" i: ) Omah, XiiUnt, Movtag, 4. Jan., 1015. . Seite 3. i Sammelst eile. 'cnturlzr Attssrluttfö Äls.LciHilke zur G ; und OcstrrrcichMnganschvMlnd Sccstrkitkrztte und lür die bc- .dürktigkn VlnttrblicwMr mi dcm Mdc der ; aoJ b, - üä ! i ; . , kin rwrrnrr töföäslttttia-lKiim Krm 2? f rtnlifiTt. ; M!d geb ich skr EiscnZ" . 2tx Teutschamcrikanische FrankN'Hilfsverein hat dcn Brrtrieb des Ärirgs ringrs. i , . . , Durch die Teutsche historische Gesellschaft der Stadt Ncwttork wurde . uns dio., Tflittmelstelle für 0d1ö und Silber zum Austausch für. die von ider Gesellschaft hcrauogenebeiicn Ringe angetragen, und da wir bereits viele Machfragcn erhielten, haben vir angenommen. Ter Plan, unter welchem wir arbeiten, ist folgender , : . . 1. Wir find die einzige Sammclsielle im Staate NcbraSka, können oder auch von Patrioten auszerhalb des Staates Gaben annehmen. .2. Ter Ring ist patentirt und ist Eigenthum eines Mitglied der Teut ., ' schcn historischen lesellschaft. ; 3. Unser Verein inusz sich verpflichten, dcn ganzen Profit, welchen wir durch den Ning erzielen, für patriotische Zwecke zu verwenden, hauptsächlich für die Uriegsleidenden in Teutschland und Oesicr- reich.Ilngarn. ' Ter Empfänger der gewonnenen Summen musz Quittungen an 1. ' und sowie an die hmornche Gesellschaft senden. , 5. Jedermann, der altes lold oder Silber im Werthe von $1.00 einsendet, erhält einen Ring, zugleich mit einem Beglaubigungs schein. Quittirt wird in der Omaha Tribüne." 6. Ter Ring kommt in verschiedenen Groben und soll bei Einsendung der Gegenstände die gewünschte ttrosze angegeben werden. In New flott ßiibj&ift icfcr iibcrz 10,U)0- NiiM' , verausgab wflctze nach folgendem Muster gearfteihf fiiid": In der Mitte ist das Eiserne ilreuz. umgeben von Eichen- und Lorbcerlrnib. Auf einer Seite ist die Zahl 1914, auf der anderen die Buchstaben D. H. G. (Teutsche Historische Gesellschaft). Um dcn Ring läuft die Inschrift: Dem alten Vaterland die Treue zu beweisen. Gab ich in dieser schweren Zeit ihm Gold für Eisen." Es gibt wohl kein Heim, in dein nicht irgend ein nutzloser zerbräche, ner Schmuck, altes Silber. Münzen oder zwecklose Medaillen zu finden sind. Um diese bitten wir. Tic hiesigen Spender mögen die Sachen zu unseren Versammlungen bringen. Tie Spender außerhalb der Stadt können einstweilen an 1309 .Howard Str., Omaha, senden. Tctsch?l,nerikanischcr Fraucn-Hilfsvercin, 130!) Howard Str., Oniaha. Ncbr. Zum Weiteren möchte ich noch einmal an Alle unsere Frauen die dringende Aufforderung richten, sich uns anzuschließen und am Mittwoch, den ö. Januar, um 2.30 Uhr im Deutschen Haus, zu 'erscheinen.' Jede Frau, ob hoch oder niedrig, sollte es sich zut Ehrcnaufgabc machen, an wcsendzu sein. Wenn man die Zeitungsberichtc? und die Schilderungen in den .iltustrirten Blättern liest, so kann man den Heldenmuth, die Opfer Willigkeit und Thätigkeit unserer braven Schwestern und Kinder drübxn nicht genug bewundern. Wie beschämend Wenig haben wir dagegen ge leistet, wie gleichgültig standen wir bisher diesen welterschütternden Er . cignissm, in die unsere, Heimath verwickelt ist, gegenüber I Wie Wenige scheinen zu wissen und zu cnipsindcn. das; jetzt der Rassenkampf des Ger manenthumshübcn und drüben auf Sein oder Nichtsein gckämpft wird. Wird uns nicht jetzt die Nichtachtung der Amcrllancr zutheil? Was steht aber uns