Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 15, 1915, Image 1

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Teutsche in Sttbraska!
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1 Fördert dledeutscheTache
3 durch die Verbreitung deö ein
1 zijien deutschen Tageblattes, der
Tälicheu Omaha Tribüne
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Tägliche Omsha Trlböse
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giticsitcn netten
Borstoß
Die Dentschen haben die Franzosen
an der msne süns Meilen
weit zurückgedrängt!
Der Kaiser bcsindct sich in der Echlachllinic!
PariS, 15. Jan. In hiesigen
lialboffiziellen Zi reisen wird die Be
fürchtuiig ausgesprochen. , das; die
Teutschen einen weiteren Vorstoß auf
Paris planen. Indessen tröstet sich
die Regierung mit dem Gedanken,
daß die Teutschen ihre Siege bei
SoissonS nicht weiter ausnutzen wer
den. (Da kennen sie den deutschon
Gencralstab schlecht.) (St hat sich
jetzt herausgestellt, das die Ftan
zosen dort sünf Netten zurückgetrie.
bcn worden sind (diese Nachricht
stammt auS französischer Quelle:
demgemäß müssen die Nothhosen
dort gewaltige Tresche bekommen ha
bcn). Tns französische Hauptquar.
ticr behauptet, das; der Rückzug auS
strategischen Gründen" angetreten
werden mußte. (Gleichviel? die
Hauptsache ist, daß sie rettrircn muß.
tcn.)
Neuesten Berichten zufolge sind die
Teutschen bis dicht an das Ufer der
Aisne vorgednmgen,' haben die von
den Franzosen aufgegebenen Stcllun
gen besetzt und -fchmeres Geschütz
aufgefahren. Von dort aus wird
auf die neuen Stellungen der Iran,
zosen ein vernichtendes Feuer unter-
hallen. Ter Anwesenheit des Kai.
ferS in der Schlachtlinie bet Sois
sonö wird die größte Bedeutung bci
, gemessen. Die Franzosen ziehen
neue Verstärkungen an sich.
Teutsche siegen im Elsaß.
v. Seit dem 7. Januar hat man hier
f nichts von den Borgangen im Eliasz
gehört. Eö hecht, daß fchiverechnee
fälle die Operatwnm beinträchtigen:
offenbar rückt das KriegSamt' mit
der Wahrheit nicht heraus. Vage
Gerüchte von einer schweren Nieder
läge der Franzosen im Elsas; durch
schwirren die Luft. Aus bestimmter
Quelle verlautet, das; der greife
französische General Pau, der die
Oberleitung der Truppen im Elsas;
hatte, abberufen und durch General
Galient, Kommandant von Paris,
ersetzt worden ist.
Die Knegblage im Allgemeinen.
Amsterdam 15. Jan. Schließ,
lich muß auch das offizielle Frank
. reich zugeben, daß feine Armee an
der Aisne in der Nachbarschaft von
Soissons in mehrtägigen Gefechten
empfindliche Schlappen erlitten hat;
eS ist indessen nur natürlich, daß die
Erfolge der Teutschen in Frankreich
auf ein Minimum herabgesetzt wer
vden. Besonders hitzig gestalteten
"T jidtj die Gefechte während der letzten
drei Tage. Vregny wurde von den
Teutschen gestürmt, und den Teut
schen fielen viele Gefangene und eine
Menge Kriegsmaterial in die Hän
de. Nirgends vermochten die Fran
zosen dem Ansturm der Feinde zu
widerstehen. Die Franzosen sahen
sich schließlich gezwungen, ihre auf
dein rechten Ufer der Aisne befind
lichen Stellungen aufzugeben und
sich auf daö linke Ufer zurückzu
ziehen, woselbst sie Verstärkungen er
warten. In dem amtlichen fran
zöfischcn Bericht heißt es: Ter Erfolg
des Feindes ist nur ein theilmeiser
und hat auf die Operationen im
Allgemeinen durchaus keinen Ein-
fluß. (Die Zeit wird die Herren
. Franzosen eines Besseren belehren.)
