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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 24, 1914)
CmoFin Tribune, ?onnkrj,ast, 21. TfV 2nff 0, ZiMl!. ;tT-r i H. Der Fall (Kriminal rcrnait von ijSÄÄf'A i. lZx ii"s. (21. Fortsetzung,) Mnlord und meine Herren 3e-firaorenen-, fuhr dtt JUcnanaall sott, .nach diesen allgemeinen Aus tühruna.eu wende ich mich den tcsoti intn llin stünden zu. auf die die Än tlaSt s'ch ptiintx, die uns bestes, tigk. Tkk Angeklagt W rcarjrenö u tii Z'itraumei!. vei sich von einem 'itpunkt ganz lutj nach dem Äer. finden seine Cinfel bi, zur Ent ttiuncj von best"! Leiche erstteii und eine Perioc: von sieden oren umfabie. einen 10 statten iLittÖat cen den Morde: b,gen müssen, Saß d'cser Betdacht einem Ued?r,'ugi' sein von deffen Schuld fast gleich, kommen mußte. INimit jedoch, rne. w Herren töcschwolenen. haben ie s-ch nicht zu belauf igcn. Xit Frage die rc: Verichtshos Jynen binnen kurzem unterbreiten wird die ein 3'gt Frage, mit Ut Sie sich über Haupt zu beschäs.wn und über be reit AciahunA ode: Berneinung Sie ohne alle Nüäsich''N aus die Ihnen vielleicht sympathische Person des Angeklagten zu e.li'cheiden haben. ist kolaenbe: . , äUar der Ängekagte Aloysius Brangwyn. in Person geawciriia. vor diesem , Schwurgericht, zu ieno einem Zeitpunkt ,u der Lage, l.r es fentlichen Behörs: T 'weise zu unker. dreien, die genügend gewesen rcö ren. den Mörder Lcrbrechc.is ,u überführen? La? es jemals in sei ner Macht, den ttrher dieses furch terlichen Verbrechens der berechtig' keil zu überliefern? t VUori.su Brangwyn die :b:n durch das Gesetz klar vorgeschriedene Anzeigepflicht mit vollem Bewußtsein der floni oncnzen. denen ei sich aussetzte -in trfiir!t gelassen? Ticse samtlichc.i Fragen, rnerne Herren E:schw?leii'n. sind zu fceja Ken. Der Angeklagt ist. wie ich hi:r schon bemerken mochte, wnes Aer brechens vollkommen geständig. Das Dokument, das Ich hier in der Hund halte, liefert 'i.i't uwoiderleglichen Nachweis seiner Schulo. X eses Do kument, meine Herren Geschworenen" es war eirns der Dokumente, kie Aloysius dem Chef der Londoner Kriminalpolizei i-derliesert hatte .enthält eine a.-sühliche Beschreib bung des Lerrr'.ckens, der Art und Weise, wie es ausgeführt wurde, der Motive, die de.r Mocver zu seiner Tat veranlaßt :n, der ü!orkchrunzen. die er gegen hm EntdeSung traf, iii ist von deir Verbrecher selbst ei zenhändig gesch'lfben und von ihm unterzeichnet. Tiefes seständnis des Mörders, meine zerren Geschmore nen, das den alten Verdacht des An geklagten zur völligen Gewißh"l! machte, befindet jich feit einem gan zen Jahre in seinem Belitz Es war seine Pflicht, sehe klati Pflich.. in dem Augenblick, wo diccs Gestand ris in seinen Besitz kam. der Polizei Mitteilung zu machen und der ät rechtigkeit freien Lauf zu nassen. Der Angeklagte wußte das. Und er hat im vollen Bewußqein dessen, was sei- Pflicht war, geschwiegen! Damit hat er sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht. Ich mutz anerkennen, daß das ajjotiv das ihn zum Lchweigen veranlaßt?, menschlich begre:,'!ich ist und von sehr vcrnehmec Denkungsart zeugt, ifteint Herren Geschworenen, der be. dauernwerte Äc'ann, der als Auge 'lagier vor dieru Geschworenen, gerra, sieht, um