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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 13, 1915)
Täglich? Cnufji Iritunf Lnglau der Feind. Von Kras ßrnst zu "gUMitfsom). yW Zahie 1W erschien In eine be T U fattntn eraliMen Z-Ionateschrift. ? .Ihellmttd e.-tt!,nfl,Iutlcn", L di pr :f 7i f tii:!f Arbeit find lri. I s r,.rf.!r -f'i f r vai 1 1 ....... I J..i.k..l . y CM Ist mm tlft bezeichnend, daß Etim. talain, fest totes m immerhin greßskli,!? Plan verfemte, zu gleicher Zeit eine enge politiff A,!Nhkkunq ztoisjien t't r f ; t r i -tannirn urö tc:;!!.!:::5 junStft eifr'a rrffretie urb auch später noch für natiir lief) und wünschenswert!, hielt. Auch dik s, m 'Wunf hüben ähnliche Gedai:kcn zu Grunde g'll'gen. Wir müssen dazu f!waö wcüek aufholen. Deutschland hatte damals noch feine Flotte. (51 fjf) sich auf dem kuropä!seben Festlands durch ben Zireiinind flntifirt, Großbritannien war m,t den beiden 'Mä.b len bes Zweibunde ebenfalls verfeindet. Insbesondere stand sich die russische und brittsiie Politik in Cftaficn überaus fetnto- lich gegenükr! England fürchtet eine ' fylrienb Sufce .Wir (Givßs'iüonuien) ziehen niest fliil senlimentakr :L,:dcn in den ttrieg. Ich tejloeiflf, daß wir das jern,ili Ikaien. eieg ist da Craetmis von HanbeUfirei. listen; sein Ziel ifi, unseren ("innern mit betn Schwerts diejenigen wir!hs,tast lichen Bedingungen uftuzwingen. welche wir für noil'wkndiz et.iit;ien, um un ken' meizielle Sjortlxtl zu Mafien. Wir bedienen uns aller beiikJwrcn Bor wände und Anlässe für den Jtri'f!, ctr zu Grunde liest allen der Handel, C6 all Anlaß bie iÖerthcibijVJtij? rber ffrrir.guna, Aufteilung China und den Versus! fei einst strategische GUfluna dorzegeden net ungeheuren tvirthsckfttichen Jntkk'-fken ttirb, cd der Bnich den Beiträgen, oder und deren Zukunft eben dort. Da sollte ira sonst noch, alle diese Anlasse und Deutschland ihm als Gegengewicht aus Borwände begründen sich letzten Crtoi dem Festlsr.de dienen. Dazu kam der Cr auf dem Handel, aus dem einfachen und tonst, baß ein slottcnloses, Grcfjcrilan mabgedenden Grund daß der Handel fiit nien eng ongeschloff Teutsche Reich vn daS LcbenSblut h'teutet." ' in feiner cefammten Übersee ifen Politik Vor einem halben Jahrzehnt flrfrie&cn, und Wirthschastspolitik ebenso eng an bilden diese furzen Sätze sine klassische Großbritannin anoeschlossen. ja Ihm Zusammenfassung der thatsäcklichen dienstbar ganz von selbst ftin werbe. Aus vlrunbkgen ber gesammien f rttif en diese Weise, so haben wohl die englistxn Politik unb der Motive zu ben Kriegen, Staatsmänner gerechnet, würde man die die bei Inselreich im Lause der Jahr Entwicklung des deutschen UeKrseehetndelS . Hunderte geführt hat. unb Erportel, ohne damit feindlich zu er Die Eifersucht, welche 18,77 dem kleinen scheinen, unterdrücken, einschränken, zum Preußen galt, trat 157, in' Riesenhafte mindesten In unschädliche Kanäle ablenken geschwellt, dem großen, bluhenben, tmmer kennen. Deutfchlani dürfte unb konnte mehr Platz in der Weltwikthsehaft und im dann allein ober im Verein mit anberen Welthanbel sich erobernden Teutschen Mächten, zumal nicht mit Rußland unb Reiche entgegen. (?S ist auch heute noch Frankreich, keine Weltpolilik treiben, welche interessant und bezeichnend für ben unbe für bie Zukunft 9!eiierrrhinaert unb Er irrbaren politischen Scharfblick Biömarck's, Weiterung, von deutschen Absatzmärkten in daß er im Frühjahr IM die damals llebersee auf Rosten ref-britanniens ge landläufigen Irrthümer nicht theilte: der schössen hatte. Die gleiche Ueberlegung enzliche Zorn aus Deutschland führe sich alt für die deutsche Ziolonialpolitik. Es zurück auf die Nrüger-Depesche, aus die ist natürlich unrichtig, die vielgenannte moralisch Unterstützung der Buren durch britische .Eifersucht' so aufzufassen, das) Deutschland auf bie beutsche Politik in Großbritannien einfach aus dem Gefühle Ostasien u. f. W., oder aber auf d,e deS Neides an sich heraul Deutschland et Schloankungen der deutschen Europapolilik liai .mißgönnt Habe. Es Handelt sich seit 1891. Alle diese Dinge bildeten da wir kommen immer wieder auf diesen mals das politische Dagesaesprach in Punkt zurück bei icdem Schritt der bri Europa, und auf sie, außerdem auf die tischen Politik stets um den britischen noch unausaekührten. aber viel desproebe Handel, sei ti direkt, sei es indirekt: im nen deutschen Flottcrlpläne führte man bei mer liegen Erwägungen und Ziele zu uns die gespannten englisch deutschen Grunde, welche die Einschränkung des Beziehungen zurück. Bismarck sah durch fremden Handels und bie Ausdehnung das Alle? hindurch und erblickte auf bem unb Festigung des eigenen bezwecken. runde b,e engl,,Ke ,ser,ucht. weil bie Deutschland b-saß in den neunziger deutsche Industrie die Märkte zu erokrn Jähren keine Flotte. Die auswärtige recann. icnqe o,yr grvyoriianneiie npolitik Caprivi ving auf ein enge Ber- Tomane ober als solche für di Zutuns hältnis zwischen Deutschland und Groß auZersehm gewesen waren. tritannien hin. welckes durch eine gegen Aus diesem Gebte haben wir zwei Mo- fertige .Ergänzung': Teutschland daZ mente zu unterscheiden: Da, eine und Heer, England bie Flotte! furz ge