I ISglfche Cmafia tt'Mu Xonnrretnst, bru 11, Januar 1015. -5' 5r 1 h Die Geschichte eitterFrlltt. & lNoman don 5ßEÄ"i-s . ttc.; (13. Bertsffeuna.) P.reor. war JörelTen nicht mehr der über den Erelanisstn stehende, kühl denkende Berater, den sie hnbeigeru fn nd von dem se ane ttttrkett hingenommen, nur um sich seme überlegene Führung zu sichern. 2)a Zur war ihr in ihm anoererieiiz em Helfer entstanden, und einer, der nicht zu unterschätzen war. einen Augenblick 'durste sie zö gern, sich daS zunutze zu machen. begann vorsichtig und leitete mit ein paar landläufigen Tronwor tcn ein. Tie glitten spurlol an ihm ab! Unwillkürlich erinnerte te tich ver Sturmtage in Heluan. in denen sie benso teilnahmlos und schmerzzer wuk t vor lieb hm aebrutet ftalte. Verratene Liebe schlug demnach Mann und Weib die gleichen Wunden, au berle sich in den gleichen Erschemun. gen! Sonderdarl Erst nachdem sie ihm vorstellte, . dak für ibn vorläufig nichts verloren fei. schüttelte Brejsen seme Apathie gewaltsam ob. Nichtig! Davon waren sie cu8 ' - ... ' , Ulb""b- UU41 sich dieser Vereinigung widersetzen, und er sollte sie darin unterstützen. MMirn rr,-. hörn 'Ilwl tnol It.lllli. tjuujiviui .ujuiiytui Uiiu llliui Nur deswegen hatte sie ihn sprechen wollen. Und jetzt dachte sie wohl gar aus seine Mithilfe um so fester rechnen zu können. Natürlich er, der um einen Posttag zu spat ge kommene Verliebte, und sie. die Po seurin, deren gekünsteltes Getue zu samenbrach in weibischem Neid, paß ten gut zusammen zumal wenn daS gemeinsame Bindemittel die Nache war. Fraglos liebte da? Mädel den fsreiherrn! DieS aufrichtige Natur kind hatte ihm sonst nie daS Ja wort gegeben.. Ob der Freiherr sie wieder liebte, war schon zweifelhaf ter. Allein er wird sie achten, wnd ihr daS Gut bewirtschaften und er halten und ihr damit eine sorglose , r, v ff rin I un unz qa en an l liu, wie ue t8 von jeher gewohnt. vmt icycren "'jmunilsaus ilen sollte zerstören helfen?... Mit welchem Recht? - Was ronnke er tat vielen f uine fremde, ungckannte Welt. Literaten sorgen, Plagereien! Nicht viel mehr ein Serien, vie ryr vegeyrensmerr er seinen cuiiicn. Um dieses Tausche! willen sie herausreißen aus dem gewohnten Sein! Dazu hatte er sie zu lieb. Solange e? annehmen mußte, der Freiherr werde ihre Neigung nie er widern, hatte er sich über die Be denken, die 'gegen eine Verbindung! mit ihm. Bressen. sich geltend mach ten. hinweggetäuscht. Jetzt hatte er einfach dte Pflicht, beiseite zu stehen, wenn seine Liebe zu Hanne ehrlich und auftichsig war. , Allerdings tat daö'weh. Kam das aber überbrnivt in Betrat? Kr hMt nie krtmn ttthntit siA k!, N. ronin zu erobern, weil er die Sren v:. je r.:.. m.f'f;..!i I jcii, vic lym lciuct ) ujiuujieii i nn mUtct au n.t 1nM , bei Hanne sollte! er dieser Eigen Wertung nicht sahig sein, bei Hanne. deren Glück und Frieden eS aalt?! NiCIit docbl ' .. . v i Wenn man sich ein halbes Wen f.nr ku ,.fAr;. mx.. v i ?i " mach , " a ' mal das Rech ve!w1rkZ. stimZntal zu , werde! uas war oenn iIrzcyuilernves ge schehen? Das Schicksal ging - mit leidslos über einen Brcssen hinweg! Begebenheit: Der Schriftsteller schüttelte ener, Lisch den Kopf, als müsse er zunächst abwälzen, was ihn gefangcngenom men, dann spielte der alte ironische Zug auch schon wieder Mundwinkel, ein wenig gezerrt wid schmerzlich zwar - aber Bressen war mit sicb im reinen . - mir vq im reinen. 1 . . . , , I .Also trennen wollen wir die Lie , . r. . , . i enden, Gnädigste, das meinen Sie i n of r m , , . S? SSmJ "Tx. ,ru bißchen Sonnenschein. An Ihrem Cm V L V t I , I Wann liegt Ihnen blutwenig. Sie haben das oft genug betont, und Fräulein von ffiesternhagen könnten r ahnHMllA m hiMjiAM Cl . . 