Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 11, 1914, Image 7

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CfWit und Dumdum.
Sie Sjtrlufie n Cffi.iirrftt rsß aber
iivrrmkidlich.'
i Au dem Feldpostbrief eine deutschen
ÄcmrT:
Aomaisch Iflimvnl " Uhr. Ueber 40
egliq
-Jlilom'tft .zeib 9, bajti bei schlechtem Wet
tr. Abend flsgkn 7 Uhr kommen wir
fii'i Quartier in einen fleinfit französi
s.l'kN Crt. Pin iPett wink! mir ml)
langer Zeit. 1a kommt Uhr der Be
skkil: 10 Uhr marschirt Alle weiter".
Ein laste stürmische 'Jfackit, strömender
Regen. In entlohn Ziigen wälzt (i.f) Ö;f
Division mit allen Raffen di, Strzße
entlang. Am schlimmsten ist die nfan
terie dra. Giebt es ein Halt, gleich wirf!
sich dir Mannschaft ans di, nasse tfriK.
14 gikbt seine lange Pause. Xet Morgen
graut; ei giebt noch einen Kaffee, immer
weiter, weiter. Was fällt, bleibt liegen.
Zum Glück wird das Vlctter besser. Die
Feldküchen haben abgekocht. ISfi giebt
schnell etwa zu essen und weiter qeht e,
auf den Hölzeiung, de wir jetzt eit dem
ZI. im Besijj haben und befestigen.
Air kamen am snäten VZackmittag an.
Ps galt, zwischen den aufmarschirenden
t Armeen ein Loch zu stopfen, durch da
j bis Engländer nach Norden konnten. Wir
', kommen gerade rechtzeitig. Nach noth
durstiger Befestigung brach die Nacht an;
unter einen Strauch habe ich mich gesetzt.
Bei kaltem Regen kein besonders behag
lichek Quartier. Mit den nassen Füßen,
die ich schon gar nicht leiden kann, lotn
men allerhand dumme Gedanken iibcr die
Schönheit de Weltfrieden. Am nächsten
Morgen gab es Abwechslung: Artillerie
feuer.-. Den ganzen Morgen lagen wir
in einem kleinen Wäldchen mit V0 Mann.
. die unseren Abschnitt besetzen sollten, platt
auf dem Bauch. Es gab keinen Cchulz
außer den Bäumen, und doch erwies sich
der Cchutz als nicht schlecht.' Es prasselte
nicht übel in den Bäumen, aber auf dem
Boden ließ es sich aushalten. Wir hatten
4 Todte und 17 Berwundeie. als auch
dieses Intermezzo für uns vorüber war,
Seit drei Wochen liegen wir In unserer
Zehigen Stellung, rechts und links von uns
Arm an Armee. - Tag und Nacht in
Spannung, bald hier, bald da ein Kampf.
Einmal geht'! früh los am Morgen, dcrnn
ein Versuch bei Nacht. Flieger kreuzen
bin und her. Maschinengewehr, Ballon
X .abwehrlanonen. Leuchtkugeln in. der
r Nacht. Scbeinwerfer, brennende Häuser,
-ja ganz Ortschaften, bor uns Vr.. zum
Theil von uns besetzt, brennend, Krieg
bildet in einer Fülle von Variationen,
- die zu schildern zu weit fuhren wurde.
ES hieß, bis heute sei unser Aufmarsch
beendet und auf der ganzen Front würde
eS vorgehen. Es scheint aber doch nicht
so zu sein. Der Kaiser war gestern in
L., " scheinbar Kriegsrath im Obcrkom-
mando. Es heißt daher heute, wir mus
X sen, da wir im Zentrum liegen, voraus-
sichtlich noch in unserer Stellung, bleiben
und sie weiter befestigen, bis die Fluge!
vorgerückt sind, .lln gegenüber sind nur
England und franzosische Artillerie.
Lydd!tlJrgnattN ,und Tum-Dum. Die
LydditÄranaten sind ekelhaft, färben
alles gelb nd stinken. Mir hat auch mal
eine mein Mittagbrot verdorben. Unser
Ploh hier bekommt pro Tag 20 Stück
herüber gesandt. Es muß eine Marine
tatterte sein, die weit steht hinter einem
Berg, wir wissen noch nicht, von wo der
Segen kommt.. ,Tod! haben wir .in den
, 3 Wochen durch Lyddit-Granaten st 5
) Mann. Eine schlug direkt auf unseren
Schützengraben. 4 Soldaten lagen begra
1 !en unter einem Erdhaufen? sie wurden
alle wieder hervorgezogen, schauten etwas
dumm in'l Gelände, waren gelb und
grün, aber keiner war nennenswerth ver
mundet. Immerhin hat man gern?, sie
bleiben etwas weiter ab. Aon den fran
zösischkn Gesthossen (auch ine französische
Batterie widmet sich uns) explodiren viele
nicht. Ich möchte unsere' Stellung nicht
gegen deutsche. Haubitzen halten.
