! ' Ä ..Ägltche Ömsha Tribun?' K ,v. ? i .. tiv Das deilljche Kava5eriepferd. von Vr. Soweit sich Kit Gcsch!ch!e der Mensch heit Versolge läßt und Aufzeichnungen, n CUtn gemeißelt der in Uuoitert ge schrieben, vorliegen, finden wir, das; zu den derschiedensten Zeilen sich der Mensch der Thiere im Dienste der riegsllhrung fx diente. Besonder die Wefchichtf de ff wiiischm Orient Ist ich an solchen Be richten und au allen diesen Auszeichnun Stn leuchtet die hohe Wertschätzung dieser !amps!hiere "nd da Verständni filt Ihre Heranbildung hervor. Im Laus der Zei ten sind früher hochgeschätzte Nampsthie au bestimmten Gründen aufgegeben, so bald besser; geeignete bekannt wurden, und 7 heute ist e in erster Linie nur noch da Pferd, welche ausgedehnte Benutzung im Kriege erfahrt, weil e eben kein andere Thiere giebt, da nach körperlichen und psychischen Eigenschaften auch nur an nähernd gleichermaßen zum KriegSreitthier de lZenschen geboren erschiene. Die riegswissenschaft hat au den Jahitäu senden der Wel'gcichichte die Lehre ge zogedah bei Heeren von höchstem sitt lichem Werthe stet nur da Pferd ein zuveilässiger Gehilfe in der Schlacht ge Wesen ist, und auch diese nur in einem bestimmten Zahlcnverhältni zur Masse der Infanterie. Nie aber war man sich, solange man da Pferd kannte, darüber im Unklaren, wie hoch man e in diesem Zusammenarbeiten zwischen Mensch und Thier einzuschätzen hatte. Schon da Buch Hivb führt au: .Schrecklich ist sein präch tige Schüfe, e stampfet den Boden und' " freudig mit straft und' zeucht au, den schien entgegen. E spottet der Fmcht und erschrickt nicht und scheucht 1 ! r v 5 "SrT$ 1 ; ' : ' . i. ö- ! -, ." ,, :., ,' - , ' m r - . ' ,fi! t 1 ' ' ' v ; ; , -.. ; - - - s. -"vy C - : -' 1 ' ... 1 V ! - - 's", r :Jv j . i j 1 ,4k . . . i '-V : , , 's ste " . -i " .;...., ''.'V." : .'.-'- - "r':9 . ' 'v& - - - . , i - -: -. . vv . ;w ' ' -f; C"- :'? ' rf'j, 'hui':, jx-'ltn .t:?v ffsm ' . "'-.-' -4' (--" - 4- - (' !i fj " ' 5 ! m- . x ! S- ' F ' '.-'? . - ? " r -v - f . ;4r v V- -vl) ? C-V'n' i r , xt l. i r. hsyf&s'' ' -- , 'si --i; ' v-;- - ' K V -.,,V'f Cr v ,a ' ) . , v. f , ;i m l s - M. . '.-'l 's ' .1, , . l , ' " ' 1 , " 1 , , r Jr - r t t . . V4 :yt:"(? vf ! - : ' ' ( ' : " - fv . ; 5' ' , ''V- .; 1 j?i f'J' hrh 'yir;y WÄ;llä k k rll ' . Ä 1 ,UV: P - ' S , ' . ' . ii -i ' , -'s i V ' r ;,tr . , i,.: : . . j - a. 4 . j V. ! Musterung von Pferden auf firiegsbrauchbarkett. vor dem Schwert nicht, wenn gleich über ihm klingt der Köcher und glänzen beide, Spieß und Lanze. Es zittert und tobet und scharret in die Erde und laßt sich nicht halten bei der Drommete Hall. So oft die Drommete klingt, spricht e Hui!" und wittert den Streit von ferne, das Schreien der Fürsten und Jauchzen." Reilervölker konnten sich nur dort ent wickeln, wo ausgedehnte Steppen, die dem Wildpferde zur Heimath dienten. Vorhan den waren, weil eben die ausgeprägte Eigenart des Pferdes, diese? vollendeten SchnelllLufers, sich nur auf der freien Steppe entwickeln konnte. Die weiten, in nerasiatischen Steppengebiete waren eö, die das Pferd schufen und die Steppen Völker hier bildeten sich zuerst zu Reiter Völkern au, die, z. B. in den Hunnen als Gottesgeißel" unser Altvordern, verhee rend über den Westen Europa's herein brachen und alles vor sich niederwarfen. Dieser reiterliche Freiheitsdrang der Step penvölker war ungezügelt, bar jeder stieb lichtn Bethätigung. Untereinander ließ sie die dauernde Reiterfehde nie zur Ruhe kommen, sodaß es bei ihnen nur selten zur Vereinigung der nationalen Kräfte kommen konnte. Immer lauerten sie an den Grenzen der alten Kulturländer sprungbereit auf Raub, und den alten Kulturnationen tvaren sie gefürchtete Bar baren. Oft indessen rief man sie herbei um als Bundesgenossen oder als Unter jochle mit in den Kampf der Kulturvölker einzugreifen und in diesen Fällen zeigten Sie sich als eine Neitertruppe, wie solche ie alten Kulturvölker nicht aufbringen konnte. Sobald aber diese Halbnomaden auf eigene. Faust den Krieg führten, brausten sie mit unwiderstehlicher Gewalt dahin, ohne andererseits eine nachhaltige Kraft ausüben zu können, weil es ihnen eben an Fußvolk fehlte. Solange da? Menschengeschlecht daS Pferd kannte, ist eZ bis auf den heutigen Tag ein Forderer des kriegerischen Geiste