1 w ,uu ;i vWu m 0U' füllst gönnen!" Frau vom Thal verstand ihn nicht. Er verzehrte sich in Sehnsucht nach der Blonden, und obwohl Marga ihm die Möglichkeit zeigte, sich des Nebenbuhlers zu entledigen, wollte er kamvlos resignieren. ' Liebte denn die Frau tiefer, inni- ger als der Mann? Sie. daö Weib, hatte nur ein Wunsch: .zurücker obern", er. der Mann wußte sich still zu bescheiden. Wieder überkam sie die alte Ma Nie. eeienregungen schonungslos aufzudecken und zu analysieren. Mit Begier griff sie seinen Einwurf auf: .Weshalb ich mich mit allen Mit teln, die mir zu Gebote stehen, einer Wiedcrverheiratung meines Mannes widersetze? Sehr einfach, weil ich t erkannt habe, daß ich ihn wahr und rtitfiT,MTii Ttffft I mimtiv i i usrssi3ÄSsaetEcÄffl:i4.i eS-io.'W'' Blfreb Lorek, I Blesse lächelte müde . und nach stcht'g. .Wenn man liebt, wirklich lieb wie Sie behaupten, Baronin, dann denkt nrnn an Das Wrl des once ren, nicht an da eigene. Jede son stige Art don Liebe ist nur EgoiS mus. weiter nichts r Hätte irgendein anderer in Lre Uni Gegenwart etwa Aehnliches ge äußert, der gute Artur hätte sich weidlich darüber mokiert und hätte Mteö über derartige verlogene Phra sen lebhaft eifert. Nun, da Ui selbst tat. fiel ihm gar nicht em einen geschraubten Edelmut in den tonen zu iinoen. Doch auch die Baronin empfand oa ?ye Paiyos , einer itraoen nrai. nuax c oir isirnau ccuna, in ihm nicht den erhosften Verbündeten zu finden, war eS die Furcht, daß Ze oen nie zuruaerovern wurde, d ganze ein eriuuic, vorr ivaren es nur die überspannten Nerven, die keiner Direktive mehr eyor am let I'en wouren, leoensaus verlor sie ven letzten Rest von Selbstzucht. Die semuen onoe zu l)au,ien gevau Im.. hAi.nl.M 1TII.M... itMTi ..Mit. . . mr-ji k , r -Y m. stechendem Blick zischte sie ihn Qn: .Nein, mem Berehrtester. Liebe kämpft um den Besitz, und ich, dessen können sie ver icyert . em, icy wer de kämpfen mit allen Mitteln, erlaubten und unerlaubten, ganz gleich. I wiu und mun yn wieder haben!" Da erkannte er die Gefahr, in der Hanne schwebte, denn ob Rolf unter allen Um landen zu ihr halten wuv de, daZ stand sur ihn noch nicht fest Und spontan verbiß er sich auch schon in die Rolle des Beschützers Er wolle über Hanne wachen, ihm mutzte sie die Sicherheit ihrer u kunft verdanken. Seine Liebe war e'.bstlos, restlos selbstlos. Eindringlich, jede Silbe schar1 heraushebend, trat er seiner Wider - ' sacherin. z,u der die Baronin in die tan Augenblick geworden, entgegen tm,nn fcrta nr. nahmen, um in die Plane der beiden eiiuuareifen. dann sollen Sie in mir einen Geaner findm. der selbst mi Ihnen fertig wird, gnädige Frau!' Damit erhob er sich, verbeugte sich kurz und verlieh das Zimmer. Fanungsios blickte iie lym nach. Auch bei ihm demnach keine Stüt Z. keine Hilfe, nun blieb ihr nur daS Schwerste übrig: sie mußte die Verhaßte bewegen, von dem Mann zu lassen einen anderen Weg gab es nicht. Ziellelcht wenn die Frau zur Frau sprach, daß sie sich ver stanben.- Jene war ein ftrnd, und ihrem, Margaö, Willen hatten sich aus die ÄZauer noq alle gefugt. Vie Blonde würde sich ebensalls unter ordnen müssen, ob sie wollte oder nicht. Furch bar beschämend sur sie war es allerdings, da ie den Mann zurückfordern sollte, den sie einst leichten Herzens ausgegeben hatte. , . BresskN Wak. Nachdem tt die Ba "nin verlassen hatte, mit sich zu JlUtC "g",, wu iun lunnic, und daS Resultat war nichts weiter meiue cii, ui vug ti iiu einen muß I . t CTv .i.f fX.sl -L . r . . wt r. i. . r. CZlrJ$ 6 die Thal in ihrem Entschluß ??nd werden würde glaub. TlTZf bÄ VViQ k4lfcV V V Q yUH UltV V es dagegen anstellen wollte, ihre An schlage zu durchkreuzen und Hanne zu beschützen, das war ihm voll standig unersindllch. ? .:WJ,1,1WÄ Entschieden hatte eö sich recht B ms r, lJr?ft L Ä?