und unseren 5iindern bevor', wenn dcm perfiden England fein teuflischer Plan, Deutschland zu vernichten, gelingen sollte? Werden wir durch die lügenhaften, an Verbrechen grenzenden Berichte der amcri konischen Presse nicht gezwungen, wie ein Ganzes zusammenzuhalten? Ist cö., nicht unsere heilige Pflicht, durch patriotische .Kundgebungen unseren 'tapferen Kämpfern drüben wenigstens moralische Unterstützung zutheil werden zu lassen? Tenn was besagt die vcrschinindend kleine Suiiime. die wir sandten? Selbst die verhältnifmiäkig ungeheure Summe von $318.. 000. , der Ricsencrsolg des Bazaars in Nx-lu Jork. will nicht viel sagen, dagegen ist die öffcntlichk patriotische Meinung ines Jeden der .Millionen Deutschen und Ocstcrrcichllngarn hier eine Macht, -welcher der Erfolg sicher ist. . ' ' ' ' ' Unsere Männer gehen ja mit, gutem Beispiel voran! Wie hat Dr. Gerhard die Fcku'r gespitzt und führt sie für uiisere Sache so' geschickt und tapfer, als wie General van Hindenburg seinen Tegen. Und die trefflichen Artikel, in englischer Sprache des Herrn A. L. Meyer, die vielen privaten Korrespondenzen, welche in unserer Leiterin, dcr Täglichen Omaha Tribüne, zum Abdruck kommen, sie alle zeigen, von tvclchem Geiste unsere Männer beseelt,' wie rührig sie sich unserer Sacie annehmen. , ' , Van unseren .Kindern wurde aber noch nichts gethan. Außer dcn . Stangl'Mädchen sandte keines eine , Arbeit oder ein paar ersparte Nickel. V5icr wird mehr als in irgend einem Lande .für Näschereien vergeudet, "zum N achtheil der Gchmdheit. ' Wo bleibt des Einfluß der' deutschen ' Mutter? ., : Sollten wir nicht den Aufruf von Dr. Hexainer, dem, Vertreter des deutschen Geistes,, beherzigen, der darauf hinweist, das; wir Frauen auf unserem ureigenen Felde der Mildthätigkeit jetzt Groszes leisten können? ! Oder haben nur mn dem Gebrauch der englischen Sprache auch die krasse Selbstsüchtigkeit und Gefühllosigkeit des Engländers angenoinineit? Haben z wir unsere deutschen Frauentugenden, so herrlich von den Dichterfürsten besungen, ganz verlernt? Hoffentlich nicht. Darum, ihr Frauen, über " lasjt es nickt einem paar (Getreuer, in dieser Sache sich zu. bethätigen. I Nur .eine Massenarbeit, frei von persönlichen Vornrtheilen, ohne Miß. z", trauen, voll. von edler Begeisterung ist hier zu Nutzen, f V 't Nehmt Euch die Kaiserin. ttönigip-.n, Erzherzoginnen und Prinzessin. - nen zum Vorbild, welche neben der einfachsten Arbeiterin das . Werk der " Barmherzigkeit üben. . Nehmt Euch Teutschland zum Vorbild, welches nur . durch seine Einigkeit jetzt den Weltkampf führen kann. ' ; . Drum seid einig gebt in dieser Sache keinem anderen Gedanken 'nmm unser aller Ziel Zei: Hilfe. : . I Verta Gctzschmann, Präsidentin. Ihich r (s'S'' Wiüturiuchc dru ötzatc Nnu sork. JnkoryorWrl intfl t &tut)i kfi ttMlr Kr rk 21 stemmn lUitorical 8oc it y of th SUlo.of zur Linderung dvtLrirgsttat. 1011 JKÜ v 1.7 IT. Zklege für jj wtAldttkn r.T7"ffV-,:,s,,Sr MAA.'1... M nrrknrprrt d,n Dank irr ijliturlBfljrn (Sfflfllwfinst kür bitifi&abt. Park, drn. 1914 iz L&i oriltifs. trlptuw kr Zi,che r (lnrrj r ftrlrnl. , yr ttV) escllörlsnkt fltr III). Vtw York Ine., Ämger der Deutschkn Chn gkkallcmn Zhcldcn Ultr. Irraillff br gwatUttUK Viusttthaftk, k?