
' stürzte sich über irgendein alte, zerrissenes
Bilderbuch, dessen Exil don den elterlichen
J!,unstpf!cffcrn nicht verborgen genug ge
wählt worden war. Und in der Schule,
dieser berufenen Stätte einer Nunstpslege
ni vsum dcliitiini oder Mphinat1?
Sagen . wir's ehrlich: der gleiche Erfolg
hier wie dort, freilich, in der 5tlassz muh
das Kind dos Bild sehen, sobald der Leh
rer sich bewogen fühlt, es nach seiner Art
ästhetisch zu erläutern und auf seine ein
zelnen Schönheiten zu weisen. Ten
Scklüssel zur Seele eines Bildes, und sei's
noch so bescheiden, hat nur der Künstler;
im übrigen überlaßt ruhig das Kind der
Kunst und die Kunst dem Kinde! Die
Kunst mühte nur eine überfekadte Schein
mc.cht sein, könnte sie nicht mit ihren
?auber allein durch ihr Werk dahin drin
gen, wo hin sie einzig will, in die Tiefe
d,s Gemüths, Kraft seines Gemüthes
und seiner Phantasie ist jedes Kind noch
ein kleiner Künstler.
Wan'wird hier einwenden, daß gerade
in unserer Zeit der 5iünstler im 5unde
besondere Beachtung und Förderung ge
funden habe; denn man lasse erst jetzt
das Kind im Zeichenunterricht Bildchen
aus dem Gedächtnisse zeichnen oder aus
bunten Glanzpapieren zusammenkleben;
ja sogar Ausstellungen solcher Kunstwerke
habe man veranstaltet, die das beroußte
große Aufsehen erregt hätten. Alles recht
, gut und schön; nur handelt es sich bei sot
eben Kunstwerken, die früher don Kindern
auch schon verbrochen worden sind, ohne
diel Aufhebens davon zu machen, nicht
um den Künstler im Kinde, sondern um
d.'Z Kind als Künstler. Tiefer Künstler
aber ist noch gar kein Künstler und wird
auch in den seltensten Fällen einer. Ter
Künstler im Kinde bedarf solcher Talent
proben gar nicht: ein nur ihm verstand
liches, wirres Gekritzel von seiner Hand,
obne Uebung und Anleitung einem
Fetzen Papier anvertraut, hat als
sl..cnmont immnin einen höheren Werth
als manches der überschätzten Paradcstücke.
Die Kindcrkunst, auch in ihren rorge
schriitcnen Leistungen, erscheint uns be
sten falls als eine frühe Vorstufe unserer
horbentwickelten Kunst, und bestätigt dann
ihrerseits den Satz, daß sich in der Ent
Wicklung des Einzelwesens die Entwick
lung der Gattung wiederholt. Aber der
reife Kunstler hat doch etwas aus ihr ge
lernt, nämlich welcher Art die Vorwürfe
für seine Bilder und wie die Form ihrer
Tarsiellung sein müssen, daß das Kind
gefesselt wird. Er wird den Interessen
und dem Auffassungsvermögen des Kin
des entgegenkommen müssen, ohne darum
die Primiiivetät kindlicher Kritzeleien
nachzuahmen. Künstler, die mit Kinderau
gen ins Lebm sehen können, sollen mit
Äieiftcrhand sür ein Publikum schassen,
das nach Goeches Worten im Vorspiele
zum Faust" immer dankbar sein wird.
Daö Was" im Bilde ist dem Kinde stets
,'die Hauptsache; nach dem Wie" fragt es
nicht besonders, weil es sich ästhetischer
Reize nicht bewußt ist. Eine unteracord
r.ete Bedeutung hat darum die Form
dock nicht. Sie wirkt als Einkleidung
verirauier Erscheinungen des wirklichen
LcbenZ oder innerer 'Erlebnisse, aus Er
zälilungen erstandener Phantasiegebildc
nick! durch sich selbst auf zas Kind, son
dern durch den Stoff, und verfeinert das
ällhetische Gewissen des naiv Beeinfluß
ten, das schon zeitig ihm Widerfprechen
' des. fet'3 auch linier Mitwirkung ab
schreckender Vorwürfe als häßlich ablehnt.