nachstiikgense besteht in ver lleverslUgeiung kennzeichner werben kann. Heute brau des englisch? Fabrikates burch das deut, chen wir kaum Jemand zu 'sagen, baß sche an Qualität unb ber Ueberslügelung biese sogenannte Ergänzung nicht zum in een Melyoben bes vanvelz an unb für Vortheile Deutschlands sein konnte. Sie sich, also ber Art. bie Waare an ben Käu besagte, daß Großbritannien sich Teutsch- er zu bringen, sie seinen Bedürfnissen an- lands auf dem Festlands bediente, und Zupassen und persönlich mit ihm umzu- zwar, um auf Rußland wie auf Frank, gehen. Der bekannte Mißerfolg der eng- reich, je nach der Lage, im Sinne der bri- tischen Abwehrmaßnahm .made in Ger- tischen Politik, einzuwirken. Auf der an- many' hat thatsächlich eine außerordent- deren Seite trmre die Weltpolitif und kick Wirkung aus die englische Bevölke- Welwiirthscbast Deutschlands . unter die rung seiner Zeit ausgeübt. Der Gedanke, anerkannte Vormundschaft deS flottenge daß es einem anderzn Volke gelingen waltigen Großbritannien gestellt. Seb'on könnte, auf dem eigensten Felde der eng- nach kurzer Zeit zerschlug sich diese, auf lifchen Bethätigung Großbritannien zu ungesunden Füßen stehende Freundschaft, überflügeln, erfüllte unsere, Vettern von deren einziger, durch ein merkwürdiges vornherein mit Bestürzung nicht nur. son- Versagen des gewöhnlichen britischen dern mit Haß und Verkleincrungssucht. Earsblickes on uns errungener Bsrtheil Im Lauft der neunziger Jahr trat diese die Insel Helgoland ist. Ihren Besitz kön- Empfindung immer mehr an die Ober- nen wir. beiläufig bemerkt, gar nicht hoch fläch. Damals begannen jene Könsular cenua anschlagen: Obne Lelaoland wäre berichte und Handelskammerbetichte in eine deutsche Flotte, ine wirkliche Bei ständiger Wiederholung die Engländer zu Iheidigurig unserer Küsten ausgeschlossen, beunruhigen und zu ärgern. Die ungeheu- Die deutschen Versuche, theils auf eiaerte ren tfcinicrnue vcr beuychen Industrie. Faust, theils mit Rußland unb Frankreich des deutschen Ueberseehandels. der deut- positive Weltpolitif zu treiben, erregten sche Handelsflotte als solcher und die bald in Englgnb Unwillen. V!an sah in Feststellung, daß der deutsche Kaufmann diesen Versuchen nicht nur eine unerhörte in Ueberfee den Eingeborenen des betr. Anmaßung, fondern hatte .auch das in- Marktgebietes gegenüber die vollkom stinktive Gefühl, daß hier immer stärker menere Methode anwendete als die Eng- werdende Kräfte nach Betbätiauna ranaen ländr. das Alles kam zusammen, und es unb durch elementare Nothwendigkeit vor- ergao ,cy tut Mge, wie am besten und warts mußten.. Tann kam die südafrika- am sichersten einer gefährlichen Weiteren!- nische Krisis, in welcher das bekannte firii- Wicklung dtesek Momente dorsebeüöt wer- aer-Teleramm des Deutschen Kaisers ans den sönne. "Bie vereinzelten enalischen einmal der erstaunten Welt oksenbarte, wie Stimmen,' denen sich natürlich auch deut- das britische Volk irt. Wirklichkeit dem 'sche anschlösse, verhallten ungkh'ört, wenn deutschen gegenüber gesonnen war. Man lie vewnien es sei doch ausgeschloffen, daß hatt? bie Ezplosion eines Sckilammvub bet deutsche. Handel und die deutsche Aus- kunZ vot sicki. Da Telegramm 6 sich suhrinbustrie ben Wohlstand des britischen war der willkommenere äuftere Anlak. Bolkes beeinträchiiglen, unk auf die Iah- nichts mehr,-Beiläufig bemerkt, ist dieses reöltaliniien hinwielen. welwe em stand!- Teikgrannn bekanntlich lein impulsiver geS Wach-'lhiiM' der Einkünfte des briti- Akt des .Deutschen Kaisers gewesen. soi- schen Volkes dar!ha!en. Tarauf kam es dern. von den verantwortlichen Stellen der den Briten gär nicht ein. sondern sie Reichsreqierung 'veranlaß! worder!. glaubten viel weiter, zu seben.'. Weniger Bald Katauf Brach bet Speimsch-Äme- beit gegenwärtigen, als den künftigen kikanifche Krieg aus. England benutzte Nebenbuhler wollt, man treffen. Der diese wie alle Gelegenheiten mit Eifer und gegenwärtige wat zu ertragen, aber ob das Geschick, UM ein möglichst tiefgehende bei dem künftigen, bei dein Deutschland Misistimmuna zwischen Deutschland und der kommenden Jahrzehnte möglich sein den Vereinigten-iaaten zu säen. Das werde, dos Wt zit sehr die Frage. Sieht britische Vorhaben gelang in einem be- man von ven Nalylchlagen ad, welche da- bäuerlich großen Umfange. ßjauna nicht elira aus den Gedanken lom men za I.issn. ihren Kolonialbesitz zu der kaufen. TaS war also eine vol!t,l.iik 2,1. fcrtllasr, weiter nichts. Die erwähnte II?..rlzlnschc XM-l tlM tn;n Ciii. vcknehmen mit Teuttchland aUt war in ihrer Art sicher aufrichtig, wie dieser c tjeitenuitin ulerhaupt. Eharnderlain er lltöt in einem solche i?iiwernch!M eine unschätzbare G.wuhr für die .britische Machtjtcllung Uedersee nd auf dem euro xa!s.Z!en Jestlaude. bcsondcrs Außland ae geniiler. Man verfügte so, wie Biimarck einmal sagie. ii Wr einen dummen und starken Keil aus dem Fesilande. der bie Streilhänvel für England bort auDzufech' ten hatte. Es flebüi zu den Verdiensten bei Fürsten Vüloiv baß er bis Gefahr erkannte unb burch seine Politik ablehnte, Deutschland in ein Vafallcnverhältnis zu England gelangen zu icflrn. Ein ander, Verhältnis konnte nach Lage der Dinge