Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 07, 1914, Image 2
1 '-' --'".' Cvlsnr?3 fcUBE V m mmrn DKM fcw r. ,A iJ rt -x. r THJ f jj u fIf?T) ?as ttnl.gliche eine Chatftchs. Trilspcnrerschiebunze,, . ton wch nach Vft. 2Noltkc's Plan. Der Rri'eqsfahr. xkan. ll,nzelnlng5bafzn. vor auszegrabene Tunncl. VerabkÄe als Lisenbaluer. 50,000 Cisclnbakmer - V ' " 1 ' im Sei). it ?isk!iLbnm bilden in itt hni f I ' i1'1"1 Äit für da opknrkade f"' Fi x ioi iutlichci; ?iat sy die Ldnsüöem für dk Hee resorflgnismus atei; fern Krisfläfifwui?ke; die Kriegführung ist Mit dem l;fUi';u betrieb och wart verwachsen o!i früher. iSi werde von der Eisenbahn Dinge, g? ," leistet, hie selbst Bn Fachleute für. un möglich erklärt werlen. Wie d amtrikanischen Csfiji Tütr.et Hand die Eriftcnz nie 42-cm. Äeschune in Abrede stellten, weil die deutsche hart Verwaltung et untere sscn hatte, dieZsezua lich nach Washinciton zu berichten, wie , diese Offiziere dusc Bchauptung damit ,,' Mräfrigten, ta man die smerckanisckn H'&elhicn ttrschuge Riefet traivottirkn könne, woran sich d UnmöglWeit bei ?ranlVortet der 1on deutschen Gescheite naturgnrü.g ergäbe, ss vetretir tcn llch die erne warultfjeri Sachixiständl gnt, Baß von m llederlurung ganzer . Aruieelorp! vom westlichen nach dem pst lichen Kricasschauplatt mi lunnekeart, nie mali die Rede fein köni, weil diel über . die LciTtunaesahgtcit Her Eisenbohnen hm ' usgche. Und ohne ein militäiischcs Öe keimnis zu verrathen, können wir heute dersicheen, das? diese Tischiebunkzen ganzer Jkigarden, DivisioniR und Ärmeorps thatsächlich ftatlgcfun:n haben, dah sie in nglalldZich kurier Feist ausgeführt, und i:c der refprktablcn Entfernung (rund tausend Meilen) tadellos bewerksiellifft , wurden. Ter deutschen! HZrnaschine ist eben nichts immoglick), selbst wenn ti den Offizieren anderer Heere nd den &ids verständige unmöglich scheint. (Js sind in diesem kkriege do den technische Zrup pen Arbeiten ausgeführt worden, die man selbst m riedenszeiten unter normalen Verhälwiffen für Meisterwerke der In genieiNkunft achtet hatte und biot (stok iiiatcn, die man im tollen Lauf der sich ', überstürzenden Kriegscreignisse nicht nach Gebühr würdigt, werden ein eigenes Ruhmesblatt in der deutschen Sritasge schichte bilden. , " In unserer Zeit deS gefteigerlen Ver liri und der durch die fortgeschrittene Technik sieghaften Uelrwrndu!?z ion Zeit und Raum haben die Eisenbahnen wie in cllen Verhältnissen, so euch für die Ver Wendung der künftigen Massencrufgebote i3i Kriege täte erhöhte Bedeutung gewon nen. Nicht nur die beschleunigte Besiir,, derung der gewaltig angewachsenen Ar meen nach dem Aufmarschgebiet stellt er höhte, bisher noch nicht dagewesene. For dnunqen an die Leistungen bn Eisen bahnen, sondern auch der während bei Krieges andauernde Verkehr aus der Heimath nach dem Kriegsschauplatz "und von dort zurück, die Versorgung des Hec xfi und seine Entlastung vvn allem überflüssigen und Hinderlichen macht das Vorhandensein , eines viclgcftaUigen lei stungssahiczen und sicher funktionircnden Eisenbahnsvstems mehr ls ze Zur unab weisliche Rothmendigkeit. Wir der Zahl und der Grofze der Armeen des Feldheeres wächst auch das Bedürfnis nach reichlichen Verbindungslinien it der Heimath Etappenliiiien). Und nicht nur hinter der Front der Arm nach lückwärtJ, sondern auch auf dem Kriegsschauplatz selbst, der