I )t :i;is liegt necy T.tu ane zu lon.u hiittkk unl. In fest lkoseg wnbiend fcfi Mono II Zfi'.rnlift f f v in --UM i den giökte Gel tcnd'iic R-Urifn. Hcutezutage ksnn man 'SloUn itii.'fiiö bfl ganzen Jahre zu dil ligwn Pressen und ganz besonder nKihrcnn tr 'Uhnicrmoiiate sind sie f iii bah k,a Nosen'Boilqiitt Wechnach ,' ten nicht nur den abtun Zchntauskuden, 'sondern auch den wenigst Bemikteiten ,u l "Il'ch it. tfr?t!ff find Pteff tiKIgfn i Rosen nickt aus norbtfchem Boben gswach, .cn, die milde Lüft bei Silben hat sie er 'jeugt. Iffia diese fremden Rosen etwa genaust ensucht, der meist ihnen an. daß irgend etwa mit ihnen nicht ganz richtig ist. b .qcfehen davon, daß ihnen fast jeder Duft .f.Klt, haben sie In ihrem Aeukeren etwa, richt gut i,l Worte zu Kleidend,, hat un fremdartig berührt. E sind Rosen, und doch fehlt ihnen etwa, der natürliche Echmclz. die natürliche Grazie, der eigen 'ertige Liebreiz, der un von unseren hei mischen Rosen her so bekannt, so Neb ist. El geht uri mit ihnen wie mit den grauen, die wir bisher nur im intimst? Familienkreise kannten, und denen wir Plötzlich bei besonder festlicher Gelegenbeit ,in großer Toilette wieder begegnen. Eie schcn Verändert au, nicht einmal immer zu ihrem besten. Da Natürliche, da llngewunzent fehlt ihnen. I Em Strauß Rosen, au einem Dutzend Blumen leicht und gefällig zusammeriae bunden, nimmt viel Platz ein. Wollte man die Blumen auch nur halb erblüht zu un senden, so Kurden die Tausende und Abertausende zu viel Platz einnehmen. Deshalb werden nur Blutenknospen, welche sich an der Pflanzt erst in einigen Tagen öffnen würden, geschielt, welche hundcrtweise in kleinen flachen körben ein gepackt find. So, wie sie ankommen, sind sie nicht zu gebrauchen, sie müssen erst Toilette machen. Es gehört eine große .Uebung und Gewandtheit dazu, die fest neinandergepiefzten Blumenblätter zu i lockern, zu lösen und so auszubreiten, daß sie eine natürliche Stellung einnehmen. i Wie mit den Rosen, so geht' nun aber souch noch mit vielen anderen Blumen. lSo. wie sie au der Gärtnerei kommen, s frnb sie in den Blumengeschäften selten ,ohne weitere zu gebrauchen. Hin mutz sein Blumenblatt gebogen, dort eine Knospe 'entfernt werden; feiner Draht muf; die 'Blumenblätter zusammenhalten, damit die j Blüthe nicht vor der Zeit zerflattert.' Ein l etwas stärkner Draht muß dem Blüthen- stiel Halt derlechen, fehlen Blatter rnuj sen ergänzt werden. t Der feine Draht in verschiedenen Star ken spielt dabei, wenn auch glücklicherweise nicht mehr in dem Maße wie früher, eine große Rolle. Er schmiegt sich überall an und läßt sich so geschickt verwenden, dafz nur das geübte Auge seine Gegenwart merkt. Mit Takt angewendet, ist er auch gar nicht zu verwerfen, wenngleich ein wirklich kostbarer Ctrauß keinen Draht enthalten soll. Eine Unsitte, ander kann man es nicht bezeichnen, ist es dagegen, Pflanzen in Hunte Papiere und Bänder einzukleiden, um sie dadurch repräsentabler zu machen. Der Beschenkte, denn um diesen