Nun noch etwas von unserem Leben:
Schlecht fing es an' unter einem Strauch
im Reg'. Verpflegung faul, nolhdü'rftig
Brot. ' lernn ein Lichtblick; etwas Speck,
aber nur wenige Tage. Wir fangen an,
Höhlen zu bauen. Nur Hell war zu ha
den, naß und faul, Bäckereien, Mctzgc
reien thun sich auf. Jeden Tag eine Äef-
serung. Immer wächst ein, neues -B,
dürfiiiS nach Komfort. Messer, T:llcr.
Tassen. Gabel. Gläser. Die Entwicklung
.Xdom Höhlenmenschen zum Kuliurdandy,
vsn den primitivsten Ansängen, bis zur
. Vollendung des 20. Jahrhunderts, die die
Menschheit in Zeiträumen, um deren
Größe sich heute noch, die Gelehrten strei
ten, durchgemacht hat. haben wir in 14.
t. Tagen schnell nochmals rekapitulirt. Wir
' sieht es jetzt aus in unserer Höhle! Aus
dem Dorse Br., das die Einwohner der
lassen, wird jeden Tag etwas mehr herbe!
geschleppt. Schon haben wir einen-Holz-fnßbodcn
heute gcl, it. Wellblcchdach, ein
Fenster eingebaut mit Gardine. Tagelang
hat man nur an des Lebens äußerste
Notbdurft gedacht, jeden Tag aber meldet
sich jetzt ein neues Bedürfnis nach Luxus.
Man wäscht sich sogar, rasirt wird man,
schon zirkulirt eine Nagelsch. Die Ba
gage liegt W Kilometer hinter uns. Die
Burschen bringen Wäsche zum Wechseln.
Ein Luftkopfkissen schickt mir mein
Schreiber. Und gar unser Verrathe.,
Täglich hinter der Front wird frisch ge
schlachtet; frisches Fleisch, frische Wurst.
' Junge schickt man uns. Im Lande reist
- L'jgunasoffizicr. .Mein Wcinkcl
lek zu Hause iu der besten Zeit kielte den
Zlergleich nicht su, mit dem Loch l der
Prbe, dat wir un für sranzofilen Seit.
wii;. uns Uüeifirneln, BeneVikiiner, Nog
na gegraben hoben. Ich trinke auf Euer
Wohl. 5?önnl Ich (such doch mal aus
k,nriT sni tinrnü-n.
loch wtikr: ein ernstes Wort: Wie
kht nun igentlich unser Sache? Zltein
Regiment ist noch ziemlich alücklich obae.
kommen. 1h x Ausfall von Offizieren i
groß. Französische Clefannen haben au
g'sagt. daß (Zngländer und Franzosen bei
Ikver ompagnie U Mann, die besten
Sitiiiiyn bfftirnmen, die nur auf Offiziere
schieße. Man soll sich mehr schonen,
aber ohn Offiziere geht e nicht. Es
giebt gewifz tollkühne und wagemuthige
Coldalen. die olles riikiren. aber springt
nicht in der Masse der Offizier vor. so
flein null! vorwart. Ta Gros bedar
dcsFiihrer,. Und daran ist der Offizier
schon keiintlich. obwohl die Uniform ,iem
Iich gleich ist. Bisher sind wir meist die
ngreifer gewesen, der Gegner lag ver
schanzt. Wo er sich orwagte. ist er blu
tig zurückgeschlagen worden. Zwischen un
feren vordersten Schiitzenreihen liegen
Hausen von Schottländern tkdt. Aber
auch wir haben Todte und Verwundete
selbst Tag lang liegen lassen miissen, da
einfach jeder einzelne weggeschossen wurde,
der Annalrung versuchte. Gefangene
Englander (meist Patrouille), die ich
sprach, erzählten, sie hätten bei einzelnen
Regimentern enorme Lerluste. fast alle
Ossiziere seien gefallen, aber ich persönlich
habe nicht kxmerkt, daß wir von unseren
Schützengraben -aus feindliche Ossiziere
beobachtet und beschossen hätten, wie ich
auch unter den Gefallenen keinen fand.
ZAie schnell gewöhnt man für daran. Ka
meraden fallen zu sehen. Ter letzte Ver
lus! war in Hauptmann meines Batail
lons. Am Abend noch bei Wein und Sekt
war er so fidel; jung erheirathct, zwei
Kinder, er sprach von seiner Sehnsucht,
sie wieder iit sehen. Bei Morgengrauen
schautr in's Gelände, um seiner Kom
pagnie einen neuen Platz, wie befohlen,
anzuweisen, und schon sm!t er um; todt.
