T ISnlinie Cinafia 7tUt Rit'wsch, fce 30, Xeffiiilirr 191 f. V st ! Sie ölcfisjiisjtc einer "grau. W vf G vv v Womnn ton . . und WÜN Mit Dir. litte 'Marga, alle Gute und daS wohlverdiente Glück. Xfiu Rolf. Freiherr von, Thal.' Ter elegante Ossizicr legt die Fe dir beiseite und überfliegt die wen! s.en Zeilen. .Ällkj Gute und das n ohlvercdicnte Glück!" Gewiß, so l'ar es gut un!) richtig nicht senti. mental und trotzdem freundlich, fast berzlich! Vergebend und vergessend wie ti bei einem Abschied für Im ftt sein soll. Schließlich, mi iuiiiie seine Frau dafür, paß ihre he nicht glücklich gewesen? Marga tar eben daS Prodult ihrer Erzie hung! Freilich wenn sie beide sich damals vielleicht unter anderen Um sianden gefunden hatten: sie ti Weib auS dem Volke und er 'Manns (jenuej, sie zu sich emporzuziehen chne Skrupel und Bedenken, dann. . . . Aber so! Wenn er ehrlich war worauf hatte er ledig, ich gesellen?, ruf die Witgift! Er hatte sich dabei verrechnet, gründlich verrechnet sogar doch das machte seine Besinnung i m nichts vornehmer! Und sie? Sie hatte sich ihn gekauft! Eine moderne Ehe also. War'S da wirklich zu verwundern, wenn nun das bo e Ende kam? Totenstill ist's um ihn her, nichts Ablenkendes, nicht Äerwirrendes slört die Sinne. Tie richtige Stun oe, um Bilanz zu ziehen und ein Le den Revue passieren zu lassen. Der Zauber dieser Iveltcntriickcnden Siille umschlingt ihn denn auch mit ganzer Gewalt. Er lehnt sich zurück und uoerdcnlt, grabt alte heihe, nie er Klüse Wünsche aus und sargt stolze . Öffnungen von einst aufs neue wie ier ein. Ohne Sehnsucht, ohne Znttcrteit und roll. (-0. . . so r.inj daseinsiern, so erschreckend ru iig. Xa fliegen von itar:i':ttioner ein aar schrille Töne auf, zerreißen den nächtlichen Frieden und verdichten sich zu mijjlautcndkm Gegröl. Ein paar Reservisten ziehen vorüber, trunken vom Wein und vom Freiheitsdrang, und singen: einslievchen, ade!" .Der stattliche Mann in der 'Voll lrast, dem die Jahre erst mit verein gelten lichten, weißen Fäden ihre mah- senden Zeiten an den Schlafen ein weben oegiunnen, schrickt auf und tuljtt sich mit der schmalen Ari,tolra anhand müde über die Stirn.. Wozu grübeln? Welchen Sinn hat eö noch, das Wieso und Warum ;u ergründen? Er war bisher durch Leben gegangen, ohne tieier m ihm zu wurzeln; er hatte es gekommen mit gemessener Frohnatur, wie's kam, batte sich vom Lcbensstrom gern und willenlos treiben lassend Sollte er nun, weil es nicht mehr so weiter ging, lernen abzuwägen und abzu schätzen? Aus, vorbei! Langsam schließt er den Schreib tisch auf und greift nach dein Brown ing. Mechanisch gleiten die Finger über den (blanken Lauf, der Stahl fühlt sich kühl an. Unwillkürlich zuckt die Hand zurück. Das Blut stockt ihm, und die Stirn wicd heiß und feucht für Sekunden nur! AnastZ! P fr,. .Angst wovor? Bleibt enn überhaupt der Augenblick einem 'jnschen erspart, in dem der Schick iiilsweg uns in jenes Ungewisse hin überführt? Dem Slönig ebensowenig wie dem Bettler. Und er sollte sich wirklich fürchten, das heute aus ei oencr Kraft, freiwillig zu tun, waö am Ende morgen oder übermorgen chn sein Zutun über ihn hereinbrechen kann? Unsinn! Er war entschlossen abzutreten, weil er sich beivußt war, daß die Zeit für ihn gekommen. Keinem wird er fehlen; niemand ist er mehr gewesen cls ein Weggenosse mit dem man zufällig ein Stück die Lebcnsstraße dahinzieht. Wahrhaftig, er lann ohne Bedenken abzweigen, seines We ges gehen und der. sauber gearbeite tu Lauf, der ihm entgegenblinkt, ge gen sich richten! . Der Hahn knackt! Voch einmal schweift sein Blick dörchs Zimmer, haftet flüchtig, wie Äbgchied nehmend an dem Bilde des Battrs, den er kaum , gekannt,- am Bilde der Mutter daneben, an die seine Erinnerung sich auch längst ins Schattenhafte verwischt hat, gleitet vorbei an den Gegenständen auf dem Scbreiblisch. Geschenken von Marga, Um Schwiegervater und den 'Kame raden, von denen jedes ihn heute an -eine Begebenheit mahnt dann hebt sch die Hand energisch zur Schläfe. . . " jeder ein kurzes Stutzen ein rumpfer Knall! Auf der Straße grölen di: Reser visten! , Am frühen Morgen, kaum daß m.n den Oberleutnant mit ' der Schußwunde', im Kopf vor seinem TiiTttW-hm VIsred Cut!. - js-tum ..