der Völker geblieben, e steht so, gewisser maßen f''ndlich der friedlichen Kulkür arbeit gegenüber, wenn Kampf nicht Fort schritt bedeuten würde. Nur die Völker, die den ursprünglien zügellosen Kriegs eist pflegten und umbildeten, so zu einem edlen Bestandtheil de VolkscharakterS 'elbst machten, die Vaterlandsliebe durch de.. kriegsgeist pflegten, sind und bleiben Wächter der kulturgüterr. Und für alle diese kommt kein Thier so in Betracht; wie das Pserd, denn feine Pflege hat eine große erzieherische Einwirkung auf den einzelnen Menschen, wie auf ganze Ratio rien, wenn sie solchem Einfluße zugänglich sind. Pferdezucht und Pferdepflege sind KriegZvorbereitung. letztere ist Kultur arbeit in der Bildung, Heranzucht und Festigung ' Von Kulturwerthen. Da G. v a d e. Krlegöpserd tritt all Doppelwesen von Roß und Reit' auf. Mensch und 2hier verschmilzt hier dergestalt in Ein, daß man kaum sagen kann, wer denn eigentlich den anderen erzieht. In solchem Geben und Empfangen da entspringt dasjenige, Kni tnin linkt 3ui!uiuii txificht. 1i bildet sich eine Cteigerung geistige und moralischer Qualitäten herau in zweck mäßiget Nraftentfallung de Willen und de Körper, zu raschem Entschluß, enet gischer 2hat, zu abwägender Kühnheit. .Roß und Reiter' sind Versinnbildlich gen edelster Manneterziehung. Nicht verschwiegen darf ei werden, das, da moderne Kriegüpserd alle Merkmale eine Kunstprodukte an sich trägt. Da Thier ist im Laufe der Zeit der Natur entfremdet und von der dauernden War tung de Menschen abbängig geworden, und zwar soweit, dah ihm seine natur gemäßen Futtermittel im präparirten Zu stände gereicht werden müssen, da sonst ein äußerst empfindlicher Verdauung? apparat leidet. Andererseits hat auch ein längere Verweilen außerhalb der mensch lichtn Ueberwachung den Rückgang seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit und seinen körperlichen Abstieg zur Folge. Seide las sen sich erst durch langwierige Bearbciiung nach und nach wieder hoch bringen. Wenn nun da Bcdürfni der Massenheere ein gymnastisch fein durchgezogene, hochcdele Thier geschaffen hat. so hat sich durch die Anpassungssähigkcit de Thiere sogar ein dekadenter Pfcrdetypu 'auSgeb'ildef; da Pferd ist tvillentoi geworden in seinen Re gungen und seinem Leben, ti ist gewif sermaßen zu einer Maschine herabgcfunkcn und versieht seinen Dienst .von selbst", versieht ihn ohne Aufmerksamkeit seines Reiters. Der Kavallerist hat für ein fol cheS Thier den Spottnamen Gefechtsesel" erfunden. Diese Thiere sind nun gerade nicht da Ideal eines ReiterS. sie lassen bei ihm nicht daS Hochgefühl aufkommen, welches darin gipfelt, immer von Neuem die verständnisvolle Willigleit des Thieres zu erringen. Naturgeschichtlich ist daZ HauSpferd am frühesten in Asien nachweisbar, und das mittlere Asien gilt heute als älteste Hei math des ThiereS. Hier im Jnnerasten entdeckte der Reisende Przewalski ein Wildpferd von kleiner, fast ponyartjger Körperform, dessen Verbreitungsgebiet sich im Diluvium noch bis nach Europa aus dehnte. Der südliche Stamm der asiati, schen Hauspferd dürfte aus einer zarter gebauten Varietät des Przewalski'schen , -"" ,-( 1 V "vT " .' ,-5?-v. 2ä0 sf- - . r f t-;.sl.-- "i Im w .? Ä r r V t ff -" w y '.- .(.väv;m4 . . s.'Ä 'irJi& AMKl " w l ' äj 1 ' , - - v ,, f- ( -SXfki -'Kljpz. ; I: y Tränehner. WildpferdeS hervorgegangen sein, mid diese orientalische, feiner gebaute Rassegruppe hat im Laufe der Zeit stet die Ober Hand bei der Pferdezucht behalten. Ihr gehören alle asiatischen Schlage an und in den arabischen Pferden kommt ihre Rasseneigenthümlichkcit zum vollendetsten Ausdruck. Aber monophyletisch, aus schließlich asiatischen Ursprung Ist die Ab stammung deS Hauspserdes nicht. ES kommt auch noch ein abendländischer Ty puS vor, der sich durch einen langen, schweren Kopf und massigen Körperbau auszeichnet. Zu dieser Gruppe zählen die schweren germanischen Pferde, die bclgi schen Schläge und das Normanenpferd, deren Stammform wahrscheinlich in Europa gesucht werden muß. Wildpfeide I rMu..riMi': hat liegen auch Europa bi in die histo rvkche Zeit hinein gehabt, im 10. Jahr h ändert kamen sie nach in Preußen vor und im Tuiiburgkk Walde lebten sie noch bi zum Ansang de 10. Jahrhundert. Erst im Jahre 181-1 vernichtete man die lktzten bei einer