ZLglichk Ctnofjn Iliiun Ttt wl fmr- OLER 1D) M"ii m IBW l J g 1 1 Bunte vilder vom östlichen Rriegsschaurlatz. Das Treiben in dem durch 5zindenburg's Siez berühmt gewordenen Stadt chen Ruins. Die Greuel des Krieges.-Russische Vlznmacht. Oestlicher Krikgllschauplah, Mitte NovkmKr. ""''icb einmal hat die Krieg ? 4 geschichte einem unbedeuten den Ort, von defsc stenz bei unl sonst kaum . Jemand etwa ahnte. ,ur Bkkiihmtheit ver!olskN. flutn, da russisch-polnische Städtchen, da Hindenburg letztem schö S ncn Erfolg den Namen gab. tica flatM der ' loren an der Bahn von Thorn nach War, i f.dnif tM ,z n:f..i.. ... w ,0 nni iUIlIll JUIlMlllCC ui'ii 0C5 Grenze, auf halbem Wege. Die Bahn ist noch nicht wieder Im Betrieb, und s ist, wenn man von den im Schneckentempo dahintrottendtt, nxickligen cfäfjrfen der schlafmützigen polnischen Bauern absieht, da Automobil da einzige Acrkchrimittel. Aus der sogenannten .Chaussce', die von dreschen au über das Grenzstädte chen Stralkowo in östlicher Richtung nach Polen hineinfuhrt, kommen uns am Tage nach der Schlacht in fsahrzcugcn aller Art, müde, auf Ctroh hingelaaert. große mengen von velchen verwundeten ent gegen, denn die Lazarette vorn an der iront sind stark besetzt und die Tran. portfähigen müssen so rasch wie möglich naq enilchlano gebracht werden. Bald zeigen sich auch die ersten Gefangenen trupp. In endlosen grauen Schlangen, eine ,au,!nve mann, werden sie West wärt abgeführt. Bon winterlicher Klei dung noch nicht zu bemerken, alle haben noch die schilsgriinen Leinent!tel an. darüber tragen einzelne Filzmäntcl von gleicher Farbe. Mancher hat sogar einen v veuiichcn Jnsanlericmantel an, den solch verhungerter eil wohl, wenn er gar zu sehr fror, von einem .Barbaren' erhalten halte. Auch die Pferde qekanaoier. Russe werden in grofzer Zahl dorübergefürrt, um tn Deutschland verwerthet zu werden. Allerdings scheinen auch unsere Soldaten an vcn Steppenpserden der Nosaken &t fallen zu finden, denn ich beaecmete in Rußland wiederholt deutschen Traintolon nen. bei denen diese kleinen, zähen Pferd- wen als .Zug oder Reitlhiere Bcrwen dung gefunden hatten. Während die Landbevölkerung baubt. sächlich aus Polen besteht, sieht man in den Städten fast nur Juden. E3 sind die bekannten Typen m langen Kaftan mit kleinen schwarzen Käppchen, entsetzlich schmutzig und verwahrlost wie ihre ganze Umgebung. Sie sprechen meist ziemlich gut deutsch, wenn auch mit starkem Jar gon, und sind zu unseren Truppen recht freundlich, wa ober nicht hindert, daß sie auch versuche, von den Ereignissen zu profitiren. Gelegenheit genug ist dazu da, denn der Handelsverkehr ist nach dem Einmarsch der Teutschen ungemcin rege. Im Freien, auf dem Markt", stehen Männer und Frauen mitten in dem nie ' beseitigten Straßenschlamm, hinter Hei -nen Tischchen mit einer messingenen Theemaschine, einigen holbzerbroajencn Gläsern und schmierigem Gebäck. Wirr durcheinander tönen die Rufe der Kon kurrenten: Herr Soldat, Se werd'n woll'n trinken e Thee." Do den Kuchen, schau'n Se. gut i er, ich sag' Ehnen!" Nu, wa riemmt der Herr, wünschen Se trinken Warmes?" Dazwischen laufen die Kinder herum, große mürbe Wecken feilbietend, die sie