- .ryga KsapfSf. -sseak, Schreibtisch aiifaefunfctn, bildeten Zhals natürlich schon da ZagkSqe sprach in der ganzen Garnison. Tit kleine, blonde Meerenberg In, Hause ekgcnuvcr war ichnurjlraclS zu Kmiimaiibeuse gelaufen, um ihr d Nensqkeit mitzuteilen. Kei'i sich doch vie 'ttrenberg . die als üna te Leut nantöfrau nie für, aan, voll anae sehen wurde, heute furchtbar wichtig vor. Ueber den .Fall" selbst waren die .'lnstchten recht geteilt. TeilS halt man das selbstverständlich läng kommen icycn, keiis war man ein por: uno bemitleidete entweder die ..arme, reizende Frau" oder gar den Schwiegervater, den alten, biederen tjciliier"; je nach der sozialen Stel lung der Betreffenden wandte sich das Mitgefühl diesem oder jenem der lekeiiigien zu. Alle aber waren glücklich, ein Thema zu haben, das tagelang in den verschiedensten Ton arten variiert werden konnte, Und man benutzte die Gelegenheit mit so viel Hingebung und Eifer, daß cas eraune und Gctuschel sehr bald icgar ls an die Ohren Feilnerö drang. Es war klar, die Versuche, zu veriu eben, waren vergeblich gewe skn. jcder für diesen Zweck geopferte Pfennig war. .wieder einmal glatt hinausgeworfen . Das bosie den freiherrlichen Schwie gerpapa ganz gehörig,, denn der Horn merzienrat war gewohnt, selbst Trink gelber nicht unnütz auzulegen. Jhin galt als sclbstversiandllch und unum :oßlich, daß sein gutes Geld auch au ien Nutzen bringen mußte. ' Aber im merhin, den Kummer, dieZmal nichts erreicht zu haben, hätte er schließlich verwunden. Allzu lange war er überhaupt nicht gewesen, das wider sirebte nun mal seinem Naturell. Worüber er jedoch nicht hinwegkam. nar das üefuhl, daß er und seine Familienangelegenheiten von den Leuten" durchgehechelt wurden, daß er, der Kommerzinrat Feilner, zum Stadtgespräch geworden. Nein, das verwand er nie nie, und diejenigen, die den klatsch" oufgcbracht hatten, die sollten sich gratulieren, wenn er e fassen konnte . Mit kurzen, trippelnden Schritten l,astet; der alte Herr im Zimmer 011s und aö und wetterte vor sich )in. An der kleinen, korpulenten Gestalt ist alles Beweguna und Ner vorsität. Der Zorn, , schüttelt ihn form! ich. Er hatte dabei in seiner Aufre c.ung, in die er sich immer von neuem elb t hlneinstachclte, , langst veraes cn. daß er die Tochter zu sich beor dcrt hatte, um mit ihr zu sprechen" Die Wut über die peinliche Sltua zon, in die ihn der feine Schwie gcrsllhn" gebracht, hatte ihn bei Mar gas Eintritt wieder derart gepackt, daß er nicht imstande ist. an etwas anderes zu denken als an das Gere de", auf das er seit Tagen überall :nd immer stieß Die Tochter läßt ihm Zeit und verfolgt nur indessen seine fast krank hafte Geschäftigkeit mit spöttischem Lächeln. Lässig hat sie sich gegen den stamm gestützt, und. nichts an ihr verrat, daß sie die Dinge, .über die ich der andere erregt, eigentlich weit mehr tangieren als iyn. Sie t über aupt ganz anders als er. Groß und chlank; gemessen und überlegt in je der Bewegung. Blutwenig Gemein ames scheint sie mit d:rn Mann zu verbinden, den eineSchickslslaune ihr zum Vater gegeben hat. Allein, obwohl sie sich äußerlich und im Wesen nicht ähneln, sind sie doch beide vom gleichen Schlag. Zwei Ichmenschen bis zur äußersten Kon- eauenz, hart und unerbittlich bei der Verfolgung ihrer Ziele. Sie ken nen sich gegenseitig und verstehen sich wenigstens aus ihre Art. Die Tl)ter ist sein Mädel.. Das hatte an dem heranwachsenden Mädchen um so höher eingeschätzt, als sie eines vor ihm voraus hatte: die Ruhe und ie Selbsisicherheit in zeder