Ä,f VT7 ?.?s geg n das den bar Un Wu zu ci ich xrn rK sr .i. im.;c rrtrr. l..v .k,. vviww 1 VW . ., m V;. mx. Iml. v fc 10 Vir viw wmlitn. frtrt &.nnr iv imm - wmv w ivtii-mvut M ihrebten eingegangen, er hatte leichtes ispiei gehabt. So je wh mh 4fim r Mri vvv M HWMi vrjX.Ul- neä Nähe zu bleiben, um durch Rolf ,,k w nAM si)XHit zu erfahren, die Marga un V ' . " u ternahm und die er zu paralysieren hatte. ' " Diesen Ausweg ,u beickreiien wur. de ihm nicht leicht. Es war durchaus kein bequemer Vorwand, um mit Hanne wieder zusammenzutreffen, den er sich zurechtleate. ' Hoffnungen auf eine Mendun dr Dinar u leinen Gunsten machte er sich nicht. Ein: solche hätte ihn nicht einmal mehr befriedigt. . dazu hatte er sich au sehr in die Rolle deS Entsagenden hineingelebt. Au ßerdem fürchtete er. auf 'Western hagen vestaligi zu sinven. dak Rolf die Verlobte nicht so liebe, wie sie eS. nach BressenS Ansicht, verdiente. Zoll Unbehagen trat er die Fahrt nach dem Gut an, und seine Laune wurde bei seiner Ankunft nicht gerade rosiger, weil 'sowohl Rolf als auch ZVräulein von Westernbaaen ibr Be fytrnSdtt itsttti Tiv iinv(MMlUM niiivm vt ji.uit.ib uuuiuuiiuui I ; V Besuch, für den die Zk't reichlich UN geschickt geiDuhlt war, nicht ganz zu oerlergkn vermochten. Allein nun steckte er mitten in der von ihm inauaurieri. Ueberwa chungz,iktion drin, schimpfte auf sich in allen bedenklichen Tonarten und war dessen unlieachlet entschlossen nicht eher zu weichen, bii jede Kom plikalion bkleiltgt. Andererseits konnte er zufrieden lein. örclhcrr zo, ihn namllch nachdem sich sein Erstaunen gelegt. Mi Ättltuen ud gab ihm Gelegen heit. sich ein selbständige! Urteil üttx Die Borgange in Aeglw'.cn zu bilden, Rolf hielt für richt, dem Gast dessen Klugheit er schätzte, von der Begegnung mit seiner Frau zu er zählen, und bat ihn um Direktiven für den Fall, daß Marga ihre Drohungen wahrmachte. Gerade die ser in den Wechselläufen der Wcl erfahrene Literat schien dem wel fremd, gewordenen Landmann geeig netcr, die Situation richtig zu uoer eyen ais irgendein Berussiu rist. Rückhaltlos hatte er sich ihm oisenvarr. Dagegen hatte sich Bressen gehü tet, dem Freiherr auch von seinem Auftritt mit der Baronin zu spre chen. Nachdem er unvorsichtig ge nug gewesen. Marga tnt wahren Absichten zu verra:en, sürchietc er bei Herrn vom Thal den leichk Fehler zu begeh'. Er hörte zu, wendete dies und jenes ein und rie: abzuwarten. Mit Hanne kam er ausschließlich bei den Mahlzeiten zusammen. In dem Gemisch von Trauer um den Bater und von glücklich? Zukunft! planen war sie rastlos in der W:n fchaft tätig, und da er keine An Näherung suchte, trafen sie sich nur fluchtig und wechselten dann nichts sagende, kondentionelle Redensarten, Trotzdem entging ihm nicht, daß oaS tunoe Maochen eines Bormit, tag? von einer Unruhe befallen töar. die er bisher nie an hr beobachte! hatte. Wiederholt war sie. waS sonst gar nicht ihren Gewolmheiten ent sprach, auf ihr Stubche,; geeilt, hatte sich er achtete besonders darou dort eingeschlossen und war ru heloS im Zimmer hin und her ge gangen. Natürlich gab ihm das zu denken. uno er willerle unveii. tano lie Baronin in irgendeiner Beziehung zu dieser Veränderung in Hannes Wesen? Lag ein Zufall ohne jede tiefere Bedeutung vor? Anfangs sucht er sich des dum men Verdachtes zu entschlagen, aber das steigende Unbehagen verlor sich nicht. Der Schriftsteller pflegfh zum ersten Frühstück nicht zu erlchemen, Wozu -hatte man denn ein Bett, wenn man es absolut nur vorüber gehend benutzen wollte! Dann schon gleich aufbleiben! DaS war von je her seine Devise, der er auch auf dem ande treu blieb. So konnte er nicht wissen, ob sicl nicht in aller Frühe etwas Aergerli ches in der Wirtschaft' ereignet oder gareine Auseinandersetzung zwischen