sich gegen eine An, Uaae zu verantworten die von engli schem Recht als nur um einen Grad tnemger schwerwiegend betrachtet wird als das Vervrechen des vor sätzlichen Mordes selbst dieser be dauernswerte Mann hatte einen Vetter, feinen einzigen Verwandten. Das Dokument, vas das Gestand nis des Mörders darstellt und das ich Ihnen nun vorlesen werde, trägt dir Unterschrift dieses Vetters. Der Mörder von Aloysius Brangwyn se nior war Alczis Brangwyn." Ei gellender Schreckensruf ertönte t Zschauer?au,i . !Sine Dame schrie laut auf zireii, , i ein drittes Mal. Dann stürze, ohnmächtig zu Voden. Die Z sprangen entsetzt von ihren St. ins, und kinkge Henen halfen dcu. iter de: Dame, sie aufzuheben u, i aus dem Zuhörerraum zu schu,. Die Sitzung mußte unterbrochen ' n. Es wurde allgemein bemerkt, t. Angeklagte während dieses Zwi, falls aufgestanden war und den !l- gangen im Zuhörerraum in offenc. großer Erregung folgte. ' Die Dame, die so entsetzt aufge . schrien hatte und ohnmächtig hinaus' getragen werden mußte, war Lilian Lee gewesen. . . .Ich werde Ihnen nun, meine Herren,' begann der Kronanwalt, als die Verhandlung fortgeführt werden konnte, das von Alezis Brangwyn unterzeichnete Geständnis vorlesen. Die Echtheit der Handschrift werden St.y 11 1 " 1 I j drei Zeugen unter Eid bekundeauf einige Tage Urlaub erbeten und Dcis Dokument wird keinen Zweifel jwar zu Verwandte aufs Land ge. iuu lassen,, daj; Alexis BransivL i aaagsrssga saafct w' Bmilgliihn. oib Lhriftie Munatj.) d war, der dal Verbrechen beging. Tann werde ich iir Albert 2own l.'nd,.den Ekef der englischen jcrimi nalpolizei. als Zeugen aufrufen. Eir Albert wird be,eugen. daß der Ange klagte ihm dieses Tolmeiit nicht freiwillig und im Sinne der Anzeige Pflicht des SesetzeZ übergab, sodern erst d.inn. als seine eigene Verhaf tung tcDctfiaub und et endlich sein Sajittigen brechen mußte, um sein Leben zu retten. Sie wollen, meine Herren (Geschworenen, besonders Ge wicht auf das Datum des Dokuments legen, denn aus diesem Datum geht hervor, daß der Angeklagte ein gan zes Jahr lang im Besitz des Gestand nisses war. ehe er es der Polizei iibergub. Damit ist seine Schuld er wiesen. Ich bemerke dazu noch, oh ne dem 'Angeklagten einen Borwurf dflinit machen zu wollen oder die Sache irgendwie mit der Anklage in Ziisammenixinq zu bringen dnß der Mörder, dessen Geständnis Sie nun boren werden, nach Frankreich ent f!o!en war und sich kurz vor der Ber hüftung der itdiscken Gereä,tigkeit durch Selbstmotd entzog. Uno nun werde ich das Dokument verlesen." Erstauntes Gemurmel war laut geworden. Alezis Brangwyn der Mörder! Aleis Brangwyn tot! .Ruhe!" geboten die Gerichlsdie ner. Das Geständnis des Verbrechers halte folgenden Wortlaut: .Während meines Aufenthaltes in Paris im Jahre 1897 machte ich die Bekanntschaft eines Mädchens, dessen "Jlctrüt nicht genannt zu werden braucht. Sie hielt mich für meinen Better Aloysius, denn als ich ihr da von sprach, in den ersten Zeiten un seres Bekanntwerden daß ich ein Künstler sei, nahm sie sofort an, ich sei Aloysius Brangwyn, dessen Werke sie auf Ausstellungen gesehen hatte. Daß ich Brangwyn hieß, wußte sie. In Zukunft nannte sie mich nur Äloysius, und ich widersprach ihk! nicht. Ich schwöre, daß