aber nicht aus der un gewaschenen Hand lassen, ehe man ihnen nicht das Geld in die andere gedrückt Hot. uncre oioaien ireien an vie vranoe heran, lassen sich für zehn Pfennig ein Glas der hellbraunen Flüssigkeit einschen ken und sagen dem allzu geschäftstüchti gen Kaufmann' auf gut deutsch ihre Mei nung, wenn er zu wenig herausgiebt oder russische Münzen unter das Wechselgeld zu schmuggeln versucht. In Kolo Kar ein großer Transport russischer Gefangener aus den letzten Kämpfeil zum Uebernachten in der Kirche Untergebracht worden und wurde nun eim Morgengrauen herausgeholt und zum Abmarsch aufgestellt.' : Um die Zahl kontrolliren zu können, und auch auf dem Maisch eine ständige Uebersicht zu haben, ordneten die deutschen Begleitmannschaft tcn die nan.ic Gesellschaft in Reib und Glied zu je Vier Mann," nebeneinander. Das war aber nicht so einfach, und es bedürfte manches gewaltsamen Zupacken, um den schwerfälligen Leuten Leizubrin gen, wa sie eigentlich sollten. Auch einige ' Einwohner der bratn selbst befanden sich zufälligerweise unter den Gesangenen. Sie wurden von ihren Landsleuten siür misch begrüßt und sogar zu ihrer Gefan iMMiVSm fctfrtTiisf i-nJmfi4vf TS Oiml Ml ItllUHItlV wuiimiVMIl u;n V' I V .VH" brachten aus Freude, was sie irgend an Borräthen übrig hatten, angeschleppt, um es den Gefangenen mit auf den Weg zu geben, Brod, Fleisch, sogar kleine Töpf chen, die als Trinkbecher dienen sollten. Die ausgehungerten Russen stürzten sich laut durcheinander schreiend wie die Wil den auf das Dargebotene, und balgte. sich untereinander um die Sachen, obwohl sie erst eben eine kräftige Kartoffclsuppe erhalten hatten. Noch als der Transport schon in Bewegung gefttzl hatte, ka men athemlos einige Juden mit vollen Armen herbeigestiirzt und rannten hinter den Gefangenen her. Die Beutestücke mußten die Russen selbst mitschleppen, und zwar zogen je zwei Mann ein Ma schinengewehr und etwa zwanzig ein Ge schütz hinter sich drein. Die Landsturmleute, die die Gesänge 1 nen bis zur deutschen Grenze egieiten, kehren immer wieder zur Front zurück, um neue Trupps abzuholen. Da das ein tüchtiger Marsch ist, lassen sie sich, wenn möglich, von zur Front fahrenden Auto mobilen ein , Stück mitnehmen, und es ) km,,.t ihnen auch nicht darauf an. auf ( einem Lastauiomobil Platz zu nehmen. x iltt Nachschub der Munition ist aus den , 'linden Straßen äußerst schwierig, und " C ca der Bedarf sehr groß ist, rattern Tag Hund Nacht die langen, schwerbeladenen Kolonnen durch Wind und Weiter bi u wem Ort nahe der Front, wo dann ein Depot angelegt wird, au dem die ein einen Truppentheile Ihre Munition ent nehmen. Die Kämpfe der kehlen Tage sind noch nicht abgeschlossen, denn schon bald hinter Kolo dringt lebhafter Kanonendonner an unser Ohr. Hier hatten noch vor weni gen Tagen drei russische Kavalleriedivi' sioncn den Wartheubergang zu forciren versucht und sich blutige Köpfe geholt. Jetzt sind unsere tapferen Truppen schon mit den Hauptkräften mehrere Tagemär sche weiter in Land eingedrungen, und man sieht auf der Etappenftraße nur mehr Bagage und Kolonnen, oft auch Ersakbataillone, die zur Verstärkung und Ablösung nach Osten marschiren. Wie bald wird ihre jetzt noch funkelnagelneue feldgraue Ausrüstung zerrissen und be schmutzt sein, wie die der entgegenkam wenden verwundeten Kameraden, die die großen Kämpfe mitgemacht haben! iNZN ! 