Situa tion. Sie imponierte ihm manchmal direkt, und dann vergötterte er sie. Bisweilen aber schlug die über ichwcngliche Liebe in Haß um, mit den Jahren sogar immer häufiger. . . citdem er sich nämlich zuzeiten vor ihr fürchtet. Marga hatte frühzeitig und instinl, v begriffen, daß sie dein Vater ae aeniiber ein Uebergewicht hatte, und aher war eö ihr langst gelungen, dem sonst grenzenlos selbstherrlichen, nbeugsamen 'Mann, bor dem unzah iae Menschen in ohnmächtiger Ab hängigkeit zu zittern pflegten, , stets ihren Willen aufzuzwingen. Immer wieder mußte er ducken, mochte er noch 10 oft versuchen, sich dagegen au zulfhnen und deshnls eben für tete er sie. Allerdings, die Freifrau verstand uch ihren Vater richtig zu neh cn. Sie wußte: erst mußte die Er rgung in ihm austoben, Kopf und Gemüt mußten ihm in herzbesreien dem Poltery leichter geworden sein, bevor mit ihm etwas anzufangen war. Fast unbeweglich wartete sie daher, und nur ihre durchdringenden Au gen Heftelen sich unablässig 01, ihn Und diese spähenden Blkke, die er nicht iah und doch empfand, wurden ihm au die Tau er unbequem, genau wie sie erwartet hatte. Er fühlte sich in seinen ZornauiZbrilchen gehemmt und tu seiner erregten Beweglichke gelahmt. Mit einem kurzen, herausfordern den Lkuck blieb er endlich vor ihr sie Yen. Waj wolltte sie eigentlich von ihm Natürlich lauerte wieder irgend etwas, vai ihm gegen den, Strich gehen wurde, hinter dieser glatten Ei tu siirn. Zum Donnerwetter, sie sollte te sagen! TieS kalte, forschende Schweigen war unerträglicher als da Unerträglichste Sie erriet seine Gedanken, und da sie jetzt ihre Zeit für gekommen bielt, tat sie ihm den Gefallen zu reden: .Du hast dich nun wirklich genug echauffiert, lieber Papa, und deinem Zorn reichlich die Zügel schießen las ni. cy oenic, wir sprechen nun ruhig und ohne Ausregung über die Stiche. Das klang so gleichgültig, als bandle es sich um die nebensächlichsten ? :mnt Er streckte den weißhaarigen Stop pclkopk, zu dem das glattrasierte, röt liche Vollmondgesicht wcnic, paßte, weit vor, vergrub beide Hände in die Taschen dcS Jacketts und fuhr fit an: Ach! Sich mal! Ich wüßte nicht, was da viel zu reden Ware! Es war das einer seiner alten, ver brauchten Verbuche, der Tochter ge, oenuoer aufzutrumpfen. Toch wie stets, mißlang er ihm auch in die sein Moment. Sie begriff m solchen Augenblicken weniger denn je, warum ihn alle fürchteten, warum sich alle chne ernstliche Auflehnung von ihm beherrschen und knechten ließen. Ihr imponierte dieser kleine Donnerer nicht, und wenn er glaubte, sie durch feine brüske Art aus dem Zconzep bringen zu können dann irrte er sich gewaltig. Trotzdem wirst du mit mir daru oer sprechen müssen!" entgegnete sie leichthin. So müssen! Meinst du?!" Oder ziehst du vor. daß ich ohne deine Mitwirkung diejenigen Schritte unternehme, die wir richtig erjchei nen?" Ihre Lippen hatten sich spöt tisch verzogen, und über ihrem Gesicht lag es statzlyart. Und schon duckte er wieder! Sprich!" knurrte er. Marga überlegte einige Sekunden: dann erklärte sie kategoriich iHolf kann natürlich, nachdem er ms derartig kompromittiert hat, nicht länger , Hierbleiben: den bunten Rock muß er sowieso ausziehen, und da wird man ihm wohl am besten zure den, sobald er wieder geheilt ist, ir cendwo unterzutauchen, Es klang nicht ganz wie sonst bei hr! Ein undefinieroarer Untertan, aus dem nur einem sehr feinen Psy chologen etwas wie Verlegenheit her ousgeklungen hätte, vibrierte in ihren Worten. Allein ihr Bater hatte kein Ver. ändnis für Seelensensibilitäten. Er kaschie lediglich nach dem Smn und atmete erleichtert auf. Sie war doch ganz verständig! Warum dann nur diese schroffe Einleitung, als ob Wunder was von ihm wollte, wenn sie schließlich beide durchaus der ,elben Ansicht waren? Oder sollte sie etwa mit diesem Menschen. . . Aber ein! ... Sie ist eine vernünftige