ich das nur aus Eitelkeit tat und meinen Better nicht schädigen wollte. Ich ließ mich nur Aloysius nennen, machte ihr aber sonst keinerlei irreführende An gaben. Als das Mädchen auf eine Heirat drängte, verließ ich sie. Ich kehrte nach London zurück, wo ich im Hause meines Onkels lebte und ar beitete. Das Mädchen muß sich ch. rem Bater anvertraut haben, denn dieser reiste nach Londvn, suchte mei nen Onkel auf, beschwerte sich bitler und verlangte, daß Aloysius Brang wyn seine Pflicht gegen seine Tochter erfülle. Mein Onkel schrieb einen Brief voll bitterer Vorwürfe an Aloysius und beschloß, ihn zu enter ben. Eine Antwort kam. Darauf ließ mein Onkel den Vater nochmals holen und stellte mich ihm gegenüber. Ich mußte zugeben, daß "ich der Schuldige war. Mein Onkel geriet in solchen Zorn, daß er mir nicht einmal erlaubte, mich zu verteidigen. Er drohte, mich zu enterben, und ich wußte, daß es ihm völlig Ernst da mit war, und daß die betreffende Aenderung in feinem Testament schon in den nächsten Tagen vorgenommen werden itmie. Ich war verzweifelt, denn ich befand mich in schlimmer Lage damals. Eine gewaltige Schul denlast drückte mich, und ich wußte, daß ich völlig ruiniert war. Einige Stunden, nachdem der Va ter des Mädchens das Haus verlas sen hatte, kam es zu einer zweiten furchtbaren Szene zwischen meinem Onkel und mir. Er suchte mich in meinem Atelier auf. Zitternd vor Wut nannte er mich einen nieder trächtigen Schurken und erklärte, daß er schon am nächsten Morgen sein Testament abändern und mich gänz l:ch enterben wolle. Keinen Pfennig würde ich je bekommen, nicht einmal das bescheidene Jahresgeld, das er Aloysius hatte geben wollen, als er diesen zu enterben drohte. Er wurde immer bitterer. Endlich schrie er mir zu,' daß er mir ' noch vierund zwanzig Stunden Frist geben wolle, meine Habseligkeiten zu packen. Dann muffe ich das Haus für rmmer ver lassen. Mit einem Schurken wolle er nicht unter einem Dache leben. Ich schwöre, daß ich nie den Vorsatz hat te, dem alten Manne etwas zu Leide zu tun, so ungerecht er auch war. Nein! Ich stürzte wie ein Rasender aus dem Haus und irrte verzweifelt In der Stadt umher. Nirgends, sah ch Rettung, nirgends eine Möglich 'it. Ein Vcttlerdasein konnte ich ht ertragen. Endlich beschloß ich, Ende zu machen und kaufte mir "in Apotheke eine Flasche Chlo u fm. Sterben wollte ich im Ate litt, inmitten meiner Arbeiten. Als ich z!,.iickkam und in das Atelier trat, fand ich meinen Onkel bewußtlos am Boden liegend. Er mußte vor Er regung ohnmächtig geworden sein. Ich wußte, dag er und ich allein im Hause waren, denn Sewar hatte sich reist. IV, ' Da kam mir die fürchterliche J'ee. Ich ich kann e ci kaum chil dern ich muß wahnsinnig ge!bken sein - ich wollte sterben ich zog mein Taschentuch hervor und tränkte ti mit Ehclcrosvrm. Ich wollte mich hinlegen ich woU'.e mir das Tasa'.entuch übers Gesicht breiten und den Äcst de Inhalts der Flasche über mich ausschütten da da fiel mein Blick ous den al ten Mann. Er atmete schwer uns stöhnte ein wenig. Ta da dachte ich mir er ist ja so alt er kann ja nicht lange mehr leben vielleicht stirbt er in wenigen Wochen schon lü',d er wird niik enterben. Ah, wenn er nun tot wäre! Ich ich v!