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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 23, 1914)
ß 5 änliche Cniflsiu Tribüne. Mimunrfi, den tjli, Xfifnibrr IUN. uz Der W G vf V (Kriminalroman von Tabid Christi Mnuat).) 1 - r - (20. Fortsetzung.) , ,2BüI meinst du?' fragte et feinen Wetter. , . Jawohl antwortete Alezis, .so ist ti entschieden besser." .Und nun der Jlopf!" tief Aloy fiu und Heiterte dir Sprossen der Leiter empor. Da mit dem Kinn timmt ndch nicht ganz, meiner An icht.nach wenigsten. iPfil ich nun chon einmal dabei bin. will ich dir zeigen, was ich unrichtig finde." tZr arbeitete rasch und geschickt, und. unter seinen emsigen Händen wurde das Unn der Dame merkwiir. dig krastvoll und energisch. .Bravo!" rief SlleziS. .Laß kS jetzt. Fam?? Ich kann eS von hier au! besser beurteilen als du von oben. Menlchrnkind, wenn ich nur dein Ta lent r-älte.! .Und jetzi die Augen! Die Pu pillec müssen tiefer werden. Gib mir mal einen Stichel, bitte!" , . St'n Better reichte ihm da Werk. ' zeug, und ( erweiterte die Pupillen vffnll'igtn.X. dann vergnügt die Leite? heravzdttern und, Arm in ' Arin mit "llezis. sich die Arbeit kn tisch zu de,chauen. E'.ne unreine Linie fiel ihm auf Mecl,onisch griff er in dir Tasche der ' Bildk:avervluse, in, die er vorhin den ' St( el gesiectt hatte, als er die Lei. ter "'abgeuettert war, suhlte statt beb Stichels einen harten, glasigen Gegenstand, griff gedankenlos zu und zog t.n kleines Fläschchen her vor. Im gleichen Augenblick merkte er. im Alezis, mit dem er noch im wer Aim in Arm dastand, mit ci nem förmlichen Ruck zusammen schrak. Die Blicke der beiden Man. ner fielen fast gleichzeitig auf daS i Fläschchen in seiner Hand. Es war im kleine, blaue Glasphiole, aus de ren wmziger Apothekereiikette mit 10 ier 2 inte geschrieben stand: .Gift. Chloroform." , .Großer Gott!" stammelte AleriZ. . Aloystus ließ. das Fläschchen fallen, ks zrrichellte auf dem Booen zu Sterben, und scharfer, , füßlicher G kosormgeruch verbreitete ich im Atelier. Die beiden Männer sahen sich an. Maßloses Entsetzen feige Furcht zitterndes Schuldbewußtsein das alleZ lag in dem Blick von Alezis Brangwyn.. - Aloystus wußte genug. Die beiden -Vettern schieden für immer. Ohne auch nur ein einziges Wort zu spre chen. . ' " i .i. Der Tag der SchwurgerichtSver, Handlung war gekommen, und mit ei, mr Verbeugung vor dem Lordober lichter, der den Vorsitz führte, nahm Aloystus Brangwyn auf der Ankla geban!" Platz. - Damen der Gesellschaft. Künstler. Rechtsanwälte, , Mitglieder der vor nehmen Clubs füllten den Zuhörer räum bis auf das letzte Plätzchen. Am Preßtisch waren sämtliche on doner Tageszeitungen und eine gaw ze Rihe von großen Provinzblättern durch rhre besten Stimmungsichilde . ter vertreten. So großes Interesse dem Angeklagten auch von allen &ti . ien entgegengebracht wurde, so kon zentrierte sich doch. die gespannte Neu gierde der Oeffentlichkeit vor allem auf den Fall selbst. Endlich sollte daS Geheimnis so vieler Jahre von dem A. berühmten Fall Vrangwyn gelüstet werden! Für Aloystus Brangwyn. erwartete man allgemein ein sehr mrldes Ur teil, denn die Haltung des Kronan waltö sei Erhebung der Anklage ließ auf emen rein formalen Richter spruch schließen. Die Sympathien je des einzelnen öer Zuhörer waren völlig auf Brangwyns Seite. Als er eintrat und sich auf die Anklage - dank setzte, durchlief ein aufgeregtes Gemurmel den Gerichtsraum. Wer ihn kannte, konnte keine Berände rung an Aloysius wahrnehmen. Er . benahm sich kühl und gemessen wie immer, hatte die alte Melancholie in seinem Blicke, war sorgfältig, aber Gentleman. Keine war ljnter all den Frauen im Zuhörerraum, die nicht Mitleid und Bewunderung für ihn gefühlt hatte. Eine Frau aber fühlte weit mehr als Mitleid und Bewun derunc für