Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 07, 1914, Image 2

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. ton wch nach Vft. 2Noltkc's Plan. Der Rri'eqsfahr.
xkan. ll,nzelnlng5bafzn. vor auszegrabene Tunncl.
VerabkÄe als Lisenbaluer. 50,000 Cisclnbakmer
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sy die Ldnsüöem für dk Hee
resorflgnismus atei; fern Krisfläfifwui?ke;
die Kriegführung ist Mit dem l;fUi';u
betrieb och wart verwachsen o!i früher.
iSi werde von der Eisenbahn Dinge, g?
," leistet, hie selbst Bn Fachleute für. un
möglich erklärt werlen.
Wie d amtrikanischen Csfiji Tütr.et
Hand die Eriftcnz nie 42-cm. Äeschune
in Abrede stellten, weil die deutsche hart
Verwaltung et untere sscn hatte, dieZsezua
lich nach Washinciton zu berichten, wie
, diese Offiziere dusc Bchauptung damit
,,' Mräfrigten, ta man die smerckanisckn
H'&elhicn ttrschuge Riefet traivottirkn
könne, woran sich d UnmöglWeit bei
?ranlVortet der 1on deutschen
Gescheite naturgnrü.g ergäbe, ss vetretir
tcn llch die erne warultfjeri Sachixiständl
gnt, Baß von m llederlurung ganzer
. Aruieelorp! vom westlichen nach dem pst
lichen Kricasschauplatt mi lunnekeart, nie
mali die Rede fein köni, weil diel über
. die LciTtunaesahgtcit Her Eisenbohnen hm
' usgche. Und ohne ein militäiischcs Öe
keimnis zu verrathen, können wir heute
dersicheen, das? diese Tischiebunkzen ganzer
Jkigarden, DivisioniR und Ärmeorps
thatsächlich ftatlgcfun:n haben, dah sie in
nglalldZich kurier Feist ausgeführt, und
i:c der refprktablcn Entfernung (rund
tausend Meilen) tadellos bewerksiellifft
, wurden. Ter deutschen! HZrnaschine ist
eben nichts immoglick), selbst wenn ti den
Offizieren anderer Heere nd den &ids
verständige unmöglich scheint. (Js sind
in diesem kkriege do den technische Zrup
pen Arbeiten ausgeführt worden, die man
selbst m riedenszeiten unter normalen
Verhälwiffen für Meisterwerke der In
genieiNkunft achtet hatte und biot (stok
iiiatcn, die man im tollen Lauf der sich
', überstürzenden Kriegscreignisse nicht nach
Gebühr würdigt, werden ein eigenes
Ruhmesblatt in der deutschen Sritasge
schichte bilden. , "
In unserer Zeit deS gefteigerlen Ver
liri und der durch die fortgeschrittene
Technik sieghaften Uelrwrndu!?z ion Zeit
und Raum haben die Eisenbahnen wie in
cllen Verhältnissen, so euch für die Ver
Wendung der künftigen Massencrufgebote
i3i Kriege täte erhöhte Bedeutung gewon
nen. Nicht nur die beschleunigte Besiir,,
derung der gewaltig angewachsenen Ar
meen nach dem Aufmarschgebiet stellt er
höhte, bisher noch nicht dagewesene. For
dnunqen an die Leistungen bn Eisen
bahnen, sondern auch der während bei
Krieges andauernde Verkehr aus der
Heimath nach dem Kriegsschauplatz "und
von dort zurück, die Versorgung des Hec
xfi und seine Entlastung vvn allem
überflüssigen und Hinderlichen macht das
Vorhandensein , eines viclgcftaUigen lei
stungssahiczen und sicher funktionircnden
Eisenbahnsvstems mehr ls ze Zur unab
weisliche Rothmendigkeit. Wir der Zahl
und der Grofze der Armeen des Feldheeres
wächst auch das Bedürfnis nach reichlichen
Verbindungslinien it der Heimath