'r" ' '-fi' ,rrl ,' J i - l'r V J-T, f r i4 h U l ' i - 'V, ;t ,f J- t V ? 'J -' r ' ' 1 , . . , Jf s V'"--! j z V..---:'. , . - i :,., f ' , :i ; 7. u rjan -;'icA.fTli:J.'ir.i'i H 'V t ' TYPISCHE Bei diesen ging eS so rasch vorwärts. daß die Infanterie meist gar keine Zeit hatte, sich hinzulegen, sondern im Stehen oder Knien auf die fliehenden Russen feuerte. Die Artillerie ist gleichfalls kaum dazu gekommen, eine feste Stellung zu beziehen' und sich einzuschicken, denn schon nach wenigen Schüssen hieß es immer gleich wieder aufprotzen und ein paar Kilo meter weiter vorgehen. Auch die Schützen- graben längs der Straße zeugen von dem schnellen Tempo des Nachdrängens unserer Heere, denn von ordentlichem Ausbau der Gräben ist leine Rede, meist sind es nur flüchtig aufgeworfene, niedrige Erdwälle. An vielen Stellen sind verstreut zahlreiche flache Mulden gegraben, offenbar hatten sich hier die einzelnen russischen Soldaten beim Zurückgehen zeder für sich immer rasch etwas in die Erde eingebuddelt, um sich gegen das mörderische Feuer der Unse rigen zu veacn. jCcnn an natürlicher Deckung ist nicht viel vorhanden. Die ganze Gegend ist flach und ode, meist sumpsland ohne besonderen Baumwuchs Ueberall Tümpel und Teiche verschieden ster Ausdehnung, manchmal auch größere Wasserflachen. Dazwischen viele. Wasser laufe, todte Arme der. Warthe und Ab lüsse der Seen. Die Chaussee fuhrt über unzählige schmale Nothbrücken, die von unseren Pionieren in aller Eile hergestellt werden mußten, und zwar in einer solchen Festigkeit, d$ß auch die schweren Last kraftwagen mit mehreren Tonnen Bela stung wenigsten bei vorsichtigem, lang samein Jahren hinübcrkommen. Und ge ring war die Arbeit für ü'nsere Brücken trains nicht, denn die Zerstör der Brücke hatten ganze Arbeit' gethan deutsche Arbeit. Nämlich, als unser Heer sich nach dem Vorstoß auf Warschau und Jwango rod zur Äeugrnppirung zurückzog, 'machte e alle Bahnen und Brücken unbrauchbar, um ein Nachdrängen-der Russen, das un- sere Ausstellung gestört und erkundet hatte, unmöglich zu machen. (Wie mir ein Offi zier der Eisenbahner erzählte, war eine Strecke sogar so grundlich zerstört worden, daß sich nicht einmal mehr genau fest stellen ließ, wo der Schienenstrang ent langgeführt hätte.) In ' den sumpfigen Niederungen der Warthe mußte stellen weise die Fahrbahn mehrere hundert Me ter weit mit Bohlen belegt werden, um ein Vorwärtskommen der Fahrzeuge zu ermöglichen. Auch in Kutno selbst sind mehrere Brük ken zerstört und wir müssen einen Um weg durch die . südliche Vorstadt nehmen. Das große wcißgctünchle Bahnhofsgebäude liegt todt und verlassen da, durch die zer brochenen Scheiben pfeift der eisige No vembersturm. Auf den Rangiergeleisen aber herrscht Leben und Bewegung, eine Abtheilung deutscher Kavallerie hat es sich dort bequem gemacht, Biwakfcuer ent zündet und kocht nun ab. Einheimische sieht man wenig in den engen . Straßen der Stadt, sie sind Wohl zum größten Theil geflüchtet. Angeblich haben auch die Nüssen bei der vorübergehenden Wieder besitzergreifung der Stadt viele Juden hin gerichtet, von denen man ihnen erzählt hatte, sie wären den Deutschen während ihrer Anwesenheit freundlich entgcgenge kommen. Während daS Donnern der Geschütze von den sich rasch südwärts ziehenden Wer folgungslämpfcn immer lauter herüber grollt, kommen wir in das Gebiet der blu tigcn Kämpfe der allerletzten Tage. Erst 1 1 i 1 1.