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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 15, 1915)
r tz w Tägliche Cmal) Iriläa iriuni L'ÜiiLjVü? Ev A fc ' fr""' n j jA (fv M U A.Ä ytrtsdl lUrsilzztsi ' y , ! "' "" " 11 j , I , . 1 U IHr .((In ' ?it , , ...... I ' i ' ".z'."5'5"' ' . Ji . &WELMI ':. .. v - ' aZ ' ' Vi1 i m ,.. KyJ ' . . . ' ' ' ' . - . . , . , .. . .. m? ' ; : """ . "' . . . . ::-..; ' ""w ' ?',): r . ' tö. .' ' .'s,-.. , --iic , ' ' ' ' . ,','- 'V. -iV 't ' 'A i 1 ? -.4 -, w '. ' - . - " H". ; (hw ". r ... . . ' g ' ,' , , '" . f.- . ', ' . ' ' - " X 2" ' ' "' m ""' I l i i , tf--rv.rr ''v f . . ,. . . , ;:. . .:. . ' , Der L in fall der 2vctl$cfm im Sundau und in den vc. gcscn, die Schlacht bei Zllillhauftn. Das Verhalten der Levölkerunz: sie hat die Feuerprobe bestanden. ZZache. rrerk der Franzslinze beim zweiten Einfall. ""fco" schmale Gtiiif Land .zwischen I Hochroesk und IKchin, das fmJ OKrelsaß. eignet sich nicht zur v- CntiticJluiig so iicpjjer Heeres muffen, wie sie in dem jetzigen Ji riege zur Erreichung ernsthaster Erfolge netyig sind. Wenn trotzdem die erste kriegerische Handlung der französischen Heeresleitung im Vorwerfen mettrercr ArmkkkorpS von ÜHtlfort ' übet Mülbausen und von den Stützpunkten an Meurthe und Kofel durch die Vogcscnpässk gegen kclmar und Cchlcttstadt bestand, so kennen diese un- möglich durch stratcgiiche ttcsichispunite bestimmt worden sein. C? hat diesen Vorstößen ja, wenn sie auch bis in die letzten Tage fnnein, weniqstens aus dem Gebirge heraus immer und immer wieder , , versucht worderl sind, stets an jeglicher Ossensivirast gemangelt, sie wurden, auch , wenn sie ankanakch von grokerem Erselz begleitet aewescn wären, an unserer enorm starken Lideinbesestiaung, deren Werth , selb'tvcrfiaiiölich der fran.'0ich General M doch uch kennt, zerschellt sein. - , . (Jj waren rein politische Gesichtspunkts, die die französische Osscnstoe gegen das VkrelsaK veranlaßt haben, dies zeigt di ; Art ihr Ausführung, zeigen auch einige charakunftische Begieilerscheurungkn. Es ist der erste Leitsatz im politischen Katechismus der französischen Nationa listen, dah E'saßLothringen unter der .Zuchtruthe" deutscher Herrschaft seufze, daß jede Elsässerin Nacht für Nacht von der Stunde der Befreiung träume, dah sich das ganze Land beim Erscheinen des ersten Piou-Piou wie ein Mann erheben werde, um das verhaßte Joch der Bar baren' abzuschütteln. Zu häufig auch ist den Parisern in Wort und BilS geschil dert worden, wie die Liürassicre dou der herbcigeciltcn Bevölkerung umjubelt über den Echluchtpasz reiten, wie dem fcderhut geschmückten General die Schüssel der Städte von Bürgermeistern uvM Gemein berathen vor den Thoren entgegen ge bracht werden, als das; man den, Krieg ohne diese kitschigen Roanck!c-JngredikN' zien hätte beginnen dürfen. T.,',u kommt, daß die wenigen e'säfsischcn Politiker, die noch bewußt auf die Loslösung vom Teutschen Reich hingearbeitet haben in den letzten Jahren weniger und weniger Erfolge einheimsen konnten, trotz oder ""lclleicht gerade wegen der immer heftiger beirikbenen Verhetzung. Ticse, die sich theilweise in Legleitunz des französischen Heeres befanden, wollten und sollten an ihren politischen Gegner Rache nehmen. t Sache ist denn auch ganz pro grammmäßig verlaufen, allerdings sehr zum Schaden der Franzosen, noch mehr aber dem der armen clsäsijchen Bevölke rung, die mit