Etappenliiiien). Und nicht nur hinter der
Front der Arm nach lückwärtJ, sondern
auch auf dem Kriegsschauplatz selbst, der
mit den Massenaufgeboten an räumlicher
Ausdehnung zugenommen, spielen die Ei
senbahnen durch schnelle überraschende
Truppcnverschiebungen von einem KrigJ,
schauxlat! zum andern eine lvesentlich er
welterte Rolle, als dies schon im Feldzuge
187071 auf deutscher und besonders auf
französischer Seite der Fall war. Ja selbst
die unmittelbare Mitwirkung zur Schlacht
ilt nicht ausgeseblossen; am 6. August
1870 wurden drei Bataillone des Grena
dierregimenis 12 und das 1. Bataillon &?J
Regiments 20 mit der Eisenbahn auf daS
Schlachtfeld von Spichern herangezogen
und die 4. leichte Batterie des I. Armee
korps, welche auf der Fahrt von Königs
berg .in Neukirchen ausgeschisst wcrden
sollte, entschlofz sich auf dieser Station zur
Weiterfahrt und, erreichte das Schlachtfeld
noch Abends 6 Uhr. In größtem Maß' ;
stab hat sich endlich die operative Bedeu
jung der Eisenbahnen bei einem Krieg
nach zwei Fronten herausgestellt. -
Ueber die Beziehungen der Eisenbahn
zu dem Ausmarsch der Armee und die
Bedeutung der "dazu erforderlichen Frie
dmsvorbereitungen giebt es keine bessere
Auskunft .als die schlichten klaren Worte
nseres große Chefs des Scneralftabs
Woltke, in eirur vor mehr als vierzig
Iahn im Winter 186869 ausgearbeite
tin, einen etwaigen Krieg gegen Frank
reich behandelnden Denkschrift: Zu den
Aufgaben des Gencralstabs im Frieden gc
hört ti, für alle wahrscheinlichen Even
iüaüLteg die Grnppirung und den
-Transport der Truppenmaffen in deisil,
lirtefter Weise zu bearbeite und die Ent
würfe dafür im voraus bereit zu 'halten.
Bei dem ersten Aufmarsch einer Armee
kommen die vielseitigsten politische und
sgraphischen Erwägungen neben den
militärischen itt Betracht. Fehler der ur
fprünglichen Versammlung der Heere sind
im ganzen Verlauf des FeldMgeZ nicht
tckbe gut zu machen. Düse Arwrdnun
zzen aber lassen sich lange vorher erwägen
uns die KrbeFZbereitschaft der Truppen,
die Organisaiis des .Transportwesens
vorauZgefehl müssen sie zu dem bead
sitigten Resultat führen
Diese Worte sind heute noch der Weg
weiser für die Heeresleitung und für die
Arbeiten des Generalftabs, soweit sie 'die
Tienstbarmschung derEisenbahnezl für
den HttnSziyeck berühren. , -' -Die
l'itende Stelle für de kelamie
ulitärischm Eisenbahnbeirieb ist die
c.smbshnabthcisuttF des vreußWen gro
Z. n öklier,'ljkabs, dcr nach T,!rlk!ü.'cn
des Chefl des ttenerelsiab sätlicbe An
ordnunge für den Fricdciisoienst und alle
Doraib,ien un Vorberettunaen für die
militärisch !k!,uunz der Elfendahnen
IN, lieg zuiauen.
. Zu diesem Zweck ist das eesamte Nek
der deutschen Eisenbadnen in gröfiere
zurzeil zo cr!cdqeb,ktk. .Linien'
A bis Z . eingelheilk. T,ese Linien
umfassen bestimmte Eisenbahnvciwal.
tuiigsdezirle, uns j,ar neunzehn der
xreusjijch desiiseden E!slbabnc,cmkiiis.naft
mir iicnvuiq unv Äteaiendura. dre von
Vauerg und ze eine von Yachsen. Wärt
tcmberg. Baden und Elsak Lolhrinaen
Für ihre Abgrenzung sind hauptsächlich
betriebetechnische und militärische West!!