Für den inzelnen ist es nicht so schlimm,
wenn nicht der Gedanke an die Familie
Iväre. Mir geht s. nebenbei gesagt, kör
perlich sehr gut. Und an die Thatsache,
daß man direkt vor dem Feind sein Leben
unter einigermaßen erhöhten GefahrZum
ständen fristet, gewöhnt man sich.
Ich glaub, dem Feind geht's schlecht.'!'.
Es bereiten sich Dinge vor. die die
, Schlacht zur Entscheidungsschlacht machen.
Und unsere Aussicht ist gut. Das sickert
hier durch. Sollten die Franzosen dann
nicht genug haben? Wer mm in Frank
reich die weitereir Opser bringen,- wenn
diese Schlacht verloren ist? Sie wird ge
waltig viel kosten. Lebt wohl und herzliche
Grüße. -
Wie Spenden entstehen.
Ae!:n Rothen Kreuz ist der nachstehende
Brief aus Calbe a. S. eingegangen: 'Sie
empfangen mit gleicher Post zwei Packete,
die eine Schulspende der Realschule zu
Calbe a. G. für die Hindenburq-Armee
darstellen. Die Packete enthalten Zigarren.
und Schokolade. Es dürfte Sie vielleicht
interessiren, wie diese Spende entstand
ist. In der Deutschen Sängerbundes,
zeituiig" crschied vor einiger Zeit ein Lied
von Hindenburg". Der Verlag bot das
Lied' siir 1 Pf. pro Ezemplar oii. Ich
stiftete darauf die Noten meinen Schülern
und machte ihnen den Vorschlag sie möch'
ten mir einige Pfennige dafür bringen,
die' ich der' Hindenburg-Armre. ' schenken
wolle. Ueber alles Erwarten brachlcn.nun
die Schüler 08.15" Mark zusammen,', dir
ich ungekürzt in den beifolgenden , Liebes
gaben-aber unbedingt sllr die Hin
denburg-Armee angelegt habe?. Ich
bitte, diese ' Gabe als Zeichen der Vcr
ehrung für unseren neuesten Nationalhck
den entgegennehmen zir wollen. ' .
Riek. Lehrer.
- t .
" ' ' ' Gefallene Juristen.
52!) Juristen und, höhere Berwaltungs
bcamte sind -bisher im Kriege gefallen,
oarunter 3 Professoren. 2 vortraciende
Räthe. 120 Richter. Verwaltungsbeamte
und Staatsanivalte, 85 Anwälte, 137
Assessoren. 173 Referendare usw. Diese
Statistik unter Anführung der Namen
und der genauen Angaben ist die Deut-
sche Juristcn-Zeitung" in dcr Lage, aus
viruiiy-ves lyr von den Mmstenen zur
Verfügung gestellten, amtlichen Materials
in der soeben erschienenen Z. Kriegsnum
mer zu veröffentlichen. Diese Verlustliste
zeigt, wie sehr der Krieg gerade unter
den Juristen reiche Ernte hält,
.
' v" '.' FreiwlllieS EkikorpS. A . .
Die Nachricht von der Bildung eines
Bayerischen Skiläuferkorps ist, vor einiger
Zeit durch die Presse gegangen.. , Nun
kommt au Davos die Mittheilung', daß
auch dcr Schweizerische Skiverband seine
Mitglieder zur'Bildung eims schweizer!
schen FreitvUligcn- Skiläuferkorps, ausfor
dcrt. Die schweizerische Armee ,' verfugt
neben der nirwegischen zweifellos über die
besten Skisoldaten." da ihre Gebirgstrup
pen sich seit vielen Jc.ren mit dem Mili
tär-SIilauf befassen.
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Amerikaner In Frankfurt . M.
Im Frankfurter Hof veranstalteten am
8. Nodember Amerikaner einen Thee zu
Gunsten der im Feld stehenden Soldaten.
Die Zahl der Theilnchmcr var, da der
Festsaal bekanntlich Lazarethzwecken dicn.t,
auf 200 beschrankt. Ein Dentsch-Ameri-kankk,
Herr A. S. Rosenthal aus New
Zlork. übergab den, Kommittee 5A Mk.,
so daß im -Ganzen ei stattlicher Betrag
für den angegebenen Zweck Verwendung
sinken kann. Die Veranstaltung hat so
großen Beifall gefunden, daß sie CamS
tag. den 21. ?!ovcmbee wiederholt wurde.
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SMiifioit (5l,rchill pfeift, um
Die Zahl dcr Gefgngcne.
Am 21. Oktober wurde amilich bekannt
gegeben: In deutschen Kriegsgefangenen'
lagern sind untergebracht:
Offiziere Mann
' Franzosen. 2-172 145,897
Russen 21H4 104,524
Belgier 547 31,378
Engländer 218 ,
darunter 6 französische, 18 russische Gene
rale (einschließlich 2 Kommandirendc Ge
nerale) und 3 belgische Generale. Alles
in allem, also bis zum , 21. Oktober
M.W Gefangene.