Kaiser Wilhelm ' selbst befand sich
rn unmittelbarer Nahe des Schlacht,
selbes ; die deutschen Soldaten, die
seS wissend, verrichteten unter den
vAugen Sr. Mijetät ihres obersten
"kriegöherrn Wunder der Tapferkeit
Tie Zahl der gefangenen Franzosen
vLlauit sich tn die Zusende.
Indessen uicht nur im Westen son
dern auch auf dem östlichen üriegs
fchauplatze haben die Teutschen Er
folge zu verzeichnen. Mit großer
Zähigkeit werden die von ihnen er.
obcrten Stellungen vertheidigt und
unaufhörlich neue Vorstöße gemacht.
Der Feind kommt nicht zur Ruhe.
Tie Russen prahlen daß sie ftind.
liche Kavallerie auf dem rechten Ufer
der unteren Weichsel zurückgetrieben
haben; sollte dieses der Fall' fein.
i so beweist das nur, daß die der.
einigten Teutschen und 'Oesterreicher
weiter im Süden die Weichsel über
schritten haben und von dort anö
auf Paris!
gegen Warschau marschiren. Feld,
marschall Hindenbnrg hat seincTrup
pen in so vorzüglicher Weise postirt,
daß den Russen nur ein Weg von
Warschau in direkt östlicher Richtung
offen bleibt. Uebrigens hat das ver
logene russische Kriegsamt in jiina
slcr 2eit uver leine wiege zu
berichten, und das läßt tief blicken
Es heißt nur. daß leichte Schar
mützel und Artilleriegefechte stattfin,
den. Solange derartige Berichte
aus Petrograd kommen, kann man
versichert ein, daß die Lage der
Russen eine mißliche ist.
Ter russische Eeneralstab der
Kaukasus-Armee gibt jetzt Erklä
rungen" über die Kämpfe in der
Provinz Azerbaiian ab. Es hat
sich nunmehr herausgestellt. , daß die
gemeldeten Russenstege faktisch Nie
Verlagen waren. Ter Generalstab
sagt, daß das dortige Russenheer re
organisirt werden müsse, weil nieh,
rere Kolonnen aus ihren Stellungen
vertrieben wurden und schwere Skr
lusie erlitten haben. Ferner heißt
es. daß die russische Vorhut mit dem
Feinde wiederum m Füblung ge
komnien sei. (Tie Türken haben
mit den Russen, seitdem sie in Kau
kasien eindrangen, noch nie verloren.
Tenn sie blieben den zurückweichen
den Russen immer auf den Fersen,
und die Moökowiter werden auch
letzt nicht im Stande sein, den Tür
ken eine Schlacht anzubieten.)
Nachrichten aus Flandern besagen,
daß Britenflieger die deutschen Stel
lungen bei Antwerpen bombcirdirt
hätten, doch ist der angerichtete Scha
den nicht angegeben.
Einige Ereignisse, die nicht direkt
mit dem europäischen Kriege zusam
menhängen, beanspruchen größere
Aufmerksamkeit. Es ist dies vor
allen Dingen die heikle Lage in Ma
rokko, die die Franzosen bereits vor
Monaten zwang, die meisten ihrer
eingeborenen Afrika . Truppen -nach
Hause zu schicken, um die mühsam
und mit vielem französischem Blut
errungenen französischen Besitzungen
Nordafrikas gegen die wilden Berg-
Volker und Wuitensohne zu verthei
digen. Man hat bis jetzt nichts von
einem aktiven Eingreifen Frankreichs
gegen die Türken gehört, und es
scheint, als ob Frankreich dieses mit
Absicht verhüten wolle, um sich nicht
den Zorn der Muhamedaner zuzu
ziehen. Aber der Heilige Krieg ist
oocy bis Marokko gedrungen, und,
wie Madrid meldet, find die Fran-
zosen gezwungen worden, sich in al
len ihren nordafrikani chen Besitzun
gen auf die befestigten Küstenstädte
zuruazuzieycn.
