.ZZgliHt Cui Irilüni , rit -m j -r l V i1 G , i S T. ,t5 V k ' rhvP'7 k x i o;--Miy ' -Xllf i " . .. ' ' 1 V. i. rn---r - Vj . V Tw--' ' -" ' v ' ' - - k - --jLls ; k7 ' f lL--'jf P""I1 1 K ."- J lill ' " '';tJ; ' f'- 1 - ' Jl nnrr f- v $y vv r U '; Jvr J.---.".! -'!i!l 4piS . WsrZZzzerWucZLM vsn Zlugust Spauuth. Ccdtctt'Scnntag in der Neichsliauxtstadt. Deutsche Se lehrte über Cnweck und Folgen des Weltkriezes. Heute, ist lodtensoiiniaji? niemals ha Xcit in den titturncnliiöta Berlins so viele ZoStfufräiijf Käufer angelockt, und nie laben sie so schnell welcke gefunden. Aber lai ist such b-a Einzige, na die Php siognoinit ttt engten Leben! heute von anderen Sonntagen untcrfctif ifct. Nm da! Drucken und Ükilaufen von Mittags und Av'ndzeitungen. sowie tun (Jrtratlä lern ha! die Cfcriqkeit für iifcteinb ge Eilten mit bet Pietät gegen bie Tobten: auch wenn die Spricht, auf bie wir olle warten, die 'Jliittift ' Bon ' Hinbenbüras entscheidenden Sieg über die Russen bei Vobz' mittlerweile eingetroffen sein sollte, müssen wir boch alle gcblllbig lii morgen irnrttn: eher kommen wir sie nicht zu hören. Dagegen ist den Theatern zu spielen erlautt. ndk müssen sie sich an rrnste Stücke halten. Ich Iffe beute .Die Wuilliue", Fidelio", Wallenstcin's lob", Peer Gynt", .Glaube und Hcimath'. IöfjönnUfeiitt" und Äehnlicküs aus ben Theaterzetteln. Nicht wahr, da ist es bei uns doch selbst am Zobtensonntag noch kurzweiliger, als in Paris an jedem ge wöhnlicken Sonntag. Tort ist das Ibea terspielen überhaupt nur noch in der Po litil gestattet, und um zehn Ubr müssen alle Wirthshäuscr schließen. Dabei hat Frankreich dier Verbündete und braucht blos an einer Front zu kämpfen, tocchrend wir blos einen Verbündeten besitzen und uns an drei Fronten wehren müssen. Ander! als in Paris sieht es zur Zeit noch in Ct. Petersburg aus. Ein hol ländifcher Diplomat, der vor vierzehn Ta gen noch in Ct. Petersburg war, erzählte mir, daß dort noch Champagne! in Strömen getrunken und dah der Eieq der russischen Waffen als etwas Selbstver siändliches angenommen werde. Auf meine Frage, wie sich denn das russische Volk so etwas trotz der Hinbcnburg'schen Siege einrebcn lassen könne, lächelte er spitzbü bisch und meinte, die russische Regierung habe in ihrer bekannten väterlichen Für- sorge eben Maßregeln getroffen, dem gu ten Volte solche unangenehme Nachrichten vorzuenthalten. Wer hätte die russische Regierung für so zartfühlend gehalten! Indessen, was wird dem Muschik,' der Ki ncn Champagner bezahlen kann, ein vorge flunkerter Russensicg nützen, wenn seine Regierung ihm den Wodka vorcnthält? In der That muß ich die Einstellung des Wodka-VerkaufZ für eine der überflüssig sicn Maßnahmen der russischen Regierung halten, den-n die ollgemeine Ernüchterung wird doch auch so kommen? die Negierung hrauchie also nicht überflüssiger Weise ihre reichlichste Einnahmequelle zu der schütten, und damit zugleich den wohlha benden Lebemännern die Haiiptwüize der .Sakuska" zu rauben. In Rußland Wodka-, in Frankreich AbsqnthVerbot, während den Deutschen das Bier noch immer mundet und gut be kömmt. Wann ,Kird der Engländer sich genieren, Gin zu trinken? Etwa nach der ersten Zcppclin-Aitacke? Uebrigms wird es Ihnen drüben wohl kaum viel leichter sein, als uns hier, sich ein wahrhektsgemäßcö Bild von den Zu standen im englischen Heer zu machen. Die prahlerischen Schilderungen in den Lon doner Zeitungen können zwar nur von solchen Ctockengländern geglaubt werden, die die Wahrheit nicht kennen lernen wol lcn, aber entgegengesetzte Nachrichten, wie sie vereinzelt aus Italien, der Schweiz, auch vielleicht au Dänemark hier be kann! werden und uns glauben machen wollen, die englischen Skreitkräfte in , Frankreich und Belgien seien bereits voll händig demoralisirt, verdienen auch keinen Glauben. Da war es mir nun höchst in teressant, Einblick in das Tagcbuch eines OfsizlerZ zu nehmen, der auf dem Wege von Tixrnuden nach Polen am 9. No vember mit seinem Regiment hier durch flog. Bei dieser Gelegenheit ließ n sei neu Angehörigen sein 'westliches Tage !,;ch zurück mit der Bemerkung, er w-rde Niin ein östliches Kgir.nen. Am 12. No vember erhielt er dann bei Wloclaw einen tödttickcn Hopfschusj und liegt be reits in fremdet Erde begraben. Welch' ein Jammer um. all das frische junge Blut! Alfa in diesem westlichen Tagebuch fand ich gar mancke interessante Seite, dil? einstweilen noch nicht veröffentlicht werden darf; dagegen kann ich wohl einige Zilemigkeiten mittheilen, ohne gegen die Censurregeln zu verstoße. Daß z. B. die indischen Truppen, sobald s von Engländern und Franzosen nicht konlrol lirt werden, starke Neigung zum Ueber .aufen zeigen und thatsächlich