handelt eZ sich bei solchen Pflanzen in weitaus den meisten Fällen, hat stets den Schaden, weil die bunten Fähnchen nur dazu dienen fol Im. Mängel zu verdecken. Man sollte es sich verbitten, eine so der hüllte Pflanze zu schenken, da sie stets minderlverthige Waare ist, die durch die fremden Zuthaten nicht besser wird. Während Gärtner und Blumenhändler sich meist damit begnügen, die Blumen so zu verwendm wie sie sind, und sich bei der Toilette der Blumen auf da. Allernoth wendigste beschränken, ihren Stolz darin fachen, mit möglichst guten Blumen mög liehst geschmackvolle Arrangements zu tref fen, so daß jede einzelne Blume zur Gel tag kommt, dabei die Gesetze der Farbe. lzrmonie stets im Auge behaltend, hat der Amerikaner eine eigene Blumentoiletten kunst ausgebildet, welche allerdings nur bei einer einzigen Blume, dem Cbrysanthe 'mutn, Anwendung findet. Er ersitzt eine bcneidenswerthe Aufmerksamkeit und Liebe für die einzelne Pflanze. Er kennt jedes Individuum feines Pflanzenbestandes ge ,au und verfolgt sein Werden mit ge fpanntester Sorge. Er freut sich über jede einzelne Blume und znr umsomehr, je 'doLlommener sie ist. - Der Deutsche ist in dieser Beziehung ganz anders geartet. Ihm kommt es auf den Gesammteffekt an, die Details fürn wer ihn wenig. Ob die Gruppe aus sei i jenen oder gewöhnlichen Pflanzen aufge baut ist, ist ihm im allgemeinen sehr gleich giltig. wenn sie nur aus da Gemüth ein ; wirkt.' Ob die einzelne Pflanze vollkom wen ist oder nichts ist ihm einerlei, wenn sie nur an der betreffenden Stelle in das Ensemble paßt. Kein Amerikaner würde bei einem Ar rangcment klägliche Pflanzengestalten du! den. Ihm müssen die Pflanzen vollkom 'men fein in der Kultur sowohl wie in ihren einzelnen Theilen. ; Der Begriff der Vollkommenheit ist ihm rllcrdings ein sehr variabler, je nach der einzelnen Pflanzenart. Sehr häufig deckt er sich mit dem Begriff der Regelmäßig Zeit. ,:-:y:-' " ' Tcr Umkreis einer Blume muß z. B. sirnau kreisförmig oder regelmäßig stern fcernig fein, die Zeichnung der Blumen blätter mnß peinlich genau regelmäßig sein, die Stellung der Blumenilätter. der Blüiben eine Blilibenstandes muß mathe mci tisch genau gleichartig sein, fall ander die Pflanze Anspruch auf höchste Voll, kommtnheU machen können. Diese intensive Beschäftigung mit der Pflanzenwelt ist den hohen Ausschwuitg ki Gartenbaues zur Folge gehabt' sie hat ' auch einen Zweig des Gartenbaues rn,$a? bildet da Frisiren der Blumen, und zwar bcnvtsächlick der Chrysanthemen. , .- ' Seit Jahren schon wurde der Versuch a?m,cbi. ' durch eine , Ausstellung da ?,'.iereffe ,de größeren Publikum iic r'aiühtmcn zu wck,n. t TOT! AMMS Da Frisiren dieser Blumen ist eine 6s. sondere ttunst. die gelernt f. -In will. Sie erfordert vul Gelchicklichkril. Taktgefühl und Geduld. Ein gkschickter Blumen skiseuk. der eine mehriiihriae Prar, bintc sich hat. drauckit etwa drei Stunden, um eine einzige Blume zu frisiern. Solche Mühe wird natürlich fast nur aus Zlu strllungsbliimkn verwendet, bei dnen ti darauf ankommt, sie in voller Glorie zu eigen. Unsere t.