oen Äeriovten stattqesu:i:en haite, Er wollte den Freiherrn aufsuchen. der war indessen gleich morgens auf ein weit entferntes Bonverk geritten und würbe kaum vor sinkender Nacht zurückerwartet. Das steigerte das beklemmende Gefühl, das sich Bres ens bemächtigt hatte. Obwohl er sich, selbst töricht nann e, kombinierte er. doch Rolfs Abwe enheit und Hannes Äuzregung und uchte kramp hast nach einem Zusam menhang, an dessen Bestehen er desto e ter glaubte, ie langer er Hannes eigentümliches Gebaren verfolgte. Schließlich wurde er derart unruhig, daß er sich Klarheit verschaffen munte. AIS er die kleine Western hagenerin über den Hof den Ställen zugehen sah, eilte er ihr nach und knüpfte cm harmloses yxsprach an, m Verlaus dessen er sie auszuhorchen beabsichtigte. Der erste Eindruck bei ihr war. daß er ihr ungelegen kam. Sie emp and seine Anwesenheit offenbar sto rend und war sichtlich bestrebt, ihn hre Stimmung nicht merken zu las en. Hanne tat zwar erfreut und bemühte sich, unbefangen mit ihm zu laudern, m sie hielt ihn sogar zu rück, als er sich von ihr verabschiedete aber aufrichtig war das alleö nicht. Schlendernd schritt sie an den Wirtschaftsgebäuden vorbei und bog, wie auf Verabredung, in den Obst garten ein. Auch das fiel ihm aus. Sie hatte zweifellos im Sfall nach dem Rech ten sehen wollen. Früher hatte er sie häufig um diese Stunde auf ihren kleinen Wirtschaftsgängcn begleitet. Warum nahm sie ihn heute nicht mit, weshalb lenkte sie ihn geflissentlich ab und führte ihn nach einer anderen Richtung? v . (Fortsetzung folgt.) , Ersparnis. Du kannst mir während des Krieges die 'Hälfte vom Wirtschaftsgelde kürzen, Artur. Ich erkenne deine Sparsamkeit o, Schatz, jedoch so bedeutend brauchen wir uns nicht einzuschränken. , Das tun wir auch gar nicht! Aber miserer Minna ihre Schätze stehen sämtlich mit tm Feioel Fle zZunle. j.',idliche tMt b, L. ft'aiMt. l!cler!r',cn tun iinl Tormann.) Anton kam vom Felde nach Hause gerade ais H0s,ner. fein Herr, au dem Hefe die Schwarze und die Bun te ausspannte. Während er die Lcderriemen löste die IM Joch vor der Vrusl sesihiel ten, fluchte Hoffn fürchterlich. .Ah, du Ueufelskreatur. du sollst mein ,-eu nicht meyr langcr siellcn .Was ist denn loöZ' fragte An ton, indem er hingutrat, um feinem Oerrn w bei en. .WqF los ist? Morgen spaziert die Bunte nach Lerch elö auf den Markt und nie wird sie mir in den Stall kommen! .WaS hat sie euch denn nur wie der getan?' .Was sie getan hat? Den ganzen Aacymukag wollle ie nicht gerade ge hen vor dem Pflug! Dünn bei der letzten Furche rennt sie wie toll und rast mct dem Pflug auf einen vicken teln. Das Schar ist abgebrochen, l muß zum Schmied. Ha. du Elen de, du!' Und die Bunte erhielt einen Fuß tritt an den ops. In diesem Augenblick erschien eine noch junge Frau auf der Schwelle des Haueö. .Bist du denn verrückt. Mann! rief sie entrüstet aus. .daß du dich so a dem armen , versündigst?" .Geht das dich auch was an. sZran ziska?' .Ist es denn nicht ein Skandal. eine solche Grausamkeit !" Mit diesen Worten trat Franziskä zu der Kuh und wischte ihr mit der Schürze das blutige, Maul. Das Tier brüllte kläglich und schlich dem Stalle zu. Hottner, dem der Schweiß über die slirn rann, brachte das Geschirr ,n oen schuppen. .Potzelemekit, über die Bunte will ich mich doch nicht mehr argern! Mor gen wird ihr das Fell verkauft. Ich will it chon los werden, und du sollst mich nicht, daran hindern kön- nen. Franzlöka. ,Die Bunte wird dir noch leid tun, cannl' .Ach. was, dummes Zcug!" .So warte wenigstens, bis das Kalb ein wenig heran ist." Tu kannst es tranken, ihr Kalb, Das Weitere geht dich nichts an, Wenn es einmal meine Idee ist, gibt es daran nichts zu mäkeln. .Aber...." .Bin ich hier der Herr oder