Aloystus Brangwyn . Lilian. die mit Billcry und Belle Plätze auf einer der ersten Sitz reihen einnahm. ' .Ruhe!" befahl der Gerichtsdiener. Die Anklage wurde verlesen, die formale Erklärung Brangwyns, er sei .nimtschuldig", angehört, und 'der Fall begann. De? Kronanwalt selbst vertrat die Vuklage. Die allgemeine Borgeschichte des Berbrechens, das spurlose Ber schwinden von Aloysius Brangwyn dem A'lteren, die resultatlosen Nach forsa)ungen der Polizei, das ge beimnisoolle Dunke! in das der ' Fall Brangwyn nunmehr ack,t Jahre lang gehüllt gewesen war, die Ent deckung der Leiche in der Baracke in der Agar.Allee das alles strejste er , nur in ganz großen, in wenigen ' Sätzen. , , ,.( ..lull. Jfe VmilWhll. W VI M g - r' - g . j-r-r Tann ging er auf die Ciiizelhe! ien ein. . - ' j .' .Die Krone verdankt," so fuhr sei ne Lordschaft der slronanioalt fort, ,die Lösung diese! Teiles des Prob lern den außerordentlich geschickten Noml'ii'ationen und der rastlosen Ar deit eine Gliede! der Presse. Dieser Herr, ein Mitglied des Redaktion fiabrt einer unserer, größten Londo ner Tageszeitungen, war in der Agar.Allee anwesend, als die Feu erwehr den Leichnam entdeckte. li da! Wasser auS dem überschwemmten Keller völlig ausgepumpt war, be merkte n. daß der schlammige Boden, fatz in dem die Leiche eingebettet ge wesen war, in Farbe und Art so ver schiede von dem schwarzschmutzigen Bodensatz zu sein schien, den die Themse bei ihren Flutiibcrschivem mungen gewöhnlich hinterläßt, daß es ihm auffiel. Er nahm eine Probe dieses schlammigen Rückstände! mit sich und ließ sie durch einen Ehemi ker uniersuchen. Die Untersuchung er gab, daß die Masse in der Haupisa che aus .Ion zusammengesekt tos jener Art Ton, wie ihn die Bildhau er der ihrer Modellierarbcit verwen den. Der fragliche Journalist zog die logischen Schlüsse. Damals stand, wie das ja allgemein - bekannt fein dürfte, der Angeklagte in dem Ber. dacht, aus Geldgründen an dem Verschwinden seines Onkels beteiligt c.ewe'cn zu fein mit anderen Wor ten: seinen Großonkel ermordet zu baben. Die Entdeckung der Leiche in ihrem Tonbett bestärkte diesen Ber hacht und die polizeilichen Wachsen: schungen wurden energisch aufgenom mcn. Bor kurzem jedoch ist. wie ich ausdrücklich und emphatisch betonen muß, der Angeklagte m die Zwangs läge gekommen, diesen Verdacht völ lig entkräften zu müssen! Auf diese Zwanqttage komme :ch noch zurück!" Laute Beifallsrufe unierbrachen den Kronanwalt. Minutenlang be müht'n sich die Gerichtsdiener ver. geblich, die Ruhe wieder herzustellen. laut waren die Rufe, fo aufge regt die -Zuhörer' im Gerichtssaal, daß sie die vor dem Gerichtsgebäude harrende neugierige Menge den Tu mutt horte und, m der Meinung. der Angeklagte,, dessen Schicksal ganz vonocn rntereis leite, sei sreigespro chen worden, in laute Hurrarufe aus brach. Das Getöse war unbeschreib 'ich. Die Sitzung mußte auf fünf Minuten unterbrochen werden. End lich trat Stille ein. Der Lord Oberrichter erhob sich. Ich möchte in diesem besonderen Fall zur Nachsicht neigen," sagte er. .Der Angeklagte hat unter diesem ungerechten Verdacht' zweifellos so cywer geitten, oak ich auch eine et was geräuschvolle Sympathie für ihn begreifen kann. Der Gerichtsfaal ist jedoch nicht der Ort dazu. Sollte die itzung wieder auf diese unerhörte Art und Weise unterbrochen werden, o wird es meine Pflicht sein, den Zuhörerraum räumen zu lassen. und die betreffenden Personen in Ord nungsstrafe nehmen zu lassen. Was ich bemerken wollte," fuhr der Kronanwalt fort, .als ich unter brachen wurde, war folgendes: Der Angeklagte, der. wie ich, meine Her ren, ausdrücklich konstatieren muß, trotz feiner Unschuld an dem Tode seines Onkels unter einer kaum min der schweren Anklage vor Ihnen steht stand also in schwerem Ver- dacht. Er ist