äsckvkrfahrk. Es ist schon oft dsrgekommen, daß ansteckende Krankheiten durch unge niigende Desinfektion beim Wasch Prozeß Verbreitung fanden und du für das Waschpersonal fon?ohl wit für die Gäste gefährliche Handwäsche rei ist daher nahezu ganz verschwun den. Mit einem maschinellen Betrieb ist jedoch dem Uebel nur dann ge, steuert, wenn derselbe rationell ein gerichtet ist und sich nicht durch den großen Wäscheverschleiß zu teue, stellt. Hierin wird jedoch an den meisten Orten noch gesündigt. A.'S Beispiel eines musterhaften Wäsche. Verfahrens wird nun daS System Treichler angegeben, das der Kanton Zürich in seinen kantonalen Jnstitu ten eingeführt hat und daS eine vell ständige Desinfektion bei möglichst Wäscheschonung verbürgt. Das Prin zip des Systems Treichler besteh! bat'vn,- daß die Wäsche vor dem ei. genklichen Waschprozeß zuerst länger Zeit gekocht . werden muß, von der richtigen v Ansicht ausgeh:kH, daß. wenn" in ruhendem Zustande behan. dell, die Wäsche am wenigsten leiden muß. Damit nun einerseits dii Temperatur auf der für die Desin iektion erforderlichen Höhe erhalten dleibt. ohne daß die Wäsche durch tu reiten Kontakt mit Dampf geschädigt wird, ist eine Zirkulation der Lauge rorg:sehen, in der Weise, daß dieselbe kontinuierlich' in frisch erhitztem Zu itande über die Wäsche gegossen wird. Nach der Behandlung im Bauchkessel kommt die Wäsche in die eigentlichf Waschmaschine, welche ohne Rippen. dafür aber mit einem Röhrensystem zur Erzeugung von L)ruailrayen ver sehen ist. Oft wird die Wäsche nicht im Bauchkessel vorgelocht, sondern di rekt in die Waschmaschine gebracht. ist dies gewöhnlich bei der söge nannten Schnellwäsche der Fall. E! muß daher darauf Bedacht genom men werden, daß auch in der Wasch Maschine desinfiziert werden kann. Die Untersuchungen haben sich daher auf , beide erstreckt. Beim Sechteu (Bauchen) findet eine vollständige Desinfektion statt, denn Tuchstücke, die 25 Zentimeter tief in die Wäsche gelegt wurdm, wiesen keine Balte rienentwicklung auf, es findet alse beim Bauchen eine vollständige Des' nfektion statt. Dasselbe Resultat er. mb auch die Waschmaschine. Da du Desinfektion in der Waschmaschm? (on größtem Wert ist, indem z. B sie Schnellwäsche einzig hier eine? Neinigungsprozeß erfährt und nicht nur große Mengen eigentliche Schnellwäsche, fondern namentlich auch alle gefärbten Stoffe diesen Rei' ngungsprozeß durchmachen, so wur den auch Milzbrandsporen den glel chen Bedingungen ausgesetzt. Auch diese Bakterien wurden abgetötet. Betrübend. Will! kr. bitterlich weinend aus der Schule. .Mama," schluchzte er. ,fag' n bloß nicht nochmal. ich foll cri ftin!" .Aber Willi, was hast du denn ertundigte sich teilnehmend die Ml ter. - ' : Ach, ach,' schluchzte der Ilei j!ann, heut' in der Schule sah i loie 'Theo Schulz eine hochgebege Stecknadel in den Stuhl des He: Lehrers steckte.Iund damit er sich ni pieken sollte, zog ich den 'Stuhl wk und da fetzte er sich auf die (foi Und da kriegte ich Senge von ih wcil ich den Stuhl weggezogen hat . und als ich aus der Schule 'rauöla verprügelte mich Theo auch noch, w :ch die Nadel weggezogen hatte u mich um anderer 'Leute SaLen kiin merie." , ' v : mmi:?" Die Geschichte cittcrFrllil. u u u n Noman do y'T I?" ' (4. 