ß nicht, wie es Um wenn er nun stürbe! Ein so al ter. aller Mann! Ich nahm ihm so wenig. . . To wcni dvch ur! Und ich preßte das Tasentuch auf sein G:sicht. und er streckte sich ein we niz und atmete nicht mehr. Ich knie te neben ihm nieder und träufelte von Zeit zu Zelt neues Chloroform auf das Taschentuch, das ich ihm über Mund und Nac gebreitet h.iüe. Ich weiß nicht mehr, was dann ge schah. Doch ja ich weiß noch, daß der scharfe, süßliche Geruch auch mich zu überwältigen drohte, und daß ich mich gerade roch zu dem großen Atelierfenster schleppen und es aufrei ßen konnte. Tann kam das Entsetzen über mich. Ich 'h-.tie etwas Furchtbares getan. . . L,in,?e Zeit muß ich im Atelier gesessen und vor mich hin ge brütkt haben. Dann kam es wie ei sige viuhe über mich, und ich sah mich ganz ruhig um, wo ich die Leiche wohl verbergn konnte. Ah ich wollte ja leben ich wollte ja reich sein. . . . Da fiel mein Blick auf das Hölzer ne Gerüstwerl und die Eisenstaiigen, die die ersten Anfänge meiner Liieicn statue der Boadicea darstellten. TaS war ein Bersteck! Ich schleppte die Leiche hin und stellte sie mit vieler Mühe aufrecht zwischen die Gerüst stangen des unteren Endes. Dann arbeitete ich oh, wie ich arbeitete. Tie ganze flacht, oen folgenden Tag, die folgende acht und noch einige Morgenstunden. Meine Absicht da bei war, die Arbeit so weit forige schritten erscheinen zu lasse:,, daß kein Mensch auf den Gedanken kommen konnte, die Leiche könne in der Cta tu verborgen sein. Dazu kam, daß niemand wußte, wann ich die Ar beit begonnen hatte, denn ich hatte die Marotte, den Diener oder irgend jemand außer meinem Onkel das Atelier niemals betreten zu lassen. AIS das alle Haus baufällig wurde, und Aloysius und ich uns entschließen mußten. eS abbrechen zu lassen, kauf te ich die Baracke in der Agar-Allee. um die Staire dort unterzubringen. Tort ist die Leiche entdeckt worden. Das HauS kaufte ich durch einen ge wöhnlichen, berufsmäßigen Zwischen Händler. Tie Statue ließ ich durch einen alten Diener, einen gewissen Grimaud, heimlich dorthin schaffen. Grimaud derubt seitdem Erpressun gen an mir. Ich schwöre, daß alles sich genau so zugetragen hat. Ich schwöre, daß ich in blinder Brzweiflung handelte. Aloysius will aus Barmherzigkeit schweigen. Wird mein Verbrechen dennoch entdeckt, so werd ich mich tö ten. Ich trage stets Gift bei mir. Alezis Bxangwyn Minutenlanges Schweigen. Nie mand im Gerichtsraum konnte sich der furchtbaren Tragik dieser Schil derung entziehen. Aloysius saß re gungslos da, das Gesicht in den auf gestützten Händen verborgen. Der Kronanwalt fuhr in der An klage fort. Er rief drei Zeugen auf den Redakteur einer Kunstzeitschrift, für die Alexis Brangwyn häusig Beiträ ge geschrieben hatte, und zwei bekann te Handschriftexperten die sämtlich unter Eid aussagten, das Dokument sei von Alezis Brangwyn eigenhän dig geschrieben. Auf ein Kreuzverhör verzichtete d Nechtsanwalt des Beklagten. Wir geben zu." so sagte er kurz, .daß das Geständnis in Gegenwart des Angeklagten geschrieben wurde, daß der Angeklagte selbst die einlei tenden Worte diktiert, und daß da? Dokument seit dem angegebenen Da tum in seinem Besitz gewesen ist." Dann, meine Herren Gefchwore nen." schloß der Kronanwalt, .habe ich