-'fügttn ÄbbiZdungeg. die nach phvtographischen Aufnahmen herge stellt sind, gestatten un einen Blick in das Atelier ine selchen Künstln. Zunächst schneidet er die Blume mit einem recht langen Stiele ab, um sie be.ucm Hand' h?ben zu können. Nun beginnt die langwierigste und schwierigste Arbeit, ö gilt dir in der Mitte der '.Blume' besiudlicden schlecht oder unausg bildeten Cmeivendluthchen zu entfernen, damit die Blume sich ordentlich schließen kann. So lange sie Vorhände sind, hat di: Blume In der Mitte ein Loch, wie die zweite Figur zeigt. Wurde man alle Ccheidcnblüthchen entfernen, so wür den die guten Strahlen keinen Halt mehr hoben. Der Künstler muß lso nur einen Theil der kleinen Eedeidendtütbchen ent fernen. Da ist eine höchst schwierige Ar beit. Mit einer feinen Pincette muß er die einzelnen Ccheibenblllthchen fassen und sie mit einer besonderen Bewegung, die gcnz besonder gelernt sein will, kxrau, ziehen. Im Ansang reißen die Blüthchen meist ab und dann ist doppelt schwer, den Stumpf zu entfernen. Je nach der Größe der Blüthchen sind verschieden große Pincetten zu verwenden. Nacddem sut die e in! e in v:r Mitte Platz geschaffen worden ist, wird jede -trahlenblutbe einzeln darauf angesehen, eb sie ganz tadello ist: jede nicht ganz tadellose Strahlenblülhe wird undarmher zig ausgerupft. Nach diesen orbercituiigen beginnt die eigentliche Frisirardeit. Wie ein wilder, ungekämmter Wuschclkopf stehen die ein seinen Strahlen bald rechts, bald links. Mit der Pincette, die bin den Kamm der- tritt, werden sie sämmtlich in möglichst gleiche Richtung gebracht. Stiva dorhan dene Falten werden dabei ausgeftrichen; kurz, damit die .Blume' tadello wird, wird in der peinlichsten Weise jedes Blüth chen gedreht und gewendet. Den letzten Sckili t erdalt die Blume endlich mit einem feinen Kameelhaarpinsel, dann ist Mqlady Chrysanthemum frisirt. Wahrend dieser lanaen Arbeit würde die Blume aber onranaen zu welken. Damit dies nicht geschieht und sie zugleich bequem gehalten werden kann, erhalt sie eine de sondere Stütze: ein langes CdlinderglaS mit breitem Fuß. das mit Waffer gefüllt ist und oben einen Zinkeinsatz hat, der einer Leuchterhülle nicht unähnlich , ist. Dieser ZmkcZnfatz hat in der Mitte ein Loch, durch das der Stengel der Blume gerade hindurcbgeht. Der Einsatz wird zunächst über den Stengel gezogen und dann soweit hinausgeschoben, daß er die untersten Slrahlenblüthen etwas hebt, ober doch noch von diesen verdeckt wird. Damit sich die Blumen auf der Lusstel lung besser Präsentiren, werden Pcrschjk dene hohe Cvlinderaefäße. d:ren Farbe übrigens auf bie Blüthenfarbe abgestimmt ist, verwendet. Die Chrysanthemum wachsen bekannt lich sehr schnell. In einem Jahr zieht der Gärtner aus einem Steckling Pflanzen von über 40 Zoll Durchmesser mit unzah- ligen Blumen. Eme besondere Kunst ist es, diese Blumen nun so zu richten, daß die ganze Pflanze ei hübsches Aussehen