Tägliche CmaJia trifistaf. ' Htnttan, den R. tf.jfmfifr 101 f. Der Fall G Vt V (riminalroman von David Christi Murratj.) , .ÄüJüK-jsa&i (7. Fortsetzung.) .Morgen kann ich endlich wieder in meine eigenen vier Psähle über siedeln. Stiert", lächelte t. erlegen. .Ich weih wahrhaftig nich, wie ich tu taulm UZ. .Bist so gut zu mir gewesen, als wär' ich dein Bruder, alter Junge! Echeußliche beschichte. Geniere mich. IM diese gräßliche Cache mit AlohsiiiS ich fürchte, ich bin sehr scharf gewesen an jenem Abend. Aleris'j" . .Da warst du4." Und dann brach der laugverhaltene Sturm in Wiens Ärangwyn loS. .Jene A säte war in Dunkel gehüllt. Lilleryl Sieben Jahre ivaren darüber hinge gangen, und alle Welt hatte sie ver gessen. Weshalb um Himmels wi! len soll nun all daö Furchtbare wie der hervorgezerrt werden ans Licht und' Geros, fe trat ein. ' ESrimaud ist hier. Mr. Lrang toiin", meldete' er. Er bittet um die i!hre einer kurzen Unterre düng." .schick' ihn herein", befahl Ale liö. (Lrimaud trat ins Zim wer, den Hut in der Hand, unter wursig. DieLmal hatte die über trieben Eleganz seiner Kleidung durchaus nichts Schäbiges, denn al leS, was er trug, schien vollkommen neu zu sein. Tadelloser Hut. iülen dend weihe Wäsche. Nagelneue Hand schuhe. Er machte in tiefe Berbeu gung. .'imm. Platz, nimm Platz, Gri maud", sagte Aleris in französischer Sprache. .Billery, du kennst doch Grimaud unseren früherer Die ner in Paris?" Billery niclle erstaunt, aber es fiel ihm ein, daß Alezis nur um Gerva feS willen, der noch im Zimmer war, so förmlich tat. Kaum hatte Ger vase jedoch den Raum dalassen, als VleiiS die Maske sallen ließ. Er schien sehr aufgeregt und trommelte fortwährend mit den Fingern aus dem Tischchen. .Mein Freund. Mr. Billery. weiß, welche Entdeckung du gemacht hast, mein lieber Erimaud," sagte er ha stig. .Mr. Billery hatte den gleichen Gedanken wie du und weit) schou seit einigen Wochen, was du weißt. Ihr beide habt mir Bertrauen geschenkt. Außer Billery bist du der emzige, Grimaud, der "der diese fürchterliche öcschichte etwa! weiß, und ich inöo te deinen Nat haben, was ich tun kann wenn überhaupt etwas zu tun ist um das Schrecknis einer öffentlichen Bloßstellung zu vermei den. Nun sage mir, Arimauo: wann ist dir ein Lerdacht gegen meinen Bet ter zuerst aufgestiegen!" Mein Verdacht fiel auf den Mör der", sagte Grimaud ruhig, .binnen einer Stunde, nachdem ich zuerst von dem Verschwinden des alten Herrn erfahren hatte!" AleriS wischte sich den Schweiß von der Stirn. .Hast du irgendwelchen Grund, 'Aloysius feindlich gesinnt zu sein?" fragte er. .Ich habe mich niemals über Mon fjeur Ihren Better zu beklagen ge habt", sagte Grmaud. .Ich bin ihm auch jetzt nicht im geringsten feindlich gesinnt. Aber ich halte es nur für billig, einem Verbrecher gegenüber nicht sentimental zu sein und einen Unschuldigen nicht in- schweren Ber dacht geraten zu lassen." .Genau, was ich denke", rief Vil lern. Grimaud verbeugte sich. .Ich bin stolz, daß Monsieur meine Ansicht richtig finden." .Zaiürlich, natürlich", murmelte AlexiZ. .Mag der Verbrecher sein Verbrechen büßen. Glaubst du aber nicht. Grimaud, daß er es schon jetzt schwer büßt? Ist es nicht Strafe ge nug für ihn, ein erbärmliches Leben der steten Angst vor Entdeckung zu leben? Glaubst du nicht, daß er den Strick des HenkerS hundertmal im Tag über sich schweben sieht?" .Monsieur", sagte Grimaud ruhig, .der Mann, er um Geldes willen ein schweres Verbrechen beging, hatte an all diese kleinen Dinge vorher den ken müssen!" .Auch daö gebe ich zu," murmelte Alezis tonloS. Es wurde ihm offen fiar schwer zu sprechen. .Nun' höre, Grimaud: ' der Mann, der meinen Onkel tötete, ist auf Gnade und Un gnade von dir abhängig!" .Das