großen Treibjagd und zwar waren e 2i0 Stück. Man bot dazu etwa 2m Treiber auf au den Gemein den Duisburg, Natingen und Mllhlheim und jagte die Herden in ein große Siel. Da meiste Blut von dem eingeborenen abendländisch? Wildpserd enthalten noch heute die szg. .Zs-zZken CchlZgk", lii norische Pfad, der heutige PiiiMuer und die Percheron, deren Zucht in Däne mark nd an der Nordseeküste schon in früher Zeit betrieben wurde. Im Laust der Zeit hat durch die In dasionen au der asiatischen Steppe, die mit orientalischen Rohpserden betrieben wurden, zu einer Vermischung de orienta lischen mit dem occidcntalischen Pserde tt?pu, bei gleichzeitiger Mischung aller lokal verschiedener Zuchtcrgebnijse de orientalischen Grundtypus untereinander geführt. Wigwtiscr hiersür aeben charak teristische Etappen der europäischen Kul turentwicklung durch die Bewegungen der Kulturvölker, die im Besitze eine Pferde matcrialc Ware-.. In der Hand der lttö mcr vereinigt sich fast ganz Europa bi zu den alten Kulturstätten de Orients, die Völkerwanderung treibt die Germanen bi nach Nordasrila, durch die Araber wird Spanien zu einer Provinz des Orient, der Occidcnt unternimmt die Kreuzzüge u. s. w., und auf allen diesen Wanderzügen geht da Pferd mit. ES vollzieht stch dadurch da Vordringen de orientalischen Pfcrdetypu in die alten Gebiete det occidentalcn Nasse und um, gekehrt und überall kommt e mehr oder weniger zu einer Blutmischung. Nur der russische Osten bleibt davon fast ganz un berührt und erhält seinen schlechteren orientalischen AlttypuS in seinem siruv pigen kosakenpferd. In Mitteleuropa aber dagegen dominirt immer mehr der Einschlag des edlen orientalischen Pferde blutes, deS Arabers, der heute in seiner Hochzucht, m dem sogenannten Vollblut Pferd, seine schönsten Triumphe stiert. Dieses Vollblutpferd ist eine Kunst raffe, die Zuchtwahl geschah aus Grund von Leistungsprllfungen und zwar in Be zug auf Geschwindigkeit und Ausdauer. Das Thier ist kein Luxus oder Sport objekt, es hat vielmehr dank seiner Eigen schaft als konstante Nasse eine ganz enor me Bedeutung für die Erhaltung der meisten klnderen Pferdezuchten gewonnen. Alle deutschen Militärpferde Reit und Wagenpferde, Junker, Trakehner etc. sind Kreuzungen mit Vollblutpferden, meist direkt Halbblüter, d. h. Pferde, deren Va ter oder Mutter Vollblüter sind. Diese ?, ,, ? V Iv , IS i s ' ; . .T : Z.JSK Zuchten müssen immerwährend durch Hinzufügung neuen Vollblutes aufge frischt werden, weil sie nicht auf der na türlichen Basis der Leistungsprüfung ent standen sind, sondern mit dem Auge aus gesucht, und die schönsten Exemplare kön nen nur zu leicht innerliche Fehler de sitzen. Die innere Festigkeit und Härte giebt ihnen erst daS Vollblut. Zu den Eigenthümlichkeiten im organischen Bau der Bollblutpscrde ist die meist anormale Größe deS Herzmuskels zu rechnen, an dcrerseits'ist auch die Struktur der Mus kclfasern der Ertremitäten abweichend von der anderer Pferde. Zu den durch An Passung erworbene Eigmschaftciv dcS Vollblutes gehört auch, daß schon etwa 13 Monats lte Thiere arntien werden "H 1 1 .-,. . ,:' Ö j ' V;i7? ..r und zweijährige Rennen lausen. Da Hallblut, Ä. die Remanten der Ka vallerie, können in der Rrfl'l erst vier jährig angeritten werden. Die Frühreif ist erb'ich und überträgt sich auch auf da Halbblut, d. h. aus da Grdrapfcrd, sodaß von ihm dreijährige Rcmontcn ein gestellt werden können. Al zuerst im vorvorigen Jahrhundert mit dem stehenden Heer, Land und Mi litärgeslüte eingerichtet wurden, mußte dort da! vers''kdenar!igste Pfcrdemate riak eingestellt 4n, da erst im Lause In Alt eiiutt aj glicht,,',, Typus bil det. Heute knüpft sich der Begrikf de ostpreußischen Pferde, de leistungifähi gen Träger der Uebcrkegenheit der deut schen Kavallerie, an den weltbekannten Namen de Gestüt Trakchnen, da im Jahre 172? gegründet wurde. Schon da mal waren die Trakehner gute Wagen Pferde, sind ober heute bedeutend verbcs serr. Sie stellen keinen übersportlichcn Typ dar, wie da Vollblutpferd. wenn gleich sie auch mit solchem Frcmdblute l eine spczifis Edelimpsung zu ihrem heule weltbekanntem Glänze gebracht worden sind. Auch in Hannover. Mecklenburg. Ol denburg, Holstein und anderen deutschen Ländern, die neben Preußen die ebrcn vollste Geschichte der Pferdezucht autivci