nicht bei einer engcn Annäherung heraus kommen, denn das Teutsche Reich hatte keine Flotte, konnte Infolgedessen und weil es auf dem Kontinente mit Oesterreich' Ungarn zusammen isolirt dastand, gegen Über der großbritannischen Suprematie zur See sein Gegengewicht auf die andere iUijgKtjaie es fleginseitigen Emverneh men hineinlegen. Fürst Bülow vermied den Fehler, welchen Eaprioi zehn Jahre früher gemacht hatte. Dieser Fehler wäre um die Jahrhundertwende m so verhäng niüvoller gewesen, weil damals die Ärund- lagen für den Auttau einer deutschen Kriegsflotte in großem Maßiiabe aeschaf fkN worden waren. Ei bedarf wohl keiner londeren Dedüttion, wenn wir behaup len. vag das Zustandekommen jenes da mals von Ehainberlain ongebahntcri deutsch-englischen Einvernehmens die Ber- wirklichung des deutschen Flottcngedankens im Heime erstickt hatte. ma5 einsichtige Engländer ihren Lands- Die von vornherein unrichtige, weil nicht leuien gaben: sie möchten ihre Handels- auf eine entsvrechende reale Macht oearün- methoden modernisiren. schmiegsamer wer- bete südafrikanische' Politik deS Deutschen den. sich den Bedürfnissen der Eingebore- Reiches wurde mit betn Amtsantkilti des nrn anpa,,en u. , w.. so wurde als großes Fürsten Bülow als Staatssekretär aufge Gegenmittel, alS Schutzmauer gegen das gebest, Es folgten Besprechungen über das Eindrinaett des deutschen Handels in bri, ebenso geheime wie vielerörterte deutsch- tische Interessensphären zunächst der englische Abkommen über die' Zutunsi der Ehamberlain'sche Imperialismus betrach- portugiesischen Kolotiien. , Dieses Abkam tet. Er sollte das britische Reich mit seinen men war symptomatisch für die damaligen Kolonien durch eine Zollmauer umaebeN. britischen Pläne mit Deutschland! das Einbringen fremder Waaren und Man wünschte, besonders angesichts de Produkte hindern, daffegen im Inneren sich verschärfenden britisch-russischsn Gc einen Handelsverkehr schaffen, durch wel gensahes in Ostasien. in guten Beziehun- cken dieses vielgestaltige Reich mit feine gen mit Deutschland zu leben. Man kannte Bevölkerungen im Aüstausck) wti Fabri, in London den deutschen Wunsch nach Er taten und Produkten sich selbst genuatc. Weiterung des Kolonialbesitzes und schloß Der Plan mißlang, mußte vielleicht miß- deshalb jenes Abkommen, welches für eine ringen. Er inierefsirt uns hier nur als unbestimmte Zukunft dem Deutschen Rei- ein Versuch, die deutsche Könkurrcnz aus che einen Kolonialbesitz In Aussicht stellte, dem Bereiche des .Empire' auszuschalten, der nicht Großbritannien gehörte, sondern . Portugal. Portugal sollte nun nicht zur i Der Deut g. am in Vvgabe lerne Bei! gezwungen werden mauru wfmwm. m ifrnu ßm.uni. wie die slae eiate. tbat Krokbri- tannien alles, um die portugicsischs Nc- imtfbt Kitiüäit Wiii'iiiit, ka, i'4r Ciiiilgari und Be Der politische Gedanke, welchem die deutschen loltenetesetie entsprungen sind. war. etwas anders ausgedrückt wie sonst: Deutschland in den Stand zu setzen, we skntlich gestützt auf die eigene Kraft. Welt Politik zu treibe und in einem Kriege den Ver!hkl0!gungs!amps auch g?gen den mäcb tigilkn Gegner aus sich zu nebmen. Es handelte sich mithin um ein Programm der Unabhängigkeit für bie deutsche Zu kunft. Das politische Programm Groß- britanniens dagegen war und mußte nach den oukgcfuhr.ten Grundgedanken dieser britischen Politik sein: ein Programm der Abhängiit von der einen, der autorita tidcn Bormundschaft von der' anderen Seite gesehen. Am schwersten wurde allerdings em- Pfunden, daß Deutschland sich weigerte, der britischen Politik gegen Rußland Gefolg schaft zu leisten. So kam das englisch japanische Bündnis ohne Deutschland zu Stande, und im Jahre 1!X4 arlana es Japan unter englisckier Äegide, Rußlands große vstasiatische Pläne zu zertrümmern und die russische Bewegungsfähigkeit auf Jahre hinaus zu lahmen. Vorher schon halte Konig Eduard, unmittelbar nach sei ner Thronbesteigung, begonnen, den ge- chichtlichen Gegensatz zwischen Großbri tannien und Frankreich zu beseitigen. Die Anfänge hierzu datiren freilich vom Jahre 15Ä8, bezeichnet durch die Namen Tel- cassü und den des französischen Bdschaf ters zu London, Paul Camdon. Das Jahr 1004 besiegelte die Aussöhnung durch das genannte Matokloabkommen, dessen spa- ter besannt gewordenen geheimen Theile bewiesen, wie die Spitze dieser neuen Freundschaft sich ohne weiteres gegen das Deutsche Reich richtete und bewußt rich ten sollte. In dieser enteüte cordialc' waren ebenfalls ohne weiteres die Keime zur kritisch-russischen Verständigung ent halten. Das Jahr 1034 mit seinen Ereignissen bildete den Anfang einer neuen politischen Epoche in Europa, von höchster, ja von weltgesehicktlichek Bedeutung. Der jetzige Krieg nt Folge und Ergebnis der politi schen Neugruppirung, welche 1904 zuerst formal zum Ausdruck kam. . Es ist von grundlegender Wichtigkeit für die Beur theilung der Rolle der, , verschiedenen Machte unmittelbar vor dem Kriege von 1914, , daß jene neue Konstellation von VMl unter ve Au pizien Grokbritan niens zustande gekommen ist. Gewiß, schon viele Jahre vorher, jci schon zu Vismarck's Zeiten hegten franzoische und englische Staatsmänner den Gedanken