erhält. Stäbe und Drähte dienen dazu. In der That, unter dem Tiaimt von Blättern und Blüthen einer Ausstellungs pflanze befindet sich ein Dickicht von Stä- den und Drahten, von denen ma sich schwer eine Vorstellung macht. unsere letzte Abbildung zeigt itnis eine Pflanze (Wylady Chryfakthemum). .die erst noch zurecht gemacht wird, während die Pflanze rechts fertig für die Ausstel Drei Wochen Pulsin". Am Sonntag, IS. August, wurde ich telegraphisch in das Garnisonlazarett der Stadt Lyck zu meinem verwundeten Mann gerufen. An demselben Tage fuhr ich Nachmittags zusammen mit meinem Schwiegervater ab und kam nach verhält nismaßig glatter Fahrt am Dienstag Morgen in Lyck an. Nachdem ich meinen Mann im Lazarett besucht hatte.- wollte ich mit meinem Schwiegervater sofort die Rückfahrt antreten, da man allgemein einen russischen Einfall fürchtete. Unsere Absicht konnten wir jedoch nicht aussüh ren. da kein Zug mehr von Lyck abgelassen wurde Wir bezogen daher das Hotel Kaiserhof und warteten aus den Augen- blick, wo wir die Stadt verlassen könnten. Doch diese Aussicht wurde immer gerin ger. Die Bevölkerung wurde unruhig: es hieß, die Russen kommen. Die deutsche Besatzung zog vor die Stadt, und bald dröhnte i der Kanonendonner, daß die Scheiben klirrten. Wir konnten die Stel lungen der Truppen und das Einschlagen der Granaten genau beobachten. Am nächsten Morgen wurden wir durch Ge wehrfcuer geweckt. Das deutsche Militär hatte in geordnetem Rückzüge die Stadt verlassen, da es bei feiner geringen Stärke an Vertheidigung nicht denken konnte. Trotzdem verursachten sie mit ihren zwei Geschützen, mit einigen Mafchinengeweh ren , und Jnfanteriefeuer 'einen Hollen lärm, so daß die Russen, völlig ungewiß über die Starke des Feindes, nur sehr langsam1 und unsicher die Stadt besetzten. Ausichreiluiigen gegen die Bevölkerung sind nicht gekommen. Dies kam daher, weil die Bewohner nicht geflüchtet waren und sich ruhic, verhielte. Man hatte nur Angst vor einer Hungersnoth. da alles Brod im Nu beschlagnahmt und der ganze Pichbestaiid..Nistder. Hammel. Saiweiu, turitezbunt durcheinander aus der 'Stadt . l-y -.. !,i . . ; .."- v- ' jm- -. 4 ' - ..- fs-V- ..-" -f. s i w . Tii'Uhk - S - -V- Av. - . ? V-'W . -V.v i ' S ' 'ViV-V-'- ! .r.' r 'Mv - - -mt vk v av L: . ü T-Z' Vh( X'"U ' i :0 v , x i A fM c. j AWf . ( . its-.n . ' A . 0 ' :Ti h. ..i . . . " :VvV? ' ty ' ' l t ' :; . - V:' . ' ' . ' ' U,. M J V' : . Ath- W ' . - ' l ; . i . , - ; 'h - x " . v ' r !hX t, .. ,T . V sA?r - - htnwIjr 1 li r e -1 ,:-TA'-V) :y,- ---ow'-'t fi-W&' WM.A MM,M'' lckZ WH. li MMSV ÄWHHS' ' '-.c M 'v' -r4K ' ilfl-ti' J (t 'iiis K (-'hVs'vMv, I VN., -V. .VV' fvi ; '.. 1 lfihS' lfr'- V V- !L- ' A tlrXw r- ' I , S 1 1 - ' - rs. ' , 55 .-.''! '- t n ifoÄMiW' -jjj.zL; , -V-va y . fJrAWt- fi i -iV-- ' '.AVrN' AÄ '1) t 4f) PJ ' " t i '-Vw fi j t . , - - j C . ' " i . -Äs, vyn;??' Afi3)jcAi ir ' M ',! -f : ) :$4W , ma . 7 t " 1 'i 's 11. 1 1 1 1- 1 .'