sen. sucht man schon lange seine Ziele. edle, schön ausgebildete Reit und Wagens pserde schweren und leichte Schlage durch eine sorgfältige Zuchtwahl inner halb deS vorhandenen Materials und vor licynge Äkrwcnoung von Vollblut zu slssen. Ebenfalls arbeitet die Land, ,crdezucht auf die Zucht leichter, militär diensttauglicher Remontepferde hin und auch sie verwendet zur Erreichung .ihn: Zieles Vollblut, wie dieses überhaupt yeure die ganze Bucht edier Pferde be herrscht. c$itt italienischer Mlschensreunb, In seinem neuesten Buche Le Anime Eriminall' hat der italienische Schrift stell Gino Berlolini. Bruder des trüb, eren Landesministers, das Schlußkapitel dem gegenwärtigen Kriege gewidmet. Bei, tolini, der. Deutschland genau kemit. be. währt sich darin von neuem als warmer Deutschenfreund. Er, entschleiert feinen anvsieuien da voni italienischen Bur gerstand vergötterte Frankreich, er zeigt England und Rußland ,m wahren Lichte, Bertolini wird als feinsinniger Schrift, ,ieuer uno Soziologe icil Jahren in seinem Batcrlande geschätzt. Ueber die Rollen der miteinander im Kriege liegenden europäischen Großmächte schreibt er: Im Augenblick der Beendigung dieses Buche steht Europa in Flammen. Die deutsche Rasse iämpst gegen die slavische ae (dicfer Punkt bedarf einer Ein schränkung. Red.) und gegen die franzö- fische Nation, die noch einmal, und so Von wm, zum letztenmal sich vermißt, den lateinischen Genius darzustellen. ronvriiannien m Wahrheit eine See räubernatiön spekullrt auf die gegen fcitige Schwächung Ütt deutschen und sla wischen Rasse. Man versuchte, uns Jta liener nach Frankreich zu drängen, nach jenem Frankreich, daß so groß an Irr thümern, Skandalen, , sozialen Unruhen aller Art ist. , das die fundamentalsten sozialen Einrichtungen in Mißkredit ge bracht, z. B. die Justiz. Nichts ist in Frankreich echt und rein, weder die Demo kratie, noch der Royalismus, noch de?-So zialismus. Die Franzosen sind immer dieselben, und das Bild, das Julius Cäsar von ihnen entwarf, bleibt immer noch wahr. In Mcntana-(1867) waren es französische Chasscpots, die unseren besten Helden die Brust zerrissen. Und Frank reich ist schuld daran, daß wir nicht schon vor dem Jahre 1870 Rom eingenommen haben. Wenn Italien Frankreich zu Hilf? gekommen wäre, würde es seinem An spruche deö Vorranges unter den lateini schen Rassen zuwidergehandelt haben. Es hatte seine Erstgeburt verkauft und feine Nachfolge in dem Rang der Zivilisation verloren. Großbritannien heKIe Frankreich in den Krieg hinein; es spielte, wie immer in der Geschichte, ein rücksichtsloses Spiel. Die Engländer lieben die soziale Heuchelei. Sie schickten ein Heer Bewaffneter auf den Kampfplatz, um die Toren glauben zu machen, daß auch sie an den Mühen und Fahrnissen des NrreaeS iheilhaben. Ge mäß, ihren hochmüthigen Ueberlieferungen erfüllen sie die Welt mit Berichten ihres Heldenthums und ihrer Siege, aber That, ache ist, daß sie zurückweichen mußten vor 'er geschlossenen deutschen Palanr. Groß britannien bleibt in Sicherheit (? Red.), während Frankreich seine Gebiete täglich mehr dem Feinde überlassen muß. Frank reich, ebenso, wie Ruhland dürfen jedoch ohne englische Zustimmung kei ren Frieden schließen. Das ist eine Schlinge, die ihnen den Hals kosten kann. Ohne Preußen hätten wir- Italiener Beneticn und die Äkankuagcbicte nicht zurückerobert, wo übrigens, um gerecht zu sein, die österreichische Verwaltung bedeu send besser war, als die italicnisch-franzö- sche vom Jahre 1815. Noch heute find?? nian dort Anzeichen jene? weisen Regie. Großes Deutschland! Wir verdanken ihm daß eS der von Italien vertretenen neu lateinischen Rasse die Zivilisation wieder gebracht hat, die aber von dem blinden materiaNstischen Biirgerstand, von der Pseudodemokratie verleugnet wird, in deren Schoße nur Klügeleien, Sophismen und eine Berzerruna des Fortschritts herrschen. In Deutschland giebt cs keine Doppelzüngigkeit. Darin besteht sein größter Ruhm, seine ergiebigste Quelle. Deutschland ist hierin das Gegenstück von Frankreich, wo die Zweideutigkeit das öffentliche unb oft auch das Privatleben verdirbt. Der Höhepunkt der Größe Deutschlands wird zu suchen sein in einem Ausgleich zwischen der autorativen feudalen Militärkasie und dem Bürger thum mit seinem frischen., berechtigten