ist er!" sagte Grimaud ernst. ' i .Er weiß, daß du in jedem Augen blick seine Verhaftung herbeiführen KnnMll" ,Ä l'instant möme, monsieur". antwortete Grimaud in seiner immer gleichen unerschütterlichen Ruhe., .U du wirst S nicht tun?" Es s., so aus, als ob Grimand nachdenke. .Du wirst Aloystu scho neu?" .Ja, Monsieur", sagte Grimaud. .Ich werde den Wohinter meiner Jugend schonen. Ich bin um so eher imstande, einem so edelmütigen Im tzuls zu folgen, alZ Monsieur Alezis Brllll.Oyll. G G H lfei7Tgl!BaEg; s-ac ifa so liebenswürdig sein wird, mich für den Verlust der offiziellen Be lohnung zu entschädigen!" .Mann", sckrie Billery wütend. .Sie sprechen in einem Augenblick von dem Wohltäter Ihrer Jugend und perlangen im nächsten Augenblick 6u, um ihn zu schonen. Wissen Sie auch" ' .Eineö schönen TagcS" Er! maud hatte Billery unterbrochen und war aufgestanden werter Mon sieur mir voll Gerechtigkeit angedei hen lassen. Ich denke billig und praktisch nicht mehr und nicht we niger. Monsieur AleriS. Ihr Freund, .ici prösent", wird mir sicherlich die Ehre erweisen. Ihnen zu sagen, daß ich feinte Meinung nach völlig im Stecht bin." .Aber natürlich, mein lieber Gri maud!" rief AleriS .Ich werde dir zeit meines Lebens dankbar sein. Du versprichst also. AloysiuS nicht zu verraten, was auch kommen mö ge? .Das verspreche ich. Monsieur." Und Grimaud klappte die Hacken zu ammcn. aiS salutierte i. .Und ich verspreche noch mehr: Sollte Mon sieur AloysiuS jemals dieses , Mor des angeklagt werden, so bin ich in der Lage, Tatsachen beizubringen, die ihn unbedingt entlasten müßten. DaS Geheimnis des Falles Brangwyn, wenn ich diesen populären Aufdruck gebrauchen darf, ist, möchte ich sagen, hinter einer Türe verborgen, zu der es neun Schlüssel gab. Ich hatte alle diese Schlüssel, und alle, außer einem einzigen, warf ich inZ Meer. Man möge nicht diese Schlüssel suchen. Aber darf ich mir die Hiu merkung erlauben, daß Schlüssel im Meere außerordentlich schwer zu sin den findi" Er verließ das Zimmer mit einer tiefen Berbreugung, und Alezis at mete auf, während Billery in tiefem Nachdenken vor sich hinstarrte. .Ich hatte nie aedach.. Aleris". sagte er endlich, .daß die Geschichte dich so furchtbar schwer treffen würde. Mich trieb lediglich jo'urna listischer Ehrgeiz, den Fall-Brang wyn zu lösen. Jetzt möchte ich wünschen, ich hätte die Finger davon gelassen." AleriS legte seine Nechke auf Bil lerys Schulter. .Hör' einmal, Ha milton!" sagte er. .Versprichst du mir blindlings, nicht beleidigt zu sem über einen Borschlag, den ich dir machen möchte?" - - Billery lächelte und nickte zustim mend. Es geht manchmal sonderbar zu in der-Welt". begann "leiii. .Als wir alle zusammen in Paris waren und mein Vetter Aloysius und ich in der Ci!6 d'Antin von unseren hundert Frank in der Woche recht und schlecht lebten, warst du reich wie ein Nabob und verfügtest über ein Einkommen von fünf oder sechstausend Pfund im Jahr". Stimmt!" nickte billery. .Und manchmal wundere ich mich, wo all das schöne Geld eigentlich hingekom men ist." .Wir waren ewig deine laste . uhr Aleris fort. .Was dir' gehörte. gehörte auch unS Wie jung und fröhlich und w,e gute Freunde wir doch damals waren, Billery 1 .Das waren wir. Ale?." , ' . .Und nun tot daö Blatt sich ge wendet. Ich bin ein reicher Mann geworden, und du bist ein armer Teufel. .Du weißt, daß ich niemals auch nur im Traum daran , denken würde, dich bestechen, zu wollen. Dazu bin ich mir zu gut, und dazu bist du mir zu gut. Ich sage mir jedoch, daß die Lösung des Falles Brangwyn einen gewaltigen journalistischen Er folg für dich bedeuten würde, der deine Karriere wesentlich beeinflussen könnte. Und wenn ich dich als Freund bitte, meinen Vetter Alvsius