nur noch zu bemerken, daß die Anklage in. jedem Punkte unwider leglich bewiesen ist!" Evrisetzung folgt.; Umschreibung. ,Hc.! Dein geiziger Onkel auf Deinen tele graphisckicn Pump schon geantwortet?" Ja, aber drahtlos!" ' Er hat's! Nun. Jun gen?, nachdem ihr die schönen Vater landslieder alle gesungen habt, wol', len wir die vom Rhein alle aufzäh len also die Wacht am Rhein", dann Am Rhein, da wachsen uns're Reben", Lorelei?" wer weiß noch eins? Du. Peter? ' . Ja: Kommen S' 'rein, kommen z rtin, luiiimni s icin, ivinnieli S' 'rein in die aute Stube' iryt .: ' Der Fall (Kriminalroman von Tavid cwt2? '"?'Tr r' i&isv (22. Foltsetzunz.) Er nahm Platz, und der Verleid ger des 'Angeklagten er'b sich unter lautlosem Schweigen der Zuhörer: Mylord und meine Herren Ge schwotenen! Wir geden die Ta'.ja chen der Anklage in jeder Einzelteil zu. u..d ich habe d,,lr den A.iiir ruiigen des Herr Bcrtieterö der Krone nur wenige Wcrte hm zizufügen. Ich mö.i!le mir die Hoffnung aurrecn. daß der hohe , Gerichtes te, d.r Strafabmessung voü und fpnj ce rüclsichtigen wirb, unter welchem furchtbaren Zwanie der Ai,?.eti,,gle handeln mußic. r.rloid und :,'.e,,ie Herren Großgcsch!vct.-!ien - die Be. siiinmung des Gise'kZ. die h.er in Frage kommt, ist gerecht nd noiwen dig. Der Staat muß seine Burger gegen Mord und Mrer schützen. So. wie der Mörder dem Gesetze ver fallen ist. so muß auch das Gcsctz darauf dringen, daß niemand einen Mörder schützt. Es darf in den Au gen des Gesetzes keinen Grund geben, ein so furchtbares Verbrechen, wie ei nen Mord, zu verlx!ml,chen! Bor dem Gesetz darf der Bater das Kind nicht verbergen, das einen Mord be ging, das Kind nicht den Vater nicht ihre eigene Tochter, die Mor derin. darf die Mutter schützen, ohne selbst ein schweres Bcrbrechcn zu be gehen. Nicht Mitleid, nicht Edelmut, nickt Liebe, nicht enge Bande der Blutsverwandtschaft, nichts in der Welt darf Mann oder Frau in Eng. land daran verhindern, einen Mor de? der Gerechtigkeit auszuliefern! Das Gesetz erscheint Ihnen hart, meine Herren Geschworenen? Bar barisch? Nein, es ist notwendig. Doch wenn auch das englische Recht unerbittlich sein muß und in seinen geweihten Bestimmungen dem Mitleid leinen Platz einräumen darf, so hat es doch dem englischen Nichter die volle Freiheit eigener Beurteilung ge' wahrt und in seine Hände das Recht gelegt, nicht nur Gerechtigkeit, sen dern auch Milde walten zu lassen. Das Strafmaß liegt im Ermessen des Richters. Nur eine Höchstgrenze der Strafe sieht das Gesetz vor, nicht aber eine Niederstgrenze. Meine Herren Geschworenen! Es bleibt Ihnen keine Wahl, als einen Schuldspruch sällen. Selbst mir. dem Verteidiger des Angeklagten, bleibt keine Wahl übrig, als Ihnen zu sagen: Sprechen Sie Aloysius nur darüber zu urteilen, ob der An Bangwyn der Beihilfe nach der Tat am Tode Aloysius Brang wyns des Aelteren schuldig! Das ist Ihre Pflicht. Nicht in Jh ren Händen liegt das Schicksal des Angeklagten, sondern in den Hän den eines, dessen Weisheit und Ge rechtigkeit wohlbekannt ist von einem Ende Englands zum anderen: Mq lord. Herr Oberlichter, ich bitte um Gnade für Aloysius Brangwnn! Lassen Sie Ihr Herz sprechen. My lord!" Der Anwalt machte eine Pause. Totenstille heischte in dem