T?Mt Cwal Tr!l,uv, Ans deuljcljen Z bex 2rf)fnf. T-enPauw.Z?. Oktober. iatum wird der Mensch eigentlich ,)t mit SleiilpskN geboren? Xoi ist int :mj berechtigte Frage, tüilief) an die Na tut von neuem nesteltt. Man zieht fit Ja doch sticht oh., lind durch viele. Tage und !tuoi,n iuait)fn ic btni Aauaüuiifn an, wie seinem Pferd der dicke Pelz In diesen schon techt kalten Cftofrertagert. 'Kuf dem Glnch hintet dem Pfad zur R'eicht in bet Scheune: da Ist sowohl da L1 erste, oll d Cauberste und wahrhislig! da Traulichste. Hoch in Tunke! geht der IHaum der Scheune, tf duslet scharf und rein von dem g.stapellen Etroh. Jcde Lampe ist gelöscht. Offizier und Mann, fchast horchen tio as da tinschläsernde, beriihiaende Geräusch, da fressende Pferde machen. Sie schnauben leise in den fntW wärmenden Hafer in den rcfbeutcln und malmen und malmen ohne Unterlah. Ab " und zu ein kurze Stampfen auf dem dumpf hallenden CIroh; ob und zu ein leise Knistern in dkk Lagerstatt der Leute! ab und zu ein längerer, ausruliender Athemnig: dann ist alle! still. Tie Pferde Ie,VN sich m,t eniem wohligen lruiuen und rüliren sich fiir Ghi'iben nicht. Die Mannschaft, fiir GenfMirmeii dieser Art , sj?on abgestumpft, schltift wie von Bitt umgössen. Aber die Phantasie des Ossi ,!er lasst ihn nicht schlafen. Nickt so bald, und trotzdem er wohl möchte. Seil sirn: ich denke fast nie zurück, zu .Freund und Freundin, zu Vater nd iWijtoiflcrn, m Hcimath und Hau, Tas ist eillc in f? guter Hu!; da ilt alle In einet selbst llerständlicken Sicherheit. Aber ich denke an die Patrouille, die weit draußen ist am ciitd im natt!iJ Unbekannten und Un gewissen, ich denke an die Pferde, die heule zu den Inkanterie-Vorposten abgegeben werden mußten: ctt man ibnen und den Reitern nichts M viel abverlangt. Denn die Vorstellung von der Leistungsfähigkeit der Zlawll.'rie im Palrouillenreiten, im Norpostciidienst. im Ueberbringen von Meldungen, im Hin und Her scheint bei der Infanterie bis zur Unbeqrcnztheit zu ' gehen. Und ich habe an Pferdematerial nicht da beste. Banernpferde. dicl'dh niik't unedel, aber doch ganz unkrainirt, vielfach ans Acker und Pflug unmittelbar auf die Strafte und unter den Mann ge nommen. Noch am legten Taae vor dem Abtransport nacki der Grenze hob ick ein Dutzend edler Pferde ans, die größten ll)tH noch nie einen ö'iter getragen bat-, teil. Heute ejcfjcn sie wie die alten. Lange Märsche sind gute Lehrmeister für neue Pferde. Aber der Vorpoftenkommandeur weiß nicht von meiner Sorge. Ich denke an den Feind. Werden wir ihn fassen? ES ist drei U5,r nack'.s. (51 Hebst encr- seien an die jtune. ?err sKutmei stcr!" .Ja'. Wer?' Wachtmeister mit Befehl von der liailicrn." Das Scheunenthor rollt zurück, im dunkel blauen Spalt fleht, die Laterne aus der Brust, die slammiae Ke talt eineS Man ntt, vcr man rcciR, g yuuioiqieii . Er tritt herein. Ttt Traconcr rücken zur Seile. Neben mir kniet cr hin, vnd trä ' rtud er den Befehl verliest, beginnend mit ... t . ' i . -r. 3 ffH"L . !rt den letzten von meinem Patrouillen über brachten Nachrichten' vom Feind, suche ich aus der Zlarte die. vielen nie geborten Na- men. die zu dem morgigen Gebiet der Aufklärung und der Operationen gehören, Tann erfolqk mein Befehl fiir die Eka dron, den der Wacklmeister sich erhebend wie selbstverständlich wiederholt. Ein Sporemusammeuschlagcn: Der blaue Spalt schlicht sich. TaZ Dunkel de Raums sichte von neuem in ungewisser Hv über mir. Tann komuit der Schlaf, denn alles ist . nun durchdacht, die Zeit des Ausrückens bestimmt; es find noch drei gute Stunden. Die werden wahrgenommen. Aber noch einmal erwache ich. Und ein unerbörtes Bild,- vom hellsten bis zum ruhigsten Braun Rems'randlischer Farben spielend, steht vor mir. Die Dragoner tränken. Ein flacher Bottich steht im hohen Stroh, gesenkte Pserdeköpse verhar, rcn darin und gestreckte Hälse ziehen ruhig, lange, kange das Wasser au! dem Gefäß, Geduldig und wie vor einem beiligen Ge schehcn stehen die Männer. Der eine ist ganz im Licht, der andere ist ganz ein Schatten. Und es ist wieder einmal wahr geworden, dafz uns die einfachste Hand lung am meisten ergreift. Dieses Tränken der Pferde: da war kein Zlrieg mehr, nicht Freund noch Feind, nicht Fremde noch Heimath da waren diese Pferde, die tranken, da waren diese Männer, die, sie tränkten. Der Morgen kam. , Satteln. Aufsidcn, Marsch. Dem Feinde entaeoen. N. G. Binding, Tie Artilserickgmpsk vor Lemberg. 