Alis Konstmittnopel wird rnnilicfi
gemeldet:
Die türkischen Truppen stürmten
mehrere verschanzte Stellungen der
Russen an der Schlachtfront cnt
lang, und die Verfolgung des Fein-
ocs oauett zn ?I!ervardichait an.
jwet briti che Bataillone verhieb-
ten, aravliche yitsstruppen in der
Nahe von Karna, am unteren Ti
gris zu uver allen, aenetken aber
selber m einen Hinterhalt und wur-
vvn ,yen liufgerieven; Sie We
ste werden noch verfolgt."
18 nissische cneräle kassirt.
Berlin. 18. Jan. (Fnnkenmeldnng)
Das hiesige offizielle Nachrichten-
znixeau nmcht bekannt, daß dem
gut unterrichteten Hamburger Frein
oenviatt zurolge 17 russische Trup
penführer wegen Unfähigkeit kassirt
worden sind.
Russischer Pump in New York.
New ?rk, 15. Jan. I. P.
Morgan & (So. 'bestätigten die Te
pefchen aus St. Petersburg betreffs
eines Darlehens an die russische Rk
gierung. Die Firma erklärte, eine
Gruppe New Yorker Banken und
Banker habe .ein rein banklicheS"
Abkommen mit Rußland aetro fen.
durch Uebernahme kurzfristiger Wech.
ci oer rum chen Regierung, deren
Erträgnisse benutzt, werden sollten
zur ezaülimg sr Materialien, web
che aus Amerika nach Rußland er
vortut würden.
sttillr ZZllhk -
für die Unjjkli!
Hiiidrnburgö Armee hat, wie selbst
die Russcn kiiigrstrlirn, zwei
neue Ttüiipiiiikte ge
NNkN.
Petrograd. 15. Jan. Tie rus
sische Offensive im nördlichen Ost
preußen entwickelt größere Kraft und
wirft die Teutschen auf ihre Haupt
vertheidigungelinien zurück. (TaS
ist infam gelogen, denn gestern be
richtete Teiitschlond. daß die Mos
kowiter bei Gumbiimen mit schweren
Verlusten an Todten. Vermundeten
undlefangenen zurückgeworfen wur
den.) General von Hindenbiirg's Armee
hat jedoch die Offensive an dem
'zura und Rawkaflussc wieder auf.
genommen und die Teutschen haben
ihre Linien bis über Bfin Skrupi
und Sucha nordöstlich von Bolimom
hinaiisgeschoben, doch behaupten mi
tärische Erperten. daß dieses cigent
lich an diesen Punkten kein Vortheil
für sie ist. Der russische General
stab glaubt sogar, daß dies eine Be
wegung ist, um den Rückzug der gan
zen deutschen Streitmacht zu decken,
der sicher erwartet wird, da er über
zeugt ist, daß die War chauVerthei-
digungslinie nicht durchbrochen wer
den kann und daß auch die Teutschen
meyr Gruppen nach Frankreich wer
fen werden. (Tie Russen lügen sich
oamit wieder mal selbst was vor.)
Ckstcrrcicher siege am llngflnß
Wien, über Berlin, Amsterdam
und-London, 15. Jan. Amtlich
wird heute verkündet, daß die russi
scheu Truppen, welche' durch denU,;o5
paß in Ungarn eingedrungen waren,
von osterreichischungarischen Trup.
pen im Thale des oberen Ungflusses
geschlagen und nach dem Paß hin
zurückgetrieben, also aus Ungarn
yerausgeworfen sind.
Die Russen werden verfolat. und
die Oesterreicher-Ungarn versuchen,
ihnen den Rückzug abzuschneiden.
. ... Russen überrumpelt. .
Berlin 15. Jan. (Fmckenmeldung)
X. . ( . . -;
wuiiju-n iiaccii oie jc terrei-
cher einen unerwarteten Anäriff auf
oie seinöliche Halipt,ielllmg gemacht
uno me Russen an mehreren Punk
ten zurückgetrieben.