!) " 1 un mm ...Hin im 111 y , . t s , - , . I .; : 11 '. -t ; ; . , , L 1 ; - , f . , Um- , v4v ... xl , . ; -tZ . ' W ,1 . ' k j ' W I i . 1 0 v - " " . 1 k !. V i r"'--. wrvV'lv.H- -VVA M V-)V ' 'vvV ' - -Mr ti W y ? ' ' s.J(i jp'fr; U; . ,?HVyvi, A-) r - l.-.- '.-, i rL ;. il vft. ,v .S; vfiSt ''iiVfv . .4. '' ; fimimK MAMhM .fc?n : &N vVvt WA f y-"i& w6v f ' f ' tytö' :J. i s - ' . m. - . v -", ? v. - " " ''J , . , ,-.,; ' . ,,,.,! -V. M; -, CV 7-:- i'sl vi .V- . . , .' I ' & f t S fi -fi y "., j' ' ja ' T " ' "" ' Y ... , . . J t' . A , -f ! . . 8 ' ihHi$? - 1 5 ; $ I 1 ; ' 1 , 0 SIiT Tr1t, i .)ftrr'tif iWifmnriim-lisnwi.n T. nl.11 j 10 ' - i i i , lung ist. Die wundnkare Variabilität bes Chrysanthemum macht es verständlich, daß dieser Pflanze so viel Aufmertsamkeit ge- widmet wird. Unsere Bilder können nur eine schwache Vorstellung von dem Formen reichthum der Chrysanthemumpflanze geben, während die erstaunlich zahlreichen Größen und Farbenverschiedenheitcn nicht wiedergegeben werden konnten. No. 1. Die Blume wird geschlissen. No' 2. In der Witte wird Platz gemacht. r Nö. 3. Alles Schlechte wird entfernt. No. 4. Die Blume wird 'ekrümmt. No. 5. Der letzte Schliff wird angelegt. No. 6. Eine Chrysanthemumblume von 8 Zoll Durchmesser. No. 7. Eine Blüthe von 10 Zoll Durchmesser. No. 8. Drei Aus stellungsblumen. No. 9 Wylady Chry santhemum vor der Toilette. No. 10. Mylady Chrysanthemum nach der Toi leite. No. 11 und 12. Mnlady' Toi. lettentisch und Toilettengegenstande. getrieben wurde. Uebrigens hatten die Herren Russen eine originelle, aber wenig hygienische Art zu schlachten. ' Irgendwo n einer ?)!auerccke stachen sie ein Kalb ab, nahmen die Keulen und ließen den Kadaver liegen. Oefter sah man vor riner Hofthür in zierlicher Anordnung ein paar Äuhbeine stehen, die jemand zum Scherz dort aufgebaut hatte. Ein wei terer Grund für das' ruhige Verhalten des russischen Militärs war darin zu sehen, daß e aus Theilen dcS Gardekorps und des finnländischcn 5torps. also anstän digem Menschenmatcrial, bestand. Die wenigen Kosaken, die dabei waren, wur. den von den anderen am Rauben und Plündern gehindert. Die Truppen wr den in die Kasernen gelegt, viele Offiziere jedoch wohnten in den Hotels. In unserem Hotel waren ständig Offi ziere zu Gast, und ich will ausdrücklich hervorheben, daß die Herren durchweg von vorzüglicher Bildung und hochanständiger Gesinnung waren. Ich habe in. den drei Wochen Gelegenheit gehabt, mit etwa achtzig Offizieren mich zu unterhalten, Sie konnten größtentheils, einige sogar vorzüglich. Teutsch sprechen. Da ' kein Hotelpersonal da war, übernahm ich mit zwei jungen Damen, nämlich der Tochter und Schwiegertochter des Hotelwirths, die Bewirthung der Gäste. Vielleicht ist es unser Glück gewesen, daß wir un selbst bewußt gaben und nie unser Deutschthum verleugneten. Wir haben wiederholt im Kreise der russischen Offiziere die deutsche Nationalhymne gespielt und uns strikt ge weigert, uf den Zaren zu trinken. Einige höhere Offiziere fragten uns, ob' wir denn keine