7?i der tclrte ho mn 30. S,Ä,'m der 601 Ci'itidnij g?wlI,'M jlriilioilc 1 finilnnitt Jaul !id sich folaenict Sclblirii'f, bit 3i'H,Uli8 flir&t Vvll bet s lir!k',!ill,!qr,i Jniitnifit bet öfter iriujiwMiiiwuiwn ruiiuriie. Ein schweres Haubib Regiment wurde beordert, seldmähige Batleriestände zu bauen, um die in ungeheurer Uebermacht nachdrängenden Nüssen auszuhalten. Tag und Nacht arbeitete man n den Stellun gen und Verbindungsgräben, die Leute zumeist Ungarn und ein kleiner Theil Oberösterreichex und SalzKirger gönn ten sich höchstens fünf Stunden Schlaf. O war eine Freude zu sehen, wie die braven Kerle wetteiferten, um ihre Ge schUhstände so schnell und so stark als nur möglich sertig zu bauen. Fortwährend ging Infanterie vor. dann ein Theil de 4. Tiroler, Kaiferjäger-NegimentZ und etliche Feldjäger-Bataillone. Ununterbro. chen schallten frohe Zurufe. Auch die von den Russen so gesürchiete'ungansche Hon ved rückte vor; da gab' noch manchen Händedruck, denHehtcn vielleicht, aber nir g'nd sah man ein traurige siel t. In aller Augen leuchtete die Kampfsreude, Bis zum 6. ging da so, dann kamen die Regimenter langsam zurück, die aus ftra. tegischen Griinhen ihre Stellungen tau nun mußten. Inzwischen hatten wir am rechten Flü. g:l die Eeschlibe arrnirt, während am lin ken Fliigel noch fortgeba i wurde, als dir Ael'dpoDricsen. Russen schon mit Ungestiim nachdrängten ?in ?ägerVatatllon wollte sich ihnen dort entgegenwersen. ober die Uebkimacht war z,i gkoh. Auch am linken tZlüsul treten letjt die cschiiije in Aktion. XU flat tatschen sausen Über die i?bene wie der Clurmwind, der alle mit sich reißt. ?i,u tns'isk J?'dkattkrte rr! sich Imf ans- slkUkn. ober kaum ist ste In Stellung . so fliegen auch schon zwei Protzen, von unse ren Granaten getrosfen. in die Luft, Die Rüsten müssen zurück, zwei ihrer Geschütze Kleiden pm Plalj. Lüa sich eine ftindliche Batterie ausstellt, wird sie ,n den nächsten paar Minuten vertrieben. Die jZahl der Todten nd Verwundeten nimmt schreck lich z, immer deutlicher hört man in den chußpausen da Stöhnen der Schwer verlebten. ttkM 10 Uhr Abend wird e ruhiger, aber eine Stund: später greist n die tussischt Infanterie an," Unsere ssußtruppen und die Artillerie Reserve treiben sie zurück, aber eine Kompagnie de 24tl. Infanterie-Regiment, ist e ge. liingkN, in die noch nicht ganz ausgebaute linke Flügel-Vatterie einzudringen. Leicht soll ihnen die Arbeit nicht werden. Rasch sammelt der Hauptmann einen Zug der Arbeit?abtheiliing und stürzt sich mit ge zogenem Säbel voran auf den Feind. Nur mit den scharf geschliffenen Spaten be wafsnek, hauen die Artilleristen auf die Russen ein und werfen sie trotz fünssacher Urbermacht au dem Graben; sechzig Mann sind gefangen, von den übrigen die meisten todt oder verwundet. ict linke Flügel wird armirt, und am Morgen des 8. geht der Tanz von neuem lo. Wieder geht unsere Infanterie vor, aber die Uebermacht ist zu groß? die Rus sen drängen nach und werden von un mit einem fürchterlich'n Schrapnellfeuer ein pfangen. Unser Hauptmann sagt: flin der, Munition haben wir genug! Wir wnchen nicht, und wenn unsere Batterie eine Batterie der Todten wird!" Fast wäre e wahr geworden mit der .Tat!.ere der Todten"! Den ganzen Tag über tobt der Kamps? die Russen erleiden entsetzliche Verluste, e,ber sie jazen immer wieder vor, geher, zurück und gleich stürmt eine andere Ti Vision. Eine, zwei, drei, ja sechs Balte rien fahren auf, unsere Granaten dezimi ren sie, machen sie unbrauchbar. Knapp hinter uns oder vorne an. der Brustwehr schlugen die feindlichen Geschosse ein, Eid stücke und Rafenfehkn und faustgroße Steine fliegen herum. Wie Erdarbeiter sehen unsere Artilleristen aus; die meisten bluten an den Händen, vielen fließt Blut aus den Obren. Dann wieder ein Pfeifen über unS. fünf, sechs Schrapnells erplodi ren und sausen über unsere Köpse hin weg. Der erste russische Bolltrefser reißt einen Theil der Scharte nieder und die große Granate zertrümmert da reckte Rad der Haubitze; schnell wird ein anderes aufgezogen, aber die russische Artillerie ist letzt aus acht bis zehn Batterien angewack sen und vielleicht sechzig Geschütze donnern ins entgegen. Die vierte von unseren Batterien geht auf höheren Befehl zurück, dann auch die dritte, und mit nur acht Ge stützen wird der ungleiche Kampf fort. geietzt. Der Granathagel nimmt immer mebr zu, zwei und drei Granaten schlagen zur gieimen jeit in die Brustwehr ein. Im wer mehr Leute fallen, von den Offizieren sind alle todt oder verwundet, bis auf den öauptmann und mich. Den ersten Zug kommandirt ein Zugsührer; seelenruhig giern ver Zunge hiillsche Mensch in dem furchtbaren Gifchoßhagel die erhaltenen Befehle weiter, laut und deutlich hört man seine Koinmandorufe. Unter der Bedie, mingsmannschaft befinden sich bereit alle Ebargengrade bis zum Offiziersdiener Herunter, mt einer fallt, springt ein Re servemann. ohne erst den Befehl abzuwar ten. in die Bresche und fuhrt die Arbeit weiter, bis er auch zu Boden sinkt. Nun geht auch die zweite Batterie zu rück, nur mehr vier Geschütze bleiben am Platz. 'Das erste Geschütz feuert, und einen Augenblick daraus fliegt eine rufst sche Granate durch die zerschossene Brust wehr und erplodirt an der Lafette. Mit einem gewaliigen Schwung saust das Robr nach rückwärts. ' Etwa sechs Kilo, meter von uns entfernt taucht rechts eine russische Munitionskoloniie auf. Wir be schießen sie. nach dem dripen Schuh fliegt ein Wagen in die Luft, ein anderer brennt. Den Russen scheinen die Granaten auszu gehen, um so ärger aberpfcifen ihre Schrapnells. Nur vier Batterien sind noch in Aktion. Unser Hauptmann feuert die todimüdew Leute an, nur noch kurze Zeit auszuhar ren: Die Infanterie wird wieder vor gehen.