Künstler, Bildhauer. Sein Name rft weithin bekannt un- ter den Freunden der zeitgenössischen Kunst dieses Landes. Als Bildhauer verfügte er stets über Modellierkon. Zu der Zeit, als Brangwyn der Ael- tere verschwand, befand sich in dem Atelier, das er feinem Neffen zur Verfügung gestellt hatte, eine Ko lossaljtatue der Loadicea. Diese Sta tue hatte AienZ Brangwyn beqon- r.en. Aloysius )Luingwyn vollendet. Die Theorie der Polizei, die sich nun Qehr als vollkommen richtig erwiesen hat, bestand aus folgenden Kombi Nationen:" Totenstille herrschte in dem Ge richtssaal und die Hunderte von Zu hörem lauschten in atemloser Stille auf die nächsten Worte des Krön anwalts. Aloysius Brangwyn der. Aeltere war ermordet worden. Der Mörder hatte die Leiche in das Innere der ungeheuren Statue, eingebettet, so lange der Ton noch weich und be arbeitungsfähig war. Durch den ab soluten Aus chluk der atmosphäri schen Luft wurde der natürliche Ver wesungsprozek ausgeschaltet. Beim Abbruch des alten Hauses dann wur de 1 die Kolossalstatue nach der Va racke in der Agarallee geschafft. Dort lag sie mehrere Jahre. Durch -die Überschwemmung des Kellers bei ei ncr Themseflut zersetzte sich die Ton masse, und die Leiche wurde freige legt!" . ; .; . Trotz der strengen Mahnworte deS Vorsitzenden konnte die Zuhörer ihre ueberra chung nicht canz unter. drücken und Nus des Erstaunens irurdeil lait. Doch als der SerichlZ diener lli uije getoieti, wurde ti sssor NläuZchkllstill. .DaS, Mykorö und meine Herren Gcschwvreiikn. ,var die Theorie der 'Hust iri.iti Tf'-.f-I Ki 2m K..M. M,sch,edei,en Hauptbestandteilen oller II r'"j" " ding! aus bloß,,, Kombinationen be ruhte. So zum Beispiel war e! da malö nicht möglich, den Nachweis zu führen, daß uns tuich wen die Sta. tue ii, den Keller der Aqar'Allce.B. racke gebracht werden war. Die kak tischen Beweise schienen unzureichend. und eine eryaitung ti Verdacht gen Nicht gerechtfertigt. Ich möchte in diesem Zusammei'h?ng noch aus ei ne Einzelheit eingehen, eins Unter lassungssünde. aus der den Beamten der Kr!minalpoli,jei ein Vorwutf ge -ichs werden kennte Weshalb, so könnte man sich fragen, waren die Beamten unserer Polizei bei den er sten Nachforschungen im Hause de! Verschwundenen nicht auf die sehr nahe liegende Idee gekommen, baß ?uch tue Nie en'ktue im Atelier un '.ersucht werden müsse? Denn sicher, lich konnte die Leiche in ihrem In nern verborgen sein. Mylord und Mein Herren Geschworenen ich muß unsere Beamten gegen einen derartigen Vorlvurf in Schutz neh men! Die Statu? sah so aus, als sei sie schon seit Wochen vollendet. Die Künstlerhand tl Mörders hatte sie verhaft gearbeitet und eine geradezu ungeheuerliche Leistung vollbracht. In den sechsunDdeetMg Stunden, die vergingen, ehe der Alarm gegeben wurde, muß er vhne Unterbrechung an der kunstlerilchen Gestaltung des Werkes geardeite? huben. Wahlschein lich gebrauchte er auch künstliche Mit tel, Heizung, in nächster Nähe b:en nende Petroleuntlampen, um- eine ra sche Verhärtung der äußeren Ton schicht zu erzielen. So viel wenig stens haben die Erkundigungen bei Experten ergeben. Die Oberflächlich kcit und Hast der. Arbeit an gewissen stellen hatte nur ein Sachverstand, ger entdecken können. So 'mußten die Pollzeibeamten. au sie das Ateliei betraten und durchsuchten, ohne wei teres annehmen,, daß die anscheinend längst verhärtet? Tonmasse der Rie senftatue als Versteck nicht in Frag? kommen könnte. Aus den Akten gehl überdies hervor, daß die Statue, ih re Verhärtung und das Unterbleiben einer Untersuchu'ig auS diesem Grun: de von den Beaniten in ihrem Be richt ausdrücklich erwähnt wurde Ich glaube, dies erwähnen zu müssen." Während all dieser Erörterungen des Kronanwnlis, die in ihrer juri stischen Umständlichkeit und redneri schen Breite sehr viel Zeit