0ortsefeun3.) jP Fllr wen? Hatte Heinz Her mann da nicht dieselbe trostlose Fca g aufgeworfen, mit der sich Rolf in den letzten Tagen quälte, die ihn hoffnungsarm und mutlo gemacht? Nun kam dieser Krastn'ensch on Leib und Seele auf dasselbe hinaus. Wo her diese Uebereinstimmung I Ge danken gerade bei ihnen beiden, die fönst fo grundverschieden waren? Die Frage bekam spontan ein rein Psy chologisches. gänzlich von feiner Per son lokgelöstes Interesse für ihn. Wie mochte jener sie wohl beant Worten, der sicher die Lösung gefun den hatte? Denn der Better war ein Mann der Tat. ein ganzer Kerl und viel zu sachlich, um sich in Hirnge spinste zu verlieren. Ter Msternhagener kam ihm schon mit der Antwort entgegen: .Der Mensch, mein Junge, ist kein Maschine, die man in Betrieb setzt, und die dann ihr Pensum erledigt und damit basta! Bei unö muß die Sache einen Zweck haben, wir brau chen einen Gefährten auf unserem Schaffenöweg, mit dem wir leben, der Freude und Widerwärtigkeiten mit uns teilt. Wo das fehlt, gehen wir einfach vor die Hundel Na, und wenn eS dann ja, da hilft nichts, auch daS muß gesogt sein, trotzdem es nicht sehr zart ist. aber wir sind doch Männer, die noch einen klüftigen Ton vertragen werden also, wenn'S dann immer damit abgetan wäre, daS bißchen nackte Leben von sich zu werfen, du lieber Gott, da wäre das schließlich nicht einmal schlimm. Es gibt Schlimmeres, man verkommt zu leicht. Freilich, du kannst drüben neue Freunde und Spannkraft finden, aber wozu erst versuchen, wenn man es nickt nötig hat, warum erst erproben, ob du drü den Fuß fassen kannst? Sieh mal: Ick brauche einen neuen Inspektor, nachdem sich der Wendler eine Wirtschaft gekauft hat. Weshalb foll ich mir eine neuen Kerl ziehen, denn sie verstehen alle nichts anlernen lann ich dich doch luch. Na und du? Deine Arbeit hat dann wenigstens einen Zweck! Wenn du dich abrackern , willst und das kannst du ganz gehörig so ist es für meine Hanne und für mich, die cir immerhin näher, stehen als irgend ein Mister Smith'd: Black - "-' Sei vernünftig! ' Bei uni findest du ebenfalls eine neue U-ngebung und ein ner.es Arbeitsfeld, genau wie wo anders, dazu aber ein Pac.r Men schen. zu denen du gehörst! Deshalb sagen Hanne und ich dir: schlage em, komm zu uns! Nicht als Gast , und Nichistuer. Bei Leibe nicht; nein, als einer, den wir brauchen können, der' uns nützlich ist, und den wir deshalb schätzen werden". Nolf kam zunächst nur eines zum Bewußtsein: Wahihaftig. die Schick falsfrage. die ihn gefoltert, die halte ihm Heinz Hermann auf das em fachste beantwortet. ' Für ein Paar gute Leuten, die ihm nicht zu fern standen, arbeiten, nützlich sein! Gewiß, das war noch ein Lebenszweck! Erst nach einer Weile fing er an, den Vorschlag selbst zu 'überlegen, .für" und wider" zu erwägen, und das Unerwartete, Neue, das auf ihn einstürmte, zeitigte allerlei Bedenken. Doch was er dem Vetter entgegen hielt, wollte nicht recht stichhalten, überzeugte ihn nicht einmal selbst, und nach emer langen, an gewichtige:, Verhandlungen und schwerem Rot wein reichen Sitzung gab Rolf denn auch nach. Am n:deren Tage fuhr er wirklich mit Henz Hermann auf dessen Klitsche". Auf der Freitreppe zum Gutshofe steht in einem weißen Mullkl'id Han ne und winkt dem Jagdwagen entge gen, der den Vater und den Vetter von der Bahn brachte. DaS rotwangige, frische Gesicht lacht freundlich, und die blauen Au gen, des Vaters Erbteil. leuchten den Herankommenden entgegen. Schon von weitem. hatte Rolf das kleine, rundliche Lan'dfräulei". das dem Vater kaum bis an die