mit den Massenaufgeboten an räumlicher Ausdehnung zugenommen, spielen die Ei senbahnen durch schnelle überraschende Truppcnverschiebungen von einem KrigJ, schauxlat! zum andern eine lvesentlich er welterte Rolle, als dies schon im Feldzuge 187071 auf deutscher und besonders auf französischer Seite der Fall war. Ja selbst die unmittelbare Mitwirkung zur Schlacht ilt nicht ausgeseblossen; am 6. August 1870 wurden drei Bataillone des Grena dierregimenis 12 und das 1. Bataillon &?J Regiments 20 mit der Eisenbahn auf daS Schlachtfeld von Spichern herangezogen und die 4. leichte Batterie des I. Armee korps, welche auf der Fahrt von Königs berg .in Neukirchen ausgeschisst wcrden sollte, entschlofz sich auf dieser Station zur Weiterfahrt und, erreichte das Schlachtfeld noch Abends 6 Uhr. In größtem Maß' ; stab hat sich endlich die operative Bedeu jung der Eisenbahnen bei einem Krieg nach zwei Fronten herausgestellt. - Ueber die Beziehungen der Eisenbahn zu dem Ausmarsch der Armee und die Bedeutung der "dazu erforderlichen Frie dmsvorbereitungen giebt es keine bessere Auskunft .als die schlichten klaren Worte nseres große Chefs des Scneralftabs Woltke, in eirur vor mehr als vierzig Iahn im Winter 186869 ausgearbeite tin, einen etwaigen Krieg gegen Frank reich behandelnden Denkschrift: Zu den Aufgaben des Gencralstabs im Frieden gc hört ti, für alle wahrscheinlichen Even iüaüLteg die Grnppirung und den -Transport der Truppenmaffen in deisil, lirtefter Weise zu bearbeite und die Ent würfe dafür im voraus bereit zu 'halten. Bei dem ersten Aufmarsch einer Armee kommen die vielseitigsten politische und sgraphischen Erwägungen neben den militärischen itt Betracht. Fehler der ur fprünglichen Versammlung der Heere sind im ganzen Verlauf des FeldMgeZ nicht tckbe gut zu machen. Düse Arwrdnun zzen aber lassen sich lange vorher erwägen uns die KrbeFZbereitschaft der Truppen, die Organisaiis des .Transportwesens vorauZgefehl müssen sie zu dem bead sitigten Resultat führen Diese Worte sind heute noch der Weg weiser für die Heeresleitung und für die Arbeiten des Generalftabs, soweit sie 'die Tienstbarmschung derEisenbahnezl für den HttnSziyeck berühren. , -' -Die l'itende Stelle für de kelamie ulitärischm Eisenbahnbeirieb ist die c.smbshnabthcisuttF des vreußWen gro Z. n öklier,'ljkabs, dcr nach T,!rlk!ü.'cn des Chefl des ttenerelsiab sätlicbe An ordnunge für den Fricdciisoienst und alle Doraib,ien un Vorberettunaen für die militärisch !k!,uunz der Elfendahnen IN, lieg zuiauen. . Zu diesem Zweck ist das eesamte Nek der deutschen Eisenbadnen in gröfiere zurzeil zo cr!cdqeb,ktk. .Linien' A bis Z . eingelheilk. T,ese Linien umfassen bestimmte Eisenbahnvciwal. tuiigsdezirle, uns j,ar neunzehn der xreusjijch desiiseden E!slbabnc,cmkiiis.naft mir iicnvuiq unv Äteaiendura. dre von Vauerg und ze eine von Yachsen. Wärt tcmberg. Baden und Elsak Lolhrinaen Für ihre Abgrenzung sind hauptsächlich betriebetechnische und militärische West!! punkte maßgebend, die sich einer Erör teruna an dieser Stelle eiilieken. Tia all gemeinen läßt sich nur bemerken, daß ihr Zweck ist, die dsllc LeistungZfhIikeit der deutschen Eisenbahnen im Kriegsfall n kim einheillich geregelten durchg'hen oen elritö für d,e rache und sichere Ver lammwng vc, Heere im Aufmarsch biet nach Möglichkeit aus,unukn. 