in An spruch nahmen, saß Lilian regungs. los da, starr 'vr Entsetzen. Auf Sllezis und nur cuf Alezis konnten diese' Schilderungen der . Tat hinwei sen. Sie war sprachlos vor Grauen. Deshalb also natte Aloysius ge schwiegen! Alezis also Alezis! ' Sie konnte das Ungeheuerliche nicht fassen. DaZ Motiv welches Motiv konnte der Mann gehabt ha, den, der der Lieblingsneffe ' feines Onkels gewesen , war, der aner kannte Haupterbe eines riesigen Ver l.lögens ... (Fortsetzung folgt.) Björn Björnson über die Teutschen. Einem Mitarbeiter des Eztrabla. det" in Kopenhagen gegenüber sprach Äiorn jornson sich unlängst Aber setne Berichterstattung aus. Er be tonte deren Unabhängigkeit, erklärte, er verschweige darin auch nicht, was ihm an den Deutschen nicht gefalle. uno sühne etwa folgendes aus: ,Waö ihm Bewunderung abzwinge, fei der frohe Glaube an den Sieq. der das deutsche Volk beseele und zu einer Einheit mache. Es sei seine ,n nerste, tiefste Ueberzeugung, daß das Bolk den Krieg nicht gewollt. Aber. als er kam, stand es einig da. Diese allgemeine Begeisterung verspreche Gu tes für die Zukunft, mam dem Kriege i c fc.l..irjs.. Ort t m ivcroe oaa ccuiaje von in oen Avr dergrund treten vor daS Heer mit seinen Bajonetten, hinter dem es dte her verborgen war. Er glaube be stimmt, daß Deutschland gegen Ost und West erfolgreich sein werde. Die Deutschen, die Antwerpen in zwölf Tagen genommen hätten, würden auch Paris nehmen und England zu Bö den werfen. Die Ruhe und daS Selbstvertrauen der Deutschen sei eine Hälfte ihrer Stärke. Die andere be- stehe darin, dag sie für eine Idee kämpften. Auch Frankreich kämpfe für fein Land, wie Deutschland für seine Selbständigkeit; aber entbehre nicht der Kampf der Russen jedes ethischen Moments? Das Bündnis zwischen Frankreich und Rußland und England sei ungesund. - Die Fcanzo sen seien früher 'niemals england freundlich gewesen und hätten Eng land auch nichts zu danken. England habe den Krieg gewollt, Rußland hätte den Krieg niemals ohne Eng land m Rücken gewogt. Frankreich werde früher oder später einsehen, daß eS ' von England hinters Licht geführt worden sei." . .. Politische Wortspiel. Die Feinde können's nicht fassen, daß wir sie immer fassen und ihnen, trotz ihrer Uebermacht, in der Macht über sind! , In kulogrmm. Ownütcife an dk, Nnnvrgikchcii, von flrt! wtniuicr. Frau Susanne öffnete stolz ihr tllbuni. Aus der eiue und anderen veile, die den Schnstzügen einer siorbcnen .Bcruhmtlint' gewidmc wor. steckten kleine Kreppschleiscn Taö Buch enthielt Autogramme von vielen Menschen. . Alle!, waö heutzu tage einen Namen oder auch nur ei r.en Vornamen hatte, war darin v:r luUu. Fürsten hatten in großen BuMa ten ihr, Namen hingezeichmt, Pia nisten hatten sich In Versen versucht Dichter in Zeichnungen und Maler :n einzeiligen Kompositionen. Allerdings hntlin die .Berllhmik! ten' sich nicht sonderlich angestrengt und die Resultate waren nicht hervor tagend, h zum Beispiel der Kalauer k'ne! .athematilers. daS Liebesge dicht eines berühmten Kapitän!, Aber sie waren alle da, und das war ie Hauptsache. Doch nein, nicht alle, einer fehlte, und die gräßliche Person vie Ella, merkt das. .Ach, Susi", rief sie schonungslos aus, .warum hast Du denn aber kein Autogramm von Euch Groter? .Ich habe ihn noch nicht fassen tonnen , stammen sie, .ich habe kel nerlei Beziehungen zu ihm, keinen ge meinsamen Bekannten mit ihm. und außerdem ist ihm nicht, so leicht bei zukommen. Er behauptet, wenn er lle in dieser Hinsicht an ihn her tretenden Bitten erfüllen sollte, müßte it ein ganzes eben öamu zu cringcn, seinen Namen für Auto irammsammler zu schreiben. Uebri gens habe ich ihn schon einmal in. ei- nein sehr höflichen Brief darum oe teten, doch keine Antwort bekom men". , .Nun, weißt Du, ich würde .alle! m Bewegung