& r .X. r- Z ' ' I.. i 1 w ti i 0 5L ter s -V' r. f & -i I t.'W b-" ''.. . ' , s . i y, t f"'- ?f DIE ::4. tmcmntltxisaitXKtmm. iwr"? "' . " V,. ' t . 5. 'jtt' t . k:-.'' L'- i fi-.-V ' f . , --Hr . , ; .' . ""'. i. , i i i - ." i t,.. '.' i ... ' . ;.. . . r" ; , wc.v crS - lf i . t i' criL. ! ''IM'M: Vi. . f. r .,""' i Tvs ? -t .jv ; r- z V 1 llr- r : ". MJ; ' , , -rt ,v sj - f A;' - l i h Yi P ys - " ' " - . 1 ? Mi nlxn . 7. -: iw Ar tl i, . . ? rf-v vj a. . a m r" ' ?',,. .v .j ' ' "" W 5 ;, . ..:? , & , um,, -. .. yy i H iü: f' j r: ' i! RUSSISCHS JUDEN IN CZENSTOCHAU. vorgestern, so sagt mir der Unteroffizier, der die Ausräumung deS Schlachtfeldes beaufsichtigt, hat es hier einen harten Strauß gegeben. Die Russen hatten einen verzweifelten Gegenangriff gegen unsere Front versucht, der aber rasch zusammen brach, und nun gab es für sie kein Halten mehr. In langen Reihen lagen sie jetzt zusammengekettet da, die verzerrten Ge sichter fast grüngelb wie ihre Uniformen, um gemeinsam begraben zu werden. Die auf unserer Seite Gefallenen erfreu ficherweise sind sie nicht übermäßig zahl reich hatten bereits am vorhergehenden Tage ihre letzte Ruhestätte erhalten. ,2 Unteroffiziere und 21 Mann vom ... Re giment, tapfer und pflichtqetreu, fielen hier für ihr Vaterland," so berichtet kurz das schlichte Kreuz auf einem der Hügel. Die Waffen der Gefallenen werden unter stren ger militärischer Aufsicht von Bauern ein gesammelt und auf Karren fortgebrocht. Der fürchterliche Verwesungsgeruch der- folgt uns noch lange auf der Rückfahrt, zu der wir einen anderen Weg wählten. Hierbei kamen wir an eine Stelle, wo an scheinend ein heftiges Artillerieduell statt gefunden hatte. 'Riesige Granatlöcher auf dem fchon ohnehin erbärmlich schlechten Wege, zersplitterte Bäume, leere Geschoß hülsen, tief eingewühlte Radspuren, ent- schlich verstümmelte Pserdeleichen. Zer schossene Häuser, wie man, sie im Westen so zahlreich antrifft, waren wenig zu sehen, vielleicht weil die Kämpfe, wie schon früher hervorgehoben, viel rascher über die Landstriche hinwcqzogen als in Frankreich, wo sie sich lange Zeit hindurch in denselben Gegenden abspielten. Allerdings machte schon manches gar nicht beschossene polni Die Fresse von Aires Buenos Aires. Oktober 1914. Ein Deutscher, der die hiesigen Zeitun gen zum ersten Mal zu Gesicht bekommt, dürfte außerordentlich erstaunt sein über V in ii i .. t. V ! I ' .. i -vtV' I I ' ' f . , ' ' ' s i , vl i. ! 1 ! .! . ' , j j ' f" ' .."'' j I ' - i . fc,xr , I . - yv 7t':-' " j.v-.v -' . &t:sxtfi-ff - ,hwXxi'l : ' -.VVvMl :;jt?;f " . I r i , 3 vif i ! 1 -i i - . "yi,1-1 - , & - " -A -! : - , "' i V Vf ii..- ' iS 4, z, 3 ,1 :- h 1 -fj.t '-iAr. z , w .All' .. r V-,' '. - t"f'' I - " u - J tc-i - - 4 , ! Ü - '. iZVlJ , j . 