nicht. hey....?" Allerdings war Höffner der Herr, Das wußte man überall. Seine Au orität artete sogar in eine Tyrannei aus, unter der seine Umgebung zu leiben hotte. In den fünf Jahren ih rer Ehe hatte Franziskä mehr Schlä ge als Liebkosungen erhalten. Sie war ein? blonde, blasse Bäuerin, de ren Gesicht die Sonne gebraunt und die infolge vieler Entbehrungen blut arm gmwoeR war. HiWcr hielt namllch sein Hab und Gut zusam men. Sein Geiz ließ ihn sogar Arbei en verrichten, mit öenen er eiaent lich gar nichts zu tun hatte. Selbst das Melken der Kühe geschah unter einer Aufsicht, denn so war er sicher. dak die mua nicht zu Schaum wur de oder sonstwie verloren ging. Im vergangenen Frühjahr hatte der Arzt Franziskä empfohlen, viel Milch zu trinken, denn sie loar ma genieidend, und auch ihrem Kleinen reichlich dadon zu geben, dessen blas es, abgezehrtes Gesicht einem notrei en Kürbis glich, der wild auf einem Brachftlde wachsen muß. Dies war ur Hosfner noch ein Grund mehr. chark auf den Milchschrank aufzu- passen. Man setzte sich zum Abendbrot. ohne ein Wort zu reden, so heftig wunte man Ho ners Lorn auf die Bunte. Doch, sobald er sich erhoben hatte. um in den Stall zu gehen, wechselten Anton und Franziskä einen verzwei eiren Blick. Eine tiefe Sympathie bestand airn chen den beiden. Anton hatte Fran ziska gern, weil sie gut und lieb zu ihm war und weil er sehe mußte, wie Höffner sie ohne Grund hart und roh behandelte. Und Franziskä war ihm dankbar, weil er in ihrem Dienst blieb,' obgleich auch er unter der Grobheit des Herrn zu leiden hat I. f"T . . s " f. . - -I.-.a (T Ml. f i r r i jutx ayzorn eine rincn lqarfl ft innige Seelenharmonie zwischen zwei Wesen, die gemeinsam darunter leiden müssen. ' Höffner will also die Bunte ver kaufen?" fragte Franziskä. Ja,, m... zu allem Unglück.. Daß man es doch nicht verhin dern kann...!" Ganz gleich, der Kleine hat in er er Linie darunter zu leiden." Eine Träne erglänzte in Fransis toS Augen. Dann verharrten sie in Schweigen. Das Herz war ihnen chwer bei den trüben Gedanken, die der Abschied von der Bunten in ih nen wachrief. Höffners Stimme entriß sie räh. hren Träumereien. I Hey, kommst du denn nun end jch?" . ' . ' l Die Frau ergriff einen Eimer nuß Weißblech und ging in den Stall. Die Lunte wollte sich nie von Hoff ner' melken lassen. Tag war der haupifächlichste Grund, weöhalb der Bau daS Tier so haßte. Er halte alles versucht, um stt so weit zu brin gen, daß sie die Milch nicht mehr fest hielt. Er hatte ihr sogar alle vier Beine un Pfahle gebunden, die er in den Boden geschlagen. Allein die Bunte war ebenso halsstarrig wie er und hatte ihrem Euter nie einen Klopfen Milch enl, ließen lauen. Doch unter FranziökaS Hand ging all von selbst. Hosfner saß auf dem Rande dr Krippe und sah ihr bei der Acbeit zu. Er geriet in Zorn, uno zuweilen wetterte er laut gegen die Laune eines TiereS, das ihm so hartnäckig die Milch verweigerte. Und wenn der letzte feine Strahl in dem weißen Schaume deS EimerS ver fchwunden war, pflegte er regelmäßig zu feiner Frau zu sagen: .Jetzt hat sie diese Zitze noch voll, Franzisla ergriff sie nun und drückte sie zwei oder dreimal na turlich rergeblich um ihn zu über zeugen, dah die Zitze der Bunte leer war: .Es ist wirklich alles. Manm"-4 Nein, dies war nicht alles. Die Bunte war noch schlauer als Höff ner. Wenn dieser sich zu Bett gelegt hatte und Anton sich im Stall auf fein Lag strecke wollte, warf er einen Arm voll Grummet in die Krip pe von dem schönen Heu des zwei ie Schnittes, das für die KUhe ein Leckerbissen bedeutet. Der Euter der Bunten war keineswegs erschöpft es waren noch zwei große Tassen voll Milch darin, die Franziskä und ihr Söhnchcn dein, Erwachen behaglich schlürften wenn Höffner schon auf dem Felde war. Es