ierfon. Immerhin tastete er vorsichtig: Und du?" Ich" Sie weiß nicht recht, was er meint. Dann errät sie. Ach, du fürchtest wohl, daß ich die Absicht habe, mitzugehen? Neue Existenz auszubauen! Durchdrin gen! Nach bewährter Romanfchab' one! Nee! Dazu bin ich nicht ge chaffen!" Nun war er beruhigt! Das em wickelte sich mehr als prächtig, das hatte er wirklich nicht erwartet, und ast freundlich fragte er: Du wirst dich, demnach scheiden assen?" Sie nickte. Doch vorher" Sofort war ' seine . aufkeimende Freude verflogen. Die drei Sil ben hatten vollauf genügt, sie auszu löschen. Den Tonfall kannte er nur zu gut. Was vorher?" Vorher mußt du Rolfs Schulden bezahlen!" Xtt Kommerzienrat war so- ver blüfft, daß er sich nicht einmal wie der in Nage bringen konnte. Fas ungslos wiederholte er: Schulden befahlen! Jetzt noch das schöne Geld hinauswerfen; wozu denn? Das wäre ja Heller Wahnsinn!" Marga lächelte, jenes gütige, nach ichtige Lächeln, das meist beleidigend zu wirken pflegt. Wozu, lieber Papa? Einfach, da mit wir Rolf in ZuZunft nichts mehr schuldig sind! Bitte, laß mich ans reden. Daß Rolf mich, lediglich mit Rücksicht auf meine Mitgift geheiratet hat, wissen wir beide!" S (Fortsetzung folgt.) Wir Barbaren. Von Willjklii, siüoiin. TreSven H. Nov. 1014. ' Ich erhielt mehrere Zuschriften au Amerika, in welchen Ich gebeiei wer de. den Borwurs zu enikrolien, da die deutschen Eoldaten im Feinde ltinde Grausamkeiten be,za.igen, na mentllch auch wertvolle 5i,unsiden mäler ohne Grund zerslöit hätten Tal würde von den AngloAmer kanern immer wieder behauptet, un ki fehle unseren deutschen Freunden an Material, um diese. Angriffe zu widerlegen. Ich will kurz d.ua eingehen und d,ibei nur einige Pn te erivähnen, welche noch tt,i geb ich lend hervorgeh'N'en wurden. Daß die Deutschen auf allen Schlachtfeldern der Kultur stets im Bordertrefsen gestanden hben, sei nur beiläufig lklvähnt. BisonderS hervorgehoben sei, daß gerade die heutige Generalion uns in geblichen Bardaren Wohltaten zu danken ha für deren Lob ti keine Werte gib Der deutsche Barbar" Bckiing bat die ganze Menschheit von dem Würgengel Dipuheritis bereit, der Barbar Ehrlich hat d: gröfzt Volksseuche bahnbrechend bekämpft der Aarbar" Röntgen hat mit seinen trahlen der Mitwelt ein un schätzbares Geschenk .gemach!, und der Aarbar" Zloch hat, von seinen ticxl gen herrlichen Leistungen zu schwer gen, als erfolgreicher Bekämpfen der Vieh euchen die Unsterblichkeit errun Welches andere Volk kann sich der ganzen Men chheit ae coennen zoyü.nen ruimenz er eine Franzose Pasteur kommt da doch sehr ins Hintertreffen trog seiner unleugbaren Beidienste. Ui-d der Erfinder der englischen Konzentrati onslager, Herr Kitchener, dürfte schwerlich für einen !liob.:lpre,s in Frage kommen. In Südafrika ha er 21,000 Bure.ifrauen un? Kindel mit seiner Erfindung umgebracht und in England selbst genießen jetzt IW.'JW Deutsche, meistens Kellner. Musiker, Friseure, Eommis. auf dem Meere gekaperte deutsche Reservi- ten aus Amerika, ferner viele lange in England ein a ige Kaufleute, Aerzte, Professoren, Leh:er eine ähnlich scheußliÄe Behandlung. Ein Zelt mit deutschen Berwun deten wurde jüngst in Frankreicher obert. Ein Turko wurde als Posten aufgestellt. Als die französischen Aerzte kamen, um nach den Berwun deten zu sehen, sagte der Turko: Sie sind alle tot". , Er hatte die Wehrlosen ermordet. Als die Aerzte yr Entsetzen uusdruckten. erwiderte der Turko: Warum denn, es waren la nur Barbaren! Vor de: Hinrich tung eines französischen Gefangenen, der freimütig angestanden hatte, daß er einer Anzahl deutscher Berwun deten . die Augen mit dem Bmonett ausgestochen, erklärte der Unmensch, daß die Barbaren es nicht des er verdient haben". Es wurde ein Protokoll über diese Aussagen auf genommen, welches auch von zwei ranzosischen Feldgeistlichen mitunter chrieben ist. Der dänische Oberarzt