Russen verloren über 10,00 vor
Przemyöl.
Berlin, 15.Jan. (Direkte deutsche
Zunkenmeldung nach Savville. Lona
Island.) Es wird aus amtlicher
Ouelle mitgetheilt: Aus dem großen
Hauptquartier der österreichisch-un-garischen
Armee berichten Krieaskor.
respondenten über die furchtbaren
Verluste, die den Russen in der Um
gebung der Festung Przemysl zu
gefügt wurden. und zwar theil-
weise als Ergebnis der wiederholten
Ausfälle der tapferenBefatzung. theil-
wei e als Folge der Verwebe, die
Feste im Sturm zu nehmen. Tie
Zahl der russischen Gefallenen allein
schätzt man seit dem Beginn der zwei
ten Belagerung auf über 10,000
Mann. Tie Rührigkeit des Fein
des hat auch in letzter Zeit bedeutend
Abgenommen."
Neue Teutsche Verlustliste 840,343!
Kopenhagen, über London. 15.
Jan. Eine (angeblich) aus Ber
lin kommende Meldung besagt, daß
die soeben veröffentlichte 121. Ver
lustliste der Preußischen Armee die
Gesammtzahl der Gefallenen, Ver
Mundeten und Vermißten auf 84tt,
313 bringt. - Tie sächsische und
die bairifch? Armee haben ihre ei
genen Verlustlisten, welche in obiger
nicht eingerechnet sind.
Die Tägliche Omaha Tribüne aus allen Zügen der
Union Pacific Bahn!
Seit Tonnerstag,' den 14. Jannar, ist die Tagliche Omaha Tribüne" ans allen Passagier
ziigen der Union Pacific Bahn zn haben, wo sie zu 5 Cents das Stück verkauft wird. In allen
diesen Zügen werden deutsche Plakate angebracht, die anzeigen, daß die Tägliche Omaha Tribüne"
dort zu haben ist.
Es ist dies wohl eine Einrichtung, wie sie in den ganzen Vereinigten Staaten nicht dasteht.
Wenigstens haben wir soweit niemals deutsche Zeitungen ans den Eiscnbahnzügrn im Osten kaufcn
können wo doch die größten deutschen Zeitungen sind. Man kann dort auf den Straßen und auf allen
Verkehrswegen in der Stadt deutsche Zeitungen kaufen, nicht aber ans den Eiscnbahnzngen.
Tie Tagliche Omaha Tribüne" wird diese Ncnrrnng anSprobicrcn nnd hofft, daß sie den Bei
fall des reisenden deutschen 'Publikums finden wird, das in diesem Jahre, wo Tausende von Teutschen
zur Wcltanösteönng nach San Francisco reisen werden, wohl in ungewöhnlich großer-Zahl auf allen
Zügen der Union Pacific Bahn anzutreffen sein wird. Wer also eine Reise nach dem Westen macht,
frage auf der U. P. Bahn nach der . . ; .
', Tägliche Omaha Tribüne ?
vorstliß'Nilli
Sliltkil gebracht!
Die Franzosen wollen den Teutschrn
daö Torf St. Paul bri Sois
sons wieder entrissen
haben
Paris. 15. Jan. Ter amtliche
iYl ' J L t 1 L f J f . - r
jenjt spricht sich nur ehr kurz über
nifl Vrtrtrt tlrtrhnif llrh
die Lage nordöstlich von SoissonS
aus. Er besagt, daß deutsche Trup
pen gestern die Stadt St. Paul be
setzt Hätten, später jedoch wieder Hät
ten zurückgehe müssen. Außerdem
wird noch ein Jusauterieangrisf i
den Vogesen erwähnt, der angeblich
für die Franzosen günstig verlief.
(Sehr unbestimmt und sehr ge
drückt.) Russen am Nida festgehalten.