schon ziem lich zahlreich übergelaufen sind, war mir ganz neu, denn unsere Zeitungen hatkn daö noch nicht angedeutet. Aber am wter essantcstm war dock, was der preußische Oskiiii libek die Gefargennahme einer englische JnsanKriekolonne mit vier Os fizienn in seinem Tckgebuch vermerkt hatte. Die Deutschen seien ganz paff" ge wsm ob der Bereitwilligkeit der Briten, s.ch gkfangcn nehmen zu Kissen, denn die lchteren hätten sich keineswegs in der z,veiftl!er Lagedefunden, und die fiU ze hatten dann ganz offen erklärt: dmi't wcnt to fight anymore, we ,m oiot!3! es this xig pickir-z". Nun sa, wer im ilrieg kaum mehr als e'n'n Sport gesehen Kaltes muß von einem Ge mctzel, wie es seit vielen Wochen im Ivest lichen Belgien Tag und Nacht getrieben wird, wokl eher genug kriegen, als der deutsche Soldat, der im Zi liege die schwerste und höchst? vaterländisch,! Pflicht erfüllung erblickt. Zwischen diesen beiden Anschauungen liegt eben ein weltweiter Unlcrstliicd. Am letzten Jreiiag sprach Maximilian Hardcn im überfüllten PHilHarmoniefaol über die Psychologie des Krieges-. Er redete in sehr maßvoller und meist sebr kluger Art, ja, mancher feiner AuSsprüctie barg wirllict Weisheit. Ader im Allae meinen glaube jeb. daß es zu früh ist. über die Psyel?c,logik diese! Krieges jetzt sckion zu sprechen. Ist er doch so ziemlich in jeder Beziehung beispiellos, so daß uns die Parallelen, die Möglickkeiten zum Vcr gleichen, und damit der Ansatz zu Schluß solgerungen fehlen. Das hat freilich so manchen Gelehrten nickt abgehalten zu orakeln und uns in seiner Logik genau zu desiniren. welche Bedeutung, welchen Endziveck und welche Folgen dieser Welt brand haben muß und haben wird. Zum Theil ähneln sich die Ansichten dieser Ge lehrten über den Krieg, zum Theil sind sie überraschend divergirend. Wenn Karl Lamprecht in Leipzig behandlet: Gerade die edelsten Völker streben dem Ziel der Herrschaft über alle anderen zu. und das ist der letzte Inhalt des ungeheuerlichen, gegen uns entfachten Krieges', so stimme ich ihm mit der Einschränkung zu, daß ich nicht alle Völker, die jetzt gegen Teutsch land die Waffen zücken, für edel ansehen kann; auch wenn ihnen der gleiche Wunsch nach Weltbeherrschung im Busen wohnen mag. Viel weniger real-politisch. viel professorenhafter faßt von Wilamowitz Möllendorff den Krieg auf; er will bloß den geistigen Sieg, die geistige Weltherr sclaft Teutschlands. Wenn mir siegen, werden wir die Welt zur Gesittung und zum Frieden, wenn es sein muß. zwin gen", ruft er aus, aber er hat nichts da gegen, daß England und Frankreichs trotz unseres Sieges auch serner ihre Rolle wer tcr spielen. Mit anderen Worten sagt Rudolf Eucken in Jena dasselbe. Er sagt: Tieser Kamps für das Bestehen unsere! Volkes ist aber zugleich ein Kampf für das Ganze der Menschheit, für die Tiefe und Seele ihres Lebens. Denn uns ist wie keinem anderen Volk, vom Geschick die Sorge für die Innerlichkeit und den Selbstmerth des menschlichen Doseins an vertraut, als Volk des Gemüths haben wir durch alle Konfessionen hindurch für eine seelische Tiefe in der Religion, für ein Er kennen au! den Gründen der Dingt in unserer Wissenschaft, für ein Bilden des ganzen Menschen zur selbständigen Per sönlichkeit in unserer Erziehung gewirkt, wir haben in all unserer Arbeit unsere Seele hineingelegt, und diese Arbeit ist groß geworden, weil sie, uns völliger Selbstzweck war, nicht dem bloßen Nutzen diente." Unzweifelhaft weiden Eucken und Wilamowitz mit diesen Behauptungen mehr und leichter Beifall gewinnen, als Lamprecht, nur soll man Behauptungen noch nicht für Beweist nehmen und außer dem nicht vergessen, daß die Gelehrten feindlicher Nationen sich ebenfalls daraus berufen, ihre Nation sei da! Salz der Erde, Der gegenwärtige Zustand allsei tigen Ueberhitzung de! Naiionalgefühl! ist aber sicherlich der am wenigsten geeignete Moment, die Ziulturverdienste der Natio ncn gegeneinander abzuwägen. Ich könnte noch viele andere Gelehrte erwähnen, die über Bedeutung und Kon seguenzen des Krieges mit sich schon ganz in's Klare gekommen zu fei glauben; aber ich, will mich lieber auf das Noth wendigste beschränken.. Ganz besonders sympathisch erscheint mir, daßder Theo lag: Ernst Troeltsch es offen zugesteht, das Endziel dieses Krieges sei viel weniger klar, als das des Krieges von 1870 7L Das Hauptziel aber sei ein innerlich freieres Deutschland, ein neues Deutsch land, dessen Stämme und Stände Wer trauen zu inander fassen, dessen Leiter und Hcrccnstände die Unentbehrlichkcit des freien gemeinen Mannes verstehen." Aber noch viel sympathischer ist das vom Leipziger Philosophen Wilh. Wundt der kündete Endziel des Krieges: Die Einig Kit der Völker, die Vernichtung