Am 6. November wurde amtlich fol
gcnde Mittheilung ausgegeben: Bis zum
1. November waren in den Gefangenen
lagern, , Lazaretten u. s. w. nach den
dienstlichen Meldungen 433,247 Kriegs
gefangene untergebracht:
Franzosen
Niissen
Belgier
Engländer
Offiziere
3138
3121
537
417
Mann '
188,018
180,770
34,007
13,730
zusammen 7213 42,034
Die Kriegsgefangenen, die sich auf dem
Transport nach den Gcfanaenenla
gern befinden, sind hierbei noch nicht
mitgetheilt.
In elf Tagen hat demnach die Zahl der
Gefangenen, um 136,378 zugenommen.
.
Die Folgen des Krieges.
In der neuesten Ausaabe der Vreußi-
schen Jahrbücher" erwägt Professor Del
brück die Folgen, die der gegenwärtige
Weltkrieg für das staatliche und wirth
schafkliche Leben der Gegner Deutschlands
haben wird. Ausgehend von" der immer
berechtigter erscheinenden Annahme eines
für Teutschland günstigen Ausgangs des
Ringens, kommt er zu dem Urtheil, daß
Rußland sicherlich am wenigsten ein
büßen wird.. Mag es sich auch zu bedeut
samen Gebietsabtretungen, vor allem
Kongreßpolens, entschließen müssen, sie
werden Rußland nicht hindern, seinen
Ezpansionsdrang. den stärksten Trieb,
der überhaupt in ihm lebt, in Asien
weiter zu bethätigen." 'Viel schwerer wird
Frankreich Los sein. Klar aber ist schon
jetzt, und das ist das Eigenthümliche, daß
England den Krieg unter' keinen
Umständen politisch mehr gewin
n e n kann .
, . . '
Anerkenn,, vom (rgner. -
Das russische Rigaer 'Tageblatt mel
bei : Ein nach Kiew evakuirter Hcld aus
den vordersten Positionen, dcr Komman
deur ' eines unserer Kavallerieregimenter,
sagte nach dem Dcnj": Die kriegerischen
Eigenschaften der O e st e r r e i ch e r
stehen auf sehr hoher Höhe. Un
scr Feind, ist stark und gut bewaffnet.
Unsere Stufe verdanken wir nur der un
glaublichen Tapferkeit und Ausdäuel des
russischen Soldaten."
. , .
Schwarzes Heer gegen Franfreich.
Aus Konstantinopel. 10. November,
wird gemeldet: Heute trafen hier, wie dcr
Tanin" meldet, 2000 mohammedanische
Gefangene ans Deutschland ein. Es sind
hauptsächlich ehemalige f r a.n z ö s i s i )t
Truppen aus Algerien und Tunis, die
setzt in den Reihen der türkischen Armee
gegen Frankreich und die . anderen
Feinde des Islam kämpfen wollen. Die-,
sei ersten Abtheilung sollen noch weitere
folgen.
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sich Muth zu machen, als er dnrch den
Licbrögaben der Kölner Lehrerinnen.
Auf Anregung des Katholischen Lehre
riiinenvereinS ging kürzlich eine Liebcs
gabcnsammlung ab, bestimmt für das Jn
fanterie-Reg. No. 63, das in den Schützen
gräben in der Front liegt. Wohl selten
ist eine Sendung so rcichhiltig und man
nigfaltig und in so kurzer Zeit gesammelt
gewesen, wie diese. Ta war auch nichts
vergessen, was den Kriegern den Aufent
halt in ihren Verschanzimgen erleichtern
kaitti. Wollsachen aller Art. dann Käse,
Wurst, Speck, Schmalz. Blockschokolad?.
Kakao, Zucker. Arrack, Honig. Tabak. Zi
garren und Streichhölzer. Papier, Blei
stiste, Karten. Kerzen. Kölnisches Wasser,
Kakes, Kognak. Haferflocken, Konserven,
2hee. Suppenwürfel. Der Eindruck, den
all die Söckchen, Kisten und Kasten mach
ten, wird am besten gekennzeichnet durch
die Worte des militärischen Begleiters, der
angesichts der großen und reichhaltigen
Sammlung ausrief: Das ist ja wie zu
Weihnachten!" Zu all dem nahm der mili-
tärische Begleiter als deutscher Barbar
auch noch eine Kiste Kindersaehen mit ins
Feld, die ihm von anderer Seite in seine
Wohnung geschickt worden war, bestimmt
für die hungernden und frierenden Kinder
im Feindesland.
Sozialistenpresse gegen Liebknecht.