Raum. Eine Dame schluchzte leise. . . Ich werde nur einen einzigen Zeu gen aufrufen, Mylord und meine Herren Geschworenen, und dabei lei tct mich nur das Bestreben, in breite ster Öffentlichkeit die Beweggründe klarzulegen, die den Herrn Angeklag ten zu seiner Verletzung des Gesetzes veranlaßten. William Molesworth!" Ein alter, grauhaariger Herr trat vor und leistete den Zeugeneid. Er schien tief bewegt und beantwortete anfänglich nur mit leiser Stimme die Fragen, die der Anwalt des An geklagten an ihn richtete. Sie heißen William MoleS worth?" .Ja." .Sie sind Advokat und Rcchtsan walt, zugelassen vor enalischen Ge richtshöfen?" "3a-" Sie waren seit langen Jahren der juristische Berater Aloysius Brang wyns des Aelteren, der, wie Sie mitangehört haben, durch seiner Großneffen Alexiö ermordet wurde?" Ja. Ich führte seine Geschäfte bis zu seinem Tode und dann noch auf Gerichtsbeschluß biZ zu seiner nach zwei Jahren erfolgten Todes erklärung." Sie waren mit Mr. Brangwyn eng besreundet?" Ja. Seit fünfundvierzig Jahren. Bis zu seinem Tode." AlZ fein Anwalt kannten Sie sei ne testamentarischen Bestimmungen?" .Jawohl." Wollen Sie uns darüber Aus kunfi geben, wem er sein Vermögen hinterließ?" Alles, waS er besaß, hinterließ er hälftig seinen beiden Neffen. Das Vermögen betrug genau 323,000 Pfund Sterling." .So daß jeder Neffe ungefähr eine s p M V ll -y t BrailgiHll. G M W W Chtisti, M,rray.) i r 's i S5-4u Ü,siertlmi!!ion Pfund Sterling erb le?" Eher mehr." Eher mehr.. Erhielten Sie nun. Mr. Molesworth. Einige Tage vor dem Vcrschivinden Mr. Brmgwyns eine,, Brief 'von ihm, der sich aus sein testamentarischen Berf.iguw'tkn im Zusammenhang mit seinem Nef?en Aloasilis bezsg?" JaweKI. Er schrieb mir, er hab ton gewiss Handlungen Kenntnis Ehalten, die se nen '.'.'essen Aloysiu als einen Schurken erscheinen ließe. Er instruierte mich, ein neue! Testa niklit roriubereiten, das. mit Aus rahme einer Rente von Pfund lcrling jährlich für Mr. Aloysius Brangwyn. das gesamte Vermögen Mr. Aleri Brangivkzn zufallen ließ." Ehe dies neue Testament unter itichn:t war. verschwand Mr. Aon. jiuö Branalvyn T .Jawohl." Sie vermuteten, daß Mr. Aloy sius Brangivyn, der Angeklagte, beim Verschwinden feines Onkels die Hand im Spiele hatte?" Jawohl. Ich hatte ihn im Vr dacht, meinen alten Freund ermordet zu haben." Sie warfen ihm daZ persönlich vor." Zu meinem tiefen Bedauern tat ich das. Er würdigte mich keiner Antwort." Sie äußerten diese Ansicht auch össentlich?" Leider so und so oft. Und ich möchte auch bei dieser Gelegenheit Mr. Brangwyn mein tiefes Bedauern und meine große Betrübnis über diese l'ebereilung aussprechen." Und weshalb bewies der Anae klagte. Ihrer Meinung nach, feine Unschuld nicht?" Aus Edelmut und Barmherzig keit." .Hätte Mr. Aloysius Bcangwyn nach der Entdeckung der Lei.he in der Agar-Allee die Anzeige erstattet und wäre Mr. Alezis Brangwyn gehängt worden, wie das unfehlbar gesche hn wäre, so mußte ihm, als dem überlebenden Neffen des alten Herrn, nach den Testamentsbestimmungen eine weitere Viertelmillion Pfund Sterling zufallen?" Unzweiselhaft." Ich danke Ihnen. Mr. -Moles worth. Mylord und meine Her ren Geschworenen, ich habe den Aus sagen des Zeugen irgendwe'ch Be merkungen nicht