3r Vermittlung ves Bertedrs der !D ärbe- mu oen aynvkkmaikuiigen x.n Frieden und zur Ueverwachung des Be triebe im Kriege ist für rede Linie, in der Regel am Sitz der Tireklion. eine Linien wmmandantur ein aktiver StabSosfj zier und n höherer Eisenbhnbeamter mit vem nochmcii Unterpcr,onal be (timmt. Für den gesammten Eifenbabn betrieb im Kriege dient der säion im Frie- den unter Witwirkung der bctheiliatcn Eisenbahnverwaltungen von der Eisen bahnabthcilung des Großen Eieneralstabes nacy ver vollen Veittunait.ihigtüt der ein zelneg Strecken aufgestellte Militärsodr- Plan, der in Kraft tritt, sobald während ver Äioviimaazung mit dem Beginn der großen Augmentationstransporte die zwi schen den Jriedcnsfahrpkn eingeschobenen Militarbedarfs und. Sondcrzllge nicht mebr ausreichen. Mit einem gewöhnlichen MiLtärzug von fünfzig Wagen können befördert werden: bei der Infanterie ein Bataillon, bei der Kavallerie 1j Eskadrons oder 1 Eskadron mit Regiments- und Brigadestab, bei der Artillerie eine Batterie mit Stäben oder eine leichte Munitionskolonne, bei den Pionieren eine Kompagnie mit Division! brü'ckentrain: an Kolonnen und Trains: ff Infanterie- oder Artilleriemunitionö kolonne, eine Proviant- oder Fubrvark- kolonne. eine Feldbäckereikolonne oder iwd P?erbedepots; endlich von höheren Stäben 1 Generalkommando mit Verwaltungsbe hörden oder ein Infanterie und Kaval leriedivisionsstab mit Lerwaltungsbehör den. Danach stellt sich, bei reichlicher Be. rechnung und einschließlich von vier für die Verpflegung im Aufmarschgebiet be stimmten VerpslegungsLÜgen. der Ge sammtbedarf für ein Armeekorps auf 134 Züge, so daß dessen Transport auf einer zweigeleisigen Linie mit der Durchschnitts leistung von dreißig Zügen täglich im Ganzen 4j Tage, auf eingeleisigcr Bahn bei fünfzehn Zügen täglich 9 Tage bcan spruchen würde, wozu, um die Gesammi hm des Transportes zu ermitteln, noch die Zeit von der Verladung bis zur Aus ladung dH ersten Zuges zu rechnen ist. Für eine Entfernung von ?M Kilometer (etwa Luftlinie Breslau Straßburg) würde die Fahrt eines Militärzuges bei durchgehend zweigeleisiger Bahnlinie mit Einrechnung von drei Stunden für Ver-pflegungs- und sonstige Aufenthalte etwa 33 Stunden, also rund 1j Tage dauern, die Versammlung eines Armeekorps. Hon Breslau bis Straßburg also 6 Tage in Anspruch nehmen. Eine KavaLeriedidi- sioa mit reitender Artillerie bedrirf vier- undzwanzig Züge, kann also in nicht ganz em?m.aqe beforden werden. Nach Abschluß des Aufmärsche! d's Feldheeres beginnt für die Eisenbahnen ein zweiter, nicht minder wichtiger und arbeitsreicher Abschnitt der Thätigkeit, nämlich ihre Mitwirkung bei Sicherste! lung der Verpflegung, bei Vermittlung des gesammten Nachschubes og lebenden Streitkräften und Heeresbedürfnissen aller Art aus der Heimath zum Feldheer unlz bei ' dessen Entlastung von allen seine Riugsthaligkert hindernden oder rschwc rendeu Elementen an Kranken. Lerwun deien. Gefangenen und dergleichen. . Ein anschauliches Bild der Leistungen der deutschen Eisenbahnen giebt ein Be rickft. der mit besonderer Genehmigung des Teutschen Generalstabes veröffentlicht wurdeund folgenden Wortlaut hat: 1 ' 1 i 1 " 1 . .. f mm cmshs ttiiza ' , ...... . . r Htmtmmimm'm''mm' twwiWiMBWsBPWiwaiii . -.a-..,.-.s ... . rrnr"r- -in 'iiimiiLiiiiiiiiwwiiiwi i ii "'nr f n -'.nr . . "1 . A'nnKnrpp?) h a m rr n rp rp .. K-ß9W?. bnlNLäU. üüv0 Ü'iUUßLä-BVg? I -. L ... .. ' --" 'fr" 'Fr: .r -vrv- - -""7" " " 1 y v h' hi.y ;t'.... u ' i fccTOli L.. -"s ? v, ' '---7---, - r-.ZZ.:"-.. . 