Angst hätten, von ihnen er schössen zu werden. Nein,' meinten wir lachend, .wir Deutschen haben nie Angst.' Am zweiten Tage Kalte ich einen nied liehen Disput mit General ötennenksmpf. n Msiart, WeMemLo ngsM" .KKSSSÄ .m' ' Sk deutete auf das Kaiserbild und be hauptete. Kaiser Wilhelm habe den Krieg angefangen. J'ch bestritt dies, und da er von feiner Ansicht nicht abging, ereiferte ich mich so, daß ich auf den Tisch schlug mit den Worten: Es ist doch unerhört, daß Sie alle auf unseren Kaiser, schim pfen!' Diesen zornigen Eifer muß er so komisch gefunden haben, daß er nicht auf hörte zu lachen und sich mit feinen Offi zieren darüber zu unterhalten. Auf seine Frage, wer ich denn eigentlich sei, wurde ihm von dea anderen bedeutet: Ja, das ist eine Berlinerin, mit der ist nicht zu spaßen!" Persönlich standen olle Ossi ziere dem Krieg sehr ablehnend gegen über, von Begeisterung war nichts zu merken. .Warum sollen wir mit Euch Krieg führen?' haben sie mir oft gesagt. Im . gesellschaftlichen Verkehr waren sie liebenswürdige, fröhliche Menschen, er zählten und tanzten und tranken. Der Sektbcstand - des Hotels ist wohl drauf gegangen. Bis in die späte Nacht gingen die Gelage. Zum Kaffee fehlte nie der Likör. Ein kleiner Schluck Kaffee und ein großer Schluck Curacao oder BönS dictine folgten in peinlich genauer Ab wechslung. Da es verboten war, Licht nach der Straße zu haben, mußten wir ein Privatzimmer zur Verfügung stelle. Uebrigens bezahlten sie jeden geforderten Preis. Meinem , Mann schickten die Herren, die täglich im Hotel waren, eine Kiste Cigarren mit Widmung in deutscher Sprache in' Lazarett. Leider wurde er an demselben Tage es war der 6. Sep tember alö letzter der 35 Lazarettge nossen über Augustowo in die russische Gefangenschaft abgeführt. Davon ließen sie sich nicht abbringen die Zahl fünf unddreißig mußte voll werden! Auch dnt Besuch des Lazaretts wurde mir mit Hilfe einer Bescheinigung der russischen 5iom niandantur, die übrigens in den drei Wochen viermal gewechselt hat, gestattet. Eines 2ags wurden wir sogar von einem Hauptmann in feiner Troita hinUfahren, so daß mein Mann, der am Fenster stand, glaubte, wir seien verhaftet und wollten ihn euch noch holen. , Gegen die Soldaten wurde mit äußerster Strenge vorgegan gen; die Ueberscheeitung des cynape verböte, wurde mit dem Tode bestraft. In einer Weinhandlung wollten drei Soldaten Schnaps kaufen, als gerade zwei I fsiiere dazu kamen. Da erschoß sich mrtmm0 " . H n r- .. - : ' emiri- , ili-iiiir imw..iwij l.mmf tß-fm , rn r)i i II '. Uifc-.. t - I , , " , , . , . jj- " . " ' ' 65. rri i NfcöÄEÜ".!' ' '' 1 . 