- Wir dringen eine Batterie nach der anderen zum Schweigen! Haltet Euch, Kameraden! Die Russen sollen sehen, daß die österreichischen Artilleristen keine Fran zosen sind. Wir nchmen'S auch mit der zehnfachen Uebermacht auf! Dann kommt der Befehl zum Rückzug. ES war zu spät. Von den Geschützen ist keines mehr transportfähig die Wann chaft reicht kaum mehr aus. um zwei u bedienen. Nun fällt auch der Hauptmanu, gleich darauf der Zugführer. Beide in die Brust getroffen. ... Aon der ganzen Batterie bleiben ch. ein Bormeistcr und vier Kanoniere,, ob wohl verwundet, noch m. 'chfähig. Aber zum Schweigen hat man unsere Batterie nicht gebracht. Am nächsten Tag wollten die Russen ein lÄcfchütz mit einem zcr brochenen Rad abführen, doch die vom'4. Tiroler Kaiserjäger Regiment jagten ihnen wieder ab.. Und heule wird wohl ein großer Theil dieser Braven, schon für immer in der lühlu Erde ruhe und schlafen.' Sie waren alle Helden. ... Psttrguissenritte. Liebe Mutter! ... Ich kann Dir heute Eott sei Tank berichten, daß ich wohl und unverwundet bin. E ist das nämlich ein kleines Wunder., Gestern erhielt ich wir sind in der Gegend nördlich von Lille eine Patrouille zur Ausklärung. Es Ist hier vollkommen ebene Gelände, in dem sich eine Unmenge kleinerer oder grö ßcrer Bauernhöfe befinden, und das ganze Land ist in kleine Weideplätze abgetheilt, die des Viehs, wegen rings mit starkem' Slach'kdraht umgeben sind. Außerdem sind langt der Wge und auch durch da Land hindurch tiete Graben gezogen, v ist also sür eine Patrouille da gemeinst Gelände, da man sich nur denken kann ?n dieser Gegend also titt Ich mit nur acht Älann w, und schon nach einet halben Stunde, c war AI Vormittag, erhlcl ten wif von einet englischen Offizier Patrouille von etwa 20 Mann Feuer Die genirte un zwar wenig, da sie nu mit Revolvern schössen, und wir ritten etwa seldeinmärtt weiter. Jetzt hieß e die Augen ausmachen. Da sich aus den .forme noch diele Zivilisten wfinden die sich immer aus dem Lande zu thun mackik, so ist man nie sicher, ob man nicht in innen auch einen Feind zu vermuthen bat: denn unsere hiesigen Gegner genircn sich nicht, Zivilllcidiing anzulegen und ein, dann hinterriick niederzuknallen Wit sahen nun aus dem Felde auch miedet zwei solche Gesellen, von denen einer be unserem Herankommen nach einet bcnach kürten Dornenhecke lies. Während nun ein Mann, mein liebster Patrouillenreitcr. ein Prachtkerl und unerschrockener Bursch, sich dem anderen näherte und ihn anrief, machte mich ein Mann auf einen Stroh, kiaufeii, aufmerksam, der etwa M Meter entfernt war; unter Ihm stand ein eiserner Zuagen. Turch mein Glas erkenne ich e,n Maschinengewehr. Bor und hinter uns lag da freie Feld In einer AuSdebnung von etwa WO Wukx, tea wir also standig be schössen werden konnten; bei einem Ma schinengewchr also der sichere Tod. Der Juri, mit dem der Patrouillenrc,tcr spre chen wollte, gab plötzlich auf zehn Meter aus einem Karabiner einen Schuß ab, Äir warsen unsere Pferde herum und mußten die r00 Meter im Galopp im feindlichen Feuer zurücklegen, denn im gleichen Moment knallten etwa 100 Ge wehre, da kbir dicht vor der feindlichen Schützenlinie waren. Als wir wieder in Tecknna waren und ich mir die Strecke betrachtete, war kein Mann und kein Roß rerwundet. Nun konnte ich angeben, wo der Feind Stellung 'genommen hatte, welche Front u. s. w. Wir ruhten unS etwa aus und versuchten dann nochmals vorzugehen, um den Flügel festzustellen. Während hon "ernten, näherte sich unS eine feindliche Kavallerie.-Patrouille von 20 Reitern; ich hatte nur noch drei Mann, aber Lanzen. iset) lieft die Lanzen fallen und wollte an greifen. Ta rissen die feigen Brüder aus. io gern ich nun auch mir eins der sebonen englischen Pserde geholt hätte, so blieb ich doch vorsichtig und wandte eine andere Taktik an. Wir hielten an, die anderen auch; wir guckten uns gegenseitig an.' dann rissen wir aus. Nach etwa 1j Kilometer wieder Hall; die Englander kamen zögernd nach. Run waren wir aber ,n der Rahe unserer Jnsantcrie-Borposten, und da bat ich den Leutnant, eine Gruppe vorkriechen u lassen, und die Patrouille abzuschießen. ich selbst wollte sie ihm vor den Lauf bringen. Und nun begann ein Reiterspiel. Wir tänzelten vor, die anderen zurück, und so hin und her, bis sie in gute Schußweite kamen. Tu rissen wir aus. die Engländer uns nach, und unsere Infanteristen schos sen, aber leider zu früh; denn mit ihren guten Rossen konnten die Kerl: fein da vonlaufen, und nur ein Reiter fiel. Jetzt war die Reihe wieder an uns. Wir nah men dem Todten sein Erkennungszeichen ab und ritten dann nach, um den ledigen Gaul zu fangen. Da machte mich , einer der Leute darauf aufmerksam, daß in der Vlat sechs Pferde standen. Ich beobachte, teyc eine Protze und im gleichen Auaen blick ertönt ein Donner direkt vor uns; wir waren auf 200 Meter an, englische Artillerie herangekommen. Nun hieß es wieder Galoppkehrt. Sechs Schusse Gra, naten und Cchrapnell flogen hinter uns der, schlugen auch vor uns ein, aber keig Treffer. In kurzem waren wir in Sicher beit. Nun ritt ich selbst mit meiner sehr wichtigen Meldung über die Stellung der ländlich Artillerie zur Division. ,DorI war man sehr erfreut und belobte mich uno meine Leute ganz außerordentlich Jetzt ist man endlich auch mal auf uns Aeierve-Dragoner ausinerksam geworden. Der Tag war gut vorüber. Ich legte mich früh aufs Stroh, da wurde ich Nachts 1 Uhr wieder geweckt, und mir wurde mitgetheilt, ich solle wieder mit den gleiche, Leuten in dasselbe Gelände Pa trouille reiten. Wir ritten los und waren bei Dämmerung am Feinde. ' Schon aus dem ersten Eehöst erhielt ich Feuer. 