7 'i ÜBte ' Vr-.fv . ' i.j.V" H(. 1 iwwKAxz " l w . '',( . i ' i '''." - -' - - i.r; '.' ' - . ' V M i u- . - . 5. . ... . ' y? Ky y . .---.j - . -r. - L - " r ' , ? ; -,-- , . 'V' ' ; i . . rtC -;tV, Jy -V:;'V.,. r'. t' ' " "C. ,..s- -t'iw' "'- ?: . ---Ll' j s.-..,'i. t '." .,iiL.l i.5.i1.U--.Vlr t.-- . '4 -T f ' ? ' ' z, , v 0 i-t , r 1"-$. i t f, - ij '.-,' - - ' " t fl."'11' "S",'"" " -i " ' " 1 k '? '? M f- f t ij f " , j" "7 y " . v;. ,m f -:r - ' . ..,'5? fc V .. u t '.-.;".'-V 7, " ' "H - , ' : ' ' ' x rf l . ' ' r t" 1 l , ' .f A , '7V '- t - i - . s- ' , , ' ' " I - ' ,! " . - - ; . - , i J v VV' - ' . -'. -, J.. - x ' vw '. J- V' ;.v ---V. .v K.1 ;-r. " .'A -' 1 ?'r.;.f-' ' ' ' -,7 r ; , '- . 's, 1 i l i v i i j. ' . ,K-r.rv . - rf .' ' : -v.r-v -7 -v - A ?';ilJJ ' - viv ' crl :ir! Q .j 4,.r V. r 7 . v Jj v ;;, -.5?!' v l " . i .-'.'J'.'S . ' , 'IS . , f ' V.' vvtV- '. '. . . Wv-'C'' 7' -' .y..4 o'.vr;, v- f' - . V. - . l'si!' 'i 7 ' . ' -' z ' V - ' t ....... lv' il,.-'-f. . V'-Mf, ,. 4 1 . ..... f . ' , . r7 & -s' i$ - sl'"'-rU, fcv 1 s'V " ' J L ,i .-v-i .'X-, S!!' ' ' "- ;-'-? ') . Ü J J " - --' ' S t ; IUI ' ' " "" --KW '''. i - iyrxKit'-L ' : ( r ' YrA : .;,t "fcv f-v : ' . - - ;vjv;,-. v- ' -.. 7 ' ' V1 "s . , -;: -- ,'.-,(. 7 ' ?k . " i . v t, : . j . t -' 1 v- -i x ' o-v f . .rS-.VV" l'"-- 2. . ' 777'- m.-v:. ; ' t , '.., - i j ' , iii,-.w ,,,,,, -f w. j. , i. . j .. ' 1',. '-:' . ZtTRSTORTtlß. TUNNEL OUPCH CEUTSCHE PIONIEEE WlEDERHEßGESTtcLLT -..AfwtwWiaeäa ' r ' . r - . ' ''. . ' . ' . - . - :rr f. -7- 7V"0.s . f r-'v r-v r "77" - tt v-,'-'?r -i -h 1 ' ' ; - l i . I. ' ' i l , . I i 'r, ! t - . . ? ',; i .i , i . !sj . I ! I', I ' . . . . ' i v -, k . U ; . - :w .1 , -a ,1 i'- i - i 1 ' lüf i1 l j'-- fti ' l i ; . t -7n. 7 -r-'H: V Yr ; j ji-'kffr - ; ... wrx'', lfe;.f jr fccWw' -W' -. Z'v st 4f. i-l?'.' ? J.-AV-l ; üMt' VT' ' ' I.' Uf"'"; 6KV;v7r 1 ' .1 " i i t - -i t t- ! s i , H -. 'x - 'u -?:ri r-T: '4 t 7- -i i a rv ; 1 ä rJ "fy ':?TT 7'V - v;:v ;vJi3?f,A;V?- ß-my'-w ' ' s- - Vt5T J - V " 7;. ' i ' ' . .. r . . ' r ? .. I . .... i. . . - t,. ... ... ..., 1 , J . . J , ,..1 . ... . -v. ... fTHW-istir',.lfcIHWmili TsriW ?. f f 'v : r V ! . i j ? r: ''"l . TS " ' - ) - " ' - 'H V f . f i : f F s ? : lv3 rApMi ''; ,J -v i " ' , 4- J . ,t" i " r . " . y ;" ! JV"-'- 'V- " . ' '.' - .."1. " Br-t- ' ' . ... - ' V ' 7 :' '-? r? . " , j i - i -.tV " - ' : -J, ,H ' m - , jf , i , ,, L , , , - 7 . " J K XVIDN DEN BELGIERN eESfEENGT.r TUNNEL-" oo "DEUTSCHE . EISENBAHNEN- AN DEB- AßBElT' i'-"'-. ' -. . orÄ-, - , yj-r3- n . . ' ' ' : 'vL"" " "'" " "T", v ' I 4 ' V. t2.--. . ? - - . .t?. ( , n . i'. ' iff-.' -"- . LH--1 ' ' -.k. ' -pr-- 7 ' , br2' ?Mf 0fS ...t-H M''.'Lr sw ft.tä??rdt7 - ,lH'si- Ifw-- - v . i 4V ' l-HH M ' ff, 4ly. ' ' ' M.; ''fsp' 7;si 1t.'T-' , .