11 " '" . - - ' ' ' , " t ÄSS . $'v3kta-4m-- einer von den Soldaten selbst, die beiden anderen wiirdm von den Offizieren mit dem Revolver erschossen. Die Knute ist ein unentbehrliches Requisit: jeder Offi zier hat eine im Stiefclfchacht . stecken. Eines Tage! ersuchte eine Horde von dreißig Soldaten den Obstgarten des Ho tels zu plündern. Ich sah dies vom Jen stcr aus. Als ich Leutnant Wowka . . . darauf aufmerksam machte, eilte er in den Garten und vertrieb die Soldaten mit dem vorgehaltenen Revolvers Daß Nußland siegen werde, war den Russen Ueberzeugung. Ein Offizier hatte schon eine Karte von Europa nach der neuen Vertheilung. Er zählte alle unsere Feinde auf, die Deutschland ein gekeilt hätten, und erwartete nun, daß wir ängstliche Gesichrer machen würden. Doch kaltblütig lächelnd erwiderte eine meiner Leidensgenossinnen: Da habt Ihr ja Monaco mit seinen "drei Gen darmen vergessen, dann wird Deuischland allerdings verloren fein.' Der Witz löste allgemeines Gclääiter aus. - Sie bemüh ten sied nach Kräften, die scheußlichsten Gerüchte über den Stand des Zlricges zu verbreiten. Der arme Redakteur der P.dtT Zeitung mag noch nie solchen un freiwilligen Ünstnn in seine Zeitung ge bracht haben. All dieses Zeug tonnte Uns natürlich nur ein mitleidiges Lächeln ab locken, trotzdem wir über unsere großen Erfolge wahrend der drei Wochen durch aus nichts erfuhren. Selbst von Tan nenberg hatten wir keine Ahnung, bis uns später die deutschen . Offizier oll das Prächtige mittheilten, was unsere Tapfe ren inzwischen vollbracht halten. ; Um den 8. September herum wurden die Russen unruhig, sie rüsteten zum Aufbruch, denn man sprach, vom Herannahen der Deut schen. Dies wurde, bewiesen durch die Aufklärungsflilge der - deutschen Fliegcr, auf die eine wilde, aber erfolglose B, scdie' ßung eröffnet wurde. Der Rückzug wurde uns auch angekündigt durch einen cnisclichcn Lärm von Sprengschüssen. Bei einer Ariicke haben sie es fünfmal versucht, ehe ein paar Steine hinunter fielen. Dies Brücke haben sie dann späh'i noch einmal selbst in Ordnung gebraut, weil , sie , für d.'N Rückzug unentbehrlich war. Immerhin wurde die Sache kritisch, an dem Herawphcn der deutsche Trup pen war r.t mehr zu zweifeln. So gaben denn die Helden am 10. September -. . . , . 1 1 s.rti , . . i v- ' " i , . -! (I arl; - . - - - -'5 ' i ' ' ' r 3 ' -, ' . :.h '.. ' . ".r crN . ' y I-r-- ' '' l f , .. ' - . f' . ' ' ' ' ' ' i J ., .' s. 1 ff V.,, 4 I ' -t ' , ' -.1$ V--'- N Vi die preis, die e schon dem russischen Reiche einverleibt hatten. Trotzdem uns nichts geschehen war, athmeten wir er leichtert auf, als wir die ungebetenen Gäste los waren. Der Einzug der Deutschen gestaltete sich zu einem wahren Triumphzug. Ich habe mit Soldaten gesprochen, die mir unter Thränen versicherten, daß sie den Empfang Königin ZUnrla ' (' , .ö , " ' f - - ' , - T '"V - , " ;C, s "-"xV ' ' r -A f : - i -H -' - , ; - '5?v-,. I .i ' '4 tfVV SkfX: J- ' H - , i , ; 4y - 7 i V'W - -. , nv-. i'Li. ' - ' '! . i t ,P l ' IV C : - - .I1- . -1-. . - ' - - :! f ' t y'l ß - I :. V, -.7 ! n i 'f&': fTl 7' ' ? r.-rf v;i , f. v . .'-, i ,t t ' ....X ,, . : ; i, .: ' 1 .-:. - .i bl' -". ' X I , - ' l H ' .': i . ; i V. I t I . ' . ' , ' . 2 i , ,' i A i -f " . V ; 'S l - ' ;A " ' l . - '"v i , i . ü . . S 1 f-; . ,-"- v .(.' I , I , r- I ! H ." H Z I . . n II . A'i " i- . ',- i I? )v ; , . . I. ;: - ; .!, . 