'Nach kurzer Zeit wurden Ziegel aus den Da 6,ern verschiedener Häuser gebrochen. Wir inußien feststellen, ob es Infanterie oder Kavallerie war, und deshalb in den Rücken des Feindes kommen. Durch eine Fiittc kamen wir durch und ritten .entlang auf einem großen Felde, das vicder mit Drah! und Gräben gefpickt war. Da sahen wir einen Engländer etwa 400 Meter vor uns hertrabkn. Als ich beobachtete, wo er hingeritten und wo er hergekommen war, erhielten wir psiitzlich dicht vor uns Feuer. Aber nicht nur wenige, sondern immer so zehn Schüsse knallten auf einmal. Zwei Mann hatte ich bei mir, und nun ging es Kehrt im Galopp zurück. Im Geknall und Gepfeife der Kugeln' wir hatten nicht bemerkt, daß wir hart an der scind lichcn Sebiitzenlinie waren spritzt mir pwuirch Blut entgegen. Das Pferd von F. hat einen Suß durchs Maul erhalten. Ständig galoppiren wir die Linie entlang, immer nur 50 bis 150 Meter davon ent fernt. Etwa ein Bataillon lag dort. Bum. da keucht auch mein Pferd. Ein Schuß geht durch linke Hinterbein. Noch 300 Meter, und ich wäre gerettet gewesen; aber dazwischen liegt noch ein Graben und ich gebe mich verloren, weil ich nicht glaube, daß mein Gaul weiter kann. Die Kugeln schlagen rechts und links in den Boden ein. aber mein treues Nosz galoppirt auf drei Beinen weiter, bleibt zurück, kommt aber zum Graben und springt. Im Sprunge hüpfe ich ah, ein Haus deckt mich vor den letzten Schüssen, ich bin gerettet. Resultat: alle drei Pferde haben Schüsse und sind unbrauchbar, wir müssen sie er schießen. Wir drei Männer sind unvcr mundet. Ich selbst habe noch einen Schuß durch den !v!anlel erhalten. Meine Mel dung. daß wir feindliche Jnfanterange troffen, die in Schützengräben liege, ihre (vr..t.v....... . Fi. , r.t- . . . uvky,ug uiv, ar I!yk Bin, uno iajj bin In den zwei Tagn zum tasten Pa- Iksuillenreiter de Rgnnenl geworbn,. tt. Wie Husaren nd Ulanen wel sraini fische avallkrik.Prigadk vernichteten. , Wir ritten am 4. Oktober aus einer Landstraße in Frankreich aller Ruhe vayin, wir: die . . .uinicn und da Hu Isren-Regiment ?!o. . . . Auf einmal kommt ein Meldereiter Baker gejagt und bringt die Nachricht, daß 2X) Meter vvt un zwei feindliche Kavallcrik'Brigaden, also fciippjl so tild ali w'.k, gtsichUl wut. den sind. Wir' ritten noch C00 Meter Schritt, dann stellten wir un zugmcife auf. Und nun ging e Im Galopp, die Lanze gesällt und den Säbel am Fernst tiemen am Atm, vorwärts. Tu weißt nicht, wie hoch unsere Herzen schlugen! Ein jeder von un wußte, was es heißt, gegen eine zweisache Uebermacht zu käm psen. Dem Kamercideu schnell noch ein .r,al die Hand gedrückt, ein letzte stille Gebet, dem treuen Pferde noch einmal den Hal! geklopft und dann hurra drauf lo! Die Trompete bliei zum verstärkten Ga lopp. Bald waren wir in einer Thal "lulde, dann ging' iifer einen Hügel und auf 200 Meter erblickten wir den Feind. Auch er kam im Galopp auf uns zu: wir hörten schon die Pferde sckmaufen. Auf 100 Meter rüst unser Rittmeister: .Fest, sitzen!", auf 30 Meter sche ich. wie miscr Rittmeister seinen Revolver zieht: ein Krach und der Führer der sranzösischn Reiterei sinkt getroffen vom Pferde. Ein furchtbarer Zusammenprall erfolgt: Lanze gegen Lanze. Degen gegen Degen. Roß gegen Roß. Mann gegen Mann; dazwi schen kcacken in Pausen Rcvolverschllsse. Ich sehe plötzlich, wie mein Wachtmeister von acht Feinden umringt ist. Im Ga lopp stürme ich mit zwei Kameraden zu ihm. Wir hauen ihn heraus und in wc nigen Sekunden liegen ackit Feinde, junge Menschen, auf dem mit Blut getränkten Rasen. Unser Wachtmeister ist frei und weiter stürmen wir vorwärts. Die Lan zen haben die meisten von uns schon der loren. zumeist sind sie im Gegner stecken ceblieben. Mit dem Degen in der Faust acht eZ weiter. Eine unhcimliche Wulz, packt, vns alle. Rache sür die gefallenen Kameraden wollen wir nehmen. Schulter an Schulter gebt es weiter Über Menschen und Pferde leichcn. Wir wissen nicht mehr, was wir thun, eine solche Wuth hat uns gepackt... Halt, was ist da? Die Trompete bläst zum Sammeln? Zurück geht es im Fluge. Ler ncind, noch ohne rechte Besinnung. jagt 50 Meier hinter uns her. Er stößt Hurrarufe aus, denn er glaubt, er hätte uns in die Flucht geschlagen, und freut sich offenbar. Er hatte keine Ahnung, c Sekunden später mit