punkte maßgebend, die sich einer Erör
teruna an dieser Stelle eiilieken. Tia all
gemeinen läßt sich nur bemerken, daß
ihr Zweck ist, die dsllc LeistungZfhIikeit
der deutschen Eisenbahnen im Kriegsfall
n kim einheillich geregelten durchg'hen
oen elritö für d,e rache und sichere Ver
lammwng vc, Heere im Aufmarsch
biet nach Möglichkeit aus,unukn. 3r
Vermittlung ves Bertedrs der !D ärbe-
mu oen aynvkkmaikuiigen x.n
Frieden und zur Ueverwachung des Be
triebe im Kriege ist für rede Linie, in der
Regel am Sitz der Tireklion. eine Linien
wmmandantur ein aktiver StabSosfj
zier und n höherer Eisenbhnbeamter
mit vem nochmcii Unterpcr,onal be
(timmt. Für den gesammten Eifenbabn
betrieb im Kriege dient der säion im Frie-
den unter Witwirkung der bctheiliatcn
Eisenbahnverwaltungen von der Eisen
bahnabthcilung des Großen Eieneralstabes
nacy ver vollen Veittunait.ihigtüt der ein
zelneg Strecken aufgestellte Militärsodr-
Plan, der in Kraft tritt, sobald während
ver Äioviimaazung mit dem Beginn der
großen Augmentationstransporte die zwi
schen den Jriedcnsfahrpkn eingeschobenen
Militarbedarfs und. Sondcrzllge nicht
mebr ausreichen.
Mit einem gewöhnlichen MiLtärzug von
fünfzig Wagen können befördert werden:
bei der Infanterie ein Bataillon, bei der
Kavallerie 1j Eskadrons oder 1 Eskadron
mit Regiments- und Brigadestab, bei der
Artillerie eine Batterie mit Stäben oder
eine leichte Munitionskolonne, bei den
Pionieren eine Kompagnie mit Division!
brü'ckentrain: an Kolonnen und Trains:
ff Infanterie- oder Artilleriemunitionö
kolonne, eine Proviant- oder Fubrvark-
kolonne. eine Feldbäckereikolonne oder iwd
P?erbedepots; endlich von höheren Stäben
1 Generalkommando mit Verwaltungsbe
hörden oder ein Infanterie und Kaval
leriedivisionsstab mit Lerwaltungsbehör
den. Danach stellt sich, bei reichlicher Be.
rechnung und einschließlich von vier für
die Verpflegung im Aufmarschgebiet be
stimmten VerpslegungsLÜgen. der Ge
sammtbedarf für ein Armeekorps auf 134
Züge, so daß dessen Transport auf einer
zweigeleisigen Linie mit der Durchschnitts
leistung von dreißig Zügen täglich im
Ganzen 4j Tage, auf eingeleisigcr Bahn
bei fünfzehn Zügen täglich 9 Tage bcan
spruchen würde, wozu, um die Gesammi
hm des Transportes zu ermitteln, noch
die Zeit von der Verladung bis zur Aus
ladung dH ersten Zuges zu rechnen ist.
Für eine Entfernung von ?M Kilometer
(etwa Luftlinie Breslau Straßburg)
würde die Fahrt eines Militärzuges bei
durchgehend zweigeleisiger Bahnlinie mit
Einrechnung von drei Stunden für Ver-pflegungs-
und sonstige Aufenthalte etwa
33 Stunden, also rund 1j Tage dauern,
die Versammlung eines Armeekorps. Hon
Breslau bis Straßburg also 6 Tage in
Anspruch nehmen. Eine KavaLeriedidi-
sioa mit reitender Artillerie bedrirf vier-
undzwanzig Züge, kann also in nicht ganz
em?m.aqe beforden werden.
Nach Abschluß des Aufmärsche! d's
Feldheeres beginnt für die Eisenbahnen
ein zweiter, nicht minder wichtiger und
arbeitsreicher Abschnitt der Thätigkeit,
nämlich ihre Mitwirkung bei Sicherste!
lung der Verpflegung, bei Vermittlung
des gesammten Nachschubes og lebenden
Streitkräften und Heeresbedürfnissen aller
Art aus der Heimath zum Feldheer unlz
bei ' dessen Entlastung von allen seine
Riugsthaligkert hindernden oder rschwc
rendeu Elementen an Kranken. Lerwun
deien. Gefangenen und dergleichen. .
Ein anschauliches Bild der Leistungen
der deutschen Eisenbahnen giebt ein Be
rickft. der mit besonderer Genehmigung
des Teutschen Generalstabes veröffentlicht
wurdeund folgenden Wortlaut hat:
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VIADUKT, BEI t-UGA IM t SACHFEN.,
Großes Hauptquartier, 16. Oktober.
' Am Tage, wo das deutsche Volk in hei
liger Begeisterung den Ruf seines Kaisers
zu den Waffen aufnahm, stockte der Ei
senbahndertehr und Her Fahrplan hörte
für einige Zeit auf, der Kodex unbeding
ter Pünktlichkit zu fein, der er mehr als
vier Friedensjahrzehnte lang gewesen war.