zu scho nen, so darf ich wohl als Freund auch versuchen, dich für den Verlust eines starken Erfolges in deinem Be ruf zu entschädigen. Bist du in Geldschwierigkeiten, Billery? ' Kann ich dir helfen? Du brauchst die Stirn me nur zu nennen. Ich bin reich, ein reicher Mann nach dem Stan dard sogar des ' reichen Englands. Mein Einkommen beträgt ungefähr sünfzehntausend Pfund Sterling im Jahr, und in Frankreich zum Bei spiel ist .ein Mann,' der 350.000 Frank im Jahr sein Eigen nennt, ein Nabob. , Darf ich dir helfen? Zweitausend dreitausend , fünf tausend Pfund jährlich,, dein Leben lang. Du mußt schweizer, um Aloy sius' willen. Fasse meinen Vorschlag Gotteö willen. Nein, als einen schwachen Versuch, dich zu entschädi gen, denn Ehrgeiz und beruflicher Erfolg ist für einen Mann wie du ja weit mehr als Geld." .Aber, Alcr" - .Laß mich ausreden. Billery. Gri mauds Schweigen habe ich mir er kauft. Einen Ehrenmarn wie dich kann ich durch Geld nicht beeinflus sen, aber ich darf dich bitten, Mit leid zu haben mit mir in meiner Verzweiflung, und ich darf dafür sorgen.. Laß dir selbst dieses Mit leid nicht allzu teuer , zu flehen kommt. Bitte 'amiltonl 'Versiehe mich doch recht, ms ich dir einen Scheck ausschreiben? Jeden Betrag du brauchst die Summ nur zu nennen!" .Ich bin wahrhaftig nicht zu siolz. um mir von dir aus der 'BerlesenheU helfen zu lass, Aler." sagt Billery weich, .aber alleS, Wal du da sagst, hat gar keinen Sinn. Ich würde meinen Mund halten um deinetwillen auch ohne Geld, denn ich will ge hangt werden, wenn ich jemals meyr als süttf Psund von dir annähme, und die würdest du mir wohl jederzeit geben wenn wenn ich eZ könnte, Aier!" .Wenn du eS könnikstZ" stammelte AleriS Brangwyn. .WaS willst du damit Zagen? n brn .... ftnffir Wiffrrh .Sehr unglücklicherweise für AloysiuS und dich nämlich habe ich schon vor einem Monat meine sämtlichen In. sormationen im Fall Brangwyn der Telkktivzentrale in Scotland Nard vertraulich, zur Verfügung gestellt! AlcziZ wurde bleich, versuchte zu sprechen und brach ohnmachtig zu sammen. Eine Periode des Stillstandes war in den Nachforschungen eingetreten, denn der Mann Missal, der frühere Eigentümer der Varacke in der Agar. Allee, war von der französischen Po Iizei noch vl gefunden worden. AleriS Brangwyn lplte auf ärztlichen Rat eine Erholungsreise nach dem Süden antreten müssen, und Billery dachte gar oft voller Mitleid an ihn. Sein Interesse am Fall Brangwyn war tast geschwunden, so starken Ein druck hatte die Lerzweis'.ung seines Freundes auf ihn gemacht. Truscott gab ihm auch die Erlaubnis, als er ,hm die Unterredung mit AleziZ schil derte, die Nachforschungen vorläufig einzustellen. DaS Telephon in BilleryS Zim mer im Nekordgebäude klinqelte. . .Hier Hamilton Billern. Rekord ah. sind Sie das. Mr. Halt?" .Ja. Wir erhielten soeben die Nachricht. Mr. Billery. daß Edouard Missal gefunden worden ist. Er lebt in Pari Er behauptet, der Mann, dem er das Haus in der Agar.Allee verkauft habe, sei ein Franzose gewe sen. Aber sagten Sie nicht gelegent lich. Mr. Billery, daß der Mann, den Sie im Lerdacht haben, Französisch spräche, als sei er geborener Fran IW ' .Jawohl. Er könnte sich zweisellos für einen Franzosen ausgeben, wenn er es wünschte." .Schön. Darüber möchte ich mit Ihnen sprechen. Ein Agent der fran zösischen Polizei hat auf unser iele graphisches Ersuchen Missal nach London gebracht und ist soeben ein getroffen. Kann ich Sie in etwa ei ner Stunde auf der Redaktion des Rekord treffen, Mr. Billery?" .Jawohl. Mr. Holt." Und Billery setzte sich hin und dachte nach. WaS geht's mich an," brummte er, .ob der Mord am alten Brangwyn seine Sühne findet oder nicht! Ich hab', keine Lust. Bor sehung zu spielen. Mag