Wien, über Amsterdam und Lon
don. 15. Jan. s TaS anitliche
oiterreichische Bulletin meldet heute:
Alle feindlichen Higriffe gegen un
Ire starke Front mn Nidafluß schln
ieii fehl.- Soiist gab es nichts von
Wichtigkeit auf den ctriegsschauplä
tzen."
Belgien's Reorganisation..
Berlin, 15. Jan, Ueber Sayville.
Die Vossische Zeitung" bringt ei.
nen längeren Bericht über die Re
organiiation Belgiens unter deutscher
Verwaltung, ans welcher bervo.
geht, daß es trotz enormer Tchwic-
rigketen den deutschen Behörden ge
lungen ist, die Räder der Industrie
I V -
wieder n Gana , bringn .nk
Land auf seine normalen Bedingun
gen nach und nach zuriickzuführen.
Vor allem war es nöthig, der bel
aiin WtMiartMhnnf nä 0?,,,
:i I".. iviini vuv iiuj.,
Banknoten auszugeben, zu entziehen.
Si,.fnfi c.-.,,. vi; o:f..r,i:
befindlich Geld eiiMzugel und so
Handel und Industrie gefärdet hat
te, und dieses Recht an ein anderes
Finanzinstitut, das mit der deutschen
Regierung Hand in Hand arbeitet,
zu überkragen.
.'Wunderbar ist, tmi die. deutschen
Eisenbahner geleistet haben. Hatten
doch die vor den Teutscken sich zu
rückziebenden Belgier allein 50 über
die Maas führende Brücken ge
sprengt oder verbrannt, welche zum
gronen The,I durch Nothvrucken er
h '
er.
fetzt werden mußten, damit
Bahnverkehr, der auch für? die Trup.
pen an der Front eine Lobensbedin.
gung war, wieder in dem jetzige
Maße ausgenommen werden konnte
Auch fahren auf Flüssenund Ka
naien wieoer chine, oie tyeits im
Dienst deS Privatverkehrs stehen.
Trotz des Streits der Postbeamten
der gleich nach der Einführung der
deutschen Marken in Belgien ernge
letzt hatte, r,t es gelungen, den o
nothigen PoUdienst wieder einzurich
ten, sodafz Briefe und Pakete beför
dert werden können.
Japaner nach Europa.
Tokio, 15. Jan. Eine hiesige
Vereinigung macht Propaganda sür
Entsendung einer Freiwilligen - Ar
mee nach Europa, um den Alliirten
zu helfen.
Ncbraskaer Kandidaten.
Washington, 15. Jan. Auf
Wunsch des Bmidesgeneral-Anwal.
tes'Gregory stattete Senator Hitch
cock ihm gestern einen Besuch -ab,
um ihm über seine Empfehlungen
der 'Ernennungen von Merton L.
Corev aus Clay Center zum Distrikt
Anwalt und I. R. Swain aus Gree-
ley zum Bundesmarschall nähere
Auskunft zu geben.
5)itchcock-Mll
iilderLkgisiatlir!
öie nuerwartete Opposition macht
sich geltend: Zwei UniversitätS
Professoren im Spiel.
Lincoln. Ja.. 15. Jan. Gestern
W, v,wa ..ii,-,f A.nnsf flinrtC.
um vv vvu wiuuiui ivvivvu .mm.-
brachte und vom Senate des Staa-
' . . .
teS Nebrabka angenomniene vtc o-
lution zur Befürwortung des Hitch
kölschen Gesetzentwurfes betrcjfend
Wasse,i und Munition-Ausfuhr auch
vor dein Abgeordnetenhaus zur
Sprache. Da jedoch Sprecher Jack
son erklärte, daß nach den Regeln
.dieser Antrag an drei verschiedenen
Tagen gelesen werden miiße, konnte
ein Beschluß nicht gefaßt werden.
Abgeordneter Greenwalt aus Gü
ster erklärte, daß diese Vorlage ein
Schlag gegen die Bundesregierung
sei, obwohl in ihr unbeschränktes
'Vertrauen in die Integrität und die
diplomatische Urtheilskraft des Prä
sldcnten und Staatssekretars zum
Ausdruck gebracht sei."