einer eng-lisch-französiscken Annäherungen, um ge meinsam die Front gegen Deutschland zu nehmen, und Telcass kam 1893 mit die sem Gedanken als Prograckm ans Ruder. Möglich wurde feine Ausführung aber erst durch die neue britische Auffassung, daß on nun an Deutschland der Feind Groß britanniens wirtkischaftlich und deshalb po litisch und militärisch in Gegenwart und Zukunft sei. Ohne diese Auffassung wäre das engiisch-französische Einvernehmen im Jahre ltf04 ebensowenig perfekt geworden wie früher. Bon Frankreich wußte man seit 1872. daß es an jeder Kombination gegen Deutschland ebne weiteres theilneh men würde. Diese Stimmung der fran zösischen Republik und Nation ist immer ein fester Faktor gewesen. Hatte doch auch in den Tagen bitterer franz'ösisch-englischer Feindschaft die französische Regierung ge legenilich des englischen Wuthgusbruches nach dem Krüger-Telegramm der britischen Negierung sagen lassen! für Frankreich gäbe es nür einen Feind, und der befände sich auf dem Kontinente. Danach möge Großbritannien sich richten. Hier han delte es sich um eine permanente Folge erscheinung des Teutsch - Französischen Krieges, während die Stellungnahme Großbrilönniens gegen da Deutsche Reich aus eigener, freier Initiative erfolgte. Man wußte in London, daß S nicht nö thig war. sich nach Helfern umzusehen, benn die Feinde Deutschlands waren da. König Eduard hat mit diesem Pro gramm die. Regierung treten. Er verlor keine Zeit, sondern bahnte ilnge-! säumt durch seine bekannte Besuchsreise I Im Jahre 190.1 die Ai,äk,kung mit iiratilteich cyi. d,on Im nächsten Zrüb sehr war das s;'fl?,nlf Maroükadkrm nun geschlossen. In Wirtlichkcit gab VUtoUo nur das Elik.l! fiik sink feste Vereinbarung der beiden Mächte, welche nach der Absicht ihm Urbeder die Grund, läge einer europäischen Koalition gegen a, Lkukiche Reich bilden toll! UND bilbet hat Quvt l.thrt f!i3!r ttl.ir iekdünde! Frankreichs, das russische Acich. ber Koalition ftss äuge chlossen. unb während der 'ganzen Zeit arbeiteten Großbritannien und Frankreich ebensa eitrig wie erfolgreich an ber Herüber Z'chiinz kleiner tuk.'päiftcr Mächte und er vntfiemdung Jlalini dem Trct dunde aeget!üker. lMi, so ist durch neuliche aktenmaßige vntyuuung intvanvfrei b'staligt worden, vkannen schon skaiijöstfch'englisch.bel. g,je!,e Vereinbarungen, welche das Ein greifen brttisckier Suppen gen Teutsch land im Feftlandikiikge auf belgischem Boden und über ihm im Einverständnis mtl Belgien um Gegen land hatten. Zugleich fand In diesen Jahren der große Frontvkck,s,l der aroßbritannischen Flotte statt. Au, dem Mitlelmeer und aus ben vstasiatischen Gewässern, von irraiiar und ven der nali chen Siib käste wurde alles di! auf geringe Reste knisernt unb n den großbriiannischen llorbleekuiten vereinig!: mit k Front ge gen Teu! chland: die politiscke Angriffs, stellung wurde ergänzt durch di mili eilche. Tamals hat es in Deutschland diele unb gewichtige Stimmen gegeben, welche englisch . französisch . russisch Einverneh men für weiter nicht bedrohlich erklärten. die sich im besonderen aus den Slanb Punkt stellten: man könne Großbritannien feuie Besorgnisse eigentlich nicht Verben ken, denn Deutschland baue ja sein große Flott. Tagegen muh aber bemerkt wer den, daß im Jahr IM und ben Iah Iren, die diesem folgten, die deutsche Flotte lüaiiachiicy noch lein beachtenswerter Falter, für die englische war. Man hat sie in England auch nicht ls solchen an gesehen, wohl aber die deutsche Flott und nie veullche Flottendaupolttik als Bor wand benutzt für die antideutsche Politik Großbritanniens. s wollte Großbritannien denn er reichen? Ti Grundlage seiner Politik bildete, wir' wir wiederholt feststellen konnten, der Handel und die Rücksicht auf den Handel. Tie britischen Staaksmän Her, ja da? ganze britische Volk wisse aber aus Erfahrung und Tradition, daß die handelspolitische und di militärisck'c Macht bald als Ursache,,, bald als Wir kungen untrennbar miteinander verknüpft sind unb in Weckiselwiikunz miteinanber atlxilcrt; da britische Volk bat ebenfalls immer gewußt und seil Jahrhunderten durch seine Politik unb sein Kriege be thäiigt, daß es a!S größte Gefahr für feine Machtstellung unb bamit seine ma ritime und kommerzielle Handelstyrannei auf bem Erbball ritt geeintes Europa nicht brauchen kann. Ti britische Politik ist deshalb stets auf Trennung der euro päischen Großmöchte, auf Konflikte unter ihnen, ausgegangen, di kleinen europäi schen Mächte, die sogenannten Neutralen, hat die arendnianifche Politik in feiner Berechnung, die für alle ! europaifeben Nombinaiione bis zu einem gewissen Grade richtig sein mußte, stets an sich zu zieben und als ihr Schützer zu gelten veriucht, um durch sie britische Fußpunkte aus vem Kontinent zu gewinnen. Ein mit Erfolg und luekknloier Konseaueni gehandhabler Grundsatz ber britischen Politik ' ist ferner aeweten. die jeweilig mächtigste europäische Großmacht politisch zu betampten, Koalitionen der anderen gegen sie zustande zu bringen, es auch auf einen Krieg nicht ankommen ztl lassen. Natürlich hat Großbritannien nach feinem evetisaus, bewahrten geschichtlichen Grund satz immer, solange S iraend ging, ver sucht, solck Kriege