d!e Polizei tun, was ihres Amtes ist ich mag nicht mehr. Der arme Alezis! Uns Truscott kann sich auch nicht beklagen, denn wenn die Polizei wirklich zu einer Verhaftung schreitet, so würde ich eS durch Mr. Holt vorher erfah ren, und der Stekord kann daim mein Material immer noch bringen. Nein, ich lasse meine Finger davon!" Nach einer Stunde kam Mr. Holt in Begleitung eines zweiten Herrn. .Es hat etwas länger gedauert, als wir erwartet hatten, Mr., Billery", sagte er, .aber wir. haben ihn., Ge wöhnliches Subjekt. Handelt mit Knochen und Lumpen im großen. Darf ich Ihnen Monsieur Ribot vor stellen, von der Pariser Polizei, mit dem ich zu meinem großen Vergnii gen so manches Mal schon zusammen gearbeitet habe?" : Monsieur Ribot war ein sehr ele ganter Herr in seh: elegantem Geh rock und sehr glänzenden Stiefeln. Er verbeugte sich und kam ohne Um schweife zur Sache: - (Fortsetzung folg!.) :.' . ' i Humue ritgSbtfthl Als MohamedS Nachfolget. ' Abu Vekr, feine Truppen zur Eroberung Syriens im 7. Jahrhundert , aus sandte, d. h.' im Begriffe war, einen der in seinen .Folgen gewaltigsten Kriege der Weltgeschichte zu führen, gab er ihnen folgende Instruktionen: Leute, ich habe zehn Dinge euch zu empfehlen, die ihr genau befolgen müßt. Täuschet und stehlet, nicht; handelt nicht treulos und verstiim. melt niemanden, tötet weder Kinder, noch Greise, .noch Frauen? beraubet die Palmen nicht ihrer Rinde, noch verbrennt sie, schlaget, nicht , die Fruchtbäume ab und zerstöret nicyt die Saatfelder, tötet nicht Schafe, noch Ochsen, noch Kamele. . außer für euren Lebensunterhalt. - Es ist ausdrücklich überliefert, daß diese Instruktionen von den Kriegs tcuicn befolgt wurden. Vierzig Grad Kälie in Finn land kommen im Winter , mehrfach vor. - - j Eqi dein bckrztte InyX . f SuMf VlauMnr, rlks,kklchl,k (lallrc Dr ftruru tthrt Journal,", Klikgsvreßquartier. 13. 'Oktober. Bon JiSlo trafen wir über Nkasino, Haczowo. Brzoloo, Tamaradzo, Dy jowo und Dubleczko nach dmtafliqu F.chrt in Przemyel ein. Die Wege sind total aufgesveicht, unsagbar schleckt, eine lkhni,ge Masse, so weit daö Auge reicht. Ueberall waren da schon Nüssen gewesen. Die TLrscr !,. n. ,,, f.-i.ii ....k üi.'.'.a III U.llllU fit ipilt UHU v CIUUI zu sprengen, hatten sie feine Zeit mehr, sie mußten sich mit dem Nctuben begnügen. Bon wundersamen Ge fühlen ergriffen, gelange ich in' die vom Feinde befreite Festung. (!1.'euer dingS wird die Festung iviederum von den Nüssen belagert. Die Ncd.) Die Abenddämmerung war schon eingc treten.' Von der Festung ist nichts zu sehen. Adgeforslete Wälder, Schll'engräben, Blockhäuser. Sta cheldrahtzäune, Erdwerke. drl ist alles. waS .m",, sieht. Den ganzen Weg entlaß ,,ehen endlose Reihen von Trainwagen, Maschinengewehr abteilungen, Kolonnen marschierender Soldaten. Sanitätökolonnen, sirieg brllcken.Equipngen und Munitions wagen. ' Przemhsl ist. eine recht hübsche Staot, am Ufer der San gelegen. Nach der bekannten zweiten Schlacht vor Lemberg durste von den Bewoh nern Przem'yslS nur derjenige in der Stadt bleiben, der politisch der trauenswürdig war und einen drei monatlichen Vorrat an Lebensmitteln nachweisen konnte. Beides wurde von einer Kommission, die von HauS zu Haus ging, gewissenhaft konstatiert. Infolge dieser Maßregel waren von den 0.000 Einwohnern der Stadt nur 2a(XXrn Przemysl geblieben. Am 16. September ging der letzte Zug mit Zivilreisenden von Przemysl ab. Die Post und Eisenbahnbeam ten begaben sich nach Sanok. Wäh' rend der Belagerung erschienen drei Zeitungen in Przemysl: .Kriegsnach richten" in deutscher Sprache mit pol nischem Text auf der Nückseit.'