5 iX '5 - lH " v---" i ' , If' f.-: '.,.;; : - .V. :, 5 ' . ' Ä c . .. "i ! I E -' - wi rsc : : 1 1 f . i . . i vKJ ,.' , 1 -fiJsisgL '"iStLrf ?' ' Lr'" '' 5 ' !!''m!. 'Z&S I -.'",ÜV',S w '('"XTKY DPHil AMT KAi nKiki I ,y-n.'jv ;ji 'ty.f j.VM " ! j IN "POLEN - i r. I . '" iv. I i .t. '''' 1 - i A -t-" 1 . : l. 4 V.Tl ' . t'rJ ' .' 4 ... v h ' V V-U ir - ... M ' i . ij? tVr r . ' ; .w i. itLtf ' J -, . . 7 5 ' i . '. .J r I , I; ;ihMm.-,. .x z J " ' T U.i ' j - V ' , '''- .jj&tm V" f.. -S j .'ff n. j j 4 f" ' . " . r . " .-' ' - A . tyt 1 -. C - t , ' T -if ; ' L ' . ;Ui Uri - V , . ir Jf,.- y ,r-. -t-.'W. ''.S-j i ,7-, , . aCUThL. . - 'f V'V; S Y- BAHNH0FSTCASSE LODZ. n' ' ' l i , , - -I I1 ' jui . JvX, ' ; ' n I t III llt ; i Uiü. U I ' xv' . jfc t STi J r''M 4 ' i ." -r"-?'"'"'"' I ' V . 1 vr--H T7T ' (?- T ' 5 w v j l b ' .,' . . ' tS l . ii rti ( mmhw ; " 1 1 r t ,t s- i. t t . . f s - . i AWr XiXrkK-'HZ'ü-.K. ibfi 1- . im 'va.if v . v 'if ...i - . -'.v r j " dkf-w i r. i w mm-mf tf.mwM um t vvwr?i r Si" . rml . lk..7 . i. - ' '1 , ' - . iHk-f : flf-. " T .: A ' . r IV 5.5 - .v::...'w"w.j? t T " . . - ' ,C . A II ' v -, L. ' 1 - W '-V ! -r - . u 5 ' j . ; V' , U- ' ruM .v' t K'-r - A 1 M-iVi - : V:.;Asrl f -tf '!l ; va.jl it i; v;- j tiln MchßR' VHV,. riÄH, sche Bauernhaus einen ebenso zerfallenen und trostlosen Eindruck, als ein von den Gefechten in Mitleidenschaft gezogenes im Westen. Daß die eine Hälfte des Daches fast ganz fehlt, alle Scheiben zerbrochen sind, die Thür aus den Angeln und die Mauer abgebröckelt, ist keineswegs eine Seltenheit. ' Alle paar hundert Meter begegnet man auch außerhalb des eigentlichen Kampf gevictes am Wege liegenden Pscrdckada vern. Ein kleines rotles Loch in der Stirn, davon ausgehend ein schmales Bächlein geronnenen Blutes, das sich im Lehm verlauft. Die armen Thiere sind unter der übermäßigen Anstrengung in folge der schlechten Bodenverhältnisse zu sammcngebrochen und haben den Gnaden schuh erhalten. Wild herumlaufende Hunde haben sich oft über sie hergemacht, wenn nicht ein Bauer auf seinem Leiterwagen den Kadaver mit den vier gleich Tischfüßen steif emporgcreckten Beinen davonfährt. Im nächsten Ort warnt uns der Orts kommandant. auf der beabsichtigten Strecke heimzufahren, da ihm in dieser Richtung eben ein versprengtes russisches Bataillon gemeldet sei, das sich noch dort herum treibe. ' Doch es ist schon spät, und ein Umweg würde uns erst tief in der Dunkel- heit an unser Standquartier zuriickbrin gen. Da wir bewaffnet sind und kurz vorher eine starke Patrouille, um die Straße zu erkunden, aegangen ist, be schließen wir, denoch unser Heil zu der suchen. Wir kamen auch unbehelligt durch und erfuhren später, daß das russische Ba- taillon sich am andern Morgen glatt hatte einsangen lassen. Dr. Hans Bohm. Suenos ' und der Krieg. die Art und Weise, mit der sich besonders die kleineren Blätter in einem für deutsche Begriffe unerhörten on über Alles au ßern, wa ihnen nicht yat. Mag e sich -in M i i'i "1 :: 9 r "Vi 1 i. u f f ;w.d ' für -V j r"-.', . - , tr ''' I re . :-t.A" ' " . -i ' . ' , irjA ' rf. . it .i: '-T ' , & . ' 4 i i - Sx'. " . 'S.