, Alsdann vertheidigte bei Abgeord.
ncte Hostetter aus Bnffalo die Vor
läge mit wannen Worten. Er führ
te auS: Ich würde mich schämen,
vor meine Wähler zu treten und er
klären zu müssen, daß ich nicht zu
Gunsten der Hitchcock-Vorlage meine
Stimme erhoben hätte.' Wir soll
ten unsere Pflicht als Männer thun.
Unsere Pflicht aber ist. für die In
teressen der Humanität einzutreten
. . - t f i i .rn- -
" 0C5'.stlü trcic WWW ein. ja w
uon rönnen wir mozr ocn crraus
von lassen und Munition guthei
ßen, wenn wir zugleich Nahrung
und Kleidung an diejenigen senden,
die durch
cy r c r
die Verheerungen der liier
ff ' ' i
! I, ,rf'3' r "
IlUOll) UII0
Genosse der bittersten,
Verzweiflung ausgesetzt
sind.
In diesem Falle sollten wir keine
Politik treiben. Dies ist eine zu gro
ße (vragc, und sollten wir dcsbalb
Seite an Seite mit Senator Hitch
cock bei diesem Werke, des guten (3c-
Wissens stehen. Ich möchtenicht ein
Mitglied dieser --Legislmur fein,
wenn ich glauben müßte, bei einer
solchen Frage meine Stimme damp
fen zu niüssen. Wir haben unsern
Tag für Friedensgebete gehabt, laßt
uns nun auch unser Theil bei Her-
beiführung des Friedens thun."
((.;,, Mun, tx,... i.xt ro
v; int ni.i.'tnuujuiin inuuut: ui
dann die Erklärung des Abgeordne
ten Hosfmcister. daß zwei Univer
sitätöprofessoren (Fling und Alexan
der?) in den Vorzimmern Stim
muiig gegen die Vorlage zu machen
suchten. Hosfmeister stellte dies ge
biihrend an den Pranger und erbot
sich, den Beweis dafür anzutreten.
(Das ist doch wirklich die Höhe!)
Mucker an der Arbeit.
Lincoln. 15. Jan. Ter Ab.
geordnete Anderson , ans Phelps
brachte einen sÄ'setze,itwurs ein, wo
nach 'die Schankwirthschaften im
Staate Nebraska in Zukunft nur
noch bis sechs Uhr Abends geöffnet
sein dürfen. (Tann ist dort nur noch
Platz für Tagediebe. Es ist direkt
eine Schande.)
Tomen Hilfsvercl'n.
Ter Oesterreich-Ungarn Frauen
verein hat eine Puppe verloost und
$5.00 dafür eingenommen, die er
der Kasse, des Frauen Hilfsvereins
überwieseil hat.
Hilfsfond.
Eingegangen in der Omaha Tri
büne von Wm. -Pollcnd, Florcnce,
Nebr., $2.. .
30,000 Wer
des Erdbcbcll
Nicht liieniger wie 20 Städte nnd
Ortschaften infolge der Erdstöße
in Italien zerstört!
4000 Personen in Adezzauo lebcnRg unter
, Trümmern brgrnbc!
London, 15. Jan. Die Zei
tung Roma Tribuiia" hat feslge
stellt, daß dem Erdbeben in Italien
von 23,(OO bis 25,000 Personell
zuni Opser gefallen sind.
Eine hier von Rom eingetroffene
fteihirigsdepeschc meldet, daß Mit
glieder der AbjUordnetenkammer
für Lipari nach Rom telegraphirt
haben, das Unglück übersteige an
Größe die Messina Katastrophe. Ein
weitaus größeres Areal wurde von
dem Erdbeben betroffen und der
Verlust an Menschenleben sei bedeu
tend rößer.