der Mög lichkcit. durch Gewinnsucht und diploma tische Intriguen ganze Völker in blutige Kriege zu Hetzen. Heukc ist in jedem das Bewußtsein lebendig, daß der einzelne nicht nur StemisbiirgcT, fondern zugleich Weltbürger ist. freilich ein Weltbürger, der vor allein in der eigenen Erde fest gegrün det stehen muß, wenn er in der Welt und für die Welt dauernde Werthe schaffen will." . - Ein solcher Optimismus ist doppelt sympathisch bei einem greisen Wanne wie Prosessor Wundt, aber s ist leider die Gewohnheit der meisten sympathischen Dinge, in der Phantasie hängen zu blei ben und nie Wirklichkeit zu werden. Wie könnte man erwarten, daß die Angchöri gen all der Vöttcr, die sich jetzt so blutig bekämpfen, sich gleich Nachdem ibnen. diel leicht nur vor Ermüdung, die Waffen ent funke, i einet idealen Wellbüigekschaft belihikn werden? Daß dun (uujitcn vllei Kriege situ lang Periode te rteMNä fofnen werbe, ist tuat burvtau rit n walirschemlich, Abu sich diesen Frd,n alt drn siüli len Triumph Mensch ftfil aiii.;;mo!fN, die sich bis bnliin ze (InfAte. ist ilm ;il viel verlangt, Viel näher liegt der Gebanke. daß man ans wahttsiiliiifler Angst vor einer Wiederho lung dieser Kliengsjiäuel und ihren dnr lauf' not, nnwiftl nuiiuSenfeiiben tW' gen Frieden kalken wird. Noch b';I In bis letzten Jnlitage diese Jal;res hinein h!el ien scbr viete. wenn nicht die meiüin ver ständigen Menschen von den Kanone' gußein inid ArimelicscritkN abgeshen den sogenannten europäischen Krieg süc eiiic Umo!ichk.it. Unil nümuue wagen könnt, die Verantwortn,! keil für einen soleb'i, Weltbrand auf sich zu neb wen. Nachbem mm ein Ieber mehr ober weniger an sich selbst verspürt, was ein europäischer Krieg bedeutet, wie er sich fast über alle Kontinente ausbreitet, wird da! nächste Mal der Fanatismus und die Unbesonnenheit wohl niebt wiebet Irium phiren. Ader wie gesagt, njunehmen, baß au! den Gräuel dieses Weltbund! eine reinere. t)bchr gesinnte Menschheit beroorgehen und ein ideale! Weltbürger, tkuin sckassen wird: das kann nur der sympathische Traum eine! deutschen Pro sessors sein. Mit einem weit nüchterneren und swär seren Blick lugte da. vor etioa fict-i Wo eben, Franz von Lisjt. der berühmte Ju ri'!, in die Zutunst hinein, alt er im Eharloüenburger Ratbbaus über die Kul turgemeinschait der Völker sprach. Er be trachtet alles Das, was die Nationen bis dahin als internationale Üulturgemein' schast zu besitzen glaubte, vom Wellpost verbände bis zum gemeinsamen Völker recht, als durch den Krieg verloren, und zwar als vorläufig unwiederbringlich ver leren. Und wenn wir beute sehen, wie heftig sich sogar bie Männer der Kunst und Wissens,rast in einen Haß gegen die anderen Nationen hineinarbeiten und be sonders hineinreden, kann man wirklich der nächsten Zukunft nickt mit frohen Hoffnungen entgegensehen. Bis dieser Haß verraucht ist. werden Jahrzehnte der gehen. Franz von Liszt warnt denn auch davor, mit den feindlichen Nationen wie derum in demselben Hause zu wohnen". Er sieht aber eine Friedensgarantie in der Begründung ' eines mitteleuropäischen sei heranziehen möchte. Innerhalb dieses Ttacnbundks, glaubt ex. sei eine völlige Kulturgeme!nsäakt erreichbar. Auch das klingt wohl noch etwas utopistisch und am besten wird man thun, wenn man we nigstens erst die Art, die Qualität des Friedens abwartet, ehe man weitere Pläne ausarbeitet. Hier diskutircn nicht bloß die Bier bantpolititcr, sondern auch Leute, die im politisclen Leben stehen, eigentlich nur zwei Friedensqualitälen als in Betracht kommen: einen milden und einen harten Frieden. Unter dem letzteren ist natürlich ein Friede zu verstehen, bei dem Deutsch land einzig und allein, da! Tiktiren be, sorgt, wahrend sich die anderen mit dem Ausschreiben und Auswendiglernen der einzelnen Paragraphen zu begnügen hat ten. 'Merkwürdig ist dabei nur, daß auch Leute, die ' von einem überwäliigenben Siege Deutschlands eft kiderzeugt sind, keineswegs immer den harten Frieden" empfehlen. Ja. es giebt Politiker in der unmittelbaren Nahe de! ReichNanzlers. die Fürsprecher des milden Friedens" sind, die auch bem siegreichen Deutschland nicht die bescheidenste territoriale Vergrö ßerung wünschen. Angesichts dieser Thal sache. haben schon manche den Wunsch geäußert, daß man für Bismarck einen mehrmonatlichen Erdenuklaub im Elysium erwirken wollte. Seine Anwesenheit bei den Friedensverbandlungen würde vom deutschen Volk nicht gerade als lästig em Pfunden werden. Aber ich rede wahrhaftig schon vom Frieden! Wer rcxih, wie weit wir noch davon entfernt sind? As freicüö-Aftikii. Der Amsterdamer , Telegraf ' meldet unterm 21 November: Tos in Preto'.i, erscheinend Alat! .Volkkstem" veröffentlicht einen zwischen d.",n Obersten Maritz und der Rezierunz von Dcutsch-SiZbi!ti.frlka geschlossenen Vc, trag, welcher sieden Punktc enthält: 1. General Mu tz bat die Ilnalchän uuv'dt von Südafrika t'tläxL De: Krieg mit England hat besonnen. 