herrschte ein edles Einverständ nis zwischen dem Tiere und dem Knecht. Ein schwacher Lichtstreifen stahl stch durch die Dämmerung des Tales als Höffner erwachte. Wahrend er der Bunten die Krippe vollstopfte, eine Tasse kalten Kaffee trank und oen blauleinenen Kittel über die Weste streifte, kam der Tag Anton wagte noch eine letzte Fragen .Hat die Nacht euch keinen besse ren Rat gegeben" .Ich wollte, ich wäre schon auf dem Markt!" Damit zog Höffner die Kuh aus dem Stall. Sie war entkräftet, und ihr Hals war mager geworden, denn sie hatte sechs Wochen lang das Kalb gesäugt. Die Rippen standen aus den roten Flanken hervor, und man hätte ie sur schwind uchtig halten können sie hatte zu viel arbeiten müssen und bekam zu wenig Futter. Hoicr legte emen dicken Strick um die Horner, die wie ein umgekehr tes Fragezeichen gebogen waren und in einen Spieß endeten. Dann machte er aus oer Stirn einen Knoten. .Los, Bunte, du mußt noch gelen lig werden! Allem die Bunte tat einfach keinen Schritl. Hofsner zog an dem Strick wie ein vor einen Karren gespannter Esel, der ,mit seiner Last festsitzt. , .Anton, schlag doch drauf, schlag drauf!" Der Knecht tat, als schlüge er aus Leibeskräften, doch milderte er die Hiebe, so gut es nur möglich war. Nun kam auch der Hund aus sei ner Hütte und fuhr der Bunten bel lend zwischen die Beine und in die Flanken, ohne sie jedoch zu beißen, denn die Tiere fühlen es, wenn ei nem anderen Lebewesen eine Unge rechtigkeit zugefügt wird. Hoffn geriet außer sich vor Wut. .Aber man darf doch nicht auf ein Tier erbittert werden," sagte Anton, wenn es auch widerwenstig ist. Wir wollen mal sehen, ob sie auf mich hört." Und Mit der einen Hand streichelte er der Bunten die Schnauze, mit der anderen ergriff er den Strick die Kuh folgte ihm gehorsam. .Altes. Gestell!" heulte Höffner. Da müssen wir beide auch noch den Tag verlieren ihretwegen. Da will cy ie neoer weggeben und noch weio drauflegen, als daß ich sie wieder mit nach Hause bringe!" Umstrahlt vom Morgenrot, zogen ie nun in der lauen Luft den Weg hinab, der am Fuße des Hügels auf die Landstraße führte. Anton zog die Bunte hinter sich her, und Höffner. olgte ihr in dumpfer Wut er hätte ihr unvermutet das Kreuz ent zweischlagen mögen. Nach dreistündigem Marsch lang en sie in Lerchfeld an. Sie waren die ersten auf dem Platze. Noch nicht ein einziger Händler war da. Ah," meinte Höffner. ich werde die Gelegenheit benutzen und ein Pa . , l (Yi ' . . s t r im jm f ui inagei qv,en. un yaoen zu Hause keine meht." Eine gute halbe Stunde lang stand nun Anton vor der Bunten, der es uf dem men chenleeren Platze so un heimlich wurde, daß sie ab und zu brüllte. Da kam ein junger Handlet. Sein Gesicht war kupferrot, und , er trat entschlossen auf. ' . ' Sich da! Guten Morgen, Anton!" Anton wendete sich um und kann te seinen früheren Regimentttamera den, dee auö demselben Torfe stamm te wie er. .Ah. du bist eö. Georg! Wie geh dtr'l denn?" .Oh. so ziemlich. Wem gehört die nuy?" .Meinem Alten .Du bist noch immer be! Höfs nr .Noch immer." ,33a3 will er denn für feine Kuh yaoenv ' .Er lvmmt im Augenblick wieder." Ech? besah sich der Händler die Bunte von allen Seiten und belastete le.. .Tu willst sie doch wohl nicht kau fe. wak?" flüsterte Anton ihm in Nyr. .Nun, warum denn nicht?' .Es würde mir leid tun," raunte er ihm leise zu, .wenn ich einen Freund wie dich fo betrügen sollte, Es wäre mir .lieber, wenn ich den aus gar nicht kennte. .Wiejo denn?" Mm Gott, siehst du denn nicht oan o-.e iiüa lungenkrank ist?" Georg b.ach in lautes Lachen aus Natürlich habe er gleich beim ersten Blick Verdacht gehabt, aber deshalb wäre (t Anton doch nicht weniger dankbar, daß er es ihm gesagt hatie, Wenn der Markt zu Ende sei, woll ten sie .msammen