ihm geschah. RecbtS neben uns ist eine Waldeckc. Tort halten in Deckung was wir selbst nicht gewußt baben amt Maschinenge wehre. Ihr unheimliches Knattern ertönt und Mann für Mann mähen sie nieder. Wir machen Halt. Karabiner heraus und auch unsere Kugeln sausen zwischen die Feinde. Jetzt, wie sie merken, daß ihrer immer weniger werden, reißen sie nach links aus. Keine 200 Meter von uns lie gen zwei Kompagnien Infanterie, die neh men sie in Empfang,' Langsam aber sicher schießen deutsche Büchsen. Wir sehen, wie sich Männer und Rosse im Blute wälzen; für den Feind ist kein Durchkommen. Er will zurück und den Weg über den Marne kanal nehmen,' woher er gekommen ist. Doch der Weg ist von vier deutschen Ma schinengewchren besetzt. Diese halten da zwischen und bören nicht auf, bis der letzte Mann vom Pferd sinkt. Die sich uns zuwandten, fielen unter den Schüssen un- screr Karabiner. Das alles hat knapp eine Stunde gedauert. Jn'dicscr Spanne Zeit haben 3000 Feinde ihr Leben lassen müssen. Unheimlich sah es um uns aus. Wohin auch das Auge blickte, nichts als Todte und Verwundete. Jammern und Schreien. Schrecklich, schrecklich! Ich war sat,k ohne Besinnung. Der Zahnarzt im Krieg. In der Wiener Klinischen, Wochenschrift behandelt Dr. Krau die Stellung des Zahnarztes im Krieg. Er betont, daß die Verletzungen im Krieg mit denen im Frieden garnicht zu vergleichen sind. Es ergeben sich durch die Verwundungen im Krieg die unwahrscheinlichsten Vorkomm nisse. die es dringend nöthig machen, daß auch der Zahnarzt es sich angelegen sein läßt, die Fortschritte der Chirurgie nutz bat anzuwenden, denn der Zahnarzt mit chirurgischer und zahntcchnischer Bildung ist für den Beruftchirurgen bei Verletzun gen des Gesichts, der Kiefer und der Mundhöhle eine wichtige unterstützende Kraft, wie. alle Chirurgen schon bei den Erfahrungen der letzten Kriege längst klar erkannt haben. Im amerikanisch- panischen Kriege hat sich'dcr Mangel an Zahnärzten sehr empfindlich fühlbar ge- macht, sodaß die amerikanische Regierung nach dem Krieg sofort Militarzahnarzte ihrem aktiven Hccresstand einverleibte. Auch in Deutschland ist Borsorge getrof- cn, daß eine größere Zahl von Zahn- ärztcn für die kricgsärztliche Thätigkeit zur Verfügung steht. Aus den Aussuhrungen des Dr. Kraus chcirit hervorzugehen, daß bei Verbündeten in Oesterreich dies leider nicht in gleichem Maße der Fall ist, obwohl bei den so häu io.cn zoetcriraiiuren es von der noch len Wichtigkeit ist, daß sie so, schnell wie mög lich in fachmännische Behandlung kom- men. wenn nicht bei der Wicdcrhcrslellunq des Verletzten Verunstaltungen und Funk tionsstörungen entstehen sollen, die spater schwer oder garnicht mehr zu korriairen sind. Freilich ist auch die beste fachmän nische Behandlung trotz der enormen und glänzenden Fortschritte und Erfolge der plastischen Chirurgie an bestimmt Gren zen -gebunden, besonders ist es bei Wer ketzungen im Bereich des Gesichts und der Mundhöhle ost ganz unmöglich, aus dem Körper selbst den bestehenden Defekt mit Hilfe der Plastik auszugleichen. Dann bleibt nur die Prothese ubrig, der kunst liche Ersatz, mit deren Hilfe sich oft sehr gute Resultate erzielen lassen. Diesen Gebieten, dem der Chirurgie und der Pro these, muß der Zahnarzt schon im Frieden eine größte Aulmerktamkeit zuwenden. um im Krieg nicht nur als nützliches, andern als iincnlvcyriiches Gliedrics Sa, nitätswesenS anerkannt zu werden. öm Vüclictt der s Ver Geist des französischen Apachen. Plünderer im Cirilrock. Ttr k, 9if-t,frnn'-mi IM d? rill rr frrnuiMi'iti-ntdlii i-i,iil.'n 2x.iv lti Mir btt i! Ruinier i'.oi 3ionit.'ut lll Mrilfm fl(lrl!(lt,lKTt l't.fc! rtlril, , Ultimi in.iit UUlittiiAmili'it TfitUrt tiflilrr nruftnlrt SMillirr, d, st, h'cnlirl.-t f't'rf bin ii'et libi-f ,m l'iieit ,,', bis t.l'.urU anumm,'ti hi, ?, , 1nkii,n sin a,'la..,, Licht U oi buiilliii tui,i,it:8' u dli,. Nach einem mehrfachen Besuch d von det Kriegsfurie m härtesten mitgenomme nen Gebiete in Nordfrankreich bin ich ge zwungcn, einige landläufigen Urtheilen übet die Kämpfer und Richllämpset auf Zeilen ver Zverdiindelen eiitaegenzutreten, Ge, t des OMZicrlilorp , t unzwcifcb hast ein guter. Und wenn e auf diese allein angekommen Ware, so durste man che unterblieben sein, wa jetzt den Fran zosen und Engländern in Schuldkonto eingetragen wird. Tests schlechter aber ist der Geist der Soldaten, deren Ofsiiere unter diesem Geist mehr ,u leiden haben, al sie e einzugestehen wagen. Es ist eilt vom Geiste des Volkes, über das e der unbefangene Beurtheilte den Stab vrccyen muß. Wer da will, kann dem Volke mildernde Umstände zubilligen. Es ist das Opser einer zügellosen und von verbrecherischen Instinkten geleiteten Presse geworden. Diese dars al der intellektuelle Urheber all der Schändlichkeiten angesehen werden, die auf französischem Boden nicht nur an deutschen Verwundeten und Ge fangenen, sondern auch an Franzosen seh der, und an diesen in weit größerer Zahl verübt worden sind, als gemeinhin bekannt ist. Eine Regierungsverordnung vom 1. August hatte die französischen Gefängnisse zu leichtfertig geöffnet. Man brauchte Menschenmaterial. Jeder, der unter die Soldaten wollte, war willkommen, auch wenn et noch so viel auf dem Kerbholz hatte. Selbst in franzosenfreundlichen Blättern Italiens hatte jene Verordnung, wie ich mich ich war damals in Nizza noch sehr wohl erinnern kann, den un günstigsten Eindruck hervorgerufen. Aber Pariser Blätter belehrten uns. daß die moralisch Schiffbrüchigen nunmehr eine gute Gelegenheit hätten, mit patriotischen Akten Vergangenes vergessen zu machen. Niemand beklagt die nachgerade schranken lo gewordene Zulassung verbrecherischer Elemente zum Heeresdienst mehr sl die Offiziere. Bei'Aire an der Lys sah ich ei.