dürch die Anderen ausrechten zu lassen. Nur im äußersten Falle hat es selbst einzugreifen. Hier set nun ein überaus wichtiges Moment der Beurtheilung der britischen Politik ein. nämlich die Mittel, deren Großbritannien sich bediente und bedient, um auf dem Fefllande den erforderlichen Einfluß auszuüben. Das Ist ein so in. izaitsretches Kapital, daß hier nur andeu tungsmeise barauf hingewiesen werben kann. Großbritannien sieht es schon seit lange als eine .Lebensfrage', b. h. als eine Frelge seiner unbeschrankten Supre matie an, bestimmenden Einfluß auf dem europäischen Festlanbe auszuüben. Seine barauf abzielenden Bemühungen sind bald mehr, bald weniger, geschickt gewesen, aber von oen napoleonilchen Kriegen an galt jene englische Bevormundung Europas für etwas beinah Selbstverständliches. Sie richtete sich, um in der Sprache der englischen Polittf zu reden, aus die Er. Haltung des europäischen Gleichgewichtes, des Gleichgewichts der Macht auf dem Kontinente', mit anderen Worten: auf das GegeneinanderaUsfpiklen der Fest landmachte oder Machtgruppen zu Nutz und Frommender englischen Machttiel lunz in Europa und der wirthschastliche Beherrschung der Märkte durch den bri tischen Handel. Ein Koalition zweier europäischen Grdszmächtk, deren jede über eine starke Flotte verfügt hatte, würd da Ende des britischen Festlandeinslusses be beutet haben. Insofern hat Großbri tannien auch jede neue Flottenbildung am europäischen Festland mit tiefem Miß trauen bemerkt tind betsolgt und vom gleichen Augenblick an versucht, sie aus gendeine Weis zu paralizsiren, ' VMi und in den folgenden Jahren war rankreich schwach Und nicht vorbereitet. eine Marine kam von Iaht in 5a bk Mehr herunter.- Die nr,nte cordinle war neben den angeführten Grünben nur burch bi politische, militärische und maritime Schwäche Frankreichs mög lich geworden. Innere Schwäche und zeittvkilige Ohnmacht ebenso waren der Grmib sllr Rußlanb gewesen, sich Groß, britannien anzuschließen. Die Herstel lung bei englisch-russischen Einverneh. mtns war schon, bevor er bet Regierung angehört hatte, der besondere Herzens wünsch Sir Edward Grenz gewesen. I!ie sei Staatsmann setzte alles daran, um die tiefen und alten Gegensätze zwischen den beiden Mächten zu überbrücken.,- Er ver zichtete auf wesentliche englische Ansprüche und Voruriheile !in nahen uud mittleren Orient zugunsten Rußl,ins, er machte bewußt. In dirskk Be.Iebuna vt. lilisfie Fehler, weil er sie silk da kleinere Uebel hielt Im Vergleiche zu der großen Errungeufchaft. nunmehr Rußland in die aniiveui,.ke floflhlwn hiukinuzieden Der russtsch.deutsche unb ruf rif-tösier rei.fjifche Gegensatz war leicht genug ,u stärken: die wirthschafllichen Bestrebungen ttchtandl Im Ort. di Balkunver. hältnisse. der deutsch und vfterreichifck? Haß der Panflawisten. ja des Durch. schuittsrusskN überhaupt, machten die Durchführung dieser Aufgab leicht g. NUZ. Der Fesikandeinfluß der britischen In selmacht ist von da an immck mihr ge fliegen, di durch König Eduard, durch Sir Edwd Grey und ander sähige Staatsmänner vertretene Politik drückte ganz Europa, je, der ge,nzen Welt den Stempel auf. Was wollt diese Politik? Tie britische onlideulsche KoalitionSps- litik wollte also on sich nun als Ziel den Krieg nicht. Was sie wollte, war bie Einschüchterung unb -in weiterer Folge Nikderhallrina Deutschlands. Das Deut. fche Reich und Volk und sein Leiter soll, ten bei dem Versuche wirthfchastSpoli. tischer Expansion, oder der Absicht eines kolonialen Unternehmens sofort spüren. daß es sich um in Frag von Krieg oder ssrledcn handle, und sich dann die Frage stelle, ob man dafür den europäischen Krieg lius sich nehmen wollte. Das haben Wir im Laufe des letzten Jahrzehntel ein übel das andere Mal erfahren, mochte es I sich um marokkanische Fragen handeln dieser so kinmiith'g siindlichen Politill Tie Altwvrl ilt Immer die alte: Ena land erblickte im Drutsf.en Reicke und in besten tfukunfMitie wachsende Gefahr fili leinen vanbtl, weitffien Sinne ver standen. Wicht der deulsche Handel allein, Nicht d,e deutsche Jndultrif allein aenüat Zr Erzeugung dieser Besorgnisle. die deulscke Mach! aus dem Festlanbe und bie heranwachsende deulsche Seemacht kamen dazu. .Ärofjbritannien fürchtete, daß sein oinsiuß auf die ssestlandangelkiienheilett abnehmen und mit der Z'it ganz ver schwinden, daß es nach einiger Zeit nk noch ein Seehandel treibende Jnselmacht Wilieii ivUiu. Uruhttiltitiuieii fuichlil ferner, baß bis Zukunft einen Zeitpunkt mit sich bringen konnte, wo bi deutsche Flotie zu stark sei. um vbek sie politisch einfach hinweggehen zu können. Bor un pesahr vier Jahren erklärten In einet Vec ofsentlichung an hunder) englische Gene rale und Admirale: Großbritannien? Flott müsse, utiler. allen Umflänben eine derartig uebeklegenheit besitzen, daß In einer beulfcheglifck;en Sireitfrage wirtl schuft licker oder politifchei Natu, die bri tische Regierung nie da mindeste Beden ken aus Grund der Stärke der deutschen Flotte hegen bürsk. Mit'atidekeN Wor ten: die Stärke der deutschen Flotte dürfte verhältnismäßig nie so groß fein, baß sie im Kampfe gezen die britische in Wesen! liches Rifilo darstelle. Die britische Re gierung hat sich immer auf dem gleichen -tandpunlt befunden.' Das zeigt aber wiederum, wie fern ei Großbritannien lag. thatsächlich eine Gefahr von der beut sckien Flotte zu fürchten in Gestalt eine? vxi UM cricni(iiiii)c, uin ven äuunicv Angriff,, unb zur Vorbereitung einer 1, ,,11.4,. n .t,f n t! t :: - I . ' 0 . 