Wohlthaten zu überhäufen man ausgezogen war. Noch vor Beginn des Krieges begannen die Franzosen die Feindseligkeiten; über den Schluchtpaß kamen sie herüber bis gegen das Vogcsenstädtchen Müilster, von wo sie allerdings durch die Infanterie der Colmarer Garnison mit blutigen Kopsen heimgeschickt wurden.' So düngte schon 3 Tage vor der Kriegserklärung welsches Blut deutsche Erde. Kämpfe von größerer oder geringerer Bedeutung spielten sich auf nördlicheren VogesenpLffen bei War kirch, Tiedolshausen und Saales ab. Ta bei kam den Franzosen der Umstand zn gute, daß die Vogesen gegen Osten in Züh nen Formationen steil abfallen, gcs,en Westen aber steil nach dem Thal der Meurthe sich abdachen. War es formt den Deutschen nicht möglich, größere Truppen massen zu der Höhe des Gebirges zu bringen, zu der nur wenige gute Straßen hinaufführen, so konnten die Franzosen dagegen von den nahe der Grenze liegn "den Garnisonen Epinal, Gerardmer, St. Dis aus mit Leichtigkeit sich in beliebig starken Formationen nächst dem Kamme entwickeln. Vor Allem für Artillerie be queme Anfahrt und vorzügliche Positiv nen finden. Es gelang jedoch den Gen nisonen von Colmar und Schlettstadt während der ersten Kriegsmoche mit Leich tlgkcit, einen Durchbruch des mehrfach überlegenen Feindes zu verhindern, sodafz sich die Mobilmachung, die in unange nchmster Weise hätte gestört werden kön nen, in aller Ruhe und Ordnung ab wickeln konnte. Schwieriger wurde die Sache, als am Donnerstag, den 6. August, sich plötzlich ein? starke Offensive des Feindes aus der Gegend von Bclsort bemerkbar machte. In, drei Kolonnen rückte er gegen SJiiils Hausen heran, aus den beiden südlichsten Bogesenihälcrn von Masmünftei und Scharrn, die Hauptmacht durch das niedrige, zwischen Voaesen und Jura sich umzi"c hende rrnicliqe Gelände der ,Burgun tischn Pforte" auf Alikirch zu. '- s Tapset Zämpfend. gelang es 'den schiva chen Kräften der Wülhauser Garnison li Thann und Sennheim. Attkirch und Heimsbrunn, den Feind auszuhalten und ihm schwere Verluste beizubringen bis ge nen den 7. Abends, dann war ihre Auf gäbe erfüllt, sie zog sich üb den Rhein ms die Hauptmasse ihres Corps zurück. Jetzt könnten der Pariser Presse die so Ähnlich erwarteten Siegesnachrichten te lezrat'hirt werden. Eine französische Otsrtk zog in MLlhanfkn ein. durch Flie aer wurde eine etwas schwulsiiq: Przkla mation deS General Josfre in die Stadt hinabjiewsrsen, in der die Elsasser als wiedergewonnene Brüder gestiert, die Be gcisterung der Soldaten, die bei dem zro vt: Werk der Leskeiung mitwirken durf t. ',. gepriesen wurde. Ein OMier an der Spitze eines Zuge Chasseurs k cheval na aus das Neityhaus, vcrlaneite vom Bürgermeistcr die Auslieferung der .Schlüssel der Stadt' und eine Liste der .,Zonc!ionna,rcS ollcmands". Beides konnte ihm. da nicht vorhanden, nicht aus. geliefert werden. Man mußte sich also voran vamil begnügen die Uhren auf Pariser Zeit zu stellen und die sran,ö fische Trikolore zu hissen, wie man dies Wen in den eroberten Kleinstädten' ,yann, Äülirch. Tammerkirch und Senn heim gethan. Inzwischen waren die Füh- rer d.'j XIV. und XV. Armtckorps nicht muig getreten. Ihre Trupen waren be st.mmk. aus anderen ..riegslchauplähen zu kämpfen. Den billigen Triumph von lu,nall,en wouie man ar den Herren Nevanchardi doch nicht gön nen. Am Samstag Nachmittag wa. rcn die Borposten des XV. Ar meekorps halbwegs zwischen ssolmar, und 'ulkausen mit