. .Zemja Przemylska" in polnischer Sprache und Tuben UjsZg" in un gerischer Sprache. Die ersten Num mern erschienen am 28. September. Die Nachrichten erhielt die .Nedak tion" durch den Radiotelegraphen. Lebensmittel waren in der Festung genügend vorhanden, nur an Zucker und Fett fehlte es. Das FestungS kommando bestimmte für jede Familie das Quantum, welches diese einkau sen durfte. Die Bevölkerung hatte von allem, was vorging, keine Ah nung, sie wußte nickt einmal, daß General Kuzmanek Kommandant der Festung sei; die; Bewohner hörten nur den Kanonendonner und lebten in fortwährender Aufregung. In Przemysl befindet sich auch ein Armeekommando Der Armeekom Mandant wohnt in der ehemaligen Werkstätte eines Schusters; daö Meublement" besteht aus einem Ses sei und einem ' Tische, welcher mit Landkarten und Schriften bedeckt ist. Dagegen sieht in einer Ecke eine Te lephonnifche. die stark benutzt .wird. Eine einfache Tafel an der Thüre mit der Aufschrift Exzellenz" zeigt, daß hier der Armeekommandant wohnt. Am 18. September, es war ein Freitag, tauchten von Osten her die ersten Kosaken auf. Bald aber ka men unabsehbare Kolonnen russischer Truppen unter dem Befehl des ehe maligen bulgarischen Gesandten in Petersburg Nadko Dimitriew. Die Besatzung machte unter der Führung des Divisionskommandanten FML. Arpäd Fogarassy glänzende Ausfälle; unsere tapferen Honvöds brachten den Russen schwere Verluste bei. Am 23. September war die Festung durch einen feindlichen Gürtel von 23. Ki lometer Umfang vollständig zerniert und der Artilleriekampf begann und blieb von diesem Tage, angefangen in Permanenz. Das schwerste Kaliber der russischen Belagerungsgeschütze be trug 21 Zentimeter und es kostete die Russen unsägliche Mühe, In den auf geweichten Wegen die Geschütze in Position zu bringen. Das Artillerie- feuer der Russen richtete- nur an den Erdwcrken nennenswerten Schaden an, aber auch dieser - wurde rasch wieder ausgebessert. Am stärksten war der Angriff an der Ostfront. Am 2. Oktober, kam von'Osten her ein russisches Autoinobil an die Front gefahren. In remfelben saß, eine weiße, Fahne in der Hand haltend, ein russischer Oberstleutnant, ein Par kamen är, mit dem -bekannten Brief Nadko Dimitriews. Man verbano dem Parlamentär, der sich als Oberst leutnant Wankow gemeldet hatte, die Augen und führte ihn vor den Kom Mandanten FML. Kuzmanek. Mit der bereits bekannten lakonischen Ant wort verließ der Parlamentär du Festung wieder und fuhr in seinem Auto zurück ins russische Lager. Am 5. Oktober begann, der hes tigste Ansturm von' allen Seiten, be fonders aber an der Ostfront. Die ser Ansturm dauerte Tage hindurch und das Artilleriefeuer schwieg erst um 6 Uhr abends,, und zwar immer so genau ' Punkt 6 Uhr, daß unser? Soldaten schon ,yre Uhren danach richteten. Die Unseriaen schössen auch während der Nacht, doch blieb das Feuer von den Nüssen unerwl dert. Offenbar wollten sie ihre Stel, langen nicht verraten. Am C. Oslo der hatten wir den Besuch eineS Flie gerS, ei war ein Hauptmann unserer Avialikkr.Abttiluna. Die 'tviidevoi. kerung halte von dem Eintresfen deS 7,i,egerS Überhaupt keine Kenntnis Am tt. Oktober erschien im Festung giirtel, von Kilce kommend, ein rufst scher Aeroplan. Unsere Honv-dZ richteten ein scharseS Gemehrte au WS Flugzeug und in einer Biertel stunde war eS glücklich hernbgeholt Der Kommandant FML. Nuzmane erschien während des CturmanzrisscZ bald in dem einen, bald in dem an deren Werk: kk wird von seinen Sol baten aerade.zu. angebetet. Am 6, Oktober gelang eS den Russen im Dunkel der Nacht, sich dem östlichen Werk b!S auf Eturmdistanz zu na. Hern; einige russische Jnsanteristen springen vor. graben sich sofort ein und alsbald folgt ihnen ein dichter Schwärm Russen. Es entspinnt sich ein erbitterter Baionet'.kampf: die Russen durchschneiden