Sot allein erzählen muß ein Bild; das
5Unv, das Dramatiker in seinen Spielen
ist. wig auch im Bilde Handlung sehen
und verzichtet gern selbst auf die schönsten
!Kork, wenn sich ihm in einer Bilder
f? eine Handlung entwickelt. Auch
üoer den Gebrauch seiner Ausdrucksmiitel,
' über die Einkleidung feiner Eigenart in
da? Kc:rand eines bestimmten Stiles be
lcbren den Künstler Kinderzeichnungm
und Malereien. Klar, bestimmt, ein
fach in der Liik!führung fei die Zeich
nun?: fläckig. in festen Umrissen, kräftig,
- ,5 L."ka!karben. beschränkt die Malerei;
beide sollen sie dai Typische der Ersfei
nun,zen herauslösen au charakteristischen
ZusälligktitkN, da Bleibend! aus dem
Flüssigen. Tee klein: Junge, der sich vom
Bilde an der Wand, dessen deloraüver
Werth ihm nichts gilt, weg und seinem
allen Biiderduch zuwendet, weil er seine
Bilder als Eigenthum in du Hand suhlen,
weil er sie lesen will, weist den sür das
Kind schaffenden Künstler auf das eigent
ich Gebiet seiner Tdäiiqkeit. Rickt die
Lithcgrat'yie im Wkchselradmen ist es. die
fest an ibrem Plage hängt in da Neben
kigenschisk eines Wandschmuckes, sondern
das hcndlilt'e, jederzeit bereite Bilderbuch.
Und für di.ses Fels kiiiiftlerischen Sin.
nens und Bildnis haben die Bestrebungen
mit der Devise Kind und Kunst' in un
serer Alt wieder 5iia'te gewonnen, die
im Geisli Schwind. Richters, Speekters,
Pletschs, Poccis mit reicheren Mitteln
und begünstig! durch eine vervollkommnete
Reproduktionstechnik am Werke sind und
eine neue künstlerische Blüthe des Bilder
buches gczeitigt haben. Tie Kinder un
serer Zeit haben veicder ihre, den gnten
allen ebenbürtige Bilderbücher, und brau'
chen nicht mehr zurückzugreifen nach den
ihrem Empfinden und Erlekn fremden,
die uns einmal entzückten.
Ein Geistes verwandter Tchwinds und
Richters, doch von derberer, alemannischer
Art. ist der Altmeister Hans Tboma. Der
berühmte Maler hat sich nicht gescheut,
ein A B EBuch mit Bildern zu schmücken.
Echt deutsche Art spricht aus seinen oft
an alte Holzsckmittmeister erinnernden
Zeichnungen. Kinder sind ja, Gott sei
Dank, keine Kunstkritiker und werden an
Thomas Bauernthum, das auch in der
künstlerischen Formensprache von der
Grammatik deS hohen Schristdeuisebes ab
weichende Eigenheiten seines Dialektes bei
behält, ihre Freude haben, und in allem
die Wärme eines tiefen Gemüthes spüren.
Thoma nahe steht der Münchner Arpad
Schmidhammer mit seiner frischen Ur,
wüchsigkeit. Derber Humor führt des
Zeichners feste Hand; Lebensfreude füllt
bestimmt gezogene Umrisse mit kräftigen,
lackenden Farben. Weiter noch in 'der
Vereinfachung aebi Stewart Orr. Aber
aus feinen kräftigen Konturen ist mit
all-n Details doch das Leben nicht ent-
schwunden. Dekorativen Zwecken dienst
bar mackt zuweilen auch der Zügelschüler
Eugen Oßwald seine Thiere. Er ist für
das Kind der berufene Thiermalcr, mag
er seine Vierbeiner nun hineinsehen in eine
mit schlichten Zlritteln nach Stunde und
Jahreszeit farbig gestimmte Landschaft
oder sie vorführen im Cirkus. Tank sei
nem natürlichen Humor, feiner Schalkhaf
tigkeit, seiner Fäbiakeit, nur mit einem
karikirenden Striche den Thieren mensch
liche Züge zu verleihen, ist Oßmald zur
Zeit der beste Illustrator des Thiermär-chens.
Eine Erscheinung sür sich, als Ale
manne in seiner realistischen Herbheit
etwa Hans Thonin verwandt, ist der
Schweizer Ernst Kreidolf, ein Realist, den
seine Ehrfurcht vor der Natur zum sinni
gen Träumer werden läßt. Er beseelt Blu
mm und Schmetterlinge und giebt den
Vorgängen ibres Daseins die Bedeutung
bewußter Handlungen, läßt sich im Leben
der Blume und des Sommervogels das
Leben des Menschen anmuthig spiegeln.
An Ernst Kreidolf ist Elsa Beekow zu
reihen mit ibren Naturmärchen. Sie ist
weicher, weiblicher in Zeichnung und
Farbe und verfügt nicht über die Tiefe
und poetische Gestaltungskrast ihres Bor
bildes. Aber gerade durch den Reiz der
Weiblichkeit sprechen ihre Bilderbücher
Sinn und Gemüth der Kinder lieblich an.