-, '...rst verzweifelt die Hände ringen. A Morgc.. hatte er vier unsichere Kan tonisten seines Artillerieregiments wegen ?,'eiabeit vor d:m Feind vr 'nnVrnng gefallener Kameraden zum Tode verur theilt. Am Nachmittag wurden ihm wei te Fälle verbrecherischer Akte in einer Abtheilung gemeldet, die auf einen borge, schobencn Posten gestellt worden war. ' ch hörte, daß die Mehrzahl der Mannschaften dieses Regiments Südfranzoscn wären, auf die man im Norden keine allzu grofju Stücke hält. Man hat die italienischen Bewohner Ciidsrankreickis verdächtigt, keine Helden zu sein. Ich glaube aber, daß Paris viel schlechtere Elemente stellt. Ich stütze mich bei dieser Wahrnehmung auf Angaben zahlreicher Offiziere, die rückhaltlos schärfste Kritik an deir Maß nahmen ihres Kriegsniinisieriums üben. In Frankreich muß ja irgendein Sünden bock für begangene Fehler gefunden wer den. Herrn Millerand wird man, sowie es dem Heere schlecht ergeht, als Sünden bock vorführen. Das-Äevel selber aber kann nicht mehr ausgerottet werden. Denn die Noth zwingt, ohne Rücksicht auf kör perlickie und moralische Befähigung für den Beruf, all und jeden einzustellen, der noch einen Schein von Wchrhaftigkeit auf weist. Auf diese Weise finden sich Ge rechte nd Ungerechte zusammengewürfelt. Naturgemäß leidet dabei der Geist deS Heeres. Sie werden sicherlich auch in. deutschen Zeitungen gelesen haben, daß auf franzö sifcher Seite die Spionenfurcht grassirt. Sie ist zum großen Theil mit dem Bor handenscin der bezeichneten schlechten Ele mente im Heere zu erklären. Der einzelne Mann kann noch so tapfer, noch so begei sterungsfähig sein. Wenn er aber glaubt, dem Kameraden neben sich, der entweder vor Ausbruch des Krieges hinter schwedi schen Gardinen gesessen hatte oder lediglich wegen absoluten Arbeitsmangels sich in die Uniform zwängen lich, Gefühle der Bcr achtiing oder des Mißtrauens entgegen bringen zu müssen, so kann eine solche Stimmung nicht zur Erhöhung , der Kampffreudigkeit beitragen. Innerhalb der letzten drei Wochen haben sich die Fälle von Fahnenflucht namentlich auf dem lin- ken Flügel stark vermehrt. In Noyon traf ich eine Patrouille, die zwei Dutzend Te serteurcn nachritt. Ich wurde um eine Wcgerichtung befragt. Dabei kam ich ins Gespräch und erfuhr allerlei, was für den Geist des Piou-Piou bezeichnend ist. Eigentlich ist es schade um die Zeit, die um die Gefangennahm dieses Gelichters verschwendet wird", erklärte mir der Pa trouillenführer. Es geschieht eigentlich nur der Autorität nd Disziplin wegen. Besser wäre es schon gewesen, man hätte unS solche Kameraden nicht an die Seite gegeben." Die Verfolgung der Deserteure bereitet größte Schwierigkeiten, hörte ich weiter. Sie gehen in das erste beste zer störte oder verlassene HauS, suchen sich einen Zivilanzug zu verschaffen. Und dann . . . husch! . . . sind sie über alle Berge." Aber das wäre noch nicht mal so sehr vom Uebel. Im Zivilrock können sie rauben, plündern, brennen, morden und jede Wcgelagcrci treiben. Das Auge des Gesetzes wacht nicht mehr in den einsamen und verlassenen Dörfern.' Die Gendar merie ist anderswo derart in Anspruch ge nommen, daß jetzt für die Verbrecher die aold,ne Erntezeit gekommen ist. Glauben Sie mir, mein Herr", erzählte mir der Patrouillcnführcr auf dem gemeinsamen Wege, manch einer aus dem verwünschten Paris, aus dem die schlechte Gesellschaft kommt, hätte nicht im entferntesten daran gedacht, Batcrlandsderthcidiger zu werden, wenn er sich nicht gesagt hätte: hier hast verl'ündelen Leere. Soldaten. - Deserteure und dii eine nie UiaiaWyUi.WCu'ciIl, dem Haschen in Trockene zu bringen, Solange wit auf freiem Felde in Baracken liegen, sind wit dkr Ueberraschungen sicher. Sowie wir aber In eine gkvß-r Ortschaft mit einigen verüs!eten Häusern kommen. dann pnd wir daraus gefaßt, daß uns wieder einige von den Kerlen abhanden kommen, die im bürgerlichen Leben keine Ehrenmannet sind. Seilen rückt ein Ein, zelner au. Es sind Immer ganze Ban, den, die sich planmäßig zusammentbun Manchmal möchte ich fast glauben, daß man in Pari noch nicht alle Apaien in den ersten Tagen de Krieg' für immer beseitigt hat, und daß wir von diesen 'Plagegeistern heimgesucht werden, die det chrecken de Heere und der friedlichen Bürger in dem gleichen Maße geworden sind, wie