Rom. 15. Jan. Depeschen die
hier stündlich aus dem Erdbeben
dittrikt eintreffen, bringen die er
schütternde Nachricht, daß die Kata
strophe schrecklicher ist, wie man an
fänglich angenommen hat. Ortschaf
ten nüt Tausenden Bewohnern sind
dem Erdboden gleich gemacht. Ge
sirigen Berechnungen gemäß dürfte
sich die Zahl der Erdbebenopfer auf
,wis,,',i 9-, rinn h nnnnn ..
Tnsn ,7s fl!,-rnMm, r,L iTM
W4L ii vmvyiti i viux vii, 4.ilu; . . . .
hmnn fllfirm, iMnitmm 'und die au'geipe'cherteil Mundvor-
; w ff rhM,,.
ne lieaen. nock alle ackrickteil. In
dem historischen Territorium von
Marsi liegt die Stadt Avcz.
zano mit einer Einwohnerzahl von
annähernd 10,000 Seelen, fast völ
lig in Trümmern: kaum 2000 sind
dem Tode oder schweren Verletzun
gen entronnen. Füwzehn . andere
Städte und Ortschaften in jenem
Distrikt sind ebenfalls dem Erdbo
den gleich gemacht.
Victor Emanuel in Avezzano.
König Victor Emanuel Hat sich
nach Aoez.zano begeben, um den
Ueberlebcnden : Muth zuzusprechen
und deren Noth zu lindern. Ueber
30,000 Soldaten sind nach mehreren
von dem Erdbeben betroffenen Di
strikte abkommaudirt worden, um
sich an dem Nettungswerk zu bethei
ligen und die Ordnung aufrecht
zu erhalten. Die italienische Na
tion hat die nöthigen Schritte ge
thau, um für die Ueberlebenden
jener von, der Katastropbe heimge
suchten Ortschaften vorläufig zu sor
gen.
Wenn auch das größte Unheil
durch das erite Ergeben, !das am
Mittwoch 7:55 Morgens 'erfolgte,
angerichtet worden ist, so sind doch
durch die fqlgenden Erdstöße lman
spricht von Wbcx 100) viele Häuser
zerstört worden.
Die Verwüstung grauenhaft.
Der
Distrikt von Neapel nördlich
bis Ferrara und in einer Weite
wischen Tyrrhenien (Etrurien) bis
um Adrintischen Meer bildet ein
Trümmerhaufe. Das Häufergeröll
bedeckt taufende Todter. Soweit wie
bis jetzt bekannt, siizd 20 Städte
und Ortschaften vollständig zerstört
worden, während in einer gleichen
Anzahl ungeheurer Schaden ange
richtet wurde. Verletzte werden ge
genwärtig zu Hunderten nach Rom
gebracht und finden in dortigeil H.
spitälern Aufnahme. Alle Aerzte
und 5trankenpfleger, die es irgend
ermöglichen können, eilen nach den
Stätten des! Elends, um hilfreiche
Hand anzulegen.
Avezzano zerstört.
Die blühende Stadt Avezzano in
, der Provinz Aqnila liegt in Triim
'mern; kaum zehn Prozent der Be
völkerung ist der K'ataslrophe entgan
gen. Ein Beamter der städtische
' Regierung, der die Katastrophe über
lebte, sagte, daß der Bürgermeister
und dessen Familie, um s Leben ge
kommen sind, desgleichen alle Mit
' glieder der Präfektur. ' Die Stadt
i hatte eine Garnison von 100 Sol
, baten; von diesen kamen nur fünf
i init dem Leben davon; ferner wur
den acht Polizisten und sieben Zoll
Einnehmer getödtet. Das Erdbeben
,kam plötzlich, und die Häuser stürz
ten Knall und Fall zusammen. Wer
sich zu retten vermochte, eilte auf den
Monoms auare. ie waren in
! keiner. Weise verletzt, die. Ncrvcnerlassq
schiittening aber war so groß, daß sie
nicht imuande waren, rettend , oder
helfend einzuspringen. '
In Sora, einer Stadt von C000
Einwohnern i,l der Provinz Easerta,
sind 400 Personen ums Leben ge
kommen: die Hälfte der Stadt liegt
in Trümmern. , '
Tie Verlustliste wächst.