setzen, um mein Ziel zu erreichen. Er ist ja. ohne Zwei tel der hervorragend te Dichter un serer Zeit. Ohne sein Autogramm ist eigentlich jede Sammlung heutzu tage lückenhajt, und ich glaube auch icher. Detnem IiebenZwurdiqcn La- cheln konnte er nicht widerflehen . .Ich werde es naturlich wieder ver uchen!" seufzte Susanne gequält. ,Tu munt auch nicht etwa alauben. daß ich mich in dieser Sache bereits für geschlagen halte. , Ich werde feine Handschrift schon noch bekommen, es geschehe, was da wolle es muß mir gelingen! Uebrigens weilt er augenblicklich zanz in un erer Nahe, in :n der Sommerfrische", sagte Ella., .Er rt taglich mit der Bahn nach oer Stadt, um seine Schwester oder vielleicht auch eine Freundin zu besu chen ich weiß e? nicht genau". So", erwiderte Susanne, ich danke Dir für diese Mitteilung. Und sie sprachen von anderen Din gen. Toch als Frau Susanne ro:e der allein war, lehnte sie sich in ihren stuhl zurück und dachte nach. Am nächsten Tage fuhr Erich Gro- ter wie gewöhnlich in seinem Auto zum Bahnhof in X. Im Wartesaal zog er den Hut tiefer tn's Gesicht, um all den neugierigen Blicken auszuwei chen. Wie gern hätte er hier in der Sommerfrische als unbekannter Rei sender gegolten, der wie andere Sterbliche das Recht hatte, sich seinen Ruheplatz zu suchen, feine Blumen zu pflücken, die Landschaft zu be trachten, ohne sofort hinter- dem Gebüsch einen , Amateurphotogrnphen auftauchen zu sehen, ohne von In terviewern angefallen zu werden. ' Der Zug kam. Er stieg in ein leeres Coup6 und wollte die Tür hin ter sich schließen, als er merkte, daß von draußen Widerstand geleistet wurde,' er zog heftiger, aber der Wi dersacher gewann den Sieg. Ohne aufzublicken, setzte er sich verdrossen in seinen Winkel. Dann schaute er krampfhaft in die Gegend hinaus, vor ' Angst, , der weibliche Schatten, der an ihm vorübergehuscht war und den er am anderen Ende öes CoupZs ahnte, könne sich ihm nähern und mit irgend einer der gewohnten Phra fen der Bewunderung ein Gespräch beginnen wollen. Wie waren sie ihm jetzt zuivider, diese faden Schmeiche leien, die einst seiner Eitelkeit so sehr behagt hatten. Uebrigens saß die Frau da und starrte ihn an, des sen , war er sicher, er fühlte ihren Blick. . Doch die Still wurde nicht uvter brachen. Der Dichter langweilte sich, die Sonne genierte ihn, er zog die Gardine vor und warf einen verstoh lenen Blick auf seine Reisegefährtin. Sie war entzückend. Eben war sie dabei, sich nach der Art der Frauen für die zwanzig Minuten lange Fahrt zurechtzusetzen, als hätte sie ei ne große Reise vor. Sie nahm Hut und Schleier ab und machte sich an ihrem herrlichen Goldhaar zu fchaf fen: dann stützte sie den Kopf in die Hand und schien traurigen Gedanken nachzuhängen, denn sie blickte schwer mutig vor sich YH. Groter hatte ein unwiderstehlickeS Verlangen nach einer guten Zigarette und zog fein Etui heraus., .Geniert es Sie,, gnädige Frau. wenn ich rauqe" fragte er. ' Die Dame sah ihm an, erblickte die Zigarette in seiner Hand und schuf tclte verneinend den Kopf. Der Dich ter war sehr erstaunt; er hatte eine zungenfertige Antioort erwartet: .Lieber Meister, keineswegs, e! ist mir eine große Ehre, lieber Meister. Ihre, Werke usw.". die ganze Flut dummer Komplimente, mit denen die Leute ihn zu plagen pflegten. Aber nein, sie sagte nichts! Groter war nicht nur überrascht, er wav auch ein wenig enttäuscht. Verstohlen be trachtete er von der Sehe den ge senkten Kopf, den schönen Hals, die edle Schulterltnie seiner Reisegesahr tin. Plötzlich erhob sie sich und ver suchte daö Fenster herabzulassen Groter beeilte sich, herbeizujpringen und ihr den kleinen Dienst zu rwei sen. für den sie mit einer graziösen, traurigen Neigung de! Kopfes dankte. Endlich eine, die sich nicht auf drängt, sagte er sich. Vielleicht