Schuller reichen mochte, bemerkt und sie einge hend gemustert. Der Gutsherr, der seinem Blick gefolgt war, hatte ihm daraufhin noch schnell in seiner drei ten Weise erzählt, wie zufrieden er mit dem Töchterchen sei, wie sie über Jahr und Tag. seit der Mutter Tod. alle Hausfraucnpflichten auf Western hagen übe. und alle Grillen und Sor gen mit Frohsinn und Freundlichkeit zu bannen wisse. , Nun rollte der alte, schon etwas klapprige Wagen, die Rampe hinauf. Hanne streckte dem neuen Hausge nossen die volle, mollige, etwaö per arbeitete Hand kameradschaf'Zich enr gegen und bot ihm ein ungezwunge neS, herzliches Willkommen'. Ganz unbefangen trat sie ihm entgegen, als lä ti daö WböoeLMdjM lWlHj Monde, e ,DM. sMrt 'S den vxivvs ' I j I u 1 XA I U Alfred Lorck. der Welt, daß er hier einrücke, um nach dem erlittenen Schisfbruch just auf Westernhkigen stlne Wunten vcr heilen zu lassen Wunden, die ihm da Schicksal und die er sich selbst ge schlagen. ,. Nicht so Nolf. ' - Er war benommen und unbeholfen. TlleS war zu plötzlich und unerwartet llber ihn gekommen. Die kleine Cou sine in ihrer gesunden, sich selbstwer tenden Sicherheit irtttierte ihn. Ihre Augen glitten nicht einmal über die Narbe an seinem Kopf, und sie schier, in ihm weder den trostbedürftigen Unglücklichen (was er gefürchtet und erwartet hatte) noch den interessanten Helden einer sogenannten Asfäre zu chen. Er konnte freilich nicht wis en, daß daS seine guten Gründe hatte. , Doch bereits nach einigen peinlichen Minuten, teilte sich ihre Unbefan genheit auch ihm mit. 'Er ließ sich von ihr fein Stübchcn zeigen, er fand sogar sür die .klein Hausfrau" ein freundlichen Scherzwort während deS einfachen, kräftigen Mahles, daS bald nach seiner Ankunft den ländlichen Verhältnissen wohlweislich angepaßt, nur viel zu früh für die, Gewohnhei ten seines MagenS aufgetragen wurde. Und als sie ihn nachher gar durch die Milchwirtschaft, durch KU che und Keller führte und ihm mit ge. schäftiger Fröhlichkeit ihre HauS frauenpflichten und leiden aufzählte, da wurde er seit Wochen zum er sten Male wieder heiter, und ein Abglanz des Friedens in und um diese beiden zog zu ihm herüber. Mcirgas Debüt in der Berliner Gesellschaft hatte sich programmäßig vollzogen. Sie war gewillt, in der Reichshauptstadt eine Rolle zu spiekn, und deshalb hatte sie weit auö schauend wie sie war rechtzeitig ihre Vorkehrungen getroffen. Tie Baronin wußte nur zu gut, daß ihr das schrittweise Erobern einer gesell schaftlichen Position, wenn sie Ihr Entree als .Provinz" hielt, äußerst schwer fallen würde; zusehen nd ab warten lag ihrem Naturell auch nicht. So hatte sie denn nach reiflicher Ueberlcgung beschlossen, sich gleich von Anfang richtig in Szene' zu fetzen. Noch ehe sie den lockenden Boten Berlins betrat, waren aug Paris Koffer und Kisten für, si t:ngetrof-., fcn, die kostbare 'Toiletten ' brachten. Durch Eleganz und Schick auffallen, das war die Vorbedingung zum Er folg, das übrige würden dann schon ihre reizvolle, immerhin nicht alltäg liche Erscheinung und nicht zuletzt die mystische Legendenbildung, die sie um ihre Person und ihr Schicksal, wenn auch nicht gerade weben, so doch ge schickt unterstützen würde, bewirken. Frau vom Thals .Kalkulation er wies sich als durchaus richtig. Schon in der vornehmen Pension, in der sie Wohnung genommen, erregte sie Auf sehen. Marga