7'iiuuuiitii im Invasion. Es waren alle nur Aalte,' Schiffe, .sei f)ter oder dort, immer trat kionsphrasen. um Haß und Furcht der die Tripleentente aetchlossen aus. Immer ,.s,. T.uttu,,. ... fc fc sw ' ,. . 1 , ,1 VWHvlHIlH MHl VMIU;iUIIU IU llll 5" a' Europa müsse sich bkN-deut. flammen und Brovaaanda für erböbte fchkN MltyetrlchastspläNkN geschlossen Flottenaukgaben zu machen. Der Stand widersetzen. Die Seele dieser ant, ,, ,, ?.,s.4 m,ia u. deutschen Politik ist immer England ßH,imer. ämlicb die Mittel zur Selbslver. roclen. Ti britischen Botschafter und .ivigung zu sckffcn. die vorher gefehlt Gesa.dten in den ersch,edenc,i Haupt zek britische Standpunkt war tlnM.'U ßiirnlml fi iK.t.n . n mit- . . ' T. "."" '' - einer ves unrecüts unb ber Willlür: aik elpuiikt. eine Kraftekntrale. für alle denk- .-ihf,i;,,,,; .,, ,,1 u... baren deu!sck1ei,idl!ck:en Treibereien und Ergriff zu betrachten, daß eine fremde Intriguen oft sorgfältig versteck! hinter 3,0,,, tnlflanb( bcten Vernichtung für die den M,n,stern M betreffenden Landes. btitists,t fin Erstellen könnte. Be- , , . . ' "V , .... trachten wir beute, wo alle jene politischen Ties Politik der Einschüchterung rtmn,n unh (trrhn S.,rhPnnriM mmt. wie gesagt, an sich keinen Kr,ez. ausgeschaltet worden sind, kübl und un die Koalition Komg Eduards von Eng- parteilich die damalige Situation und de land wollte möglichst nicht angreifen, n Aussichten: dann muß die Frage ab- daß das Wachsihum der deutschen Flotte Großbritannien tn seinem Eigenthum und seinem Recht und der Möglichkeit seiner elbftvertheidrnuug auch nur im ent ferntesten bedroht hätie. Einmal war das nickt die Richtung der deutschen Ge- il! nt . ie r t 1 u v Man war im Gegeniheil ebenso vordere,-trh,t i,t nr.n. tr.it, h.tnrini wk 1.1 .i. .irt.ir. i". u. v " ""1 iti ivic tut ujiu tn, lut oen nau tirn KonsliücS dem Teutschen Rcicbe die An griffZrolle zuzuschieben und glaub! das nicht schwer: dc.S Deutsche Reich bedürfte der wirihschafispolilischen und ko!oialen Ekpansion. Es versuchte feit zwei Jahr- zehnten auf jede Weise, auf friedlichem s.mmtnntiiit Wr t:n. w,nn Vii. hltt Änrissfirill an mrt"fß ,i I ki. . ' . ..... . (,v.U(....v 0u .i...,. i,fuiia;ianö gewollt gälte, gar niei?k mög- immer nun sich unter großbritannischer ,-ch gewesen. Der kcsicktspünkt. unter Führung die Mäch! der Tripleentente dem die deutsche Flotte geplant und ge- und deren Mitläufer entgegenstellten, da baut wurde, ist immer ein Gestchtspün'! mußte Teutschland eo io als der an- der Vertheidigung und der Erhsliung des greifend Theil erscheinen, denn es wollte striedens. nick! des Anareitens' und des etwas haben, während die andern .nur' Krieges gewesen. Freilicki. und das war Sblebnten. Mit om deutlichsten zeigt sich der britische Hintergedanke, ber zugleich diese Politik Großbritanniens und feiner Ursprung und Nährboden allen britische Diener In den Marokkoangelcgenheiten. Hasses gegen Teutschland bildete: ein zu ',er vane euiicriianv vsn Ansang an lande und zur See siarkcs Teutschland icbls weiter verlangt als die offen Thür hatte damit Grudlcae und Rlickbalt silr und Garantien dafür, daß sie offen bliebe, die Ausdehnung und den- Schuh seines Die Tripleentente unier Englands Fü Handels, seiner wirtschaftlichen Weitste! nina erklärte laut und feierlich die of feste fitnn n ntrnr-,f,tihti snfhi.ns in h.-t Tdüt von Marokko, that fabei aber alle Welt., wie es Großbritannien von einer Schritte, um die Schließung dieser Thür europäische Festlandmacht in neuerer Zei! borzubereiten. Wenn Deutschland sich mit nicht gelohnt gewesen war. Die Ueber- jenem Widersprüche zwischen 'Worten und leaenbeitfaktoren einer aucb ,ur See Hanblung nicht zusrieden gab, so nahm statten Fcstlandmacht gegenüber einet IN- die Tripleentente die Haltung ber Ber- selmacht ist einsichtigen Briten stets kläk theibigung einem Angreifer gegenüber an. gewesen: baher auch das anqestrengte Be- Großbritannien erklärte, in jeder Bezieh- mühen, auf dem Festlanbe Macht zu be- ung hinter Frankreich zu stehen. Mit sitzen. Alles dieses führt sich letzten En- Rußland war es nickt anders, und des. wie jener englisch Seeoffizier in fci- Deukschiand stand mit einem Male wr ner Prcisschritt sagte, für Großbrita,,-- der Frage: Krieg oder Frieden. Wir nicn aus den Gesichtspunkt des Handels wollen hier nicht in, eine Kritik der deut- zurück. schen Politik eintreten, sondern nur Im- Um den wirksamen Ausbau einer deut- mek wieder darauf hinweisen, wie das schen Flotte zu hindern, hat Großbrltan- englische Bestreben konsequent und erfolg- nien nun seit eiNet langen Reihe von reich darauf ausging, dem Teutschen Jahren die verschiedensten Mittel zut An- Reiche eine aktiv auswärtige Politik un- wendung gebracht. Bistum Jahre 1904 Möglich zu machen, indem man jedesmal sprach man Mit geringer Schätzung von .! r-:i.. ...in.. r: t i..u. .. , . , ,. ... " ... cuic uuuuuii ciuiicicii neu, nietet vvn oen papiernen Hioiienpiancn euttq- selbst di Kriegsfrage auswarf. lands unb glaubte nicht an bie Möglich- Um Theilen der eigenen öffentlichen keit ihrer Durchführung. 