kennt sie mich nicht, aber nach der Art zu schließen, in der sie mich ansang! ansah .... Und Groter. der eS haßte, wenn Fremde ihn anredeten, wünschte, sie möge mit ihm sprechen. .Ich bin sicher", sagte er, .daß der Rauch Sie. doch geniert, gnädige Frau, dieser helle Tabak enthalt Opium", und er legte die Zigarette fort. Die Unbekannte beobachtete auf merksam seine Bewegungen und schüttelte wieder den Kopf, sie lächelte liebenswürdig und schwieg. Ter Gegensatz zwischen diesem Schweigen und ihrem Lächeln reizte seine Neu gier immer mehr. .Finden Sie nicht, daß es zieht? Soll ich nicht das Fenster schließen?" Da geschah etwas Merkwürdige?: die schöne, blonde Dame nahm au', ihrer Tasche ein Notizbuch und schrieb mit großer, deutlicher Schrift in dieses: . .Mein Herr, ich bin taubstumm und habe sie eben nicht verstanden". Groter war so bewegt von diesem Unglück, daß er teilnahmsvoll sci nen Hut abnahm. Dann schrieb er in ihr Notizbuch: !.Jch versicher Sie, gnädige Frcu, meiner Liefen, bochachtungsvollen Sympathie". Und darunter setzte er einen Namen. Die Summe 'ergriff das Notiz buch, als wäre es eine kostbare Beute und ließ es m ihrer Tasche verschwrn den. Gleich darauf erreichte der Zua sein Ziel. Rasch nahm sie ihren Hut und Schleier, stieg aus und sandte dem Dichter einen dankbaren Blick nach. Zwei Tage später wurde in Frau susannes Garten Tennis gespielt. .Spiele doch ordentlich . saate Su sänne zu ihrer Freundin Ella. . .Ich kann heut nicht". : Man kann, was man will". Nicht immer. Susi, denke nur an Erich Groters Autogramm!" i.Nun, ja, liebe Ella, das, besitze ich!" Und sie eilt in das Haus und kommt triumphierend mit ihrem of fenen Album zurück. Auf einem von allegorischen Ruhmszeichen umrahm ten Blatte liest man die Worte: Ich versichere Sie. gnadige Frau, meiner treten, vochachtunasvollen ympathie. Erich Groter. Alle sind begeistert. .Das ist erstaunlich! , Wie hast Dü das nur fo schnell erreicht?" Ja, liebes Kind", antwortete Frau Susanne, .das sag' ich nicht. Das ist mein Geheimnis." ine Z,nu, Friedrich de kohe. Im siebenjährigen Krieg hatte Friedrich der Große natürlich" auch mit Flaumachern zu kämpfen. Fried rich der .Große machte nicht lange ??e derlesens. Er erließ 1761 eine Ver fügung, die die .Vossische Zeituna" also wiedergab: Es imden sich im Publico müßiae Leute, die mit Erdichtung und De bitirung falscher und finistrer Nach richten sich amusircn. Jeder wird al o wohlmeynend gewarnenr. sich der gleichen Erdicht- und Verbreitungen wohlbedachtig zu enthalten, indem man von Mund zu Mund den Täter dadurch herausbringen wird, da ein eder .seinen Aussager anzugeben wis en mun, und an oem vergleichen ste hen bleibet, solcher wird ohnnach bleiblich nach Maßgabe seines Stan- des mit Einsperrung in die Festung panoau ooer !iceuenmarkt, Haus voigtey, Kalandshof und Arbeits Haus, ohne lange Formalität, gestraft werden." Empfindlicher Mangel. Dame (vor ihrem Garderodefchrank): Toiletten hab' rch wahrhaftig genug: chade nur, daß es nicht mehr Ta eszeiten gibt!" Verschnappt. Advokat (zur c,lten Jungfer, die einen Mann ver klagt, der sie im Parke geküßt): .Ich denke, es wird nicht viel zu machen em.'... Es war doch jedenfalls schon dunkel!" ' Kathederblüte. Meine Herren, auch vor Cöok hat sich schon ;tach kühner Forscher am Nordpol die Horner abgestoßen. Epidemie im Heere. Mitte September wurde gemeldet, daß Im serbischen Heer die Cholera auegevrochen und daß auch ein vom setbischen Kriegsschiiuplatz zurlickge lelirter ungarischer Soldat von dieser Krankheit besagen worden und ihr erlegen sei. Bisher ist von weiteren Erkrankungen nur vereinzelt die Rede gewesen, und so darf man vielleicht bvffen, daß Europa von der entsehll chen Geißel, durch die noch WM die Preußen über 4000 Mann einbüßten, verschont