Die Stimmen in der sozialdemokra
tischen Presse mehren sich, die das Ver
halten des Abgeordneten Dr. Liebknecht
auf's schärfste verurteilen. So schreibt
neuerdings die sozialdemokratische Bres
lauer Volksmacht": Was Liebknecht mit
seiner Wichtigthuerei bezweckt, ist auch
uns nicht ganz klar. Daß die Meinun
gen über das Verhalten bei HochZ in un
seren Reihen getheilt sind, weiß doch alle
Welt. Daß sie aber jetzt, wo Tausende
unserer Genossen im Schützengraben ver
bluten, daß sie da auch erfahren muß, ob
Liebknecht sitzen geblieben oder aufgestan
den ist, scheint uns nicht das Wichtigste.
Liebknecht thäte der ganzen Partei einen
großen Gefallen, wenn er einmal eine
Weile ruhig bliebe, er kommt mit seinen
Berichtigungen später noch zurecht. Kann
ihm der Parteivorstand das nicht nahe
legen, dann sollten eS seine Wähler um
so energischerthun."
Der Flieger ach Dover.
Das Eiserne Kreuz erster Klasse wurde
dem Fliegcroffizicr Karl Caspar auZ
Kassel verliehen, der mit einem Begleit
offiziee nach Dover flog und dort erfolg-
reich die Küstcnwerkc mit Bomben bcwor
scn hatte.
.
1,1,6 Frankreich.
Vatikan
Auf eine zu Gunsten der in Frankreich
kriegsgefangenen Priester an den Papst
gerichtete Bitte traf in Wien aus dem
Vatikan folgende Antwort des Papstes
ein: Ich bedauere sehr, keine Schritte
unternehmen zu können, da zwischen dem
Heiligen Stuhl und der französischen Re
publik alle Beziehungen abgebrochen sind."
. - '
Wien'S Glückwunsch.
Bürgermeister Weißkirchner von Wien
erhielt folgendes Telegramm: Tief em
pfiindcnen Dank für den freundlichen
Glückwunsch der Stadt Wien zum Falle
von Antwerpen, den die kraftvolle Mit
Wirkung treuer und tapferer Österreich!
scher Kameraden herbeiführen half.
Mit deutschem Gruß. General von Bc-
Icter." , l
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dunklen Wald marschirt.
Frensscns Peker Moor" gefallen.
Die Franks. Ztg." schreibt: Aus Bel
gien kommt die Kunde, daß der Held' aus
Frensscns bekanntem Roman Peter
Moors Fahrt nach Slldwest". Dr. Heinz
Michaelsen aus Berlin, in den letzten
Kämpfen gefallen ist. Noch junger Stu
dent, hatte er als Einjährig-Freiwilliger
im Secbataillon tapfer an den langwieri
gen, entbehrungsreichen Kämpfen in Süd
West gegen die Hereros theilgcnommen.
und nach seinen Aufzeichnungen hat
Frenssm seinen Roman geschrieben. Tüch
tig in seinem Jach, war Dr. Michaelsen
als Assistent am Institut für Meereskunde
in Berlin thätig, und mit stiller, gluck
strahlender Begeisterung, die seinem We
sen entsprach, traf er, jetzt als Oberleut
nant der Reserve, am ersten Tag dcr Mo
bilmachung in seinem Garnisonort Kiel
ein. Der Mann mit dem frischen, freund-lich-offenen
Gesicht hatte keine Wünsche
mehr. Wunschlos glücklich", das waren
seine Worte in dem festen Glauben, daß er
sallen werde. Dieses Mal kehre ich nicht
zurück," sagte er lächelnd bei seinem Schei
den, und freudig ist er in den Tod gc
gangen. .
Die KriegShuude.
Aus dem Felde wird berichtet, daß
deutsche Kricgssaniiätshundefllhrer sammt
ihren Hunden mehrfach beschossen worden
sind, obwohl sie unter dem Schutze des
Rothen Kreuzes stehen, dessen Abzeichen
sie tragen. Daß sich die wackerm Führer
dadurch in ihrem Hclferwerke nicht beir
ren lassen, beweist das Auffinden vieler
Verwundeter, die, an versteckten Stellen
dein menschlichen Auge entgangen, von den
scharfen Sinnen der Hunde Wahrgenom
men, inid, vom langen Liegen bei rauhem
Wetter erstarrt, noch rechtzeitiger Hilfe
theilhaftig wurden. Hieraus hat sich die
Nothwendigkeit ergeben, eine - möglichst
große Zahl weiterer Führer mit Hunden
ins Feld zu stndm. Jetzt gilt es, in Tag
und Nachtübungen neue Führer mit Hun
den für ihren Samariterberuf vorzube
reiten.
.
Ein Gruß des Kaisers.
Die Kölnische Volkszeitung" entnimmt
einem ihr übersandten Briefe eines Düs
scldorser Kriegsteilnehmers von der
Westfront folgende Stelle: Heute ist es!