Auch ein Meister wie der bekannte TlZaler
Maz Slevogt hat den Kleinsten eine Gabe
seiner Kunst beschenk. Mit leicht skizzir
tcn Zeichnungen, wie beim Zeitvertreibe in
der Kinderstube mit der Feder flüchtig
improvisirt, begleitet er liebe, alte, deutsche
Kinderlieber. Wie er haben Kinderbücher
der gleichen Sammlung mit Fedcrzeich
nungen geschmückt Otto Ubbelohdp, der die
Weichheit doppelter Umrisse liebt und mit
Schrassuren stofflich zu charakterisiren
versieht, Hanns Bastanicr, der liebevoll
ausführt und malerische Wirkungen
sucht, und Heinrich Kley. dessen Feder mit
nervösen Strichen so fein unterscheidet.
Kley hat eine Jugendausgabe des Grim
mclshausen'scken .Simplizissimus" oben
teuerlich illustrirt und damit einen Bei
trag geliefert zu dem vor einigen Jahren
nrch spärlich vorhandenen, jetzt aber reich
lich gebotenen Bücherschatze für unsere
deutschen Jungen. Ihre Abenteuerlust,
ihr Thatendrang, ihre Begeisterung für
das Heldenthum verlangen besondere Be
riiekstchtigung. Sie wird in mustergültiger
Weise gewährt mit wahrheitsgetreuen Bil
dern au8 dem Soldatenleben von Angeko
Zank. Wir dürfen jetzt neidlos' die Wir
tuosität. die zarte, elegante Zeichnung, das
duftige Kolorit, die pikante Aeceniverthei
lung Artbnr Rackhams und die Weichheit,
die Geschlossenheit, den feinen künstleri
schen Instinkt Dulacs bewundern und die
Fremden willkommen heißen auf dem
deutschen Büchermärkte.
Das Fraucnantlitz.
Wie Jedermann weiß, ist die Pslege der
SchLnbeit ebenso wie die Mode eine Sach
des Geschmackes. IM der Geschmack ist
wandelbar wie die Laune einer scho
en Frau.
Wenn aber die Klcivermode überwie
gend von fremden Launen abhängt, so ist
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1. Aus Arpad Schmidhammers Bilder
buch Guck hinein". 2. Max Slevogt:
Watschelgänschen aus .Trarira", 3.
Humoreske aus Guck hinein". 4. Blu
menmärchen von Ernst Kreidolf. 5.
Mutter Krabbe und ihr Kind don Arthur
Rackham. 6. Das Zauberpferd von
Edmund Dulac aus .Taufend und eine
Nacht". 7. Der gestiefelte Kater von
Eugen Oßwald. 8. Tressirte Elephan
ten aus Cirkus" von Eugen Oßwald.
'9. Aus Grimms Märchen von Edmund
Dulac. 10. Aus Otto Ubbelohdes
Thiermärchen. 1L Erdmännlems
Klause von Elsa Beskow. , !
die Pflege des Gesichtes und der körper
lichen Schönheit überhaupt fast ganz eine
Sache der individuellen Veranlagung und
des Charakters. Nach der Mode gekleidet
zu gehen, ist Ehrensache. Man darf nicht
zu sehr aus dem Nahmen fallen. Aber
wie eine Frau ihr Antlitz pflegt und er
schönt, das hängt von ihrem eigensten
künstlerischen Urtheil ab. '
Das trifft wenigstens heutzutage auf
die Mehrzahl der Frauen zu. Für die
Meisten ist der einzige Nachgebe! der
Spiegel. Er verrath freilich nur selten,
ob das Antlitz, das er widerspiegelt, schön
ist. Oder richtiger gesagt, er verräth sel
tcn. daß ein Antlitz häßlich ist. Auch die
in Wirklichkeit häßlichste Frau findet sich
im Spiegel leidlich annehmbar. Wie Alles
auf Erden nur vergleichsweise wahr, gut
oder schön ist, so vergleicht sie das Geficht,
das ihr aus dem Spiegel entgegensieht, im
Geist mit den Gesichter der ihr bekann
ten Damen, und da bekannte Damen stets
häßlich wie die Nacht, wenn es hoch
kommt, ganz nett" sind, oder im aller
äußersten Falle .ein schönes, aber dum
mes Gesicht" haben, so kann man sich, mit
diesen verglichen, immer und auf feden
Fall sehen lassen.