eins trinken. Und als Höffner zurückkehrte mochte er noch so viel gestikulieren und seine Kuh ,edem Vorübergehen den mit schreiender Stimme anbie ten es fand sich kein Kaufer. Ge org hatte den Händlern einen Wink gegeben, und so kam das Gerücht yeimiich aus dem ganzen Markte in Umlauf. Mit spöttischer Miene gin gen sie an der Bunten vorüber, ver schiebene, die Hosfner ansprach, lie ßen eine versteckte Bosheit erkennen. wenn ie sagten: Die müßt ihr ' euch schön warm hallen! Macht sie doch fctt zum Schlach ten!" Von diesen Späßen aufgebracht. wetterte und fluchte Hosfner. Anton aber mit seiner unschuldig sten Miene der Weit dachte: .Die Bunte schläft heute abend doch wieder vor ihr Krippe!" Die Nacht' war noch nicht ganz hereingebrochen, als sie wieder auf oem i e anianglen. , Als Franziskä die Bunte wieder ankommen sah, konnte sie nur mit Muhe einen Freudenschrei unierdrük, ken. Tränen entstürzten ihren Augen Guter Gott, der Kleine konnte auch ferner Micy rnnien! .Latz nur." sagte Höffner zu An ton, ,ch bringe sie schon in den Stall.' , .. , Anton ginj ins Haus, und tod müde, doch fröhlich setzte er sich an den Tisch. Mit halblauter Stimme erzählte er Franziskä. was für einen listigen Streich er ihm gespielt, und sie hörte ihm freudig bewegl zu. Ihre Blicke kreuzten sich gerührt. Ein Strahl der Güte leuchtete in ihren Augen auf. ein heller Strahl, der zwei Hzrzen entstieg, die sich im Un gluck gesunoen und die einander ecr standen. Und in der stürmischen Freude, die ihr Antli, . verklärte, regte sich ohne ihr Wollen ein gemeinsamer, schüch terner Gedanke i ihnen Da plötzlich 1 erschallte dumpfe Schläge und Flüche aus dem Stall der Bauer kühlte sei Mütchen an der Bunten. Er rächte sich an dem magerm Tier für den Aerger. daß er es hatte nicht verkaufen können, und chlug s, als sei es ein totes Stück Holz. Man vernahm Kettengerassel, kläa- liches Brüllen und hörte, daß er die Kuh in blinder Wut mit einem Knüp pel mißhandelte. Dann war alles still. Nach einer Viertelstunde meinte Franziskä endlich: Las mag Hoffn denn nur ma chen? Er kommt ja garnicht wieder Sie stand auf und wollte m den Stall geben. Doch auf der Tür schwelle blieb sie betroffen stehen hinter den Kühen im Rinnstein, durch den die Jauche abfloß. lag Höffner regungslos. Mit einem Hufschlaqe hatte die Bunte ihm den Schädel zerschmet terk. DerersteFall. Zwischen dem Ehepaar Müller herrscht auch ewig Zark und Streit. Ich glaub die zwei waren noch nie ein und derselben Meinung O doch, neulich haben sie sich über ihre Scheidung geeinigt! ' Kindermund. Hänschen: Uns Vater hat ja aus Frankreich den Brief mit Tinte geschrieben! Mutter: Warum sollte er denn das nicht? Hänschen: Aber ich hörte doch vor hin. daß die Franzosen in der Tii'. te säßen! Ver schnappt. Alte häß liche Jungfer, als ihr der Vermittle: meldet, daß er etwas für. sie aesun den: .Ach. das beste wird halt seil, . .... ich stelle mich ihm ohne wei teres vor . . das wird sich schon finden!" Vermittler? .Nun langsam . . .. so derb dürfen wir ihm nicht gleich kommen!" . ' Coldatcngrälikr. ,1t ab neue in einer totflnt n , Lnicmburg. C lausen heißt eine der drei Unter städte von Luzemburz. ES ist die schönste von den dreien. Der Name erinnert an stille Abgeschiedenheit. Ue ber dem Tälchen, in daS sich die Häu ser don Clauscn schmiegen, steigen die Höhen steil empor, die einst die Fe stungswerke trugen und über die heu te durch schattigen Wald einsanu, sel ten begangene Spazierwege führen. Wer jetzt, fo schreibt ei Korrespon dent, die Stille dieser Höhen sucht, kann eS erleben, daß in daS Schwei gen des WaldeS von unten herauf mit einemmal eine laute, feierliche Stimme klingt, kirchlich durchdrun gen, in kunstreichem Tonfall. Er sieht in der Tiefe ine dunkle