2. Der Gouv'.'ttn: von Deutsch.Siid. Westafrika erkennt die ufrikanisck Streit kräfte, welcke geg: England t?npren, als Kriegführende an !nd wird d:a Kricz ge 3vii England ntächii. . . ," . . 3. Falls Br!tisch-S'"dafrikz als unab. heingig erklärt wird, soll der . kaiserliche Gouverneur von Süd-Westafrika alle thunlichen Maßnahmen treffen, daß der Staat oder die Staaten bald' durch das Deutsche Reich als solche anerkannt und in die allgemeinen Friedensoerheindlungen eingeschlossen wird. 4. In Anbetracht dieser Unterstützung wird der neugebildete Staat oder die Staaten keine Einwendungen dagegen tu heben, daß die deutsche Regierung von der Walfischbai und , den Deutsch-süd-wkstafrika gegenüberliegenden Inseln Ae sitz ergreift. . L. Der Thalweg des OranZeflussc! wird fortan die Grenze zwischen Deulsch-Süd-westafrika nd der Kapprovlnz bilden. 6. Das Teutsche Reich wird keine Eitp Wendungen erheben, daß die beiden ge nannten Staaten von der Delagosbai Be sitz ergreifen. 7. Wenn der Ausstand nick,! glückt, wer den die Aufständischen, welche auf deut fches Gebiet übergehen, als deutsche Unter thanen anerkannt und nls solche behindelt werden. Oberst Maritz schickte dieses Abkommen mit einem Begleiischniben an den Ober sten Brits, den er als alten Afrikaner ausforberte, mit ihm gegen England z kämpfen. . . Die Verantwortung für die Richtiuilit dieser Verössentlichnng muß der V!:s stem" in Pretoria überlassen binden. Der Lnsang t m i"a' cni tJiU ! ifMii.'H an ( in Hivv'tn rni ,rf.f tm .iftttilijH1'.! .u'Mitjliihn, II 41 U HU'I 44llH u4 X'ltlll !:! ,11. Man mlis,!e tllrd geboren und als Taubstummer j'it Well gekommen sein, wollte man sich hier in Pari p'wiltlam den Zeichen de! nabendkn Z!amme' denhe mit dem letzten Krastaiisged! Pariserischer Rabulist entgegensteniMkN, Jil, will zunähst von der militärischen Seite ganz absthen. i;ch wenn Ioffre (oder tret cnch icim.'t an sein? Clefo treten könnte) sich aus seinem famosen, von Bclsort bü zur Nordfee reichenb.-n .Damm" halten würde, meinetwegen bis Weihnachten oder bis Ostern oder auch bi! ffndt de! nächste Jahre!, für da! Küäie rier ihm ein, neue Million frische Tom Alkin! .geschworen dat. sei kann sich aber doch da! wirlhschafüiche Frankreich ich! einmal roch einen Monat länger ans dem Damm hallen. Diese! wirthschsiliche Frankreich verliert zusehend! den Boden unter den Füßen. Und um diese furcht bare Thatsache wissen olle Franzosen mit Ausnahme vielleicht des Hcere oder eines großen Theile, der Armee. Alle Franzo sen durch die Bank! Nur sagen darf k! keiner in der Ocsscntlichkcit. In der zu ructlirgrnden Wocke haben die unterschied lichcn Generalsm'kikate. Hanbelölammern und sonstigen Vertretungen der g'werb licken Stände 4n bewegten Sitzunexn den Klaaen de! Volkes Worte veilichm und die Regierung trs.ich!. alsbald Ablülse zu schassen, wenn 2aat und Gcscllschast nicht elend zu Gr.,i'de flehen wollen. Wir sihren au! den Beschlüssen djeser Kör perfchaste, daß es weite Gedielt giebt, wo der postalilebe. der Eisenbahn und der Schisfsverlcdk seit Krst?deainn überhaupt nicht sunltionirt. daß ganze Städte fast in da Mittllaltcr zurückversetzt worden sind, auch wenn sie die Eisenlabn vor ihrer Tkür liegen haben. Alle Betriebsmittel und raste sind ihnen entzogen worden. Die eiscnbahn- und postlose schreckliche Zeit können sie nicht mehr länger ertragen, und es ist darum an verschiedenen Orten zu Hungernvolten gekommen. Diecitunaen dursten zwar Einiges cu! den ?eschlüssen der oben bezeichneten Vertretunoen der Erwkrbsslände veröffentlichen, aber die Begründung dieser Beschlüsse bekamen nur Diejenigen ganz im Vertrauen zu hören, die mit den Wissenden aus gutem Fuße stehen. Da! CasZ Royal ist da! Haupt quartier der Wisseuden. Hier versammelt sich die Zeitungswelt und Klathschlazt, was nictt in die Zeitungen kommen soll. Die Beschlußfassung ist schon darum nicht schwer. loeil der Inhatt der Blätter von Tag zu Tag dürftiger und eintöniger wird. Denn ich sie bieten in ihm äuße re Erscheinung das Bild desselben Jam wers. der in Frankreich die Menschn, an gefaßt Ktt. Nichts hat hier größeren Ein druck hervorgenifen, als da! Mühende Aussehen deutscher und österreichischer Zeitungen. Sik geben in unserem jour nalistischen Hauptquartier an Hand zu Hand. Ausrufe des Erstaunens hört man. Unglaublich to. diese .Albochcs" es nur fertig kriegen. zwei-, auch dreimal am Tage mit zehn' oder zwanzig Seiten Text und mit Geschästranzeigkn von unglaub