Tborson hat kürzlich nrn Erlaubnis der deut- cn eyoroen die Lazarette in Köln, Aachen und Berlin besucht. Er durfte mit allen Verwundeten, ranzosischen, n'.ssischen, belgischen. englischen, frei sprechen, konnte sie hne Zeugen ausfragen und unter uchen. Die deutschen Behörden ver- langten nur. dan er die nackte Wabr- heil feststellen, solle. Nachdem Thor- on (in KopenhZi'ener Zeitungen) er- klärt hat, daß die Zustände, in den Lazaretten geradezu ideal seien, agt er wortlich folgendes: Die Wahrheit ist. daß alle Verwundeten, ganz gleich. welcher Natunalitat, die gleiche Behandlung wi: des Landes eigene Söhne genießen. Ich sprach mit allen feindlichen Verwundeten und traf nicht einen e l n z , g e n, der ch über die Behandlung m tr endeiner Beziehung b e lagte. Eine Nation, die die ver Mundeten Feinde so behandelt, wie es die deutsche tut, kann nicht als Barbaren bezeichnet werden. Wenn die Behandlung bei den Verbündeten nur annähernd die gleiche ist, so ann die Menicyheit stolz sein, eine olche Höhe der Zivilisation erreicht zu haben." Derartige Zeugnisse von Fachleu- en der Neutralen sind von schweize- rischen Gelehrten, von dem Norweger Björnson, Sohn des Dichters, von dem schwedischen Forscher Sven He bin noch mehr ausgestellt wor den, und Tausende von dank baren französischen Gefange nen haben sie bestätigt. Aber immer noch ertönt dies ekelhafte Barbaren geheul. Sogar von den Professoren der angesehenen Western Reserve Uni versität in Cleveland wegen Löw?n und Reims. Deshalb und weil man n dieser ernsten Zeit die öffentliche Meinung in den neutralen Ländern doch nicht ignorieren darf, will ich einen Punkt noch besonders hervor- heben: , Die Deutschen waren in Löwen mit großer Uebermacht vier Tage vor der Schreckensnacht vom 25. August. Sie hätten in allerRuhe zerstören tön- nen und ohne jeden Verlust. Sie taten jes nicht, sondern benahmen sich voll kommen ruhig, wie et selbsloerständ lich ist. Erst ol, ihre kleine Nachhut hinterrück Überfallen wurde, da wekr, ten sie sich und in diesem Kampfe ist ungefähr der sechste Teil von Löwen zerstört worden. TaS wichtigste Bau denkmal, da! Rathauö, wurde von deutschen Soldaten mit Todeöderach tung gerettet. In Reims waren die Teutschen schon 14 T a g e vor der Beschießung. Nichts wurde zerstört während die scr Zeit. Tann rückten die Jranzo jen ein und machten sofort den Platz ?or der Kathedrale zum Kugelsang, indem sie Artillerie do:t ausstellten und die Türme zu BeobachtungSplät en einrichteten. Sollten unsere So'.- raten niedergeschossen werden, um ein von den Franzosen mißbrauchtes Kunstdenkmal zu schonen? Die Teut schen schössen also auf die französi. schen Batterien des Tomplatzes. schos sen aber so gut, daß fast nichts von der herrlichen Fassade der Kirche zer stört wurde. Die Schuld an den ae iingfügigen Beschädigungen trifft nur die Franzosen. Der betreffende Ar tikel des Völkerrecht lautet: Die Be chießung von Kirchen ist verboten, ivenn die Kirche nicht zu einem mili- tauschen Zwecke Verwendung findet. (Artikel 21 der Haager Nriegsrecht Konvention.) Erinnert fei on die Benützung des traßdurger Munsters als Beobach rungsposten ,m Jahre 1870. Auch damals wurden wir Barbaren ge schimpft, als unsere Truppen die Franzo en durch Granaten vom Müniterturm verjagen mußten. Er wins Bau wurde von den Teutschen völlig wiederhergestellt. Die Franzosen als Kunstschllker in Feindesland! Wer lacht da nicht? Geht aoch nach Heidelberiz. Denkt an die Pfalz und an Melac. Geht in den Louvre von Paris. Da hängen vielc der herrlichsten Kunstwerte Italiens, Deutschlands, Spaniens und Flan derns. Auch die Mona Lisa hängt dort. Wo lammen sie her? Gettoy, ien sind viele der wertvollsten Stücke auf den Kriegszügen Napoleons. Franzosische Künsiler drohen jetzt wie der, daß man Nürnberg, als Rache ur oiven, dem Erdboden gleichma chen und daß man die SiLtiniiche Mo