Selbstbewußtsein. Das Herz des alten, großen Deutschlands zuckte, als der Krieg ausbrach, aber der fcstaefüate Staats organismuS gerieth nicht ins Schwanken, und olle deutschen Lande fieberten, vor Bcmistcruna. --":- ' V.; X Aas Fiegiment v. im Kriege. Der Sturm auf Kamp öcs Vomain Dem bayerischen Regiment ,v. d. Tann" war dci Ruh,n beschießen, den Sperifort gurtel zwischen Vcrdun und Toul zu bre chen und auf dem Hauptstützpunkt dieser Linie, auf dem Fort Camp de Romain, die blau'weiße Fahne zu hissen. Diese Wafscnthat. die am Abend de, 25. Sep tember durch die knappe Sprache de amt lichen Telegraphen nach Deutschland ge meldet wurde, reiht sich nach hohem mili tärischen Zeugn! würdig den beste Bei spielen insanterisiischer Angriffslust und bayerisch'deutschen Soldatenmuthc an. Wie sollte e auch ander sein? Unser Regiment v. d. Tann" hat bik her an vier großen Schlachten thcilgenom men, und außerdem mehr als 20 Tage im Arlilleriefeuer gelegen. Wa weih der ein zelne Soldat von dem großen Ringen, da um ihn geschieht? Wußten wir am 20. August, al wir grüne Höhen stürmten und Abend in einem Thalkessel lagen, im Angesicht eineHczensabbathS weißer fran zösischer Schrapnells und aufschlagender feindlicher Granaten, die wie dunkler Schutt sind, wußten wir an diesem, Tage, daß wir thätige Werkzeuge der gro ßen Schlacht bei Metz waren? -r Unser Regiment wurde im Anfang de Krieges auf dem elfaß-lothringischen Bo den verwendet und nahm dort in der Gk ; gend von Visier Faxe Delme an der lothringischen Ricsenschlacht theil. Am 24. August wurden wir in einem nächt lichen Eilmarsch, der von 7 Uhr Abends bis 5 Uhr in der Frühe währte, nach Frankreich gezogen. Zwei Stunden raste ten wir in Einville, dann zogen wir in die blutige Schlacht be, Maire, die uns die schwersten Wunden schlug, ohne daß der achtstündige, wenig erwiderte Granat regen vermochte, die Ausdauer unserer Truppen zu brechen. Leichenreihen an den sranzolischen Graben gaben Zeugnis da bon. In der Folge wurden wir in dieser Gegend, zwischen Lunödille und Nancy, an verschiedenen Theilen der Kampffront verwendet und immer weiter an Nancy herangeschoben. Die schwersten Tage er lektenlvir dort bei den Dörfern Curbessaux und Jellönoncourt, die wir in zwei groß artigen, wellenförmigen Angriffen am 6. und 7. September eroberten. Dort gru ben sich die Unseren vor schwerbefcstigten Waldstellungen des Feindes in Erdlöchern ein, die, von Schmutz und Regen halb ein gestürzt, ein dürftiges Lager Tag und Nacht wurden. Gelbe Zeltdecken, graue Mäntl wer bergißt je diesen Anblick? Zur Tagzeit gab es keine Nahrung. Nur, wenn die dunklen Stunden gekommen waren, glitten die Feldküchen über die Wege, die warme Kost zu bringen, die gie rig von allen, die im dunstigen Nebel zit terten, verzehrt wurde. Dann kam der Abmarsch, am 12. Sep iember, als der große, strategische Rück zug der ganzen Armee erfolgte. In ge waltigen Märschen wurden wir bei Vic über die deutsche Grenze und nach Metz unter den Schutz der Forts geführt. Was fcrlricfend waren die Straßen. Am 13. September marschirten wir über unser Kampffcld vom 20. August. An der Häu serecke von Faxe, aus der damals die Flammen schlugen weißt Du's noch, Kamerad und. an der die zwei getroffe nen Schweine so rammerlich schrien, stand jetzt eine gebückte alte Beerenmutter und sammelte in ihre Schurze ein. Am 14. September zogen wir durch - die Vor orte von Metz. Bis zum 18. September hatten wir dann in Lorrv. einem Fran zosennest", 5 Kilometer vor Metz, Gelegen heit, unsere theilweise RückVerwandlung in uiiuimciiiaim oorzuneymen. Am 1. September kam. freudig ge grüßt, der Befehl zu neuem Vormarsch. An diesem Tage zogen wir über das Schlachtfeld von Gravelotte. Und als ich die Gräber des Jahres 1570 fah. war eS mir, als ob das dumpfe Schauen dieser Tage wie in hellen Spiegeln gefangen würde. Die großen Seher dieser Tage grüßten uns schützend von den alten Grä bern. Herrgott, wer sind wir doch? Aus allen Lagern, aus den Fabriken. Bureaus und Schulen strömten wir zusammen, aus blühenden Dörfern, von harter Feldarbeit kamen andere und ein großes, dunkles Gemeinsames wurde daraus wie ein weiter Biwakplatz. Weißt du, wer wir sind? Wir sind die Patronen der Welt. Die Feldgrauen" sind wir wir tragen den Tornister und den Kessel, die