hinzuzufügen. Der Angeklagt appelliert unter Hinweis auf den völligen Mangel ines ehrlo sen oder selbstsüchtigen Motivs für die Beihilfe, die er dem Verbrecher leistete, an di Gnade des Gerichts Hofes." Der Lord Oberlichter rhcb sich. Meine Herren Geschworenen! Tie Rcchtsbelchrung. di ich Ihnen nach den Vorschriften des Gesetze! zu er teilen habe, läßt sich in gedrängter Kürze zusammenfassen. Bit haben geklagte schuldig oder nichtschuldig ist, die ihm bestimmt bekannte Tat sache, daß sein Vetter Alezis Brang wyn seinen Großonkel Aloysius Brangwyn ermordete, wider das Ge setz verheimlicht zu haben." Die Geschworenen zogen sich zur Beratung zurück. Nach fünf Minuten schon betraten sie wieder den Genchtssaal, und ihr Obmann verkündete ihren Spruch: Schuldig mit allen Stimmen!" .Mylord!" fetzt er hinzu. .Meine Mitgeschworenen haben mich einstim mig beauftragt, den Herrn Ange klagten der Gnade des Gerichtshofes zu empfehlen:" .!ch bedauere, konstatieren zu müs sen", sagte ernst der Lord Oberrich ter, daß' ein solche Empfehlung nach den Vorschriften der englischen Prozeßordnung nicht zulässig ist." Tann erhob er sich. Aloysius Brangwyn!" Aloysius Brangwyn stand auf. Er war bleich, aber sehr ruhig. Solche Stille herrschte im Gerichtssaal, daß man das Rascheln meines Blattes Pa pier, das einer der Anwälte zu Bo den fallen ließ, als Lärm empfand. Aloysius Brangwyn", sagte der Lord Oberlichter, sich hoch aufrich iend, Sie sind durch den Wahr spruch der Geschworenen für schuldig befunden worden. Es ist meine Pflicht. Ihnen den Urieilsspruch des richtshofs zu verkünden. Mögen Sie versichert sein,, daß ich d.iS Tra gische Ihrer Lage in all diesen lan gen Jahren voll würdige. Es ist mir zu meiner großen Freude im Rahmen meiner Befugnisse gestattet, Sie zu einer milden Strafe zu verurteilen. Aloysius Brangwyn der Gerichts Hof verurteilt Sie, einen Tag in Haft zu verbringen, gerechnet vom Beginn dieser Verhandlung!" ' Nun gab 8 kein Halten mehr. Zu Hörer, Anwälte. Gerichtsdiener bra chen in jubelnd Beifallsrufe au, ti weithin durch das riesige Gebäude hallten und draußen aus der Straße durch hundertstiinmlge Hurrarufe be harrenden Menge aufgenomnien wur den. Menschen rannten die lange ttorridor entlang. Mit Blitzes schnelle verbreite! sich das Urteil. Doch der Lord Oberrichter lächelt, nur über die lärmende Szene. Denn er war in weiser Mann und wußte. daß die Majestät des Gesetze nie ge wattigeren Eindruck aus di große Mass des Volke macht, al wenn die ausübend richterliche Gewalt starre Gesetzesformeln durch mensch liche Verständnis zu tnildnn weiß. Er war kein Buchstabenreiter. dieser weis, alle Mann... Führen Sie Mr. Aloysiui Brang wyn in mein Privaizimmer, bis die scr Lärm sich gelegt hat", befahl er lächelnd einem Gcrichtsdienee, als er sich anschickte, dn Saal zu erlassen, ch , , Und AleriS? TaS Telegramm, da Hamilton Billery nach jener Szene im Privat bureau des Ehesi der englischen Kri minalpolizei an ihn aufgegebn hatt, blieb, wie das bei den mit Arbeit überhäuften Kabeln zwischen Eng land und Frankreich dann und wann vorkommt, mehrn Stunden lang liegen und konnt erst am Morgen des nächsten TageS dem Empfänger im Hotel de Londreö in Paris zuge stellt werden. ...AleriS war eben