lichem Umsanze dem Publikum zu dienen, als ob es in Berlin, München, Köln. Dresden. Leipzig. Hcmburg. Frankfurt, Wien und Budapest keinen Krieg, sondern eine Gcschästehochsaison gebe. Ueberhgnpt liest man deutsche Blätter in Frankreich jetzt mit einem Eifer, als enthielten sie den Stein der Weisen. Ich weis, nicht, hat sich Jemand in Deutschland einen Scherz erlaubt der war e! sein gar nicht übler Plan, Frankreich auf dem nicht gewöhn lichen Wege der Wahrheit wissen zu lassen, kurz: mit einem Male war ganz Paris mit großen und kleinen deutschen Zeitun gen überschwemmt, von denen leseNswerthe Artikel mit der Uebcrschrift: Die Wahr hit in' Ausland!" blau, roth oder grün unterstrichen waren. Wer diesen Zeitunas massenimpoct eS Sandelt sich um Auf lagen von M.wa. vielleicht auch darüber hinaus angeregt und wer ihn bewert stelligt hat. darüber gehen vorerst die Mei nungen noch auseinander. Die Einen glauben, die Tauben" hätte eines Nachts statt der üblichen Bomben deutsche Zei tungsgrllße herabgesandt, -die ebenfalls viel Unheil in den Köpfen der Bewohner schast angerichtet haben. Unter Unrstän den ist der Schaden noch größer als bei den Bombenwürfen. Denn er ist geisti ger Art und pslanzt sich weiter., immer weiter fort, während die Bombe nach voll zoaenem AernichtungLwerk unschädlich bleibt. Es giebt aber auch Leute, die nickt so sehr an die Zeitungstauben als viel mehr einen Coup gla'.ben, dessen Anstifter naturlich Niemand ander fein kann, als der Kaiser. Bis auf Weiteres wird man an dieser War festhalten. Aber der Fran lo beginnt nachdenklich und skeptisch ,u werden.' Er sieht das Ende vor sich. Und wenn er es auch nicht sehen tvollte. so sagt tS ihm sein Beutel mit der furcht baren Leere, seine Umgebung, die. ihn der zweifelt anstarrt, seine Presse, die er ver achten gelernt hat. Er hat seine Proteste der Regierung aus dem Instanzenwege vorgetragen. Sie kann nicht helfen. Wer kann, ihm überhaupt noch helfen? ein Gott, kein Misch'. , Wenn Josstt siegen würde, den Feind aus dem Lande treiben könnte. Aber Alle, die aus dem Norden kommen, erklären sehr bestimmt: Joffre wird nicht siegen! Es sind Soldatm. Of fiziere. Verwundete, i ie das sagen. Sie machen keine Hehl mehr aus der Lage, sie ist kritisch geworden, weil die Reserven fehlen. Iofsre fordert von der Regierung neue Mittel. Die WKÜrung aber ant wartet: Wir können sie Dir erst geben, wenn Du uns den Sieg erfochten hast. Jossrt wendet ein: Boraussetzung des Sieges ist die Bewilligung der geforderten Mittel. Frankreich, das so viele andere Länder mit Geld versorgt hat, ist jetzt, wo ti dem Nichts gchenMrstcht. nicht mehr lin Stande, sich falber zu versorgen. Mit der Anleihe im Ausland ist es nichts ge worden. Und im Inland? Den Opfer muthder Bürger in llen Ehren! Sie wilrrn gern ihr Letztes auf den Altar des Vaterlandes leacn. Aber die Banken, die vom Lnde. Banken kii'ken keinen 2eni hercwl, Ueber ba Veitzallen der Binse schreibt j ;.t j;be ,it,,Ng zum Mindeste einen A:t,Iel em it,t. Henittjt jiiit es ! ' t noch nicht. 7,k Kassen fclribtti schloss n. eine Wutfabnt, keine Depot, keine Dinibenben sind von ihnen zu erlangen. Mit einem Jkdtrzug schreib die ezis,,, Staat, anleil',, g, sie dekr.lirt Anleihen für b,e iitabte. Sin pvsn'oe, Ergebnis hol biiher weder eine Elaatanlei!,c (D.'fense nationale) noch eint toblanl,!!, flshatI, ft tn ganz seltsames Schicksal, daß Frankreich, der Allelwcltil'aiikier, das be rühmte reichste Land", setzt im kritisch. ft,n Augenblick seine! Dasein! an der Goldarmuth ,u Grunde geht, wenn es nicht vorher schon seinen inililärischen Un tergang sindet. Alle fragen sich hier mit Staunen: Ja, warum bilst un! denn England nicht, unser Beibiindeler. der doch' Geld wie Hers hat? Aber Diejenigen, die In der Nähe der Front gewesen waren, wissen. djj England keinen Finger rührt. Sein krasser Egoismus ist tinsnch unbe sctireiblich. Wehe, wenn da auch nur daö Geringste in der Verpflegung im Felde fehlt! Tom Atkin! muß immer die feile sicn Iissen haben, mögen seine sranzöst sden Aafsenbrllber vor Hunger stöhnen, Cobald es Abend wird, denkt der englische Zoldat an nicht! mekr al! an die Be friediaung seiner leiblichen Bedürfnisse. Ich sage da! nickt nur au! eigener Bcob achtiinz heraus, sonder berufe mich aus die Berichte italienischer Korrespondenten. Diese sind übrigens mit ihrem Latein Enbe. Sie mögen sich drehen und wen den, wie sie Ivollen, es läßt sich absolut nichts mehr sagen, wcs den Franzosen Freude machen könnte. So sitzen denn die italienischen Berichterstatter dicr vers.im melt in Pari! und warten auf andere Jei ten, teerten aus neue Weisungen von ihre Redaktionen, die sich infolge, ihres innigen Verhältnisse! zu