donna Rajaels .n Dresden erobern' wurde wenn die verbündeten Heere Deutschland überrannt haben". worüber doch kein Zweifel bestehen onne!! Im Jahre 1849 haben die Franzo en Rom bombardiert und dabei urchtbar gewütet. Dafür kann ich eine amerikanische Autorität anrusen: Margaret Füller, die Schülerin und Freundin von Ra,ph Walds Emer on. Margaret Füller bat jene fran zöstsche Barbarei mit erlebt und' sie chreibt darüber in ihrer im Druck erschienenen Korrespondenz mit Emer son. Wer war M. Füller? Die geistreichste Frau Amerikas, eine Frau, auf welche das ganze Amerika olz sein mußte. Die frechste Suf- ragette ist heute weit bekannter drü ben, als diese edle Frau, welche man die amerikanische Bettina genannt hat, weil sie Goethe und die deutschen Ro mantikcr übersetzte. Ja, sogar ihr Lehrer, der in Deutschland noch im mer hochverehrte Emerson, ist in sei- er Heimat ein Fremder geworden. Der fade Schwätzer Elbert Hubbard rndet tausend Leser, wo es der erste Denker und Dichter Emerson auf einen bringt. Das verdankt man dem das amerikanische Volk systematisch verdummenden Wirken der gelben Presse, welche ihren Lesestoff nur auf das Bedürfnis der blöden Masse zu chneidet, anstatt auf diese Masse er zieherisch zu wirken und ihr die Leuchte der Veredelung des Ge- chmackes voranzutragen. Den Pro fessoren, welche jetzt über deutsches Barbarentum heulen, sollte man zu- trauen, daß sie Margaret Füller doch noch nicht ganz .vergessen haben. Des- halb seien sie auf das' Lesen ihrer Briefe an Emerson hingewiesen. Viel leicht entdecken sie dann auch, wo sie das Barbarentum zu suchen haben. Die Deutschen haben stets in Not- wehr gehandelt, sie haben nur dann geschossen, nachdem sie hinterrücks von ivlllsten angegriffen waren. WaZ abei zerstört wurde, ist nur dem Feinde ' anzurechnen. 'Uns gilt übri- gens das Leben unserer wackeren Sol, daten tausendmal mehr als irgend ein altes Baudenkmal. Unsere Kämpfer haben ein stolzeres, ein tausendmal wertvolleres Den!mal zu schützen. as deutsche Vaterland. Diesen Gedanken spricht der jungdeut. che Dichter Rudolf Herzog aus: Und wären es Wunder von Menschen Hand, Wir wollen um neue nickit banacn. Doch baut euch kein Meister ein ivakenuno. Wenn Deutschland in Trümmer 1 gegangen l Uebrigens laßt die Gegner schimp- en, wenn sie sich mcht überzeugen assen wollen. Es sind immer die S i u er gewesen, welche man Barbaren geschimpft hat. Mißverständnis. Herr: nd nun frage ich Sie. mein Fräu lein, wollen Sie meine Frau werden und unter einem Dache mit mir woh nen? Dame: Aber, mein Serr. für ein Dachwohnung danke ist doch bestens! j ttnfrriwilligrr Hua 0:. Giut Blül'nlks, au kk amerikaiiischk k'slk-schult. Jeder Stand hat si'iiwn besond' reu Hiiinor, selbst der beschwerlich, sie; und wer ihn sucht, der findci ili auch und tröstet sich dadurch über manche Unaniichnllschkeit hin weg. Selbst dein allertrockenslen Tchiilmeister wird e? manchmal schwer, seine ernste Aintöniiene z beivaiirrn, wenn er originell? cchrcil)el)ler, eigenmächtig gebildete Pluräler" oder urwüchsige We grlssvverwechbluiigen bei seinen Schülern entdeckt nd Aiiedriicke hört, die er anstandshalber überhö re inuß. An Beiträgen zum Kapitel vom unfreiwilligen Hmnor ist besonder; die amerikanische Bolköickule lebr reich, in bereu Klassen die Kindic von englischen und deutschen Eltern gemeinschaftlich deutschen Unterricht genießen und wo ans äußerer. Gründen der Lehrer auf die indi viduelle Behandlung der Schüler wenig Zeit verwenden kann. Hier einige Proben: Ein Meuchelmörder ist ein Mann, der von hinten schießt. Jndivi dualität meint, jeder Mensch hat et was. Er sah immer das Unrcchl in seinen ?cachbarn, aber feine ei genen Schulden sah er nicht. Ein Mahnbrief ist ein Brief, worin ein Mann für eine Frau bittet. Geschwader bedeutet Gespenst. Naturalien sind Vorfahren. Sech, zehender ist ein Hirsch, der sechzehn