Auf den Bahnhöfen standen Leute, die
Tage lang auf die Fortsetzung ihrer Reise
warten mutzten, aber man horte, so
schwer auch der Einzelne betroffen wurde,
kein Wort der Ungeduld. Denn Alle
wußten, daß vieseS Warten mit zu den
großen und kleinen Opfern gehörte, die
wir für uns Vaterland freudig bringen
müssen. Und Alle waren sich dessen be
wußt, daß für unser Eisenbahner nun
die schwerste Zeit angebrochen war, wel
che ihr aufopferungsdollek Dienst jemals
von ihnen verlangt hatte..
Niemand hat eine Sekunde daran ge
zweifelt, . daß unsere , Eisenbahner ihre
Sache machen würden. Wie glanzend
unser Aufmarsch geklappt hat, so daß ein
großer Theil , der längst vorbereiteten,
htimtiickischen . KkittjsnistllNg'N . unserer
Feinde' ', zmeckl.s wurde, mit welcher
X '
Schnelligkeit und Präzision dann Truv
penverschiedungm von einem Umsange,
mit dem in keinem Kriege der Vergan
genheit gearbeitet worden ist, bewältigt
worden sind, das wird seit dem deutschen
Sechsfrontenkriege vvn 1S14 im goldenen
Ehrenbuche' der deutschen Eisenbahner
verzeichnet bleiben. - Darin wird dann
auch zu lesen fein, was heute noch nicht
gefchriebm werden kann, mit welchen
Kriegsopfern an . Dienstleistung . und
schlaflosen Nächten der Einzelnen die
Mobilmachungsarbeit der Eisenbahner,
-bis hinunter zum letzten Weichensteller
und 'Streckenarbeiter, deshalb Herbunden
gewesen ist, eil die Zahl der Be
amten durch die Einderufung zu
den Fahnen 'im Augenblick, wo die Bei
waltung nicht Hände genug für den Be
trieb haben konnte, sehr vermindert wor
den ist. . Da mußte mancher für drei ar
beiten. und er hat es freudig gethan.
Außer den vielen Reservisten, Landwehr
und Landsturmmännern, welche gerade' die
Eisenbahn aus ihrem im Außendienste
abgehärteten Wännerbestande an alle Was
fengattungen abgegeben hat, hat sie aber
auch eine eigene Eisendahnerarmee ins
Feindesland entsandt, deren Leistungen
bisher in der Heimath nicht so gewürdigt
werden, wie sie es verdienen und zu deren
Ehrenkranze ich deshalb einige bescheidene
Blätter stiften möchte, wdem-ich einiges
berichte, was ich von ihrer Arbeit im
Feindesland gesehen habe.' - '
Kaum befand sich die Festung Monl
mödy in unseren Händen, so trafen mit
den ersten einziehenden deutschen Truppen
auch schon Eisenbahner ein. um den für
unsere rückwärtigen Verbindungen selbst
verständlich nicht unwichtigen Knoten
Punkt auf seine Betriebsfähigkeit zu un
tersuchen. Bekanntlich ist diese Festung
ganz unversehrt in unsere,.Gewalt gekom
men, da sich die Besatzung unter Anfüh
rung des Kommandanten bei der Annähe
rung unserer Truppen auf französisch
empfehlen' wollte. - Dies ist ihr nicht ge
lungen, da sie "unterwegs abgefangen
wurde. Eist mußte sich die. Hauptmacht
geben, dann noch kleine Theile, welche
sich aus der Flucht in den.Wä.'oern rer-
laufen hatten. Es ist also kein Schuß
auf. die Festung abgegeben worden und
niemand von ihren Vertheidigern gefal
len. Aber eine gewaltige Zerstörung hat
ten die Franzosen selbst angerichtet, indem
sie kurz vor ihrem Abzüge den Tunnel,
welcher den Berg unter der Festung in
einer Läng von 1.000 Metern durchquert,
auf beiden Seiten gesprengt hatten. Da
bei hatten sie die Wasserleitung der Stadt
mit zerstört, so daß die vom Kriege bis
her unberührten Bürger der Stadt durch
die Soldaten des etgemn Landes in die
größte Noth kamen. '
Die Deutsche begannen sofort mit der
Wiederherstellung der Wasserleitung, die
bald wieder in Gang gefetzt war, und der
Aufdeckung des verschütteten Tunnels.