-- ' . ' . v? ". ''-' i r'ii'Jr-WM - ' - -if. - 4 . : ; & ' - Jfcsi.J,-"'" VIADUKT, BEI t-UGA IM t SACHFEN., Großes Hauptquartier, 16. Oktober. ' Am Tage, wo das deutsche Volk in hei liger Begeisterung den Ruf seines Kaisers zu den Waffen aufnahm, stockte der Ei senbahndertehr und Her Fahrplan hörte für einige Zeit auf, der Kodex unbeding ter Pünktlichkit zu fein, der er mehr als vier Friedensjahrzehnte lang gewesen war. Auf den Bahnhöfen standen Leute, die Tage lang auf die Fortsetzung ihrer Reise warten mutzten, aber man horte, so schwer auch der Einzelne betroffen wurde, kein Wort der Ungeduld. Denn Alle wußten, daß vieseS Warten mit zu den großen und kleinen Opfern gehörte, die wir für uns Vaterland freudig bringen müssen. Und Alle waren sich dessen be wußt, daß für unser Eisenbahner nun die schwerste Zeit angebrochen war, wel che ihr aufopferungsdollek Dienst jemals von ihnen verlangt hatte.. Niemand hat eine Sekunde daran ge zweifelt, . daß unsere , Eisenbahner ihre Sache machen würden. Wie glanzend unser Aufmarsch geklappt hat, so daß ein großer Theil , der längst vorbereiteten, htimtiickischen . KkittjsnistllNg'N . unserer Feinde' ', zmeckl.s wurde, mit welcher X ' Schnelligkeit und Präzision dann Truv penverschiedungm von einem Umsange, mit dem in keinem Kriege der Vergan genheit gearbeitet worden ist, bewältigt worden sind, das wird seit dem deutschen Sechsfrontenkriege vvn 1S14 im goldenen Ehrenbuche' der deutschen Eisenbahner verzeichnet bleiben. - Darin wird dann auch zu lesen fein, was heute noch nicht gefchriebm werden kann, mit welchen Kriegsopfern an . Dienstleistung . und schlaflosen Nächten der Einzelnen die Mobilmachungsarbeit der Eisenbahner, -bis hinunter zum letzten Weichensteller und 'Streckenarbeiter, deshalb Herbunden gewesen ist, eil die Zahl der Be amten durch die Einderufung zu den Fahnen 'im Augenblick, wo die Bei waltung nicht Hände genug für den Be trieb haben konnte, sehr vermindert wor den ist. . Da mußte mancher für drei ar beiten. und er hat es freudig gethan. Außer den vielen Reservisten, Landwehr und Landsturmmännern, welche gerade' die Eisenbahn aus ihrem im Außendienste abgehärteten Wännerbestande an alle Was fengattungen abgegeben hat, hat sie aber auch eine eigene Eisendahnerarmee ins Feindesland entsandt, deren Leistungen bisher in der Heimath nicht so gewürdigt werden, wie sie es verdienen und zu deren Ehrenkranze ich deshalb einige bescheidene Blätter stiften möchte, wdem-ich einiges berichte, was ich von ihrer Arbeit im Feindesland gesehen habe.' - ' Kaum befand sich die Festung Monl mödy in unseren Händen, so trafen mit den ersten einziehenden deutschen Truppen auch schon Eisenbahner ein. um den für unsere rückwärtigen Verbindungen selbst verständlich nicht unwichtigen Knoten Punkt auf seine Betriebsfähigkeit zu un tersuchen. Bekanntlich ist diese Festung ganz unversehrt in unsere,.Gewalt gekom men, da sich die Besatzung unter Anfüh rung des Kommandanten bei der Annähe rung unserer Truppen auf französisch empfehlen' wollte. - Dies ist ihr nicht ge lungen, da sie "unterwegs abgefangen wurde. Eist mußte sich die. Hauptmacht geben, dann noch kleine Theile, welche sich aus der Flucht in den.Wä.'oern rer- laufen hatten. Es ist also kein Schuß auf. die Festung abgegeben worden und niemand von ihren Vertheidigern gefal len. Aber eine gewaltige Zerstörung hat ten die Franzosen selbst angerichtet, indem sie kurz vor ihrem Abzüge den Tunnel, welcher den Berg unter der Festung in einer Läng von 1.000 Metern durchquert, auf beiden Seiten gesprengt hatten. Da bei hatten sie die Wasserleitung der Stadt mit zerstört, so daß die vom Kriege bis her unberührten Bürger der Stadt durch die Soldaten des etgemn Landes in die größte Noth kamen. ' Die Deutsche begannen sofort mit der Wiederherstellung der