ixn Franzosen in Nüb. lunz gekommen, und am Sonntag i?gann die wohl einzige Schlacht dieses Krieges, die Im alten Stile durchgekämpft wurde. durch einen Anaritf der Teutschen aI die , französischen Stellunaen bei Senn heim und Uffho!,. nordwestlich Mülhau sens. Ein nbiltertcr Etraßeniampf vor -,nn!agnacht und Montag Morgen, in dem das über den Nhein voreaanamc Alv. (bao:che; orps den Feind aus Mlllhauscn warf, entschied die Schlackt zu Gunsten der Teutschen; die Franzosen wurvcn umer swcren !riusten an Todten, Verwundeten und Gefangenen unter die Kanonen von Belfort zurückge Worten. Schon in diesem ersten orößcren Trek- fen (etwa 50,000 PZann mögen von bei. den Seiten in 3 Feuer geschickt worden ein) zeigte sich das Eharakteristikum die es Krieges, eine enorme Stoßkraft der deütfchen Truppen, sehr geschickte und zähe Bertheidigungsarbeit der Franzosen, die allerdings durch schlechtes Schienen der Infanterie beeinträchtigt wird, große ressiicherheit der Artillerie auf beiden Seiten, bn den Franzosen aber schlechte Z.ltUNItl0N. Mit der Schlacht bei Miilbausen hatte die erste Periode, des Krieges auf dem i)a p chen Schauplatz, die der Borberei tunz, einen gewissen AMckiluß gefunden. Es veilobnt sich, einen Blick zu werken auf das Berhalteg der. ein!Misch?n Be vo,!erung in ditser kritiichen Zeit. Wie hatte das deutsche Bolk sich 1871 der wiedergewonnenen Bruder nekreut. und wie grausam war seine Enttäuschung in den folgenden Jahren gewesen, als diese ruoer ziemlich deutlich zu verstehen ge geben hatten, daß sie sich gar nicht als Brüder, sondern als Fremde im deut schen Reich fühlten, die von der trauern den Mutter Frankreich grausam getrennt worden waren. Die letzten 1 Jahre hat ten eine Aenderung gebrackt gegenüber der Zeit des Protestes'. Elsaß-Lothringen hatte sich einzuleben begonnen in's Deut sche Reich. .Wenn auch die politischen Kämpfe immer stürmischer geworden wa ren. so fei doch nachdrücklich darauf hin gewiesen, daß die französisch gesinnte Par tei nur noch Bertheidigungskämpse füh ren konnte, daß sie, nachden; ihr Straß, bürg und einzelne Kreise des Unterelsaß schon Ende der 80er Jahre entrissen wor den waren, eine Position nach der anderen auch in Lothringen und im Oberelfaß verlor. Kurz vor Kriegsbeginn hatten im ganzen Lande Gemeinderathswahlen statt gefunden. Sie zeigten ein weiteres ftar tes Abflauen des modernen Protestes, des 'Nationalismus , in dessen bisheriger Hochburg ' Colmar die Herrschaft der Herren Blumenthal und WetterlS völlig zusammengebrochen war. Der Kriegs ausbruch ersetzte das Land natürlich in die furchtbarste Aufregung. Jedermann erkannte klar, daß, der Heimathboden zum Tummelplatze werden konnte. Die sinn gen Maßnahmen des Kriegszustandcs schnürten das, gcsammte Bertehrsleben sofort heftig ein. Die Führer der frag zösischcn Partei, soweit sie sich nicht "vor her in Sicherheit zu dringen gemußt hat ten, wurden in Schutzhaft genommen, eine Anzahl Zeitungen wurden unter drückt, die anderen alle, ebenso wie der gesammte postalische Berkehr in scharfe Zensur genommen, das Fernsprechnetz für Private völlig gesperrt, fast die gesammte wehrpflichtige, , männliche Bevölkerung war bis zum vollendeten 43. Lebensjahre am 4. Mobilmachungstage bereits einge zogen. Starke Truppentransporte durch zogen das Land per Bahn und auf den Landstraßen nach allen Richtungen. Die Haltung, die die Bevölkerung nun in die sen schicksalsschweren , Tagen einnahm, zerstörte für immer das Märchen vom deutsch-fcindlichen Elsaß-Lothringen. Als am Abend des 3. August bekannt wurde, daß der Krieg , auch mit Frankreich, an den so viele Leute nicht hatten glauben wollen, nun doch zur Thatsache geworden sei, da ging ein schmerzhaftes Beben durch das Land, und von jener erhebenden Be geistenrng, mit drr die anderen deutschen Stämme ihre Söhne in's Feld sandten, war hier kein Hauch zu spuren, aber die Ersüllunq der vaterländischen Pflicht war jedem Elsäffer mit verschwindenden Aus nahmen selbstverständlich. 5kriegsfrei willige strömten schaarenweise "unter die Fahnen. Jeder Landwchrmann ist fchme ren Herzens aber aufrechten Cinms sei nen Weg zur Garnisonstadt gegangen, je der Landstiirmer meldete sich psttchtge maß am Geftcllungstage. Die elsäsfischen Frauen labten in 'reichlichstem Maße die durchziehenden Krieger, das Angebot der 11 " . , ,,.; ... ... v. M 11 ' ;-. -V ' . 4 ! ,, ' il i y - - - - ' . , l , : V" ; - .-. r.. . v , . 1 ' ' ' . . (',..- ? , ' ' '.f 7 . , . - - ' - . -. . . t " V . - . . . . , ' . ' ! 4 ' t 1- r.i'.' i ... .- , ?. . tr, ',. ' , : , . ;. . . . . . .-'.-.,.,. ... ' v . 1 . ' 4 - ' i - .'' tiT ' , ' ' '." v ."f,;.. ?, -vs. - 41 , - . ' -ä..'.-' ' : : . " ' ' 'Ur: x.A i ,l.-v . I . r .'!. 1 ,-.. . ' I 4 . r v. 4t m J r I . ' . ' . . . I , . . . ' XK" )l t ,sf . "... . ' , i , . t . ii x;i'"- '. v,.w-;?"'-a" - - -' i a : ''V.v . . , ' rfrs. i. l . ? ! s.. . ' 'Vi . . U . . ' .?'M- i-, - ' V ;-. ' .,v- , ' 'M, i, iz," '" i' '! Klliii J I "vi - ..ti- ";-:'. . I l r'f- Mt 7s.'... ,4T I .. v' '. ... " i j .: .,..,-... . I I BIiEl "TN rif sz-ui i wut im cuKieta lix".! &mmam ; ; ' ( , r ;. j ommmia - "' "'"-- Ommmm I W. ' rr ' '- ' . ' " ' ii .... 1 , - - ; ... ; il I ' , . . . .-. . .. - .. . ' .. , . .: r , v - - -, .. ni ' ' .. ' , - . -. VJ"- . - ' - ' ' - : ' ' "' - - - - -"-'Li.j u ". : U ,1 !l l . . ' -.v- -- v,-;. r'H . . ' . V. i . - - . - i-'-ri' - ' r" Um.. 'r " , Ar't ,vr. - . r-" ' x,,. .r ' . w. ff - ' .i : ' . f: v 5 ; a i , .'r- ' t ' . f s " . . - ' . ; ' -it : ' -k. 'V. . - ' - i , , , . ". -": , v T ; 'I .,? . ,. ...': ; j. -r- i i , ' . i . Iji . ' - -. . " ' t . - l -,' : i !. " ' ' 11 iiiijr , - ' i' i't L I . v. .V' 'j-'i - . i - '-t ' t i -,.." ' . i ,r , ' u ' . f - i v- ,.' " . " ..... ' - .. , i ! w V -;'' I ';---. r , ; ' l K i lK - '' tf.V . -..'hl l ' I i - : . 'v rv-niHr,"4. uJ?- r - : I - l cJ. -' ' s . 1 K " i' t ''4 -', ' -i L , 77 . . , j, i i l , i j, - . . ' . ' - '. . - V- '' "L2)h tf v?v -'j ' ' , :: . i .3.V v .jXwv-. . ' , . c.' .j-n- tv-' - f -vv- - Lyi - . . -i ' ? "i-T. 5Sl -vi'U'lfe'": . . , . ..... . j .. . Im . u n v. v i - . ,K Td. , - i - .s. i' ir-'' : : --v -i u !' V:;s'." . . :,V N5;V' "i 'V x.Cf'lM n'"THANN l STAUFFEWCASSE to? ENCElSBUM I. .,. . ..... v - ' j " -"T"". - - 'L I "M ' 1 ' . M . i ! - . T"JI M, Z9 FT i - - - - .1.4' . . LiA2feJe5r . ! " . ' ' ' ' " w'""j JMM lL-wjiT RLICK AMP rOLMAE. CÄVX il . - 1- . ' '. " fiv.,- -;,, -....s"1 ' - il " ' ' ' I f. .'. .. ,; v. r-.f '.j,- , . 