Da sicks hierbei herausstellte, daß die zur
Wiederinslandsktzung ; nöthigen Arbeiten
ziemlach zeitraubend waren, wurde die Er
bauung einer Umgehungsbahn unverzüg
lich in Angriff genommen. Dazu mußte
eine Anzahl von Hausern der Stadt ganz
oder theilweise beseitigt !rden. Dieses
Werk, wurde von iner Pionierabiheilung
mit großer Energie begonnen, bis die (fH
senbahntruppen eintraten und mit Hülfe!
einiger aus Deutschland herangezogenen
Arbeiteikolcrnnen den Bahnbau mit unae
heurem Eifer in Tag- und Nachtschickten
durchführten. In ganz kurzer Zeit schon
fuhren die ersten Züge auf der Hinge
hungsbahn, die übrigens sd sorgfältig mit
sauberen Böschungen, regelmäßigen Däm
men und eirzem großen Signalapparat an
gelegt ist, als ob es sich um ein Werk für
alle Zeiten, nicht um eins im Drang der
.ttriegsoperatwnen in kaum zivei Wochen
entstandene Hülfsanlaq handele. Jeden
falls steht der Aufenthalt, den uns die
Franzosen durch die Sprengung ihre kost
spieligen Tunnels bneitet haben,' in kei
nem Verhältnis zu dem Schade., den sie
sich selbst zugefügt haben. . .
Den gewaltigen Eindruck von der Ar
beit unserer Eisenbahner habe ich beim
Bau eines Tunnels in . Frankreich in
psangen. Es handelte sich hier um einen
verkehrstechnisch in FriedenszeiteN, im
.nege aber auch strateaiich unaemein
wichtiLei'. Punkt. DehÄb wi hier die'
Zerstörung besonders gründlich dorgenom
men worden. An zwei Stellen war der
Tunnel in der Mitte 'mit Hülse von Mi
nenkammern. .welche schon bei seiner Er
bauung vorgesehen worden waren, von
der Decke her gesprengt. Die Ezplosion
hatte einen gewaltigen'Echuttkegel aus der
Höhle deS Berges herausgerissen, so daß
die Berschüttung des Tunnels in der That
so vollkomme wie nur möglich durchge
führt worden war. Eine Räumung von
den beiden Eingängen aus war darum un
möglich, weil in den engen Tunnelhölen
immer nur ein kleiner Theil Arbeiter be-
Ichaftlgt werden konnte.
sommengeklappt. Aber sie haben diese
Schlacht der Arbeit gewönnen, wie so
manche andere zuvor. In 22 Meter Tiefe
stießen sie auf die gcsprengten Tunnel
Wölbungen unh nun war die Durchfahrt
bald frei. . Gleichzeitig hatteeine ander,
Abttjeilung die im Anschluß a den Tun
nel gesprengte Brücke wieder hergestellt.
Auf den festgefttzle Tag konnte die erste
Lokomotive durch den nunmehr mit einem
riesigen Obkrlichifensttt. beleuchteten 'Tun
nel hindur?,fhien. -20,000 Kubikmeter
Erde und Stein sind, ehe di? Arbeit fertig
war, von unseren Eisk,!bal:nern Spaten
für Spaten, von einer der amphitheatra
lisch den Tricktee umgebeden Ekdstuse
zur deren bis auf die Hol des Berges
befördert wordeir. :
Wiederum eine ganz andere Tunnel,
wiederberstellung lag den Eisenbahnern in
der Nähe einer 3870 ebenso wie lf14 hart
umkämpften Stadt od. Erfinderisch, wie
die Fran,!oseit in der Vernichtung ihrer
eigenen Kulturbauten sind, hatten sie hier
oen Tunnel durch ebenfalls vorher einge
baute Minenkainmern an drei Stellen ge
sprengt, und zwar an beiden Eingängen
und in der ..Mitte. Tie Aufbeckung des
Mitteleinbruchks erfolgte wieder durch
eine Herkulesthat der Arbeit, nur daß sie
hier beinahe ebenso umfangreich ei
mußten 18,000 Kubikmeter Erde bewegt
werden , aber noch viel schwieriger war,
weil der sckichtenweise mit Lagen von
Stemblöcken abwechselnde blaue Thon der
Formation des Berges keinen Halt in sich
selbst hatte, sondern fortwährend einbrach
und nachsank.