Sonntag mit Feldgottesdienst, an dem ich
auch dii Glück hatte, theilnehmcn zu kön
mn. Seit langer Zeit sah man hier zum
ersten Male wieder Priester in, Mßge
wände. Lautlose Stille; überall sehr ernste
Gesichter. Der Geistliche, der die heilige
Messe las, war schon in diesen, Kriege in
französische Gefangenschaft gerathen. Nach
seiner Entlassung hatte er Audienz beim
Kaiser. In seiner Predigt erwähnte er.
der Kaiser habe ihn entlassen mit den
Worten: Grüßen Sie Meine Kameraden
dort oben im Felde und sagen Sie ihnen,
sie möchten ans Gott vertrauen, dann wird
er uns schon bald siegreich zurückkehren
lassen.
.
. Cchiiellziige nach Belgien.
Die ersten Schnellzüge nach dem von
den Deutschen besetzten Belgien werden
jetzt eingeleitet. Die Eiscnbahnverwaltung
hat ein I)-Zugpaar zwischen Berlin und
Köln Über Aachen bis Herbesthal 'ver-,
längert. Dort beabsichtigt die Militärvcr
waltung, einen Anschluß über Liittich,
Thiencn und Löwen nach Brüssel herzu-stellen.'
Auö dem Jiiserateniheil.
Im Fränkische Kurier' (Nürnberg)
lesen wir:
Das S!o!he Kreuz hat mit dem k.
KriegSministcrium besondere entscheidende
Ml,icg.l!i ftc liuf feil, dß iit Wille
nachtögablN für die Truppen im Felde"
ilem ' Ziele zuverlässig und sicher zuge
siibrt werden. Jeder Truppentheil soll
den Weihnachtspunsch bereiten und sich
an dem Ehristlindleiii au der Heimalh
'erfreuen können. Zur Verwirklichung die
sei Gedanken ist in Nürnberg eine be
sondere Abnahmeflclle für den Bereich
bei 3. bayerischen Armeekorps errichtet
worden, an welcher durch eine große An
zihl freiwilliger HiilsSkräfte die vorge
schrieben? zweckentsprechende Verpackung
vorgenommen wird. Jede Kiste enthalt
außer den Gaben einen Christbaum
schmuck und einen poetischen Weihnacht
gruiz au der eimaiy, ' Ais Wemnacyi!!'
j,aben eignen sich: Punsch.Essenzen. Noth
wein, Weihnachtsbäckereien, Stollen,
Wollsachen, Zigarren, Pfeifen, harte
Wurste, geräucherte Fleisch, einfache
Postkarten, Briefpapiere, Bleistifte. Ho
sentkäger, Taschentücher, Kerzen, Geld
beutel, Spielkarten, Mundharmonikas,
Kämme, Taschenspiegel, Bartbllrstchen,
Taschenmesser. Näbteriae. Tominosvie
und andere. Wohl- jeder einzelne, wird
gerne bereit sein, eine wenn auch noch i so
kleine Weihnachtsgabe zu spenden. Welche
u,ei:en opserniuiigen oioaien im ,reioe
Ingen ou,- vag wir in oer jpeimaii) zu
Weihnachtszeit des schrecklichen ' Kriegs
jähre 1014. ihrer, in Dankbarkeit un!
Liebe gedacht haben."
- .
Die Heimsuchung von Reims.
Vom Leben in Reim, das nach einer
der letzten Meldungen abs dem Großen
yaupiguarner noch immer von heftige
Artilleriekämpfen umtobt ist, entwirft der
Brief eineö englischen Berichterstatters
aus Eternay eine Schilderung, die den
schweren Schaden der Stadt und den Lei-
den seiner Bewohner kennzeichnet. Ueber
M Einwohner sind während des Bom
bardementS bereits gctödtet worden und
eine noch größere Zahl hat schwere Vcr
lehungen davongetragen. 300 Häuser
sind von den Granat, zerstört, 150 sind
völlig niedergebrannt, und auch viele
öffentlich: Gebäude haben schwer gelitten.
Von der Bevölkerung von Reims, die in
Friedenszeiten 110.000 Köpfe betrug, be
finden sich noch etwa 40,000 in der Stadt,
Die übrigen haben, sich den Leiden und
Gefahren des Bombardements durch die
Flucht entzogen, besonders, da dcr Be
bölkerung auch noch die Schrecken einer
Hungersnoth drohten. Tagelang haben
ganze Familien in ihren Kellern nUr von
Kliee gelebt, und eine Anzahl Personen
sind an den Folgen der Entbehrungen ge
storben.