den Stäche! draht mit Scheren. Ter Kamps wird immer wütender, die Schanzgraben füllen sich mit Leimn. Treima werden die Russen von den Honvödt zurückgeworfen, dreimal stürmen sie wieder an. Ein Vatailton dringt bis zum SiedlicskaFort vor. Unsere HonodS stürzen sich auf dieses Ba taillon; sechshundert Russen sallen dem Bajonettangriff 'zum Opfer, die übrigen werden gefangen genommen. Diesen Bajonettangriff führte das zweite Honvcd-Jnfnnterieiegiment. Am 8. Oktoocr, i der Frühe, vcrbreitc'te sich die Nachricht von dun Anrücken des Entsatzheercs, und die Russen begannen, ihren Rückzug vorzubereiten. Die Stadt ist ruhig. Im Norden und Osten setzen die Nüssen die Kanonade noch fort. Eme Honved Infanterie Triippciidivision macht einen Auö fall in der Richtung auf Jaroslau und dringt bis Malkonnce vor, wo schon auch die Avantgarde des Ent satzhecreS in den Kampf eintritt. Am 10. Oktober käinpfen die Russen nur noch bei Sicdlicska; die ganze Fcslungögürtellinie isl-srei, und uv scre Truppen stürmen aus der Fo slung, den Feind zu verjolge.. Die Russen verloren während der Bein aeruna an Toten, Verwundeten und befangenen 40,000 Mann; al lein bei Sicdlicska betrug der Veo lust 5000 Tote und 15,000 Ber wundete, wobei hervorzuheben ist. daß vor Przemysl die lite der rui sischen Truppen im Feuer stand Un ere Verluste bclicscn sich au 1000 Mann. Am 11. Oktober sprach FML. Knzmanek iu einm .Offiziere und Soldaten betitelten Tagcsvefehl den tapferen Verteidr gern Dank für die wackere Hal Nrna.- Die- EinwohnmchaftPrze' niyM erschien, vom Bürgermeister geführt, beim Kommandanten der Festung, um diesem sür die tapfere Verteidigung der Stadt zu danken. Nach einem feierlichen Ts Teum wurde an Se. Macitat den Kaiser und König ein Huldigungstele grainrn abgesandt mit der Vcrsicho Nina unverbrumlimer ä,reue. er Monarch gab in seiner Antwortde pesche dem Vertrauen Ausdruck, daß die Festung uneinnehmbar und ein sicheres Bollwerk der kämpfen .den- Armeen bleiben werde." Die 'Russen, die PrzemySl um je den Preis erstürmen wollten, sind nun abgezogen, und bei herrlichem Herbftwetter, welches auch die We ge schon gangbarer gemacht hat, zie hen unsere braven Truppen in Przemysl ein.. , Der Zustand unse rer Truppen ist ein ausgezeichneter und 'die Verpflegung eine gute. Während -der Sturmtage erhielt je der Mann auch zehn Zigaretten tag lich. ' ; Am 14. Oktober besuchten wir unter Führung des Hauptmanns Hueber und des Oberleutnants Haarbauer das Werk Tnnkovicski, welches besonders viel gelitten hatte. Wir fuhren in unserem Auto an zahllosen Kanonen vorbei, durch Stacheldrahtzäune, auf einem Ter rai, . wo noch vor kurzem dichter Wald gestanden, an Verbandplätzen, Schützengräben vorbei. Ein ab wechslungsreiches Bild. Hier fried lich auf , dem Felde arbeitende Frauen und Mädchen, welche ge rade Kartoffel aushebcn, daneben umgestürzte Trawwagen, Berge von leeren Konservenbüchsen, große Lö cher in der .Erde, von Granaten ge rissen. Wir kommen ' zur inneren Festung. , An einem der mächtigen drei Tore empfängt der Komman baut Oberleutnant Laßlo. 'In der inneren Festung liegen ein Jnfan tcrie-Regimcnt und. drei Bataillone Fcstungsnrtillerie. Zwischen zweien dieser Tore, befindet sich ein söge annter Zwinger, vor dem , ein Wachposten steht. . In dem Werk gibt eS auch einen Geschühaufzug; die . rückwärtige Maiietv zeigt die Spuren dreier Granaten. Rechts vom Tore sehen wir einen Panzer türm, in demselben ein Skodage schütz, ein modernes Ungeheuer vol lendetster Krieg5teck,nik. In den Kasematten finden sich reine Mann schaftszimmer und .nette Offiziers Wohnungen, geräumige Munition und Proviantmagazine. Die Beer digung von L000 gefallenen Russen besorgteit am 13. Oktober unter der