Wasserleitung, die bald wieder in Gang gefetzt war, und der Aufdeckung des verschütteten Tunnels. Da sicks hierbei herausstellte, daß die zur Wiederinslandsktzung ; nöthigen Arbeiten ziemlach zeitraubend waren, wurde die Er bauung einer Umgehungsbahn unverzüg lich in Angriff genommen. Dazu mußte eine Anzahl von Hausern der Stadt ganz oder theilweise beseitigt !rden. Dieses Werk, wurde von iner Pionierabiheilung mit großer Energie begonnen, bis die (fH senbahntruppen eintraten und mit Hülfe! einiger aus Deutschland herangezogenen Arbeiteikolcrnnen den Bahnbau mit unae heurem Eifer in Tag- und Nachtschickten durchführten. In ganz kurzer Zeit schon fuhren die ersten Züge auf der Hinge hungsbahn, die übrigens sd sorgfältig mit sauberen Böschungen, regelmäßigen Däm men und eirzem großen Signalapparat an gelegt ist, als ob es sich um ein Werk für alle Zeiten, nicht um eins im Drang der .ttriegsoperatwnen in kaum zivei Wochen entstandene Hülfsanlaq handele. Jeden falls steht der Aufenthalt, den uns die Franzosen durch die Sprengung ihre kost spieligen Tunnels bneitet haben,' in kei nem Verhältnis zu dem Schade., den sie sich selbst zugefügt haben. . . Den gewaltigen Eindruck von der Ar beit unserer Eisenbahner habe ich beim Bau eines Tunnels in . Frankreich in psangen. Es handelte sich hier um einen verkehrstechnisch in FriedenszeiteN, im .nege aber auch strateaiich unaemein wichtiLei'. Punkt. DehÄb wi hier die' Zerstörung besonders gründlich dorgenom men worden. An zwei Stellen war der Tunnel in der Mitte 'mit Hülse von Mi nenkammern. .welche schon bei seiner Er bauung vorgesehen worden waren, von der Decke her gesprengt. Die Ezplosion hatte einen gewaltigen'Echuttkegel aus der Höhle deS Berges herausgerissen, so daß die Berschüttung des Tunnels in der That so vollkomme wie nur möglich durchge führt worden war. Eine Räumung von den beiden Eingängen aus war darum un möglich, weil in den engen Tunnelhölen immer nur ein kleiner Theil Arbeiter be- Ichaftlgt werden konnte. sommengeklappt. Aber sie haben diese Schlacht der Arbeit gewönnen, wie so manche andere zuvor. In 22 Meter Tiefe stießen sie auf die gcsprengten Tunnel Wölbungen unh nun war die Durchfahrt bald frei. . Gleichzeitig hatteeine ander, Abttjeilung die im Anschluß a den Tun nel gesprengte Brücke wieder hergestellt. Auf den festgefttzle Tag konnte die erste Lokomotive durch den nunmehr mit einem riesigen Obkrlichifensttt. beleuchteten 'Tun nel hindur?,fhien. -20,000 Kubikmeter Erde und Stein sind, ehe di? Arbeit fertig war, von unseren Eisk,!bal:nern Spaten für Spaten, von einer der amphitheatra lisch den Tricktee umgebeden Ekdstuse zur deren bis auf die Hol des Berges befördert wordeir. : Wiederum eine ganz andere Tunnel, wiederberstellung lag den Eisenbahnern in der Nähe einer 3870 ebenso wie lf14 hart umkämpften Stadt od. Erfinderisch, wie die Fran,!oseit in der Vernichtung ihrer eigenen Kulturbauten sind, hatten sie hier oen Tunnel durch ebenfalls vorher einge baute Minenkainmern an drei Stellen ge sprengt, und zwar an beiden Eingängen und in der ..Mitte. Tie Aufbeckung des Mitteleinbruchks erfolgte wieder durch eine Herkulesthat der Arbeit, nur daß sie hier beinahe ebenso umfangreich ei mußten 18,000 Kubikmeter Erde bewegt werden , aber noch viel schwieriger war, weil der sckichtenweise mit Lagen von Stemblöcken abwechselnde blaue Thon der Formation