. Hier sind nun. vielleicht zum ersten Male
seit den Türkenkriegen. wieder Bergleute
als ' solche im Kriege verwendet worden.
Während die Ausgrabung des Mitteltrich.
iers durch unsere Soldaten und auch
durch angeworbene eingeborene Arbeiter
geleistet wurde, trieben Bergleute beider
seits mit- Vorpfaiiderarbeit-, wie, der
bergtechnische Ausdruck heißt. Meter vor
Meter ihr Stollen 'in den verschütteten
Tunnelschacht. . Manchmal senkte sich die
Masse des Berges auf eine Stelle des
Außerdem kam
dos zerborstene Gestein fdttwahrend nach Stollens, so daß sich die aus dem nach
gebrochen und gefährdete das Leben derl sten Walde geholten Halbmeter dicken Ei
Wiederhersteller. Da entschloß ..man sich ! Ji und Buchenstämme, welche ihn stütz
ren, wie vunne a etgerten boaen. Tann
mußte schleunigst durch Unterbau die Ein-
bruchsgesahr abgewendet werde.
kürzet Hand, .eine Riesenarbeit zu unter
nehmen, welche, auch in FriedenszeiteN als
ein Jngenikurwexk und eine Arbeitsgroß
that erste Ranges gegolten hätte. Äan
deckte den ganzen Berg von oben her nach
dem Einbruchstrichter zu auf. Der An
blick dieser Arbeitsstätte im Feindeslande
war namentlich bei Nacht ganz gewaltig.
800 Mann, nämlich vier Eisenbahnkom
Pagnien, arbeiteten beim Scheine einer von
der Firma Siemens und Hakke eingerich-
lcien klkltrilchen Anlage, deren Helligkeit
an einzelnen Stellen noch durch Fackeln
und Spiritusglühlichter verstärkt wurde,
an den stufenförmigen Wanden eines
fünfzig Meter im Durchmesser messenden
Trichters. Der Anblick erinnerte an ein
großes Bergwerk mit Tagbau. Wie ein
Ameisenschwarm wimmelten die emsig
hackenden, schaufelnden und karrenden
Soldaten durcheinander, die in ununter
brochenen Tag- und Nachtschichten vom je
sechs Stunden den letzten Funken Kraft
einsehten, über den jeder verfügte. Han
delte e! sich doch hier um ein Werk, das
für der!" Fortgang des Krieges, nicht wen,'
ge? entscheidend war, als der Bau von
Echiihengräben oder Feldbefestigungen, ja,
das sogar ebenso werthvoll sein konnte als
eine rechtzeitig gewonnene Schlacht. Dem
entsprechend haben unsere Eisenbahner
ihr Theil geleistet. Mancher, der'mit Hü
nenkrqst - seine Arbeit bewältigte, ist
Abends im Ouartccr einfach erf.bözft zu
230
Knappen aus dem rheinisch-westfälifchen
Kohlmrevier, haben unter Leitung eines
BerginspektorS dieses eigenartige Stück
miütarlscher Arbeit ,m Femdeslande voll-
bracht. Einer von ihnen, der dabei der
ungliickt ist., ist. mit soldatischen Ehren
bestattet werden. ' ,
Wie ich schon eingangs sagte, wird die
gewaltige .Dranfttzung? von 5traft und
Muth, die zu diesen Arbeiten gehört, nicht
uvciuu IN ot eiinaiy riattig cingkiaiani.
Unsere ..Eisenbahner lassen sich von keiner
anderen Truppe von soldätifcher Tapser
seit übertreffen? das haben sie oft genug
zu beweisen Gelegenheit gehabt, z. B. bei
Erkundungsfahrten, auf Lokomotiven im
Feindeslande, so z. B. noch jetzt bei den
lchten Kämpfen um und hinter Antiver
pen, bei Arbeiten, welche, sie unmittelbar
im Anschluß an die kämpfenden Fronten
durchführen mußten, und bei denen sie
öfters soweit nach vom kamen, daß sie
ihr. Werk infolge feindlicher Ueberfälle
unterbrechen mußten.