bleibt. Sollten ober doch noch hier und da vereinzelte Fälle auftreten, so hat die Bakteriologie in dem Hasfkinsschrn Serum ein Mittel, da' die Weiterverbreitung einschränkt und die meisten der Erkrankten vor dem Tode errettet. Auch ist die fo fortige Isolierung der Erkrankten und die genaue Ueberwachung der Flußläufe, die in lefährdet'.r Bezir ken alsbald angeordnet wird, geeignet. dem bösen Feinde wirksam zu begeg nen. Mehr als die Cholera ist eigentlich der Typhus zu fürchten; wenigstens hat er den Teutschen noch 187071 fast 0000 Krieger geraubt, während öie Eyolera damals ganz weggebne ben ist. Daß aber auch ihm beizu kommen ist, haben im letzten Balkan krieg die Griechen bewiesen, die durch Schutzimpfungen bewirkt haben, daß ste nur wenig jerlu te durch den 20 s'hus zu beklagen hatten, während r in den andern Balkanheeren eine sehr große Ernte hielt. . Die Schutzimpfung hat freilich den Nachteil, daß nach ihrer Vornahme häufig leichtes Fieber und Unwohl. fein beobachtet werden, die natürlich die Leistungsfähigkeit, der Solda:en herabsetzen. Man sieht deshalb von einer allgemeinen Schutzimpfung bei Kriegsbeginn ab und läßt diese erst erfolgen, wenn dix Truppen sich der- euchten Gegenden nahern Sie be tcht meist im Einspritzen einer Koch- alzlösung mit abgetöteten Bazillen. 2)te Typhusbazillen haben die un angenehme Eigenschaft, sich auf fast allen Nahrungsmitteln lebhaft zu vermehren und im Wasser zwar ohne Vermehrung drei Monate lang am Leben zu bleiben. Um sie fernzuhalten, ist also einerseits größte Sauberkeit der bei der Speisezuberel tung beschäftigten Personen, anderer seits eine besonders genaue Untersn chung des Trinkwassers erforderlich. iine er umer ucyung dient eine transportable Einrichtung, die sich bei jeder Sanitätsabteilung befindet Leider kann diese nicht überall zur Stelle sein, wo durstige Truppen Wasser finden. Doch gibt es einige Mittel, die es ermöglichen, verdach, tiges Wasser unschädlich oder wenig stens weniger schädlich zu machen, So hilft oft schon die im Tee ent halten? Gerbsäure. Noch besser wirkt das Abkochen oder das Durchschüt teln des Wassers mit entfetteten Qx fenfeilfvänen. Freilich ist erwiesen, daß die Gerbsäure nicht alle Krank beitskeime tötet; das Abkochen ist zeitraubend, und Eisenfeilspäne- sind nicht immer da. Wohl denen, die in der Nähe eines der gleichfalls bei den Sanitätsabtei lungen installierten Trinkwasserberei ters marschieren! Das sind Apparate von 1300 Kilo Gewicht, in denen das Wasser eine Minute lang auf 108 Grad erhitzt, dann gekühlt und durch Bimsstein filtriert wird. Sie liefern u00 Liter einwandfreies Trinkwasser in der Stunde. Neben Cholera und Typhus bedro hen an Krankheiten vor allem noch Ruhr und Starrkrampf (Tetanus) die Soldaten. Die Ruhr verlijuft heutzutage meist gutartig; der Starr krampf (hauptsächlich Wundstarr krampf) leider nicht, da er sich erst sehr spät feststellen läßt. . Modern. Kritiker: Ihre Wiegenlieder verraten echte Mutter freude!" Ach, die Kinder versorgt, während ich dichte, mein Mann!" Gelungen. Mutter und Tochter suchen ein Geschäft in einer großen Stadt und befragen sich bei einem Arbeiter. Der sagt ihnen, daß sich das Geschäft in der Uhlandstraße befinde. Als sie dorthin kommen, erweist es sich, daß das Geschäft in der Goethestraße ist. Da memt die Mama zur Tochter: .Wie konnten wir auch so einen einfachen Mann fragen, der kennt sich doch nicht in den Klassikern aus!" N e i d i f ch. Reservist (zu ei nem Zivilisten): Ein Ueberschniben zur Landwehr gibt es für mich rächt, solange der Krieg dauert. Ich icerde also während dieser Zeit nicht c'lter! Alte Jungfer: O. wie sind Sie dcch beneidenswert! JubilaumSfreude. Se renissimus inspiziert das Gefängnis. Wie lange, ah, sitzen Sie schon? Gefangener: Heut gerade fünfund zwanzig