- - i a j&ili. nun um die hiesige Regierung, das Thun und Lassen der einzelnen Beamten oder Vorkommnisse in anderen Ländern han deln, immer pslcgt der Ton so scharf und aufreizend zu sein, wie man ihn in Deutschland weder wagen noch erlauben würde. Die Gewohnheit der hierorherr schenken lateinischen Nasse ist, sich leicht an der Form zu begeistern, in der etwas gesagt wird, dagegen den Inhalt erst in zweiter Linie zu prüfen. Dem tra, gen die Redaktionen natürlich Rechnung. Es ist also begreiflich, daß der euro PÄische Krieg hier allen Zeitungen will kommenen Anlaß gab, sich einander mit scharfen Veröffentlichungen zu überbieten. Besonders, weil kurz nach Ausbruch des Krieges nur , noch einseitig gefärbte Ka bel von drüben aus französischer und eng lischer Quelle kamen. Man kann sich leicht vorstellen, wie z. B. jede der von, Havas oder Reuter gemeldeten Niederlage oder gemeinen Verleumdungen Deutsch land's Ursache zu langen Leitartikeln und Sliiöfällen gegen alles Deutsche gab. Ge rade diese ersten Nachrichten nach der Durchschneidung des deutschen Kabels be zichtigten (wie einzelne Beispiele beweisen) durch Falschmeldungen aller Art das deutsche Volk,und feine Führer in der gc meinstcn Weise der unglaublichsten Dinge. Wirkung: von Anfang an die Einleitung einer deutschfeindlichen Propaganda sli tens der meisten hiesigen Zeitungen. Der- art. daß nicht nur die ungebildeten unteren Schichten der Bevölkerung sich allmählich immer mehr (besonders durch den leicht zündenden Wortschwall spanischer Leit- artikel und die angeblich authentischen Ve- richte biclgelesener Zeitungen) zu blinden Deutschcn-Hassern entwickelten. Auch ein großer Theil der Gebildeten wurde durch die einseitig gefärbten Kabel aus England und Frankreich in ihrer Meinung stark beeinflußt. Das fortgesetzte Verhimmeln alles Anti-Deutschen durch nahezu alle hie sigen Zeitungen in spanischer, französischer und englischer Sprache mußte naturgemäß von großem Einfluß auf die sogenannte ' . j ii-jr ri h i t ' Dl5lS GROSSE MARKT IN CZENSTOCHAU. öffentliche Meinung werden. Um so mehr, weil hier im Lande die unteren und mittleren Schichten der Bevölkerung fast . - jjl V'"' t V. i"-.1 v'i-T- it i ". tl, - -" 4 L -a A-ttr - l---- .L I JE " ;sd-f4r,- hfel ; ' s-h'TVA iy " . ' i- i , i ." .i' i .i "':- . I ' ' , i -:l , i , s Vkr; -S ' ? ihre ganze Weisheit nur aus der Tages lektüre zu schöpfen pflegen.. Die Gehässigkeit der hiesigen, englischen und französischen Zeitungen übertrifft na türlich alles Andere. The Standard" nannte die Einnahme von Antwerpen durch Deutschland den letzten Bissen des wüthenden Hundes"; Le Courrier Fran cais" erdreistete sich sogar, zu behaupten, alle von New Fark aus gemeldeten draht losen Telegramme (meist offizielle Berli ncr Berichte über den wahren (günstigen) Stand der deutschen Sache, die die Naue ner drahtlose Station nach Sayville ka bette) seien Schwindel; die Nauener Station habe gar nicht die nöthige Reich weite, um mit Sayville zu sprechen! La Prensa", hier so ziemlich das be- deutendste Blatt in ver ranoes prame. hatte sofort bei Beginn des. Krieges einen, weithin sichtbaren Zeichendienst auf der Kuppel des hohen Gebäudes eingerichtet. Bei Tag