Spitzen auf feinem Gehirn hat. Ein Humpen ist etwas wie ein Was sereimer, nur kleiner und ohne Hen tel. Vertilgen alles zu essen, was man sieht. Aus dem Regen in den Haufen kommen. Ein Racker ist ein Mensch, der Rache nehmen will. Ein Schuldschein ist. wenn man etwas scheinen will. was man nicht ist. Bouillon ist ein Fremdwort und meint guten Appetit. Niehl hatte drei Pferde stecken. (Dies meint, der kulturbl storische Niehl hatte drei Stecke, Pferde.) Ein Leichenwagen ist ein Wagen, der leicht ,st. Er starb mittels des Lebens. Die erste Baumwolle wurde in Indien erzo gen. Koran ist ein jüdischer Pastor. Koiikordia heißt Ein- tracht, und das heißt, daß die Leut eine Tracht hatten. Phrenologie ist die Lehre der Kopfwis en chaft. Anakreon starb an der Erstickung einer trockenen Taube. Ein Hexa meter ist ein Vers sechs Fuß lang. Ich werde Sie heute abend vi silieren. (Der Schuler meinte besu chen, englisch: to vifit.) Unge ziefer find Insekten, welchen die Menschen schädlich sind. Die Flinte ist ein Raubtier. Ein a mer Schlucker ist ein Mann, der arm schluckt. Ein Kompilator ist ein Mann, der ein Buch schreibt. das von Auszügen handelt. Mei ne Mutter ist ein Haustier. Frat zen machen meint, das Gesicht ver zehren. Einer, der Photogra phien macht, ist ein Lichtbildner. Ein Rezensent ist ein Mann, der in den Wald oder das Feld geht und chlechtes über Vogel, das Getreide und das Wetter für eine Zeitung schreibt. Tr. Gall war em Schä delmann. Sanskrit meint auf Englisch Manuskript. Rumpelka sten meint, viel herumhumpeln. Wen die Leute viel Wurstsuppe gegessen haben, dann singen sie. trinken Wein und wünschen, ,daß die Schweine lange leben. Leben assen" meint, sie sollen die Schwei ne nicht derschlachten. (Aus einem Aussatze über Uhlands Metzelfup. pcnlied".) Der Jäger schießt die Hosen. Baptist meint Wieder täufel. Guillotine ist eine Ma- chme, die den Kopf abhaut: das deutsche Wort dafür ist Fallheil. Ein deutscher Lebrer berichtet: Einer meiner früheren Schuler. der m seinem , Beruf , An. irercherge elle war und zuletzt als aktiver Soldat bei einem Kölner Pionier-Bataillon stand, schrieb nach der Erstürmung eines Antwerpener vvrts an seine Eltern: Ihr Lieben! Wenn Ihr nun einmal die Nachricht erhalten , solltet, daß ich nicht mehr am Leben bin, so setzt Euch das nicht in den Kopf, sondern denkt, daß ich für das Vaterland den Hel dcntod gestorben bin. Wenn Ihr chen wurdet, wie hier alte Mann;r mit langen Bärten kämpfen, die zu Hause Frauen und Kinder haben, 0 wurdet Ihr selbst sagen, daß wir Aktive vor allen Dingen zuerst stür men müssen. Deshalb grämt Euch nicht, wenn ich nicht mehr sein soll- e. !Lle er schlichte Held mit solch ittlicher, Auffassung vom Leben ruht nun seit einiger Zeit in Belgi cns Erde. Temperatur-Unterschiede bis i Grad Celsius können auch die dafür am meisten refahigten Menschen nur zwischen 17 und 36 Grad wahr nehmen. Die e r st e n P r e u ß e n, die 866 in Nikolsburg einrückten, wa ren bewaffnet, aber -r im Hemde. Sie waren durch die Twda ge- schwömmen. Bom knglischkH Hof. (lincr den criislfit 11 t, kMPikllgftk tkt MtU. Der Hofstaat Georg V. ist diel leicht der kvpfreichste und kostspielig sie, den eS gibt, und nur der russi jche dürste ihn möglicherweise über treffen. Er zählt über tausend Per :ntn, deren Stellen zum .Teil erblich ind. Es ist nicht die Prunkliebe de Monarchen, die ihn geschaffen hat, denn das Parlament schreibt vor, wllche Fuiiktiiiäce anzustellen und wie sie zu besolden sind. Da Paria inent weist auch die Besoldungen auf die Zivilliste an. An der Spitze der Hosverwaltung steht der Lord.Ste ward, des auch die Oderaussicht über Küche und Marktall führt. Tie Stel klung ist eine repräsentative; abge k,en von der ihm. über alle Ange stellten zustehenden Jurisdiktion ttimiiit ihm die Amtspflichten der Master vf the Household ab, daö hche Gehalt aber bezieht Seine