Riemen und das Schniirwerk. wir dröhnen mit den Nagelsohlen über steine Chausseen,- aus Näpfen essen wir aber wir, fühlen alle dieselben unendlich großen Gedanken, unter der Schiene des Helms keiner von denen, die je ihr Kochgeschirr in der Marne und in der Maas wuschen, wird diese Ge danken vergessen aber keiner dieser Ge danken ist tiefer und reiner als der Todten grüß, der aus den Gräbern alter Schlacht selber bricht, über d junge Heere ziehen. Die Sprache von Gravelotte an diesem Tage verstummt mir nie. Amanweiler, Bcrdöville, Malmaison! Denkmäler, Sau len, Rcihengräber. Weiße Kreuze, Kreuz an Kreuz! Veteranen, ihr knietet wohl oft davor zieht im nächsten Jahre . mit euren Söhnen dorthin, es ist nicht weit bis zu neuen Gräbern! In dicfer Nifcht schliefen wir in Nözon ville, 3 bis 4 Kilometer vor Vionville und etwa L Kilometer von der Reichsgrenze. Nach der Nacht ginc, der Marsch durch Gorze, wo das Hauptquartier deö Prinzen Friedrich Karl nach dem Tage von Vion ville lag, und hinter Gorze ging eZ zum zweiten Mal über die Grenze nach Frankreich hinein. Zwei, drei Dörfer wei ter liegt St. Vönoit, Dort gingen wir in Venitstellung, vor dem Dorfe lag der Feind. Am nächsten Tage, am 20. Sep tember, besetzten wir' den Wald hinter BS noit. und in der Richtung Vianeulles Hattonchätcl begann Nachmittags der An griff. Die beiden Dörfer, .die mehrfach i den Kriegsberichten genannt wurden, sind vollständig niedergebrannt. Ein febr leb! ,,,, lli ii i. i . , i ..waiWtUätWla. d. Hann' . haster Jnsanterielampf entwickelte sich in Hattonchütel, wo französische Infanterie die ganze Nacht hindurch au zwei Hau fern de schon von den Unsern eroberten Doifck schoß, bis da, wa von Franzosen noch am Leben war (einige hundert Leute) gefangen genommen wurde. In der Frühe de nächsten Morgen wurde der Angrif siegreich fortgesetzt der Gegner zog sich zurück und gab ohne den erwarteten Wi verstand die beherrschenden Höhen auf, in! besondere auch eint Kuppe bei Creus, einen einsamen Bergkegel, der da ganze Thal beherrschte und nur sehr, sehr schioer ein zunehmen gewssen wäre. S!ach dem Ab, zug deS Gegner kletterten wir in einiger Gemächlichkeit durch Weinberge und Wald auf diesen steilen Regel hinauf. Nach einem Gefecht mit der französi. schen Nachhut in Chaillon wurde der Weg biS Savonniöres frei, da? etwa 10 Kilo meter vom Fort Camp des Romain ent fernt ist. Dort und auf den benachbarten Höhen wurde am 22. September unser ganzes Regiment zusammengezogen. Am 23. September, Nachmittags 3 Uhr. be gann hier die Musik der 28 Zentimeter Mörserbatterie, die Granaienstücke von sol, eher Größe und Schwere verschlang, -bah manrvur schaudernd an den Hunger- von ,Nummer 42 denken konnte. Bereits der dritte Schuh soll gesessen haben, wobei ein Fesselballon die Beobachtung der Geschoß Wirkung unterstützte. Den nächsten Tag donnerte die c?? piW weiter; die Infanterie-Aufklärung ging an diesem Tage bereits bis 700 Meter vor daS Fort, Um Ä2 Uhr Nachmittags traten wir den Bormarsch an, immerfort durch Waldun gen, Lichtungen und über Hohen, wo der lassen? Schützengräben und weggeworfene französische Ausrüstungsstücke lagen. Ein letzte, sehr steile Steigung führte an den Waldrand. Als wir heraustraten, war alles, waS weniger kartengelehrt war, auf' Höchste erstaunt, sich auf dem weißen Sande deS sogenannten alten Ererzier Platzes bei St. Mihiel zu befinden. Rechts davon lagen die' Kasernen. Im Hinter gründe aber breitete sich da! vielfach m- schlungene Band der Maaö aus. an der Biegung eingesungen durch die hohen Hau ser der schönen Stadt St. Mihiek. mit Brücken, Jnsclchen, Waldungen, Wiesen und weitem Land. Gerade vor uns lag das surchtvar rauchende Fort, in das fort gesetzt neue Mörsergeschosse, über unsere opse saufend, niederfielen. Mit Beginn der Dunkelheit arub sich unsere Infanterie 70 Meter vor dem Fort in Sturmsiellung ein. Hui! da fausten auch fchon die Kugeln um unsere Köpfe. Auf Camp des Romains war es lebendig geworden, heftiges Gewehrgeprassel und Mitrailleusen-Gctick empfing den Angrei fer und hörte nicht auf, ihn zu begrüßen. bis das Schicksal des Berges an her Maas durch die Kapitulation besiegelt war. Die uns zugetheilten 16. Pioniere began nen bereits am Abend ihre öeinzclmann Thätigkeit, besonders in dem das ganze Fort umgebenden