'
Rcnnenkainpf junior. j
Aus Breslcm wird Gemeldet: 3u den
von lästigen Ausländern befreiten hiesi
gen Bildungsanstaltcn gehörte u. a. auch
das städtische Elisabethgymnasium, dessen
Untervnma bisher der 17,'äkriae- Sokm
des russischen Generalissimus Rennen
kämpf angehört hatte. Der junge Bursche,
an den hier in Breslau schon längst nie
mand r ekr tinff nrfit hifnr Tm
plötzlich wieder in der von ihm früher
reichten Vymnasialllasse aus. Auf die
erstaunte Frage seines Klassenlehrers,
wie er denn jetzt wieder nach Deutsch
land gekommen sei, erwiderte der hoff
nungsvolle Moskowitersprößling, er habe
sich in einem Transport russischer
Kriegsgefangener und, mit die
sein sich über die deutsche Grenze ge
schmuggelt.. Nun sei er wieder da und
wolle .weiter lernen". Der Klassenkekrer
erstattete natürlich sofort dem Direktor
der Anstalt Bericht, und der jugendliche
Generalssohn konnte sich am nächsten
Moregn den Weg zum Elisabethgymna
sium sparen, da ihn die zuständige Be
hörde inzwischen in Nummer Sicher ge
bracht hatte.
Belästigt nicht die Verwundeten!
Die ..Sa mb. Nachr." treiben? 9s ti
jedem Tage von neuem kann man die Be
obacktuno machen, dak Leute ns brr
Straße ohne weiteres ihnen begegnende
erivunoeie anipremcn uno ie nach allem
möalicben bckraaen. Den Mlinnrni hie
so viel Elend im Felde draußen gesehen
yaoen, nno ver rieg und seine Begleit
erscheinunaen zumeist viel ,u ernst, als
daß sie sich, nur um die Neugier ihnen
völlig fremdes Mitmenschen zu stillen,
gern varaur einließen, unter Umjtanden
ZUM so und so dielten Male E.in-ielbeiten
aus einer Schlacht odcr sonstige erschiit-
lernoe egcvnie zu erzählen, uebervies
brinat man die Leute in Kekabr. sick über
Dinge zu verbreiten, die bisweilen im
-i.- icrjrx cv i kr.
iiuiiuiiuicii vvrr iimiuuu;eii jnieienc
besser unerzählt blieben. Man führe also
unsere wackeren Krieger aus ?akt, und
Klugheitsgriiilden nicht in Versuchung,
nno innen rann nur geraiyen wcrocn,
selbst auf Kosten der ihnen angeborenen
Höflichkeit oder Gemüthlichkeit jede Aus
kunft zu verweigern.
TaS Gol' des Mütterchens.,
Aus einem kleinen Orte im Bergischen
schreibt man der K. Bztg.: Auf Ihren
Aufruf, das Gold einzutauschen, erschien
gestern Nachmittag bei dem Inhaber der
hiesigen Postagentur ein altes Mütterchen :
mit der Anfrage, ob man, wenn man das
Gold wechseln lasse, den Soldaten im
Felde helfe. Nachdem diese Frage bejaht
worden war. erklärte das Mütterchen, es
habe sich jahrelang 80 Thaler in Gold
für ihr Begräbnis gespart; dieses Gold
wolle sie dann für die Soldaten wechseln
lassen. Hierauf zog das Mütterchen aus
einem alten Beutclchen, das es um den
Hals trug, das Gold hervor und ließ es
sich in Papier umtauschen.
Hagknbkck'ö lhierpark.
In Köln trafen mit einem großen Gc,
fziigenenziig auch mehrere Wagen
scher Eingeborener ein. die in ihren
weißen Burnus trotz fester Einhüllung in
DtcklN und Mäntel stanz jämmerlich Ttß
ren. Die braunen Söhne Indien, denn
die Engländer Deutschland als Beute
versprachen, sind nun selber die Beute der
Deutschen geivorden. Der Zug war iibti
gen eine Mus! erkalte". Es waren Bel
gier. Franzosen, Engländer, Turko tifio.
vertreten. Die TranSportmannschastcn
schönen ihren Freunden" ihre Reise nicht
unangenehm zu machen, denn die Gesell
sckaft zeigte ein fröhliches Gesicht, und
besonders der Kölner Tom geficl ihnen
sehr. Nur gegen die Aufschrift auf den
Waggons schienen sie Mißtrauen zu
haben, denn sie muß ihnen wobl in ihrer
Muttersprache übersetzt mitgetheilt worden
sein. Die Ausschrist lautete wörtlich:
Hagenbeck'S Tkierpark" oder Eiliger
Transport nach Hagcnbeck,' Vorsicht! Nicht
reizen!" . -
. '
Cine Ncberraschung.