gewissen französischen Machthaber von dem Gedanken noch nicht losreißen wollen, daß es mit Frankreich Abend werden will. Es ist auch ein sehr vielgenannter italieniscrier Schlachtenschil derer zur Unthätiakeit verdammt werden, der mit seinem höchst kinfluszeken Vlaltt gleichfalls In Konflikt gerathen ist. Seine Berichte wurden verschlungen. Jetzt aber schickt man ihm, das Manuskript zurück mit der Bemerkung: Nicht geeignet für Ausnahme. In Freundeskreisen droht er: Es wird mir schließlich nichts Andere! übrig bleiben, als mein Heil im deutschen Quartier zu suchen!" Wir haben östcr das Vergnügen, den braven d'Annunzio zu sehen und zu sprechen. Auch er setzt den italienischen Berichterstattern zu. sie soll ten doch begreifen lernen, daß andere Zei ten andere Mittel erfordern. Er begegnet allgemeinem Kopfschüttcln. Man kann doch unmöglich beute baS Blaue vom Himmel heruntcrlügcn. wenn alle Wetter kundigen wissen, daß eS morgen Pcch und Schwefel cuf Frankreich herabregncn muß, Die geologisch attelicn Iöiere unserer Zeit.' Man sollte es kaum sür möglich halten, daß sich thierisches Leben durch Millionen von Jahren hindurchrelicn konnte, in einer Zeit, die Hunderte von Arten und Gat tungen kommen und gehen sah. Solch wunderbare Thiere sind die Haarsterne, die eine der fünf Klassen des Kreises der Stachelhäuter ausmachen. Sie erlebten schon die Morgendämmerung der 2hr Welt, die im paläozoischen, dem zweiten Zeitalter der Erde, auf dem Schauplatz erscheint. Während die Genossen j.,.er Zeit, die dem Namen nach bekannten Tki lobiten, dann die Schnecken, Muscheln, Tintenfische, alle dahingehen, konnten die Haarsterne sich zu uns berüberfinden. Ein mal sind sie Bewohner der tiefsten Meeresgründe. In jenen ewig dunkeln Fluren giebt e! eben leinen Wechsel der Verhältnisse, der ein etwaige Anpassung nothwendig machen könnte. Weder eine Licht- noch ine Temperaturschwankung, weder eine Wasscrbewegung noch eine Acn derimg des umgebenden Mittels findet dort statt. Keine neuen Feinde erscheinen auf dem Plane; Zaum daß dit Nahrungs ersorgung ti merkbares Plus oder Minus oufwicse. Ein ewiges Einerlei verhinbert die frühzeitige Abnutzung der geringen zum Aufbau des Organismus nothwendigen Nervenenergie. Zum ande rcn führen unsere Greise" ein Pflanzen dasein. In den ersten Stadien der Enl wiälung haben sie Wohl noch die Fähig keit, den Ort zu wechseln. Auf einer be stimmt? Stuft lassen sie sich auf den Meeresgrund hernieder und wachsen mit dem stielartigen unteren Theile fest; so mögen sie wohl einige hundert Jahre, den einfachsten Lebensfunklionkn obliegend, dahinvegeiiren. Fünf regelmäßig der zweigte Arme sitzen am Scheitel des Stiel. Ueberhanpt ist der ganze 5iiirpcrbau fünf iheilig. Die Arme umschließen den von fünf Platten iimgebeuen Mund, der Ein und A!:fuhr'sffnung zugleich ist. In fei er Nähe liegen alle wichtigen Okgane. in der Zahl den Platten entsprechend. Die ganze Lebensweise des ThiereS be steht nun darin, die gefiederten Arme zwecks Erlangung der Nahrung zu beive gen, die magert Kost zu verdauen und sich zu vermehren. Aufitt höchst elementaren Geschmacksempfindungen und Taste,esüb len hat das Gehirn nicht! zu thun. Somit Ist .verständlich, daß Zahrmillionen ver gehen konnte, ohne den Organismus irgendwie zu verändern. Einige Arten gehören auch der Küstensauna an. An ihnen kann man den Einsluß der äußeren Behältnisse schon wahrnehmen. Denn ntck den wenigen Arten giebt's mehre frei bewegliche, also solche, die sich an die veränderten Bewegungsumstände angepaßt haben. Daß sie zum Urstamm gehören, geht aus ihrer Jugendgeschichtt hervor. Sit machen nämlich ebenfalls das S!a dium durch, in dem sie mit einem Stiele am Boden festsitzen. Erst später werden sie unter Rückbildung des, Stlclcs be wkglich. ' . .1 :lV ) I. i- -, 1 x ' : I , -.. ' ' T 4 . i t J.- 'J r. lVw . t, ... w t - r a i - -i iTi 4 A . ' r , I I 5i -v A jj Wm Von Ferdinand Scherber. 6alij.cn in Wien. Theater und Alusiklcben wahrend der Uriegszeiten. Die Alade. von den Rriegsgefanzcnen. Kürzlich l)t Itinand 'un die Haupt stadt von Galizien genannt. Wie suft je des Wiswort 'rifst auch das nicht, da! Ganze sondern mir einen Theil davon. Aber, dieser Theil ist gut getrossen. That sächlich haben sich viele Einwoher un seres Polens, um vor allen strategischen Plänen und noch so kulanter" russischer Behandlung sicher zu sein, nach Wien be geben. Damit wird allerding! bemiesen, daß dieses Wien eben doch die richtige Hauptstadt des Reiche! ist. allen separa tisuschen Neigungen zum Trotz, und daß es diese auch in den angenehmeren Fric denszeiten viel mehr heilte sei können, als sie e war. Daß man sie in diesen viel unang'nehmeren Zeiten aussucht, ist