war jung, anschei nend sehr reich und war, wie man bereits bald nach ihrem Einzug wis sen wollte, nach der Residenz gckom men, um von hier aus einen jchwieri gen Scheidungsprozeß durchzfechtm. Wer das eigentlich zuerst aufgebracht, i woher man das erfahren, konnte nie-1 mand verraten. Vielleicht war diese Wissenschaft auf dem Weg von der Zofe zu den Stubenmädchen, über die Küche in den Salon gedrungen. Viel leicht war es auch anders heraus gekommen. Genug, man sprach in der ganzen Pension von Margas Pro zeß als von einer feststehenden Tatsa- che. Das machte die Freisra natur lich interessant, namentlich bei den Herren. Doch das genügte der klugen Frau keineswegs. Wollte sie Beziehungen anknüpfen, mußte sie die Sympathie der Damen erringen. Die Männer, jung und alt. in Amt und Würden oder erst .Anfänger", gingen ledigltch auf Flirt aus und dazu war sie wirklich nicht übergesiedelt, das konnte sie daheim in Hülle und Fülle haben. Daher machte sich Marga sofort zweierlei zur Richtschnur,' sie blieb allem Männlichen einfach unnahbar und verhielt sich den Frauen gegen über reserviert, ohne unfreundlich und unzugänglich zu werden. Die Wirkung blieb nicht aus. Da der vornehme Fremdling keinen Anschluß erstrebte, suchten die Damen ihrer seits eine Annäherung an die Baro nin, und bald war Frau vom Thal der Mittelpunkt des kleinen Kreiscö. Die alte Exzellenz, die Witwe eines ehemaligen Oberhofmarschalls irgend eines kleinen Staates, die vermöge ih reö Ranges in der Pension tonanze bend war, nahm sich zuerst der jungen Frau auf das lebhaftest an. Herzchen, Sie mit Mer herrlichen Figur, Ihren tadellosen Allüren", er klärte sie einmal über das andere, .Sie müssen , unbedingt mehr unter Menschen kommen... Sie verstehen mich, meine Liebe. waS hier aus und ein geht. , ist doch nichts für Sie. eslsaal. ,u ihrelgkichen. Nein. Cii sollten sich weniger abschließen. Sott, wenn man nicht gezwungen Ware, hier zu Hausen aber Lebrecht war zu vornehm .... vornehme Menschen sind meist nicht mit Elückögiltern ßtl segnet". ... Und Marga verstand! ' , ' i , Exzellenz hatte kostspielige Ange wohnheiten, fuhr gerne Auto, liebt die Oper und konnte mit Wx und Rot die Monatkrechnanz beglei chen. Die alte Dame war aber auch sehr wohltätig d. h. sie patronisierte mit Vorliebe bei möglichst dielen Ver anstaltungen zugunsten Armer und Bedrückter vorausgesetzt, daß eS sie selbst nicht? kostete. Für die Freifrau war ihrt Exzel lenz mithin das denkbar günstigste Mittel zum Zweck. Sie zahlte grn und willig die gemeinsam benutzten Vehikel, besorgte Billette und kargte nicht mit kleinen Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten. Dafür ebnete :hr die Exzellenz auf dem Wege über al lerlei Wohltätigkeitsbäll die Ein führung in wirklich vornehme und ge biegen Häuser. Beide kamen auf ihre Rechnung. Die eine dachte: Ach. wie vorzüg lich lebt sich daS herzige Frauchen ein. Hoffentlich dauert ihr Prozeß recht, recht lange und sie fühlt sich wohl in Berlin. Der gute Lebrecht war zu vornehm ... diel zu vor nehm!" Die andere sagte sich: Noch vier Wochen lasse ich mich schröpfen, dann soll sie sich eine neue Dumme suchen, bis dahin bin ich, wo ich wollte." Waren jedoch beide zusammen, hüt t man sie direkt für Muiter u?d Tochter halten können. i ' ' Auf Rolfs fröhliche Einkehr in Wesiernhagen waren die Tage der Arbeit