Gewirr von Draht- Hindernissen. Camp deS Romains hat die Form einer viereckigen Redoute mit der Front nach Osten; der Eingang befindet sich an der Kehle im Westen. Unsere zwei Sturmbataillone wurden auf die Schultet punkte und Facen des Forts in acht Siurmkolonnen anaescbt. der Anzabl der sKompanien entsprechend: jede Sturm- kolonne wurde durch zugetheilte Pioniere verstärkt. Das 1. Bataillon griff rechts, das zweite 'links an. Der Angriff zum Sturm begann am 25, September, 5.30 llyr. Am Abend vorher war das Fort als noch nicht sturmreif" erklart worden, den, noch wurde der Befehl zum Angriff er theilt, und der Angriff gelang. Nach Ueberwindung der Drahthinder nisse gelangten die Sturmkolonnen durch Breschen und. Löcher auf den 'äußeren Wall und von dort in den Hauptgraben, rn den die Sturmleitern hinabgelassen wurden. m Hauptgraben ist. wie ich höre, 12 Me ter breit und auf der äußeren Kante 8. auf der inneren 7 Meter hoch. Aus der Tiefe dieses GrabenS richtete' die nach drangende Infanterie die Sturmleitern auf das jenseitige Ufer, auf den Sauvt wall, der mit kühnem Muth genommen wurde. Dak alle diese Bewegungen im stärksten feindlichen Feuer erfolgten, bedarf keiner vefonveren Hervorhebung. Aus allen Mauerlochern, Schießscharten und unter, irdischen Schlünden flogen die Geschosse gegen uns. Es war ein Nahkampf auf Tod und Leben. Die Pioniere, mit Hand granaten, Stinkbomben und Brandfackeln ausgeruft. räucherten den Feind buch stabiles) aus seinen Löchern heraus. - Was nicht erschossen oder geflüchtet war, wurde in seinem unterirdischen Cchießwinkel vet schüttet. Aber auch als der Hauptgraben oereiis genommen war, horte das Schie ßen einzelner, die sich versteckt hielten, nickt auf. Nachdem auch die vom 6. Infanterie Regiment gestellte Unterstützung an de Hauptwall herangekommen war. kann ten die Franzosen allerdings die Nutz kosigkeit weiteren Widerstandes, und die Kapitulationsverhandlungen begannen. Um 8.20 Uhr Vormittags waren sie zu Ende geführt. Tämp des Romains war unser. Freilich hatte eS mancher Tapfere mit dem Leben- bezahlt. Wälle und Grä ben waren mit Todten, bedeckt, mit Deut schen und Franzosen; und manch armer Verwundeter mußte vom Platz getragen werden. Viel qualvolles, zuckendes Sier ben sah ich dort. Unser Bataillons-Adju tant, Leutnant Vogt, blutjung und braun,' lag erschossen zwischen drei Bäumen. Ein zerfleischter, französischer Artillerist ruhte in der Nähe im Traum deö Todes au. ein Kamerad nahm von ihm Abschied, ssg !'! vounu" sagte er, als Deutsche nah im . Nach der Kapitulation stieg die ganze unterirdische Welt deS FortS an das Ta. gcslicht empor. Aus allen Ecken teiclitetr die Vertheidiger auf, ArtillMc in, blauer, wXrf...,J,.i k. ,,mmamJt, mi M..-z,kk,.' Uniform mit schwarz' Käppi, Jnfanie risten in Blau und Roth. Viele von ihneri hatten große, gelblich.schworze Brandwun den an Ge ficht und Händen. Va tinm Platz, wo sie g'samme urden, ließen fr sich willig und erschöpft nieder. Usbc 800 Vann Besatzung hätte da Fort ge habt, über 600 streckte die Waffen. Tee Divisionsbefehl gab 5 gefangene Offiziere, 453 unvcrwundete und etwa 50 verwun bete Mannschaften al Gefangene bekannt. Während de Sturme hatte die 11. In. sutcl,e'Brigade feindliche Entsatzversuche siegreich zurückgeschlagen. Eine Besichtigung de Fort nach der Kapitulation zeigte un die ungeheuren Schäden, die die Mörser angerichtet hat ten. Unglaublich tiefe Löcher gähnten in dem Boden nh waren in die Gewölbe, de Fort tingerissen. Außerordentlich diel Munition war vorhanden. In den Kase matten besanden sich Lcbensmittel auf mindesten drei Monate, die Fleischkonser ven waren batterienweise aufgebaut, zenl nerweise gab e Zucker, tonnenweise Mein und ffruchtschnap, auch eine eigene Backe rci fehlte nicht. Durch die kapitula tionsbcdingungen wurde der tapferen Be satzung Abzug mit militärischen Ehren ge stattet, die Offiziere behielten ilrre Degen. Bi 2 Uhr Nachmittag Kurde den Fran zosen Frist zur Verpflegung ihrer Ber mundeten und zur Bestattung der Todten gelassen. Alle Gepäck, auch da Ossi ziersgepäck, durfte mitgenommen werden, dagegen Kurden die militärischen Karten abgenommen. Um 2 Uhr Nachmittags vollzog sich der Abmarsch der Gefangenen. Aus dem Wesiausgang deZ FortS marschir ten sie langsam heraus, in