Das Urtheil der Frauen über ihr Ge
sicht ist aber nur summarisch. Wenn sie
sich auch im Ganzen schon" finden und
sich hübsch" nennen, so haben sie doch
sehr chäufig, ja sast immer dies und jenes
an sich auszusetzen. Die Nase zeigt sich
im Spiegel ohne Zweiscl höchst pikant.
Wenn die Linie nur' um ein Geringes
sanfter geschwungen wäre, würde sie be
zaubernd sein. Die Stirn ist offenbar
klassisch gewölbt und geistreich. Um eine
Kleinigkeit niedriger würde sie auch noch
jenen sinnlichen Reiz ausstrahlen, der den
Männern so gefällt. Tys Auge ist fas
cinirend auf jeden Fall. Aber etwas
dunkler umrandet, würde es mit seinem
Feuer geradezu versengend wirken. Und
der Teint .... '
Ja. der Teint ist die Achillesferse jeder
Frauenschönheit. Er ist leider so sehr von
der Witterung abhängig, daß sich norm,
ler Weise seine Kontrolle jeder Berechnung
entzieht. Hitze verursacht eine rothe
Stirn und Kälte eine rothe Nase, ganz
abgesehen von jenen Schattirungen 'n
grau, gelb, ja selbst grünlich, die leider
jederzeit im Bereich der Möglichkeit liegen.
Dieser Charakterlosigkeit des Teints ge.
genüber, die vor tausend Jahren ebenso
eine der alltäglichsten Sorgen des wcib
lichen Geschlecktes war wie heute, können
nur künstliche Mitte! helfen meint man,
Ss greift man denn, natürlich der Noth
gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, zu
allen Hülfsmitteln, um der Farbe des Ge-
sichles Bestand und Dauerhaftigkeit zu ge
bcn. Aber am Aeuherllchen' haftend, wie
man nun einmal ficis ist, bis man durch
Schaden klug wird, bedient man sich nicht
immer der natürlichen Mittel, deren An
Wendung freilich meist Zeit und Geduld
erfordert, sondern man greift zu Farbe
Mitteln, der Schminke und dem Puder.
Auf den Wangen wird mit einem Hasen
pfötchen etwas Hw? v65ts! verwischt,
und eine feine Nöthe, die Niemand als
künstlich, aufgetragen erkennen kann, zeigt
sich und erweckt den Eindruck blühender
Gesundheit und lebhasten Temperamentes.
Der Farbstoss dieses Rothes ist das der
Färberdistel entnommene Zrarthamin, ein
im Gegensatz zu feiner stacheligen Herkunft
sanft 'wirkendes Mittel, das der Haut am
wenigsten schadet. Denn jede Schminke
verstopft die Poren, hemmt den Stoff
Wechsel in der Haut und beeinträchtigt ihre
Ernährung. Sie wirkt auf die Haut wie
manche Gifte auf den Körper. Momen
tan täuschen sie Wohlöcfinden vor. wäh
rend sie den mangelhaften Zustand, dem
sie abhelfen sollen, in Wirklichkeit nur noch
verschlimmern. Eine andere viel gebraucht
Rothschminke ist das Allozin. ein Destillat
von Harnsäure mit, kalter Salpetersäure.
Wo Sorgen sind, ist auch Likör, und
wa Sckmin'en sind, da ist auch Puder.
Denn der Puder verleiht dem zart gcweiß
ten und geröthcten Antlitz jene dustigen
Schleier, der der Schönheit den Zauber
des Geheimnisvollen hinzufügt. Ein dis
kret gepudertes Antlitz läßt sovjel errathen.
Es wirkt wie Vlüthenschnee und die Au
gen darin wie Kirschen. Dieser Blüthen
schnee besteht, wie jede Dame weiß, in der
Hauptsache aus Reismehl, aber auch
manchmal aus dem Mehl von Mandeln
und Nüssen. Er wird mit einer Quaste
aus Schwancnpelz aufgetragen, deren Be
rührung sich anfühlen soll wie das Strei
cheln einer Kinderhand. Man sagt, daß
manche unverheiratheten Damen nur um
dieser streichelnden Berührung willen sich
von ihrer Puderquaste gar nicht trennen
können.