Jahre!" Serenissimus: ,Aeh, famoö, ganz famos! Gratuliere Ihnen herzlich!" Humor im Felde. Sol dat: Wie riecht denn meine Äiqarre? Kamerad: Hm. die solltest du rau chen. wenn der Feind , kommt, dann reißt er aus! Gedankensplitter. Das Leben gleicht oft einer Papierfabrik: Die schlechtesten Lumpen erwlten oft zoas vesle Ansehen,. Unsere SchniiliiilljZkr.Vstkllk CinsachkS Lkrre'NachIhed.', ; loai, . , ; 1 Wenn eilte Schnitte nur Hand sind Ist die Hskslcllung von Herreiihemdtn Unt schwikrige Sache. Besonder! NachÜsemdkL lass sich kicht pacharbcilkn und Lbcrbie ten graiiste Waaren an gutem Gitj und iffff) Qualität d'e! Stossc, und wa! besonder! In' Gewicht fällt, ist. sie stellen sich be' skulend billiger. Ta! hier illustrirte Wu" ster ist in Knaben und Hcrreflrös'.en er hässlich und kann, wie die Abbildungen' zeigen, In verschiedener Form gearbcitkt erden. Gestreifter Flanell und Flanel. leite sind die gebräuchlichstc und meist begehrtesten Stoffe. Für seine Hemden kohlt man Waschseide, die ganz vorziig lich im Tragen ist.' Man gebraucht zur Verarbeitung für mittlere Mannekgrößen 41 Yards bei 38 Zoll breitem Stoss. Fiie ein i Knaben von 14 Jahren genügen 8jj Fard. Vorräthig find folgende Größen; 3050 Zoll Brnsüveite und Knabergrö' tzen von 816 Jahren. " VcstellungZanweisung. Diese Muster werden an irgenl eine Adresse gegen Einsendung deZ Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jede! bestellte Muster an das Omaha TribiinePaftern Dept 1311 Hiward et. Tic Russe in AittwnM. Matt erinnert sich der überrasckie'n den Kunde: 20-, 30-, 50,000 Ruf sen sind in Schottland, in England ' gelandet: tags darauf tauchten sie schon in Calais, Ostende, Antwerpen auf und hielten sich hier mit großer Hartnäckigkeit, wenigstens in den Spalten der Zeitungen und noch län ger im Munde der Leute. Lord Kit chener hatte ja von einem formida- dein Faktor geredet, mit dem der Feind noch nicht gerechnet habe: da , war ai o das Furchteinfloßende. Und mancher wird noch, als Antwerpens Fall heranrückte, auf gefangene Ruf sen, Kosaken. Baschkiren und wer weiß was für astatisches Gesinde! oe rechnet haben. Nichts von alledem. Keine Russen- seele war aus Archangelsk übers Meer gekommen. Aber wie denn in den Mund der Leute? Lord Kitchener soll dem Rätsel selbst auf die Spur gekommen sein, und die Erklärung klingt an sich gar nicht übel. In ei nein Hafen der Normandie oder Pi cardie landeten eines Abends große, bärtige, schweigsame Mannschaften, auffallend angetan.- Ein Franzose, der ein wenig Englisch verstand. ragte die ihm jedenfalls willkomme nen Hilfstruppen, woher sie kamen. We come from Roßshire!" brummte der Gefragte. Also Schotten, echte Hochlandschotten aus der Grafschaft Roß. Der Franzose aber verstand das anders denn für jemand, der nicht genau zuhört oder die oft ziem lich unbestimmten und breiten cngli chen Laute nicht genugend unter cheidet, sind die Namen Roßshire" und Russia" fast gleichlautend aus Rußland kamen für ihn di remdartigen Gesellen. Das ivar den, Franzosen, als neue Erscheinung, je denfalls noch erfreulicher als .ein Nachschub von Engländern, und so chwang sich die Ziunde von den rus ischen Bundesbrüdern auf den,F!ü geln der Freude übas' Land, um mit entsprechender Aenderung der Ge suhlswerte auch nach Deutschland zu dringen. . - -Inder Schützenlinie. Feldwebel: Kerls, ihr sollt beim Sprung das rechte Bein anziehen.. Nur wenn euch dasselbe abgeschossen lt. i t es euch gestattet, beim Spruna nWi I i , ,U rl V IW- L M w r 'i ffi f " mrm i h ySfci , II j . vr " !. . 4i . K i 'i tm i l i . , ! I 2- I I " S fc. 3 o : y Ö 3 S g 5 : S ? 3 a. : ; u i 's tr a 3 S -ä ä o w i i; fe) w ß sS i w s . ? i ti öS k - C II f : & s I i $ l t j w 'S : : : c s s 5 ei 's : : - A I i? 5 a r a S g te :. daö linke Bein anzuziehcnf,