Rom, 15. Jan. Es wird hier
her berichtet, daß bei dem Erdbeben
am letzten Mittwoch :i0,000 Pcrfo
nen getödtet und l00,l00 verletzt
wurden: 5MM0 sind auf Unter
slützung angewiesen.' Ter Minister
für öffentliche Arbeiten bereist den
verwüsteten Distrikt und hat Pre
mierniinisier Salandra in Kenntniß
gesetzt, daß im Lira Thal keine
Stadt, Ortschaft oder Dorf vom Erd
beben verschont geblieben ist.
Das Hilfowerk macht nur lang
sam Fortschritte, trotzdem dasselbe
in slzslematischer Weise gefördert
roiro. iie moviniitten ,'ile erven
tocfbcn zu demselben abkommaudirt.
rathe, welche für die Soldaten be,
U'mmt waren, die in den Krieg zie
hen sollten, kommen jetzt den Un
glücklichen Eröbebenopfern zu Gute.,
Im Golf von Gaeta richtete ejiic
gewaltige pringfluth, die sich ins
Land ergoß, Tod und Verderben an.
Papst Benedikt besuchte die Ver
letzten, welche ins St. Martha Va
tican Hospital gebracht waren, sprach
den Unglücklichen Trost zu und er
theilte ihnen, seinen Segen.
Minister Bunan wird Kaiser bc
suchen
Berlin, über London, 15. Jan.
In einer Wiener Depesche an hie
sige' Zeitungen wird mitgetheilt, daß
der neuernaniite Minister der Aus
wärtigen Angelegenheiten vonOesier
reich'Uugarn, Baron Stephan Bu
rian, demänchst die deutschen Kriegs
Hauptquartiere besuchen wird, um
mit dem deutschen Kaiser und dem
Reichskanzler zir konferiren.
Der Korrespondent des LokalAn
zeiger in Prag meldet, daß ' Graf
von Berchtold deshalb zurückgetreten
ist. weil er sich mit Graf Tisza, dem
ungarischen Premierminister, nicht
vertragen konnte. Graf Tisza habe
thatsächlich seit einiger Zeit die aus
wärtigen Geschäfte der Toppelmo
narchie geleitet.
Neffe der Änisrrin hcirathct Ame
rikanerin. Berlin, über London, J 5. Jan.
Frl. Elizabetl, Neid Rogers, Tochter
von Herrn nnd Frau Richard Ro
gers, Washington, T. E., wurde ge
slern in der Treifaltigkeitc'tirche mit
dem Prinzen von Hessen ehelich der
bunden. Ter Prinz ist ein Neffe
der Kaiserin .und Hauptmann , in
der deutschen Armee.,
Nebraska Preß Association.
Lincoln, Neb., 15. Jan.
der gestrigen' Stzung des Exekutio
Ausschusses obiger Vereinigung wnr
Lni
oe festgesetzt, da,z die nächste Ver
sammlling vom 12. bis 14. April
in Omaha stattfinden soll und zur
Borbereitung derselben ein Ausschuß
ernannt, dem folgende Herren ange
hören: (5. C. Eorey, Vol. I. Peter,
Henry Richmond, I. M. Tanner,
G. W. Carpenter. Frank Marshall.
D. W. McDonald. H. A. Tostevin,
I. B. Jones, R. L. Metcalfe, T.
W. McCullough, W. R. Watfon jund '
Paul Sisson.
Preis-Maskenliall.
Ter jährliche Preismaskcnball der
Harugari-Loge No. 029 findet mor
gen, Samstag Abend in der Böh
mischen Turnhalle statt. Die Freun
de eines echten MaLkenscherzeS sind
dazu freundlichst eingesunden. $25
werden in Preisen für die schönsten
Masken ausgegeben. Für die Un
terhaltung der Gäste ist 'also cntf'S
Beste gesorgt und auch die Bewir
thung wird nichts &u wünschen übrig
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