des Berges keinen Halt in sich selbst hatte, sondern fortwährend einbrach und nachsank. . Hier sind nun. vielleicht zum ersten Male seit den Türkenkriegen. wieder Bergleute als ' solche im Kriege verwendet worden. Während die Ausgrabung des Mitteltrich. iers durch unsere Soldaten und auch durch angeworbene eingeborene Arbeiter geleistet wurde, trieben Bergleute beider seits mit- Vorpfaiiderarbeit-, wie, der bergtechnische Ausdruck heißt. Meter vor Meter ihr Stollen 'in den verschütteten Tunnelschacht. . Manchmal senkte sich die Masse des Berges auf eine Stelle des Außerdem kam dos zerborstene Gestein fdttwahrend nach Stollens, so daß sich die aus dem nach gebrochen und gefährdete das Leben derl sten Walde geholten Halbmeter dicken Ei Wiederhersteller. Da entschloß ..man sich ! Ji und Buchenstämme, welche ihn stütz ren, wie vunne a etgerten boaen. Tann mußte schleunigst durch Unterbau die Ein- bruchsgesahr abgewendet werde. kürzet Hand, .eine Riesenarbeit zu unter nehmen, welche, auch in FriedenszeiteN als ein Jngenikurwexk und eine Arbeitsgroß that erste Ranges gegolten hätte. Äan deckte den ganzen Berg von oben her nach dem Einbruchstrichter zu auf. Der An blick dieser Arbeitsstätte im Feindeslande war namentlich bei Nacht ganz gewaltig. 800 Mann, nämlich vier Eisenbahnkom Pagnien, arbeiteten beim Scheine einer von der Firma Siemens und Hakke eingerich- lcien klkltrilchen Anlage, deren Helligkeit an einzelnen Stellen noch durch Fackeln und Spiritusglühlichter verstärkt wurde, an den stufenförmigen Wanden eines fünfzig Meter im Durchmesser messenden Trichters. Der Anblick erinnerte an ein großes Bergwerk mit Tagbau. Wie ein Ameisenschwarm wimmelten die emsig hackenden, schaufelnden und karrenden Soldaten durcheinander, die in ununter brochenen Tag- und Nachtschichten vom je sechs Stunden den letzten Funken Kraft einsehten, über den jeder verfügte. Han delte e! sich doch hier um ein Werk, das für der!" Fortgang des Krieges, nicht wen,' ge? entscheidend war, als der Bau von Echiihengräben oder Feldbefestigungen, ja, das sogar ebenso werthvoll sein konnte als eine rechtzeitig gewonnene Schlacht. Dem entsprechend haben unsere Eisenbahner ihr Theil geleistet. Mancher, der'mit Hü nenkrqst - seine Arbeit bewältigte, ist Abends im Ouartccr einfach erf.bözft zu 230 Knappen aus dem rheinisch-westfälifchen Kohlmrevier, haben unter Leitung eines BerginspektorS dieses eigenartige Stück miütarlscher Arbeit ,m Femdeslande voll- bracht. Einer von ihnen, der dabei der ungliickt ist., ist. mit soldatischen Ehren bestattet werden. ' , Wie ich schon eingangs sagte, wird die gewaltige .Dranfttzung? von 5traft und Muth, die zu diesen Arbeiten gehört, nicht uvciuu IN ot eiinaiy riattig cingkiaiani. Unsere ..Eisenbahner lassen sich von keiner anderen Truppe von soldätifcher Tapser seit übertreffen? das haben sie oft genug zu beweisen Gelegenheit gehabt, z. B. bei Erkundungsfahrten, auf Lokomotiven im Feindeslande, so z. B. noch jetzt bei den lchten Kämpfen um und hinter Antiver pen, bei Arbeiten, welche, sie unmittelbar im Anschluß an die kämpfenden Fronten durchführen mußten, und bei denen sie öfters soweit nach vom kamen, daß sie ihr. Werk infolge feindlicher Ueberfälle unterbrechen mußten. -Aber auch . solche .technischen Arbeiten, wie die hier bei den Tunnclbauten gc schilderten, sind, ganz . abgesehen von der