1M4 und IM Meinung die eigentlichen Gründe und während des Japanisch-Nusstschen Krie- Motive ihrer Politik zu verbergen, schob ges dagegen trat In dek englischen Presse die britische Regierung mit den ihr erge plötzlich die Forderung hervor, man solle denen Organen die deutsche Flottenbau- die. Gelegenheit benutzen, d,e deutsche Politik als .Gefahr" in den Vordergrund. Flotte zu vernichten, denn noch sei das Tie deutsche Flott werde lediglich gebaut, leicht, besonders Angesichts der Weltlage, um eines Tages einen Angriffskrieg ge. Diese Absicht hat thatsächlich die dackcl- gen Großbritannien zu führen, mit dem lige Admiralität und ein Theil des Ka- letzten Ziel einer deutschen Invasion aus binetts gehegt, während König Eduard englischem Boden. Diese .deutsche Ge- wohl da! Gegengewicht Im Sinne des fahr' und di deutsche Invasion' sind Friedes gebildet hat. Er hielt es immer viel Jahre in der Presse beider Länder mit der Politik der Einschüchterung, mag so ausgiebig besprochen, behauptet und in auch geglaubt haben, Deutschland werde Abrede gestellt worden, baß baruber wollt eins die Dauer geldlich nicht tn det Lage keine eingehende Erörterung nothwendig sein, durchzuhalten. Genug, jene Gele- ist.' Es liegt ja auf der Hand, daß bie genheit' ging vorbei. Vom- Jahre i!X)3 deutsche Flottenpolitif ein solches Ziel 19! an versuchte Großbritannien, die schon deshalb nicht haben konnte, weil es deutsche Flotte todtzubauen: di britische unerreichbar war. Zu einem Angriffs- Admiralität ging zu den Riesenschissen kriege gegen Großbritannien brauchte man der Dreädnoughtklasse über und glaubte, eine Uebermachi zur See. oder mindestens Deutschland werde diesen Schritt weder ein gleichstarke Flotte. Einen solchen An geldlich noch technisch nachthun können grissMiea mußte matt fernes auch gegen Die Hoffnung schlug fehl, denn Deutsch, Fmnkkeich. Rußland und Belgien führen, land that den Schritt nach, und zu spät also einen Kampf auf Leben und Tod ge. bemerkt die britische Admiralität, daß sie gen gstnz Europa beginnen. Einen jol- einen Fehler gemacht habe. Von des an cheN Anglifssfrieg gerade von dem Deut- begannen die persönlichen Versuche Kö schen Reiche , behaupten, dessen Politik nie, Eduards, das Deutsche Reich zum stets da Defensivste don der Welt war, Einstellen, mindestens zur Einschränkung hätte schen an und für sich absurd erschei- seines Floitenbaucs zu bewegen. Er ütU nen müsse. Die meisten englischen Poli- suchte persönlich auf den Deutschen Kaiser tiket und Fachleute haben an die deutsche einzuwirken und mit seinett Ministern auf ayr und an das Jnva wnsge pen t tu die deutschen Staatsmanner. dann wandte diesem Sinn, auch niemals geglaubt, er sich an Kaiser Franz Josef, unsere Woran sie glaubten, das war das Kom Verbündeten, um durch Ihn, die Einwir- -.. it...a i'.''f(... IJ...S tie.. I.i. " t .r .j.. nien eint europa,,ei)en nege uoer iurz rung ut ven eutd)M Kaiser zu ve oder lanq zu einem ihnen nützlich erschei wcrkstelliaen. Es heißt, daß der reise nenden Zeitpunkte. Um dieses Ziel zu er Monarch starke Lockungen und ebenso starke reichen, arbeitete die Tripleentente, immer Drohungen des Königs von England da- unter Führung Englands, auf Schwäch-' mals habe abweisen müssen. Ungefähr vm ung Oesterreich-Ungarns. auf Zerrüttung dieselbe Zeit versuchte die britische Reaik- der Türkei.auf Angliederung Rumäniens, I rung, auf das Programm der im Früh Bulgariens und Griechenlands. Italiens jähr tagenden Hanger Friedenskonferenz unv Spanten an b,e Tripleentente bin. die Frage ber Einschränkung der Rüstun Man sannt die Stärke des Deutschen gen zu seken.Das Teutsche Reich rkann'e Reiches unb wollte k nach Möglichkeit die Falle, die ihm hier von Großbriian isoliren. ' Aber warum das Alles, wird nien gelegt werben sollte, und erklärte bot der Leser fragen, das Teutsche Reich Zusammentritt der Konferenz, da. Deut- wvll! doch Niemand seinen Bellt und sche Reich werde nur dann an iht tfVil sein Recht tauben; tca8 teat der Gruich j nehmen, wenn dieser PunÜ nicht Korrekt j inilrbf, Ntben' diesem fi?ffnfffl her fl'f ei rasfinirt englische Agitation, welche da, engl'fck-e Volk unb di Bevölkerung der britischen Kolonien mit Haß. Miß' Innen und Besorgnis g'gen Deutschland und fein angeblichen Zufunftsabsichle erfüllen sollte. E war um ss wenige schwer, diese Ziel zu erreichen, als die britische Beoölk-ruiig n vornherein Im beutschen Bolle den gefährlichen und bei halb blind gehaßten Handelskonkurrenien erblick!. Daran wurde nii;!l durch die Zhatfgche geändert, daß in England tvi . IN Deulfchlanb eint beschränkte Zahl pon Männern und Frauen sich organistrte, um Grundlagen fäf f! Usii lCtthIluil zwischen den beiden Ländern und Völkern annibahnen. Innerhalb ber deutschen Be dölkirung verkannte man mit wenigen Ausnahmen die lüutzeln der englischen Politik Und Sliinmung. Man vermocht bei un nicht zu glauben, daß ein große Volk, nur durch niedrig Handelseiferfucht ' veranlaßt, sich