1 ' 4-- . "TV-. ' ' - V- 3, - S -. f freiwilligen Helferinnen für die Lazarette war übergroß, die Spenden für dag Rothe Kreuz flössen in erstaunlicher Fülle. Schon beim Ausbruch dieses Krieges, dcf1 sen Preise einet doch dre Wiedereroberuna K.T-Z. s,-it. i r. . . . .,. uiiuB'tonjiingena zur vtanircicD Diiccn soll, war die elsaß-lothringische Frage gelöst. Das elsaß-lo'hringische Lol war sich dessen bewußt geworden, dak es deutsch ist. . it. Nach der Schlacht bei Mülhausen und gründlicher Säuberung des westlich Miil Hausen gegen Belfort zu sich ausbreiten den Hügellandes, des Sundaaues". wur den die aktiven Truppen des 14. und 1?. Armeekorps wieder gegen Norden gezo gen; sie waren dzzu bestimmt, mitzukäin pfen in 'der großen Schlacht. bei' Saar burg und Dieuze. in der die große Lf fensiöe" des Generals Joffre zusammen brach. Sie wurden im Elsaß ersetzt durch süddeutsche Landwehriruppen, 'während die Frauzosen ihre mit dem Gelände der trauten Chasseurs alpins', ihre genau eingeschossene aktive' Artillerie, die Gar nisonen von Görardmer und den übrigen Vogesengnnzorten in ihren Siellungen belassen hatten, sehr zu ihrem Scha den im Norden. Im Oberelsaß brachte ihnen dieser Umstand jedoch Vortheile, wenn auch nur sehr vorübergehender S!a iur. Die badische Landwehr mußte noch heldenhaften Kämpfen bei Tagsdorf und ei ornach über den Rhein zurückgehen. Aus dem Münster- und dem Kaysersber ger Thale mußten sich die Bayern und Württembergs vor dem Feinde in fort währenden Gefechten bis hinter die Il bei Colmar zurückziehen. Aus St. DiS über die St. Tiedeler Höhe bordringend, besetzten hie Franzosen Markjrch und, be drohten von dort aus, wie auch aus dem Weilerthale. Cchlett'tadt. Der Paß von Saales wurde genommen, und das ge wältige Fort Mutzig, welches das Breusch thal gegen Straßburg zu sperrt, erwar tete seine Beschießung. Die Zeit vom 19. bis gegen den 27.. August, also gerade jene Tage, die der französischen Macht entscheidende ., .Schlcige . erst in Deutsch Lothringen und Belgien, dann in Nord srankrdch brachten, kann man als die eigentliche, Fraiizosenherrschast im Elsaß bezeichnen. Colmar. RappoltZmeiler und Scklettstadt zwar waren frei geblieben, waren neutrale Zone, in der sich deu's5,e und französische Posten kleine Scharmützel BAUEONHAUS IN DEN VOGE3EN III' 1. ' :. ' . , ' 7- i. -" , ' ' " ef-,:,; t t' w Srf -t " & iH . l 5j- ?i?Vnr' - - 7 -v - - . T ' d. :t . r. t ' , i V. 'SCHt ETT STA DT. lieferten, aber das ganze Land südlich Colmars war fast his an den Rhein in französischem Besitz, ebenso weiter nach Norden zu das Gebirge bis an das Bieuschthal heran. Dieser scheinbare Er folg der französischen Waffen war nur möglich gewesen durch eine Verzettelung der Kräfte, die Joffre zu spät erst als Fehler ernannte. AIs er durch die Er eignisse gezwungen, nun auch seinerseits Truppen aus den Vogesen nach Nordwe ften nahm, brach im Elsaß die französische Herrlichkeit fchnell 'zusammen. Westlich Colmar. im Weilerthale, bei Schirmeck im Breufchthale, kam es in dm letzten Augusltagen zu heftigen Kämpfen, in de- nen es gelang, die Franzosen theilmeise über die Grenze, theilmeise in die hinter pen, schwer zuganglichen Gebiete der Thäler zurückzutreiben. In den ersten Septemberwochen kamen auch Markjrch, Münster und Mülhausen wieder indeut schen Besitz. In langsamem Vorwärts- drängen gelang es im Laufe der folgen- den Wochen auch den gejammtcn Sund gau, soweit er nicht von den Kanonen Bciforts beherrscht wird, zurückzuerobern, daß letzt feie Franzosen nur noch die Kammhöhen südlich Markirch, die hinter sten Theile des Münster- und des Geb weile: Thales, das St. Amarinthal mit Thann und das Dollerthal mii Mas münster. sowie den Westrand des Sund-gaucs-besetzt halten, Gegenden, die im Winter für den Skisport