Maischkolon nen,wei große. Trupps, .zwei ,GrMen von. Verwundete,' folgten. Auch eine Frau, wahrscheinlich die' Frau eine B? amten, befand sich in dem Zuge; ärmlich gekleidet, mit einem Kopftuch um daS Haar. Zuletzt kamen die Offiziere; unter ihnen schritt am Stocke der Kommandant, ein alter französischer Oberst. Die baye risch Flagge wehte von seinem Fort. Wir standen in Paradcstellung an der Straße, die von Camp des Romainö nach St. Mi hiel führt. Zweimal, vor Mannschaften und Offizieren, präfentirten wir die Ge wehre, zweimal senkten sich unsere Fah nen. Am Abend dieses Tages zogen wir in St. Mihiel ein, daS seitdem da Bild einer eroberten Stadt bietet. St. Mihiel wahrt in vielen Straßenzügen daS Gepräge ein heitlicher, vornehmer Architektur, die durch gotisches Fassadenwerk der Patrizierhäuser geschaffen vird. ES war früher eine stille Stadt, eiri Paradies der Rentner. Seit 1885 etwa ist der Ort durch die starke, dorthin verlegte Garnison 5 Regimen ter und 2 Bataillone, wie ich höre zu lautem. Leben erwacht. Die Ansprüche des Militärs und der Offiziere aller Gattun gen haben einer Reihe von modernen CafS und Restaurationsbctrieben und von besse ren Geschäften zum Entstehen verholst. DaS Aussehen der Stadt ist daher in man, cker Beziehung großstädtisch. Der arökie Theil der Geschäfte ist jetzt freilich geschlos sen; die Besitzer sind zu den Fahnen ein berufen oder, geflüchtet. Die Wohlhaben den sind alle u Midi, m Sudfrankreich. Von den Gasthöfen wird der eine, daS Hotel du Cygne , das immer noch Diners und Soupers an die Offiziere abgibt, wei ter betrieben. Ter zurückgebliebene Theil der Einwohnn findet wenig zur Deckung feines LebenZbcdarfS Butter.' Eier. Zucker, Petroleum. Streichhölzer usw. ae hören der Vergangenheit an. , In einigen Metzgereien und Bäckereien wird Fleisch und Brot in ' beschränktem Maße abge geben. Für die Bedürfnisse der Truppen ist durch Requisitionen der Militar-Jntcn dantur gesorgt. Abenteuerlich genug ist daS Leben auf den Straßen. Ueberall stehen Gruppen von Soldaten gestikulirend mit Einwoh nern herum. Auf den Plätzen und breite ren Straßen führen Feldküchen, SanitLis wagen, Bagage und Proviantfahrzeuae ein beschauliches Dasein. Das Denkmal LicerRichiers, des großen SohneS der Stadt, (mit der Aufschrift: . A XiKier- Richier et aux sculpteura de l'ßcola feRmmelloise. 1909) schaut erstaunt auf dgs ungewohnte Leben herab. Der Orts kommandant hat in französischer Sprache die zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Verhinderung feindlicher Hand lungen nöthigen Befehle erlassen. Sie sind in bekannter deutscher Gutmüthiakeit unter die Siegesdepeschen der Herren Joffre und PoincarS geheftet. Die bürgerliche Bevöl kerung der Stadt, die, so viel ich sehe, in gutem Einvernehmen Mit dem deutschen Militär lebt, wird sehr geängstigt durch französische Granaten, die in Abständen in die Stadt hineinfallen und fchon man ches HauS beschädigt haben. Bor einige Tagen warf ein französischer Flieger Bom ben, durch die eine Frau getodtet, eine andere und ein kleines Kind, verletzt wur, den. Unö stört freilich dies Granaien geiöfe weniger, und wir lassen uns da, durch nicht abhalten, unsere Soireen im Hause eine! höheren französischen Offi zierS abzuhalten, dessen ausaezeichneies Klavier sehr zu loben ist. In diesem Hause, bescheidentlich auf einer Matratze, . befindet sich meine gegenwärtige Wob nung", die aber doch einem Schützengraben entschiede vorzuziehen ist. In St. Mihiel haben wir mit kesonde , r Freude die Aufmerksamkeit verfolgt. die man in Deutschland der Einnahme bon Camp deS Romains geschenkt hat. König -sicher Dank und da Eiserne Kreü I. Klasse sind unserem RegimeniSlomman deur, Frhr. v. TautphoeuS. für diese Waf semyar zu 2,hi geworden. Indem er dicfe Anerkennung nicht t sich, sondern für fein tapferes Regiment in Anfvruck nahm, hat unser Kommandeur die 11er zu neuen Siegen aufgefordert. Sie werden nicht ausbleiben. II. z. - Die .Frankfurier Zeitung' meldet unterm 22, Oktober: Prinz Maximilian von Hessen, der zweite Sohn des Prinzen Friedrich Karl von Hessen, gerieth. wie wir erfahren, in englische Gefangenschaft. Er war durch eine Schuß in den Ob:r cvenlel verwundet. , England 6(3(1 bisher von Deutsch, lanS etwa 23 Millionen Zentner Reh ' zuckkk jährlich .ii.--.. v V .