Wegen fortgesetzter Versäumnis dck
FortbildungSschulunIerrichtS sollte sich vor
dem Kölner Jugendgerichtshof ein 1,'jäh
rigcr Junge verantworten. Wie erstaunten
Richter und Schöffen, als bei dem Auf
ruf ein schmucker Unteroffizier sich vor
stellte, der am 3. August den Eltern und
den Lehrern durckegangen war und sich
den 53ern.. angeschlossen hotte. Ex it in
der Pfadfinder-Uniform; wegen seiner'
Tapferkeit bei der Erstürmung von Lüt-
tich und Namur ist er inzwischen zum
Unteroffizier befördert worden. Jetzt steht
er bei Lille und war für die Verhandlung
beurlaubt worden, die natürlich ohne Ur
theilsspruch erledigt wurde. Richter und
Schöffen gaben dem tapferen jungen
Krieger außer herzlichen Segenswünschen
noch ein hübsches Handgeld mit auf den
Weg, denn er hat natürlich sofort in die
Front zurückzukehren.
,
Abgeordnete und der Krieg.
Reichelagsabgeordnetc'r Albert Basser
mann, der als Major der Landwehr zu
nächst am Feldzuae in Belgien tlvilnnkn,
und dann als Führer einer Munition
ivionne nach dem russiscken Kriec,?,sn
Platz ging, ist zum Adjutanten des Milk
tärgouverneurs von Antwerpen ernannt
worden und befindet sich bereits wieder
auf. dem Wege nach Belgien. Der
'riihere Dainicier Reickstaas- ni, c,.
tagsabgeordnete Meyer - Rottmannsdorf.
der in der Nacht zum 30. August, als er
seine Tochter in Neidenbura auff,,
wollte, irr russische Gefangenschaft gerieth
und über, Warschau nach Minsk gebracht.
wuroe. iou, nacy eincr Mittheilung des
Ministers des Innern, auf Grund diplo
matischer Verhandlungen demnächst nach
Tanzig zurückkehren. Meyer ist bereits
ein sechziger.
. ' '
Caspars Flug ach Touer.- .
Der erste deutsche Flieger. Caspar, der
in diesem Kneae , den lianns .jmirrfvi
Calais und Dover überflog und auf ein
Kiistenwerk unmittelbar vor Doer Bom
den geworfen hat, ist der in Kassel gebür
tiae Referendar a. D. und Leiter der
"schule in Hamburg-Fuhlsbiittel. Leu!
nant d. R. Caspar. Er hat eine Feld
Postkarte an seine in, Kassel wohnenden
Eltern geschickt, in der er mittheilt, daß
er am 4. November mit einem Begleit
offizier einen glücklich gelungenen Flug
über den Kanal nacki Ee,land irnn'
men habe und dann auf belgischem Boden
im ereile oeuiicyer ikameradcn glücklich
gelandet sei. Im französischen Lager habe
er 13 Bomben und über Calais imh
Doder auch annähernd 13 Bomben gewor
sei,. Alle louen grotzen Erfolg gehabt
haben.
.
Der Secsieg bei Chile.
Anläßlich des Sicaes des deutschen K,-.
schwaders an der chilenischen Küste 'bat d?r
Bremer Senat dem Kaiser ,in ßtlii
Wunschtelegramm geschickt, worauf der
Kaiser folgende Drahtantwort sandte:
An den Senat der Freien Hansestadt
Bremen.
Meinen wärmsten Tank für die Glück,
wünsche der Freien Qanfei'tadt Bremen z
dem ersten Seesiege unserer Marine. Ich
sicue Micy mit vem gesummten Deutschen
Volke über diese glänzende Probe echten
SeemannsaeMes und bitte Gott- db ,i
unseren Waffen zu Lande und zu Wasser
auch fernerhin Sieg verleihe und- die auf
vie crniaiiung veuttchen Wesens und
Einflusses gerichteten Vlän elli- uns
Feinde zuschanden mache.
gez. Wilhelm I. II.
. .!
Cngliinder gegen Ynglander.
Die cnalisckie Knlnn! !n ftmniffi .
Main hat an Lgrd Roberts und das Home
Office in London solaendes ?'l,xn
gesandt: Jni Namen zahlreicher britischer
u,ierii,ankn. vie nch in Frankfurt und
Umgebung aushalten und sich ungehindert
hier bewegen dürfen, nhehm wir
spruch gegen jede harte und ungerechte Be
yauoiung vcr- Vcutfchen m England, die
gegen alles- Herkommen in unserem Lande
verstoßen würden. Gez. Sir William
Lindlcy. John Mackenzie, Ernest Colc. '
" . 'r
. Verdiente Strafe.
Drei Männer und zwei ftmitf-ti.
sämmtlich Franzosen, wurden vom Feld
gerickt in Aachen zu zusammen 57 "ins,
ten Zuchthaus verurtheilt, weil sie engk
schc Soldaten im Keller verborgen hatte
und dies trotz dringenden Bcfragcns durch
deutsche Truppen bestritten. Die Verur
theilten wurden über Liittich d,r hiesige
Strafanstalt zur Weiterbeförderung r.i
geführt. , - . '
i
'