gefolgt. Planmäßig ging'S vorwärts, ohne jedwedes Ueberhasten, bedächtig und trotzdem keineswegs schläfrig. Im Hof und auf den Wiesen, im Feld und auf dem Acker hieß es die Hände regen.. Der Gutsherr ließ Rolf zu fassen, ersparte ihm nichts und un terwies ihn mit derbdrolligen Scher ' zen in allen Hantierungen. Biswei len fühlte sich der Freiherr dur, diese Art genau so verletzt wie be der Begegnung mit Heinz HmM auf dem Bahnhof; allem auch d:,'- Empfindlichkeit legte sich bald. U mit der Gewöhnung kam ihm imme mehr die Erkenntnis, wie gerade de Westernhageners Eigenart ihm di notwendigen Bedingungen schuf, vv in andere Bahnen zu kommen un' an Körper und Seele zu rstarlc. und zu gesunden. Er wußte fcc wohl, zu, .schätzen, denn, n war ii. Grunde nie oberflächlich gewesen. " Früh verwaist, im Korps aufc,e wachsen, war er. kaum flügge gewor den, in den Strudel , des Leben hineingernten. Nichts hatte ihn je gi mahnt, sich zu prüfen, und daher wa er gar nicht dazu gekommen, dri Dingen nachzusinnen. Nur di? Schu! den hatten ihn spater bisweilen ?e zwungen. kurze Einkehr zu halte? Dann hatte ihn jedoch die reiche, r! les ausgleichende Heirat, gleich eir,c Fata Morgana verlockend, umgauk' und weiter war die tolle Jag nach Daseinsfreuden gegangen, bis c den Rand des Abgrundes .... fz' ein gutes Stück hinein. Längst wo er inzwischen zur Besinnung gekoni men und würdigte jetzt richtig, wcu der Vetter für ihn tat. Die Dankbarkeit aber zeitigte wie der das , Bestreben, den Verwandt. nützlich zu werden, und daher ließ ei sich willig leiten und lenken, vermicr nach und nach den Uebereifer bei Anfängers und lernte schnell, sei ! Tagewerk nach des Gutsherrn Ge wohnheiten zu verrichten. Der wiederum war zufrieden, wenn er Rolf beobachtete. Die Freude, nicht nur recht getan, sondern s.a zudem in dem Better nicht geirrt zu haben, sprach deutlich aus ihm, ob wohl er eS auch nicht zeigte. ' Als Rolfs Major ihm damalü schrieb und ihm mitteilte, was vorge fallen, als sie dann in eifrigem Brief liehen Verkehr den Plan ausheckten, dem Entgleisten in Wesiernhagen in neueö Heim aufzubauen, da hatte Heinz Hermann sich mit- schweren Zweifeln getragen. Wie würde das ausgehen, waö konst daraus ent stehen? Und jetzt ging die Sache prächtig. Wie lange noch und er; der Akte, war hier nicht mehr nötig. Der Schüler machte das alles bald ebensogut wie er und vor allem ae nau so wie er. , Dadurch war aber auch seine Hanne mit der .Mische", was immer kommen mochte, nicht mehr auf sich allein angewiesen und sollten gar seine Augen blitz ten schon ordentlich froh auf allein bei der Aussicht der Rolf und sei ne Hanne allein, dnö hatte gtite Weile, in die Saat zu schießen und zu reifen. Trotzdem fonnte er sich z gerne an der bloßen Möglichkeit, und wenn er über die Felder ritt oder durch die Wirtschaft ging, kehrten seine, Gedanken immer wieder und innvier, intensiver zu dies Hoffnung iui riick. (ForJIcJyma iolfiU. fl. FISCfiER, - Deutsche R!JQittlt b fUiif Gnd! GchrLft. Pmmtt 401-0203 C!H Xtua v Ettf. OMAHA VAX & STORAGE CO. ).. ta MrtM 4tit'CffUou e.10. trotz 410 CharlesW.Haller Teutscher Ndvikttt IM chtU glasn R. &0A .. Pqt tUi 318. u 'aiju Willkommen, Deutsche! - bei , Carl J, RUMOHR Deutsche Wirtschaft 207 s. 13. St., Pbone Douglas 7315, Import,, äse trok d P!,. 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