Möglichkeit, daß dabei verborgene Minen zur Entzündung kommen können, voller Gefahren. Hier ist die Eile alles, das Le be des Einzelnen wenig. Die iclci rungsmaßregeln, mit denen wir im Frie den das Leben unserer Arbeiter schützen, sind selbstverständlich im Feld großen theils nicht durchzuführen. Bä einem der von mir besichtigten Tunnclbauten ließ es sich nickt verhindern, daß o Zeit zu Zeit Laivinen von metergroßen' Stein blocken in die Tiefe, rollten. Eine Wache war . Lufgeskllt, die solche Lawine de unten Arbeitenden rechtzeitig durch -Siv gnale meldete, außerdem waren aus Fl7 sinnen Schutzpackungen an den gefährde, teil Stellen eingerichtet, hin die Wucht der nicdergeschmetternden Blöcke zu mildern. Auch hier gilt das Wort: Ter Krieg ist der Krieg! Wer bei sokck.en für das ra st Vorwärtsdrängen unserer Soldaten, für ihre Vcrpstegung, siir die Munition besckaffung. kurz für die Erhaltung der rUckwäitigen .Verbindungen nöthigen Ar beiten durch den tückischen Steinblock zer schmettert wird, der hat nicht weniger den Heldentod auf dem Felde der Ehre r worden als der. den im Schützengraben die feindliche Kugel trifft. ' 50,000 Wlann Eisenbahner siehe im Femdeslande. Sie gliedern sich in Bau. und BetriebZgtuppen. unterstchen dem Chef des Feldeisenbahnwesens im Großen Hauptquartier und sind init allem aukgc rüstet, was sie in Stand setzt, die Eisen bahnen des Feindes so rasch wie möglich zu Hülfsmitteln unserer Kriegssührung zu machen. Und das leisten sie. weil sie den Heldengeist der deutschen Arbeit im gt Herzen tragen, weil sie mit dem äußersten ' Funken der Kraft jedes Einzelnen ihr ' große hingebungsvolle Ausgabe thun iU ' Kaiser und Reich! 1 W. Scheuermann, V Kricgsberichtcrstatier. Die Verluste der Miirken. : Ueber die Verluste der AMirte wird der ..Kreuz-Zeitung geschrieben: Gefan gene haben wir bis Anfang Oktober rund 300,000 gemacht. 150,000 Russen sind bei der Vernichtung der ?!srew und Wilna-Armce gefallen. . Ferner giebt daZ französische Finanzministerium selber zu, daß aus den Kämpfen zwischen der Marne und Oise über .100.000 Verwundete zu. luugeiaisi moroen nno. , Schon diese durchaus feststehenden und' unbestreitbaren Zahlen ergeben zusammen K0,000 Mann feindlicher Aerluste. Dazu sind aber noch , zu rechnen die belgischen . und englischen, Verluste an Todten und Verwundeten, die Verluste der Franzosen zwischen Marne und Oise, ihre Verlust, an Todten und Verwundeten in sämmtliZ chen Kämpfen vor dem großen Ringen an , der Linie Verdun-Reims und ndlichr ' diejenigen in den Gefechten zwischen Vei, dun und Toul. Wird man diese mit 200, ' svist . .. .je rf. vw m ijva) niraiagenf (fctcnttlid) ehe weitaus zu gering! Und damit wird man zu dem sicheren Schluß kommen, daß die Msammtverluste der Gegner allein im Kampfe mit Teutschland mindestens dr viertel Millionen Mann s Todten. Ün wundeten und Gefangenen betragen. Untj was unsere tapferen Bundesgenossen in ttalizien und gegen Serbien herzu not, hinzugetragsn haben, wird die MiNion nicht nur' wll machen, sondern sie auch noch bedeutend überschreiten. - Es liegt auf der Hand, daß das zahlen mäßige Uebergewichi unserer Feinde durch diese Verluste ganz erheblich an Ueberzeu. gungskraft verloren bat. Wnmtoi gedenken des ungeheueren, fält unersthli chen Verlustes, den besonders' die Russej an Kriegsmaterial erlitten haben. 1 7; M i : 7. i V . . 5 ' i'i ..' 1' r