nur ein Beweis für ichr: Bonität. In der Trambahn, den Naffechäufcrn. aus der Straße dringt hausiger al! jemals die T Pracht Koezinlo! zu un! und man be gegnct 'in diesen h.rlbwinterkichcn Tagen ost Gestalten in den tigentdümlichen pol nischen verbrämten LcderpcZzen. Aller dings. wer. wie der Schreiber dieses Brie fcs. noch nie dort oben war. wo sozusagen das Französische in Eis frappiert erscheint und sich die Polen an Lenau'fchen Gebich lcn und Chopin scher Musst in Phantasie vollen Stunden tonfiruurtt. wird einiger maßen eine Enttäuschung seiner Phantasie erleben. Die Gesichter, in die man hier blickt, haben alle etwas merkwürdig Harte! in ihren Zügen, etwa! Nordisches, fast möchte man sagen Pommersches, m1) wird vergebens das Weiche, Sentimentale. Poe tischt darin finden, da! einen die Dichter und Künstler suchen lehrten. Vielleicht hat die moderne Zeit auch dort das Poe tische langsam und sicher zerstört? Immer hin. wer stch' für einen ganz kleinen Theil der polnischen Kunst intcresstrt. ka,rn hier sogar schon . in ein polnisches Kabarett gehen. Es hat doch etwas Versöhnendes, wenn in grausamsten Kriegszeitm die Künste nicht ganz verstummen und uns an die Tage erinnern, die einmal waren und wieder einmal fein werden. Die großen hiesigen Konzertvereinigungen haben alle fast ihren normalen Saisonbetrieb wieder ausgenommen. Das gilt von den Orche sler und Ehorvoträgen. wie von den KammermusikvercinigunaeN. Die meisten von ihnen, die ganze Cyklen von Aussüh rungen geranstalien, sind sogar ausoer kauft. Viele widmen ihn Einnahmen wohlthätigen Zwecken. Auch die Hof thealer haben bei stark ermäßigten Prei sen eröffnet und haben einen Andrang, den sie sich in Fricdenszciten oft gewünscht hätten. Unter' gleichen Bedingnngen spie len die Privattheaier. Natürlich ist der Novitätcnbetrieb stark rtduzirt. Eine Reihe von fixen Auloren sind der Kriegs, krllarung mit flinken Schritten gefolgt und haben höchst aktuelle Stocke auf den Markt gebracht. Eilfertiger Patriotis mug machte sich manchmal abendfüllend breit. Aber man merkte Absicht, wurde nicht gut gestimmt und die meisten dieser Stücke verschwanden fast ebenso schnell, als die Autoren sie fertig gebracht hatten. In diesen Abenden zcigen sich wieder ein mal die Klassiker als die verläßlichsten nd zugkräftigsten Versasser. So hat dieser Krieg auch das Gute, daß der Ge schmack des Publikums sich besinnt und besser wird. Nur die OpTnttenbühnen wissen natürlich mit dem Krieg nicht vixl anzufangen und bestanden auf dem Schein ihrer Novitätenprogramme, den das Publikum einzulösen hatte. Und so wird auf diesen Bühnen gehopst, getanzt und gesungen, als ob wir im schönsten Frieden kbten. Das geschieht nun aller dings zum Theile auch im Interesse der sonst brotlosen Darsteller. Zuerst begann das Bürgeriheatcr mit der Uraufführung der neuen Ehsler'fchen Operette Früh ling am Rhein". Der Titel ist schön, man denkt an Lenz, Wein. Weib und Gesang. Da aber dieser Frühling nicht der holde Knabe aus dem deutschen Dich terwalde ist, sondern im Gegentheil ein jüdischer 'Geschäftsmann gleichen Namens, der im Jargon spricht, so bemerkt man sofort, daß der Titel schon ein Spaß ist Leider ein so schlechter, daß die darauf folgende Operette gar nickt genug fein könnte. Doppelt bedauerlich, daß sie es auch wirklich nicht ist. Die neue Ope rette des Johann Strauß-Zheaters heißt Rund um die Liebe" und ist von Oscar Strauß, dem erfolgreichen Komponisten des Walzertraum" und dein geistreichen Komponisten vieler Uebcrbrettllicder. Das Libretto, sozusagen der Fahrplan dieser Fahrt, ist nicht prätentiös und darum nicht ärgerlich. Wir halten natürlich us dieser Fahrt auf manchen fchon gut be kannten Stationen und begegnen Citua tionen und Personen, die schon 'alte Ope ketleiisrcunde such. Schließlich trüumte auch jzatat Strauß hier gelegentlich den Walzektraum des in'S Schattenreich der Desizite hinabgesunkenen Ueberbreitls. Und darum gehört die neue Operette zu Strauß' besseren und wirkungsvollen Ar beiten, die ja immer in Momenten auch den gebildeten Nleusiker verrathen. Aller dings wenn man bedenkt, daß weit drau ßen um unsere Existenz gekampft wird, tritt einem dS Stillose der neueren Ope retten allzu kraß vor die Augen und das Ganze kommt einem wie getanzter und gesungener Irrsinn bor. Ich habe aber bei einer Aussührunz einen dlessirte 'fen- ., '!." v l. ' ' . I i ji... i -(V f " i'vltN ?--4vsl- . a - -.-.Tr -v- - Ve - s - " ----" -.