1 m k , A. - I . ; " ' I- V J, t , I S ' I 41! I 4 ' '; f ' I i il I ,'. a . .' u ' - ; 1 1 ! J. f i'; - , i II t i 'V:-t - 4 j( - ri S.ti v V ' . ; v ' ' r-' nh- - ; i '. . ..-i. " ... ,:',( , 1 .?, : . " ihr Lebtag nicht vergessen würden. Wa an Blumen auf'.utrecken war. wurde zum Schmuck herbeigeholt, selbst unsere, Blu mkiitöpfe wurden nicht verschont. Die ganze Bevölkelung' hat denn mich, glaube ich. ,l,r Möglichstes gethan, um hie armen Soldaten wieder zu Manschen zu machen. Seit drei Wochen waren sie nicht au den Nleidein gekommen. Ich bin auch an jenem Tage von srüh Morgens b spät Abends auf den B,ien gewesen, um in der ttüche und bei der Bewirthung zu helfen. Lange haben die braven Soldaten aber nickt Ruhe gehabt, denn e folgte da Gefecht bei Lyck. dessen für un glück lickier Ausgang ja auch hier bald bekannt geivoeden ist. Und schließlich mußten sie erst mal die Nascrnen säubern, da die Russen dort wie die Wilden gehaust hat ten. Leidcr konnten wir immer noch nicht nach Berlin fakren. da die Verbindung völlig unterbrochen war und sich um den 12. September herum ein neues Gefecht zusammenzog. Durch die Liebenswürdig seit der deutsche Offiziere wurden wie aber mit dem Lazarellzug, der am lä. September unter Kanonendonner und ttcwehrfeuer abfuhr, mitgenommen, nach dem wir die ganze Nacht mit den Bcr wundet:n zusammen auf der Stre zu gebracht hatten. Das Unangenehmste da bei war das Lichtvcrbst. Nur hin und wieder blitzte ein Benzinfeuerzeug vek' stöhlen unter der Bank auf, denn rauchen mußten die Soldaten doch wenigsten. S gelangten wir am Dinstag, den 15. September, nach einer sehr beschwerlichen Fahrt, aber wotilbehalicn auf dem Giilcrbahnhof in Neutöll an. Elis, Leuteritz. öin französischer Maulheld. Ju Merseburg ist neben anderen eingebrachte verwundeten französischen Offizieren auch der Leutnant Telcass', ein Soh des franzosifchen Ministers und Teutschen yaiteig cicai', eingevrach: und tm a zarcth für Leichtverwundete, dem Gast Haufe zur Resourcc. internirt. Er hat zwei leichte Schußvrrlctzungm. Ob seines unleidlichen Wesens hat man ihm ein be sondcres Zimmer angewiesen ivahrschcin lich auf Ersuchen dc,r,lcösischen Ossi fc.!. . . . . ziere, sie nziu 0 vik, ais iiwai.rwrn oein Wege e(f)fn! Der jugendliche 'Älheld rcnomnmt fortgesetzt damit, daß Vater der bedeutendste Mann in Frank reich sei, nach dem sich alles richtet. Ek (der Sohn) gehöre daher nicht in ein solch einfaches Haus, sondern aus Schloß. Die pflegende Mannschaft hat unter sei liem brutalen Wesen auch schon zu leiden ' gehabt, sich das aber nickt gefallen lassen, ihm vielmehr handgreiflich zu verstehe gegeben, daß er mit einem solchen heraus fordernden Wesen in Dcutkchland kein Glück hat. Der junge Mensch, der nur? einen Auslug von Bart hat, redet auch von Siconchc, die später doch mal kommen muß. 'Mit Entzücken möchte man manchmal chen. dcni die Mutter ein Fleißknäuel wi gen betrachtet, welche die Welt rechtschafke nennt. von Zlumiittien.