vom Frühstück im Speisezimmer zurückgekommen. Gutgelaunt warf er sich ?n inen Lehnsessel, um gemütlich eine Zigarre zu rauchen und die Morgen'eitungen zu durchblättern, als sein Diener ein trat. (Selbst auf Reisen und wenn er gezwungen war, im Hotel zu woh nen. hielt er sich einen ltammerdie ner.) Dr Mann brachte aus silber r.em Tablett ein Telegramm. Aleiis nahm es gleichgültig und wollte eben das Siegel erbrechen, als ihm etwaö einfiel. .Eh, Georges", bemerkte er in un zufriedenem Ton, Sie haben heitte das Knopflochsträußchkn vergessen! Laufen Sie doch mal schnell nach dem Blumenladen und holen Sie s mir! Ein Ehrysanthemum. heute. Weiß oder geblich. Ja nicht zu grß!" Monsieur verzeihen", entschuldigte sich der Diener. Ich dachte.' Mon sieur wurden sich die Blume selbst auswählen wollen. Bin im Augen blick wieder zurück, Monsieur!" Nun ist riß Alcris das Tele gramm auf. Er wurde aschfahl, zitterte und ließ sich schwr in den Lehnicssel zu rücksallen. Tie Zigarre entglitt sei r.en zitternden Fingern und brannte ein Loch in den Perserteppich. Er los und las wieder, stumpf gleichgül tig. fast unfähig zu denken. , Tie Buchstaben tanzten ihm vor den Au gen. Unförmlich groß sahen sie au? auseinanderzurücken schönen sie ihm. Keil auf Keil ah Galgen waren es, lauter Galgen! Erstand auf. mußte sich cber wie der setzten, denn noch wollten ihn seine schlotternden Knie nicht tragen. Mein Gott, er mußte ja nachdenken, inen Entschluß fassen, handeln. Aloysius verhaftet! Nun war alles zu Ende. AloysiuS hatte um feinetwill?n zwar viel gelitten, aber diesS letzte würd er sicherlich nicht erleiden für ihn. Nein, man läßt sich nicht hängen für einen andern sicherlich nickt, wenn man diesen anderen verachtet und haßt. Das Spiel war ausgespielt. Ausgespielt ausgespielt,.. Die Worte umtanzten ihn förml:ch. End lich stand er schwerfällig auf. schr'tt zum Büfett und schenkte sich aus i ner Karaff Whisky in ein Glas. Er vermochte kaum das Glas an den Mund zu führen, so zitierten seine Hände, aber der feurige Trunk rlli telte ihn auö seiner Schlaffheit auf, Er schenkt sich in zweites GlaS ein und trug es in das Schlafzimmer hinüber, die Türe hinter sich abschlie ßend. Da kam der Diener zurück, und klopfte leise an die Schlafzi.mertiir, als er seinen Herrn incht im Wohn zimmer fand. Bleiben Sie im Wohnzimmer", befahl Alexis. Warten Sie iort ans mich. Ich brauche Sie. In tinigen Minuten bin ich fertig." Der Mann schüttelte de. Kops, als r den Whiskygeruch im Zimmer bemerkte und die glimmende Zigarre auf dem Teppich liegen sah. Er hob' sie auf und zerstampft die Funken mit dem Absatz. DnS mußi ja in recht unangenehmes Telegramm ge wesen sein. (Fortsetzung folgt.) AuS alttt Zelt. Herr: War Ihr Mieter, der Herr Keller rann, nicht fchon der Bräutigam von la Tochter des Rentiers Schulz? im ersten Stock und von der Jüngsten deS Rendanten Krause im zweiten Stock? i Hausbesitzer: Ja. er hat sich schon d:irch alle Stockwerke hindurchver lobt! Feinstes I WeitaMs-Gebäck! ! I Echte . t i i L - I NOrnDerpr Leoioicnsn Anisplätzchen t Pfeffernüsse . j Springerle Marzipan j fpciialiut: I Feinste Dresdener Weihnachts-Stollen 4'c'l'Uuiiä. vvih,r erwIch. PHIL. 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