große Reize bie ten, aber im übrigen in dieser Jahreszeit höchst unwirthlich sind. Der deutsche Geist im Elsaß, dessen Erwachen in den ersten1 Krikgswo5n so spontan vor sich gegangen war, in den schweren Spätsommertagen hatte er seine Feuerprobe zu hesiehen. und er hat sie bestanden. Man bedenke: fast das ganze Oberelsaß war von Rachrich ter aus Deutschland abgeschnitten, da Post und Telegraph nicht in Betrieb wa rern In den Dörfern und Städten oder vor ihren Thoren stand ein Feind, der sich als Bruder gcbärdete. und .it ollen Mitteln Gesühle triebet; 311 wecken suchte, die kaum erst erstochen, ' bei Einzelnen, und zwar gerade bei Angehörigen der führenden Schichten, sogar noch recht ?e bendig waren. Dazu kam, daß die Gift saat der WcttcrW. Blumenthal u. A. jetzt Fruchte trug, die Niemand im Lande er- wartet hatte. Zu oft hatten diese Vater- ,v landsöenäthcr in .ihren Zeitungen von! I ' , . - . , III . 1 " 1 ,2 ii" j 7? b. v t. x V f - t ' f ' . --r t ' . der Tribüne deS Landtages herab der Welt versichert, daß das gesammte elsäs, fische Volk hinter ihnen stehe, als daß es n,c!zl Ichließlich in wetten rci en Deut ch lands geglaubt worden wäre. Und so kamen denn unsere braven Landwehren über den Rhein herüber in dem Gefühl, sie beträten feindlichen Boden. Mit Miß- krauen betrachtete man die Bewohner, und daraus hcrvorgegangcne Mißverständnisse hatten in manchem friedlichen Bauern oder Bürger den Franktireur oder Wer rather vermuthet. Die hinterhältige Tat tik französischer Truppen, bei Herannahen de! G?gners. schnell die im Tornister mit- geführte Bauernblouse oder Pricstersou tane überzuwerfen, that ein Uebrigcs, und so wurden über zwei bis dre, Dörfer un verdiente' . Strafgerichte verhängt, die glücklicherweise kein Menschenleben gefor- dert. aber doch großen Materialschaden, angerichtet haben. - Die Stimmung der deutschen Truppen änderte, sich bald m de gastfreundlichen Ortschaften, und schon nach kurzer Zeit hatte sich ein herzliches Verhältnis ausge. bildet zwischen den Einwohnern, die ja alle auch liebe Menschen draußen im Felde wissen, und den bärtigen Kriegern, aus die Weib und Kind daheim warten. Ein Uebriges that noch die leidige Poli tik, die den Franzosen schon einmal das Concept verdorben hatte. Wie schon er wähnt, war eine der ersten Fragen der in Mülhausen einleitenden Chasseurs yach einer ''LMq des soriftionnnires llcmnnds" gewesen, in Thann hatte man beim ersten Eindringen auch sofort nach dem Couspröfet gefragt. Dieser merkwürdige Wissensdurst, hatte bei den im Lande wohnhasten Altdeutschen Vcr dacht erregt, der sich bewahrheiten sollte. Der 'erst- Einsall war zu kurz gewesen, um die von den Herren Wciterlö und Ge nossen initacgebeneg Aufträge richtig aus zuführen. Als sie zum zweiten Male ka men, wurden die in Paris schon seit lan gem fertiggestellten Schwarzen Listen' hervorgeholt, alle deutschen Beamten und Lehrer, aber auch andere Persönlichkeiten, die sich bei den Nationalisten" unbeliebt gemacht hasten, wurden, soweit sie greif bar waren, verhaftet und als Geiseln" nach Frankrnch verschleppt, wo sie noch jetzt der Noth, der Kälte, dem Hunger und . den Beleidigungen der Bewohner reisgeged. schmachten, Tausende , sind so fortschleppt worden, auch Frauen und Ah,-' . ' . - -j . f.L- - Kinder. Doppelt so groß wäre die Zahl geworden, wenn nicht alle die. welche vor her berechtigten Verdacht geschöpft hätten, bnm Anrücken des Feindes