-- . - - - --' ... , r ' ' t5KVKilei? Soldaten (die in den Theatern Graii! karten erhalten) im Parterre sitzen sehen. Sein Gesicht war bleich und sarblo! und sprach deutlich von den Greueln de! Krie ge!.' Eine Tapserkeitsmedaille schmückte seine Brust. Das versteckte jauchzende Vergnügen, mit dem tk alle diese Melo dien und Ulkt begrüßte, hcttlt etwa! Er greifendes und man konnte sich feinet willen mit dem Stil der heutigen Operette versöhnen. Während Musik und Theater eine recht guten Betrieb erhalten, ist dit bil dendt Kiinst ganz in die Ecke gestellt. Nichts beredter als die Thatsache, daß auf dcm Palaste der Vereinigung bildender Künstler Oesterreichs, das sog. Künstler Haus, ebenso wie auf dem Gebäude der Sezession die weiße Flagge mit dem rothen Genfer Kreuz weht - beide Hau ser sind zu Lazarcthcn geworden. Um den Künstlern doch ttivas zu helfen, ver anstalten einige Besichtigungen ihrer Ateliers, bei denen ost die Gattinnen der Künstler die Honneurs machen; denn der Mann hat den Pinsel mit dem Säbel vertauschen müssen. Ob der rege Besuch mit der Kauffreudigkeit gleichen Schritt halten wird, ist leider allerdings zu bc zweifeln. Die vielleicht erwartete Revolution der M.de, Infolge der Ausschaltung von Pa ris. ist natürlich nicht eingetrofsen. Noch nicht. Nach einer stillschweigenden Wer einbarung der sonst putzfreudigen Wiener Frauen, wird in diesen schweren Tagen der LuruS der Toilette eingeschränkt und aller Glanz verdunkelt. Auch bei seiet lichtn Anlässen wird nur das, Besuchs und nicht da! Coireekleid getragen. Im übrigen herrscht entweder die Mode de! Vorjahres oder wenn schon etwa! Neues kreirt wird, ist es vom Vorjahre beein flußt. also i.rch von der Großmacht fran zösischer Mode. Und nur die schon bis her bekannten und berühmten Wien Spezialitäten, die einfache, schicke Sport bluse, da einfache glatte sogenannte eng lische Kostüm, we'' es in Wien erfunden nach England ausgeführt wurde und doa dort die Weit trodene, haben ihre ant .(., s)ntd IN s ßnmny.i Ul'Cl CtiJUtt JlUll. Ulfr tifcuiiuwi betrifft, dit ja feit einem Jahrhundert aus England bezogen wird und ange nehmerweise seit Jahrzehnten ganz stabil ist, so haben alle größeren Schneider fchon vor der Herbstsaison, also zufällig nor Ausbruch des Krieges, ihre englischen Stosse bezogen, so daß bis Frühjahr 1015 da Alles beim Alten bleibt. Die österreichische Tuchindusirit wird fedm falls, im nächsten Jahre vor zahlreicheren ln't'tägcn stehen. Denn Englang txpor tirt vorläufig, bis auf weiteres nur mehr indische Soldaten auf den Kontingent, aber keine Stoffe mehr. Es will angeb lich nur den deutschen Militarismus be kämpfen und wird dabei unversehens selbst ganz militaristisch. Ach, diese! England vergah diesmal, daß der Handel mit Stoffen viel ruhiger, nützlicher, für die Bürger auch besser und erwünschter ist, als der Handel mit Soldaten, und daß der Neutrale Staat in diesen Zeiten, in dessen der berühmte Dritte ist, der sich freut. Englands Hauptmasse ist die Klugheit, nicht der Soldat. Hätte es nur mit der ersten aekämvft. hätte ti sicher s "on jetzt die größten Ersolge nrungti. i So muh es warten, was die , unsicher Zukunft bringt. Noch eines, wenn ich so sagen darf, Importes des Krieges will ich erwähnen. Es sind die Kriegsgefangenen, die wir gemacht -haben. Dit Serben sind fast ausschließlich in Ungarn in eigenen La gern dislozirt. Sie haben keinen guten Ruf und werden als ungeberdig und bis ziplinlos geschildert. Dagegen zeigt der ,,fNk,. flni'nt.l ..4. ! V... '..W. 4.:. ltli;u!l WIIUU4 UUU IU VCl fiuituc, ült ihm allerdings so gar nicht feindlich tut, gegentritt, feine Ruhe und fast Gut müthigkeit. Wir haben die Russen auch in unseren schönen Alpenländern untev gebracht, die Offiziere sogar in Schlösser, und Hotels, die nun auf einmal Gäste anderer Art erhalten. Sie werde dort, wl. ich selbst sah. vorzüglich verpflegt und wenn sie nicht dort auf ihren Spaziergän gen bewacht würden, könnten sie glauben, sie wären auf Sommerfrische. Die Vn mundeten, ob Mann oder Offizier, liegen mit unseren Leuten in denselben Spitä lern, sie haben die gleichen Aerzte, die gleiche Kost, die gleichen Pflegerinnen. Alle unsere Kräfte stellen wir ihnen eben so zur Verfügung wie unseren Brüdern, Das soll uicht überall so sein ..... . Schmerzen in den Ohren werden, wenn kein Ausfluß besteht, vielfach al! belanglos angesehen, und doch sind sie e! nicht. Ohrenschmerzen sind gewöhnlich Anzeichen einer Entzündung des Mittel vhres, das gegen den äußeren Gehörgang durch das Trommelfell abgeschlossen wird. Kommt Eiter , nach außen, so ist das Trommelfell durchbrochen oder ganz zer stört, es darf also nie biö zum Auftreten des Ohrausflusses gezögert werden, son dern es muß sofort der Arzt zu Rathe gezogen werden, Der Tambour bei Jüsilierbatail liml dom 1. Garde.Negiment zu Fuß fuhrt seit 1870 auf königlichen Befehl de Tambourstock des 31. fraiiösischeg I. santerie-Regimeniz - . ' w