Lord schaft selber. Der Master nimmt auch noch zwei anderen Hofchargen, dem Lord Treasure und dem Lord Kontroller. die Arbeit ab, wird aber dafür auch durch Sekretäre. Buchhäl !cr. Kassierer, Boten und , eine Scheuerfrau unterstützt. Die Küche bildet natürlich ein sehr wichtiges und demgemäß alänzend ausgestattetes Departement. Der oberste 'Herrscher darin, der wohl schwerlich je einen Topf oder Tiegel anfaßt, hat zu Verwaltungszwecken vier Buchhalter, einen Boten und eine Scheuerfrau unter sich. Für den Küchendienst unterstehen ihm ein Oberkoch und vier Köche. Diese Her rcn werden gut bezahlt und haben obendrein das Recht, je vier Lehr linge zu halten, von denen jeder ein sehr großes Lehrgeld an sie zu zahlen hat. aber selbst arbeiten werden sie schwerlich. Denn unter ihnen walten noch zwei allgemeine, zwei Braten (rotincars) und vier sonstige Sve zialtöche. Dazu Zommen drei Kö chinnen. Lagerhalter. Gemüseverwal ier, Maschinenmeister für die Dampf lochapparate und livrierte Boten. Die Hoftonditorei, die Gebäck und süße Spcie usw. liefert, ist wieder ein' Abteilusg jiir sich, und für die Berti tung des königlichen Kaffees ist ei,. Araber angestellt, der nur für Georg V. sorgt. Daß die Königlichen Kellereien gut bestellt sind, versteht sich von selbst, und ihre Bestände an schweren Por: und Rheinweinen sollen einen enor men Wert repräsentieren. Merkwür digerweise ressortieren vom Kellermei stcr. der 800 Pfund bezieht, auch die fünf Tafeldecker. Diese fünf Herren decken aber nicht selbst, sondern be aufsichtigen nur die Herrichtung der Tafel und die Verwaltung des Gold und Silbergeschirrs. Pförtner gibt es sehr viele, und man unterscheide: Gentleman Porters und Porters schlechtweg. Die ersteren, die nichts zu tun haben, werden natürlich besser bezahlt als die letzteren, denen die Ar beit obliegt. Besondere Lampenan zünder gibt es auch, obgleich jetzt, da die Elektrizität herrscht, für sie so, gut wie nichts zu tun ist. , Der Lord Chamberlain hat ein sehr gemischtes Ressort. Ihm unter, stehen les petits plaisirs", Jagd, Musik, Theater, aber auch Kirche, und sonderbarerweise übt er auch die oberste Zensur über die Bühnen im Lande aus. Er hat s. Zt. zum Er, staunen von ganz Europa den Mika 00 verboten, aber er wußte wohl, waS, er tat, das Techtelmechtel mit Japan war gewiß schon angebahnt. Er hat eine unglaubliche Menge Personal zu seiner Verfügung. Die Leibärzte de? Königs werden nach ihren Leistungen bezahlt, doch ist immer an der Resi denz ein Arzt und ein Apotheker an wesend. Ebenso gibt es ein Hofori chester, gibt es Kammerherren und Kammerjunker, Zeremonienmeister Tursteher und Pagen, wie an jedem Hofe. Die Pagen bedienen die Hof, chargen und werden ihrerseits wieder von Dienern bedient. Die Königin wird umgeben von' der mistreß os the robes, von ladies of the bedchamber, Ehrenjungfrauen . r. rr r , , 1 i ' r. ' uiiu vlvumcn. nee rrylliien Illyr, lich nur 300 Pfund, haben aber auch nur dreimal im Jahre vierzehn Tage lang Dienst zu tun. Der Marstall ist unter dem Master of the horse, der aber nicht, wie in Deutschland Oberstallmeister, eineHof, charge ist. Sein Personal ist über 100 Köpse stark. Zs gibt dann noch Schloßtruppen, die gut bezahlt und ernährt und malerisch angezogen sind, aber kaum irgendwelche Pflicht zu erfüllen haben, diese nennt daö Volk spöttisch beefeaters. Weniger gut als für alle materiel len Bedürfnisse ist für die geistigen" gesorgt. Dafür ezistiert an Personal nur ein Konservator der königlichen , Bilder, ein Hofmaler, zwei Biblio thekare und ein Hofpoet. Dieser erhält als Besoldung ein Faß Wein und 100 Pfund jährlich soviel wie ein Küchenjunge. Der Hofstaat Englands kostet jähr lich über 1 Millionen Dollars für Besoldungen. Als Petersburg gebaut wer, den sollte, untersagte Peter der Große im ganzen russischen Reiche da? Rlii-n hnn f)ptni'tir P'At(tm ... " . y , I I