aus die Pfade so bitlereirO Hasses und Uebelwollent einem anderen aroßen und verwandten Volke gegenüber begeben sonnte. In Deutschland suchte man deshalb die Schuld vielfach auf der eigenen Seite und glautte, daß die bri Iifche Mißstimmung und da! Mißtrauen vielleicht nur auf Mißverständnissen über die deutsch Art und bie deutschen Ziele beruh. So bemühte man sich denn In jeber Weise, in Wort unb Schrift, burch besonder Reisen von Abordnungen, durch Empfänge von Engländern jene Berftan bigung herbeizusükren, von der im Laufe der Jahre so viel gesprochen worden Ist. Man hosste auch burch enge geistige Ge meinschast unb Austausch don Kultur liiern zu einer solchen .Verständigung' beizutragen. Ein eitles Unterfangen, denn, wie man heute oussprechen kann, ohne in den Verdacht eines Hetzers zu kommen: Verständnis für die Vefondekhel . ten der deutschen Kultur und diese selbst haben gerade Engländer nikmals gehabt, vielleicht unter drei Millionen einer. Taj englische Bolk mit seinem Durchschnitt hat kaum In Interesse siir fremde Kulturen. während bei dem deutschen daS Gegentheil der stall Ist. Auch 'so betrachtet, war mit, hin der Versuch von vornherein aussichts los, denn beide Parteien gingen hier weil aneinander vorbei. DaS Jahr IM brachte, scheinbar ganz plötzlich, eine alles Maß übersteigende Agi tation in Großbritannien gegen die deut sche Flottenbaupolitik. Zuerst die Führer der parlamentarischen Opposition, dann die Vertreter des ltabinetts behaupteten die ihnen bewußte Unwahrheit. Deutsch land habe in aller Heimlichkeit schneller und mehr Kimpfschiffe gebaut, als pro grsmmmLßig gewesen seien. Die Absicht, so den Angriff geqcn Großbritannien un ter möglichst vortheilhaflen Bedingungen anzubahnen, sei klar. Turch diese, wie gesagt, bewußt unwahre Propaganda wurde die britische Bevölkerung in große Unruhe, ja in eine Art Panik versetzt. Auch im sonstigen Auslande fand die eng lische Tarstellung vielfach Glauben. Bon allen Theilen deS Erdballes beinahe hörte man Stimmen der Entrüstung über da! ngriffslustige Deutschland, welches nur aus Ehrgeiz, aus Eroberungssucht rnüTf aus Haß gegen das friedliche Großbriian nien einen Wcllkri'g zu entflammen sich anschickte. .Und dabei war. nichts, gar nichts don allem dem wahr. Die deutsche Regierung hatte das öffentlich bekannte, auf viele Jahre hinaus vollkommen fest gelegte deutsche Jlottenprogramm ruhig, ohne zu verheimlichen und zu beschleuni gen, weiter gefördert, deutsche Regierung Vertreter hatten öffentlich verbindliche Er klarungen 4ioer den Stand der Tinge ab gcgeben. Kurz, nichts war geschehen, was, wenn man die Wahihcit kennen und an nehmen wollte, übeirasch..ld oder besorg niserregmd hätte fein können. Im Laufe der späteren Ereignisse, besonders dck Ma roklospannimg on 1011. ist jene künst liche englische Flottenpanik bei uns bald In Vergessenheit gerathen. Wei sie da. mals In der Nähe verfolgt hat. weih aber, daß eine perfidere und gehässigere Mache selten zuwege gebracht ist, als damals un ter Führung des britischen Kabinetts und aller hervorragenden Politiker des Insel reiches. Sie alle gaben sich zu dieser großen Luge her, um in der Welt Mißtrauen und Haß gegen das Deutsche Reich zu er regen und um im eigenen Lande und U den Kolonien die Bereitwilligkeit zu neuen ungeheuren Flottenbauprogrammen zu er reichen. Diese Flottenbauprogramme wuc den gefordert, bewilligt und In Angriff genommen. Die deutsche Flotte bildete in voller Öffentlichkeit des Parlaments und der Presse unausgesetzt den VergleichSge (k genstand zur Starke der englischen. In Teutschland lieh man sich auch hierdurch nicht beirren und setzte den Ausbau der Floite programmäßig fort. , Die Marokkospannung deS JahreS 1911 zeigt damals von der politischen rr.u. c r . .. . cc nie ciieiuje rzagersullie UND lies Mitz trguische Gesinnung der britischen Regie rung und Bevölkerung. Man ignorirt verächtlich das unweifelbafte Reckt Deutschlands, sein wirthschaftlich garan litten Ansprüche in Marokko zu wahren und für Abtretuni, der politischen An. sprllche ine Entschädigung zu verlangen. Man schob Teutschland ohne jeden Grund die Absicht Unter, ti wolle sich ein Stück Marokko aneignen. Der einzige Grllnd dazu war. das Deutsche Reich wiederum in der Rolle des Angrcisers erscheinen zu lassen und dadurch die Parteinahme der' übrigen Mächte Zu beeinflussen, außer. ts.. !,! c. - m uic 1auju11191c.11 ver eigenen Haltung so zu decken unb zu maskiren. Det Ber lauf bieser Krisis ist zu bekannt, um hier der Erörterung zü bedürfen. Sie warf aber noch ein scharfe, Schlaglicht aus die englische Politik durch Äe BeZöfsen lichllng der nglisch-französischen und englisch-französisch.spanischen Geheimar, tilcl zu den veröffentlichten Marokkoab kommen dieser Mächte om Iah 1904. Aus Ihnen ging hervor, daß. Immer unter Führung Englands, die Konteren Algecira nichts alS in Mummenschanz gewesen war. Die geheimen Artikel hat. ten der Akte don Algecira dvn born, herein den wirklichen Btn tnhn Frantreich. Spanien und Großbritannien waren vamais schon über Marokko einig geworden und datien da friMitfi, tn,,u ausgeschlossen. Gkos,britanni,n k,ti. k..! .Prinzip, der ossmen Thür don Makokk, I