Führung zweier Offiziere und eineS RegimcntSart'Z Mannschaften eineS Hoiwcd Infanterie RegimmtZ. Tie Russen hatten ouZ neun schive rcn iiSaiterien vier Tage hindurch CU00 Schüsse abgegeben, darunter 400 Dolürefser. Eine einzige un serer großen Kanonen hatte 2GC SchiisZe abgefeuert, die übrigen Ka ocii UOlHj Schüsse. Am v. Okto ber hatte sich die russische Infanterie der gestunz bi,Z auf sechshundert Schulte genähert, allein sie wurde von dem vZeivehrscucr unserer on Dc Uiii) ii'iu theuer der Maschinen gewehre wegaenniht. Offiziere und Mannlchaft wichen nicht voll den Ziaiionen, sie aßen und schliefen bei ihren Mschiiyeil. AIS wir unS dem zweite Fort Malkowice näherten, sahen wir wieder 5!oloiliicn unserer Truppen i o,e tniuing einziehen. TttToldalkn waren in bester Berfcf suiig und begeisterter Stimmung, Hier vor diciem Fort Malkowice halte drei Tge hindurch ein schreck licher jtanips gewütet, bis dann auch unsere von Ollen her nickenden Ersaytruppeir in den Uampf ein grinen. .fijt herrscht hier Ruhe die Toten sind bestattet und nur hernnilieacilde Patronentaschen. Tor nister, jtoitservciibiichseu zeigen, daß hier cm Schlachtielö gewesen. In langem Zuge ziehen setzt Fahrkü chen. Train. Maickiiicnaewckrabtei lunaen in die eituna ein. Ein Picket Ulanen eskortiert einen Trupp Gefangener. Wir fahren durch brach, daliegende Felder und kommen in ein kleines Torf von wenigen mit C:: )!) gedeckten klei nen Häusern. Bon weitem kört man noch Kanonendonner; die Ar rwrcgaröe der Rüsten hat sich wohl racnowo zum fckwachcn lebten Wi verstand aestcllt. I,n Dorfe licrrickt Stille; der ttampf hat dem fröhli che Leben Stillstand geboten. Wir besteigen den Turm der kleinen Kir che, um einen besseren Ausblick zu haben. Nichts vom Feinde zu se hm weit und breit; nur ganz weit im Osten eine Staubwolke. . . Eine Traiiikolonne, Zieht sich den Wea ciitlang. Es wird Abend, und ringsherum lodern die Lagerfeuer auf. Bald sind wir wieder in Przemysl. J:l die Stadt flogen wahrend der Belagerung auch ei nige Schrapnells, auch in die Wand eines Hauses flog eines dieser Ge schösse. Bar den FortZ arbeiteten russische Gefangene an der Beerdi gung ihrer im 5rampfe gefallenen Kameraden: die Russen schössen ie doch auf diese Leute und wollten die Beerdigung der Toten Verbindern. Lange lag der Raum vor dem Fort mit Leichen besäet da... ' leine spräche. Die französischen Uniformen lind ja gar nicht so zerrissen, wie ich sie inir vorgeftellt hatte! ' Kein Wunder die DeutsZien haben ihnen ja fo viel am Zeuae ae- flickt! . . Sind eure Tornister auck wirklich ganz vollgepfropft, Jungens? Na. soviel Mag it schon nocb drinnen, um Belgien einzustecken! , Man sollte den Gefangenen in ik- ren Lagern eigentlich etwas Zerstreu ung bieten! Wie wär's denn mit ei nem Kino? Hm bei den Russen müf.!e es aber schon ein Wutkyno sein! V Die Araiuosen ' ickeinen in il,rem Heere die Klavierstimmer vergessen zu haben. ' Wieso? Na, weil ihre' beiden Flügel nach cssen! ' Bom Kri,sschauplzt. Herr Gottlieb Käsebemmcben. der geniale Berichterstatter des Potschap peler Stammtisch Anzeigers, stand mitten im euer. Ein alter Oberst. hr seine Kopfbedeckung in der Hand hielt und dabei eine prachtvolle, blankpolierte Glatze sehen ließ, for derte den ein wenig ängstlichen Zei tungshelden in ironischem Tone auf. iiz yimer feine Perzon zu verchan- zen. - .Harn Se. mer Kudester, erwider en Herr Kasebemmchen schlagfertig, wenn Ihre Bladde anne Banzer bladde wäre, wärd'ch mich da be deidend sichrer fiehlen!" Aus einem Streikuae aelanate Herr Kasebemmchen auch .in die Nä he von Reims, wo sich bekanntlich große Sektkellereien befinden. Plötz lich begannen die dort verschanzten Franzosen eine bettiaeKanonade. bak die Erde