und Nacht verkündeten farbige Lichtsignale resp. Fahnen die Siege der Deutschen und Oesterreich oder deren Gegner. Als aber Havas und Reuter nach Durchschneidung des deutschen Kabels Lüge auf Lüge über Erfolge der Franzo sen und Russen berichteten und gleichzeitig durch allerlei Schwindel Nachrichten Deutschland verleumdeten, erinnerte sich La Prensa" nicht mehr des so pompös gemeldeten Signalierdicnstcs, sobald hier und da von London ' oder Paris aus nahmsweise ein deutscher Sieg eingestan den wurde, oder wenn über New Fork ein deutscher Erfolg angezeigt worden war. Ein weiteres Beispiel von Parteilichkeit der' gleichen Zeitung ist die Gewohnheit, bei gleichzeitig eintreffenden Kabeln, die deutsche Verluste und (angebliche) Erfolge der Gegner melden, alle Kabel z u s a m men auf den dazu bestimmten Tafeln anzuschlagen, aber nochmals eztra auf weithin sichtbarem Transparent die für Deutschland ungünstigen zu der öffentlichen. Sobald in irgend einer ausländischen Zeitung eine deutschfeindliche Notiz er scheint, wird sie jetzt im Allgemeinen von den hiesigen Blättern sofort abgedruckt, ohne daß die Redaktionen sich nur im Ge ringsten darum zu kümmern scheinen, ob es sich um Gerüchte, aufhetzende Lügen oder verbürgte Privatberichte handelt. La Naciön", die etwa auf gleicher Höhe wie La Prensa" steht, leistete sich in dieser Beziehung etwas ganz Besonderes. Am 9. Oktober zeigten Böllerschüsse vor der Redaktion die Sensations-Nachricht an, Italien habe in den Krieg eingegrif sen und bereits 00.000 Mann (!) Frank reich zur Hülfe gesandt. Einen Tag spä ter kam dann in der gleichen Zeitung eine jämmerliche Entschuldigung wegen dieser Meldung über Italien: in dem Original Kabel der Agentur Havas sei wohl von der neuen Einmischung eines Staates in den Konflikt und von Absenkung der 10,000 Mann die Rede, nur habe Havas für den von der englischen Zensur unter drückten Namen des betreffenden Landes Italien" eingesetzt. La Naciön" fügte hinzu, eine 'solche Nachricht' betreffs Jta licn habe 'man ja erwartet! (Die tele phonische Anfrage beim hiesigen italicni schcn Gesandten wäre genügend gewesen, diese angebliche offizielle Kriegserklärung glatt als erfunden hinzustellen!!) Auc da hinterher von der Redaktion erzählte sZ ; v""' . i -- - t . V " iS 4, .T - 'tt- ;- '-V .s t, -J i ' " 1 " - " i , y- r -Jw.jfe ..v V ' i-v 4 ..,. lL DEUTSCHE .SOLDATEN oA KAUFEN ..E&SVAfcEN; ' Märchen, die neu kriegführende Macht sei nicht Italien, sondern Portugal, fand feit her keine Bestätigung, Neuerdings, nach Ankunft des Dampfers Hollandia" von Amsterdam in Rio de Janeiro, brachte La Naciön" einen Abdruck aus der in R. erscheinenden Zeitung A Rua", Darin wurde versichert, Oberst Maldonado und andere chilenische Offiziere, Passagiere des genannten .Dampfers, hätten den Bericht erstattern von A Rua" - mitgetheilt, sie seien in Lüttich Augenzeugen gewesen, wie deutsche Truppen den belgischen Gefange nen Ohren, Nasen und Füße abgeschnitten und Augen ausgestochen hätten, wie über Haupt die Deutschen furchtbare Grausam, leiten begingen; es existire ein Befehl der Heeresleitung, rücksichtslos vorzugehen; jeder Soldat, der Mitleid zeige, werde später