Ein kulturgeschichtliches Kapitel für sich,
das aber mit der Verschönerung des
Frauenantlitzes eng zusammenhängt, ist
das der Haarsrisuren. In diesem Punkte
hat aber stets die Mode eine Hauptrolle
gcspielt und mit ihr der Zufall, von des
sen Wirksamkeit hinter den Coulissen der
Mode die meisten Damen keine Ahnung
haben. Dafür ein paar Beispiele: Als
Achnlich entstand die Mode der thurm
hohen Haarsrisuren, als eine französische
Königin ihr Haar dünn werden fühlte
und die UnWahrscheinlichkeit ihrer plötz
lichen Haarfülle ourch Uebertreibung zu
verbergen suchte. Wa biö dahin das
Drahtgesiell eines Häubchens gewesen
war, wurde jetzt dem Haar unterlegt, und
diese .Fontange" verhalf den Damen zn
einem Acußeren, von dem man behauptete,
daß das Gesicht in der Mitte der Körper,
linie gelegen sei. Man legte außer dem
Tiahtgcstell Kissen unier das Haar, und
wenn die eigenen Flechten zur Verkleidung
dieses Unterbaues nicht ausreichten, so
wurde' fremdes Haar zu Hilfe genommen. ,
Bunte Bänder und Federn vervollständig, 4
ten den Haarbau, den man heute vielleicht
mit dem Ausdruck w2DoIfenkraijcifttfiir"
belegen würde. Nachdem das vorige Jahr
hundert den Rückweg zu der Einfachheit
der griechischen und römischen Frisur ge
funden hatte, findet daS zarte Geschlecht
unserer Tage wieder die Haareinlagcn
schön. Schon heißt es, die Hängelocken,
früher Schmachtlocken genannt, würden
wieder modern, und vielleicht folgen die
langen, in's Haar geflochtenen und bis zu,
Erde reichenden, schmalen Sammtbänder,
die man in Paris "Suivez rrwi" (Folge
mir") nannte, und die dem deutschen Worj '
anbändeln" zum Taftin verholfen haben. '
Wie wäre es dann mit 'den Mouches",
den Schönheitspflästerchen aus schwarzen,
Taffet, die in ihrer Blüthczeit im 17. urch
18. Jahrhundert nicht nur die Gestalt von
Halbmonden und Sternen, sondern auch
von Wagen, Schlitten. Vögeln und Hun
den hatten? Wie schön 'ließe sich damit,
symbolisiren. so daß etwa in Hund auf
der Wange bedeuten würde: Hände weg,
ich beiße!", oder eine ?cachtigall: Leis,
flehen meine Lieder . . . Liebchen komm'
zu mir!" Wir stellen diesen 'smarten
Modegedanken der Damenwelt gratis zur
Verfügung. U
Daneben wollen wir aber auch verra
then, daß wir eine regelmäßige Lebens- ,
weife, viel Bewegung in frischer Luft, eine
ausgiebige Verwendung des kalten Was
sers und viel Gymnastik für die besten -Schönheitsmittel
halten. Ueber manche
Kunstgriffe moderner Schönheitsprophe
tinncn. wie Massage des Gestcht.es mit tlei.
nen Kügclchen und Walzen, Gesichts,
dampfbäder, bei denen eine Glasglocke
über das Gesicht gestülpt und mit Dampf
gefüllt wird, Stirnbinden gegen Stirn
runzln und dergleichen läßt sich reden. .
weil diese Mittel sämmtlich darauf derech
net sind, die Blutcirculation in der Haut
zu befördern und ihr so den natürlichen
Nährstoff zuzuführen. Die Dame aber,
die sich Nachts eine Teigmaske iibcr's Ge
sicht legt, oder zur Streckung der Magen
linie" ein Nachtkorseit trägt, sich die Haan
mit Wasserstoffsuperoxyd hellgelb färbt
und sich auf harte Unterlagen zur StLr.
kung der Büste legt, ist nicht mir eine
Sklavin ihrer Schönheit, sondern auch
deren Opfer. Der mißhandelte Körper
rächt sich über kurz oder lang, und wag
ein fascinirendcs Prachtgebäude sein sollte,
wird bald eine schöne Ruine sein. '7
Strapazen im Felde hat Friedrich
der Große nicht selten mit gutem Humor
ertragen. Als er einst im Bunzelwitzer
Lager im einfachen Zelte kampirte. brach
m ver acht ein furchtbares vnwettcr aus,
so daß ein Regendach in deS Königs Zelt
eindrang. Am Morgen kam Zietb li
aller Frühe vorüber; der König stand aber
bereits vor dem Zelte, begrüßte den alten
Haudegen freundlich und sagte lächelnd:
Ein so bequemes Quartier habe ich noch
nie gehabt. Das Wasser floß unter mei
nem Feldbett wie ein Bach, und ich hatte
es zum Trinken und Waschen aus erster
Hand!" Das mag für die damalige Zeit,
als eS weder Bazillen noch Bazillenträger
gab, ganz angenehm gewesen sein; heuts
ist die Sache jedoch nicht mehr so einfach
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