sie sonst der Schrecken der Pa rifer sind. Von der Arbeit der Hyänen des Schlachtfeldes und der Plünderer kann man sich in jeder verlassenen Ortschaft überzeugen. Da k ausgeschlossen ist, daß deutsche oder französische Heere in Häuser einbrechen, deren Besitzer vor Ankunft der Krieger geflohen sind, so ist nur die An nähme gestatet, daß Eindringlinge ihr der brecherisches Handwerk ausüben, die sich die Situation zu Nutze machen. Kommen Gendarmen zufällig dazwischen, so geben sie sich, wie mir öfter erzählt worden ist, ganz dreist als Eigenthümer deZ betref senden Hauses aus, in dem sie gewüthet haben. Kennt der Gendarm aber den wah ren Eigenthümer, nun, sorgeben sie sich in ihr Schicksal oder erheben den Ein wand, sie wären von dein Eigenthümer, der dort und dort seine Haut In Sicherheit gebracht habe, nach der verlassenen Stätte geschickt worden, um den einen oder den anderen Gegenstand abzuholen. Nicht sei- ten setzen die Plunderer bisher unversehrte Häuser, nachdem sie ihre Beute zusammen gerafft In Brand. Auf solche Weife hat manch einsam gelegenes und von Freund und Feind bisher gleicherweise verschontes chlotz, mancher Edelsitz, manche Villa mit herrlicher Einrichtung in grauenhafter Verwüstung den Untergang gefunden. Die französische Regierung sollte die Verbre cherwelt besser im Auge behalten lassen-, statt Schmähungen hinllberzuwersen. Aber um die Räuber und Mordbrenner schärfer zu kontrolliren, gehört ein viel größeres Kontingent an Polizisten und Gendarmen, als es Frankreich jetzt zur Verfügung hat. Wir sind auf der Ruckfahrt von Com piigne nach Paris wohl an die hundert Mal von Individuen bon zweifelhaftem Aussehen angehalten und gebeten worden, diesen oder zenen Schmuck für ein Spott gelb zu kaufen. Es war uns ein leichtes, durch Fragen festzustellen,' daß die Kand ler" von dem wahren Werth der feilgebo, tknen Gegenstände auch nicht die geringste Vorstellung besaßen. Gleich hinter Chan tillp lief uns ein heruntergekommenes In dividuiim mit aufgehobenen Armen entqe gen. Wir mußten anhalten, weil er sich sonst hätte überfahren lassen. Dann reichte er mir ein Armband. .Von meiner Frau , wie er heulend betonte, sie ist mir von den Boches geschändet und nachher getödtet worden Ich fragte ihn nach der Bedeu tung der eingravirten Buchstaben und Zahlen. Verlegenes Schweigen. Auf die Zeichen hatte er nie geachtet. Mein Nach- bar öffnete die rhm für einen Louisd or angebotene goldene Uhr, die ihre 500 Francs werth sein mochte, und las auf der Innenseite des Deckels eine Widmung. Auch von ihr hatte der vielbeschäftigte Plünderer noch keine Notiz genommen. Sollten wir ihn der Polizei übergeben? Wir hätten lange suchen müssen. Und dann die Scherereien.. Schließlich kommt es auf inen Räuber mehr oder weniger In einem Gebiete wirklich kaum noch an. das von der Pariser Verbrecherwelt über flutbet ist. seitdem die friedliche Bewoh nerschaft ohne Rast und ohne Ziel umher irrt. ' Der neueste Bundesgenosse der Franzosen nd der ges tern" Deutschlands. Mit Stolz veröffentlicht der Pariser Matin" das Portrait des Premiermi nisterS" von Uganda, des afrikanischen Negerstaates. 'Se. Exzellenz haben ihren Sonntagsvollbart umgeschnallt und haben im Schmucke dieses Toilettcnstiickcs den Franzosen versichert so berichtet we nigstens der Matin" freudestrahlend , daß sie das Kommando über 5000 Mann übernommen haben, um an ihrer Spitze für die gute Sache" gegen die Deutschen zu kämpfen. Die Franzosen sind offen bar nicht wenig stolz auf diesen neuesten Förderer der französischen Kultur gegen den deutschen Barbarismus. Sie hat die Furcht vor den Folgen des Krieges, den sie heraufbeschworen haben, offenbar kin disch gemacht, und man kann mit ihnen nicht mehr rechten. Aber die Engländer! Schämen sie, die sich stets als die Vor kämpfer der Weißen Rasse gcbärdeten, gar nicht der Gemeinschaft mit diesen Niggern? Schlägt ihnen nicht daS Ge wissen, wenn sie sehen, mit welchem Ge sindel sie sich verbrüdert haben, um die Kultur Goethe's und Kant's, Beethoven's und Mozart's zu vernichten? Es scheint nicht. DaS Gewissen ist in ihnen er würgt, die Scham zu den Hunden en! slohen. Aber sie werden aufwachen aus dem Taumel,' in den sie sich gestürzt ha bcn, und dieses Erwachen wird fürchterlich sein Fast alle Wilden haben gesunde Zähne. Kranke Zähne sind ein Merkzci chen der Civilisation. Die ersten Preußen, die 1306 in Nikolsburg einrückten, waren bewaffnet, aber im Hemde. Sie waren durch die Toaya geschwomm - - - - 1 .100 ?Uikl1onen Mark an delsperlug für Engkand in zwei Monaten. Ter enzl!s5e Schahkanzlcr Llohd G.orge hat kürzlich In einer Rede an die englischen Arbeiter, denen e n Lcschäs ligung und Brot fehlt, damit vertröstet, der Krieg werde bald einen ungeahnten Umschwung de engliichen Handel," bringe, ss daß gewisse Industrien selbst Ucberstiinden werden einlegen müssen. Ge. witzigt durch frükere Proben der Bered sanikcit deS SchatzkanzlerS. beschränkten wir un damal auf die Bemerkung, daß abzuwarten bleibe, wie die große Wort mit dn Zahlen