erschossen!!! Jetzt, nachdem d chilenischen Herren hier ankamen, stellt sich heraus, daß an diesen angeblichen Aus sagen kein wahres Wort ist. Aber die Sensationslust von La Naciön" und die Sucht, 'Schlechtes über Deutschland zu verbreiten, hatten die Redaktion veran laßt, so unglaublich klingende Berichte so fort zu bringen, anstatt zu warten, big vier Tage später die angeblichen Augen zeugen selbst in Buenos Aires befragt werden konnten. Natürlich waren die chilenischen Offiziere empört über die ihnen in den Mund gelegten Aeußerun gen und erklärten außerdem, daß sie nach Ausbruch des Krieges überhaupt gar nicht mehr in Belgien gewesen feien. Eine so gemeine Verleumdung, wie die vorerwähnte, macht sofort die Runde in der Provinzpresse, die auf den Nachrich tendienst von Buenos Aires angewiesen ist; je weiter die Plätze im Innern des Landes liegen und je kleiner die Zeitungen sind, desto mehr erlogene Kommentare be kommen die Leser dazu aufgetischt. De menti von Buenos Aires' bleiben entweder ungeachtet oder werden im günstigsten Falle unter einer neutralen Ueberschrift an so unauffälliger Weise abgedruckt, daß sie kaum Jemand glaubt. Aber noch ein anderer Fall, auf dem die hiesigen Zeitungen herumreiten, ist die Erschießung des argentinischen Vize-Kon suls in Dinant (Belgien). Ohne das Re sultat der von Deutschland der hiesigen Regierung versprochenen peinlichen Unter , suchung hierüber abzuwarten, ist aus An laß dieses Vorfalls das argentinische Volk und ganz besonders . die Studentenschaft von verschiedenen Zeitungen in der schlimmsten Weise aufgehetzt worden. Man beschuldigte die argentinische Regierung der Feigheit und Lahmheit, weil sie nicht sofort mit aller Strenge eine genaue Er klärung und Genugthuung von Deutsch land verlange. - Besonders das Hetzblatt Erttica" predigte so lange, bis sich eine Kommission von Studenten bildete, die wie genannte Zeitung sagt den Deutschen beweisen soll, daß es Patriot! sche Argentiner giebt, denen das Vorgehen der Regierung zu lau ist. Der per Kabel gemeldete angebliche Tod eines argentini schen Gesandtschaftsfckrctärs während der Beschießung von Antwerpen gab dann von Neuem Anlaß zu Schreiberei .... Die beiden hier in deutscher Sprach erscheinenden Tagesblättcr bemühen sich redlich, für die Wahrheit zu kämpfen, be sonders mit ausführlichen Berichten über die Kriegslage, zu denen die Nauen-New Yorker Kabel zuverlässige Anhaltspunkte geben; ferner durch Abdruck der von Eu ropa kommenden aufklärenden Zcitunge und Briefe. Aber schließlich kommen diese Blätter doch nur für die deutsch Sprechen den in Betracht! Deshalb ist 'es freudig zu begrüßen, daß die Redaktion der Deutsche La Plata-Zeitung" ab Ende Oktober noch eine Tageszeitung in spa nischer Sprache veröffentlicht. Und inzwischen ist nur hoffen, daß durch eifrige Propaganda der hier ansäs sigen Deutschen, besonders mit Verb, tung des neuerdings aus Deutschland em! getroffenen Weißbuchs (spanische Aus gäbe), zunächst- wenigstens die Wahrheit über das Entstehen des Krieges hier i kannt werde. Eduard Adler. ; Schwaben besitzt 125 .Vulkanem bryonen". Am Nordkap bleibt die Sonne 63 Tage (vom 17. November bis 24. Ja nuar) au. i i)t