-Aber auch . solche .technischen Arbeiten,
wie die hier bei den Tunnclbauten gc
schilderten, sind, ganz . abgesehen von der
Möglichkeit, daß dabei verborgene Minen
zur Entzündung kommen können, voller
Gefahren. Hier ist die Eile alles, das Le
be des Einzelnen wenig. Die iclci
rungsmaßregeln, mit denen wir im Frie
den das Leben unserer Arbeiter schützen,
sind selbstverständlich im Feld großen
theils nicht durchzuführen. Bä einem der
von mir besichtigten Tunnclbauten ließ
es sich nickt verhindern, daß o Zeit zu
Zeit Laivinen von metergroßen' Stein
blocken in die Tiefe, rollten. Eine Wache
war . Lufgeskllt, die solche Lawine de
unten Arbeitenden rechtzeitig durch -Siv
gnale meldete, außerdem waren aus Fl7
sinnen Schutzpackungen an den gefährde,
teil Stellen eingerichtet, hin die Wucht der
nicdergeschmetternden Blöcke zu mildern.
Auch hier gilt das Wort: Ter Krieg ist
der Krieg! Wer bei sokck.en für das ra
st Vorwärtsdrängen unserer Soldaten,
für ihre Vcrpstegung, siir die Munition
besckaffung. kurz für die Erhaltung der
rUckwäitigen .Verbindungen nöthigen Ar
beiten durch den tückischen Steinblock zer
schmettert wird, der hat nicht weniger den
Heldentod auf dem Felde der Ehre r
worden als der. den im Schützengraben
die feindliche Kugel trifft. '
50,000 Wlann Eisenbahner siehe im
Femdeslande. Sie gliedern sich in Bau.
und BetriebZgtuppen. unterstchen dem
Chef des Feldeisenbahnwesens im Großen
Hauptquartier und sind init allem aukgc
rüstet, was sie in Stand setzt, die Eisen
bahnen des Feindes so rasch wie möglich
zu Hülfsmitteln unserer Kriegssührung
zu machen. Und das leisten sie. weil sie
den Heldengeist der deutschen Arbeit im gt
Herzen tragen, weil sie mit dem äußersten '
Funken der Kraft jedes Einzelnen ihr '
große hingebungsvolle Ausgabe thun iU '
Kaiser und Reich! 1
W. Scheuermann, V
Kricgsberichtcrstatier.
Die Verluste der Miirken.
: Ueber die Verluste der AMirte wird
der ..Kreuz-Zeitung geschrieben: Gefan
gene haben wir bis Anfang Oktober rund
300,000 gemacht. 150,000 Russen sind
bei der Vernichtung der ?!srew und
Wilna-Armce gefallen. . Ferner giebt daZ
französische Finanzministerium selber zu,
daß aus den Kämpfen zwischen der Marne
und Oise über .100.000 Verwundete zu.
luugeiaisi moroen nno. ,
Schon diese durchaus feststehenden und'
unbestreitbaren Zahlen ergeben zusammen
K0,000 Mann feindlicher Aerluste. Dazu
sind aber noch , zu rechnen die belgischen .
und englischen, Verluste an Todten und
Verwundeten, die Verluste der Franzosen
zwischen Marne und Oise, ihre Verlust,
an Todten und Verwundeten in sämmtliZ
chen Kämpfen vor dem großen Ringen an ,
der Linie Verdun-Reims und ndlichr '
diejenigen in den Gefechten zwischen Vei,
dun und Toul. Wird man diese mit 200, '
svist . .. .je rf.
vw m ijva) niraiagenf (fctcnttlid) ehe
weitaus zu gering! Und damit wird man
zu dem sicheren Schluß kommen, daß die
Msammtverluste der Gegner allein im
Kampfe mit Teutschland mindestens dr
viertel Millionen Mann s Todten. Ün
wundeten und Gefangenen betragen. Untj
was unsere tapferen Bundesgenossen in
ttalizien und gegen Serbien herzu not,
hinzugetragsn haben, wird die MiNion
nicht nur' wll machen, sondern sie auch
noch bedeutend überschreiten. -
Es liegt auf der Hand, daß das zahlen
mäßige Uebergewichi unserer Feinde durch
diese Verluste ganz erheblich an Ueberzeu.
gungskraft verloren bat. Wnmtoi
gedenken des ungeheueren, fält unersthli
chen Verlustes, den besonders' die Russej
an Kriegsmaterial erlitten haben. 1 7;
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