von ihren Schüssen nur so dröhnte. ( Aber Herr Kasebemmchen verriet keine Spur von Angst. Na, die lähm Se ja ich schlecht da drie wen!" sagte er nur zu seinem Bcglei ter. . .Wieso?" ' - .Na. baren Se denn nirfi ds Schambancherschdäbbseln gnallcn?!" ' Ein breukischer General fvraeb Herrn Kasebemmchen seine Hochach tung über die Tapferkeit und Aus dauer der sächsischen Artillerie aus. Ja. sahn Se. Erzellän,." bemerkte unser Freund sehr richtig, wenn mit wachsen nmal, Bulver schnub brn. ' dann buhn mir ooch gleich Gra naden niesen!" y- ' . - . Unsere Schllillmsttt-Glstttk , . ,',.. ., lllnsache Schkasrobk.. Slo.AlUI Wr diel auf Nkism ist 'oder in'.Ülie" Mumtn sl;Iüfl, für den giebt kl nich!? vratiischkiet alj eine chlzfrobt, tie,; kkn Rjrptt vollslindig tinhüCt. Tie sin sacke Nimonosorm dikstl Modells ermög' licht fcknikllste Herslkllukig. NilckkN, und Bordkrtkkil nebs! A"mIn sind im stan jkli 'schnitten, so daf nur in in' (scitkimayt ersorlittlich ist. .TaZ Hüub chn kann nach iöklicben fortgelassen wcr dcii. Zur Httslkl!,i,!g geeignkte Ctojfe i5,i??j Iftey !T ,U fl j 4 Wa mj ht- xk vj v 1 v (j v2' i' L z lg h 1 jCirM fll:pl,i ' l t I ' r Jvf I I ! ' i i 1 I . rv yIN. H , ii p sind' Flanell, Crepe, Eiderdaun und Blani kkt Cloth. Taschen und Haube werde mit Satin abgefüttert. Gebraucht wer den zur Verarbeitung dcs Schnittmusterz) das in drei Großen: klein, Mittel und groß, erbältlich ist. 5j Aard Material beij 36 Zoll Bttitc. .J , ' BestellungZanweisung " Diese Muster werden an kgenö eine Adresse gegel Einsendung deZ Preises geschickt. , Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 10 Cents für jede bestellte Muster an das OmaTribiirie Pattern Dept, 1311 Howard et. .' Siul dr gute Hm Zit. In welchem Erade man sich Aus! gangs dcs 17. Jahrhunderts infolge völliger Unkenntnis der Ursachen selbst ver einsachiten Naturerscheinungen dem Aberglauben in die Arme warf bezeugt folgender Erlaß, den der. Landgraf Friedrich II. von .ftom' bürg vor ' der ' Höhe im Jahre 16DZ ausgeye ließ und den man uns mit, teilt. Derselbe lautete, wörtlich; Demnach Se. Hochfürstlicke ' DurcbF laucht berichtet worden, daß am nechst' runstlgen 'ctttwocyen llmo 10 Uhe eine aar aefäbrlicke Finsternis der Sonne soll seyn, alß haben Se. Hoch fürstliche Durchlaucht als ein recht Landesvatter auch für ihre Unterta, nen hierin sorgen vnd .bncn anden' ten lassen wollen, daß Sie ihr Bieh? ven Tag zu Uicx, vnd etzliche Tage' hernach zu Hause halten, vnd desfallS das nötige 5?utter anschaffen vnd der! tällen Thür vnd. Fenster wohl schlich en, die brunnen wol bedecken, di$ Keller und Kornböden wol versorge ollen, damit umb diese Zeyt die W lufft nicht emlagire vnd eine böse lnfection anschaffe, alldieweil solch" oroke ffiniternus stichhuften. sckiwären' Flüssen, ja pestilentzische Seuchen vnd! gang unoeiann:e raniyeiten vnd dergleichen droht, wornacb iick, dan ein jeder wird zu richten wißm. . ' ie Ntioalhyma. August Tbomas. der Bübnensckirift, steller. der seiner 3eit für Moodro!' Wilsons Wahl agitierte, kam in einen ueinen üu, um eine tlttoe m einer Wahlversammlung zu halten. ; Thomas betrat die Rednertribüne' und wurde von der Musikkapelle mit dem Star Spangled Banner" be, arükt da aina dlöklick, daS elektri sche Licht aus, und ThomaZ begann 'eine meoe rm Buniem: ' Das Orchester hat zlvciftlloZ einj, den Umständen angemessene Nummes gewählt, denn ich wüßte nichts, was vie isacyiage oener nwnnte, ci; die ersten Worte unserer National! 1 1 1 151; .i; 4 t 1 i, TX- . I U . i : 2 ? liif: - r--li zz 2 4 ml S . "Z-ti G ' r V O !. . k ! . rf " s. " 2 . X - ttf U 3 - Z I 1 : !Z Z M Ö It ' ll h f ii : : : Z. $ : ä : 9 -e : 2 ; . M ) u : !: i i f : I; w i . : . S f-i 8 : SI : JUH?f53'.