übereinstimmen werde. Diese Zahlen liegen jetzt vor. und sie er geben ein sür die englische Handelsentwick lung unter dem ZeictVn de Kriege,.' ge radezu trostlose Aild. Der Pfeil, den England gegen Teutschlands Handel ab geschossen, prallt mit furchtbarer Wucht gegen den Schützen selbst zurück. Der Handel de bereinigten Königreichs war tretz der gewaltigen Anstrengungen der Regierung, oll: engegenstchendcn Hem mimgcn zu beseitigen, und trotz der von Edward Grey verkündeten .ungestörten Herrschaft über die Weltmeere" Einschrän Jungen in einem Maße ausgesetzt, von dem man sich, als man den Krieg vom Zaune brach. Iicher nichi hat träumen lassen. Einfuhr und Ausfuhr Englands sind im September wieder in fast ebenso riesigem Umfange zurückgegangen, wie im ersten Monat nach dem Kriegsausbruch. Die Einfuhr im Monat September hat sich gegenüber der de gleichen Monats im Vorjahre um 32 ZUillionen. die Ausfuhr um 13 Millionen Mark verringert. Da bedeutet zusammen in den einen Monat einen Handelsverlust von 641 Millionen Mark. Im ganzen ist der englische Ein suhryandel seit Anfang des Jahres.' richtiger seit Anfang des Krieges," ge gcnuber dem Vorjahr um 700 Millionen, der Ausfuhrhandel um 800 Millionen Mark zurückgegangen. DaS heißt, daß die Gcsammtfchädigung der ganz und gar auf den auswärtigen Handel angewiesenen engn dien Bollswirlh ckiast sich schon beute auf 1200 Millionen Mark beläuft, also. wenn der Krieg nur noch wenige Monate andauert, sicher schon auf mehrere Mil liardcn anwachsen muß. Der Verlust ist aber noch größer, als er sich hier ziffern mäßig darstellt, da der in normalen Zeiten sehr hohe Zuwachs, der auch in diesem Jahre eingetreten war, wegfällt. Die Schädigung des internationalen Handels ist gewiß auch in Deutschland nicht gering, aber die absoluten Verlust zahlen sind sür England höher als für uns. Und dann liegen die Dinge bei uns Weit weniger schlimm als in England, weil unsere Volkswirthschaft weit stärker auf den Konsum deS inneren Marktes ein gerichtet und in diel geringcrem Maße auf den Export angewiesen ist, um im Gleich gewichte zu bleiben. England hat Jndu men, die ganz und aar für den Erport arbeiten und die das Riickgrad seiner ge weiblichen Thätigkeit bilden. Unter die- sen steht an der Spitze die Baumwollin dustrie, und diese hat im September allein einen Rückgang der Ausfuhr an Waaren von 73 Millionen Mark erfahren. Da neben steht die Wollausfuhr mit 26 Mil lionen Mark, dies alles in einem einzigen Monat. Entsprechend ist auch die Ein fuhr an industriellen Rohstoffen zurück gegangen, und zwar an Rohbaumwolle um 23 Millionen Mark, an Holz um 23 Millionen Mark. - Die Folge dieses Verhältnisses ist, daß auch die englische Reederei, der angeblich der Krieg nichts anhaben kann, einen ko lossalen Schaden zu verzeichnen hat. Im Monat September betrug in englischen Häfen der Ein- und Ausgang an Schif fen britischer Flagge nur 1.8 Millionen Tonnen gegenüber 3 Millionen im Vor jähre, und auch der Verkehr von Schiffen fremder Flagge ist von 1.6 Millionen auf 0.9 Millionen Tonnen zurückgcgan gen.. Das ist ein sehr bedenkliches Symp tom sür jeden, der es weiß, daß der stark passive Handel Englands zur Begleichung seiner Zahlungsbilanz auf die hohen Er träge des Frachtgeschäfts geradezu ange wiesen ist. Herr Lloyd George wird sehr bald i it seinen Trostreden aufhören und beim Studium der Bilanz der englischen Bolksmirthschaft selbst Trost suchen . müssen. Französische Stimmung iit Siid amcrika. Eine Hamburgcc Firma stellt den Hamb. Nachrichten" den Brief eineS Geschäftsfreundes in Südamerika zur Verfügung der Ort thut nichts zur Sache worin es heißt: Vom Kriegs fchauplahe hören wir hicr allerdings sehr viel, aber nichts Glaubwürdiges. Alle Telegramme von Paris und London lauten höchst ungünstig für Deutschland. Wir hoffen aber, daß diese Telegramme gefälscht sind. Der'französifche Konsul, mit dem ich befreundet bin, sagte mir gestern, auf die Telegramme von Paril gäbe er durchaus nichts, denn auch im Kriege 1870 seien immer nur für Frank reich günstige Telegramme gesandt wor den und die Enttäuschungen seien später um so größer gewesen für die Franzosen. Er meinte, das Beste wäre, die hiesigen Franzosen und Deutschen tränken zusam men Champagner und bewiesen so Eu ropa, daß wir hier in Amerika civilisirter seien als drüben. Recht hat er." Dicser Konsul, kennt feine Landsleute, nur hätte er, hinzusügen können, daß die verblln dctcn Engländer noch mehr lügen. Ter gereinigte Leirncavallo. Rüg gicro Leoncavallg sollte, wie vor einiger Zeit gemeldet wurde, den viel erörterten, italienischen Protest gegen die angebliche Zerstörung des Domes von RheimS mit unterzeichnet haben. Wir sind heute in der Lage mitzutheilen, daß diese Nachricht auf einem Irrthum beruht. Wie wir nämlich , einem Briefe SonzognoS an den Berliner Verleger Fürstner entnehmen, hat Lcoiua . vallo weder derchetressenden Versammlung der Associazione Artistica Jnternatio nalc" beigewohnt, noch hat er sich an der Abstimmung betheiligt. p (