das Land der- lassen hatten. Einige der berüchtigtsten elsässischcn Nationalisten, die vor Kriegsausbruch rechtzeitig geflohen waren, kamen nunmehr mit den französischen Truppen zurück, wachten darüber, daß das Werk ihrer Rache ss gründlich wie möglich ausgeführt werde, machten sich aber auch hie und da das Vergnügen, einem armen Gefangenen gceunüber 5en wohlwollenden Protektor u spielen und ihm durch ih machtige Für- z.. wl. ... , r.i fucujc ric yicycii ukv jjtt vciuiieil. Dieses Nicdcrtramvcln aller Rechte, selbst des der persönlichen Freiheit der am Kampfe unbethciliqten Bürger, das auch In früheren europäischen Kriegen sei es wo es sei. niemals zur Anwendung ge kommen ist, machte natürlich bald feine Wirkung auf die Bevölkerung geltend. Die Sympathien, die hie und da noch beim Anblick der früher geliebten Unifor inen, beim Klänge der wohlbekannten Armeeuiärsche, sich geregt hatten, sind da, hingcscliwunden. ' So lebt das Elsaß, soweit eS nicht mehr m Feindeshand sich befindet, jetzt dahin wie in tiefem Frieden. Nur die zahlreichen Posten, die häufigen Durch zllge don Truppen in früher nicht aekann ten Uniformen, der scharfe .Paßzwang und das Grollen de? Kanonen in den Bergen, daS oft wochenlang ganz schweigt, um dann tagelang wieder heftig anzu schwellen, erinnern daran, daß wenige Kilometer entfernt der Weltkrieg tobt. Schwer dagegen ist da Los der Be wohner in den noch von Franzosen be setzten Gebieten. Der Nahrungsmangel ist groß, der Verkehr nach außen fast ganz unmöglich, die frühere Liebenswürdigkeit der Rothh?sen hat einer Brutalität ohne gleichen Plati gemacht, denn, die Enttäu schung über die Aufnahme ick Lande war zu herb, die Verpflegung 'st schlecht und der Aufenthalt auf den Bergen recht unge müthlich..Oft hört man jeht in des wie der befreiten Dörfern die Aeußerung, die Franzosen hätten in vier Wochen 'mehr germanisirt als die Deutschen in 40 Iah- ren. '1! Feuerprobe ist also bestanden. Ta Elsaß ist deutseb und bleibt deutsch Willy Ehrig. Direktor der Ltraßburger Verlagsanstglt. finale oimar. Seltsames aus dem e lyrischen MauöuH. Die Widersbrück und Unrickitiokeilen in Sir Edward Grcy's .Blaubuch", der oem Parlament zur Recht ertiauna des Krieges vorgelegten diplomatisch Korre fpondcnz, sind schon mehrfach beleuchtet morden. Eine neue, recht eigenthümliche Unklarheit in dem Blaubuch ist jetzt von dem Herausgeber der Zeitschrift Die Eiihe" aufgedeckt worden. Der Leiter dieser seit Jahren mit den deutsch- englischen Beziehungen sich befassenden Biertcljahrsschrist. ,Pastor Siegmund Schultze. hat sich der Mühe unterzogen, die verschiedenen Ausgaben deS enaliMien Blaubuchs zu vergleichen und ist dabei zu iniereii anten Beobachtungen gelangt. Grcr, berichtet am 30. 5uli. das? isirn der französische Botschafter Cambon ein Schreiben des französischen Ministers des Auswärtige überreicht habe, ans dem hervorgehe, daß Deutschland mit seinen Vorbereitungen zu einer militärisch Of- renpe viel weiter vorgeschritten sei als Frankreich. Dies letztere Schriftstück trägt in der ursprünglichen amtlichen Ausaabe desBlaubuchs da? Datum Paris, 31. Juli", ist also einen Tag später (angeb sich!) abgefaßt als Grey's Schreiben, des. sen Anlage jenes doch bereits ist. Es sjst. erstaunlich, daß die Redaktion de eng lischen Blaubuchs dies Datum bei der ersten Ausgabe des Alaubuchs iiberseken hat. Um so bezeichnender, daß i der zweiten Ausgabe dies Datum (3L Juli) fortgelassen worden ist. Aber noch andere interessante Unterschiede finden sich in dieser späteren ebenfalls amtlichen Ausaabe. Gleich im ersten Satz der fran zösischn Einlage hieß es ursprünglich, daß die deutschen Borposten die französische Grenze hier vendredi", in der englischen Uebersetzung yesterday Friday", also an gestrigen Freitag", erreicht hätten. Die Zeitangabe ist höchst, merkwürdig! Denn der Freitag war der 81. Juli; sg daß das französische Schriftstück, das in eine': Briefe Grey's vom 20. Juli beige legt worden ist, sogar erst am X August in Paris geschrieben sein kann! Deshalb ist in den späteren Ausgaben des Blau buchs der Freitag" fortgelassen, und zwar ist er gestrichn sowohl Im frcuuösischen wie im englisch Te?t.,.. Aber noch ein dritter Fehler, der erst in der neuesten Ausgabe dcsBlaubuches bemerkt worden ist. besindet sich in diesem Schriftstück. Der französische Minist; behauptet näm li4 daß die deutschen Vorbereitungen bereits an demselben Tage begonnen höt ten, wo das österreichische Ultimatum an verdien gegeben wurde, das heißt also am 23. Juli. In dem französischen Tct wird nun ebenso wie in der englischen Uebersetzung angegeben,, daß dies ein -Sonnabend gewesen sei. Nun aber war der Tag d?r Uebergabe des österreichischen Ultimatums an Serbien nicht ein Sonn abend, sondern Donnerstag, der 23. Juli, während Sonnabend, der 25. Juli, der , Tag war. an dem die serbisch Note über geben wurde. Daß die militärischn Vor bercitungen aus Grund der . serbischen Antwortnote angefangen haben, ist aar ni 't ausfällig, der französisch Minister hat aber zeigen wollen, daß die deutsche Negierung mit der österreichisch bereits vor der Uebergabe des Ultimatums zu dem Kriege entschlossen war. Das falsche Da tum beiveist, daß eS, sich dabei ganz einfach ' um eine iiachträglich zurechtgemachte Löge handelt. Die englische Regierung hat bei der zweiten Herausgabe ihres Blaubuchcs v,e,en rmiiim- vernem und deutet in einer harmlosen Fußnote an. daß eS sich um einen kleinen Zcitfehler handle, als ob hier nicht Alles aufs Datum ankäme. . Hierzu schreibt die Frankfurter Aei, tung": Wag diese Fehler zu bedeuten ha. den, darüber möchten wir unser Urtheil einstweilen verschieben . Der Gedanke der beabsichtigten Fälschung zur Rechtfertigung eines längst beschlossenen Krieges drängt sich auf, wenn man sieht, wie ein Schrift, j stück, da! am 80. Juli in London dor ' gelegen haben soll, unmöglich am 1. Au guft in Paris verfaßt worden fein kann. Aber felbst wenn sich eine weniger be lastende Erklärung finden lassen sollte, sg i bleibt es Thalsache, daß die englische par lamenlarisch" Regierung die verschiedenen" Ausgaben ihres Alaubuches durch Weg. Iassungen umrediairt hat. anstatt die To kumente. wie es ihre Pflicht war. gerade so vorzulegen, wie sie sind. . Das ist eine Enthüllung, die vermuthen läßt, daß auch im Ucbrigen Manches in diesen zur Auf. klärung der Volksvertreter" veröffentlichten f Dokumenten nicht stimmt, Md daß das , britisch Auswärtige Amt foul xlad' et V hieben hat. . Französische 0lrostinSul!afe!t. Au ens schreibt man unterm 23, Oktober: Clemcnceau schreibt im Petit Parisien", es herrsche völlige Uebereinstimmung dar über, daß die Versuche Deutschlands und euerreichZ. mit ffrankmcb e nen So. derfrieden z schließen, erfolglos kleide würden. Frankreich müsse voin deutschen Joche befreit werden und allein de ftrie .den diMren. vV i is