Masse schweigenden Volkes unter Bäume und am Wege stehen und regungslos der tönenden Stimme lauschen. Durch die Bäume schimmert es seldgr.'u, und auf einmal schallt eine andere Stimme, lauter, durchdringenker. weltlicher: Präsentiert das Gewehrt In der stillen Abgeschiedenheit der Unterstadt Clausen liegt der alte preußische Garnisonkirchhof. Dort hin werden jetzt die Soldaten be graben, die in Luxemburger Lazmet ten an ihren Wunde sterbe. Der alte preußische Garmsonkirch Hof war ein vergessenes Ueberbleibsel aus .unsere Festungsiid" von vor I8G7. Er war von einer märchen haft versunkenen Außerweltlichkcit. Darum war er so schön, wie alte Friedhöfe immer sind, wenn sie ver gessen werden. Wenn auf ihnen al les Leid und alle Menschlichkeit sich in das Zauberwort gelöst haben: Es toar einmal. Von Zeit zu Zeit kam eine alte Dame und ließ sich vom Stadtgärtner den Schlüsse! zum Friedhof in Clausen geben. Sie giug unter den hohen Kastanienbäumen und Fichten herum und suchte nach ei nem Namen auf den verwittcr!en Schieferplatten, die dort wie Tllcen zur Ewigkeit in die Erde gelassen sind. Wenn sie den Namen gefunden batte es, war ein Leutnant oder Hauptmann oder Major, der vor langen Jahren hier begraben wurde stand sie in Ergriffenheit vor dem schwarzblauen Stein und legte wohl einen Strauß Blumen auf den Na men, der ihr etwas Liebes aus fer nen, fernen Tagen bedeutete. , Und hatte sie keine Rose mitgebracht, so band sie die Möblumen zusammen. die zwischen den Gräbern auf hohen Stengeln wuchsen. Singrün hatte feinen Teppich von Grab zu Grab ge woben, über die moosgepolsterteMau tt kamen leise die Geräusche des Le bens zu den vergessenen Toten her über. Jetzt kommen die neuen Toten zu den alten. An den alten deutschen Gottesacker schließt sich ein neuer für die toten Franzosen. Wkiße Kreuz chen stehen in Reihen nebeneinander und strecken ,hrc Arme aus, wie Tur ner, die sich zu einer Freiübung aus richten. Hier liegen die Marcel, die Louis, die Ren6; da drüben, fünf Schritte weiter, sind die Karl, die Otto, die Wilhelm gebettet. Wer weiß, ob die, die jetzt tot einander gegenüber im Sarg liegen, vor Wo- r.c ' . ... men iuuii uuciiuig gegenctnnnu IN den Schützengräben kauerten und sich nach dem Leben trachteten? Und viel leicht begegnen sich nach 50 Jahren, wenn das Singrün von da drüben eine blinkende ,Blatichen gesponnen hat, auf dem schönen Garnisonfricd Hof in Clausen zwei alte Mütterchen, eine von der Mosel und eine von der Maas, und legen Blumen vor die halb verwitterten Kreuzchen, und den ken wieder an den Tag, wo zum er len Male im Dorf erzahlt wurde. daß ihr Schatz jetzt auch gefallen war. . -Ebenso hock berziae wie eigenartige Tapferkeitspreise für Sol daten hat der in Kassel lebende araen tinische Konsul Carlo Grebe ausge fetzt. Er stiftete für jede von Truppen des 11. Armeekorps erbeutete russi sche oder französische Fahne die Sum me von 500 Mark. Da Konsul Grebe jedoch wie jeder für die große Sacke des deutschen Vaterlandes Begeisterte aus oie iieoen Äencrn von zen elts des Kanals einen rechtschaffe nen Haß hat, so hat er außerdem der Mannschaft eines Zeppelin-Luftschif fcs, die zuerst in dem gegenwärtigen 5enege über London kriegerisch ta' ng sein wird, ein GeldgcschettZ W 2000 Mark in Aussicht gestellt. Wie verlautet, hat sich als Anwärter au? den ersten M-Ma:k-Preis bereits ein Unterofsizier der 4. Kompagnie des Jnfanterie-Regimcnts Nr. 83 ge meldet, der auf dem östlichen Kriegs ichauplatze während zines heftigen Gefechts einem russischen Faynenträ ger das Feldzeichen entrissen haben und für diese Tat mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden sein soll. Die Nutzholz Industrie Äritisch Columbias umfaßt 37 . vkr jährlichen Gesamtprodukte der ProvinL. .